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Kein Ende in Sicht – zum Glück!

Leo erklärt, wie es mit dem Refit-Projekt Tally Ho weitergehen wird. © Leo Sampson

Kein Ende in Sicht – zum Glück!

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Leben in einer Real-Satire

So.,03.Juli 22, Neuseeland/Whangarei, Tag 2955, 24.696 sm von HH

In den 70er bis 80er Jahren war Ephraim Kishon der König der Satire. Kaum ein Haushalt in dem nicht das Buch „Drehen Sie sich um, Frau Lot“ gestanden hätte. Unsere Generation kennt den ‚Blaumilch-Kanal‘ und weiß mit wem  ‚die beste Ehefrau von allen‘ verheiratet ist. Heute wirken die überzogenen Kurzgeschichten vom Satire-Altmeister etwas angestaubt und altbacken. Aber halt! Von wegen altmodisch, wir leben mitten in diesen alten Satiren.

Ihre Zimmernummer , Sir! – In dieser Geschichte muss der Protagonist beim Aufenthalt in einem Hotel im Pauschalpreis nicht  beinhaltete Leistungen nicht sofort bezahlen, sondern nur durch die Nennung seiner Zimmernummer wird sein Konto belastet. Nach ein paar Tagen entdeckt er, dass er statt seiner eigenen nur eine fremde Zimmer-Nummer zu nennen braucht und schon kann er sich alles bestellen von dem er bislang nur im Opiumrausch geträumt hatte: ein indisches Bauchtänzer-Duo, eine Liliputaner-Gruppe  oder 29 Portionen gegrillte Kalbsleber – ohne bezahlen zu müssen.

Unsere Werft hat einen eigenen Shop. Das ist toll! Man braucht eben einen Pinsel oder Schleifpapier, dann landet man bei Holger. Statt der Zimmernummer gibt man seinen Schiffsnamen an. Holger notiert: „Atanga – Owner  –  Datum  – Pinsel und Schleifpapier“. Der Zettel wird auf einem Spieß aufgepickt und an die Buchhaltung weiter geleitet. ( :mrgreen: die „Buchhaltung“ überträgt Holgers Zettel übrigens mit der Hand in eine Tabelle und tippt dann mit der Hand die Positionen zusammen – es kann nur Satire sein. Und die krummen Beträge … damit man auch ja nichts im Kopf errechnen kann – würde ich genau so machen :roll: ). Die Preise im Shop sind nicht (kaum) höher als in den umliegenden Baumärkten, man hat keinen Fahrweg, sehr praktisch.

Die Unterlagen der Buchhaltung – als Anhang zur Rechnung

Seit wir in der Halle stehen, wissen wir, dass dieses Prinzip auch für die Arbeiter der Werft gilt. Jeder Arbeiter, der für Atanga einen Auftrag von seinem Vorgesetzten bekommt, startet seinen Arbeitstag bei Holger. Overall, Klebeband, Farben-Rührer, Schleifpapier, Handschuhe, Eimer, Becher – was das Herz begehrt, Holger hat es. Einen Tag gehe ich um halb neun zu Holger in den Laden – eine halbe Stunde nach Arbeitsbeginn – und sehe bereits drei gespießte Zettel für Atanga. Josh, Shane und Peter, alle waren bereits shoppen auf unsere Zimmernummer. Einige der Jungs schaffen es dreimal am Tag im Shop einen Zettel zu generieren.

Diese Selbstbedienung ist Mist. Keiner fühlt sich verantwortlich für das Material. Die Zimmernummer zahlt ja. Verschwendung in Reinperfektion.  Nichts gegen Arbeitsschutz – wichtig und wertvoll. Aber warum muss das der Kunde leisten? Handschuhe, Overalls, alles bezahlen wir. Ohrstöpsel für 0,55 NZ$ stehen auf der Rechnung. Fünfzehn Paar Atemschutzfilter gehen auf Atanga. Eigentlich halten die viele Tage – unsere eigenen schaffen es zumindest. Okay, ob es nur bei Norsand oder überall in Neuseeland so ist, können wir nicht heraus bekommen. Hier herrscht in jedem Fall extreme Verschwendung. Und ärgert diese Gleichgültigkeit. Gleichgültigkeit gegenüber der Umwelt und natürlich gegenüber unserem Geldbeutel.
Wir finden nicht genutzte Schleifscheiben  (1,25 NZ$ das Stück) im Dreck . Overalls – einmal getragen – leicht angestaubt – liegen in der Ecke. 16,96 NZ$  das Stück – ihre Zimmernummer, bitte. Ich lege zwei für uns bei Seite. Die sind wie neu. Ein Paar Latex-Handschuhe – säurefest – Spitzenqualität – kostet 1,95 NZ$ das Paar. Nach acht Wochen in der Halle  haben wir 191 Paare auf der Rechnung. Diese unglaubliche Menge ist wie folgt zu erklären: Anziehen, Epoxy mischen – Handy klingelt – Handschuhe ausziehen – telefonieren – neues Paar aus der Box nehmen – weiterarbeiten. Oder auch: Bei uns den Job fertig haben – benutze Handschuhe in den Müll – ein neues Paar Handschuhe gegriffen (Zimmernummer Atanga) – zum nächsten Job gehen.

