Beneteau wird nachhaltig
Gianguido Girotti in Cannes 2022 © Beneteau
Gianguido Girotti in Cannes 2022 © Beneteau
5.-6.Nov.22, Neuseeland/Mahia, Tag 3082-83, 24.688 sm von HH
Nach zwei Tagen haben wir von Opotiki genug. Wir haben die Wahl an den östlichen Punkt Neuseelands zu fahren oder diesen Zipfel inländisch abzukürzen. 180 Kilometer Küste, dünn besiedelt, gegen 75 Kilometer Bergketten, gar nicht besiedelt.
Wir nehmen die Abkürzung – eine optisch gute Wahl. Eine Stunde lang kurbeln wir durch eine bewaldete enge Schlucht. Ab und zu ist ein Blick auf den Fluss möglich, der sich zwischen den Bergen entlang schlängelt. Dann wird die unberührte Landschaft zu Weideland. Abgeholzte grüne Hügel so weit das Auge reicht. Das mag ökologisch nicht wertvoll sein, aber unserem Auge schmeichelt diese Kulturlandschaft.
Typisch auf den Weiden sind riesige, abgestorbene Bäume – als Solitär stehen gelassen
Dann, nach dem Weideland folgt eine Ebene. Die ersten Weinfelder erscheinen. Die Sonne brennt in Neuseeland so stark, dass Weinstöcke nicht an Hängen stehen müssen.
Unser Endpunkt des Tages soll Mahia sein. Eine kleine Halbinsel am östlichen Ende der Hawke’s Bay. Der Ort hat nur einen Emma-Laden und knapp 1.000 Einwohner. Was für ein Kontrast zu Opotiki. Hier stehen die wohlhabenden Häuser gut in Schuss in adretten Gärten. Der Campingplatz ist der bisher teuerste (55 NZD), bietet dafür aber auch dafür zum Ausgleich kein W-Lan. Nur eine schmale Straße trennt unser Zelt vom kilometerlangen Strand. Nachts auf der Luftmatratze hört man die Brandung donnern. Wundervoll.
Wohlstand und gepflegte Häuser – was für ein Kontrast zu Opotiki
Blitzsaubere Küche auf dem Campingplatz in Mahia
Hinter jeder Klippe erscheint ein neuer Strand. Unbenutzt und naturbelassen. Angeschwemmtes Treibholz stapelt sich Kubikmeter an Kubikmeter. Mit Quads werden Border Collies und andere nicht tot zukriegende Hütehunde ausgepowert.
Die Strände in Mahia sind mit Holz übersät – absolut kein Müll dazwischen
Auch echte Baumriesen darunter
Treibholz in allen Größen
Fischen ist das Hauptinteresse der Anwohner. Jeden Morgen kommen Trecker und schieben kleine Boote durch die Brandung ins Wasser. Jeder zweite Haushalt besitzt so einen Trecker. Wer keinen hat, wird Mitglied im örtlichen Fischer-Verein und darf den Vereins-Trecker benutzen.
Beim Strandlauf fällt uns ein riesiger Boots-Trailer mit eigenem Fahrwerk auf, der leer am Ufer steht. Gerade als wir eine der Klippen erklettern (schnauf – 125 Meter steil bergauf), kommt das dazu gehörige Fischerboot nach Hause. Der Trailer fährt bestimmt 200 Meter aufs Meer hinaus. Bis zur zur letzten Sandbarre. Dort wartet bereits das Fischerboot. Langsam fährt der Fischer in sein Gestell und wird direkt bis zur Haustür gebracht. Unglaublich, was in Neuseeland bezüglich Fischen alles möglich ist.
Auf die Klippe kann man klettern
Mit dem Trecker wir das Fischerboot ins Wasser gelassen
Selbstfahrender Trailer – der fährt bis zur Sandbarre und holt dort
seinen Fischer-Kollegen ab
Rückwärts geht es an den Strand zurück
Die Entladung erfolgt auf einem Hof direkt per Rampe
Auch eine Art und Weise
Von der Klippe aus kann man schon in die nächste Bucht schauen
Hinter dem winzigen Örtchen geht es hügelig weiter – ein Feldweg führt von der Küste weg . Mal bewaldet, wieder aufgeforstet mit Eukalyptus, Kiefern, mexikanischen Zypressen oder Fichten. Mal Weidelandschaft. Meistens sehen wir Schafe, jetzt mit ihren süßen Lämmern. Die Schafe sind überraschend scheu. Annäherung unmöglich, ihre Fluchtdistanz beträgt mindestens dreißig Metern. Wie fängt man die jemals ein? Zu gerne würde ich mal sehen, wie die Schafe von den Hütte-Hunden zusammen getrieben werden.
Vom Strand führt ein Weg in die Felder
Die Lämmer sind schon etwas länger geboren – aber noch immer zuckersüß
Der Blick zurück auf unsere Klippe – schnauf
Schafwirtschaft ist total rückläufig in Neuseeland. Der Höchst-Bestand von 70 (?) Millonen Schafen (die Angaben schwanken … ) in Neuseeland ist in den Jahren zusammengeschrumpft auf einen Rest von ca. 25 Millionen Tiere. Rindvieh bringt inzwischen besseres Geld. Methan pupsen sie beide und Nitrar können Rinder ebenfalls. Aber Schafe gehören zum Neuseeland-Klischee einfach dazu.
Noch ein weiterer Tag in Maihi würde uns gefallen. Merkwürdigerweise habe ich beim Route planen den Ort nirgendwo erwähnt gefunden – weder in Reiseberichten noch in Blog-Tipps. Nur zufällig haben wir hier einen Aufenthalt geplant, um die Fahrstrecke zum nächsten Ziel zu verkürzen.
