Kategorie: Windpilot

SV Hebe – Orazio Bulgarelli ITA

CORONA KRIMI AUF CYPERN
Mein Gedächtnis funktionier manchmal zuverlässiger als meine Mac Festplatten, die ich mit im Jahre 1988 zugelegt hatte, um die organisatorischen Abläufe zu verbessern bzw. zu beschleunigen. Vor diesem Eintritt ins Raketenzeitalter hilft nur Leitz Ordner wälzen, Dias durchforsten … oder in der eigenen Erinnerung spazieren zu gehen.

Die SV Hebe, eine Nicholson 32 lebt und liegt seit 20 Jahren in Larnaca / Zypern, am Heck – wie komme ich wohl sonst auf diese Geschichte – eine Pacific der allerersten Stunde, fast 40 Jahre ist das her. Damals zurrte das Schiff noch als Aurelia in Hamburg Wedel an seinen Leinen, ihr Eigner, ein Hamburger Rechtsanwalt hatte enorme Träume, die vermutlich samt und sondern ein wenig anders verlaufen sind als gedacht. Darum Zypern seit 20 Jahren, und seit kurzem nun unter italienischer Flagge unterwegs, bzw. hoch und trocken an Land im Sand. Die Windpilot Anlage seit Jahrzehnten voller Sand, ein Stein gewordenes Monument, das keinen Mucks mehr machte.

Orazio, ein Mann von 80 Jahren, voller Tatendrang, hatte sich zum Kauf einer neuer Windpilot Anlage entschieden, der Versand wurde mit UPS durchgeführt. Das war Ende Februar 2020. Die Sache war für mich erledigt. Ende Juni dann der Alarm aus Rom: die Werft in Larnaca habe ihn darüber informiert, dass die Windpilot Anlage nicht angekommen sei! UPS kontaktiert, Versand Quittung eingesehen, alles wunderbar quittiert! Trotzdem in Zypern vehement abgestritten!

Nach einer abenteuerlichen Recherche über viele Ecken, erreichte mich ein paar Tage später diese Mail:

Ciao Peter, Larnaca Marina is a Government Marina and the staff is Government staff that normally is largely incompetent as you may imagine. The pandemic here blocked everything and changed all my plans. I will return to Larnaca next April 2021 to finish the works on the old boat (1977) and will fit the new Windpilot also. I will send you photos of the loved old boat all finished.
I thank you of your always very kind help and suggestion very much.
My dear regards to you and to your staff from this Roman sailor.
Orazio

Vielleicht hat es in irgend einem Kopf den Plan gegebn, diese Lieferung als Corona Opfergabe in einer dunklen Ecke zu verstecken, die Lieferung schlicht zu verschweigen, um an einem anderen Heck dann den Hafen zu verlassen. Nach ca 20 Mails aus Rom und Hamburg, konnten wir diesen Plan allerdings verhindern, oder vereiteln?

SV Asteria – Tapio Lehtinen FIN

TWELVE MINUTES OF SAILING WITH TAPIO IN THE GGR

SV Pickled Herring – Sam Holmes US

SOLO SAILING LOS ANGELES TO HAWAII ON 23FT BOAT

credit: Sam Holmes

Als ich Sam im Jahre 2018 eine PACIFIC LIGHT nach Glendale / Los Angeles mit UPS lieferte, hatte ich keinerlei Informationen über diesen jungen Mann, der nach schwerer Krankheit seinen Job bei Disney Imagineering in Orlando quittierte, um seinem Leben eine ganz andere Richtung zu geben. Sam ging segeln … nach Hawaii, mit seiner SV Swedish Fish, einer alten Ranger 23. Das YT Video seiner Transpac Reise wurde 2,7 Mio angesehen!

Nach dem Verkauf der Ranger in Hawaii ist Sam nun mit der SV Pickled Herring, einer Cape Dory 28 und Pacific am Heck unterwegs. Unzählige Videos sind auf seinem Kanalzu sehen.
Yes Peter, I sold the Ranger 23 in Hawaii and am picking up my voyage in Florida. The windpilot worked great when I sailed across the Pacific and I’ve recommended it to many sailors along the way. I’m comparing models for my next boat but a windpilot is at the top of my list. I’m always being asked for recommendation about gear. I’d love to feature its merits in a video series and share my glowing reviews.
 
