Kategorie: News & Blogs

Museumsschiff: Poeler Kogge „Wissemara“ stillgelegt

Die Berufsgenossenschaft Verkehr hat die Kogge „Wissemara“ aufgrund von Sicherheitsmängeln an den Planken mit sofortiger Wirkung stillgelegt. Für den betreibenden Poeler Koggen Verein bedeutet der Ausfall der noch geplanten Törns für 2025 erhebliche finanzielle Einbußen.

Akute Absturzgefahr: Leuchtturm „Kollicker Ort” auf Rügen demontiert

Der Leuchtturm „Kollicker Ort“ auf Rügen ist Geschichte. Das absturtzgefährdete Bauwerk wurde spektakulär mit Hilfe eines Helikopters demontiert.

38. America’s Cup: Eine Frau, keine Radfahrer und Neubauten – Darf Burling für Luna Rossa steuern?

Kiwi-Design-Chef Dan Bernasconi erklärt, was hinter dem in Auckland von Titelverteidiger Emirates Team New Zealand und dem Challenger of Record Athena Racing unterzeichneten Protokoll steckt. Dalton und Ainslie ordnen den Status Quo ein.

BVWW und DBSV verschmolzen: Maritimer Wirtschaftsverband Deutschland offiziell gegründet

Fusion deutscher Wassersportverbände vollzogen: Der Verband Maritime Wirtschaft Deutschland (VMWD) ist gegründet und Henning Mittelmann neuer Präsident.

Pantry: Zubereiten, genießen, lagern – Praktisches für die Bordküche

Schneller gegart, knuspriger zubereitet. Ist eine Heißluftfritteuse auf dem Boot die Alternative zum Ofen? Plus weitere schöne und praktische Dinge für die Bordkombüse.

Ocean Race Europe: “Holcim-PRB” tilgt Riesenminus, Quintett Bug an Bug

Super Comeback auf Etappe fünf im Ocean Race Europe: Rosalin Kuipers Team Holcim-PRB hat gut 150 Seemeilen Rückstand getilgt. Team Malizia bleibt stark.

Wisamo Wingsail: Michelin-Mann im Wind – iRig auf Daysailer

Die Projektstudie „Aqua“ setzt auf ein aufblasbares Flügelrigg von Wisamo. Hinter dem 18 Meter langen Daysailer stecken Reifenriese Michelin, JFA Yachts und Novem Design. Auch ​Offshore-Held Michel Desjoyeaux mischt mit.

Stephan Bodens Kolumne: Über die Schwierigkeiten, ein Boot online zu kaufen oder zu verkaufen

Jollenkreuzer Gisela

Ich hab’s getan: Gisela steht Online zum Verkauf. Und natürlich schielt man hier und dort schon mal nach einem Nachfolgeboot. Egal – beides ist ein zuweilen drolliges bis zeitraubendes Unterfangen, was nicht an den Booten, sondern an den Menschen liegt. 

Kulturzentrum Tjibaou

Di., 09.09.25, Neukaledonien/Nouméa, Tag 4.119, 29.265 sm von HH

Die am meisten beworbene Sehenswürdigkeit in Nouméa liegt sieben Kilometer von der Marina entfernt. Wir mieten uns ein Auto. Das ist zwar teurer als Taxi fahren, hat aber den Charme, dass wir anschließend noch einkaufen fahren können.

Auf dem parkähnlichen Gelände fallen sofort zehn Pavillons ins Auge. Vor dreißig Jahren vom italienischen Architekten Renzo Piano entworfen, sollen sie die traditionelle Form der Kanak-Wohnhütten imitieren. Architektonisch ansprechend; stehen sie in einer lockeren Reihe zwischen hochgewachsenen Araukarien.

Ansprechende Architektur

Bis 28 Meter hohe Pavillons – zehn Stück

aufwendig in Material und Verarbeitung

Im Inneren der Rondelle finden wir zeitgenössische Kunst der Kanak. Erstaunlich für ein Kulturzentrum. Wir hatten Antikes erwartet.
Jean-Marie Tjibaou, der Gründer des Kulturzentrums und ehemaliger Anführer einer Unabhängigkeitsbewegung der Kanak, wollte die Kultur der Kanak in die Zukunft gerichtet sehen. Der Verzicht auf antike Kunstwerke hat noch einen praktischen Grund: Die Kanak lassen sich von Artefakten ihrer Ahnen abschrecken, da sie Angst haben, bösen Geistern auf einer Art Friedhof zu begegnen. Neben wechselnden Ausstellungen finden Konzerte und Konferenzen in den einzelnen Pavillons statt.

Viel Antikes ist nicht zu sehen in Tjibaou.

 

Zeitgenössisches hat Vorrang. Eine Künstlerin hat 12 jährige Kinder Ausstellungsstücke zeichnen lassen.

 

Zeitgenössische Kunst – witzig – eine lebensgroßes Rindvieh aus plattgewalzten Corned Beef Dosen gebaut.

 

Der Bau des Kulturzentrums Tjibaou wurde von Frankreich finanziert. War trotzdem umstritten, da die Baukosten in einem schlechten Verhältnis zu den lokalen Mitteln standen. Es gibt Schätzungen, dass der Bau zwischen 30 und 40 Millionen Euro betrug – das entspricht 85 Millionen heute.
Das Holz für die aufwendigen Konstruktionen stammt aus Afrika. Iroko-Holz, was besonders dauerhaft im tropischen Klima sein soll. Die Hüllen sind im Inneren mit steuerbaren Lüftungslamellen ausgestattet.

