Kategorie: News & Blogs

Transatlantik: ARC+ mit Traumstart

Transatlantik: ARC+ mit Traumstart in idealen Passat-Bedingungen. Bei der 12. Auflage gingen 94 Crews auf die erste Etappe nach Mindelo auf den Kapverden

H2-Kraftwerke auf See: Superyachten sollen Energiewende revolutionieren

Das britische Startup Drift entwickelt Katamarane, die in der Lage sein sollen, grünen Wasserstoff zu erzeugen und zu speichern. Das steckt hinter dem Projekt.

Global Class 5.80 – Don McIntyre

MARKETING MIT DER BRECHSTANGE – NICHT UNBEDINGT ZUM VORTEIL FÜR SEGLER

Global Class 5.80

SegelReporter Podcast: Vendée Globe Tag 1 – So lief der Start-Tag

Sie sind unterwegs! Die Vendée Globe 2024/25 ist heute pünktlich um 13:02 Uhr gestartet. (Pod)Carsten und miku waren den ganzen Tag vor Ort, auf dem Steg und auf Begleitbooten. Sie berichten über einen außergewöhnlich emotionalen Tag, erklären, warum Boris den Start in der Flaute so brilliant gewonnen hat und was danach geschah.

Vendée Globe: Emotionen, Tränen und ein Jubelmeer vor dem Zeitlupen-Start

Die 10. Vendée Globe läuft! Nach emotionsgeladener Auslaufparade durch den Kanal von Port Olona kam das Motto von den Fans: „Rock around the globe!“

Top-Start für Boris Herrmann bei der Vendée Globe

Im dichten Startfeld kann sich Boris Herrmann aus der Leeposition befreien und zwischenzeitlich auf Platz eins fahren. © Jean-Marie Liot / Alea

Top-Start für Boris Herrmann bei der Vendée Globe

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Vendée Globe: Zum Live-Tracker hier klicken

Der Live-Tracker der Vendée Globe 2024/25: Dieses Tracking zeigt den Rennverlauf der zehnten Ausgabe der Weltumseglungs-Regatta – mit Boris Herrmann!

Eskalation der Emotionen beim Vendée-Globe-Start

Mit einem Dank an die Fans verabschiedet sich Boris Herrmann auf dem Steg.© Ricardo Pinto / Team Malizia

Eskalation der Emotionen beim Vendée-Globe-Start

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Skoit 33 Trek: Schiffige Knickspant-Yacht ist fast perfektes Familien-Fahrtenboot

Einst hochgelobt als nahezu perfekte Familien-Fahrtenyacht, wurden von dem Stahl-Gaffelschoner Skoit 33 Trek doch nur zwölf gebaut

Furler: Code Zero und Gennaker komfortabel elektrisch rollen

Genua und Groß lassen sich längst per Knopfdruck wickeln. Für Raumwindsegel ist die Technik relativ neu, aber vielversprechend

Vendée Globe: Massenauflauf und Gänsehaut-Momente bei Boris‘ Farewell

So nahm der einzige deutsche Skipper einen Tag vor dem Start der Vendée Globe Abschied von seinem Team, seinen Partnern und Fans

… und es kam schlimmer!

01.-10.11.24, Australien/VIC/Dunkelt+Horsham, Tag 337-347 Roadtrip, 26.637 km total, Tages-km 77+135

Nach dem ‚Rauswurf‘ vom Camp in den Bergen fällt unsere Wahl auf ‚Dunkelt‘, nur gute 70 Kilometer weiter. Ein Durchgangsort zum Eingang in den Grampian Nationalpark.
Für uns die perfekte Wahl, um Zeit zu schinden. Wir müssen zurück nach Horsham, wir haben in fünf Tagen einen Werkstatt-Termin. Der Bundy verliert Kühlwasser, ohne dass eine Pfütze unter dem Auto zu sehen ist. Alle Zeichen stehen auf ‚Zylinderkopf‘ :cry: .

Dunkelt wirkt frisch wie aus der Reinigung. Alles ist sauber, grün und getrimmt. Die Rasenflächen der Häuser gehen nahtlos in gemähte Gemeindewiesen über. Ganz Dunkelt ist eine einzige gemähte Wiese. Es schließen sich Schafweiden an, die perfekt in grüne Auen des Dorfbaches wechseln. Kulturlandschaft vom Feinsten. Wir ziehen große Kreise um das kleine Dunkelt.

Bilderbuch-Landschaftsidylle – im Hintergrund die südlichsten Berge der Grampian Kette.

Die Umgebung von Dunkelt – alles grün.

Viele alte Bäume in den Auen.

Alles gemäht in Dunkelt – 600 Einwohner. Kommt die Sonne raus, wird es sommerlich warm.

Sogar die Wanderwege sind gemäht.

Zur Abwechslung mal ein Wallaby.

Ein Grasbaum in voller Blüte. Diese Pflanzen erreichen eine Höhe von 2 bis 6 Metern, wachsen extrem langsam und werden bis 450 Jahre alt.

Aber es ist kalt. Der ungebremste Wind aus der Antarktis sorgt für gefühlte Minustemperaturen in der Nacht. Wir rüsten auf.
Auf unsere Dachzelt-Matratze legen wir die selbstaufblasenden Luftmatratzen vom Erdzelt. Das bringt richtig viel Wärme. Eine ungenutzte Fleecejacke, die ich wegen Ärmelenge unmöglich noch zusätzlich über alle Oberteile anziehen kann, wickel  ich mir um die Beine.
Die Abende sind ebenfalls gerettet.  Der Campingplatz in Dunkelt hat Feuerschalen und einen Holzverkauf gleich dazu. Wir kaufen eine Schubkarre voll für 15 Dollar. Das wärmt, hat aber auch den Nebeneffekt, dass unsere dauer-getragenen Klamotten jetzt auch noch nach Qualm riechen. Nichts im Leben ist umsonst.
In Victoria ist ganzjährig Feuer machen erlaubt, es sei denn es ist ausdrücklich verboten. Andere States haben ein striktes Verbot ab 1.November.  Erst sind wir etwas schüchtern auf dem Campingplatz zu kokeln, aber als zwei Nachbarn uns einqualmen, sind wir auch dabei.

