Kategorie: News & Blogs

Arbeitstempo

Di.,17.Mai. 22, Neuseeland/Whangarei, Tag 2908, 24.696 sm von HH

Nach der Regenpause und einem Wochenende geht es mit der Sauerei-Arbeit am Rumpf weiter. Zeitgleich wird mit den Arbeiten am Deck begonnen. Zuerst wird auch hier eine Schicht Glasfasermatte geklebt. Danach wird gespachtelt und hinterher geschliffen. Das Deck muss frei von Beulen und Dellen sein. Unter dem Flexi Teek wird man jede Unebenheit erkennen können.

Zunächst muss aber wieder alles abgeklebt werden. Da auf Grund der morgendlichen hohen Luftfeuchtigkeit erst um 10:30 Uhr am Rumpf begonnen werden kann, nutze ich die Wartezeit, um beim Abkleben an Deck zu helfen. Winschen,  Luken, Cockpit – alles muss geschützt werden. Nick und ich machen uns an die Arbeit. Ritssssch, ritssssch, ritssssch macht mein Klebeband. Ritsch    ….[pause]  ritsch   ….[pause]    ritsch    …[pause],   höre ich Nick. Ich will nichts behaupten, ach was soll‘s, ich behaupte es einfach ;-) , ich arbeite doppelt so schnell. Den jungen Mann lässt es ungerührt, dass die Eignerin direkt neben ihm sitzt und ranklotzt. Er lässt sich von meinem Tempo nicht anstecken. Er arbeitet seinen Stiefel. Ich kann das schwer ertragen und bin froh, als es mit den Arbeiten am Rumpf los geht. Hier wird rein gehauen. Peter spukt richtig in die Hände.

Alles abkleben – Gemeinschaftswerk

Nach fünf Tagen ist es geschafft. Atangas Rumpf sieht aus wie eine schlecht verzierte Erdbeertorte. Das wird natürlich noch glatt geschliffen. Aber Peter demonstriert uns, dass das Lösungsmittel im Spachtel sofort die Schleifscheiben dicht setzt. „Ihr könnt eine Menge Scheiben sparen, wenn ihr mit einem Abzieher die Oberfläche anraut.“ Wir hören auf diesen Rat. Sparen klingt gut, verschlingen doch die Jungs an Deck eine Menge Geld.
Und viel was Besseres haben wir am verregneten Wochenende sowieso nicht zu tun. Es ist eine echte Trottel-Arbeit: mit einer Klinge von 5 cm Breite eine Fläche von 45 Quadratmetern zu bearbeiten. Überhaupt kommen wir dahinter, dass Bootsbauer nicht unser Traumjob wäre. :lol:

 

Erdbeersahne-Torte – die wellen kommen noch weg

Große Fläche für kleines Gerät – nach einem Wochenende ist es erledigt

 

Während der Rumpf sich in einen rosa Traum verwandelt, geht es auch am Deck voran. Langsam, ganz langsam. Zwei Arbeiter wurden dafür eingeteilt. Der schon bekannte Nick bekommt Gesellschaft von John. Wer kennt das Video-Spiel ‚Siedler‘? Und die dort arbeitenden Holzfäller und Häuslebauer, die soviel unsinnige Wege laufen, dass sie Spuren im Waldboden hinterlassen? Das sind Nick und John. Leiter hoch an Deck. Upps, Klebeband vergessen. Leiter runter. Mal eben zum Shop gelaufen – eine Rolle Klebeband kommt auf Atangas Rechnung. Leiter wieder hoch. Doppel-upps, Schleifpapier vergessen. Es folgt der nächste Gang zum Shop …

Wir sind deutsch, wir sind pünktlich. Nick und John sind Neuseeländer. ;-)
Was soll ich sagen, es ist schwierig. Wir bekommen die beiden 8 Stunden am Tag berechnet, obwohl sie nur 7,5 Stunden arbeiten. Eine halbe Stunde Frühstückspause geht auf unsere Kappe. Die Arbeiter sollen während dieser Zeit keinen Lohn bekommen. Okay, wenn das so ist in Neuseeland, kannst nix machen.
Auf einmal ertönt ein Handyalarm von oben vom Deck. Achim geht nachschauen. „Frühstückspause“ heißt der Alarm, eingestellt drei Minuten vor 10:00 Uhr. Achim stellt den Alarm auf stumm, davon wurde hier heute niemand geweckt, weil Nick und John bereits vor fünf Minuten zur Pause gegangen sind. :mrgreen:

Viel machen können wir dagegen nicht. Die Neuseeländer sind sensible Seelen, Gemecker und direkte Kritik sollen sie schlecht vertragen können. Sie machen dann „zu“. Das entspricht nicht ganz unserem Naturell, aber wir trösten uns damit, dass A) die Arbeit ganz gut aussieht (soweit wir das beurteilen können) und B) die Stundenlöhne in Neuseeland echt niedrig sind. Ein Hilfsarbeiter wird uns mit 40 Dollar berechnet, ein „Geselle“ mit 58 Dollar und ein Vorarbeiter mit 72 Dollar. Das sind Stundenlöhne zwischen 25 und 45 Euro. Das ist sehr moderat. Und außerdem haben wir ja durch Eigenleistung schon so viel gespart, dass es jetzt auch mal ans Ausgeben gehen kann.
Also Freunde der Sonne, auf Atanga geht es vorwärts. Wir sind trotz allem begeistert.

