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Im Bootsbauer-Bootcamp

So.,01.Mai. 22, Neuseeland/Whangarei, Tag 2892, 24.696 sm von HH

Am Freitag wurde, wie versprochen, das Harz für unseren Rumpf geliefert. Was fehlt, ist der dazugehöre Härter. Der soll Montag aber nachgeliefert werden. :roll:
Lance beschließt somit spontan, dass mit den Schleifarbeiten an Deck begonnen werden kann. Die zeitraubend zweimal verklebte Plane wird bis zum Cockpit „hoch gekrempelt“, um Platz zu schaffen. Zwei Arbeiter rücken dem Gelcoat ‚dem Weißen‘ mit ihren Flexscheiben zu Leibe. Bis zum Feierabend schaffen sie es bis zum Cockpit. Dann ist Wochenende.

Wir rücken am Samstag an. In unser privates Boot-Camp. In seiner ursprünglichen Definition ist ein Boot-Camp ein Ort der Grundausbildung (in militärischen Belangen). Eine weitere Lektion Bootcamp steht an – es gibt noch etwas Holz um die Winschen am Cockpit herum. Die Winschen sind auf dem alten Holz stehen geblieben (Schlitzschrauben, die von unten nicht zu erreichen sind, haben zu dieser Entscheidung geführt – der Aufwand des Abbaus wäre unverhältnismäßig groß gewesen). Dieses Holz sollte bündig zum Metallzylinder der Winschen abgestemmt werden. Ein mehrfach vergebener Auftrag ans Yard, der bis heute nicht aufgenommen wurde. Achim hat sich das nicht recht zugetraut, so exakt das Holz weg zu meißeln. Aber jetzt hat er die Faxen dicke. Er greift zu Hammer und Stemmeisen. Geht doch! Drei Stunden später stehen alle vier Winschen auf ihrem akkuraten Holzplateau von dem irgendwann nichts mehr zu sehen sein wird. Ich würde sagen, drei Mann-Stunden Arbeitslohn gespart!

Da wir gerade so schön beim Sparen sind, rücken wir auch dem Rest des Gelcoats (das Weiße) hinterm Cockpit zu Leibe. Das Deck soll an diesem Wochenende fertig werden. Auch vor dieser Arbeit  war Achim zurück geschreckt – wie leicht kann man mit einer Flex derbe Dellen in eine eben noch glatte Fläche schleifen? Aber hey, es läuft gut. Nur zwischen den Winschen, an engen Stellen wird es ein klein wenig wellig.

Man achte auf die Plane – der Chef verschwindet gerade im Nebel

Die Schleiferei ist eine unglaubliche Sauerei. Es staubt wie die Hölle. Ich arbeite am Vorschiff (abgeklebte Schraubenlöcher für die wieder zu installierenden Beschläge freikratzen) und bin trotzdem komplett eingemehlt. Ein Blick auf die Plane über dem Cockpit lässt Böses ahnen. Die ganze Abkleberei war eigentlich für die Tonne. Der Staub ist mikrofein unter das Klebeband gekrochen. Dieses gibt spontan seine komplette Klebekraft auf. Schlaffe gelbe Bänder kringeln sich an allen Ecken und Kanten. Anderer Staub nutzt diese Situation bösartig aus und erreicht so auch den letzten Winkel unter der Plane. Die Luken sind zwar extra abgeklebt, aber durch Schraubenlöcher und andere geheime Wege schafft es der Staub bis in den Salon. Eine Dose, die Achim mit nach draußen bringt, ist der Beweis: weiß gepudert der Deckel. Die Abkleberei hätten wir uns wohl sparen können. :cry:

Ist ja nur Staub

Nur Staub – kein Grund zur Sorge durch gute Staubmasken haben wir innerlich nichts abbekommen

Am Ende des Wochenendes ist nun aber das Deck komplett fertig geworden. Der Wiederaufbau kann beginnen und unsere Bootcamp Ausbildung dürfte bald komplett sein.

