Kategorie: News & Blogs

Das süße Leben in Hirifa

Mo.,05. Jul. 2021, Franz.Polynesien/Tuamotu/Fakarava/Hirifa, Tag 2591, 21.949 sm von HH

Hirifa ist ungefähr sieben Kilometer lang und endet mit einer rosa schimmernden Sandbank. Im kristallklaren Wasser tummeln sich die Baby-Schwarzspitzen-Riffhaie für die der Pass noch zu gefährlich ist. Zwischen Außenriff und Insel hat sich eine Lagune in der Lagune gebildet. Eine ständige Veränderung der Landschaft erfolgt durch die Gezeiten. Bei viel Wind überspülen die Wellen das nahe Außenriff. Formen Sandbänke und Durchbrüche neu. Wir liegen geschützt hinter dem rechten Winkel, den Hirifa am Ende bildet. Wir ankern mitten im Ozean und doch wie in einem Binnensee.

Die Südspitze von Hirifa

Der Strand schimmert leicht rosa – wenn die Sonne tief steht

So geht Strand

Das Model

und der Wal

Der Strand von oben

und von unten

Am rosa Strand wohnt eine Familie, die ein kleines Restaurant betreibt. Im Prinzip hat das geöffnet, aber nie, wenn wir dort vorbei kommen. Sie haben achtzehn freilaufende Schweine, ein paar Hunde und einen kleinen Gemüsegarten. Nur zu erreichen mit einem Boot. Häufig fährt die Familie für mehrere Tage in den Norden, nach Rotoava mit Geschäften. Über einen Trampelpfad erreichen wir nach zwei Kilometern den nächsten Nachbarn. Auch hier ist keiner zu Hause. Wochenendhaus? Inselmüde? Wir wissen es nicht, aber das Anwesen nebst eigenem Schrein sieht gepflegt aus. Verlassen ist es nicht.

Inselrestaurant

Solar sorgt für Strom – die einzige Quelle

Wohnhaus auf Hirifa – mit Wassertonnen an jeder Ecke

Madonnen-Schrein

Genau wie die Hunde bekommen die Schweine überwiegend Kokos-Nüsse zu fressen

Um ans Außenriff zu gelangen, müssen wir mit dem Dinghy ein paar Kilometer die Insel abfahren. Durch das Inseldickicht ist kein Durchkommen. Es sieht so einfach aus, ach, die fünfzig Meter werden wir uns doch wohl durch das Gestrüpp quetschen können. Aber unmöglich. Wir finden zwei kleine Naturhäfen. Hier ist die Insel besonders schmal. Man kann sehen, dass von Zeit zu Zeit das Wasser seinen Weg in die Lagune findet. Die Vegetation ist bereits verschwunden, wir gelangen bequem ans Außenriff. Bald (in ein paar hundert Jahren … ) dürften hier neue Pässe entstehen und die Insel teilen. Die windzugewandte Seite ist rau und wild. Wenig Muscheln oder andere Strandfundstücke, aber dafür Plastikmüll. Nicht so heftig viel wie in der Karibik, aber dafür, dass wir uns mitten im Pazifik befinden, ist es erschreckend viel. Überwiegend sind es Reste von Fischernetzten und Plastikflaschen.

Kleiner Naturhafen der demnächst zum Pass werden dürfte

Die wilde Seite als Kontrastprogramm

am Außenriff

Die Lagunenseite wechselt zwischen Strand

und Riffplatte die wie eine künstlich angelegte Promenade wirkt

Früher war Hirifa stärker besiedelt. Wir finden noch ein paar alte Gräber und eine Hausruine mit 1879 als Inschrift über der Tür. Der Hauptort befand sich direkt am Südpass, aber dann wurde er in den Norden vom Atoll verlegt. Teilen müssen wir uns diese Idylle mit dreißig weiteren Crews – zur Barsch-Hochzeit. Jetzt sind viele weitergezogen und nur noch zwanzig Schiffe ankern vor Hirifa.