About me and my channel:
After overcoming a major surgery last year, I left my job with Disney Imagineering to solo sail my 23ft boat to Hawaii. I made a video about the trip that quickly got over 1 million views. I then sailed to all the Hawaiian islands while continuing to document and share my passion of sailing and adventure on YouTube. My demographic is 96% male mostly in the 40-60 year old range and my channel has a clean image and authentic reputation. I just purchased this Cape Dory 28. My goals for this year are to sail the Caribbean, US East coast, and across the Atlantic. Longer term I’d like to circumnavigate.
Regards,
Sam

SV Frida – Sebastian Groth GER

DREI JAHRE ROUND THE WORLD IN HAMBURG ANGEKOMMEN
Hallo Peter, meine letzte Wasserstandsmeldung hatte ich dir von den Azoren geschickt, damals noch „Corona-gesperrt“. Es ist viel passiert, auch wenn ich von dort „nur“ nach Deutschland gesegelt bin, ja ein verhältnismäßg kleines Stücken, gleichwohl spannend.

Von den Azoren bis Brest ging es noch einhand, ein schnell ziehendes Sturmtief hat die Überfahr spannend gemacht, allerdings bleibt der ganz starke Wind aus, mehr als 35 Knoten habe ich gesehen.
Von Brest ging es es weiter mit eine Kumpel über Cherbourgh durch den englischen Kanal, nach Helgoland und dann nach Cuxhaven.
Die Nordsee hat uns entpsannt begrüßt, selten mehr als 15 Knoten Wind, allerdings mit roter Algenblüte! Durch die vielen neuen Windparks bleibt gar nicht mehr viel Platz zum Segeln.
 
In Deutschland fällt SV Frida sofort auf, unpoliert und ziemlich dreckig nach den tausenden Seemeilen. Durch Corona habe viele Bootbesitzer anscheinend die Zeit genutzt, ihre Boot auf absolutes Hochglanzniveau zu pflegen. ?

Von Cuxhaven ging es dann nach Hamburg zum großen Empfang, nicht ganz der Corona-Regelungen entsprechend, sind viele Freunde zum Einlaufen vorbeigekommen. Es gab ordentlich Schampus und später viel leckeres Bier. Die Einfahrt in den Hamburg Hafen war sicherlicher ein abschliessender Höhepunkt, das I-Pünktchen der ganzen Weltumsegelung, oft habe ich unterwegs von diesem Moment geträumt, oft hat mir die Vorstellung neue Motivation gegeben.
Nun sind wir schon über den NOK in Kiel in der Ostsee und meine Freundin und ich lassen erstmal die Seele baumeln. Vielleicht wird es ja doch noch Sommer. ?
 
Du hast mal gesagt, die Mutigen segeln unter Spi auch mit der Windpilot Pacific. Ich würde sage, die Mutigen segeln mit der Windpilot Pacific auch durch den Nord-Ostsee-Kanal!
 
Viele herzliche Grüße
Sebastian
 

SV Rusalka – Carsten Schmidt DK

DEHLER 34 ON HER WAY TO NORWAY
Dear Peter, after arrival in Norway a short message to you. I must say we are rather impressed and satisfied with our Windpilot. It steered our boat almost the entire way, a „pleasant“ experiance with the vane steering and me and my whife ducking under the sprayhood. ?
De bedste hilsner
Carsten

SV Samba – Michael Hintersteininger AT

VINDÖ 32 SEIT 24 JAHREN MIT WINDPILOT UNTERWEGS
Lieber Herr Förthmann, meine Windpilot Pacific, Bj 96, arbeitet nach wie vor einwandfrei an Bord meiner „Samba“, einer Vindö 32 , BJ 78.
Nur die Kunstoffteile sind in der Mittelmeersonne stark gealtert und brüchig geworden, daher möchte ich diese gerne ersetzen.

Guten Morgen in die Berge,
die Kardanteile sollten wirklich erneuert werden, der Schneckentrieb muss noch nicht getauscht werden, auch wenn er Riss an der Oberfläche zeigt, die Verzahnung ist tipptopp.
Gruss Peter Foerthmann

SV Alani – Sarah Schelbert GER

DIE ERSTEN SCHWIMMENDEN GEHVERSUCHE MIT DER ALANI

Sarah Schelbert

SV Ivalu – Corinna Mayer + Martin Finkbeiner AT

IVALU SEIT JAHRZEHNTEN UNTER WINDPILOT UNTERWEGS

Ivalu

SV Data Tux – Helen Heutschi + Hansueli Schwaninger CH

HONOLULU ZUM ZWEITEN – HANSUELI´S BERICHT
Fazit unseres Corona bedingten langen Aufenthaltes vom 10. März bis Ende Mai/Anfang Juni 2020 im HYC Honolulu. Die Infrastruktur für die meisten Bootsarbeiten auf Oahu bleibt intakt, Verzögerungen sind möglich. Auskünfte über Visum Verlängerungsmöglichkeiten werden sowohl telefonisch als auch per Mail mit grosser Hilfsbereitschaft vom CBP gegeben. Honolulu und seine Umgebung erleben wir, soweit möglich, nur mit vereinzelten Touristen; eine Ausnahmesituation. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind geschlossen. Wir verbringen eine ruhige, jedoch im Vergleich zu anderen LangfahrtseglerInnen, sehr angenehme Halbfreiheit im Hawaii Yacht Club.
Helen und Hansueli
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SV Maselle – Gabrielle Heggli + Thomas Guerra CH

EIN ENDE OHNE SCHRECKEN
Mit einem Beinbruch fing alles an, aber dabei ist es nicht geblieben. Still und heimlich, und von langsamer Hand hat sich ein stilles Band ergeben, das ein paar Seelen fortan verband.


