Kategorie: News & Blogs

Von Krokodilen und nassen Hintern (Stopp 1bis 3 Gibb River Road)

09.-12.06.24,  Australien/WA/Silent Grove, Tag 192-194 Roadtrip, 13.686 km total, Tages km 141,135,157

Tag 1

Die sagenumwobene Gibb River Road beginnt zahm. Kein Wunder, sind die ersten 120 Kilometer tatsächlich asphaltiert.
Da wir schon ein paar Meilen aus Broome hinter uns haben, legen wir an Kilometern dreißig unseren ersten Stopp auf einer noch aktiven Rinderfarm ein. Geboten werden endlose Stellplätze auf gemähter Wiese. Dazu gibt es abends ein Lagerfeuer und zum Frühstück geiern ein paar Hühner und Pfauen nach verlorenen Krümeln. Bauernhof-Idylle pur.
(38 Dollar inkl. heißer Duschen)

Campfire in Birdwood Down

Wo die Hühner ihre Eier legen-bleibt ihr Geheimnis

 

Tag 2 und 3

Am nächsten Vormittag biegen wir am Ende der Asphaltstrecke auf Schotter ab. Nach zwanzig Kilometern erreichen wir den Windjana Nationalpark. Grade als wir die Gebühren in einen Umschlag legen wollen, kommt der Ranger auf uns zu. Nach einem kurzen Plausch fragt er Achim, ob er bereits über 60 sei. Dann gäbe es einen Senior-Rabatt von fünf Dollar pro Nacht, auch ohne Australischen Rentnerausweis. ‚Alt ist alt‘, seine Devise. Ein Blick in mein Gesicht: „Du bekommst auch Rabatt.“ Ich bin nicht sicher, ob ich mich darüber freuen soll. :lol:

Windjana Gorge Campground mit toller Kulisse

Um den Campingplatz herum gibt es einen Wanderweg auf der Ebene. Die Savanne ist betörend bei Sonnenuntergang.

Wir haben einen stillen Beobachter

 

Wir sind früh dran und spazieren gleich am Nachmittag hinunter zur nahegelegenen Schlucht. Ein Traum, der jeden Designer von Landschaften neidisch macht. Um die Spannung noch zu erhöhen, soll es Krokodile  im Lennard River geben. Von den Australiern werden sie liebevoll ‚Freshies‘ genannt, da sie nur im Süßwasser vorkommen. Sie haben eine auffallend schmale Schnauze und werden maximal drei Meter lang (die Männchen).

Windjana Gorge

Stimmung nach Sonnenuntergang in der Schlucht

Früher Sonnenuntergang in der Schlucht

Windjana Gorge

Brolga-Kranich – bis 1,50 Meter hoch

Eifrig halten wir Ausschau. Und tatsächlich, auf einer Felseninsel im Fluss liegen ein paar träge Exemplare. Die Verhaltensregeln für Freshies sind einfach: „Halte dich fünf Meter entfernt und nicht ärgern, dann sind sie absolut harmlos“. So weit, so der Grundsatz. Schaut man ihre Zähne an, so könnten die auch Krawall bedeuten.

Unerreichbar auf einer Felseninsel die ersten Freshies

Am nächsten Morgen ist es noch frisch, als wir erneut in der Schlucht auftauchen. Das gegenüberliegende Flussufer ist gepflastert mit Krokodilen. Noch steif in den Knochen von der kalten Nacht versuchen sie sich dort aufzuwärmen.

Auf der anderen Seite stapeln sich die Freshies – da möchten wir näher ran

Genau-da-möchten-wir-hin!.

Wir rutschen die sandige Böschung am Ende der Schlucht hinunter und suchen uns eine seichte Stelle, um über den Lennard zu kommen. Nach einem größeren Bogen erreichen wir tatsächlich die andere Seite. Vorsichtig schreiten wir voran. Jetzt bitte kein Krokodil übersehen. Nicht, dass wir ihm den Fluchtweg ins Wasser abschneiden und die Theorie der Harmlosigkeit einer bissigen Realität weichen muss.
Leider hat unser Umweg etwas zu lange gedauert, die Sonne brennt schon heiß und die meisten Crocs sind bereits im Wasser verschwunden, als wir ihren Strand erreichen.

Am Ende der Schlucht suchen wir uns einen Weg auf die andere Uferseite.

Die Windjana Schlucht liegt vor uns

Kroko-Pfote

Wir folgen dem Fluss noch zwei Kilometer weiter

Normalerweise hat nicht jeder Stock im Wasser Augen – im Lennard River aber schon

Am Nachmittag beim dritten Besuch in der Schlucht ist es dann so einfach. Ich stolpere fast über ein Tier, was am Wanderweg-Ufer liegt. Ungerührt von unserer Anwesenheit hebt es nur träge ein Augenlid. Cool. Was für eine Begegnung.

Und dann stolpern wir fast über die harmlosen Tiere

 

Die lieben Kleinen lassen sich gar nicht stören

Sie lüpfen höchstens träge die Augenlider

Und der Kroko – der hat Zähne

Zwei Krokodile liegen wie gemalt vor der wunderschönen Windjana Gorge

(17$ Eintritt/35$ Übernachtung – erstes Camp im Nationalpark mit Duschen)

Tag  4

Nach zwei Tagen ziehen wir weiter. Ab jetzt ist die Gibb River Road unbefestigt.
Schon von weitem kann man die Staubwolken entgegenkommender Fahrzeuge sehen. Und es sind reichlich Wagen. Die phantastische Landschaft der Kimberley Region ist verlockend. Dass man dabei viel Staub schlucken muss, schreckt die Kolone der Rentner, die um Australien ziehen, nicht ab.