Zwei alte Gräber finden wir im Inselinneren

Hirifa bei Flaute – die ruhigen Tage sind leider vorbei – bei viel Wind verfliegt dieser Zauber


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Fescher Freiraum auf 20 m²

Fesch mit flacher Silhouette: der Elektrokatamaran Frauscher TimeSquare © Kerstin Zillmer

Fescher Freiraum auf 20 m²

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Aktivurlaub am See

Rückstand, Rückstand und noch mehr Rückstand. Ja, ich bin völlig im Rückstand mit Beiträgen für Sonnensegler.net. Sorry, aber wir hatten in letzter Zeit einfach enorm viel zu tun und ihr kennt das ja mittlerweile: Wenn es hier still wird, ist es an Bord und in der Werkstatt umso lauter.
Von Ende Mai an hatten wir 3 Wochen Urlaub, die wir an Bord verbracht haben. Eigentlich wollten wir in dieser Zeit nur eine Woche am Schiff basteln und anschließend einfach faulenzen. Letztendlich haben wir dann doch nur die letzten 4 Tage die Seele etwas baumeln lassen, aber nun so viele Projekte abgearbeitet, dass es realistisch geworden ist, im nächsten Urlaub tatsächlich mit Morgenstern eine klitzekleine Reise wagen zu können. Wenigstens mal kurz ins nächste Baggerloch, um mal etwas anderes zu sehen.

Aber beschäftigen wir uns zunächst nicht mit Zukunftsmusik, sondern werfen einen Blick auf die Projekte der letzten Wochen und Monate. Denn vor dem Aktivurlaub an Bord gab es ja auch noch das Projekt mit der Wellenanlage und das Projekt Badeplattform und das Projekt Pantry und das Projekt Außenborderhalterung und…

Fangen wir an mit der Wellenanlage!

2017 im Marmarameer.

Als ich vor mittlerweile gut 3 Jahren mit Morgenstern im Marmarameer unterwegs war, hatte sich während eines Törns spontan das Hauptlager der Wellenanlage verabschiedet. Ich hatte damals Glück im Unglück.
Der Ausfall passierte kurz vor einem kleinen Fischerhafen und in diesem Hafen gab es einen Mechaniker, der mir beim Austausch geholfen hat und alle Teile innerhalb kürzester Zeit in der Umgebung und in Istanbul besorgen konnte.
Die ganze Aktion hat seinerzeit Spuren an der Wellenlagerung hinterlassen, aber ich war froh, dass sie nach wenigen Tagen wieder lief.
Ohne Rifat, den Mechaniker Meister aus dem kleinen Dorf Mürefte, hätte ich das damals nie geschafft.
Vor ein paar Wochen habe ich die Lagerung schließlich wieder ausgebaut. Nicht, weil sie kaputt war, sondern weil sie an den neuen Antrieb angepasst werden musste.

2021 in Wesel.

Das war genau der richtige Zeitpunkt, um sie zu restaurieren und die alten Schäden zu beseitigen. Hauptproblem waren mehrere abgebrochene Schrauben und jede Menge abgeschliffenes Material an einem Gewinde.
Die abgebrochenen Schrauben waren schnell entfernt und die Gewinde nachgearbeitet. Auch das Bracket hatte ich ziemlich flott elektrochemisch entrostet, von alten Haltern befreit und auf das neue System umgebaut.
Was mir viel Kopfzerbrechen bereitet hat, war die Fehlstelle an einem der Gewinde. Dass ich das Bauteil mit meinem WIG Gerät per Auftragsschweißen wiederherstellen kann, war klar, das Problem war das Risiko des Verzugs. Um es kurz zu machen: Ich habe das Bauteil vor dem Schweißen auf Rundlauf vermessen und hinterher noch einmal. Ergebnis: Minimal besser nach dem Schweißen!








Anschließend kam Lack ins Spiel, danach ein paar neue Drehteile und schließlich eine Anprobe einiger Bauteile des neuen Antriebssystems. Hier ein kleiner Vorgeschmack für euch.










Mittlerweile arbeitet die umgebaute Wellenlagerung wieder wie ein Urwerk im Maschinenraum, allerdings noch im Zusammenspiel mit dem Volvo. Die Änderung von semiflexibler Lagerung in der Mitte der Wellenanlage auf feste Lagerung hat wunderbar funktioniert. Letztendlich war es sehr einfach, weil vor dem Volvo bereits eine Maschine mit fester Lagerung verbaut gewesen und das Bracket auf ein 1/10 Millimeter genau ausgerichtet war. Ich habe es quasi nur wieder auf das ursprüngliche System zurück gebaut.
Die gesamte Wellenanlage läuft nun auch sichtabr ruhiger. Vibrationen gibt es keine mehr. Das Gleitlager im Stevenrohr dürfte dafür dankbar sein.
Mit dem weiteren Umbau es E-Antriebs werde ich wahrscheinlich erst im August weitermachen. Es fehlen nach wie vor ein paar Bauteile, die ich noch anfertigen muss. Das Rohmaterial ist aber bereits hier und wartet nur darauf, verschweißt zu werden.