Am Ende der Arbeiten an Deck finden wir 18 angefangene Rollen mit Klebeband. Unbenutzte, aber abgeschnittene Bänder Schleifpapier: 40er – 60er – 80er -100er. Bis zum Ende unserer Tage werden wir versorgt sein. Sechs angefangene Rollen mit Folien zum Abdecke – nie werden wir diese für etwas benötigen. Wir sind nur froh, dass Holger im Shop keine Bauchtanzgruppen verkauft – wir wüssten nicht, wie wir diese ganzen Truppen ernähren sollten.

Die drei grünen Rollen im Hintergrund sind noch unbenutzt – die nimmt Holger zurück – dafür gibt es dann eine Hand geschriebene Gutschrift

 

Die zweite Satire in der wir leben, ist hausgemacht. In ‚Chamsin und Silberrausch‘  hat der Protagonist eine Dose mit Silberlack mit der er zur Freude der besten Ehefrau der Welt ein Ofenrohr streichen will. Am Ende des Ofenrohrs ist noch Farbe übrig. Das Drama endet in der Versilberung des gesamten Haushalts samt Garten.
Der mit der Silberlack-Dose das bin ich. Ich kaufe eine Dose weiße Bilgen-Farbe, um den Deckel unserer Backskiste zu verschönern. Von oben mit dem wunderbaren Flexi Teek beklebt, kann sie unmöglich von unten schmuddelig eitergelb bleiben. Am Ende des Deckels ist noch Farbe übrig. Es folgt die Bilge (der Keller im Schiff, befindlich unter den Bodenbrettern) im Bad und unter der Pantry-Spüle. Der Zeitpunkt zum Streichen ist günstig, ich habe viel Platz, weil ja noch nicht die neuen Ventile eingebaut sind. Nach Bad und Pantry ist noch Farbe übrig. Da passt es gut, dass ja die Bodenbretter zum Lackieren ausgebaut sind und unten in der Halle liegen. Ich streiche die Bilge im Salon und unter meiner Koje. Etwas Farbe ist noch übrig – mal sehen, was Morgen passiert.

Der Anfang allen Übels – der Deckel der Backskiste erstrahlt in frischem Weiß

Jetzt auch die Bilge im Salon wie neu – übrigens sieht es im ganzen Schiff so chaotisch und unordentlich aus


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Törnziele in Kroatien 2022 (6): Trogir. Die alte Stadt auf einer Insel.

 

Regelmäßig stellt Mare Piu die interessantesten Ziele im Norden und Süden Kroatiens vor, die man mit dem Boot erreichen kann. Die bisherigen Folgen brachten die wichtigsten Infos über Krka und Kornaten, über Telascica- und Biokovo-Nationalpark.

Auf dem obigen Wimmelbild erkennt man gut die drei Teile von Trogir: Rechts die beiden Marinas von Trogir – die SCT-Marina sowie die östlich gelegene ACI-Marina. Man sollte sie bei der Ansteuerung nicht verwechseln. Ganz links jenseits des Flussarms die Neustadt auf dem Festland. Und in der Bildmitte die Altstadt, deretwegen man überhaupt Trogir ansteuert. Wann man das am besten tut und wo man am besten anlegt, sagt der nachfolgende Post. Das Wimmelbild sowie 40 weitere zu den Highlights im Süden Kroatiens findest du im REVIER-KOMPASS KROATIEN SÜD.
©Foto: 2020 Buble Production Shutterstock. millemari.

Wieso nach Trogir?

„Warum verdanken wir eigentlich alles, was heute schön ist, den Venezianern?“ fragt ein jugendlicher kroatischer Skipper über seine Heimat. Die Antwort kann sich jeder selber geben, der einmal an einem Sommermorgen allein durch Trogirs Altstadt schlenderte.

