Kategorie: News & Blogs

SV Asgard II – Gerrit Tuininga NED

MONSUN 31 MIT BEGEISTERUNG FÜR WINDPILOT
Gutentag Herr Foerthmann, ist es moeglich, dass Sie mir die rote Leine, den Gradzsticker und ein Cardangelenk fuer meiner Windpilot Pacific zudenden, die ich von einer Koopmans 40 übernommen habe? Nach wie vor voller begeisterung fuer die Windanlage, allein drei Windpiloten liegen hier im Hafen, zwei davon haben eine Weltreise hinter sich.
Mit freundlichem Gruss Gerrit Tuininga, Asgard II.

Oh Du Traurige

Endloser Himmel über heiliger Nacht: ein Gruß von daheim macht’s leichter © Johannes Plenio

Oh Du Traurige

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Traditionen an Bord gegen die Wehmut

Ein Tannenbaum am Bug gehört zur Weihnachtstradition © dpa / Bernd Wüstneck

Traditionen an Bord gegen die Wehmut

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Frohe Weihnachten 2021

Do., 23.Dez.21, Neuseeland/Baylys, Tag 2766, 24.688 sm von HH

Wir wünschen allen Lesern, unseren Freunden und der lieben Verwandtschaft wundervolle Weihnachten. Habt trotz neuer C-Variante eine wunderbare Zeit. Wir wünschen der Welt, dass dieser Wahnsinn endlich ein Ende nimmt. Vor Ort ist ebenfalls von härteren Maßnahmen die Rede. :cry:

Aber es ist schön, dass Ihr alle immer mal wieder die Zeit findet, um bei uns vorbei zu schauen. Es freut uns, dass wir etwas Abwechslung und Unterhaltung auf Eure Handys und Laptops bringen können. Geteilte Freude wiegt doppelt.

Habt ein frohes Fest und wir senden die besten Grüße direkt aus der Hundehütte.
Achim und Sabine

Frohe Weihnachten 2021


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Wie geht es dem Meer?

Nummer neun bereit zur Wasserung

Impfpass, Boostern und Urlaubspläne

Di., 21.Dez.21, Neuseeland/Whangarei, Tag 2761, 24.688 sm von HH

 

Bei unserem vorläufig ausgestellten Impfpass läuft die Frist aus, ohne dass wir eine automatische Verlängerung erhalten. Das bedeutet für uns eingeschränkte Freiheit. Abhilfe muss her. Wir gehen ins nahe gelegene Impfzentrum und fragen nach, ob die hilfsbereiten Damen uns anhand der Nummer auf dem vorläufigen Impfpass im System finden können. Es gibt ein wenig hin und her, aber mit vereinten Kräften von vier Mitarbeiterinnen gelingt das Wunder.
Sie finden uns, eine „Akte“ wurde für uns angelegt. Aber einen Impfpass können sie uns trotzdem nicht ausstellen. Bäh.
Da wir nun schon mal im Impfzentrum sind, gönnen wir uns einen Booster. Achim nimmt ihn freiwillig – ohne Impfscheu oder Zweifel. Ich lass mich überreden: von Achim, von System, vom Druck. Im Prinzip denke ich nicht, dass ich ihn brauche, aber mich frei bewegen zu dürfen, möchte ich schon.
Frisch geboostert (Pfizer wie beim der ersten Impfung – keine Nebenwirkungen außer dem üblichen Tennisarm für 48 Stunden) gehen wir noch einmal in die Apotheke. Und dann, endlich, endlich, wir bekommen „myVaccinePass“ ausgedruckt.