Wenn wir schon wieder beim Thema Schweißen sind, machen wir direkt weiter mit der neuen Badeplattform. Allerdings behandeln wir das Thema hier nur ultra komprimiert. Denn das Projekt war Teil eines größeren Umbaus, welcher das gesamte Heck des Schiffs betraf und entsprechend umfangreich war.
Angefangen habe ich damit im August 2020 und schlappe 10 Monate später war schließlich die Einweihung, mit neuer Badeplattform, neu lackiertem Heck, neuen Heckstufen, Kipp- und Andockmechanik für den Kanadier und ausgeklügelter Halterung, um einen Außenborder für den Notfall zu montieren. Ich lasse einfach mal ein paar Fotos der letzten 10 Monate für sich sprechen.







































Die Halterung für den Kandier ist so massiv konstruiert, dass sie auch bei schwerem Wetter hält. Auch der Kanadier selbst ist ziemlich robust gebaut. Trotzdem wird das Beiboot, sobald ein entsprechender Törn auf See ansteht, wieder an seinem Platz an Deck verzurrt. Einfach aus Sicherheitsgründen.
Was die Badeplattform und den Umbau des Hecks angeht, so sind wir enorm zufrieden damit. Das ganze System ist ziemlich praktisch, erhöht die Sicherheit gegenüber dem alten Gerödel enorm und ist extrem stabil ausgelegt. Die Holme der Plattform bestehen aus 40er Quadratrohr mit 2mm Wandstärke. Die Beschläge sind zwischen 8 und 12mm stark, die Rundrohre haben 34mm Außendurchmesser.
Die Heckstufen bestehen aus 42mm Rundrohr und entsprechenden Bögen. Um auf Nummer sicher zu gehen habe ich die Heckstufen formiert geschweißt. Dabei werden die Rohre während des Schweißens mit Argon gefüllt. Durch das Schutzgas verläuft die Schweißnaht auch von innen perfekt.

Die Stufen werden formiert geschweißt.

Die Stufen sind so stabil, dass man daran auch problmelos das Schiff festmachen könnte, falls mal ein Heckpoller den Geist aufgeben sollte.

Der Neubau der Pantry ist noch in vollem Gang. Mittlerweile funktioniert zwar bereits alles, aber es fehlen noch die Kästen und ein paar Verkleidungen. Sprich, momentan sieht alles noch ein wenig unhübsch aus und so etwas zeige ich ungern. Deshalb hier nur ein paar Fotos von Bauteilen, während sie in der Werkstatt entstanden sind.



Eine kleine Premiere gab es im Urlaub ebenfalls. Wir sind zum ersten Mal mit Morgenstern auf dem Mahnensee gesegelt. Hauptsächlich, um die überarbeitete Genua und das Besansegel zu testen. Sabrina hatte vor einer Weile einen neuen UV-Schutz am Achterliek der Genua vernäht und das Besansegel an den (vor Jahrzehnten) gekürzten Baum aufwändig angepasst. Der Baum wurde irgendwann einmal gekürzt, um an den Achterstagen vorbei leichter Wenden und Halsen zu können. Um das Segel hat sich jedoch nie jemand gekümmert. Es wurde bisher einfach immer im ersten Reff gesegelt. Wobei ich eher vermute, dass es überhaupt nicht benutzt wurde.
Während der letzten Reise habe ich den Besan allerdings ziemlich gerne gesetzt. Zum einen bringt er einen (wenn auch kleinen) Geschwindigkeitszuwachs, zum anderen lässt sich das Schiff mit Besan besser trimmen. Bei kurzen Törns mit viel Wind und Seegang bin ich auch ganz gerne nur mit gereffter Genua und Besan gesegelt. Da passt der Druckpunkt ziemlich gut und beide Segel lassen sich Einhand sehr leicht aus dem Cockpit setzen und bedienen.
Der Besan ist deshalb und aus vielen weiteren Gründen keinesfalls nur schmückendes Beiwerk auf einer Ketsch, sondern ein wichtiges Segel.
Jetzt ist er auch endlich wieder richtig ans Schiff angepasst und bekommt hoffentlich bald auch mal wieder richtig Wind ab.

