Kategorie: News & Blogs

Zweit-Job

Mi.,23.Jan.22, Neuseeland/Whangarei, Tag 2825, 24.688 sm von HH

Wir haben uns gut eingewöhnt ins Luxus-Hausleben. Die morgendlichen Spaziergänge machen Spaß. Sally und Marley werden immer zutraulicher – mitgebrachte Hunde-Leckerlies leisten ihren Beitrag. Marley darf inzwischen sogar ohne Leine laufen.
Es gibt nur einen Haken an der Sache: wir wurden gebeten, die Hunde nicht länger als vier, maximal fünf Stunden am Stück alleine zu lassen. Das ist uns zu kurz, um auf Atanga zu arbeiten. Also haben wir überlegt, wie wir die Zeit strecken können und haben für mich einen Zweit-Job gefunden, den ich im Haus erledigen kann. Ich habe im Vorwege unsere Gastgeber gefragt, ob ich wohl bei ihnen auf dem Hof unsere Holz-Stücke (die es bitter nötig haben) lackieren darf. „Klar, darfst du, gar kein Problem.“ Graham hat mir sogar ein übergroßes Tuch zum Unterlegen zur Verfügung gestellt. Leider hat der Hausherr keine Böcke, aber aus Kartons und Leisten bastel ich mir meine eigenen Unterlagen. Die Bedingungen sind nicht optimal, aber allemal besser als auf der Werft. Dort gibt es immer einen staubigen Nachbarn.

 

Das Lackier-Ergebnis ist ganz viel versprechend und weites gehend Insekten frei

Achim verlässt um 8:00 Uhr das Haus. Er nimmt das Auto und ich mache mich an die Arbeit. Nach zwei Stunden ist der Job getan und um 10:30 Uhr schwinge ich mich aufs Rad, um zu meinem Hauptjob zu radeln. Sieben Kilometer. Die Strecke ist auf der ersten Hälfte super. Nur bergab. Ich stehe auf den Bremsen. Der zweite Teil ist ‚geht so‘. Warum wir nicht abwechselnd radeln? Mein Fahrrad sei angeblich leichter zusammen zu klappen …

Um 11:00 Uhr erreiche ich Atanga. Schnell in den roten Overall geschlüpft. Es fehlt nur noch eine Stechuhr an der Leiter. Meine Haupt-Arbeit ist weiterhin das Deck. Das ‚Weiße‘ ignoriere ich. Kommt Zeit, kommt Lösung. Ob wir uns ein Gerät kaufen oder leihen, steht noch nicht fest. Vielleicht lassen wir es auch die Werft-Jungs machen. Falls sie es nicht wieder an uns abtreten – spart euch ja Geld und so.

Peter hat sich ein Deck glatt wie einen Kinder-Popo gewünscht. Peter bekommt ein Deck wie einen Kinder-Popo. Dazu müssen alle Löcher, Kratzer und die Verletzungen, die wir ins Deck geschlagen haben, mit Epoxid aufgefüllt werden.
Beim Füllen der Schraubenlöcher haben wir einen riesigen Fehler gemacht. Wir haben versucht mit dem Epoxid keine Haufen auf den Löchern zu bilden, damit wir hinterher nicht zu viel weg schleifen müssen. Was wir nicht wussten, dass Epoxid sich beim Trocknen einzieht. Was wir auch nicht wussten, dass es mehr Arbeit macht, die Löcher noch einmal anzufassen als sie überdick zu füllen und dann hinterher einfach glatt zu schleifen.
So viele Löcher sind es aber nicht. ;-) Vielleicht 2000.
Seit Tagen fülle ich, schleife ich, fülle ich, schleife ich … Es nimmt kein Ende. Einige Löcher bilden beim Füllen eine Luftblase, die müssen erneut gebohrt und wieder gefüllt werden. Und wieder geschliffen.
Ich mache auch viel falsch und muss etwas größere Flächen zweimal füllen, weil ich zu wenig Epoxid nehme. Das ist wie Sahnetorte glatt streichen – kann ich auch nicht  gut. Kratzer, die voll Kleber sind (das darf nicht sein, laut Peter – und wer bin ich, dass ich Peter widersprechen würde?), bohre ich mit dem Dremel auf. Das ist jetzt Zahnarzt-Arbeitsweise. Sicher nicht sehr professionell (Peter sieht es ja nicht), aber für mich eine sichere Methode mit Erfolgsgarantie. Dauert halt nur etwas länger als schweres Gerät zu verwenden.