Noch ein bißchen pusten mit Druckluft und in den Ecken saugen – fertig ist das Deck

 


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SV Gegenwind – Asha Reich – Helge Aßmann GER

DIE QUAL HAT EIN ENDE – DIE GEGENWIND IST AUF DER AUTOBAHN GELANDET
Die Autobahn wurde von guten Geistern arrangiert, und hat einen Namen: Sevenstar Yacht Transport, einer Reederei, die zum Guten Geist unzähliger Segler geworden ist, zumindet wenn sie liquide genug oder aber Gute Geister als Backstagsbrise haben. Jedenfalls lernt die Gegenwind nun gerade das Fliegen, derweil sie nun unzählige Meilen in die Heimat nun im Gallopp erledigt, während die völlig erschöpfte Crew sich an ihr Glück erst gewöhnen muss …
Hier der Reisebericht:

Löcher im Rumpf und andere Probleme

Di.,26.Apr. 22, Neuseeland/Whangarei, Tag 2879, 24.696 sm von HH

Mit einem Tag Verzug beginnen die Rumpf-Schleifarbeiten. Wahnsinn! Eine unglaubliche Sauerei. Der Gestank vom GFK wabert bis vor die geschlossene Halle. Nach anderthalb Tagen ist die Arbeit geschafft. Zurück bleibt zentimeterdick der Staub. Dem rücken die Skipper der Ari B und Atanga zu Leibe. Mit Luftdruck pusten die beiden Männer den Staub von den Schiffen  und fegen so gut es geht den Dreck zusammen. Noch ist Atanga abgeklebt, aber ich bin jetzt schon gespannt, ob es der Staub bis ins Schiffsinnere schaffen konnte.

Das Schleifen hat begonnen – fünf Minuten später sieht man die Hand vor Augen nicht mehr

Ungesunder Staub in unfassbaren Mengen

Der Rumpf wäre jetzt bereit, um drei Lagen neue Glasfasermatte zu bekommen. Und dann eine schlechte Nachricht: Beim Schleifen legen die Arbeiter an Atangas Rumpf Stellen mit grob geflochtener Matte frei. Darunter verbergen sich große Hohlräume. Eindeutig ein Baufehler – die Garantie dürfte allerdings nach 33 Jahren abgelaufen sein. ;-)
Die schlimmsten Stellen werden gleich mit der Flex weggenommen. Tiefe Eindellungen bleiben zurück. Tief bedeutet bis zu 3 mm – da der Rumpf ja schon um 4,5 mm abgeschält wurde, bleibt nicht mehr viel Material übrig. Die Beseitigung der kleineren Löcher werden von Peter zur Crew-Aufgabe degradiert: „Montag ist ein Feiertag. Ihr habt also ein langes Wochenende Zeit, um alle verborgenen Löcher zu finden und aufzubohren. Je mehr ihr findet, desto besser.“ Er drückt uns einen übergroßen Dremel in die Hand. Eine ehrenvolle Aufgabe. Also ran ans Werk. Es sind hunderte (ja, gar tausende) Löcher. Einige sind nur klein, die liegen allerdings dicht an dicht. Bohrspuren mäandern sich über den Rumpf. Wie nach Wurmfraß auf einem Apfel.

Mit dem Dremel versuchen wir alle Löcher zu öffnen

Unter der groben Matte befinden sich die Hohlräume

Rot – durch die Flex aufgeschliffene Löcher

Dienstagmorgen sind wir jedenfalls weisungsgemäß  fertig mit Bohren. Peter hat gleich einen neuen Auftrag für uns. „Bevor wir ans Kleben des kompletten Rumpfes gehen können, müssen erst die tiefen Löcher geschlossen werden. Die Kleinen spachteln wir zu. Ihr könnt die neue Matte für die tiefen Löcher zuschneiden.“
Wir bekommen drei verschiedene Glasmatten hingelegt und getrennt von einander eine Anweisung, wie wir vorzugehen haben. Unser Verständnis, wie groß genau die Flicken zu schneiden sind, widerspricht sich. Dies hat eine Ehegatten-Diskussion zur Folge. :mrgreen:
Nach etwas hin und her einigen wir uns auf Achims Meinung und fangen zu schnippeln an. Wir nummerieren die Löcher, wir nummerieren die dazu gehörigen Flicken in den drei verschiedenen Größen und bilden ein Stapel-System, dass man jeden Flicken-Satz seinem Loch zuordnen kann.
Schnell ist klar, dass die Löcher alle eine ähnliche Größe haben: 5 x4, 6×5, 5×5. Wir produzieren weiter. Bei Loch 38 machen wir Mittagspause. Als wir zurück kommen, ist Peter wieder da. Die Flicken seien zu groß! Aber das würde nichts machen, dann nimmt man einfach einen kleineren Flicken von einem anderen Stapel und sucht sich, was man braucht. @&§$@@ Wir reißen also unsere Stapel auseinander und bilden jetzt nach Flickengröße neu sortierte Haufen.