Die überarbeitete Rollgenua. Endlich wieder am Vorstag!

Darauf arbeiten wir im Moment hin. Wenn alles klappt, kommt der nächste Artikel dann aus dem Urlaub Mitte Juli. Wo auch immer wir dann sein werden.

Bis dahin geht es zumindest mit kurzen Schnipseln bei Instagram und Facebook weiter.

Die Zweitimpfung gegen Covid-19 haben wir übrigens vor 2 Tagen bekommen. Sabrina war am Folgetag ziemlich außer Gefecht, mit Fieber, Kopfschmerzen und dem berühmten „Covid-Arm“. Ich war ebenfalls nicht ganz fit, hatte hin und wieder Schüttelfrost und einen Schädel wie nach zu viel Alkohol. Aber eine Impfreaktion ist schließlich ein gutes Zeichen und zeigt, dass sich unser Immunsystem auf die mRNA gestürzt hat und nun weiß, was es mit den echten Biestern machen soll.

P.S.:
Das Refitogramm habe ich nun seit langer Zeit mal wieder aktualisiert.

Mit dem Peter über den Atlantik

Autor Tommy Loewe am Steuer der Peter von Seestermühe © privat

Mit dem Peter über den Atlantik

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Torqeedo baut an

Staatssektatärin Kerstin Schreyer (v.) am Gashebel des Bestsellers Torqeedo 1103 © Christian Brecheis / Torqeedo

Torqeedo baut an

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Bootssport News-Logbuch Juli ’21: Wichtiges in Kürze.

In unserem Bootssport News-Logbuch fassen wir die wichtigsten, aktuellen Meldungen in Kürze zusammen.

Bootssport News-Logbuch Juli 2021

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01.07.2021 – Seenotretter verhindern Strandung eines Traditionsschiffes

Wegen einer defekten Kraftstoffleitung rief am gestrigen Mittwoch der 22 Meter Haikutter „Elida“ die DGzRS um Hilfe. Die Elida befand sich mit neun Menschen an Bord rund 9 Seemeilen östlich des Nothafens Darßer Ort vor der Küste der Halbinsel Zingst.  Während sich der Seenotrettungskreuzer auf dem Weg zur Elida befand, briste der Wind deutlich auf (NO, 5 Bft) und so trieb der ehemalige Fischkutter bedenklich nahe zur Küste. Per Schleppleine wurde der Kutter schließlich zum Nothafen Darßer Ort gebracht und bei weiter zunehmendem Wind mit Hilfe von Spaziergängern an der Spundwand vertäut.

Zur Meldung der DGzRS 

Der Haikutter wird geschleptDer Haikutter „Elida“ im Schlepp. ©DGzRS

FVG Marinas erneut mit „Blauer Flagge“ ausgezeichnet

Es ist schon fast ein immer wiederkehrendes Event im späten Frühjahr: Über den Marinas aus Friaul-Julisch Venetien weht auch in diesem Jahr wieder die Blaue Flagge der F.E.E. Diese wertvolle Auszeichnung wird anhand eines strengen Kriterienkanons von 32 Punkten (von Wasserqualität bis Recycling) vergeben und muss jedes Jahr wieder neu durch weitere eingeleitete Umweltprojekte erobert werden. Bestätigt wurden die Küstenstädte Grado und Lignano, zu denen 12 Marinas hinzukommen. Dieses Jahr wurden in Italien insgesamt 201 Orte (sechs mehr als die 195 des letzten Jahres) und 416 Strände ausgezeichnet.

Die Blauen Flaggen sind eine wichtige Anerkennung, die die weltweit größte Organisation für Umwelterziehung an Strände, Yachthäfen und Betreiber im Bereich der nachhaltigen Schifffahrt vergibt. Dabei werden eine Reihe von strengen Umwelt-, Bildungs-, Sicherheits- und Zugänglichkeitskriterien berücksichtigt: sie reichen von der Effizienz der Abwasseraufbereitung über die Sammlung und Entsorgung von Müll bis hin zu den in den Marinas und Stränden angebotenen Dienstleistungen, der Pflege von Grünflächen und vielem mehr.

