Kategorie: Blogs

Der Wechselrichter – Teil 1

Achtung: Dieser Artikel stellt eine Ausnahme dar, denn eigentlich hat das Thema dieses Artikels wenig mit Segeln, Pilgern oder der Restauration unseres Oldtimers zu tun. Aber er hat etwas mit uns zu tun und vielleicht auch mit dem ein oder anderen Leser, der selbst so etwas ähnliches schon erleben musste.

Hatte ich schon erwähnt, dass es in der Garage, in der unser kleiner Oldtimer steht, keinen Stromanschluss gibt?
Ist aber kein Problem, denn ich habe schließlich vor einer Weile für den Malstrøm (unser Elektroaußenborder) einen großen LiFePO4 Akku mit 26Volt und 42Ah Kapazität konstruiert, der ohne Probleme auch ein Schweißgerät befeuern könnte. Man braucht nur einen guten 24V/230V Wechselrichter.

Nach kurzer Suche bin ich auf ein Gerät mit echter Sinuswelle, hohem Spitzenstrom und ein paar nützlichen Zusatzfunktionen gestoßen. Bei einem deutschen Händler war genau dieses Modell nicht mehr verfügbar, also habe ich es kurzerhand bei einem erstklassigen Händler im Land der aufgehenden Sonne geordert. Das ganze gleich noch per Luftfracht und Expressversand, damit ich bald auch mal in der Garage stromern kann. Am 28. August des Jahres 2020 war das.
Vier Wochen später (das Paket hätte spätestens nach 14 Tagen da sein sollen) hat sich dann herausgestellt, dass der Versanddienstleister das ganze verbaselt hat und das Paket endgültig verschollen war.
Der Händler war mehr als zuvorkommend, obwohl völlig unschuldig, und hat die volle Rückerstattung des Kaufbetrags oder einen erneuten Versand des Wechselrichters angeboten. Ich habe dem erneuten Versand zugestimmt und kurz darauf vom Händler die Info bekommen, dass er mir als „kleine Entschädigung“ ein Gerät mit „more power my friend!“ geschickt hat.
Alles gut, sollte man meinen und zunächst lief es auch wirklich gut. Der Inverter war ruck zuck durch den Ausfuhrzoll und kurze Zeit später an Bord der Frachtmaschine. Gerade einmal 4 Tage hat es gedauert, bis das Gerät vom Händler zum Flughafen Frankfurt am Main transportiert wurde.

Ab da fing der Spaß dann an. Anders kann man den Wahnsinn welcher folgte nicht betrachten.

Am 28. September gab die Sendungsverfolgung folgende Meldung aus:
„FLU, Ausnahme – Wir waren nicht in der Lage, Zoll zu löschen“
Kurze Zeit später:
„ FLU, Wir werden/haben Sie per Post, E-Mail oder Fax kontaktiert. Wir brauchen Papiere für den Zoll!“

Am 1. Oktober hatte ich dann Post von einer GmbH im Briefkasten, deren Name ich hier nicht nennen werde. Sinngemäß wurde mir von diesem „Verwahrer“ mitgeteilt, dass man meine Sendung quasi abgefangen hat und ich nun zwei Möglichkeiten hätte:
1. Viel Geld bezahlen, damit sie für mich den ganzen Kram mit dem Zoll erledigen.
2. Alles selber machen!

Ich habe mich am nächsten Tag, nach langer Recherche am Vorabend, für 2. entschieden. Nicht, weil ich besonders viel Lust darauf hatte, mich mit dem Zoll auseinanderzusetzen, sondern in erster Linie, weil gegen den Verwahrer meiner Sendung diverse Klagen laufen, bzw. gelaufen sind und der Leumund ungefähr dem einer bekannten Einzugszentrale für bestimmte Gebühren entspricht. Das Vorgehen dieser Firma scheint zwar nach derzeitigem Stand rechtens zu sein, eine Sauerei ist das gewerbsmäßige Abfangen und Abkassieren trotzdem.

Also habe ich der Firma mitgeteilt, dass ich die sogenannte Internetzollanmeldung selbst vornehmen werde und sie sich um nichts kümmern brauchen.
Internetzollanmeldung hört sich ja irgendwie total easy und digital an, ist es aber nicht! Ich habe es zwar nach etwa 2 Stunden geschafft, alle Formulare (hoffentlich) richtig auszufüllen und das ganze Gerödel abzusenden, trotzdem musste ich im Anschluss noch alles (in doppelter Ausführung) ausdrucken, unterschreiben und per Briefpost an das Hauptzollamt in Frankfurt schicken.

Schlappe 8 Tage später hatte ich dann wieder Post im Briefkasten. Diesmal ganz offiziell vom ZOLL!

Meine Anmeldung haben sie erhalten. Verzollen und Versteuern darf ich den Wechselrichter allerdings noch nicht. Und nach Hause geliefert bekomme ich ihn auch nicht.
Das Hauptzollamt Frankfurt am Main hat mit dem Schreiben eine sogenannte Zollbeschau angeordnet! Was das bedeutet, ist eigentlich ganz einfach.
Man fordert mich auf, innerhalb der nächsten 8 Tage persönlich beim Hauptzollamt Frankfurt am Main zu erscheinen (Scheiß auf Covid-19) und dort vor den Augen der Vollzugsbeamten das Paket zu öffnen und die darin befindliche Ware vorzuführen!

