Kategorie: News & Blogs

Aus dem Trüben ins Licht

Die FS Sonne folgt seit dem 11. Dezember einem der wichtigsten Ströme des Atlantik © Jan Steffen, Geomar

Aus dem Trüben ins Licht

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„Nie dachten wir, dass eine Welle vom Land uns mehr Schaden zufügen könnte als jede Welle vom Meer.“

Eine Flutwelle zerstörte innerhalb einer halben Stunde die Gebäude und Einrichtungen des befreundeten Segelclubs im sizilianischen Küstenort Sciacca. Nachfolgend ein Bericht von Franco Galuzzo über die Flutwelle. Wir wissen nur zu gut, wie schnell so etwas auch im eigenen Land geschehen kann und haben deshalb jetzt ein Spendenkonto auf GOFUNDME eingerichtet, um dem kleinen Segelclub zu helfen, der unversichert von der Naturkatastrophe getroffen wurde. 

Wir danken für jeden Euro, den Ihr spendet.

Aus ihren Verankerungen gerissene Gebäude, Schlamm und Unrat:
Nur eine halbe Stunde hatte sich eine Welle vom Land aus auf die Hafenpier ergossen und die beiden Segelclubs von Sciacca zerstört.

„Es war eine ‚Bomba d’acqua’, eine Bombe aus Wasser, die in dieser Nacht auf uns runterkam“, berichtet Franco Galuzzo, Chef des örtlichen Segelclubs CIRCOLO NAUTICO IL CORALLO in Sciacca an der Südküste Sizilien.

Als wir wir am Sonntag nach Nikolaus telefonieren, erzählt Franco von jener Nacht, in der der Regen über Sciacca kam. Die Altstadt liegt oben am Berg, doch der Hafen mit dem Supermarkt und den beiden Segelclubs liegt unten auf Meereshöhe. Dort, wo der örtliche Bach, der Cansalamone, den Berg herunterkommt. Den Cansalamone kenne ich gut – ich verbrachte den Sommer 2016 auf LEVJE im Circolo Nautico und den Winter 2017/18. In sizilianischen Sommern ist er nichts weiter als ein weites, schilfbestandenes Tal zwischen den Hochhäusern. Doch in jener Nacht wurde der eingequetschte Bach zum großen Ablauf ins Meer, dem auf dem Weg ins Meer nur die Gebäude der beiden Segelclubs im Weg standen.

Franco Galuzzo: „In Sciacca fallen das Jahr über 40 Zentimeter Wasser. Allein n dieser Nacht kam die Hälfte eines ganzen Jahres runter. Wir waren in der Nacht noch oben im Arcobaleno, dem „Regenbogen“, unserem Clubrestaurant von Maurizio, dem Fischer und Mitglied im Club. Weil es so regnete, hat uns Maurizio schon um 10 Uhr rausgeworfen und sein Restaurant zugemacht. 

Das fast ins Meer gespülten Clubgebäude mit Clubbüro und Bergen von Unrat auf der Pier.
Die Mitglieder haben mittlerweile den Unrat in freiwilliger Arbeit beseitigt.Wir sammeln nun für die Wiederinstandsetzung  der Clubgebäude und Neubeschaffung der Einrichtung. Der Circolo Nautico von Sciacca macht auch regelmäßig Veranstaltungen mit behinderten Kindern aus der Region Agrigent.

Als ich nachts um eins zuhause auf die Terrasse trat, regnete es heftig. Ich sah von oben, wie eine gewaltige Welle durch das Tal des Cansalamone nach unten brach – Wasser, Schlamm, Baumstämme, Schilfrohr, Zweige. Wie die Welle im Nu die Brücke vor dem Meer verstopfte. Wie sie über die Brücke stieg, sich einfach darüber wälzte. Sich in an den Wellenbrechern brach, die ja eigentlich das Meer draußenhalten sollten, aber jetzt die Welle des Cansalamone drinnen aufstauten. Ich sah von oben, wie die Welle den einzigen Weg nahm, der ihr blieb: Hinaus auf die breite Pier, die ins Meer hinausragt, auf der ihr nur die nachts geparkten Autos im Weg standen. Und unsere beiden Segelclubs auf der Innenseite der Pier. Denn die breite Deichmauer außen verhinderte, dass das Wasser ablaufen konnte.“

Ich kenne den Circolo Nautico und habe viele Posts über den Circolo auf diesem Blog geschrieben. Über die Regatta VELA LATINA, die sie jedes Jahr auf ihren restaurierten Holzbooten unter den dreieckigen Lateinersegeln veranstalten. Über Clubfeiern, über die Herzlichkeit, mit der mich Franco und die anderen auf Vereinsabende ins „Arcobaleno“ einluden. Mein Buch AUF DEM MEER ZU HAUSE beginnt mit einem typischen Vereinsabend des Circolo Nautico in Sciacca und mit drei Kapiteln über die Menschen in Sciacca.