Glasfaser-Schnippeleien – alles wieder gut nach nerviger Ehegatten-Diskussion

Unsere Flicken – nun neu sortiert

Die nächste schlechte Nachricht folgt: „Wir könnten ja heute mit der Reparatur der Löcher beginnen, aber leider muss ich euch sagen, dass das Harz, was ich für Atanga bestellt habe nicht da ist. Ich habe gerade mit dem Lieferanten telefoniert, die sind noch bei der Produktion. Frühestens Freitag wird geliefert.“

Da warten wir nun wochenlang auf unseren Hallenplatz, der sich immer weiter nach hinten geschoben hat. Und dann ist nicht rechtzeitig das Material bestellt worden? Abends weinen wir ein wenig in die Kissen … nächste Woche soll es dann aber wirklich, wirklich los gehen, dass Atanga wieder chic gemacht wird.


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SV 1/4 life crises – Nicolas Manthos GER

VON DEN ALPEN IN DIE KARIBIK – DER BEWEIS
Hey Peter, Grüße aus der Karibik. Ohne dein Windpilot wär das nicht möglich gewesen !!! Vielen Dank !! 
Video über mein Trip kommt bald.
Grüße Nico

SV Moby 2 – Frauke Woermann GER

SEGELN IST GEFÄHRLICH – HIER WASSERHOSEN
Lieber Peter, schön mal wieder mit Ihnen gesprochen zu haben. Vielen Dank für die Tipps zur Windfahne!

Hier die Beweise. Von den Wasserhosen gab es vier auf dem Weg nach Gibraltar. Eine hat mich schlussendlich getroffen. Das hat mich sehr verblüfft. Das Meer ist ja gross, die Wahrscheinlichkeit, mich nicht zu treffen ja ebenso. Es ging rasend schnell. Die arme Wendy sah danach etwas traurig aus. Es hat die Anlage einmal aus dem Lager gehoben. Zuerst dachte ich jetzt ist wirklich etwas kaputt. Aber dem scheint nicht so zu sein. Nur die Windfahne hat es zerlegt. Zum Glück! Wüsste ja gar nicht, was ich ohne die gute Wendy tun sollte!
Die Anfahrt im Sonnenaufgang auf Gibraltar war magisch. Ich bin jetzt im Mittelmer und segle erst mal weiter. Weiss auch gar nicht, warum ich zurück nach Deutschland sollte. Das ist schön hier! Kleine Mittelmeerrunde mit Balearen und dann wieder raus auf den Atlantik. Die Routenplanung mit Kanaren, Madeira oder doch Azoren schau ich mir noch mal an!
Ich mach mich morgen auf die Suche nach Sperrholz. Hab hier jetzt Sheppards an der Marina Bay und Gib Yachts südlich der Queesway Quay Marina herausgesucht. Wenn Sie noch Tipps haben, immer gerne!
Ganz herzliche Grüße gen Norden
Frauke Woermann
unterwegs mit Moby 2
PS: Das Sperrholzproblem wurde unkonventionell gelöst: Fraukes Schwester wohnt in Hamburg um die Ecke … hat zwei Windfahnen aus unserem Regeal erlöst … und sodann ihre Schwester in Spananien besucht, zur Beweissicherung dieses Foto gemacht.