Was wie ein Scherz klingen könnte, bzw. nach DDR Marotte müffelt, ist bitterer Ernst! Eine Einladung ist das auch nicht, sondern eine staatlich angeordnete Vorladung eines Zollhauptsekretärs oder einer Zollhauptsekretärin!
Im Anhang des Schreibens wird man auch gleich auf die möglichen negativen Rechtsfolgen hingewiesen, wenn man der Vorladung nicht nachkommen sollte.
Es wird zwar in einem Nebensatz auch erwähnt, dass man den Inhalt des Pakets auch durch einen Bevollmächtigten vorführen lassen kann, aber das ist für mich irrelevant. Ich habe weder Freunde noch Familie in Frankfurt, noch würde ich so einen Akt überhaupt jemandem, den ich gut kenne, zumuten wollen, noch habe ich auf die schnelle einen seriösen Anbieter gefunden, der sich auf so etwas spezialisiert hat.

Also habe ich heute morgen mit dem Zoll telefoniert und war überrascht, wie überrascht man dort war, dass ich der angeordneten Zollbeschau nachkommen werde.
Das hat mich irritiert, muss ich zugeben.
Anschließend habe ich mit dem Verwahrer des Pakets telefoniert. Auch dort war man außerordentlich überrascht, dass ich der angeordneten Zollbeschau nachkommen werde, was mich ebenfalls wieder außerordentlich überrascht hat.
Gibt es da etwas, was ich nicht weiß? Sollte mich meine Nase beim Öffnen des Zollbriefs etwa doch nicht getäuscht haben? Ich dachte zunächst für einen ganz kurzen Moment, ich hätte da einen Hauch von Korruption gerochen, diesen Eindruck aber ganz schnell wieder verworfen.

Wir leben schließlich in einer Republik!

Am Donnerstag ist es jedenfalls soweit, dann habe ich um 11 Uhr einen Termin bzw. muss meiner Vorladung beim „HZA Frankfurt am Main, Zollamt Fracht, Abfertigungsstelle LCC, Tor 26, Gebäude 453“ nachkommen und fahre mal eben 520 Kilometer durchs Land, um einen Wechselrichter für ein paar Euro Fuffzich verzollen zu dürfen! Sabrina wird versuchen, einen halben Tag Urlaub zu nehmen, damit wir das alles organisatorisch mit Filou auf die Reihe bekommen.
Ob ich den Wechselrichter dann überhaupt bekomme? Damit rechne ich noch nicht. Im Prinzip ist das Gerät ohnehin bereits zur Nebensache geworden.

Jetzt noch kurz ein paar Hintergrundinfos. Den Wechselrichter habe ich ganz bewusst direkt in China bestellt. Hier in D hätte ich natürlich auch einen kaufen können, aber für den Preis wären das dann Geräte gewesen, bei denen ich mich frage, wie die es im großen Stil überhaupt durch den Zoll geschafft haben, ohne beschlagnahmt zu werden.
Ich selbst kaufe seit mehr als 15 Jahren regelmäßig direkt Waren in aller Welt ein, häufig in China. Zum einen aus rein wirtschaftlichen Gründen, zum anderen, weil gerade im Elektronikbereich (Entwicklung) oft die gesuchten Teile nicht in Deutschland verfügbar sind, zum anderen, weil ich einfach auf Sachen aus aller Welt stehe! Mein Ukulele kommt zum Beispiel direkt von einer Manufaktur aus Hawaii, den Bootsofen unserer Segelyacht haben wir aus Kanada importiert, weil es soetwas hier einfach nicht gibt.
Aktuelles Beispiel: Die Drehzahlsteller für die Elektroantriebe an Bord der Morgenstern. Die bekomme ich in der Ausführung wie ich sie haben möchte nur in China.
In diesen gut 15 Jahren bin ich jedenfalls unzählige Male (vor allem in der Anfangszeit) die kurze Strecke zum Zoll nach Bocholt (ein Nachbarort von Wesel) gefahren, um meine Waren direkt dort abzuholen. Das lief immer alles problemlos.
Heute läuft die Verzollung und die Abgabe der Einfuhrsteuer meistens direkt über den Logistiker. Ich bezahle also im voraus oder auf Rechnung und muss mich sonst um nicht viel kümmern.

Der Zoll hat dabei jederzeit das Recht, ein Paket zu öffnen, eine Beschau durchzuführen und Ware, die bestimmte Anforderungen nicht erfüllt, zu beschlagnahmen oder zu vernichten!
Das tut er auch regelmäßig. Also das Öffnen und Herumwühlen! Beschlagnahmt oder vernichtet hat der Zoll bei mir noch nie etwas, ich bestelle schließlich auch keinen Müll.
Zerstört oder beschädigt hat der Zoll bei mir allerdings bereits mehr als einmal etwas und erst in der letzten Woche kam hier ein spezieller elektronischer Schütz an, dessen Verpackung vom Hauptzollamt Frankfurt am Main aufgerissen und so liederlich wieder verschlossen wurde, dass die Halterung nach dem weiteren Transport massiv beschädigt wurde. Bisher habe ich solche Aktionen immer zähneknirschend hingenommen.

Zoll Kunstwerk! Viel Klebeband nützt nichts, wenn vorher mit einem Messer durch alle Lagen der Polsterung geschnitten wurde!