Denn Trogirs Highlight ist zweifellos seine Altstadt, und manche halten sie gar für die schönste Altstadt Kroatiens. Sie entstand vor 2.500 Jahren auf einem vergleichsweise kleinen Inselsplitter im Meeresarm zwischen Festland und vorgelagerter Insel Ciovo. Heute ist die Altstadt mit ihren schimmernden Marmorbögen, den spiegelnd weißen Gassen und den alten venezianischen Palästen ein Relikt aus einer anderen Epoche. Kein Wunder, dass Trogir – ebenso wie Hvar oder Dubrovnik – immer wieder Drehort ist. Oder manche Winkel und Innenhöfe einst die beeindruckende Kulisse für Game-of-Thrones-Episoden abgaben.

Trogir lädt ein zum sich-Treiben-lassen zwischen alten Baudenkmälern, zum abendlichen Flanieren auf der Seepromenade, zu einem Espresso unter dem alten Uhrturm oder zu den Badestränden der Stadt auf der südlich gelegenen Insel Ciovo, die per Leihrad von den Marinas aus schnell erreichbar sind.

Wo kann man Anlegen in Trogir?

Trogir besitzt zentrumsnah gegenüber der Altstadt gleich zwei Marinas: Die SCT-Marina und die ACI-Marina. Beide sind in kurzer Laufweite zur Altstadt gelegen. Etwas außerhalb im Westen liegen weitere Marinas wie die Marina Baotic mit ihrer Wasser-Großtankstelle, die der kleinen Tankstelle zwischen der SCT- und der ACI-Marina nicht nur an Freitagen zum Tanken vorzuziehen ist.

Das solltest Du über Trogir wissen.

Obwohl Trogir viele Liegeplätze bietet, ist es an Wochenenden fast unmöglich, hier einen Liegeplatz zu bekommen. Der Grund: Alle drei Marinas haben einen hohen Charteranteil an Schiffen – an Wochenenden ist Crewwechsel, zwischen Freitag und Sonntag sind die Marinas komplett ausgebucht.

Trogir ist bezaubernd eng und klein – und nicht nur begehrtes Ziel des Boots-, sondern auch des Landtourismus. In der Hauptsaison von Juli bis Ende August sollte man sich auf höhere Besucherzahlen in der kleinen Altstadt einstellen. Wer morgens seinen Espresso und ein Croissant in der Altstadt einnimmt, hat die Stadt noch für sich allein.

Wann man die Marinas am besten besucht, wie die drei Marinas im Preisvergleich 2022 sowie in ihren Leistungen abschneiden, welche Vergünstigungen es gibt und wo man als Charterer am besten seinen Wagen parkt, steht im REVIER-KOMPASS KROATIEN SÜD – ebenso die fünf empfehlenswertesten Restaurants und Konoben.

PS: Der REVIER-KOMPASS KROATIEN schreibt unabhängig. Wir nehmen Marinas, Restaurants und touristische Angebote sehr kritisch unter die Lupe und nehmen dabei keinerlei Sachleistungen der Betreiber an. Wir schreiben offen darüber, wenn Leistungen unterdurchschnittlich oder im Preis unangemessen sind. Unsere unabhängige Meinung gefällt nicht jedem, der dort besprochen wird, es bringt uns gelegentlich 1-Stern-Rezensionen ein. Man erkennt solche „Bewertungen“ daran, dass sie anonym und ohne nähere Begründung abgegeben werden.

Wir stehen zu jeder unserer Aussagen im REVIER-KOMPASS KROATIEN, insbesondere zu jeder Empfehlung und jeder Kritik. Sollten Ihnen unsere Informationen Dir nicht weitergeholfen oder sich ein Fehler eingeschlichen haben, was bei der Fülle an Daten möglich ist, sind wir für formlose Hinweise an [email protected] dankbar.

Insiderwissen für deinen Traumtörn in Kroatien: 

     Von Slowenien bis Kornaten:         Von der Krka bis Kotor:

https://millemari.de/shop-kategorie/buecher/   

Echte Lesermeinungen:

„Nicht nur die genialen Wimmelbilder, die auf einen Blick einen hervorragenden Überblick über alles Wissenswerte geben, auch die vielen auf den Punkt gebrachten Informationen halfen uns bei der Törnplanung und gaben uns täglich wertvolle Orientierung.“

„Vielen Dank für die beiden Revier Kompasse.

UND für die vielen angenehmen Stunden mit Ihren Büchern.