Aber diesmal „müssen“ wir weiter – für den nächsten Stopp haben wir eine Hütte vorreserviert – es geht zurück in die Berge auf 600 Meter.
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Pat Lawless in zuversichtlicheren Tagen © GGR2022
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Nachhaltigkeit und Umweltschutz stellen die Sportschifffahrt vor große Herausforderungen. Unternehmen und Bootssportler reagieren immer stärker auf den Klimawandel.
Egal ob Anreise, Aufenthalt an Bord oder auf den Törns – für den Anbieter organisierter Segeltouren „Join the Crew“ sind Nachhaltigkeit und Umweltschutz Leitbegriffe in der Firmenphilosophie. Das junge Unternehmen bietet weltweit Segeltörns an. Das Dilemma dabei: Reisen an sich, vor allem Fernreisen, sind nur wenig nachhaltig. „Join the Crew“ organisiert die Segelreisen jedoch bereits bei der Buchung so umweltfreundlich wie möglich, gibt Tipps für eine klimaschonende Anreise, reduziert den Müll an Bord auf ein Minimum und hält eine Packliste mit Tipps für klimafreundliche Produkte wie biologisch abbaubare Sonnencremes und Bambus-Zahnbürsten für die Kunden bereit. Bei den Törns selbst werden regelmäßig Müll-Sammelaktionen durchgeführt und Plastik aus dem Meer gefischt.
Das, was der Segelanbieter umsetzt, ist ein anschauliches Beispiel für die steigende Umweltsensibilität einer ganze Branche. Vor allem die jüngere, nachwachsende Generation erwartet mittlerweile nachhaltige Konzepte und achtet bei der Auswahl der Anbieter auf entsprechende Angebote. Join-the-Crew bietet seine Segelreisen ausschließlich für junge Menschen zwischen 20 und 39 Jahren an und so überrascht es kaum, dass der Klimaschutz Teil des Portfolios ist.
Ausschnitt der nachhaltigen Packliste © Join The Crew
Branche setzt immer mehr auf Nachhaltigkeit
Auch durch das Kaufverhalten von Booten und Zubehör wurde die Branche in den vergangenen Jahren immer mehr dazu motoviert, auf Klima- und Umweltschutz zu achten und nachhaltige Produkte auf den Markt zu bringen. Die französische Werft Jeanneau hat erst kürzlich angekündigt, eine neue Offshore-Einheitsklasse zu bauen und das Schiff komplett recyclebar zu bauen. Das Bremer Unternehmen Greenboats gilt als Pionier auf dem Gebiet Nachhaltigkeit im Bootsbau , produziert ausschließlich mit recycelten und natürlichen Materialien wie Flachsfasern und bio-basierte Harzen und hat sogar Teile für die neue „Malizia-Sea-Explorer“ von Boris Herrmann gebaut.
Auch bei den Bootsantrieben wird das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger. Alteingesessene Hersteller von Verbrenner-Motoren, wie die Firma Mercury, steigt nun in den florierenden Markt für elektrische Antriebe ein. Letztlich bleibt den etablierten Unternehmen nichts anderes übrig, teils durch die gestiegene Nachfrage und auch wegen immer stärkerer Auflagen in vielen Revieren, in denen Verbrenner gar nicht mehr zugelassen werden.
Bootfahren, aber nachhaltig ©Join The Crew
Umweltschutz spielt auch bei Bootfahrern eine immer größere Rolle
Sportbootfahrer sind vom Klimawandel immer stärker betroffen. Egal ob Hitzewellen oder unbeständige und ungewöhnliche Wetterlagen – an kaum jemandem geht dieses Thema spurlos vorüber. Gleichzeitig wächst das Angebot nachhaltiger Produkte und auch in den Häfen, Revieren und bei den behördlichen Vorschriften spielt der Umweltschutz eine immer stärkere Rolle. Die Sensibilität wächst, was auch die Umfrageergebnisse einer vergangenen Befragung der Mitglieder des ADAC-Skipperclubs eindeutig zeigen: 80 % der Befragten gaben an, dass ihnen das Thema Nachhaltigkeit beim Bootfahren wichtig ist. Vor allem der Gewässerschutz liegt den Sportbootfahrern am Herzen, gefolgt von umweltgerechten Angeboten in den Häfen, der Energieversorgung und den Antrieben. Die Kreise schließen sich also, wenn Angebot und Nachfrage einen Schwerpunkt setzen, der auf möglichst umweltschonendes Verhalten in der Sportschifffahrt zielt.
Das auf Nachhaltigkeit bedachte Angebot von „Join-the-Crew“ liegt also nicht nur voll im Trend, sondern zeigt vor allem Einsteigern in den Bootssport, dass Umwelt- und Klimaschutz und auch das Aufsammeln von Müll beim Bootfahren nicht mehr wegzudenken ist und einen wichtigen Teil des Ganzen ausmacht.
Nachhaltigkeit beim Bootfahren: Umfrageergebnis ADAC-Skipper Club
Trotz der gescheiterten Mixed-Offshore-Disziplin erfreut sich die 30-Fuß-Klasse wachsender Beliebtheit. Aus dem Projektausruf „Class 30: Let’s build the Future“ entstand nun die Sun Fast 30 OD. Sie soll nicht nur verdammt gut segeln, sondern auch recyclebar sein. Weiterlesen →
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Boris Hermann auf der Malizia Seaexplorer kurz nach dem Start © Route du Rhum
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