Auf Campingplätzen darf man nur übernachten mit myPass. Den hamma nun, einem Urlaub mit Fiedl steht also nichts mehr im Wege. Im Camper zu nächtigen fällt ja flach, daher beschenken wir uns zu Weihnachten mit einer Campingausrüstung. Mit einem (3-Mann)-Zelt und Schlafmatten der Luxusklasse. Fünf Zentimeter selbst aufblasender Hightech. Die Matten kosten beinahe so viel wie das Zelt. :roll: Wenn wir schon auf der Erde umherkriechen müssen, dann wollen wir wenigstens bequem schlafen. Obendrauf kommen zwei Campingstühle und ein wackeliger Tisch.
Schlafsäcke sind noch im Fundus. Weder verschimmelt noch muffig ziehen wir die Dinger aus den Vorschiff-Luken. Großartig. Und sogar einen Kocher haben wir bereits.  Einen Coleman-Benzinkocher. Ein Panikkauf aus dem ersten halben Jahr als wir losgesegelt sind. Da hatte Achim noch Angst, dass die Küche kalt bleiben könnte, weil wir nicht immer und überall Gas zum Kochen finden würden. Als Not-Gerät sollte dann dieser Kocher dienen. Natürlich gibt es immer und überall eine Möglichkeit an Gas zu kommen. Daher lag der Coleman sieben Jahre unbenutzt neben den Schlafsäcken. Jetzt kommt er endlich zum Einsatz.

Ein erfolgreicher Testlauf mit Coleman

Die Ladefläche von Fiedl ist umgeklappt und vollflächig mit Körben, Kisten und Zeug vollgestapelt. Gleich geht es los. Zwei Wochen sind geplant. Die Werft schließt ebenfalls bis zum 5. Januar. Das passt gut, da geschieht am Schiff sowieso nichts weiter.

Mal sehen, ob wir das mit dem Zelten noch hinbekommen. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage ist grandios: 25 Grad, Sonne und eine leichte Brise. Nur nachts geht es runter auf 14 Grad. Achim packt gerade noch lange Unterhosen und eine Decke extra ein. Urlaub wie vor 35 Jahren. Das kann spannend werden. Vielleicht noch das rote Tiger Balm her kramen gegen steifen Rücken?


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Das Ocean Race fliegt an Kiel vorbei

VO65 trifft Offshore Team Germany beim welcome Race der Kieler Woche © OTG

Das Ocean Race fliegt an Kiel vorbei

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A. W. Niemeyer bekommt neue Mit-Eigner

Christoph, Oscar und die Kollisionswarner

Die IMOCA Arkea Paprec nutzt das Oscar-System © E. Stichelbaut

Christoph, Oscar und die Kollisionswarner

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Die Himmelskugel

Ein geschältes, nacktes Schiff

Fr., 18.Dez.21, Neuseeland/Whangarei, Tag 2758, 24.688 sm von HH

Wenn ein Kiwi sagt, die Arbeiten beginnen nächste Woche, dann ist das auch so. Am Montagvormittag wird Peter bei uns vorstellig. Peter hat bereits letzes Jahr bei Norsand gearbeitet, war ein halbes Jahr in Fiji und hat heute wieder seinen ersten Arbeitstag. „Peter ist der Beste“, oder auch „keiner arbeitet so schnell und gut wie Peter“, wurden uns seine Leistungen schmackhaft gemacht. Wir treffen sogar jemanden, der eine Osmosebehandlung nur wegen Peter bei Norsand hat vornehmen lassen. Das klingt vielversprechend.

Als erstes schleift Peter mit der Flex ein Stück Testfläche runter bis ins GFK.  Er möchte die Feuchtigkeit unter den Antifouling-Schichten messen. Das Feuchte-Messgerät schlägt bis in den roten Bereich aus und piept aufdringlich. Über 25 Prozent Feuchtigkeit. „Gut wären 15 Prozent, besser noch weniger“, findet Peter.

 

Ausschlag bis zum roten Bereich

Er holt seinen Hobel. Ein kräftiges Gerät mit Messern, die im Kreis rotieren. Damit soll der gesamte Rumpf abgeschält werden. Im ersten Schritt schält Peter drei Millimeter ab. Zu wenig. Der Apparat piepst. Vier Millimeter. Bei viereinhalb Millimetern ist Peter zufrieden. „Wenn ich diese Dicke abschäle, nehme ich alle Osmoseblasen mit. Viel tiefer ist der Schaden noch nicht gedrungen. Ihr macht das Refit genau zur rechten Zeit.“
Achim und ich schauen uns entsetzt an. Viereinhalb Millimeter? Da bleibt doch nichts vom Rumpf übrig! Peter lacht und haut beherzt auf die dünne Stelle. „Doch, doch, diese alten Schiffe sind dick genug. Nach dem Trocknen legen wir zwei Schichten Matte nach, an kritischen Stellen vier. Kein Verlust an Stabilität, aber der Rumpf wird wie neu.“