Zum Öffnen und Überprüfen der Pakete braucht der Zoll den Empfänger übrigens nicht und er braucht mich auch nicht zu fragen! Dass der Zoll darüber hinaus aber das Recht hat, den Empfänger einer Sendung zum Hauptzollamt seiner Wahl zu beordern, das war mir neu, aber es ist tatsächlich so. Steht eindeutig im entsprechenden Gesetz und ich muss zugeben, das schockiert mich.
Für so eine Vorladung braucht es auch offensichtlich keine Begründung! Zumindest wurde mir kein Grund mitgeteilt.

Es spielt dabei anscheinend auch keine Rolle, um welche Ware es sich handelt. Solange es sich um ein Paket aus einem Nicht-EU-Land handelt, hat der Zoll das Recht, jederzeit eine solche Zollbeschau anzuordnen und den Empfänger zu behandeln wie einen Sträfling, ihn durch die Republik zu jagen und auf eine Vorführung des Inhalts zu bestehen.

Meine Eltern haben mir mal erzählt, wie sie in der DDR zu den Verbrechern von der Stasi mussten, weil sie ein Paket aus dem Westen bekommen haben. Sie mussten das Paket vor den Augen der Vollzugsbeamten öffnen und alles vorführen. Alles wurde durchwühlt und es wurden Akten angelegt…

Zum Glück gibt es so etwas heute nicht mehr!

Unsere geplante Abfahrt verzögert sich

So., 11.Okt.20, Franz.Polynesien/Tahiti/Papeete, Tag 2324, 21.218 sm von HH

Zunächst stand zur Diskussion, ob ich nach Deutschland fliege. Die Situation zu Hause ist schwierig zu beurteilen. Es gibt Flüge (über Kanada), aber ob Französisch Polynesien als Risikogebiet zählt, ist nicht so einfach zu ermitteln. Es fängt damit an, dass die Seite des Auswertigen Amtes keine ’sichere Seite‘ ist – ein Alarmhinweis poppt auf, wenn man die Seite betreten möchte. Rasend schnell ändern sich die Bestimmungen in Deutschland – da kommt man von hier aus nicht mehr hinterher. Am Ende muss ich vierzehn Tage in Quarantäne, mich testen lassen oder komme im schlimmsten Fall gar nicht zu Achim zurück. ( … obwohl, wenn man darüber genau nachdenkt … :mrgreen: )
Ein negativer Test würde mich wohl von Quarantäne befreien (?), aber bekomme ich in Papeete überhaupt einen Test? Ich bin unsicher, da seit geraumer Zeit nur noch Personen mit Symptomen getestet werden.

Französisch Polynesien macht kein großes Theater um Corona. Trotz hoher Zahl an positiven Tests. Dem Söder (schöner Netzfund: wenn du denkst es geht nicht blöder, kommt um die Ecke Markus Söder) wären in Papeete längst die Farben für seine Ampel ausgegangen.  Rot, röter, super rot. Mit Schnappatmung würde er durch die Stadt laufen und ‚mehr Kontrolle, mehr Kontrolle‘ rufen: Alle paar Tage werden 200 positiv Getestete bei knapp 70.000 Einwohnern gemeldet! Die wenigsten werden krank. Es befinden sich zwischen zwanzig bis vierzig Personen im Krankenhaus, davon ungefähr eine Handvoll ernsthaft erkrankt und bisher sind zehn Menschen gestorben. Die Regierung In Französisch Polynesien fährt eine Art schwedischen Stil. Man möchte anscheinend eine Herdenimmunität erreichen. Der Höhepunkt an positiv Getesteten wird für Dezember erwartet und im März soll Corona Geschichte sein. Das kommt gut an bei den Locals. Kommentare in der Tagespresse lesen sich überwiegend positiv. Im Innenstadtkern von Papeete und in allen Geschäften herrscht Maskenpflicht. Daran wird sich gehalten – aber ansonsten kümmert es die Menschen wenig. Versammlungen mit mehr als zehn Personen sind eigentlich nicht gestattet. Drauf gepfiffen. In den Wohngebiet wird in großen Gruppen gegrillt, genau wie letztes Jahr.

Radrennen am Sonntag – AHA-regeln sind leicht einzuhalten, weil es kaum jemanden interessiert

Ich fliege also nicht nach Deutschland. Ein wenig Papierkrieg ist noch abzuwarten, aber dann wollen wir doch bald weiter. Neuseeland ist nun endgültig gestorben: Ein Boot mit drei Deutschen an Bord hat versucht ohne Genehmigung in Neuseeland einzureisen. Die drei landeten sofort im Gefängnis, das Boot wurde beschlagnahmt. Inzwischen wurden sie ausgewiesen und sind zurück in Deutschland. Was aus ihrem Boot wird ist mehr als ungewiss. Sie selber dürfen nie wieder nach Neuseeland einreisen.

Also wohin mit uns? Darüber reden wir uns die Köpfe heiß, mal alleine, mal mit anderen Seglern. Eins ist klar, einfach wird die Entscheidung nicht.