Es sind diese Zusammenhänge, die mir Übergänge zu Menschen gleicher Wellenlänge verschaffen, Seelenverwandte, die aus Bekannten Freunde machen, auch wenn man sie weder mit Händen noch den Augen je hat anfassen können. Mates of Soul! Das trifft den Kern. Mein Lebens Treibstoff, der meine Tage vergoldet, mir Lebensfreude garantiert, mich aufrecht erhält und in dunklen Tagen die Hoffnung nicht verlieren lässt, weil ich einfach weiter nach neuen Seelen Verwandten suche und meine Hoffnung nie verliere! Nein, ich baue hier keinen Thron, ich sage, ganz ohne Hohn: es sind die Menschen, die mich interessieren, Glückstage für mich, wenn ich bemerke, dass Sensoren stimmig, keiner grimmig, jeder ohne menschliches Gehabe einander mitzuteilen in der Lage ist, gänzlich unverstellt Verbindung zum Gegenüber finden kann. Glücksmomente, die meine Synapsen zum Fliegen bringen, und Gedichte rasend schnell zu verfassen, wie dieses:

SV Maselle

Ich begleite Gabrielle und Thomas mit Freuden, erlebe mit angehaltenem Atem kleine Niederlagen, und erkenne, dass sich hier zwei Menschen zu einem gemeinsamen Weg entschlossen haben, der durch Nichts in der Welt zu trennen ist. Ein Lebensansatz, der dem meinem entspricht, und vielleicht das Geheimnis stillen Verstehens, weil erkennbar für uns alle vier – meine Frau ist mit im Boot! – der Grundsatz gilt: nur in Harmonie zu Zweit, gegenseitigem Verstehen und Respekt, ist ein Leben zu bestehen, insbesondere in einer Zeit, in der wir alle von Feinden umzingelt sind.

SV Maselle Gabrielle Heggli + Thomas Guerra CH

SV Maselle – Gabrielle Heggli + Thomas Guerra CH

Ich habe die beiden seit zwei Jahren begleitet, berichtet und teilgenommen. Die Corona Einschnitte haben in das Leben von Gabrielle und Thomas einen tiefen Schnitt gemacht, der sie hat Konsequenzen ziehen lassen, die sie mit eigenen Worten als Ende ohne Schrecken beschreiben. Für mich Ausdruck von Resilienz, die bei Umbrüchen jeder Art die Lebensfreude erhalten hilft – die auch mein ständiger Lebensbegleiter ist.

Alles Gute Ihr Zwei!

12.07.2020
Peter Foerthmann

SV Kati Kati – Eckehard Schulz GER

JEANNEAU 26 – OSTSEE SOMMER ESTLAND UND ZURÜCK
Lieber Peter Förthmann, eines vornweg : Ich bin immer wieder begeistert von der Windpilot. Vor 2 Jahren hatte die mich über 2000 sm rund Ostsee unter allen Bedingungen gesteuert. Mitte Mai bin ich dann von meinem Heimatrevier aus die Flüsse Spree und Oder lang runter in Richtung Stettiner Haff gestartet.

Überwiegend habe ich als Crew immer einen Mitsegler auf der Tour dabei, idR Freunde aus allen Zeiten, die sich sofort für ein Stück Mitsegeln interessierten. Bisher war ein richtiger Segler mit Erfahrung dabei, der selbst Eigner einer neuen 35 Fuß Degerö ist. In kurzen Worten, die Windpilot funktionierte auf Anhieb sehr gut und ich werde meinen Freunden im Segelclub die selbst größere Touren machen, anhand der Plotter Aufzeichnungen zeigen können, wie gut die Windpilot steuert. Inzwischen habe ich Sie auf allen möglichen Kursen genutzt auch bei achterlichem Wind auf dem kleinen Boot, sicheres steuern – das macht Spaß.
Eine Bewährungsprobe war bei Starkwind auf Kaliningrad zu, da mussten wir (ich) unterwegs noch einmal Kontakt zu Boarderguard und anderem Traffic Control aufnehmen – ich war defacto Single handed unterwegs – 1,5m Welle – Boot hat sicher Kurs gehalten.
Also alles bestens.
Eine Frage habe ich trotzdem: Ist es richtig, dass der Pendelarm (nr.300) mit Lagerschale (nr.302) von Anfang an (für meine Begriffe etwas zu viel) Spiel hat? Weil einstellen kann man ja da nicht wirklich etwas. Wäre schön, kurz dazu von Ihnen zu hören
Mit seglerischen Grüßen von der Ostsee zZ Saaremaa (Estland)
Eckehard Schulz, SY KatiKati