Elektrocart für den Transport zwischen den Stegen in Porto Turistico Marina Uno Resort.Elektrocart für den Transport zwischen den Stegen in Porto Turistico Marina Uno Resort.

Befragt, warum die Blaue Flagge für eine Marina so wichtig ist, antwortet Fortunato Moratto, einer der Geschäftsführer von FVG Marinas und Chef der ADAC Stützpunktmarina Sant`Andrea: „Diese Auszeichnung ist eine Anerkennung für die vielfältigen Anstrengungen, die wir unternehmen, um unsere Marinas nach Umweltschutzgesichtspunkten zu führen. Um sie auch weiterhin zu erhalten, müssen wir jedes Jahr drei neue Umweltprojekte aufsetzen und diese dokumentieren. Dazu gehört die Erziehung zum Umweltbewusstsein von Kindern ebenso wie die Mülltrennung, die Abwasserentsorgung der Werkstätten oder auch die Nutzung nachhaltiger Energien. Die Umsetzung dieser Projekte ist entscheidend für eine Prämierung.“

Auch die ADAC Stützpunkte Marina Sant´Andrea und Marina Uno mit Blauer Flagge ausgezeichnet.
Fortunato Moratto, einer der Geschäftsführer von FVG Marinas und Chef der Marina Sant’Andrea freut sich über die erneute Auszeichnung mit der Blauen Flagge.Fortunato Moratto, einer der Geschäftsführer von FVG Marinas und Chef der ADAC Stützpunktmarina Sant’Andrea freut sich über die erneute Auszeichnung mit der Blauen Flagge.

Ein wenig Stolz darf sein, denn die Dichte an Blauen Flaggen ist allein im Marinanetzwerk FVG Marinas einzigartig. Die ikonische Blaue Flagge weht heuer zum ersten Mal über der Marina Portopiccolo in Duino Aurisiana. Weitere Blaue Flaggen wurden erneut an Marina Punta Faro Resort, ADAC Stützpunkt Porto Turistico Marina Uno, Marina Punta Verde und Darsena Porto Vecchio in Lignano verliehen. Sowie an Darsena Aprilia Marittima, Marina Punta Gabbiani, ADAC Stützpunktmarina Sant’Andrea in San Giorgio di Nogaro sowie Marina Hannibal in Monfalcone und Porto San Vito in Grado.

Marina Punta Faro Resort – seit Jahren eine verlässliche Adresse für die Blaue Flagge.Marina Punta Faro Resort – seit Jahren eine verlässliche Adresse für die Blaue Flagge.

Wie schon seit einigen Jahren wurde mit der Verleihung der Blauen Flagge durch die F.E.E. das hohe Engagement der Marinas in Nachhaltigkeit, Umweltbildung, Umweltmanagement, Dienstleistungs- und Wasserqualität der Marinas und Strände in Friaul-Julisch Venetien honoriert.

Für die Nordadria ist die erneute Auszeichnung mit zahlreichen Blauen Flaggen das Ergebnis einer kontinuierlichen Politik des Umwelt- und Landschaftsschutzes, der laufenden Modernisierung der Infrastruktur und der Einhaltung strenger Vorschriften für den Schutz und die Sicherheit der Umwelt. Erst diese Parameter ermöglichen es, die geforderten hohen Qualitätsstandards bei Dienstleistungen für Wassersportler in den Marinas zu erreichen. Die Blauen Flaggen sind ein gutes Omen für die gerade beginnende Saison nach bald 18 langen und schmerzhaften Corona-Monaten. Damit erreicht die kleine Küstenregion Friaul-Julisch Venetien in den Marinas einen nicht nur italienweiten, sondern europäischen Rekord für diese prestigeträchtige Auszeichnung.

Die ADAC Sportschifffahrt hält u.a. einen Revierführer mit Törnvorschlägen für die Region Friaul Julisch Venetien bereit.