SV Milu – Michael Hunsdiek GER

UNTERGANG DER MILU VOR LA CORUNA

Havarien

SV Double Twenty – Lukas Warnecke + Dorian Broos + Leon Woditsch GER

CHERBOURG – BREST – LA CORUNA – LISSABON – PORTO SANTO

SV Double Twenty

Nachruf

Mo., 05.Okt.20, Franz.Polynesien/Tahiti/Papeete, Tag 2318, 21.218 sm von HH

Mein Vater ist gestorben. Gert lebt nicht mehr. Trotz einiger altersbedingter Krankheiten kam sein Tod überraschend. Sein Leben lang wird man darauf vorbereitet, dass die Eltern vor einem sterben und dann ist es doch ein Schock. Gerne hätte ich meinen Vater im Mai noch einmal gesehen, aber der Corona-Wahnsinn hat das vereitelt.  Mein Leben lang habe ich meinen Vater Gert genannt, wie das gekommen ist, weiß ich gar nicht. Und jetzt kann ich ihn nicht mehr fragen. Er nannte mich ‚Schietbüdel‘ – auch noch als erwachsene Frau. Woher das stammt, kann man ahnen.

Seebär und Brummbär. Als junger Mann, vor meiner Geburt, ist Gert zur See gefahren als Schiffszimmermann. Ich habe als Kind an seinen Lippen gehangen und gelauscht. Seinen Geschichten gelauscht von haushohen Wellen, von Abenteuern, Freiheit und Fernweh und wurde infiziert. Ich habe von Sydney und Westafrika gehört, bevor ich zur Schule kam. Und an Heiligabend lief bei uns immer ‚Gruß an Bord‘, eine Radiosendung, die Matrosen tränenfeuchte Grüße von Mutti übermittelt hat. „Das Schiff kenn ich noch, den Käpt’n auch“, hieß es in den ersten Jahren. Diese Sendung lief auch noch, nachdem Gert niemanden mehr erkannte. Er war Äquator getauft, seefest und standsicher – ein echter Seebär. Dem Meer verbunden und mit Bergen nichts am Hut.

Brummbär und Seebär. Was konnte Gert brummig sein – warum vererben Väter eigentlich nicht nur ihre guten Seiten weiter? Laut in der Stimme war er in der Lage die ganze Elbe zu beschallen. Laut auch sein herzliches Lachen. Laut seine Freude, wenn er auf Feiern das Leben als ‚tau schön, tau schön‘ beschrie. Brummig, aber niemals bösartig. Brummig, aber immer den Schalk im Nacken – oder warum wettet ein erwachsener Mann, dass er fünfzig Eier essen kann?
Stets hilfsbereit und mit handwerklichem Geschick gesegnet. Nichts, was Gert nicht aus Holz bauen konnte. Er hat ein Haus gebaut und er hat für sich einen alten Schiffskutter ausgebaut, Möbel gezimmert, alte Sachen repariert und neue Dinge erfunden. Er hat uns beim Deck-Refit für Atanga geholfen und Schwalben-Nester und andere Spielereien fürs Schiff entworfen.
Und er war mit der richtigen Prise zivilen Ungehorsams ausgezeichnet: „Meine Haare wachsen während der Freizeit und während der Arbeit – also gehe ich jedes zweite Mal während der Arbeitszeit zum Friseur“.

Seine Asche wird in der Elbmündung verstreut. Das ist schön, er folgt dann unserem Kielwasser und braucht sich bei der ersten Tide nur etwas zu beeilen und kann uns bald eingeholt haben. Gemeinsam können wir dann weiterschippern. Zusammen mit Gert, der sich über unsere Reise mehr als alle anderen gefreut hat.

Brummbär und Seebär. Seebär und Brummbär.
In Liebe, Deine Tochter.

Gert am Tag unser Abreise mit Atanga

Und manchmal mache ich einfach die Augen zu, damit ich Dich sehen kann.

SV Vesper – Marcus Ward US

SCHLAFEN BEIM SEGELN UNTER WINDPILOT UNMÖGLICH
Jedenfalls bei Marcus! Sein Segelrevier ist der Carter Lake Reservoir mitten in Colorado, ein Süsswasserreservoir, auf dem man segeln darf, wenn man ein paar Spielregeln befolgt, damit man vom Park Ranger nicht verfolgt und mit fines belegt werden kann. Das folgende Foto wurde im Juli 2020 geschossen, keiner mag das glauben.

Marcus hat in seinem Backyard seit langem eine Marieholm 261 geparkt, die er restauriert und für seinen grossen Traumtörn auf der grausamen See präpariert, wofür logisch eine Heckverzierung gehört, die wir ergo kürzlich vor seiner Tür haben abladen lassen … die auch tatsächlich funktioniert … wie Marcus mir versichert hat, wenn auch nur für ein paar hundert Meter. Ich schwöre, ich habe hier keinerlei Tricks angewendet, um Marcus zum Kauf zu überreden … er ist vollkommen von allein bei mir aufgeschlagen … um seinen Auftrag elektronisch zu plazieren. Ich konnte gar nix dagegen machen!