Das Bild des Tages – Feierabend – da fehlte einfach die Zeit, um das Tape noch abzureißen

Eine Lage Matte und Spachtel – nass in nass gearbeitet

Es wird gearbeitet an Deck

Fortschritt bis nach hinten

Inzwischen (14 Tage später) wurde das ganze Deck geschliffen – demnächst folgt das Füllen der noch vorhandenen Unebenheiten – alles Stellen, die noch dunkelrot scheinen


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Elektrisierende Taufe in Berlin

Die Elektra wird demnächst emissionsfrei zwischen Berlin und Hamburg pendeln © TU Berlin

Elektrisierende Taufe in Berlin

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Das Sauerland ist seglerisch ganz vorne dabei

Schiebt ordentlich Lage trotz Handicaps: die SV14 © YCM

Das Sauerland ist seglerisch ganz vorne dabei

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Törnziele Kroatien 2022: Der Krka-Nationalpark. Was es kostet. Was es bringt. Was Nikola Tesla dort trieb.

Jeden Sonntag Abend stellt Mare Piu in den kommenden Wochen die interessantesten 
Ziele im Norden und Süden Kroatiens vor, die man mit dem Boot erreichen kann. 
                      Folge 2:  Der Krka-Nationalpark.
 
Wie man mit dem Boot zum Krka-Nationalpark kommt, Teil 2:

Der reizvolle Wander- und Fahrradweg am linken Ufer der Krka führt hoch über dem Fluss durch dichte Kiefernwälder. Er wird selten begangen und bietet auch auf einer Fahrradtour (Leihmöglichkeit siehe voriger Post) immer wieder gute Ausblicke in die eigentlich menschenleere Hinterland Kroatiens. Bequemer ist natürlich, in Skradin das Ausflugsboot auf der Krka zu besteigen. 

In Skardin, dem etwa 3km vom Park-Eingang entfernten Ausgangsort, endet die etwa 3-stündige Fahrt auf dem eigenen Kiel vom Meer ins Binnenland durch die reizvolle Krka-Schlucht, die ich mit allen Anlegemöglichkeiten rund um Skradin im vorigen Post beschrieb. 

Der Krka-Nationalpark ist – anders als andere kroatische Nationalparks wie Telascica, Kornaten oder Mljet – nicht mit dem eigenen Boot befahrbar. Hinter Skradin sperrt eine Brücke über den Fluss den weiteren Weg. Den Park erreicht man ab Skradin

• entweder auf einem der Ausflugsschiffe (Preis im Online-Eintrittsticket für den Nationalpark inbegriffen), die an der Pier östlich gegenüber der ACI-Marina in 15 Gehminuten erreichbar sind
• oder nach reizvoller 45minütiger Wanderung entlang der Krka nach Osten. 
• oder ebenfalls durch die Schlucht per Fahrrad, das man sich beim Fahrradverleih Riki leihen kann. Er istempfehlenswert und deshalb im Krka-Wimmelbild im vorigen Post eingetragen. Nebenbei bemerkt: für den, der auf zwei Rädern oder zwei Beinen kommt, ist das Online-Eintrittstiketicket etwa 1,30€ günstiger – immerhin.

Was kostet der Krka-Nationalpark?
Der Krka-Nationalpark wird neben den Yachties vor allem von Landtouristen gezielt angesteuert. In der Hochsaison herrscht starker Andrang. Frühaufsteher sind im Vorteil, beste Zeit für einen kurzen oder längeren Rundgang rund um die Wasserfälle ist zeitig am Morgen. Der Nationalpark ist ab 8.00 Uhr geöffnet und kann bis 19.30 Uhr besucht werden. 

Die Eintrittspreise für den Nationalpark sind zwar mit knapp 30€ pro Person hoch (siehe REVIER KOMPASS SÜD oder im Web online buchbar), aber für mich ist der Nationalpark auch nach vielen Jahren immer wieder ein Highlight, das jeder Kroatien-Reisende erlebt haben sollte. 