Viereinhalb Millimeter sollen runter

Atanga wird geschält

Schwerstarbeit für Peter – von alleine macht der Hobel das nicht – dafür braucht es Kraft

 

Was können wir anderes machen als vertrauen? Wir nicken zustimmend. Peter setzt den Hobel an und legt los. Wie ein Schaf wird Atanga kahl geschoren. Quadratmeter über Quadratmeter wir sie nackig gemacht.
Der Hobel ist ein Gerät direkt aus der Hölle. An Bord ist der Lärm nicht auszuhalten. Wir flüchten vom Schiff. Achim dient Peter als Handlanger beim Aufbau des Gerüstes und dem Spannen der Staubfang- Folie. Der meiste Abrieb landet direkt per Staubsauger in einem Müllbehälter. Was daneben geht, darf Achim nach  Feierabend auffegen. Arbeiten werden hier ganz pragmatisch nach Fähigkeit verteilt.
Die Arbeit des Schälens ist ein Quadratmeterpreis (48 Quadratmeter Rumpf-Fläche hat Atanga). Die Nebenarbeiten werden per Stunde abgerechnet. Alles, was wir leisten können, läuft nicht auf die Rechnung. Prima, da helfen wir gerne.

Aufbau der Folien zum Auffangen vom Material

Die Arbeit muss zwei Tage wegen Dauerregen unterbrochen werden. Aber am Donnerstag geht es weiter. Peter rasiert und rasiert.
Ein paar Überraschungen tauchen natürlich auch noch auf. Das eine Lenzrohr vom Cockpit wurde offensichtlich an die falsche Stelle gebohrt. Statt das Loch mit Fasermatte abzudichten, hat man einfach einen Pfropfen reingesteckt und überlaminiert. :mrgreen: Fusch am Bau, nennt man das wohl.

Ernsthafte Probleme oder gar substantielle Fehler legt Peter zum Glück nicht frei. Aber man kann gut erkennen an welchen Stellen der Osmose-Fraß bereits zugeschlagen hat.
Atanga ist jetzt – geschätzt – 200 Kilo leichter. Leichter an Wasser und Material. Schlank ist unser altes Mädchen geworden. An Bord scheint durch die Ritzen vom Innenausbau jetzt Licht. Das gab es vorher nicht. Uns hinterlässt das nachdenklich.  Aber Peter lacht alle Bedenken weg: „Keine Sorge, da ist noch genug Material übrig geblieben. Und freut euch, jetzt braucht ihr keine Lampen mehr im Schrank.“ Peter arbeitet nicht nur schnell und gewissenhaft, Peter ist auch ein Quell der lustigen Sprüche.“

Wo es dunkler ist – da ist es feuchter und es handelt sich um eine Vorschädigung

Auf einmal scheint die Sonne durch Ritzen im Holz

Atanga steht jetzt nackig da. Dreimal wird sie jetzt mit einem Hochdruckreiniger abgespritzt (Achim ;-) ), um Salzwasser und Säure, die sich durch die Osmose gebildet hat, auszuwaschen. Und dann soll sie austrocknen.

Atanga – das geschorene Schaf

 

*** Das  Spannen der Folie ist irgendwie unsinnig. Auf dem Beton könnte man  viel effektiver fegen. Aber die Stadtverwaltung Whangarei schreibt diese Maßnahmen vor, und die Werft hält sich dran, weil es Kontrollen gibt. Vor den Gullis auf dem Hof ist Flies gelegt, damit bei Regen keine „Substanzen“ in die Kanalisation gelangen.
So weit, so gut. Aber jetzt wird es interessant. Sämtlicher Abrieb vom Schiff kommt in schwarze Säcke. Die Säcke landen in der normalen Mülltonne auf dem Werft-Hof. Und der gesamte Müll der Tonne auf einer Mülldeponie. Dort wird alles verbuddelt. Müllverbrennung gibt es nicht. Neuseelands grüner Ruf – da bröckelt er dahin.


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