„Es muss eine etwa 2 Meter hohe Welle aus Wasser Schlamm, Detritus gewesen sein, die über die Pier und die beiden Marinas hinwegging“, sagt Franco Galuzzo über die Flut, über die auch italienische Fernsehsender berichteten. „Ungefähr 1 Million Kubikmeter Wasser. Der Cansalamone erschuf eine Welle von 2 Metern, die 

alles unter sich begrub und mitriss, was herumstand: Autos, abgestellte Motoren, Zementblöcke. Manches fanden wir bei uns im Club wieder. Sie machte nieder, was ihr in den Weg kam, riss Teile unserer Clubgebäude mit, versenkte ein Fischerboot. Die übrigen Boote und unsere Schwimmpier blieben unbeschädigt. Aber die Elektronik, alle baulichen Einrichtungen im Club sind teilweise unterspült, verschoben, zerstört und müssen abgebaut werden.“

„Habt Ihr eine Versicherung?“, frage ich Franco. Er verneint. „Wir hatten bisher keinerlei Grund, eine Versicherung gegen Elementarschäden abzuschließen. Wir haben keine Versicherung. In 2018 hatten wir schon mal so eine Welle, aber sie beschädigte nur den Supermarkt am Fuß der Mole. Nie dachten wir, dass eine Welle vom Land uns mehr Schaden zufügen könnte als jede Welle vom Meer.

Wir haben einen Schaden an Gebäuden, an Einrichtungen und vor allem an der Elektronik und Computern in Höhe von 40.000 bis 50.000 Euro. Manches können wir durch Eigenleistung reparieren. Die Clubmitglieder haben zumindest schon mal den Schlamm rausgeschafft, der überall auf dem Gelände zurückblieb und alles einzuzementieren drohte.“

Jetzt ist es an mir, dem Circolo Nautico zu helfen. Susanne Guidera und ich haben von unserem Verlag millemari. aus auf GOFUNDME eine Spendenkampagne ins Leben gerufen, die den Circolo Nautico von Sciacca wieder auf die Beine helfen soll. Bitte unterstützt uns – und sei es nur mit 1 Euro. Denn wie Franco Galuzzo am Ende des Telefonates sagt:

„Ich freue mich über jeden Euro und bin sehr gerührt, dass Segler in Deutschland an uns in Sizilien denken. Das bewegt mich sehr.“

Der Link auf unser Spendenkonto auf GOFUNDME: hier klicken!

Apropos Home Office

MEIN ALLTAG SEIT 45 JAHREN

Apropos Home Office

Von Leibhölzern und Königsplanken

Leo freut sich, an Bord des Schoners Martha zu sein und zu segeln © Leo Sampson

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Monsun 31 versus Orca

RUDERKONSTRUKTION DER MONSUN 31 – DAS MASS DER DINGE

Havarien

SV Sea MagiX – Benedikt Vonlanthen CH

DRITTE ATLANTIK RUNDE VORAUS – LEONIE MACHT DEN JOB AM HECK
Moin Peter, ich danke Ihnen bestens für den kurzen Wellness Aufenthalt unseres Windpiloten Pacific in Ihrer Werkstatt. Unsere «Leoni» hatte ja kein Facelifting nötig obwohl sie unsere X37 «sea magiX» schon auf vielen Reisen aus der Elbe nach Norwegen, Schottland und einer Atlantikrunde begleitet hat. Die Jugendjahre hat Leoni bereits am Heck einer X 382 auf meiner ersten Atlantikrunde verbracht.

