Kategorie: News & Blogs

Tesla im Wasser: Rettung durch schwimmende Sauna

In Oslo ist es zu einer skurrilen Rettungsaktion gekommen. Zwei Menschen trieben mit ihrem Auto durch den Hafen, das immer tiefer sank. Erst in letzter Sekunde konnten sie in Sicherheit gebracht werden. Weiterlesen →

Zwei Boote mit Biss

Sea Ray SLX 260

Beinahe Zwillinge: Sea Ray SLX 260 als Innenbord- und Außenborder-Boot © Werft

Zwei Boote mit Biss

Continue reading Zwei Boote mit Biss at float Magazin.

Gestorben: Erster deutscher Starboot-Weltmeister Karsten Mayer – viermal bei Olympia

Wer viermal bei Olympia teilnahm, sollte eigentlich einen besonderen Legenden-Status innehaben. Aber Karsten Mayer war nach seinen großen Erfolgen nur wenigen bekannt. Das lag an seinem berühmten Mitsegler. Weiterlesen →

iQFoil-WM: Olympia in Gefahr für Weltmeister Kördel – Theresa Steinlein holt Nationenplatz

DSV-Überflieger Sebastian Kördel (33) hat bei der iQFoil-WM vor Lanzarote als 28. eine rätselhafte Schwächephase erlebt. Dadurch gerät der Windsurfer gerät bei der Olympiaqualifikation unter Druck. Theresa Steinlein (21) kann sich dagegen freuen. Weiterlesen →

Orcas bei ARTE: “Interaktionen” vor Gibraltar – Dokumentation beleuchtet Theorien

Seit fast vier Jahren werden immer wieder  Segelyachten von Orcas angegriffen. ARTE sagt in seinem zusammenfassenden Beitrag: „Forschende versuchen herauszufinden, was sie antreibt. Neugier? Konkurrenz um Nahrung? Oder Spiel?“ Weiterlesen →

Kassensturz! Was kostet die Langfahrt?

Dilly-Dally

Die Piepen gehen schneller flöten als gedacht © Brambusch

Kassensturz! Was kostet die Langfahrt?

Continue reading Kassensturz! Was kostet die Langfahrt? at float Magazin.

Abstecher an die Küste

28.Jan.-2.Feb.24,  Australien/SA/Wudinna, Tag 60-64 Roadtrip,  5.430 km total, 438 und 190 Tages-km

Nach die Heatwave war es ein paar Tage angenehm kühl – nur Anfang 30 Grad. Die Temperaturen steigen jedoch schon wieder, also verlassen wir das Outback. Wir ziehen vierhundert Kilometer durch und landen in Corwell an der Küste. Vierhundert Kilometer wenig Abwechslung rechts und links. Vierhundert Kilometer wenig Kurven. Vierhundert Kilometer wenig Verkehr. Aber ein paar schöne Aussichtspunkte über die Plains und weitere Salzsehen hat es dann doch zwischendurch.
Und die asphaltieren Highways sind in einem ausgezeichneten Zustand. Keine Schlaglöcher oder andere Schikanen. Höchstgeschwindigkeit beträgt 100 oder 110 km/h. Achim (ich bin bisher noch nicht einen Kilometer gefahren :-) )fährt meistens mit Tempomat maximal mit Tempo 95. Das drückt den Dieselverbrauch auf 12 Liter auf  hundert Kilometer (erstaunlich wenig, wenn man die zwei Tonnen Gewicht vom Auto bedenkt und das sperrige Zelt auf dem Dach) und wir sind vor den vielen Blitzen sicher, deren Fotos in Australien ein Vermögen kosten.

Hinter den Outback Plains tauchen Bergketten auf

Endlos

Salzseen am Horizont

Corwell ist ein verträumter Ort, der von Austern und anderen Meeresfrüchten lebt. Seit langer Zeit sind wir mal wieder auf einem belebten Campingplatz. Die Schulferien sind vorbei – Kinderfamilien sind abgereist. Unsere Nachbarn sind die ‚grauen Nomaden‘ wie die junge (sehr junge) Frau in der Information in Roxby Downs die australischen Rentner beschrieb, die mit dickem Geländewagen und noch dickerem Wohnwagen durch Australien pilgern.

Cowell – alle Orte sind immer wie aus dem Ei gepellt

Austernfischer – wir haben Work und Traveler Leute gesprochen, die bei den Austernfischern arbeiten 26 Dollar die Stunde netto! Allerdings 10 Stunden-Schicht im kalten Wasser die Körbe auslegen.