Wieso hierher?
Er ist nach Besucherzahlen die Nummer 2 unter den insgesamt 20 kroatischen Nationalparks, populärer sind nur noch die Plitvicer Seen. Das von Skradin aus zu begehende Stück des Nationalparks Krka ist nur ein kleiner, doch der spektakuläre Teil des großen Nationalparks, den der Flusslauf der Krka bildet und den man von diesem ersten Abschnitt aus von oberhalb der Wasserfälle mit einem weiteren Transferboot besuchen kann. 

Sehenswertes Ziel im ersten Abschnitt sind die Wasserfälle, auf denen der Fluss über Hunderte kleiner, von Mikro-Organismen gebildeter Kaskaden und Terrassen in die Tiefe stürzt.

Unterhalb und rund um die Terrassen führen Wanderwege auf Holzbohlen teils über, teils entlang einer bewaldeten Süsswasser-Auenlandschaft, die in Europa ihresgleichen sucht. Vor allem in der Sommerhitze ist es ein kühles Vergnügen, zwischen den Bachläufen, Strudeln und Gumpen zu wandern.
   
Zuguterletzt: Der geniale Erfinder Nikola Tesla verwirklichte in dieser Wasserlandschaft eine seiner bahnbrechendsten Erfindungen für die Menschheit und testete sie hier zum ersten Mal. Die Überreste seiner Versuchsanlage, mit der er es schaffte, elektrischen Strom über 10km bis nach Sibenik zu transportieren, stehen heute noch mit einigen Schautafeln flussaufwärts auf dem linken Ufer der Wasserfälle. Wie Nikola Tesla das gelang und warum wir elektrischen Strom heute noch genauso transportieren wie Nikola Tesla das vor 130 Jahren zum ersten Mal an der Krka schaffte: Diese spannende Geschichte findest Du mit weiteren Insidertipps zu den 35 weiteren kroatischen Küsten-Highlights im neuen REVIER KOMPASS KROATIEN SÜD.

Insiderwissen für deinen Traumtörn in Kroatien: 

     Von Slowenien bis Kornaten:         Von der Krka bis Kotor:

https://millemari.de/shop-kategorie/buecher/   

Lesermeinungen:

„Der Revier-Kompass Kroatien war auf unserem Chartertörn ständig in Gebrauch.“

„Außer den inzwischen verfügbaren, recht brauchbaren Apps mit Revierinformationen und diesem Führer haben wir keine weiteren Revierhandbücher verwendet und auch nicht vermisst.“

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Noch mehr über Kroatien erfahren? Jetzt auch im Podcast SEGELN IST MEER! hören:

Kroatien 2022: Günstiger Urlaub oder teures Pflaster?

Die 65 kroatischen Marinas erhöhen aktuell die Preise für Kurzzeit-Liegeplätze um 9%. Thomas und Ümit gehen dem Mythos „Kroatien ist teuer!“ auf den Grund. Klären auf, wo Kroatien teuer ist, wie man um teure Ecken auf der Reise meidet – und kommen zu einem überraschenden Schluss…

Kroatien? Ist doch ein Einsteigerrevier!

Für viele – und vor allem die, die noch nicht da waren, ist Kroatien gleichbedeutend mit Badehosensegeln. Was ist dran am Mythos? Und warum ist Kroatien kein Einsteigerrevier? Wieso gelten für Nordkroatien andere Regeln als für Südkroatien? Warum sollte man besonders im Juli und August in Kroatien die Augen beim Wetter offenhalten? Thomas und Ümit fragen nach und legen offen, worauf man in Kroatien unbedingt achten sollte…

Sicherheit als App-Game

Das Radarbild wird über die Karte gelegt, rechts das Kamerabild. Sogar zwei Fahrwassermarkierungen werden erkannt. © Wildberg

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Motoren des Fortschritts

Wo ist denn hier der Propeller? © Hy-Generation

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Dinghy Transport: Wohin mit dem Beiboot?

Das Dinghy bzw. Beiboot ist auf dem Urlaubstörn oder in der Ankerbucht kaum wegzudenken. Wo aber verstaust Du es unterwegs am besten?

Schluss mit dem Strippenziehen

Ohne Schoten, Fallen und Dirk kann die Velarca 135 zumindest auf dem Papier schon segeln. © Velarca

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Interboot verliert Steuermann

Dirk Kreidenweiss bei seiner letzten Interboot 2021 © Messe Friedrichshafen

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Segelkatamarane. Welche Vor- und Nachteile sie haben.

Segelkats erfreuen sich immer stärkerer Beliebtheit. Vor allem das riesige Platzangebot und der hohe Komfort an Bord können überzeugen. Es gibt aber auch Contras.

Flaggenführung in der Sportschifffahrt

Die Flaggenführung ist ein wichtiges Thema für Skipper, Missachtung der Regeln zeugt nicht nur von unseemännischem Verhalten.

„Preisanstiege wie seit Jahrzehnten nicht“

Hanse-CEO Hanjo Runde (l.) und Bavaria-Chef Marc Diening © Montage float

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