Leoni heisst der WP übrigens weil meine Ehefrau meint, die Eigenschaften des WP seien eindeutig weiblich – ausdauernd, arbeitsam, sehr genügsam etc. Ich weiss nicht recht, aber um es mir mit niemandem zu verscherzen heisst der WP seit den ersten gemeinsamen Meilen eben Leonie und ist eine sie.
Bei aller Genügsamkeit brauchen natürlich auch Sie’s gelegentlich etwas TLC und das hat Leonie nun von Ihnen in Form von neuen Lagerstreifen, etwas Teflon und einer Grundreinigung bekommen – und ist nun hoffentlich wieder bereit, die anstehende 3te Atlantikrunde vom Heck aus zu steuern. Den Job erledigt sie seit ein paar Jahren in trauter Gemeinsamkeit mit dem SailingGen Hydrogenerator von Armin Horn.
Zu Anfang mussten sich die beiden (der WP und Hydrogen) etwas aneinander gewöhnen. Es gab jedenfalls, je nach Position und Einsatz von Leonie und Gisela (Hydrogen), Reibereien unter und über Wasser zwischen den beiden. Das war jedoch nach ein paar Schlichtungsversuchen mit Werkzeug rasch behoben.
Dass die beiden Heckverzierungen vollwertige Crewmitglieder sind ist nun dokumentiert, falls ein notarieller Beweisstemnpel notwendig sein sollte … haben wir auch in der Schweiz gute Notare. Ansonsten sind unsere Reisen bestens sortiert auf der unserer Homepage des Bootes dokumentiert. Ich wünsche Ihnen ruhige Advents- und schöne Feiertage.
Beste Grüsse aus den frisch eingeschneiten Alpen
Benedikt

Elektrische Antriebe für Boote: wann es sich lohnt

Egal ob Einbaumotor oder Außenborder – elektrische Bootsantriebe setzen sich immer mehr durch. Wir erklären, wann die Anschaffung eines E-Motors in Frage kommt.

Leben auf der Werf und geplante Arbeiten

Di., 07.Dez.21, Neuseeland/Whangarei, Tag 2747, 24.688 sm von HH

Wo sind wir denn eigentlich gelandet? Das Norsand Boatyard liegt in Whangarei mitten im Industriegebiet. Wir sind umzingelt von Handwerksbetrieben und Kleinindustrie, wie die Beton-Fabrik gleich hinter dem Zaun. Keine Restaurants, keine Wohnhäuser, keine Geschäfte. Bis zum nächsten Supermarkt sind es drei, bis in die City von Whangerei vier Kilometer. Dort ist die Auswahl an Geschäften mehr als ausreichend. Alles vorhanden, was wir benötigen.

Die Betonfabrik sorgt gut für Staub – im Hintergrund der Fluss

Der Weg mit dem Fahrrad verläuft an einer viel befahrenen Ausfallstraße entlang und ist Radler unfreundlich. Gesamt Whangarei (50.000 Einwohner) ist komplett aufs Auto fahren eingestellt. Zebrastreifen und Fußgängerüberwege sind Mangelware – Fahrradwege existieren gar nicht, Fahrradständer ebenso wenig. Der Vorteil, dass man nicht auf Radler eingestellt ist, es gibt auch keine Verbote für uns. Quer durch die Fußgängerzone mit dem Rad –  erlaubt. Na, zumindest nicht verboten.

Auf der Werft gibt es gute Duschen (heißes Wasser – 0,60 Cent für 6 Minuten) und saubere Toiletten. Außerdem Waschmaschinen und Trockner für einen anständigen Preis. Wenn die Werftarbeiter Feierabend haben, dürfen wir Auf-dem-Schiff-Wohner die Pausenecke der Arbeiter benutzen – inklusive kostenlosem Gasgrill.

Grillen am Sonntag mit Carla und Alex – gleich beschlossene Sache – das machen wir jetzt jeden Sonntag

Die Leute, einschließlich der Besitzer des Boatyards, sind freundlich und der Laden ist aufgeräumt. So ordentlich, dass ich über das komplette Gelände ziehen musste, um altes Holz für die Konstruktion eines kleinen Arbeitstisches unter Atanga zu finden.

Aus Holzresten entsteht ein passabler Tisch

Farbe, Antifouling oder Abwasser auf den Grund zu leiten, ist strikt untersagt. Da wird hier – untypisch für Werften – sehr darauf geachtet. Aber jedes Boot bekommt alte Kanister, in denen Grauwasser aus der Spüle und dem Waschbecken aufgefangen werden kann. Unsere Toilette ist natürlich nicht nutzbar. „Jedes Boot an Land mit einer Crew über 50 braucht einen Pipi-Eimer für die Nacht“,  so ein Segelfreund. Wir haben jetzt auch einen. :mrgreen:
Ich bin kein Held auf der Leiter. An einem Abgrund von 1500 Metern zu turnen, ist mir egal. Ich kann auch auf den lustigen Glasfenstern mit Blick in die Tiefe in Wolkenkratzern stehen, aber der Übergang von der Badeplattform auf die Leiter – da gruselt es mich. Dann noch im Dunkeln, nein danke, ich nehme den Eimer.

An guten Tagen geht es zwanzig Mal am Tag die Leiter hoch – die hat runde Sprossen – wer baut denn so etwas?

Achim und ich haben bereits mit unseren Arbeiten angefangen. Wellendichtung getauscht, Holzrahmen zum Lackieren demontiert, Segel abgeschlagen und vieles mehr. Bislang sind wir aber die einzigen, die an Atanga arbeiten.