Mein Kommentar

Moin Herr Schulz, danke für die netten Zeilen … endlich mal ein Windpilot, der funktioniert … :))
LAGERSPIEL: ist elementar und notwendigerweise vorhanden. Ist es zu klein, setzen sich die Lager voll Salz … und dann geht erst die Leichtgängigkeit flöten… danach die ganze Anlage zum Schlafen.
Mein Rat: weiter segeln, keine Sorgen machen …..
schicke Grüße und Good Luck für einen weiteren tollen Segelsommer!
Peter Foerthmann

SV Zen Again – Mike + Nikki Reynolds AUS

WIE VIELE LEBEN HAT EIN SCHIFF?
Schiffsnamen können eine Menge verraten, zwangsläufig ist das allerdings nicht, aber ein Zufallstreffer wird schon interessant. Wikipedia hilft feinsinnig, aber auch dort wird dem Leser nur ein Anstoss gegeben.

Der Schüler fragte den Meister, was den Meister von ihm unterscheide. Der Zen-Meister entgegnete ihm: „Wenn ich gehe, dann gehe ich. Wenn ich esse, dann esse ich. Wenn ich schlafe, dann schlafe ich. Der Schüler erwiderte: „Aber das mache ich doch auch.“ Der Zen-Meister antwortete:“Wenn Du gehst, denkst Du ans Essen und wenn Du isst, dann denkst Du ans Schlafen. Wenn Du schlafen sollst, denkst Du an alles Mögliche. Das unterscheidet uns.“

Die Geschichte von Nikki und Mike Reynolds, einem Seglerpaar aus Freemantle in Western Australia entwickelte sich ungewöhnlich und aussergewöhnlich umfangreich, was hier nun keine Beschwerde ist, hingegen Ausdruck ungewöhnlichen Fachwissens meines Gegenübers. Fachwissen, das im Verlauf von 40 Mailwechseln im Verlauf von 18 Monaten aus allen Ritzen gekrochen kam.

Die Fotos der Zen Again offenbarten ein blitzblank gepflegtes Schiff eines Liveaboard Paares, dass aus seiner Heimat nach England gesegelt war, dort seit einiger Zeit in Gosport seinen Liegeplatz innehat und auf der Insel sein Geld verdient. Mike arbeitet als Consultant Engineer im Bereich electronic integrated circuit design. Das Schiff, ein ¾ Tonner Ken Hayashi ST10.4 aus 1986 von Yamazaki Yachts war mir bislang tatsächlich unbekannt, was in meinem Leben selten passiert, denn selbst die meisten japanische Schiffe sind mir recht gut vertraut. Mike´s Vermerk, dass nur sechs Schiffe gebaut worden sind … war die Erklärung, die mir geholfen hat, meine Wissenslücke zu verdauen.
Ein Schiff von 34 Jahren dessen ursprünglich Name Shirahae ( Great South Wind ) gewesen ist. Spätere Eigner haben das Schiff Zen umbenannt, der Name, der später auch in der Weltpresse Niederschloag gefunden hat. Die Demarkationslinie eine Historie, die Weltreisen unter dem Ersteigner aufweist, eine harte Strandung, bei der der Kiel sich vom Rumpf gelöst und einer spektakuläre Beschlagnahme infolge Drogenschmuggels im Werte von ca 120 Mio AUS $ durch die Australische Marine vor der Ostküste, wobei die Eigner aus Malaysia verurteilt und in Haft gerieten. Das Schiff kam zur Versteigerung. Nikki und Mike wurden die neuen Eigner. Nach dem Refit wurde auch der Name in Zen Again verändert, eine Logik, deren Sinn sich von selbst ergibt.
Segler von Kindesbeinen, Selbstbauer eines 38ft One Off in Woodcore, mit dem sie das Sydney Hobart Race gesegelt sind, zuhause in Freemantle Western Australia mit enger Bindung zur dortigen Seglerschaft. Und Erfahrungen mit nahezu sämtlichen Windsteueranlagen von Aries über Monitor nun einer Windpilot Pacific, die seit ein paar Wochen das Heck verziert.

Fachdiskussionen über mein Herzthema sind stets ein Genuss, vor allem, wenn sie im Ton entspannt, gegenseitiger Respekt gewahrt und das menschliche am Ende auf ganzer Linie siegt.

Vielen Dank Nikki und Mike … ich wünsche Euch eine glückliche Heimreise
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