Kategorie: News & Blogs

Sicher Ankern? Ist in Kroatien weitaus schwieriger als anderswo?

Ist Ankern überall gleich schwierig? Oder gibt es Ecken auf der großen Mittelmeer-Seekarte, wo das schwerer ist als Anderswo?
Das Foto oben entstammt dem neuen REVIER KOMPASS KROATIEN NORD 2024. Diese komplett überarbeitete Ausgabe beschäftigt sich auf fast 50 neu entwickelten Wimmelbildern mit dem Schwerpunkt ANKERN IN KROATIEN und beschreibt die 344 sichersten Ankerbuchten im Norden Kroatiens.
Die neuen Wimmelbilder liefern zu jeder Bucht Hinweise über die Beschaffenheit des Grundes. 


 

Sicher Ankern hängt von vielen Faktoren ab. Vor allem davon, daß man den richtigen Untergrund in einer Bucht findet – und buchstäblich die weißen Stellen am Grund. Das ist nicht nur Glückssache, sondern vor allem systematisches Herangehen:

• Nicht alle Buchten eignen sich in Kroatien wirklich zum Ankern. Die meisten sind zu tief. Oder bieten trügerischen Untergrund.
• Die meisten Ankerbuchten haben den gleichen Aufbau, den das Foto aus der Bucht von Pogana im Süden der Insel Cres zeigt: An den Rändern Fels. In der Mitte etwas, das aussieht wie Sand.

In meinem Online-Seminar ANKERN – SO KLAPPT’S am Donnerstag 15.2. um 19.30 Uhr (hier klicken) zeige ich anhand vieler Fotos wie dem oben, welche Untergründe es in Kroatien gibt. Wie man den richtigen findet. Und wie man sicher ankert. Denn ob man sicher ankert: Das entscheidet sich erst, sobald der Anker unten ist. Dann geht die Arbeit erst los.

Und im Anker-Seminar? Mal sehen, ob Ankern in Kroatien wirklich schwieriger ist.

REVIER KOMPASS KROATIEN 2024
Lieferbar ab 1. März auf der AUSTRIA BOATSHOW TULLN.
Hier bestellen:

America’s Cup: Überschlag der Italo-Youngster

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Ocean Race Europe startet 2025 in Kiel

The Ocean Race

Der Fly-by im vergangenen Jahr war ein riesiger Erfolg für The Ocean Race © Sailing Energy / The Ocean Race

Ocean Race Europe startet 2025 in Kiel

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Freie Liegeplätze mit der App finden

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Schwierige Zeiten? Im Norden nicht wirklich

Venebat

Wir besuchten die größte Bootsmesse Skandinaviens, die Venebat in Helsinki © Kerstin Zillmer

Schwierige Zeiten? Im Norden nicht wirklich

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Baumlos, wasserlos oder die Hölle? Drei Tage im Nullarbor!

7.-9.Feb.24,  Australien/SA+WA/Nullarbor, Tag 69-71 Roadtrip,  6.806 km total, 323+410+534 Tages-km

Die Aboriginalen nennen es Oondiri – wasserlos.
Der erste weiße Landvermesser in der Region prägte den Namen Nullarbor – baumlos.
Und AC/DC kam auf dieser Strecke im Tour-Bus die Idee zu Highway to Hell.

Wer im Süden von Australien nach Westen will, muss diese 1.200 Kilometer auf sich nehmen. Es gibt auf der Strecke kein Internet und keine Orte, sondern nur Roadhouses. Die bieten kaltes Bier plus Fastfood. Ein Motel und Plätze zum Camping.
„Nimm bloß genug Kaffee mit. Langweilig. So schnell wie möglich durch. Öde Einöde“, sagen die einen. „Die Faszination von Nichts. Eine spannende Erfahrung“, die anderen.
Egal welche Erwartung man an den Nullarbor hat, alle treffen sich in Ceduna. Der letzte Ort in dem man noch woanders hin abbiegen kann als westwärts. Ein Nadelöhr. Ähnlich wie der Panama Kanal für Segler. Ähnlich ist auch die Stimmung auf dem Campingplatz. Gespannt lauscht man den Geschichten derer, die gerade aus Westen kommend die Strecke hinter sich gebracht haben. Zitronen und Zwiebeln wechseln den Besitzer, denn eine Lebensmittelkontrolle wird auf halber Strecke erfolgen. Die aktuellen Sprit-Preise haut man uns um die Ohren: locker 90 Cent Aufschlag! Haben wir genug zu essen? Wie viele Stopps werden wir brauchen?

1200 Kilometer mal mehr, mal weniger nah an der Küste lang. Parallel verläuft die Bahn.

Und dann fahren wir einfach los. Bereits nach 70 Kilometern der erste Stopp. In Penong sammelt jemand alte Windmühlen. Diese hübschen Räder, die in jedem Western dazu gehören, haben ausgedient. Heute stehen Solarpanele auf den Feldern, um Wasserpumpen anzutreiben. Modern, aber nicht halb so nett anzuschauen.