Ihre Art zu Beschreiben mag ich sehr und macht Lust auf Meer, und mehr!“

„Der Revier-Kompass Kroatien war auf unserem Chartertörn ständig in Gebrauch.“

„Außer den inzwischen verfügbaren, recht brauchbaren Apps mit Revierinformationen und diesem Führer haben wir keine weiteren Revierhandbücher verwendet und auch nicht vermisst.“

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Noch mehr über Kroatien erfahren? Jetzt auch im Podcast SEGELN IST MEER! hören:

Kroatien 2022: Günstiger Urlaub oder teures Pflaster?

Die 65 kroatischen Marinas erhöhen aktuell die Preise für Kurzzeit-Liegeplätze um 9%. Thomas und Ümit gehen dem Mythos „Kroatien ist teuer!“ auf den Grund. Klären auf, wo Kroatien teuer ist, wie man um teure Ecken auf der Reise meidet – und kommen zu einem überraschenden Schluss…

Kroatien? Ist doch ein Einsteigerrevier!

Für viele – und vor allem die, die noch nicht da waren, ist Kroatien gleichbedeutend mit Badehosensegeln. Was ist dran am Mythos? Und warum ist Kroatien kein Einsteigerrevier? Wieso gelten für Nordkroatien andere Regeln als für Südkroatien? Warum sollte man besonders im Juli und August in Kroatien die Augen beim Wetter offenhalten? Thomas und Ümit fragen nach und legen offen, worauf man in Kroatien unbedingt achten sollte…

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Das Siegerteam tritt wieder an: Annie Lush, Benjamin Dutreux und Robert Stanjek mit Teamchef Jens Kuphal © Charles Drapeaux

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Fliegend nach Stockholm pendeln

Könnte in vielen Städten Europas fahren: die Candela P-12 Shuttle © Werft

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Vielleicht in drei Wochen …

Mo.,27.Juni 22, Neuseeland/Whangarei, Tag 2947, 24.696 sm von HH

„Wann könnt ihr wieder auf Atanga ziehen?“ Die meist gestellte Frage. Wir wissen es selber nicht. Im März hatten wir noch gedacht, dass wir Ende Mai locker fertig sind. Für eine Hochzeit :cry: wollten wir Anfang Juni nach Hause fliegen (den Flug haben wir nur nicht gebucht, weil wir bei der Wiedereinreise nur drei Monate Aufenthalt bekommen hätten).
Seit Wochen lautet die Antwort, wann wir fertig sind: vielleicht in drei Wochen. Woran liegt es, dass wir dem Ziel nicht näher kommen? Es ist die schlechte Planung der Werft.

Peter, der Osmose-Fachmann, der versprochen hatte, dass er erst nach Fiji segelt, wenn die Ari B und Atanga fertig sind, hat nicht Wort gehalten. Die Ari B ist fertig, Atanga nicht. Peter ist seit gut zwei Wochen weg und mit dem Verschwinden des Projektleiters ist die Planung, wer unseren Rumpf fertig macht, fast zum Erliegen gekommen.
Es fehlte noch das Pin Hole Filling (kleine und kleinste Löcher im Epoxy-Spachtel), was Ben (ein Mitarbeiter von Peter) übernehmen sollte. Der junge Mann untersteht nun der Arbeitseinteilung von Lance  :evil: und erschien am 8. und 9. Juni, dann erst wieder fünf Tage später. Am 17. Juni war die Arbeit dann endlich abgeschlossen. Zehn Tage gingen ins Land, in drei hätte es fertig sein können.

Nach dem Pin Hole Filling fehlen noch zwei Arbeits-Schritte: die wasserdichten Lagen mit Interprotect streichen bzw. spritzen und ganz zum Schluss ‚Coppercoat‘ statt eines normalen Antifoulings.  Jetzt wird es etwas kompliziert, weil so ein Schiff an Land ja auf seinem Kiel steht, aber an diesen Stellen sollen natürlich auch alle Arbeitsschritte ausgeführt werden. Vor sechs Tagen also hat ein neuer Mitarbeiter  (Damian) die Mitte des Kiels, der in der Luft schwebt, mit Interprotect und Coppercoat fertig gestellt. Das hätte schon vor vierzehn Tagen erledigt werden können.

