Kategorie: News & Blogs

Drohnen-Alarm auf Atanga

So., 06.Dez.20, Franz.Polynesien/Moorea/Cooks Bay, Tag 2380, 21.237 sm von HH

Ein neues Spielzeug ist an Bord: eine Drohne! Neulich hatten sie im Supermarkt eine Mavick Air im Angebot und wenn hier ein technisches Teil genauso viel kostet wie in Deutschland, dann nennt man es einen Schnapper! Nicht das neuste Model, aber diese Drohne erntet gute Kritiken. 

Jetzt müssen wir erst mal fliegen lernen. Möglichst mit gutem Sicherheitsabstand zum Wasser. :mrgreen: Achim ist nicht bange: „Ich bin Hubschrauber-Pilot“, lautet seine Ansage. Ich erinnere mich. Wir hatten mal kleine, ferngesteuerte Indoor-Hubschrauber, die Achim im Wohnzimmer fliegen lassen hat. Es dauerte einige Zeit bis Abstürze und Wand-Klatscher aufhörten und er die Hubis sicher auf dem Esstisch landen konnte ohne, dass sie dabei die Tulpen in der Vase geköpft haben.

Nicht weit vom Dinghy‐Dock finden wir eine Wiese, die geeignet erscheint. Wir bauen alles auf und zusammen. So eine Drohne hat zwar eine Fernsteuerung, aber nur zusammen mit einem Handy kann die Drohne geflogen werden. Das Handy ist der Monitor und übernimmt ein einige weitere Funktionen. Da passt es gut, dass wir neue Handys haben, so wird mein altes Handy umfunktioniert. Die benötige Flug-App läuft gerade eben noch auf Android 5.0 – Glück gehabt.

„Denk an die Geschichte mit dem Hubschrauber-Total-Verlust“, grinse ich Achim an. Er lacht zurück: „Wie könnte ich das vergessen :lol: :lol: :lol: , das war die beste Geschichte aller Zeiten.“ Ein naher Verwandter von Achim (gleiche Mutter, gleicher Vater), den wir aus Wahrung der Persönlichkeitsrechte nur J. aus R. nennen wollen, hatte auch so einen ferngesteuerten Hubschrauber. Deutlich eine Nummer größer als der von Achim. Mit stolz geschwellter Brust präsentiert J. aus R. bei einem Besuch das brandneue Teil. Größer, schneller, besser! Wir sind beeindruckt. J. aus R. lässt von seiner Terrasse aus den Hubi zum Jungfernflug steigen. Das macht Eindruck und geht gut bis zum Gartenzaun. Statt ihn heim zu holen, schickt J. aus R. ihn weiter Richtung Nachbarn. Der Hubi steigt und steigt und steigt, hektisches Kurbeln an der Fernsteuerung setzt ein, dann, eine Böe ergreift den Hubschrauber und schon ist er über den nachbarlichen Tannen verschwunden. Das Gesicht von J. aus R., wir werden es nicht vergessen. Eine groß angelegte Suchaktion in den Nachbargärten bleibt erfolglos. Wir lachen heute noch …

Mit dieser Geschichte im Gepäck startet Achim im Anfänger-Modus unsere Drohne. In diesem Modus kann sie nicht weiter weg als dreißig Meter und auch nicht höher als dreißig steigen. Das ist dann aber auf einmal doch ganz schön hoch. Aber Achims Piloten-Ausbildung macht sich bezahlt. Souverän fliegt er die Drohne im Viereck, schafft problemlos Kreise und eine acht. Ich darf dann auch und bin überrascht, gar nicht soo schwer – und es gelingen ein paar erste Fotos. :-) Aber bei jeder Böe kommt das Zittern, geht das gut? Ja, es geht. Bis 40 km/h sollen moderne Drohnen Kurs halten können – so eine Quadrocopter ist kein Mini-Hubschrauber, den man draußen nicht fliegen lassen kann.

Da stehen wir nun auf der Wiese – einer lenkt, der andere behält die Drohne im Auge

Konzentrierter ehemaliger Hubschrauber-Pilot

Kleine Drohne vor großer Kulisse

Leider war bei unserer Drohne kein Ersatz-Akku dabei. Den hätten wir gerne. Die Flugzeit ist rg begrenzt, nach maximal 23 Minuten (normal) ist Schluss. Schade, wir hatten uns gerade warm gelaufen. Zurück zum Schiff, Fotomaterial sichten und Filme anschauen während der  Akku lädt und dann schnell zurück zur Wiese. Ein neues Spielzeug ist an Bord. 

Atanga in der Cooks Bay – das erste Fern-Guck-Foto

Männerspielzeug

PETER ALS BOB DER BAUMEISTER

Männerspielzeug

Sam Davies ist raus und macht weiter

Sam Davies muss wegen Kollisionsschäden aussteigen © Sam Davies/Initiatives Coeur #VG2020

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Das Aufplanken geht voran

Die ersten zwölf Planken sitzen © Leo Sampson

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Die ersten zwölf Planken sitzen © Leo Sampson

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Ich möchte heil durchkommen!