Das ist Bruce – die größte Comet-Windmühle Australiens – gebaut 1932 – 10 Meter Flügeldurchmesser – nur 35 seiner Art wurden hergestellt

Komplett anderes Prinzip

Verschiedenes Alter – verschiedene Hersteller

Ein paar hübsche Loris bei den Windmühlen

 

In Penong treffen wir auch die beiden Deutschen wieder, die bereits gestern los gefahren sind. Die beiden möchten den Nullarbor mit dem Fahrrad durchqueren. Wir haben ihre Beweggründe im Gespräch nicht vertieft. Ich tippe auf eine Art Buße. Eine moderne Version von Selbstgeißelung. ;-) Spaß kann das wenig bereiten. Denkt man allein an die Road Trains. Monströse Lkws mit drei Anhängern (es gibt noch längere Gespanne, aber nicht auf dem Nullarbor), die mit erlaubten 90 bzw. 100 km/h über den Highway donnern. Manchmal kommt auch noch eine Überbreite dazu. Ein Road Train darf eine Länge von 53 Metern haben und bis zu 132 Tonnen wiegen. Ich möchte nicht von so etwas auf dem Fahrrad überholt werden.

18 Tage kalkulieren die beiden für ihre Reise – wenn ich allein an die Roadtrains denke – die sind schon im Auto unangenehm

Nur noch 1121 Kilometer gerade aus – go Fahrrad go. Die Anzeigen in Maps me sind witzig.

Mit ihren Känguru-Abweisern – Roo Bars – putzen die Road Trains gnadenlos alles weg – was nicht rechtzeitig von der Straße ist

Roadtrain mit Überbreite – da macht man besser Platz – die kommen mit 90 Klamotten angebraust – ein Achtung-Auto fährt vorweg

Noch wachsen Bäume rechts und links. Diese werden vom längsten Zaun der Welt durchschnitten. Der Dingo Fence ist 5.600 Kilometer lang und trennt das Südöstliche Viertel von Australien vom Rest. In den 50er Jahren als Schafzucht immer größere Bedeutung bekam, entschied die Regierung, dass der Schutz der Schafe vor Dingos zur Chef-Sache gemacht wird. Man baute einen Zaun. Auf der Nordseite hat er einen Versorgungs-Weg und liegt 50 cm auf der Erde, um ein Untergraben durch die Dingos zu verhindern.

Dingo Zaun – Die meinen das total Ernst. Über die Gitter am Highway kommt kein einziges Tier.

Schilder nur für Touristen fragen wir uns – wir haben auf 1200 Kilometer weder ein Kamel noch einen Emu oder ein Känguru gesehen

Unseren ersten Übernachtungsstopp legen wir nach 323 Kilometern im Nullarbor Roadhouse ein. Ein kultiger Ort. Sogar das alte Roadhouse steht noch, was es schon gab, als die Strecke noch nicht asphaltiert gewesen ist. Bäume gibt es nun keine mehr. Dafür umso mehr Staub. Und total plattes Land bis zum Horizont. Wir stehen mitten in der Wüste und es ist kalt. Von See her bläst ein steifer Wind. Wir verkriechen uns in den Windschatten einer alten Cabin. Nach Sonnenuntergang muss ich Socken her kramen.

Der Bundy vor dem alten Roadhouse mit alter Zapfsäule

Campingplatz im Nichts – was der Zaun soll, ist unklar.

Ein staubiger Platz – Gäste nur für eine Nacht – da braucht man keine Stammgäste-Kult betreiben. Alles ist etwas ramponiert und ungepflegt – 21 Dollar – heiße Dusche extra.

 

Abends wird es ruhig an der überteuerten Tankstelle – die Road Trains tanken nicht – sie können durchfahren

Road Train – Überbreite – Überlänge – Übergewicht

Ungefähr alle 15 Minuten kommt einem ein Road Train entgegen

Am nächsten Morgen brechen wir früh auf. Parallel zum Highway verläuft die Bahnlinie, die Sydney mit Perth über 4000 Kilometer verbindet. Auf der Strecke gibt es alte Bahnstationen, die heute fast alle verlassen sind, seit Diesel-Lokomotiven die Züge ziehen. Stationen zur Wasseraufnahme für die Dampfloks werden nicht mehr benötigt.
Aber an einer Station – in Cook – wohnen noch zwei Leute. Hier hält der Zug freitags und montags. Die Passagiere dürfen aussteigen und Nostalgie schnuppern. Das wollen wir auch.
Trotz vieler Bemühungen haben wir den Zustand der unbefestigten Straße nach Cook nicht in Erfahrung bringen können. Sie ist hundert Kilometer lang und führt schnurgerade ins Nirgendwo. Die Fahrt soll zwei Stunden dauern. Okay, wir sind dazu bereit.
Die ersten 15 Kilometer läuft es gut. Aber dann tauchen heftige Löcher auf. Einige sind mit Bull Dust gefüllt. Das ist puderfeiner Sand, der Löcher bis zum Rand füllt und diese sau gefährlich macht. Uns kommen Bedenken. Die Straße ist so gut wie nie befahren. Keiner weiß, wo wir sind. Sollte „etwas“ sein, könnten wir lange warten. Unter einigen Seufzern der Enttäuschung drehen wir um. Nur eine kleine Tannenzapfen-Echse guckt doof, warum wir so schnell wieder zurück kommen.