SV Keyif – Nadire Berker & Selim Yalcin TR

OVNI 455 AUF WELTUMSEGELUNG
Sehr geehrter Herr Fahnemann, Wie geht es Ihnen? Wir sind stolze Eigner von einem Windpilot, eingebaut in unsrem Alubat OVNI 445, Baujahr 2011. Anfangs unsrer Weltumseglung haben wir mit Ihnen von Kanarien einmal gesprochen und auf unsren Passaten die Steuereinlage verwendet.


Wegen dem Covid sind wir leider seit zwei Jahren im Mittelmeer, hoffen naechstes Jahr mit der zweiten Weltumseglung anfangen.
Leider hat unser Apparat ein Korrosionsproblem an dem Bleigegengewicht. Zur Zeit hat es wahrscheinlich nicht viel Material verloren, aber die Korrosionsprozess zwischen Blei und Aluminum sieht aktiv aus.
Wuerden Sie bitte die Photos unten ansehen und uns empfehlen, was wir tun sollen?
Vielen Dank
Dr. Selim Yalcin
ISTANBUL – Barcelona, Spanien

Guten Morgen nach Barcelona,
in der Tat, das Gegengewicht sollte ausgewechselt werden. Bitte geben sie mir eine Lieferadresse mit mobil tel. in Barcelona und ich sende Ersatz.
mit freundlichem Gruss
Peter Foerthmann

SV Scot Free III – Frank Mulholland UK

SARGASSO WEED ON OVNI 435 DURING OCEAN SAILING
Dear Peter, It has been more than 3 years since we installed your excellent Windpilot and we have travelled from the UK, across the Atlantic, all over the Caribbean and now up the West coast of the USA. The Windpilot has steered most of the way and has performed outstandingly.

This year, with the large amount off Sargasso Weed in the Atlantic, we have had problems stopping the servo rudder from kicking up when weed collects on it.

I have two ideas which may help with this. What is your opinion?

1. In order to replace the nylon “fuse” screw, the servo blade must be removed so that the broken-off piece can be extracted. I was thinking of drilling the hole straight through the cheeks of the rudder fork (430) and the rudder blade head (440) so that the broken piece of nylon can be pushed through, and out, with a small screwdriver and a new nylon screw inserted without removing the rudder blade. This could then be done quickly at the back of the boat without risking dropping the rudder blade in the water. Do you see any problems in me doing this?
2. An idea to stop weed from collecting in the first place could be by making the leading edge of the rudder blade look like a very blunt hacksaw blade (with the teeth pointing down). When a piece of weed collects the serrations would stop the weed from sliding up the blade and as the boat rises and falls the weed would be forced further down with each rise and dip. It would eventually be washed away from the bottom of the blade. I have watched the weed gather and it is only when several pieces start to accumulate that it becomes too heavy for the nylon “fuse” screw.
I may experiment with a temporary wooden blade with the serrations cut into the leading edge or perhaps by glueing a couple of strips of ski “skins” (used by ski mountaineers on the soles of their skis, to enable them to slide skis uphill) to the sides of the blade.
Of course, I may just have been at sea and in the sun too long 😄
Kind Regards
Frank Mulholland
SV Scot Free III

Good morning Frank,
seaweed seems to be the sailors pain … eventhough any of us will be aware that any of us is responsible about its reason: no clean ocean any longer…
Basicly the plastic screw is has been considered not as kind of  „fuse“ but more a small hint about the perfect positioning of the rudder relevant to its holding shaft…. as other wise you may have a need of about 100 spare srews… If you have been trained for the perfect alignment … just no further need of new screws…

My advice: please do not turn / lock the bolt 435 too hard … enabling the rudder oar to tilt to the aft … avoiding any risk of getting snapped …

You will realize soon oncen the rudder has tilted to the aft … as pull will get very poor almost suddenly.

I have intentionally designed to rudder shaft at 10 degree to the aft … enabling better clearance from flotsam of any kind …
best from Germany
Peter

Liegeplatz Fehmarn 12,50 x 4,30 m sofort frei

LEVANTJE IST AUF REISEN UND HINTERLÄSST EINE LÜCKE IM HAFEN
Gerd Wübben und seine Frau sind auf Südkurs unterwegs, der Liegeplatz wurde bezahlt, die Werft wird den Seglern das Liegegeld erstatten, wenn ein neuer Eigner die Pflichten übernimmt. Einzelheiten bitte direkt mit dem Eigner absprechen, der sich bereits auf See befindet, gleichwohl aber erreichbar ist, zumindest, wdenn er in einem Hafen ist:
Gerd Wübben: [email protected]
tel: +49 173 97 90 642

Roadtrip zum Rand der Arktis – Teil 1

Warten auf das Fährschiff in Kiel.