Mit dem Dremel hole ich den schwarzen Kleber aus Fugen – das muss weg – da hält nix drauf, sagt Peter

Gutes Beispiel für schlecht gespachtelt – die glänzenden Flächen in der Mitte, dort habe zu dünn aufgetragen – Oben am Rand noch eine Verletzung, die zu füllen ist

Wenn ich es gut mache – vermischt sich das Epoxid mit dem GFK Deck zu einer homogenen Fläche – so soll es überall sein

 

Und was macht Achim eigentlich die ganze Zeit? Die Frage ist berechtigt. Man hört ihn nicht hämmern, man hört ihn nicht schleifen. Man sieht ihn auch nicht. Er ist im kühlen Schiff verschwunden. Was er macht, wissen die Götter. Ich höre ihn nur fluchen. Und er stürzt das Schiff ins Chaos. Um die verbliebenen Beschläge von Deck zu bekommen, muss er die Deckenverkleidungen abbauen, um von unten an die Bolzen zu gelangen. Manchmal sogar einen halben Schrank. „Verfluchte Schrauben, scheiß Bolzen.“  Sein negativ Rekord sind ein gezogenes Kabel und vier gelöste Schrauben von den Genua-Schienen – vier von neunzehn. Dafür kann man keine Fleiß-Sternchen bekommen. Das ist mal klar. :lol: Manchmal fährt er auch gemütlich in den Baumarkt oder er berät er sich mit anderen Skippern. Dann kommt er mit neuen Werkzeugen zurück, einem Schlagschrauber zum Beispiel und rückt den verbliebenen fünfzehn Schrauben mit Erfolg zu Leibe.

Chaos im Schiff – das Schlafzimmer ist ein Wühlhaufen – die Matratzen lagern im Salon

Um 15:00 Uhr ist Feierabend. Den Hunden sei Dank. Mein Rad kommt in den Kofferraum und gemeinsam fahren wir zurück in unsere Luxus-Oase.
Ich gehe dann noch eine Runde meinem Zweit-Job nach. Es ist warm, es ist trocken. Da schaffe ich locker zwei Anstriche am Tag.

Achim in der großen Küche dreht zu Höchstleistungen auf


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Sind’s denn schon 100 Jahre Nordseewoche?

Rund Skagen

Sicherheit hat Priorität: Check der Sturmsegel vor dem Start zur Pantaenius Rund Skagen Regatta © segel-bilder.de

Sind’s denn schon 100 Jahre Nordseewoche?

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Bootspunkt bringt vier Motorbootmarken

Neu im Südwesten: Bootspunkt bringt Corsiva mit Honda an den See © Bootspunkt

Bootspunkt bringt vier Motorbootmarken

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Moskau setzt auf Sinichka

Moskaus Elektrofähre Sinichka beim Einwassern © Moscow Transport

Moskau setzt auf Sinichka

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Achtung, Avator!

Acht Tonnen flüssiges Blei

Kein Wasser aus der Leitung: Das Blei fließt in die Kielform der Tally Ho © Leo Sampson

Acht Tonnen flüssiges Blei

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SV Amarie – Nadiem der Weduwen NED

JEANNEAU FANTASIA 27 ON HER WAY SOUTH
Hi Peter, Hope you are well, I have been super happy with the windpilot you did send to me. It has been working great since Ireland, and I am currently in the Canary Islands. Next winterseason I might cross the Atlantic.

I was wondering, does the windvane need any specific maintenance so far? Since I’m mostly single-handed sailing, I have created quite a special relationship with the windpilot :). So I would like to take good care of it. Here is a picture of the installation; 
Thanks in advance!
Nadiem der Weduwen

SV Drot – Vagn Olsen DEK

FÜR WEITE REISEN GEDACHT UND GEMACHT

Bowman 40 – Giles 38

Rettungseinsatz in den Tod

Der Seenotrettungskreuzer nach dem Unglück. Vorn ist die Schlepptrosse erkennbar. Auf der Brücke sind die Schäden erkennbar, der Mast fehlt. © Seenotretter

Der Seenotrettungskreuzer wird nach dem Unglück geschleppt. Auf der Brücke sind Schäden erkennbar, der Mast fehlt. © DGzRS

Rettungseinsatz in den Tod

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Unser Leben als Hunde- und Haus-Sitter

Fr.,18.Jan.22, Neuseeland/Whangarei, Tag 2820, 24.688 sm von HH

Unsere Tage beginnen neuerdings  mit Wecker klingeln. Den Leih-Hunden sei Dank – sie sind frühes Aufstehen gewohnt. Um 5:45 Uhr müssen wir hoch. Da ist es noch stockdunkel. Zuerst bekommen Marley und Sally ihr Futter. Noch vor dem Frühstück das Hundefutter zuzubereiten, haut leicht auf den Magen. Das Futter wird genau abgewogen, jeder Hund bekommt etwas anderes. Ein laminierter Zettel mit Instruktionen macht uns das Leben leicht. Beide Tiere bekommen dann noch eine eigene Tablette aufs Futter. Zerrieben mit einem kleinen Mörser.
Während die beiden fressen, trinken wir noch schnell einen Tee und Kaffe, dann geht es los. Vor der Tür steht ein klappriger Wagen auschließlich für den Hundetransport. Das Hundeauto ist die zweite Herausforderung des jungen Morgens. Der Wagen muss am Ende seiner Tage verbrannt werden. Es riecht nach Hund. Nach viel Hund. Nach sehr viel altem Hund. :mrgreen:

Zwei Minuten brauchen wir zum nahe gelegenem Park. Im Wald direkt vor der Haustür ist Hunden der Zutritt verboten. Hier leben Kiwis und daher dürfen Hunde nicht hinein. Während der Fahrt bellt Sally anhaltend. Sie bellt immer, wenn Auto gefahren wird. Da sie taub ist, fällt ihr Bellen etwas heiser aus, aber sie bellt. Sobald wir am Park angekommen sind, ist sofort Ruhe.
Mit Graham haben wir die Hunderunde geübt. Er lässt sie frei laufen. Aber wir gehen auf Nummer sicher und nehmen die Hunde vereinbarungsgemäß an die Leine. Wie ruft man einen tauben Hund, der abhauen will? Sally kennt das Kommando, dass sie kommen soll, wenn man die Arme ausbreitet. Aber Achtung, dafür benötigt man Augenkontakt …
Nur in einem eingezäunten Gebiet lassen wir sie von der Leine. Im Park selber ist es Pflicht, die Hunde-Köttel aufzusammeln. Da Achim die Fütterung übernimmt, sammel ich. Es ist ungewohnt noch körperwarme Dinge zu greifen.  Die Angst, dass der Greif-Beutel ein Loch haben könnte, sammelt mit.

Inzwischen dämmert es. Nebel hängt über den Wiesen. Jetzt ist es schön. Und es macht Spaß mit den Hunden zu laufen. Sally ist ein Huntaway-Mischling. Diese Hunderasse hat die Aufgabe Schafsherden zusammen zu treiben. Sally ist ein echter Quirl, leider mit einer 14 Jahre alten Hüfte, die schon etwas Probleme bereitet. Graham geht langsam mit den Hunden seine Runde. Wir ziehen das Tempo etwas an und schon nach drei Tagen läuft auch der geh-faule Marley im Trab neben uns her.

Arme ausbreiten bedeutet ‚komm‘

Offensichtlich versteht Sally nur Bahnhof

Eine weitere Spaziergangs-Runde gibt es nicht. Wir halten das für zu wenig Auslauf, aber Herrchen und Frauchen finden die Hunde zu alt, um ihnen mehr Bewegung zuzumuten. Am Abend gibt es noch einmal Futter, das war‘s an Verpflichtungen.

Bei Sally ist es gut, wenn man keine Hundehaar-Allergie entwickelt. Das alte Mädchen haart wie verrückt, überall verteilt sie ihr Fell. Sie hat ein sonniges Gemüt und möchte ständig gestreichelt werden. Mit großen Kulleraugen schaut sie einen an. Gute Sally.
Marley ist ein Cockerspaniel und auf einem Auge blind. Er hat ein Gesicht, was nur eine Mutter lieben kann, ist aber echt drollig. Und hat seidenweiches Fell. Er ist gut erzogen, etwas vornehm zurück haltend. Er macht Sitz und Platz und versteht die Kommandos sogar auf Deutsch. Guter Marley.

Sally – 14 Jahre alt und taub von Geburt an

Marley – 12 Jahre alt und auf einem Auge blind

Auch sonst genießen wir das Leben in einem Haus. Wir haben ein Schlafzimmer und Bad im Erdgeschoß. Die Räume unserer Gastgeber befinden sich im Obergeschoß. Hier verläuft auch die dreiseitige Holzterrasse. Auf verschiedenen Ebeneren kann man sich draußen seinen Lieblingsplatz suchen. Die Küche ist neu und riesig. Herrlich mit Platz zu Kochen. Sich mal ausbreiten können. Die Kräuter zum Kochen finde ich auf der Terrasse. Ein Eiswürfelbereiter  ist im Kühlschrank integriert. In der Spüle befindet sich ein Grünabfall-Schredder. So ein Ding wie aus amerikanischen Horrorfilmen. Ganze Schweine kann man darin verschwinden lassen. Eine Sauerei für die Kanalisation – ein Traum beim Gemüse putzen.
Natürlich gibt es einen Geschirrspüler. Die Waschmaschine steht zur Nutzung im Untergeschoß. Wir dürfen und sollen uns wie zu Hause fühlen. Das machen wir auch. Die „gute Stube“ lassen wir aus. Dort liegen Schonbezüge über dem Sofa. Und auch die Erbstück-Teller und Gläser bleiben im Schrank.

Ich würde sagen, wir haben es sehr gut getroffen.

Der Blick zur Straße – total ruhige Lage – nu zehn Minuten vom Stadt-Zentrum entfernt

Die untere Terrasse direkt an der Wohnküche

Eine riesige Küche mit allem Schnick-Schnack

Da schwingt sogar Achim mal den Kochlöffel

Die Küche hat einen Ess-Tresen zum offenen Wohnraum – sofort unser Lieblingsplatz


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Ein Don für alle Fälle

Erste Bootsmesse nach Corona

Rote Boote und viele weitere Wassersport-Höhepunkte zeigt die Messe Magdeboot an der Elbe ab 11. März 2022. © Andreas Lander

Rote Boote statt Wintergrau zeigt die magdeboot an der Elbe ab 11. März © Andreas Lander

Erste Bootsmesse nach Corona

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