Hi Peter, Wind vane is finally mounted too.  I’m sure it’s going to be super useful here in Colorado. We were sailing in 20-30 with gusts well above that today.  We’re in the mountains approx 1750m above sea level so the wind doesn’t ‚push‘ as hard here . We had a gust to 40 but it felt like 30.  The WindPilot handled all of this fine, even 30′ shifts.  Mountain winds are very shifty and complicated and the WindPilot was amazing.  Thank you again.  I have some friends interested in the the Pacific.  Geoff from Seattle with an Ericson 32 may be contacting you soon.  ?
Best regards,
Marcus

SV Vesper

Die ganze Wahrheit – Teil 2

So., 04.Okt.20, Franz.Polynesien/Tahiti/Papeete, Tag 2317, 21.218 sm von HH

Natürlich hatten die anderen Recht. Natürlich stimmt die Aussage „hast du eine an Bord – wächst unter den Bodenbrettern garantiert eine Klon-Armee heran“. Die Rede ist von ‚Periplaneta americana‘ – der Amerikanischen Großschabe. wie alles begann
Im Januar hatten Achim und ich unter Einsatz von List und Tücke das vermeintlich letzte Exemplar an Bord weg gefangen. Wir wähnten uns bis zur Ankunft auf Gambier sicher.  Keine Amerikanischen Freunde mehr zu sehen.
Ungefähr vier Wochen später sah ich ein klitzekleines Insekt über die Kühlschrank-Klappe laufen. Zack, und Matsch! Drei Tage später wieder eines dieser Krabbelviecher. Eine genaue Untersuchung ergab keinen Zweifel:  eine Amerikanische Großschabe in Miniatur-Format. Auf Gambier gibt es keine Mittel gegen Kakerlaken zu kaufen, also blieb uns nichts anderes übrig als unsere letzten – seit 2017 abgelaufenen – Kakerlaken-Hotel-Fallen aufzustellen.  Erfolglos, unsere Kakerlaken lachten sich über das alte Gift kaputt und zeigten sich unbeeindruckt. Also konnten wir die sechs Monate auf Gambier prima den Entwicklungsfortschritt von Periplaneta verfolgen. Wie schnell die wachsen. Gru-se-lig! Hin und wieder konnte Achim eine erlegen und er wurde nicht müde zu betonen, dass ‚dies aber nun wirklich die letzte gewesen sei!‘ :mrgreen:
Natürlich hatten die anderen Recht. Natürlich war es nicht ‚die Letzte‘. Natürlich fand ich weiterhin Reste von ihren Panzern, mal einen Fühler oder ein Bein und natürlich ihren Dreck. Sechs Monate mussten wir uns in ungewollter Koexistenz Atangas Pantry teilen.

Damit ist nun Schluss. Natürlich hatten die anderen Recht, ‚das einzige, was hilft, was wirklich hilft, ist Borsäure‘! Das kann man in Papeete in der Apotheke in großen Mengen kaufen. Das Pulver mixe ich seit fünf Wochen mit Milchpulver (oder auch mal mit Kartoffel-Stampf) zu einem lecker Brei. Ein Schuss Zucker dazu, denn spätestens seit Edgar, der Schabe aus MIB, weiß man Bescheid – Kakerlaken lieben Zucker.
Damit unsere Amerikaner sich auch eingeladen fühlen von meinem Mix, habe ich ihnen aus Klopapier-Rollen kleine Hotels gebaut. Man möchte ja nicht unfreundlich erscheinen.

Ein Hotel für unsere Amerikanischen Freunde

Und was soll ich sagen? Hehehe, es wirkt. Vorzüglich! Nach vier Wochen tauchten die ersten Leichen auf. Mausetot auf dem Rücken liegend. Mal hier eine, mal dort eine. Inzwischen fast so groß herangewachsen wie ihre Eltern. Bäh! Es graust mich. Inzwischen habe ich alle Schränke auf den Kopf gedreht. Noch mehr Leichen. Hehehe. Über die Anzahl möchte ich kein Wort verlieren, natürlich hatten die anderen Recht, natürlich ist es eine Klon-Armee.
Noch etwas Geduld und noch mehr Brei für die Hotels und dann werden wir wohl hoffentlich bald komplett Kakerlaken frei sein.

Windpilot Books

SEENOT IN DER WAGENBURG

Windpilot Books

Wie es sich schraubt

Der Getriebeflansch wird vermessen.

Seit ein paar Tagen hat unser Trabant keinen Motor mehr. Auch die Auspuffanlage fehlt, genauso wie die Kupplung, die Zündanlage, die Lichtmaschine, der Anlasser…
Alles ausgebaut und zum größten Teil bereits an andere Trabifreunde weitergegeben. Der nagelneue Original Reifen, den ich übrig hatte, ziert nun einen Trabant in Neuzustand mit exakt 14km Laufleistung auf dem Tacho. Der Motor unseres Trabant ist zum Spenderherz eines Oldtimers geworden, dessen Aggregat plötzlich das Zeitliche gesegnet hat und der Tank, den ich bereits restauriert hatte, wird gerade von der Post an den Ort geliefert, an dem er in den 80er Jahren in unseren Trabi eingebaut wurde, nach Zwickau. Ein Westpaket, sozusagen.
So haben die Bauteile, die ich in Zukunft nicht mehr benötige, noch einen sinnvollen Nutzen und der Kreis ist geschlossen.

Und wie schraubt es sich nun am Trabant?