Unberührte Natur, schroffe Felslandschaften, Fjorde und Kälte. Das ist es, was Menschen häufig mit Norwegen assoziieren. Manchmal fällt einem vielleicht noch der erste Platz im „Human Development Index“ ein.
Sabrina und ich wollten seit langer Zeit wissen, wie es wirklich in Norwegen und dem nördlichen Teil Schwedens ist. Seit mehr als 2 Jahren hatten wir versucht, eine Reise zu organisieren, wurden jedoch immer wieder durch diverse Einschränkungen der Covid-19 Problematik daran gehindert.

In diesem Frühling waren Reisen ohne Einschränkungen, vor allem bei der Rückkehr nach Deutschland, endlich wieder möglich. Schweden und Norwegen hatten ohnehin einen etwas anderen Kurs beim Umgang mit dem Virus gewählt und so mussten wir uns in den ersten zwei Tagen ein wenig an die neue (alte) Freiheit ohne Masken, Abstände, Desinfektion und das Händeschütteln gewöhnen.
Wir sind am 2. April in Wesel gestartet und waren 450km später am Schwedenkai in Kiel. Dort ging es für den Subaru aufs Fahrzeugdeck und für uns in eine sogenannte Haustierkabine. Die Fähre von Stena Line ist eine von wenigen, bei denen Hunde mit in die Kabine genommen werden dürfen. Das Ganze hat natürlich seinen Preis, aber für uns bedeutete die Schiffsreise von Kiel nach Göteborg einen entspannten Start und wir waren am nächsten Morgen gut ausgeschlafen in Schweden und konnten die erste lange Etappe nach Norden in Angriff nehmen.

Kurz vor dem Anlegen in Göteborg.

Auf den Korridoren an Bord der Stena Scandinavica haben wir noch aus Gewohnheit die FFP2 Maske getragen und Menschenansammlungen gemieden. Teilweise wurden wir erstaunt beäugt und kamen uns irgendwie fehl am Platz vor. Bis auf zwei weitere Familien aus Deutschland, die am nächsten Morgen ebenfalls noch brav mit Maske zum Frühstück getigert sind, waren wir die einzigen. Für Schweden und Norweger war Corona sprichwörtlich schon lange gegessen. Man hatte vieles anders gemacht und sich mit dem Virus engagiert. Ob das besser oder schlechter war oder ist, will ich nicht bewerten. Darum dürfte vermutlich noch Jahre gestritten werden und mich interessiert dieser Streit nicht.
Was wir jedoch sofort festgestellt haben war, dass wir das offenere Miteinander, die Mimik, den direkteren Kontakt durchaus vermisst haben.
Morgens um kurz nach 9 Uhr war das Schiff am Kai in Göteborg fest und ein paar Minuten später saßen wir im Auto.
Beim Zoll wurde nur kurz ein Blick auf Filou geworfen, seine Papiere und die Impfungen gecheckt. Wir hatten bereits unsere Covid-19 Impfzertifikate bereitgelegt, aber das hat niemanden interessiert. Hauptsache der Hund ist angemeldet.
Und so fuhren wir entspannt raus aus der Stadt und waren, 15 Jahre nach unserem letzten Besuch in Schweden, wieder auf der E 45 nach Nordwesten unterwegs.

Unterwegs in Südschweden.

Gott, ist das lange her!
Damals sind wir mit unserem kleinen, blauen Twingo bis zum Vänern gefahren und haben dort gezeltet. Wir waren ziemlich schlecht vorbereitet, hatten unnötig viel Gerümpel mit dabei und waren knapp bei Kasse. Aber es war ein feiner, kleiner Abenteuerurlaub, mit vielen Mücken und viel Regen. Die Fahrt bis zum Vänern kam uns damals vor, wie eine kleine Weltreise.