Schwierige Bedingungen im Southrn Ocean © Boris Herrmann/Seaexplorer-YC de Monaco #VG2020

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Schwierige Bedingungen im Southrn Ocean © Boris Herrmann/Seaexplorer-YC de Monaco #VG2020

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Angstlust in den Roaring Forties

Angstlust in den Roaring Forties

Erster Stopp: Mo’orea

Do., 03.Dez.20, Franz.Polynesien/Tahiti/Papeete, Tag 2377, 21.237 sm von HH

Nur ein paar Meilen westlich von Tahiti liegt Mo’orea. Eine schnelle Überfahrt mit halbem Wind – so macht Segeln nach über drei Monaten Pause richtig Spaß.  Auf Mo’orea waren wir schon, aber es ist keine Strafe ein zweites Mal in die Cooks Bay zu segeln. Der Pass durchs Riff ist gut betont und ohne Strömung. Letztes Jahr waren wir etwas früher im Jahr hier und wurden von Walen begrüßt, aber die sind jetzt bereits auf ihrem kalten Weg in die Antarktis, um sich mal wieder satt zu fressen.

Anfahrt auf die Cooks Bay

Rechts und links hinter der Passeinfahrt durchs Saumriff leuchtet es schon von weitem in türkis. Der Ankerplatz im flachen, klaren Wasser ist voll (die Zahl der Boote wurde vor einigen Monaten limitiert), so dass wir tief in die Bucht hinein fahren. Nur eine Handvoll Boote liegt hier vor Anker. Der Ankergrund tief und schlammig, daher ist das Wasser etwas trüb. Dafür ist die Aussicht auf die bühnengerechten Berge besser. Uns gefällt es hier ebenso gut. Der Anker fällt auf vierzehn Meter und hält sofort.

Unser neuer Hinterhof

ist aus dem Bilderbuch

Man darf in der Cooks Bay nur eine Woche ankern, dann muss man sich einen neuen Platz suchen. Diese Regel gibt es schon länger, aber in der Vergangenheit wurde das wenig bis gar nicht kontrolliert. Das soll sich geändert haben. Oben, am Eingang der Bucht, im Türkisenen darf man sogar nur 48 Stunden bleiben. Wir sind jetzt 48 Stunden hier und es macht nicht den Anschein, dass sich auch nur ein Segler dort weg bewegt. Die Regel führt auch nicht zu einer verbesserten Situation, sondern generiert maximal eine unsinnige Rotation der Boote.

Seit ungefähr achtzehn Monaten regt sich Widerstand gegen die Segler-Gemeinde: sie bringen Französisch Polynesien keinen finanziellen Nutzen; sie zerstören die Korallen; sie kacken unsere Buchten voll; sie hinterlassen nur Müll und versperren die Aussicht, wenn wir aufs Wasser gucken wollen. Zum Teil sind die Vorwürfe gerechtfertigt, zum Teil sind sie aus der Luft gegriffen.
Das sind die Geister, die ich rief. Erst vor ein paar Jahren hat man Seglern erlaubt, dass sie ihr Boot drei Jahre ohne Verzollung nach Französisch Polynesien bringen dürfen. Nach drei Jahren muss man einmal mit dem Schiff aus dem Land und bekam neue drei Jahre. Das klang verlockend und hat durchaus Dauerlieger erzeugt, die seit vielen Jahren hier umher kreuzen. So eine Regel ist ziemlich einmalig auf der Welt – abgesehen von Europa für Europäer. Vor ein paar Monaten hat man die Frist auf zwei Jahre verkürzt und das Schiff muss ein halbes Jahr aus dem Land.

Auf Tahiti ist der Unwille am größten, hier liegen mit Abstand auch die meisten Boote. Man wollte bereits im Frühjahr einen Ankerplatz komplett geräumt haben, aber dann kam Corona. Kein Segler wusste wo er hin sollte, man ließ die Situation so wie sie war. Aber jetzt ist das Thema wieder auf dem Tisch. Es sollen Moorings gesetzt werden, das berüchtigte Ankerfeld auf Tahiti soll geräumt werden. Moorings sind eine gute Sache, daher kann man das nur begrüßen. Auf den weiteren Gesellschaftsinseln, die auf unserem Weg liegen, hat man schon vor längerer Zeit gehandelt und vielfach ist ankern komplett verboten und man muss eine Mooring mieten. Mo’orea möchte das auch, aber aus welchen Gründen auch immer schafft die Insel es nicht ein paar Betonklötze zu versenken und Mooringfelder auszuweisen. Wir sind gespannt, wie das weiter geht, wo wir bleiben dürfen, wo wir ankern können und wo wir Moorings finden.

Die Ankersituation auf Tahiti

Wenn man sich das Bild anschaut, wie die Wand aus Segelbooten (viele unbewohnt und nahe an der Wrack-Grenze) von Land betrachtet aussieht, dann kann man den Unwillen gegen Segler verstehen.

Von 20 Knoten auf Null

Von 20 Knoten auf Null

© Sam Davies/Initiatives Coeur #VG2020

Von 20 Knoten auf Null

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