Feuerstellen auf dem Campingplatz. Die Kälte führt dazu, dass jeder zweit Platz am Kokeln ist. Man stelle sich das in Deutschland vor …

Das Schlaf-Shirt mal eben schön vollqualmen.

Nach vier Nächten fahren wir zurück nach Horseham. Hier war das Auto bereits vor zwölf Tagen zur Kontrolle vom Kühlwassersystem. Das System wurde abgedrückt und kein Leck entdeckt. Also haben wir einen Termin vereinbart für eine größere Operation.

Aus dem Chaos ruft eine Stimme: „Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen.“ Wir lächelten und waren froh, und es kam schlimmer. :mrgreen:

Während wir nach dem Aufbau des Dachzeltes noch diskutieren, ob wir uns ab Morgen – dann des Autos beraubt – besser eine Hütte mieten oder das Erdzelt aufbauen, kommt ein Typ über den Platz gelaufen, der mit Farbe die Stellplätze neu nummeriert. Wir kommen ins Gespräch: „Ab Freitag ist hier die Hölle los. In Horsham findet ein Basketball-Tournier statt. Alles ausgebucht. An eine Hütte braucht ihr gar nicht zu denken. Sprecht mit der Chefin, wo ihr bleiben könnt.“

Wir haben Glück und dürfen den Platz behalten, wo wir bereits stehen. Wir bauen das Erdzelt auf. Räumen alles (wirklich alles ?? – hast du eine Schere? Haben wir das Feuerzeug vergessen?), was wir brauchen ins Zelt. Wir setzten wieder auf dreilagig: Matratze Dachzelt, Luftmatratzen und eine Wolldecke. Voila.

… aber es kam schlimmer. Tag 1

Am nächsten Tag fahren wir in die Werkstatt.  „Als erstes testen wir, ob Abgase im Kühler landen.“ Nachmittags dann ein Anruf: „Wir konnten nichts messen. Das Kühlsystem ist nicht die Ursache. Bleibt nur der Zylinderkopf. Größere Sache, so ein Zylinderkopf. Und wir haben gut zu tun. Wollt ihr das Auto erstmal wieder abholen?“.
Unsere Alarmglocken schrillen. Blockiert der Wagen keinen Arbeitsplatz mehr, drängelt sich bestimmt ein anderer dazwischen. Der Bundy soll schön da stehen bleiben – zum Druck aufbauen.
Achim, die flinke Socke, ist sofort auf den Beinen und läuft zur Werkstatt. Telefonisch wird das nichts. Er drückt erfolgreich die Tränendrüse, dass wir kein Zuhause haben.
Achim kommt mit der Zusage zurück, dass spätestens Ende nächster Woche (Ersatzteile-Beschaffung, viel zu tun bla bla bla) der Wagen fertig sein soll.
Also ungefähr 10 Tage Erdzelt. :roll:

… und es kam schlimmer. Tag 2

Seit drei Wochen kein Regen. Der erste Morgen im Erdzelt und es pladdert auf uns nieder. Haben wir sonst die Markise, bleibt uns jetzt, liegen bleiben oder in die ungemütliche Küche flüchten.

Etwas nüchtern, aber windgeschützt und einen Fernseher gibt es auch.

Und es braut sich etwas zusammen: Ich hatte schon ein leichtes Kratzen im Hals in Dunkelt. Achim klagt jetzt ebenfalls über Halsschmerzen.

… und es kam schlimmer. Tag 3 und 4 und 5

Wir sind jetzt beide erkältet. Es hat uns schon schlimmer erwischt – es nervt trotzdem. Ob die kalten Nächte mit Schuld haben, steht nicht im Schnodder-Taschentuch geschrieben. Im Zelt ist es kuschelig warm. Zu unserer Überraschung ist das Erdzelt nachts wärmer als das Dachzelt. Hmm.

Der Campingplatz ist jetzt gut gefüllt. Die Basketball-Kinder sind eingetroffen. Die Bälle sind immer dabei. Dup, dup, dup macht es auf dem Asphalt. Dup.
Erschwerte Bedingungen für ein Genesungs-Nickerchen. Dazu scheint jetzt die Sonne aufs Zelt. 35 Grad, jede Wette. Die Nase verstopft zwangsläufig. Zum Glück gibt es in Australien Nasentropfen ohne Rezept zu kaufen. Es sind die kleinen Dinge, die glücklich machen.

Heute ist Sonntag. Mal sehen, ob wir Morgen am Abend etwas über einen Werkstatt-Fortschritt hören.
Bis dahin liegen wir im Zelt und lächeln, und sind froh. Schlimmer kann es ja nicht werden. :mrgreen:

Unser Dreimannzelt. Der dritte Mann besteht aus Klamottenkisten, Dreckwäschesack und Waschmittel. Gleich neben Öl, Gewürzen, Kaffee, Tee und Zwiebeln. Und Bier natürlich. ;-)
Alles, was wir für zehn Tage auch zum Kochen brauchen. Die Küche ist mit Tellern und Töpfen ganz gut ausgerüstet, diese Sachen konnten wir im Auto lassen.
Aber wer hat die Schere vergessen?


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