Nach zwei Stunden biegen wir ab zur nächsten Schlucht. Der Weg wird schlechter. Erste Flüsschen sind zu durchqueren. Zum Glück kommt uns am ersten Wasserlauf ein Auto ohne Schnorchel entgegen, so dass wir wissen, hier können wir durch ohne dass die arme Beifahrerin die Wassertiefe testen müsste. :mrgreen:

Mitstreiter machen es vor

Okay – Anlauf

Spannend

Nach ein paar Bach-Querungen erreichen wir die ‚Bell Gorge‘. Der schönste Bade-Pool mit Wasserfall in den Kimberleys, so heißt es. Nach zwei Kilometer Wanderung stehen wir vor einem malerischen Wasserlauf. Die Sache hat nur einen Haken: wer den mehrstufigen Wasserfall sehen will, muss über den Fluss.

Da wo die anderen laufen, wollen wir rüber und links runter zum Wasserfall

Barfuß treten wir zur Überquerung an. Achim vorweg. Flitsch! Schon ist es passiert. Der Chef rutscht weg und landet im Bach. Die Steine sind so dermaßen glitschig, dass es kein Halten gibt.
Wir treten den Rückzug an und beobachten die anderen Besucher. Nur wer echte Wasserlaufschuhe hat, kommt unbeschadet ans andere Ufer. Okay, haben wir nicht. Kurzentschlossen stiefeln wir mit unseren Wanderschuhen rüber, bevor es noch Knochenbrüche gibt.
Wir schaffen auch den Rückweg ohne Malheur und sind bereits fast wieder trocken als wir am Auto ankommen. Geht doch. ;-)

Mit so tiefen Wasser haben wir nicht gerechnet

geschafft

(Silent Grove Camp – 17$ Eintritt/40$ Übernachtung – kein Rabatt diesmal)

 

Wetter Talk

Der Wetterbericht in der Kimberley glänzt durch Abwesenheit von Ereignissen. Wetter findet praktisch nicht statt.
Keine einzige Wolke am Himmel. Natürlich kein Regen. Kein Morgentau und kein Wind. Vormittags mag es mal einen Windhauch geben, sonst herrscht absolute Windstille. Nachts ist es so leise, dass der Tinnitus piept wie am Spieß.

Nur die Temperaturschwankungen sind erwähnenswert. Tagsüber gute dreißig Grad, nachts fünfundzwanzig weniger. Und wie schnell es sich erwärmt. Um 6:00 Uhr wird es hell und ist eisig kalt, aber bereits um 7:30 Uhr fliegen die dicken Klamotten. Abends mit umgedrehten Vorzeichen das gleiche.


9

Wallywind 110: Slup mit Mega-Cockpit rauscht ins Wasser

Der neue Performance Cruiser der italienischen Kultmarke Wally ist segelfertig, die Nummer zwei ist im Bau. Zur Wallywind 110 sollen sich noch eine 130 und eine 150 gesellen.

Norwegen: Verbot zum Einleiten von Fäkalien am Oslofjord

An alle Fahrtenskipper: Ab dem 1. Juli 2024 dürfen Sportboote keine Fäkalien mehr am Oslofjord einleiten. Doch das neue Verbot ist durchaus umstritten.

Mächtig Rummel um Berliner Bucht

Rummelsburger Bucht

Schön! Oder etwa nicht? © Kerstin Zillmer

Mächtig Rummel um Berliner Bucht

Continue reading Mächtig Rummel um Berliner Bucht at float Magazin.

Segeln rund um Karlskrona: Mit dem Folkeboot durch die Blekinge-Schären

Die Blekinge-Schären sind selbst für viele Schweden-Fans noch ein Geheimtipp. Eine Folkeboot-Flottille hat das Revier erkundet

Navigation: Vom Kartenkurs zum Kompasskurs und Koppelnavigation

Koppelnavigation und Kartenarbeit: Wer fleißig mitkoppelt, bemerkt schnell Kursabweichungen und behält auch die Orientierung, wenn die Technik versagt

Hurricane Holes, eine trügerische Sicherheit?

Meinung: Das Runde und das Dreieckige oder auch der Ball und Boris

Gestern hatte die deutsche Nationalmannschaft bei der Fußball-EM das erste Spiel. Warum Fridtjof Gunkel dennoch vor allem Boris Herrmann die Daumen drückt

52 SuperSeries: Platoon-Neubau mit Ruderschaden nach Kollision – Müller-Spreer ärgerlich

Platoon Crash

Die TP52-Flotte bestreitet aktuell die zweite Regatta der fünfteiligen Saison in Newport R.I. Dabei ist die deutsche „Platoon“ beschädigt worden. Das deutsche Boot kollidierte während der Live-Übertragung mit einem Objekt im Wasser. Weiterlesen →

ORC Zweihand-WM: “Krasse Nummer” – Bronze für “Lightworks” nach WM-Krimifinale

Nach dem Krimifinale bei der ORC-Zweihand-WM in Norwegen: Michael Höfgen und Eckhard Kaller gewinnen mit der Arcona 385 „Lightworks“ Bronze in Gruppe B

Flugzeug kollidiert mit Boot

Wasserflugzeug Crash mit Boot

Flugzeuge und Sportboote kommen sich normalerweise nicht nahe. In diesem Fall ist es allerdings zu einer schweren Kollision gekommen. Zwei Personen wurden verletzt, das Flugzeug ist gesunken. Was hinter dem Unglück steckt. Weiterlesen →

Elektromotor: Temo 1000 kommt mit ordentlich Schubkraft

Die nächste Generation: Der Hersteller Temo bringt den Temo 1000 auf den Markt. Der durchdachte E-Motor soll perfekt für Boote bis acht Meter Länge sein