Ganz anders, als ich das von jedem anderen Fahrzeug kenne. Der Trabant ist zwar nicht fundamental anders aufgebaut, als andere Autos, aber im Gegensatz zu Fahrzeugen, die dem kapitalistischen Markt entsprungen sind, wurde der Trabant in einer Gesellschaft entwickelt, in der es wenig kommerzielles Interesse an Wartungsaufträgen gab. Ziel der Ingenieure war es, dass jeder DDR Bürger in der Lage sein sollte, seinen Trabant selbst zu reparieren. Und genau dahingehend wurde er konstruiert.
Er ist in weiten Teilen unglaublich einfach zu reparieren. Viele Bauteile sind direkt zu erreichen, ohne dass Nebenaggregate oder andere Teile vorab entfernt werden müssen. Das kenne ich aus meiner Werkstattzeit praktisch überhaupt nicht. Ich kann mich noch gut an die Flüche erinnern, wenn du dir irgendwo fast die Finger gebrochen hast, weil alles verbastelt und sinnlos zusammengefriemelt war. Im übrigen bei praktisch jedem Hersteller!
Nicht so beim Trabant. Alles irgendwie einfach und gut durchdacht. Bis auf wenige Ausnahmen kein Spezialwerkzeug notwendig, das meiste mit einem 10er oder 13er Ringschlüssel zu demontieren.
So richtig bewusst wurde mir das erst vor kurzem, als jemand bei Instagram auf ein Foto einer Inbusschraube sinngemäß schrieb, dass diese Schraube seinerzeit unbeliebt war, weil sie im Trabant wegen des nötigen Inbusschlüssels eine Ausnahme bildet.

Es macht mir jedenfalls ziemlich viel Spaß, an dem kleinen Oldie zu schrauben. Mittlerweile habe ich auch den Getriebeflansch des Originalmotors vermessen und per CAD Software digitalisiert. Das ist notwendig, um einen neuen Flansch für den Elektromotor herzustellen.
In den nächsten Tagen werde ich den NC-Code für die Fräse schreiben und anschließend ein Probestück aus MDF fräsen. Danach werden sicherlich noch minimale Korrekturen und ein weiteres Probestück nötig sein. Wenn dann alles passt, wird meine CNC Fräse das Bauteil aus Aluminium liefern müssen.
Die Verbindung vom E-Motor zum Getriebe wird über die originale Keilwelle realisiert, allerdings ohne Kupplung, denn die wird beim E-Antrieb nicht mehr benötigt.
Diese Keilwelle hat mich Anfangs etwas Nerven gekostet, denn die Norm, nach der sie gefertigt ist, gibt es heute nicht mehr. Die modernen Profile der Flanken sind heute viel steiler als früher. Also blieb mir nichts anderes übrig, als die originale Kupplungsscheibe zu zerlegen und daraus das Gegenstück zur Trabant-Keilwelle zu gewinnen. Das Bauteil an den Elektromotor anzuflanschen ist zwar etwas aufwändiger, als wenn ich ein Normteil zur Verfügung hätte, aber es ist immerhin möglich.

Ansonsten schlage ich mich nach der ersten Euphorie derzeit mit ein paar Problemchen herum. Der bestellte Wechselrichter, den ich für die Garage brauche, um dort 230V Geräte zu betreiben, ist leider auf dem Versandweg verschollen und vieles verzögert sich dadurch nun.
Am Trabant selbst ist die hintere linke Achsmutter so festgegammelt, dass ich mir das Werkzeug daran zerbrochen habe. Der gekaufte Schlagschrauber, mit dem ich dem Biest nun zuleibe rücken wollte, war defekt!
Wenn es einmal läuft…

Aber es gibt auch Bereiche wo es zügig vorwärts geht. Alle 5 Räder sind mittlerweile komplett restauriert und neu bereift. Die vordere Stossstange und der Unterfahrschutz sind gerichtet und lackiert, das Zündlenkradschloss habe ich komplett überholt und mit vielen Neuteilen ausgestattet. Die Lenkstange, der Blinkerschalter und die Halterung sind ebenfalls fertig restauriert.
Auch die Scheinwerfergehäuse sehen nun wieder aus wie neu und die Scheinwerfer selbst habe ich gegen Nagelneue ausgetauscht.
Sabrina hat in der Zwischenzeit auch das erste Polster erneuert. Sie hat einen Stoffhersteller gefunden, der den Originalstoff von damals nachwebt. Davon hat sie etwas bestellt, das kaputte Stoffteil herausgetrennt, ein Schnittmuster erstellt, ausgeschnitten, mit der Pfaff abgesteppt und von Hand an die originalen Lederteile und Kedern genäht.
Daneben gab es noch einige weitere Miniprojekte, die ich nicht alle dokumentiert habe und die hier aufzuzählen auch langweilig wäre.






Reden wir deshalb lieber noch etwas übers Schiff!