Ein Anker fürs Gedächtnis

Hausboot auf Binnenrevier © Timothy Eberly

Ein Buch für den Urlaub wie im Bilderbuch, mit dem Hausboot auf Binnenrevier © Timothy Eberly

Ein Anker fürs Gedächtnis

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Die Hochzeit der Barsche und Haie satt

Do.,24. Jun 2021, Franz.Polynesien/Tuamotu/Fakarava/Hirifa, Tag 2582, 21.949 sm von HH

Hundert Barsche, tausend Barsche. Zweitausend Barsche. Dazwischen rollt ein endloser Schwarm Füsiliere wie eine Welle über das Riff. Noch mehr Barsche. So weit das Auge reicht. Das reicht bis zur Riffkante. Dort patrouillieren die Haie. Der Blick geht zurück zu den Barschen. Wir tauchen mitten durch. Die Tiere sind träge, müde vielleicht, sie lassen sich berühren. Ein Barsch schwimmt mich sogar an. Viele liegen auf dem Grund. Die anderen schwimmen knapp über dem Riffdach. Der Schwarm lässt sich teilen wie das rote Meer – mit nur einer Handbewegung. Es sind unfassbar viele Fische. Dann kommen drei kapitale Barrakudas vorbei. Die Barsche versperren die Sicht. Es folgt ein Trupp Adlerrochen. Ein großer Thunfisch. Wieder der Füsilier-Schwarm – oder ist es ein anderer? – begleitet von einer Wolke kleiner Barrakudas.  Und noch mehr Barsche. Ein Meer voller Barsche.

Camouflage-Barsche satt

Leider ist unsere Go-Pro schon seit über einem Jahr kaputt. Unsere Filme und Bilder sind so schlecht (siehe oben), dass ich hier lieber auf einen kurzen Film verlinke von anderen Tauchern. Danke Silvain Camps, so hat es bei uns auch ausgesehen.

Der Camouflage- oder Tarn-Grouper ist ein unscheinbarer Fisch. Grau-braun gemustert, mit dunklen Flecken. Perfekt getarnt vor dem Riff. Er wird maximal achtzig Zentimeter lang, unsere Barsche haben wohl eine mittlere Länge von vierzig bis fünfzig Zentimetern. Einmal im Jahr treffen sie sich am Südpass von Fakarava zur Massenvermehrung. Zwei, drei Nächte lang übergeben die Weibchen ihre Eier der Strömung, die Männchen ihren Samen dazu. 15.000 bis 25.000 Fische sollen es sein. Überwiegend findet die Eiabgabe und Befruchtung nachts statt, so dass wir dies nicht zu sehen bekommen. Auf einen Nachttauchgang verzichten wir großzügig. Die Haie, die von dem gedeckten Grouper-Tisch angelockt werden, jagen ebenfalls nachts. Da kann es schon mal ruppig zugehen. Von Angriffen auf Menschen habe ich nichts gelesen, aber eine Taucherflosse bekommt schon mal einen Hai-Biss ab.

Üblicherweise erfolgt das Grouper-Treffen zum Vollmond im Juli. Da dieses Jahr der Junimond so spät stattfindet, sind wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Wir sind natürlich nicht die einzigen, die davon gehört haben. Der Ankerplatz direkt am Pass ist voll. Uns ist er zu voll, zumal der Grund nicht als besonders sicher gilt. Er ist tief und soll überwiegend aus Korallenschotter bestehen. Wir entscheiden uns im zehn Kilometer entfernten Hirifa zu bleiben. Der Anker liegt perfekt im Sand auf sieben Meter. Die Kette schwebt über vereinzelt versprengten Korallen-Mini-Köpfen.

In Hirifa gibt es nichts. Keinen Strom, keine Straße, keinen Laden. Aber es gibt Internet. Unglaublich im Grunde. Auf den kleinen Inselchen direkt am Pass haben sich Tauchbasen, ein oder zwei Lodges und ein Restaurant angesiedelt. Und für diese Geschäfte hat man einen Handy-Mast errichtet.
Mit dem Abschluss unseres Handy-Vertrages  wurde ein kleiner Router mitgeliefert. Kleiner als eine Zigarettenschachtel. Wenn wir den halb den Mast hochziehen, haben wir in Hirifa tatsächlich Empfang. Guten sogar: 4G!  Somit nehme ich Kontakt zu einer der Tauchbasen auf. Die besten Tage, um die Hochzeit der Barsche zu sehen, seien der 22. bis 24. Juni, bekomme ich als Information. Am 24.ten hätten sie noch zwei Plätze für uns frei, Abholung direkt von Atanga, Preis 63 Euro pro Tauchgang. Ich reserviere.