Die Straße nach Cook – immer gerade aus. Verirren unmöglich.

Dingo-Spuren – kein Zweifel – hier wohnt niemand – Hunde können es nicht gewesen sein

Mit einem Buddy-Fahrzeug hätten wir uns getraut

Solche Löcher bewegen uns zur Umkehr

Woher der Name Tannenzapfen kommt – klar zu erkennen

Später am Tag führt der Highway näher an der Küste entlang. Wir machen ein paar Abstecher. Wahnsinn – was für eine Steilküste. Die heutige Ebene war mal Meeresgrund und besteht aus Kalkstein. Der ist total löchrig und wenn besonders hohe Wellen an die Küste treffen, kann man durch Röhren noch hundert Kilometer im Inland entströmende Luft hören und fühlen.

Abstecher zur Küste sind phantastisch – hier ist das Ende der Welt – ohne jede Frage

Nach der Steilküste wird es etwas flacher

Der ganze Nullarbor ist ein großer Kalkstein – durchlöchert und mit Höhlen jeder Größe gespickt

Nachmittags erreichen wir die Grenze zwischen Süd-und Westaustralien. Total verrückt ist die Kontrolle im Nichts. Es ist verboten (hohe Strafen drohen bei Missachtung) jegliche Art frischen Gemüses, Obst, Honig oder Kartoffeln über die Grenze zu bringen. Jedes Auto wird kontrolliert. Unsere letzten Tomaten verdauen wir gerade bei der Kontrolle. Fruchtfliegen und andere Schädlinge sind der Grund dafür.

Die zweite Nacht verbringen wir im Roadhouse Madura (25 Dollar) nach 410 Kilometer Fahrt. Inzwischen gibt es auch wieder Bäume. Herrlich stehen wir unter Eukalypten im Schatten. Es ist wieder heiß – so wie man es erwartet. Der kalte Wind hat sich gelegt.
Alle zweihundert Kilometer steht ein Roadhouse. Dazwischen gibt es ausgewiesene Stellen an denen man ebenfalls übernachten darf. Sie kosten nichts, aber sie bieten auch nichts – nicht einmal eine Toilette.

Neben der Ebene ab Küstensaum taucht an Tag drei eine Hochebene auf – herrliche Blicke bis zur Küste

Roadhouse Madura

Tag drei bietet die längste Geradeaus-Strecke Australiens: 146,6 Kilometer. Für Abwechslung sorgen reichlich Wellen in der Landschaft, so dass sich immer wieder tolle Fotomotive ergeben. Bequem kann man auch mal zehn Minuten auf der Straße stehen, ohne dass ein Auto kommt. Die Verkehrsdichte hält sich in Grenzen. Alle fahren mit gleichem Tempo, so dass wir in drei Tagen nur zweimal ein langsames Gespann überholen müssen.

147 Kilometer keine Lenkbewegung nötig – ideal für Fahranfänger

 

Blick nach Westen

Um 180 Grad gedreht – Blick nach Osten

Ein Überholmanöver – ein Überholmanöver – ein Überholmanöver! Der Tagesaufreger. ;-)

Inzwischen führt der Highway durch einen der größten Misch-Wälder der gemäßigten Klimazonen. Leider hat es vor vier Jahren auf der südlichen Seite des Highways einen schlimmen Buschbrandt gegeben. Viele Hektar wurden vernichtet. Zum Glück hat die Straße als Brandschneise ein Übergriff des Feuers auf die Nordseite verhindert.

Der Eukalyptus hat überlebt – Fast alle Bäume schlagen wieder aus – aber die Wuchshöhe nach vier Jahren ist nicht so doll.

Am Ende wird es bunt. Salzseen! Der Kontrast der Farben knallt auch in der Realität total rein

Fazit: Die 1200 Kilometer durch den Nullarbor haben Längen. Das muss man eingestehen. Und trotzdem war es für uns eine reizvolle Strecke. Viele Abstecher in die unbefestigten Seitenwege lohnen sich und bieten Abwechslung.
Faszinierend sei die Strecke, wie die Freunde vom Nullarbor sagen. Wir sind jetzt auch Freunde.

 

Leider ist unsere Drohne kaputt. Nicht abgestürzt, sondern sie hat einfach so den Geist aufgegeben.
Da der Nullarbor von oben so phantastisch ausschaut, habe ich Ben von thedroneway.com.au gefragt, ob ich drei Fotos von ihm verwenden darf. Er war so nett.
Daher hier bitteschön zum Genießen.

The-Treeless-Plains-Nullarbor

Bunda-Cliffs


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