Der erste Elektromotor für Morgenstern ist mittlerweile eingetroffen. Vom Hersteller genau so angefertigt, wie ich ihn haben wollte, mit hohem Kupfer-Füllgrad und Neodym Magneten. Ein Brushless-DC Motor mit einem Wirkungsgrad von 96% ist es geworden. Bis zu 20kW kann er maximal leisten.
Theoretisch würde bereits ein solcher Elektromotor ausreichen, um den Dieselmotor vollständig zu ersetzen. Aber er wäre dann oft am Limit. Deshalb wird der zukünftige Antrieb der Morgenstern aus zwei dieser Elektroantriebe bestehen. Mit Elektromotoren ist solch ein redundantes System, welches auf eine einzige Wellenanlage wirkt, überhaupt erst sinnvoll möglich.
Den zweiten Motor haben wir mittlerweile auch bestellt. Damit wollten wir zunächst warten, denn Brushless-DC Motoren in dieser Leistungsklasse sind derzeit noch überwiegend Kleinstserien oder Sonderanfertigungen und liegen nicht irgendwo in Massen auf Lager. Und damit sind sie natürlich auch ein bisschen ein Ü-Ei. Unser Ü-Ei hat sich beim Testlauf auf der Werkbank jedoch von seiner besten Seite gezeigt und alle Erwartungen erfüllt.
Leider hat sich der Hersteller beim mechanischen Teil des Motors nicht so ganz an Drehmomenttabellen und Toleranzen gehalten. Normalerweise fällt das niemandem auf, denn normalerweise baut ein Endkunde so einen Motor eigentlich nach dem Auspacken irgendwo ein.
Ich baue das Ding jedoch zunächst einmal komplett auseinander, um wirklich sicher zu sein, dass ich der Maschine vertrauen und sie unterwegs auch reparieren kann.
Genau das war eine gute Idee, denn die Zentralmutter wurde dermaßen angeknallt, wie ich das bisher noch nicht gesehen habe! Unterwegs wäre ein schneller Lagerwechsel in dem jetzigen Zustand unmöglich.
Am Ende sind mehrere Versuche des konventionellen lösens der Mutter gescheitert und ich habe sie ganz knapp am Gewinde aufgetrennt, um sie sprengen zu können.
Gesprengt hat es mir beim weiteren zerlegen des Motors dann schließlich auch meinen massiven Abzieher, beim Versuch die Riemenscheibe zu lösen. Trotz vorwärmen, trotz einiger anderer Tricks, trotz beten…
Nix zu machen! Muss ich morgen mit der Flex ran…

Läuft halt nicht immer alles rund.

Da fällt mir ein, unser überarbeitetes Cockpit haben wir euch doch hier auch noch nicht gezeigt! So sieht es nun aus:



Das Rätsel um den verschwundenen Wasserfall

Fr., 25.Sep.20, Franz.Polynesien/Tahiti/Papeete, Tag 2308, 21.218 sm von HH

Vor einem Jahr sind wir zum Kopf vom Wasserfall von Fautaua gewandert (Atanga berichtete). Diesmal soll es der Fuß des Wasserfalls sein. Zunächst sind beide Wanderwege identisch, nach der bekannten Gabelung zum Kopf vom Wasserfall *** folgen wir diesmal dem Flusslauf des Fautaua. Ein kleiner Trampelpfad führt parallel zum Fluss durch dichten Dschungel. Viele wohlbekannte Freunde wuchern hier im XXL-Format: Efeutute, Tradescantia oder Zebrakraut, diverse Korb-Maranten und Papyrusgras, Fleißiges Lieschen und natürlich Philodendron, der sich meterhoch an den Bäumen empor rankt. Es sieht aus wie in einer Zimmerpflanzen-Gärtnerei. Wir laufen recht ebenerdig, aber rechts und links werden die Berge steiler, die Schlucht enger.
Zunächst ist der Weg gut erkennbar. Steinmännchen oder mal ein Fetzten Stoff an einem Ast weisen den Weg. Dann führt der Pfad aus dem Wald hinaus zum Ufer vom Fautaua und wir werden mehrmals auf die andere Fluss-Seite geleitet. Achim in Wanderschuhen versucht es trockenen Fußes über Steine. Ich wähle den Weg des geringsten Widerstandes und der kleinsten Rutschgefahr und wate direkt durchs Wasser. Erfrischend, aber stellenweise doch tiefer als erwartet. Es dauert nicht lange, da habe ich einen nassen Hintern.

Achim versucht es trockenen Fußes

Stellenweise ist es so tief

dass es auch mal einen nassen Hintern gibt

aber angenehm erfrischend

Der Weg ist immer schwieriger zu finden. Auf den Steinen kann man ihn kaum noch entdecken. Ist das dort ein Steinmännchen oder liegt nur zufällig der kleine Stein auf dem Dicken? Wir arbeiten uns vorwärts. Nein, hier sind wir falsch, dort muss es weitergehen. Sieh mal, da hängt ein Zeichen! Wir krabbeln Steine hoch und Steine wieder runter und queren noch mehrmals den Fluss.
Und dann hört man ihn schon rauschen, den Wasserfall. Noch ein paar dicke Felsen liegen im Weg, dann haben wir ihn erreicht. Aber halt! Was ist das? Das kann doch unmöglich unser Wasserfall vom letzten Jahr sein. Wir gucken doof aus der Wäsche. Hat der Wasserfall sich verändert, können wir nur den unteren Teil von unserem Standort sehen? Sind wir gar am falschen Wasserfall?

Der große Fautaua Wasserfall

Niemals ist dieser kleine Wasserfall identisch mit dem im oberen Bild

Aus einer Rast und einem gemütlichen Picknick wird leider nichts. Es wimmelt vor kleinen Fliegen und sobald wir es uns gemütlich machen, fallen Zebra-Mücken über uns her. Und, Achim bemerkt es zuerst, der Himmel hat sich deutlich zugezogen. Wenn es jetzt zu regnen anfängt, dürfte der Wasserstand im Fluss schnell steigen. Er hat Recht, wir sollten zurück, ich möchte nicht durch brusttiefes Wasser zurück laufen müssen.