Zwei große Projekte sollen von Norsand übernommen werden.

1. Der Rumpf – der wird komplett von Antifouling-Resten befreit und bis auf die GFK-Fasern abgeschält. Dann muss der Rumpf trocknen, damit die Osmose-Behandlung überhaupt erfolgreich durchgeführt werden kann. Nach dem Trocknen wird der Rumpf gespachtelt und er erhält eine wasserdichte Sperre (um erneute Osmose zu vermeiden). Diese Arbeiten erfolgen in einer Halle. Spätestens ab dem Zeitpunkt dürfen wir nicht länger an Bord wohnen.
Da der Rumpf nun einmalig neu aufgebaut wird, haben wir uns entschieden nicht wieder Antifouling zu streichen, sondern Copper Coat als Schutz gegen Bewuchs auftragen zu lassen. Das soll mindestens zehn Jahre halten.

Das Schälen des Rumpfes soll noch vor Weihnachten fertig werden. :lol:

2. Das Deck – der alte Teakbelag kommt runter. Damit das passieren kann, müssen alle Beschläge, Klampen und der Mast demontiert werden.
Anschließend werden die Löcher im Deck mit denen das Teak im Augenblick noch verschraubt ist, zugespachtelt. Anschließend werden eventuell vorhandene Wasserschäden beseitigt. Der neue Belag kann aufgebracht werden. Wir haben uns gegen Holz entschieden. Es soll ein Teak-Imitat aus Kunststoff (Flexi-Teak nennt sich das Produkt) aufgeklebt werden. Dies erfolgt ebenfalls in der Halle.

Mit den Arbeiten soll im nächsten Jahr begonnen werden. :lol:

Standzeit auf dem Trockenen – drei bis vier Monate, wenn alles gut klappt.
Wenn es in dem Tempo weiter geht wie bisher … unendlich.
Ich glaube fest daran, dass sich die Kiwis bereits im Weihnachtsmodus befinden. Die Weihnachtszeit fällt in den Hochsommer und die Haupturlaubszeit. Alle Neuseeländer haben frei, treffen die Familie und fahren in die Ferien. Also, wird schon. Geduuuuld.


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Maximales Erlebnis, minimales Risiko

Die Allures 45.9 vereint als Langfahrtyacht die Vorteile eines stabilen Alu-Rumpfs mit denen eines GFK-Decks © Allures Yachting

Maximales Erlebnis, minimales Risiko

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Hundert Jahre Segeln lernen am Wannsee

Die erste Jugendmannschaft des Potsdamer Yachtclub 1921 © PYC

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Neu: Online Muster-Kaufvertrag für gebrauchte Boote

Sie wollen ein Boot oder eine Yacht privat kaufen oder verkaufen? Unser ADAC Muster-Kaufvertrag für gebrauchte Boote ist juristisch geprüft und online ausfüllbar.

Irgendwann ist bei einem privaten Kauf oder Verkauf eines Wasserfahrzeuges der Punkt erreicht, an dem sich Käufer und Verkäufer einig sind und ein Kaufvertrag unterzeichnet werden soll. Muster-Kaufverträge für gebrauchte Boote gibt es viele im Netz. Nicht alle sind jedoch juristisch geprüft. Im Falle von späteren Streitigkeiten oder gar gerichtlichen Auseinandersetzungen kann es daher bei einem Kaufvertrag, der wichtige Bestandteile nicht enthält oder fehlerhaft formuliert ist, zu bösen Überraschungen kommen. Bei einem Kauf bzw. Verkauf von zum Teil hochpreisigen Yachten sollte daher möglichst gewissenhaft und auf Basis der gesetzlichen Vorgaben vorgegangen werden. Alle Infos zu Verkauf, Kauf und Abwicklung finden Sie hier.

Unser neuer ADAC Muster-Kaufvertrag für Privatpersonen ist von unseren Juristen geprüft und kann ganz bequem online über einen Internetbrowser PC ausgefüllt und anschließend ausgedruckt werden.

Hier geht es zum ADAC Muster-Kaufvertrag für den Verkauf von gebrauchten Wasserfahrzeugen.

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Oldieboote erfindet sich neu

Der Name ist Programm: Klassiker wie dieses rot lackierte Sportboot stehen im Mittelpunkt des Vereinslebens © Kerstin Zillmer

Der Name ist Programm: Klassiker wie dieses rot lackierte Sportboot stehen im Mittelpunkt des Vereinslebens © Kerstin Zillmer

Oldieboote erfindet sich neu

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