Am 3. April 2022 gegen Mittag lag der Vänern, der größte See Schwedens, bereits südlich von uns und wir waren nach dem Linksabbiegen in Grums, am eigentlichen Start unserer Reise in den hohen Norden. Etwa 1.600km Landstraße lagen nun vor uns, die wir grob in 2 Tagesetappen eingeteilt hatten. Einen fixen Plan gab es ab hier nicht mehr. Wir wollten so lange fahren, wie es für uns und den Subaru ok war und dann nach einer Übernachtungsmöglichkeit Ausschau halten.

Auf der E45 nach Norden.

Für diese langen Etappen war der CD-Wechsler vollgepackt mit bestem Stoff aus den letzten 6 Jahrzehnten und unsere Nintendo Konsolen lagen bereit. Um es vorweg zu nehmen, wir haben es bis zum Ende des Urlaubs nicht geschafft, alle CDs zu hören und es wurde nicht ein einziges Mal mit den Konsolen gezockt!
Was uns die E45 geboten hat, war mehr als genug Unterhaltung. Atemberaubende Landschaft, kleine Städtchen im Nirgendwo und ein Gefühl, ewig unterwegs sein zu wollen. So wie hier, sind wir noch nie gefahren. Oft fährt man 80km/h, manchmal ist auch 90 oder 100 erlaubt. Die Straße schlängelt sich in einer nie enden wollenden Abfolge von Kurven durch die Landschaft und bei jeder Pause die wir einlegen, wird es kälter beim aussteigen.
Der Tag vergeht fast wie im Flug, obwohl wir am späten Abend feststellen, dass wir bereits 13 Stunden unterwegs sind. So langsam wird es aber dunkel und an diesem Abend begreifen wir zum ersten Mal, warum uns auf der E45 so viele Autos mit Zusatzscheinwerfern entgegen kommen. Am Mittag hatten wir noch darüber geschmunzelt und Späße gemacht. Klar kannten wir die schwedischen Autos mit den riesigen runden Glubschaugen vor dem Kühlergrill, von Fotos und aus Dokus. Wir hatten es als Eigenart abgetan, wegen der langen Dunkelheit im Winter, als etwas das sich hier entwickelt hat, weil es ganz nett ist. Vielleicht auch als etwas, dass hier als ästhetisch empfunden wird.
An diesem ersten mondlosen Abend auf der E45 im Niemandsland, werden wir eines besseren belehrt. Wie es sich anfühlt, hier oben im Dunkeln zu fahren, kann man sich am besten so vorstellen, wie mit einem Teelicht nachts durch den Wald zu wandern.
Warum das so ist, liegt an mehreren Umständen, die im Ergebnis dazu führen, dass man kaum etwas sieht. Die Straße ist zum einen deutlich schmaler als deutsche Landstraßen. Reflektierende Seiten- oder Mittelmarkierung gibt es manchmal keine, oder sie sind abgefahren. Begrenzungspfähle fehlen häufig. Der Asphalt ist Abschnittsweise nicht grau, sondern dunkelbraun. Dieser Asphalt reflektiert sichtbar weniger Licht und der Kontrast zum braunen Straßenrand ist gering.
Der letzte und vielleicht krasseste Unterschied ist das fehlende Streulicht. Dort wo der schwache Scheinwerferkegel endet, beginnt die absolute Dunkelheit. Schwarz! So schwarz, wie es nur schwarz sein kann. Vergleichbares gibt es in Zentraleuropa nicht. Bei uns im dicht besiedelten Deutschland gibt es schon lange keine wirklich dunklen Orte mehr. Der Himmel ist bedingt durch die Lichtverschmutzung nie ganz dunkel, selbst im Wald kann man nachts am Niederrhein problemlos die Hand vor Augen erkennen. In Nordschweden nicht, so lange der Mond nicht leuchtet.
Und das führt im Ergebnis dazu, dass sich eine Fahrt im Dunkeln auf der Europastraße 45 anfühlt, als gleitet man durchs dunkle Weltall. 80km/h fühlt sich dabei verdammt schnell an ist sehr anstrengend für die Augen. Auch, weil die Angst vor einem Unfall mit Rentieren oder einem Elch mitfährt und man besonders konzentriert sein muss. Eine Kollision mit einem Elch endet in vielen Fällen für ALLE Beteiligten tödlich. Elchwarnschilder nehmen wir deshalb besonders ernst und fahren an solchen Stellen langsamer.
Bereiche, die mit schwarzen Plastiktüchern oder Säcken am Straßenrand markiert sind, verlangen ebenfalls besondere Aufmerksamkeit. Diese Markierungen werden von den Sami, den Ureinwohnern Lapplands, dort angebracht. Sie weisen darauf hin, dass ihre Rentiere an solchen Stellen öfter die Straße überqueren.
Rentiere gehören in Lappland nämlich nicht einfach zur Natur dazu, sie sind seit Urzeiten Eigentum der Sami, die schon hier oben gelebt und Rentiere gezähmt haben, als in Europa Geschichte noch nicht aufgeschrieben wurde und die Antike noch in ferner Zukunft lag.
Zu dieser Zeit haben die Sami bereits in Lappland gelebt. Woher sie kamen, ist bis heute noch nicht abschließend geklärt, aber sie fingen sehr früh damit an, Rentiere zu zähmen und sie als Zugtiere vor ihren Schlitten zu nutzen.
Das erklärt, warum Rentiere sehr zahm sind. Wilde Rene gibt es fast keine in Lappland und die Sami haben als einzige in Schweden und Norwegen das Privileg zur Rentierhaltung. Die Herden leben das ganze Jahr über frei. Sie werden von den Sami halbnomadisch begleitet und betreut.