Die Latten der Pavillons sind aufwendig gearbeitet – das verrottbare Holz zeigt erste Ermüdungserscheinungen.

 

Wir sind fast alleine auf dem großen Gelände. Nur eine kleine Armee an Gärtnern, Putzleuten und anderem Personal ist unterwegs, um das Kulturzentrum in Schuss zu halten Die Frau an der Kasse erzählt, dass keine Touristen mehr kommen. Seit der Bus nicht mehr fährt, sind es noch weniger geworden.

Nachbau eines Wohnhaus der Kanak – im Hintergrund die Pavillons.

Hoch gebaute Hütte des Häuptlings

Eingang der Häuptlings-Hütte

Nach dem Besuch haben wir noch Zeit, mit dem Auto weiter Richtung Norden zu fahren. Der größte Supermarkt Nouméas ist unser Ziel. Der ist abgebrannt. Wir drehen um und suchen uns einen anderen Supermarkt. Immer wieder kommen wir an niedergebrannten Geschäften, Autohäusern und Lagerhallen vorbei. Während der Unruhen vor einem Jahr brannten 200 Geschäfte ab, 14 Menschen kamen ums Leben. Hintergrund der Aufstände war eine Reform des Wahlrechts. Viele nicht indigenen Bewohner hätten bei den Provinzwahlen teilnehmen dürfen. Kanaks sahen darin eine Schwächung ihrer Einflussmöglichkeiten. Die Aufstände sind nach einigen Monaten niedergelegt worden. Eine Entscheidung über das Wahlrecht wurde ausgesetzt.

„Unter dem Kessel brodelt es“, beschreibt unser französischer Liegenachbar die Situation. Noch immer sind im Umland von Nouméa Straßensperren mit Militär besetzt. Vor einem Monat kamen im Bougival-Abkommen die Vorschläge, dass Neukaledonien ein Staat innerhalb der Französischen Republik werden soll. Doppelte Staatsbürgerschaften und mehr Autonomie für die Kanak.
Die führende Unabhängigkeitsbewegung lehnt diese Vorschläge ab. Das Abkommen enthält keine Option einer Volksabstimmung über eine komplette Unabhängigkeit. Außerdem muss das Referendum in Frankreich noch verfassungsrechtliche Schritte durchlaufen. Hat Frankreich noch ein funktionierendes Parlament? Der Pleitegeier zieht seine Kreise. Frankreich dürfte aktuell andere Sorgen haben, als sich um die 260.000 Einwohner zu kümmern.

Wasserwerfer der Gendarmerie an offenen, aber besetzten Straßensperrpunkten. Wir wurden nicht kontrolliert.

Sandsäcke und schusssichere Westen machen ein komisches Gefühl.

Es bleibt angespannt in Neukaledonien. Australien hat entsprechend seine Reisewarnung für Neukaledonien angehoben auf „erhöhte Vorsicht walten lassen“. Amerikanische Segler, die wir gesprochen haben, verfolgen die Strategie, statt ‚bonjour‘ lieber ‚hello‘ zur Begrüßung zu sagen. Damit man sie nicht für Franzosen hält.

Wir fühlen uns wohl im Ort. Die Leute sind freundlich und hilfsbereit. Eine erhöhte Polizeipräsenz auf dem Markt und in der Stadt gibt Sicherheit und sorgt gleichzeitig für Bedenken. Wir haben uns gegen eine geplante, dreitägige Tour in den Norden des Landes entschieden. Nicht nur der brodelnde Kessel, sondern auch eine verrückte Preispolitik bei der Autovermietung treibt uns dazu. Bis zu 250 Euro für Reinigungskosten – innen und außen – stehen im Kleingedruckten, wenn das Auto nicht sauber ist. Was bedeutet ‚sauber‘, fragen wir nach. Schulterzucken: „Es kommt darauf an.“  :roll:

The Ocean Race Europe: Malizias nächster Versuch zum Rebreak – im Gewitter

Nach dem hoffnungsvollen Rennverlauf für Malizia und dem Comeback südlich von Sardinien runde das Team um Boris Herrmann den ersten Wegepunkt bei Sardinien doch nur auf Platz 4 und lag Donnerstagmorgen fast 40 Meilen zurück. Aber sechs Stunden später sieht alles anders aus.

SailGP: Heißer Kaltstart mit neuen Rudern vor Saint-Tropez

Mistral-Power für den Rockwool France SailGP: Nachdem die Ocean-Race-Europe-Flotte die Côte d’Azur gerade arg flau erlebte, ballert es nun in Saint-Tropez.

Speedrekord unter Segeln: SP80, das Ende eines Traums? Oder der Anfang?

SP80 Speed

Nach vielversprechenden Ergebnissen auf der Jagd nach dem absoluten Speedrekord unter Segeln ist es ruhig geworden um die Schweizer Initiative SP80. Im Juni 2025 wurde die Kampagne im südfranzösischen Leucate abgebrochen. Wie es weitergehen soll.