Die Mitte des Kiels ist fertig. Atanga muss nun umgebockt werden. Statt auf den Enden des Kiels soll der Kahn nun auf der fertigen Mitte ruhen. Dies erfolgt mit Hilfe von Wagenhebern und Böcken und Holzgestellen. Diese Tätigkeit kann aber nur ein Mitarbeiter der Werft. Und der hat diese Woche Urlaub. Grrrrr. Hätte man schon vor vierzehn Tagen die Mitte fertig gestellt … hätte … hätte.
Hat man aber nicht – wieder eine Woche im Land.

In der Mitte ist der Kiel komplett fertig – das rostrote ist das Coppercoat – vorne unten hinten liegt der Kiel auf – Atanga muss umgebockt werden

Diese Planlosigkeit macht uns ganz kribbelig, obwohl sie uns auf der anderen Seite zu Gute Kommt. Denn solange der Rumpf nicht fertig ist, steht Atanga in der Halle. Und solange Atanga in der Halle steht (kostet keine Extra-Standgebühren), können wir unser Tausend-Teile-Puzzle in aller Ruhe zusammen bauen. Es ist im Detail mehr Arbeit als erwartet. Achim hat in einem Blog gelesen, dass der Eigner dafür über dreitausend Euro bezahlt habe.
Es passt einfach nichts mehr von der Höhe, weil das neue Deck nur noch 5 mm dick ist. Schrauben müssen gekürzt und „Unterlegscheiben“ angefertigt werden. Unsere Relingsfüße hatten schon immer Abstandhalter aus Hartkunststoff. Diese verdoppeln wir aus Resten vom Flexi Teek. Umlenkblöcke bekommen handgegossene, handgeschliffene, super edle Scheiben aus Epoxy untergeschoben. Viel Maßarbeit, die Zeit frisst.

Nach dem Muster der alten Scheibe schneidet Achim zusätzliche Abstandhalter für die Relingsfüsse- gut für den, der Linoleum-Schnitt in Kunst gehabt hat

So soll es mal aussehen – nur noch einkleben und verschrauben

Das Loch für die Umlenkrolle ins neue Deck schneiden

In einer Form wird das Epoxy gegossen

Der fertig geschliffene Keks – genau 3,5 mm – bitte gleichmäßig

Nur damit die Rolle etwas erhöht über dem Deck endet

Klampen vorbereiten

Klampe gut in Sika eingesetzt – der Trick damit das Klebeband vom Druck des Sikas nicht hochgedrückt wird, lautet einen halben Millimeter Abstand zur Kante kleben

Sechs Klampen – ein halber Tag Arbeit das Sika komplett zu entfernen

Da in der Halle zurzeit nicht geschliffen wird, nutzen wir außerdem den Platz und die Zeit und lackieren unsere Bodenbretter und die Niedergangs-Schotten. Leider ist nun tatsächlich Winter. Häufig sind morgens nur knapp zehn Grad in der Halle. Sika und Lack, ja selbst Klebeband, mögen diese niedrigen Temperaturen nicht. Da heißt es warten bis 10:00 Uhr, dann kommt bei Sonnenschein die Halle auf Temperatur. Und für die Lack-Trocknung nehmen wir uns eine Wärmelampe, die in der Halle vergessen wurde. ;-) Da wir an der Situation nichts ändern können, suchen wir für uns den größten Nutzen daraus.

Dank Wärmelampe kann ich täglich eine neue Lage lackieren

 

Wir hangeln uns also von einem AirB&B zum nächsten House-Sitting. Wahrscheinlich haben wir schon in mehr Häusern in Whangarei geschlafen als so manch Einheimischer. Im Augenblick wohnen wir gerade für eine Woche bei Marley und Sally. Den beiden Hunden, die wir im Februar schon mal betreut haben. Diesmal sind wir im Obergeschoß im Gästezimmer einquartiert worden, weil es im Erdgeschoss zu kalt geworden ist.
Auch unser Outfit beim Spaziergang morgens um 7:00 Uhr, grad zum Sonnenaufgang, hat sich deutlich verändert. Dicke Jacken, Gummistiefel und Pudelmütze statt Flip Flops. Beste Klamotten, um gleich danach Zitronen und Mandarinen zu ernten. Die Bäume hängen voll – willkommen im Winter in Neuseeland.

Kalt – aber schön morgens

Der Winter bringt Zitronen- und Mandarinenernte – mehr als man verwerten kann

Wir dürfen uns bedienen – da freuen sich die Mitsegler auf dem Yard


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Ellens Reichweiten-Rekord

Rekordfahrt durch die dänische Südsee mit einer einzigen Batterieladung © Danfoss

Ellens Reichweiten-Rekord

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