Im Hinterland nur Felder für Weizen – tausende Quadratkilometer

Delikatesse in Cowell – Krebse

Salzwiesen hinter den Mangroven

Mini-Schnecken auf den Salzwiesen in Cowell

Es ist kühl an der Küste. Keine 25 Grad. Das Meer hat 20 Grad und eignet sich nur für Hartgesottene zum Baden. Was für ein Kontrast zu den letzten drei Wochen. Außer Küste hat die Region nicht viel zu bieten. Endlose Weizenfelder – bereits abgeerntet – ziehen sich über hunderte Kilometer. Alle fünfzig Kilometer kommen wir durch einen kleinen Weiler, der durch überdimensionierte Kornsilos dominiert wird.

Street-Art in Cowell – alle fünfzig Kilometer ein Silo mindestens in diesem Ausmaß

Silos in Wudinna

Road Trains holen das Getreide ab – es wackelt, wenn die Lkws mit drei Anhängern entgegen kommen

Entsprechend langweilig ist die Fahrt. Wir stoppen in Wudinna: Tausend Einwohner, Silo und ein ausgezeichneter Supermarkt. Ein guter Ort um sich zu proviantieren. Bevor wir die lange Strecke nach Westen antreten, wollen wir noch in den Gawler Ranges National Park. Schöne Felsformationen und diverse Kängurus, Wombats und ein reiches Vogelleben sollen dort auf uns warten.

Temperatur  und UV-Licht Talk

Die Sonne in Australien im Sommer ist die heißeste, die wir je erlebt haben. Sie brennt förmlich auf nackter Haut. Bis zum frühen Nachmittag geht es. Die Temperaturen sind zwar schon hoch, aber die Sonne steht senkrecht, trifft kaum auf die Haut. Außerdem ist die Luftfeuchtigkeit extrem niedrig. Wenn wir ausreichend trinken, sind wir fit und mögen uns bewegen.
Ohne Hut kann man unmöglich im Freien laufen. Und dieser Hut muss eine Krempe haben. In unserem Begrüßungs-Paket von der Bundaberg Rally waren neben Kugelschreibern und Bierkühlern auch zwei Hüte mit Krempen. Wie durch ein Wunder passen uns diese Hütte einfach perfekt. Aber die Hütte sind, nun, nicht besonders schön. Dann auch noch in Partnerlook laufen. Grausam, ich hasse Partnerlook.
Aber ‚form follows function‘! Mangels Alternative haben wir uns diese Hütte aufgestülpt. Achim hat sich dann bald einen Filzhut gekauft. Wolle aus Australien, hergestellt in Vietnam. Schurwolle ist bei Hitze super. (Die Sitze im Bundy haben auch echte Schafsfellbezüge. Erst dachte ich noch so … na,ja … aber nein, die sind super. Weniger schwitzen beim Fahren geht nicht.)
Ich wollte dann auch einen zweiten Hut. Irgendwas wie Crocodile Dundee. Nee, alles Murks. Für fünf Dollar habe ich dann einen roten Strohhut gekauft. Augen roll. Der geht aber nur, wenn es nicht weht. Also kommt der geschenkte Schlapphut fast ausschließlich zum Einsatz.

Mit Hut ist man mehr :-)

 

Die Haut, die nicht von Kleidung bedeckt ist, cremen wir mit 30er Sonnenmilch ein. Sonnenbrille selbstverständlich. Zusätzlich binde ich mir bei längeren Ausflügen ein Seidentuch um den Hals. Bloß keine Sonne in den Nacken oder ins Dekolletee bekommen. Zwei von drei Australiern erkranken mindestens einmal in ihrem Leben an Hautkrebs. Auf dem Land kann man viele Sonnenopfer sehen. Die Nacken von älteren Herrschaften sind von tiefen Falten und Furchen durchzogen. Unterarme sind vernarbt und verfärbt, ebenfalls extrem faltig. Die Haut ist buchstäblich verbrannt und zerstört.

Hut und Tuch – anders geht es nicht

Die UV-Index-Warnungen in Australien haben an den meisten Tage Stärke 13-15. In Deutschland beträgt der Index im Sommer 6-8. In hohen Berglagen vielleicht mal 11. Der Gefahren-Index ist weltweit einheitlich festgelegt worden und beruht auf der ‚Einschätzung der erwarteten maximalen sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung‘.
Die Luft in Australien ist sehr sauber. Wenig Luftverschmutzung, auch wenig Feuchtigkeit in der Luft bremsen die UV-Strahlung aus. Eine dünne Ozonschicht hilft ebenfalls.