Um 8:00 Uhr morgens werden wir abgeholt. Getaucht wird nach Strömung am Pass, nicht nach Uhrzeit. Das Tauchboot ist ein recht komfortables Schlauchboot mit zwei kräftigen Außenbordern und Überdachung. Nach zwanzig Minuten sind wir am Pass. In zwei Gruppen, mit fünf Minuten Abstand springen wir ins Wasser. Wir sind zu fünft: die Crew der Salpare und unser Tauchguide. Ich nenne das Luxustauchen.

Wir springen am Ende vom Pass, direkt am Außenriff. Die Sicht ist gut, aber nicht sensationell. Es ist das Ende der auslaufenden Strömung. Noch während des Tauchganges kippt die Strömung, so dass wir leicht in den Pass einlaufend rein gespült werden. Es könnte nicht besser passen. Nach dem Tauchgang gibt es eine Pause mit heißem Tee und Keksen. Nico, unser Guide, stellt die Frage in die Runde: „Wollt ihr beim zweiten Tauchgang noch mal die Barsche sehen oder die Haie?“ Einstimmigkeit – die Haie!

An der Nordseite des Passes heißt ein Tauchspot ‚Wall of Sharks‘. Der ist sogar in unserer Navigations-Software mit diesem Namen verzeichnet. Vorsicht ist geboten bei Tauchspots mit hochtrabenden Namen. Hier nicht. Es ist einfach nur sen-sa-ti-o-nell! Haie satt. Es sind Hunderte. Ohne Übertreibung. Überwiegend Graue Riffhaie. Diese Hai-Art wird knapp zwei Meter lang. Die sind schon recht haiig, wie Achim immer sagt. Bullige Körper, nicht so schlank, wie ein Schwarzspitzen-Riffhai. Zwischen den Grauen schwimmen einige Silberspitzen-Haie. Die werden bis zu drei Meter lang und sind noch haiiger.
Die Masse der Haie verschlägt uns den Atmen. Die Haie stehen in der Strömung und lassen sich das Wasser zum Atmen durch die Kiemen strömen. Es ist eine Wand aus Haien. Hinter einem kleinen Überhang auf 28 Meter finden wir Schutz vor der Strömung und brauchen nur zu warten. Die Haie kommen näher. Fast zum Greifen. Schwimmen sie auf gleicher Höhe wie wir, kann man ihnen in die Kiemen schauen. Schwimmen sie über uns, kann man ihnen an den ‚Klasper‘ schauen. Das ist aber unanständig, weil dieses die zum ‚Penis‘ umgewandelte Bauchflosse ist. Niemals zuvor haben wir so viele Haie so nah gesehen. Gut, wen man weiß, dass der Graue Riffhai einen Katzenbuckel macht, wenn er sich bedroht fühlt. :mrgreen:
Auffällig ist, wie dick die Tiere sind. Vollgefressen mit Barschen wahrscheinlich. Oder vielleicht schwanger. Irgendwo müssen die ganzen Haie ja herkommen.

Haie satt

Das gleiche gilt für die ‚Wall of Sharks‘. Unser Foto ist leider unterirdisch schlecht. ;-)
Danke GlobalDiveMedia für den tollen Film, so hat es bei uns auch ausgesehen.

 

Es gab ein französisches Tauchteam, das einen 24-Stunden-Tauchgang zur Hochzeit der Barsche unternommen hat. Sie sind beim Zählen der Haie auf über 700 Tiere gekommen. Zu normalen Zeiten sollen es zwischen zwei- und vierhundert Haien sein, die sich dauerhaft im Südpass von Fakarava aufhalten.
Übrigens haben uns andere Taucher erzählt, dass bereits am nächsten Tag kein einziger der Barsche mehr zu sehen war. Etliche wurden gefressen und die Überlebenden sind zu ihren Spalten und Höhlen am Riff zurück gekehrt. Für Vermehrung dürften sie ausreichend gesorgt haben.


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Eine Milliarde Dollar für Navico

Auf zu neuen Ufern: Navico wird amerikanisch © Simrad

Eine Milliarde Dollar für Navico

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Brauchen Schiffe einen blauen Engel?

Blau wie der blaue Engel: das mit Gütesiegel zertifizierte Forschungsschiff MYA II © AWI

Brauchen Schiffe einen blauen Engel?

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Vier Jahre und ein Tag für die Tally Ho

Die Tally Ho vor vier Jahren und Heute © Leo Sampson

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