Also gibt es nur ein paar schnelle Fotos und wir treten den Rückweg an. Im letzten Drittes des Rückweges finden wir uns plötzlich auf einem steilen Pfad wieder, der in den Wald hineinführt. Der Trampelweg ist deutlich zu erkennen, aber wir kommen nur noch mit Hilfe der Hände vorwärts. Hier sind wir doch nicht gekommen, oder? Hm, ich bin mir sicher und bleibe wo ich bin, Achim quält sich noch ein Stück vorwärts bis zum Ende des Grats. „Hier oben geht es auf der anderen Seite mal richtig steil runter“, ruft er mir zu. „Senkrecht! Und du wirst es nicht glauben, da ist noch ein zweiter Fluss! Aber hier geht es definitiv nicht weiter.“
Sind wir falsch abgebogen und der Fluss auf der anderen Seite des Berghanges wäre der richtige gewesen? Wir drehen um und gehen zur Stelle zurück an der wir falsch abgebogen sind. Da, endlich, ein Steinmännchen und da, die Stein-Formation erkennen wir wieder, hier sind wir gekommen. Ab jetzt bleibt es einfach, wir finden sogar eine Lichtung ohne Mücken und dann gibt es auch endlich eine Brotzeit.

Gerettet, ein Steinmännchen zeigt uns den Weg

 

Auf kaum zu erkennenden Pfaden durch den Wald

oder am Fluss entlang

durch urige Landschaft

Das war eine tolle, abenteuerliche Wanderung (mit gutem Muskelkater zum Lohn), jedoch waren wir definitiv am falschen Wasserfall. Aber wir sind nicht die einzigen. In der Marina rätseln wir zusammen mit Doris und Wolf, wo sich der große Wasserfall verstecken könnte. Die beiden sind ein paar Tage vor uns genauso in die Irre gelaufen. Der Witz ist, dass sie vor fünfzehn Jahren schon einmal am richtige Wasserfall gewesen sind. Es gibt ein Beweisfoto davon.
Aber wo ist der Wasserfall heute? So ein hundert Meter Fall verschwindet doch nicht so einfach. Fragen über Fragen, ein Teufelskreis.

Das wilde und unberührte Innere von Tahiti

Ruder Havarien # 3 – Notruder Bau

HAVARIE # 3 – RUDERBRUCH IM NORDATLANTIK

Havarien

SV Vidas – Linda + Andreas Botz DK

CONTENTION 33 – 1976, ABER SCHNELL UNTERWEGS
Viele Jahre sind vergangen, das Kreuz in meiner Datenbank „Foto fehlt“ war bereits angegraut. Ich nehme das stets sportlich und vor allem als gutes Zeichen, denn wenn´s Probleme gegeben hätte, wäre mir das sicher schon bekannt geworden. Denn: Geht nicht – gibts nicht! Meine Lebensdevise, hat Jahrzehnte gebraucht, bis ich das selbst geglaubt – aber so viele tausend zufriedene Windpilot Segler – werden sicher nicht lügen, wenn sie mir ihr Vergnügen mit meinen Systemen apportieren.

Aber gespannt war ich trotzdem, denn immerhin war die CONTENTION 33 vor 44 Jahren vom berühmten Konstrukteur DOUG PETERSEN als anspruchsvoller 3/4 Tonner konzipiert und von SOUTHERN OCEAN SHIPYARD in solidester Bauweise ausgeführt. Immerhin ca 67 Schiffe haben die Werft verlassen und manches Regattafeld damaliger Zeiten von achtern aufgerollt.
Und plötzlich standen die Beiden vor meiner Tür, wollten sich mit mir über ein Notruder unterhalten, weil sie von rasend wütenden Orcas vor der Iberischen Halbinsel verunsichert, einfach mal ein wenig Beratung erfahren wollten. Kurz, das hat geklappt, wir haben 2 – 3 Stunden mit Spass verbracht, und am Ende dann trotzdem keinen Umsatz gemacht, weil ich ein wenig quergelegen und ihnen den Gedanken ausgeredet habe.
Jedenfalls habe ich dann endlich die schicken Fotos bekommen, die für meine Seele der Honig sind, über die ich mich freuen kann – wie ein kleines Kind … denn die Referenzen sind mein Lebensschmierstoff, der mir zeigt, dass ich als bereits ergrauter Knochen, immer noch mitten drin bin im wahren Geschehen.

Hallo Herr Foerthmann, hier nun endlich die schon lange versprochenen Fotos von unserer „Vidas“ mit Windpilot Anlage.
Auf unserer ersten langen Reise 2016 von Bockholmwik an der Flensburger Förde nach Povoa de Varzim an der portugiesischen Westküste und anschließend weiter in die Algarve nach Portimao hat uns die Anlage nie im Stich gelassen und in jeder Situation von Starkwind bis nahezu Windstille zuverlässig gearbeitet. Trotz sehr vieler positiver Berichte hatten wir eine so gute Funktion vorher nicht erwartet. Die Windpilot wirkt wie für unsere Vidas gemacht, die trotz ihrer mittlerweile 44 Jahre die Reise ohne einen einzigen Schaden oder andere Probleme wunderbar überstanden hat.
Aufgrund eines sehr intensivem Arbeitsjahres und der derzeitigen Corona-Situation steht die Vidas nun schon wieder seit einem Jahr an Land in Portimao.
Wir freuen uns auf den nächsten Teil unserer Reise mit noch unbekanntem Ziel.
Neben sehr wertvollen technischen Tipps und Erklärungen zum Thema Notruder haben wir von Ihnen in unserem letzten Gespräch ja auch noch ein paar schöne und nützliche Hinweise für unsere weitere Reiseplanung bekommen.:)

Vielen Dank für den immer freundlichen und ausserordentlich hilfsbereiten Kontakt!

Viele Grüße,
Linda und Andreas von der Segelyacht Vidas.