Metall, wie die Autotüren oder schwarze Gegenstände kann man gar nicht anfassen, wenn sie in der Sonne stehen. Im Auto kocht alles förmlich einmal am Tag auf. Shampoo wirft Blasen in der Flasche und ist fast zu heiß, um es in die Hand zu gießen. Hautcreme ist komplett verflüssig. Ich habe Zwiebeln im Beutel gefunden, die nahe am Außenblech gelagert haben, die sind in ihrem eigenen Saft schon halb gar gedünstet worden.
Handy, Fotoapparat, Laptop. Alles wird so heiß, dass man Angst hat, die Akkus fliegen einem um die Ohren. Wir haben Teile schon zum Abkühlen in den Kühlschrank gelegt. Und dass, obwohl wir silberne Abschattungs-Folien inzwischen an allen Fenstern haben und über alles Tücher oder Decken legen.
Australien ist wirklich ein heißes Pflaster.

überdachte Parkplätze unterwegs tragen der Hitze Rechnung –


1

SegelReporter-Interview

Bei Stephan Boden habe ich heute in seinem Podcast ein Interview gegeben und ein wenig über SegelReporter gesprochen. Am Ende der Folge beschließen wir etwas. Weiterlesen →

Arkea Ultim Challenge: Pause für führenden Caudrelier – Vom “Rennen” zum Abenteuer

Seit dem frühen Morgen segelt auch der sechste Ultim nach einem unheimlichen Alarm am Point Nemo im Wartemodus. Nun hat offenbar auch der Rothschild-Trimaran sein Glück aufgebraucht. Weiterlesen →

boot 2024: Das Fazit

Die boot 2024 verzeichnete weniger Besucher als im Vorjahr. Dennoch waren fast alle Aussteller und Besucher hochzufrieden. Woran liegt das?

214.000 Besucher strömten in den neun Messetagen durch 16 Hallen der weltgrößten Bootsmesse. Das sind ca. 23.000 weniger im Vergleich zu 2023, als nach zwei Jahren Corona-Pause ein zufriedenstellendes Comeback glückte. Dass reine Besucherzahlen jedoch nicht alles sind, zeigen die Resümees vieler namhafter Aussteller, Werften und Anbieter. Auffällig: fast alle betonen die hohe Qualität der Kontakte und berichten von gut informierten und interessierten Besuchern. Die alte Weisheit „Qualität kommt vor Quantität“ konnte sich auf der diesjährigen Ausgabe der boot Düsseldorf erneut bestätigen.

Gutes Ergebnis trotz schwieriger Zeiten

Fakt ist, dass fast alle Messen auch aus anderen Branchen über die vergangenen Jahre weniger Besucher verzeichnen als früher. Einst große Weltmessen wie die IT-Messe CeBit in Hannover sind mittlerweile sogar Geschichte. Die Informationsmöglichkeiten sind vielfältiger geworden, worunter Messen, die einst den Branchen die nahezu einzige Möglichkeit boten, sich Endkunden und Fachbesuchern in voller Breite zu präsentieren, sehr gelitten haben. Hinzu kommt eine durch Krisen verstärkte Unsicherheit, Preissteigerungen und Lieferengpässe – was sich alles als große Herausforderung für die Bootsindustrie herausstellt. Die boot konnte trotz der widrigen Umstände ihre Stellung als wichtigster, internationaler Branchentreff und weltgrößte Wassersportmesse behaupten. Verständlich, dass Wolfram Diener, Messechef der boot Düsseldorf, ein positives Fazit ziehen konnte:

Wir können in diesen herausfordernden Zeiten mehr als zufrieden sein. Kunden und Aussteller haben hier eine einzigartige Plattform zum Networking. Es ist großartig, dass wir die führende Stellung der boot Düsseldorf wieder einmal mit einer inspirierenden Geschäftsatmosphäre in den Messehallen untermauern konnten.

Boot 2024. Besucher vor SegelyachtenViele neue Yachten und Boote auf der Messe. Foto: Stephan Boden

Die boot hat gezeigt, dass das Interesse an Booten, Zubehör und Dienstleistungen wie z.B. Charter oder Reisedestinationen ungebrochen zu sein scheint. Viele Aussteller konnten über gute Abschlüsse und Geschäfte berichten. Vor allem am letzten Wochenende – was angesichts des Bahnstreiks fast verwundert – war in vielen Hallen kaum ein Durchkommen. Dennoch lautet ein Fazit: reine Besucherzahlen sind unerheblich. Wichtiger ist, dass die Besucher, die kommen, zu Geschäftsabschlüssen bei Werften, Yachtausrüstern, Charteranbietern, Händlern und Co. führen. So mancher Aussteller bilanzierte, es seien weiniger reine „Seh-Kunden“ auf der Messe gewesen, statt dessen Besucher mit Kaufabsichten oder zur detaillierten Vorinformation.

Dass es sich bei den Besuchern überwiegend um fachkundiges Publikum handelte, konnte man teilweise auch an den Vortragsbühnen sehen, die es in vielen Hallen gab. Nicht nur an der Frequenz, auch an der Teilnahme und am interessierten Dabeibleiben während vieler fachlich tiefergehenden Präsentationen.

ADAC Messestand: Highlights als Besuchermagneten

Auch am Stand des ADAC bestätigte sich die überwiegend positive Stimmung während der Messetage. Teilweise drängten sich die Besucher auf der Fläche mit vielen Angeboten und Themeninseln. Nach den neun Tagen wurden allein über 15.000 Kundengespräche erfasst, die länger als zwei Minuten dauerten. Am Glücksrad wurden über 5.500 Giveaways verteilt.

Als wahre Publikumsmagneten stellten sich die beiden VR-Simulatoren heraus. Fast ohne Pause versuchten sich große und kleine Besucher daran, mit der VR-Brille eine Yacht anzulegen oder sich an der Pinne einer Optimistenjolle zu versuchen.

boot 2024 VR-Segelsimulator beim ADACPublikumsmagnet: der VR-Simulator am ADAC-Stand. Foto: Stephan Boden

Auch alle anderen Serviceinseln verzeichneten auf der boot 2024 einen regen Besuch und es wurden tausende Beratungsgespräche über Mitgliedschaft, Versicherungen, Charter, Destinationen geführt, über die neue ADAC-Skipper-App und den ADAC Skipper Club gefachsimpelt und Internationale Bootsscheine und Bootskennzeichen sofort am Messestand ausgestellt.

So fiel das Messefazit am ADAC-Stand in Halle 14 nach dem Ende der boot 2024 sehr positiv aus. Im nächsten Jahr findet die boot Düsseldorf vom 18. – 26. Januar 2025 statt. Beim ADAC steht der Termin natürlich fett unterstrichen im Kalender.

boot 2024 VR Brille am ADAC StandVR Brille vom Opti-Simulator. Foto: Stephan Boden

Holly Cova, der Spirit vom Team Malizia

Holly Cova managt Team Malizia gemeinsam mit Boris Herrmann © Team Malizia

Holly Cova, der Spirit vom Team Malizia

Continue reading Holly Cova, der Spirit vom Team Malizia at float Magazin.

Verrückte in der Wüste

28.Jan.24,  Australien/SA/Roxby Downs, Tag 59 Roadtrip,  4.894 km total, 101 Tages-km

Per Tagesausflug fahren wir von Roxby Downs nach Andamooka. Es sind nur dreißig Kilometer, aber diese Kilometer bringen uns in eine andere Welt. In eine Welt von Bessenen. Von Glücksrittern. Von Abenteurern und Aussteigern. Die dreihundert Leute, die in Andamooka wohnen, buddeln in der Wüste nach Opalen. Die Minen beginnen direkt hinter ihren Häusern, ja im Vorgarten des Nachbarn. Beim Wettbewerb ‚unser Dorf soll schöner werden‘, braucht Andamooka nicht antreten. Der Schrott alter Fahrzeuge, Bagger und Baumaschinen steht überall herum. Die Opal-Sucher wohnen in Wohnwagen oder Container artigen Häusern. Es gibt keinen Laden und die einzige Kneipe sieht geschlossen aus.

Die Anfahrt auf Andamooka – wie übergroße Maulwurfhügel liegen die Minen direkt am Ort

Wo fängt Mine an – wo hört der Ort auf?

Leben in einer überdimensionalen Sandkuhle

Baumlos – Schattenlos – Schmucklos

 

Geöffnet hat nur die Post. Witziger Weise befindet sich im Keller ein kleines Museum. Liebevoll wurden Fotos der einhundert jährigen Geschichte in Andamooka zusammengestellt. In Vitrinen verstauben ein paar Opal-Fundstücke.

 

Glücksritter aus allen Ländern der Welt haben sich hier eingefunden: Griechen, Tschechen, Italiener, Ungarn. Der Friedhof gibt Auskunft.

Einer der ersten Opal-Sucher. Es heißt, dass man alle von der Polizei gesuchten Männer in Andamooka finden konnte.

Aus Andamooka stammt einer der größten Opale der Welt.

South Australien schenkte Königin Elisabeth anlässlich ihres Besuchs 1953 diesen Opal aus Andamooka. Sie trug ihn genau einmal. Jetzt liegt er in der Schmuckschatulle.

Opal schimmert in den unterschiedlichsten Farben. Versetzt mit Feuern, Blitzen und Sternefunkeln. Besonders begehrt ist Opal bei Indern und Chinesen. Dort dient er häufig auch als Glücksbringer.

Am April 1930, der Monat ist verbürgt, begannen hier zwei Schatzjäger mit dem Graben nach Opalen. Die ersten Siedler haben in Lehmhäusern gewohnt, halb in den Berg gebaut, um sich etwas Kühle in der Hitze der Wüste zu verschaffen. Ein paar Häuser sind noch erhalten. Viel besser wohnen die modernen Opal-Sucher allerdings auch nicht. Entweder sie legen keinen Wert auf Komfort oder sie können ihn sich nicht leisten, da die Opalsuche weniger erfolgreich ist als man es sich erhofft hat.

Die ersten Wohnhäuser – aus Lehm, Kartons und Jutesäcken gebaut

Gleich neben den alten Häusern stehen die modernen Unterkünfte

Opalsuche ist Handarbeit. Für Bergbaugesellschaften lohnt sich der Abbau nicht. Als Glücksritter kauft man sich eine Schürf-Lizenz, eine Hacke und Spaten und dann kann es auch schon los gehen. Bis zwanzig Meter tief wird gegraben. Immer mit der Zuversicht auf den großen Fund. Opal ist ein Mineral, was sich in ausgetrockneten Meeren unter Druck vom umgebenden Stein gebildet hat. Es verläuft in gläsern schimmernden Adern im umgebenden Gestein. Wer eine tiefe Ader findet, kann Glück haben und tatsächlich Geld verdienen. Aber statt diesen verrückten Ort zu verlassen, wird sich ein Presslufthammer oder Minibagger gekauft und nach der noch größeren Ader gesucht. Opalsucher sollen besessen sein und nur wenige schaffen den Absprung in ein anderes Leben.
Friedhöfe erzählen ja immer ihre Geschichten, aber der Friedhof in Andamooka ist etwas ganz besonderes. Nicht nur, dass er von den Sandhaufen der Minen fast eingeholt wird, er zeigt auf besondere Art die Leidenschaft der Opal-Sucher. Spitzhaken, Schaufeln und Bohrer als Grabdekoration und Inschriften als Zeitzeugen der Hingabe zu ihrem gewählten Leben. Ob freiwillig oder nicht ist nicht überliefert.

Die Buddelei macht knapp vor dem Friedhof halt

Leidenschaftliche Opal-Sucher mit Herz dabei.

Auf den meisten Gräbern sind Schaufel zu finden

Bulldog Bill

Leidenschaft oder Besessenheit?

Friedhof mit Humor – Biggus Dickus – der Bruder von Schwanzus Longus (aus dem Film ‚Live of Brian‘)

Hinter Andamooka führt die Schotterpiste weiter bis zum Lake Torrens. Alle Lakes in Südaustralien sind Salzseen. Nur selten führen sie Wasser an einigen Stellen. Aber wir haben Glück. Letzte Woche hat es in der Region heftig geregnet und es sind noch Wasserlachen übrig. Ungenießbar salzig, aber etliche Vögel genießen ein Bad und Kängurus waren auch schon da.
In der Region Roxby Downs fallen jährlich ungefähr 130 mm Regen, verteilt auf 40 Regentage, somit sind die Tagesmengen nicht nennenswert. Der Regen ist verdunstet, bevor er auf den Boden fällt. Umso erstaunlicher jetzt der „gefüllte“ See.

Endlose Wüste

Lake Torrens hat die Größe von

Ein paar Wasserlachen sind noch übrig

Der Kleine lebt perfekt getarnt zwischen Steinen und Salz

Auf halber Strecke nach Andamooka – der Regen sorgt für Leben – lilienartige Blumen überall

Am Horizont eine Fata Morgana – Wasser oder kein Wasser? In diesem Fall egal, da das Wasser nicht genießbar ist

Alles was blau ist heißt Lake – aber es sind nur Salzseen

 

Die baumlose Landschaft, lebensfeindlich, fremd und so anders als alles, was wir kennen, passt gut zu den Opal-Suchern. Hier fügt sich alles zu einem stimmigen Bild zusammen. Ein wundervoller Ausflug.


24