Die Zahmheit der Rentiere haben wir am Abend unserer ersten langen Etappe durch Schweden schließlich selbst erfahren. Plötzlich war da vor uns keine Straße mehr, sondern Rentiere. Eine ganze Herde stand vor uns auf der Straße. Wir schätzen, es waren mindestens 30 Tiere. Ich habe sie früh genug gesehen, um gut bremsen zu können. Das war auch wichtig, weil alle Rentiere auf der Straße geblieben sind. Nicht einmal die Hupe hat sie vertrieben. Wir mussten anhalten und uns ganz langsam, langsamer als Schritttempo, zwischen den niedlichen Hornträgern hindurchwurschteln. Einerseits waren wir natürlich erschrocken, andererseits hochgradig glücklich, so eine Begegnung erlebt zu haben. Wir sind so nah und sachte an Ihnen vorbei geschlichen, dass der Subaru sie fast mit den Außenspiegeln berührt hätte.
Ein Fotos hat Sabrina zum Schluss noch machen können. Aber es ist wie bei der Sichtung von UFOs. Unscharf, dunkel und den besten Moment verpasst.

Rentiere auf der E 45

Nach dieser Begegnung war klar, wir brauchten dringend einen Platz zum übernachten. Bis zum nächsten Campingplatz war es noch eine gute Stunde, aber die verlief ruhig und ohne weitere Begegnungen.
Der Stellplatz, den wir gefunden hatten, war für uns ein absoluter Segen. Es war bereits 23 Uhr und der Besitzer des Platzes war noch wach, aber gerade auf dem Weg ins Bett. Wir durften uns hinstellen wo wir wollten, Strom nehmen soviel wir brauchten und heiße Duschen gab es auch. Nur eine Bedingung hat er gestellt: Wir sollten ihn nur bitte nicht am nächsten Morgen zum Bezahlen wecken und die Übernachtungs als Geschenk betrachten.

Herzlich Willkommen in Svealand!

Der Subaru war 10 Minuten später zum Schlafwagen umgebaut und kurze Zeit später waren Sabrina, Filou und ich im Reich der Träume.

Wie wir am nächsten Morgen aufgewacht sind, was wir in Kiruna erlebt haben und wie sich der Subaru auf Schnee und Eis geschlagen hat, erfahrt ihr im nächsten Teil.

Es geht los – nein, doch nicht!

Di.,19.Apr. 22, Neuseeland/Whangarei, Tag 2873, 24.696 sm von HH

Die Ostertage nutzen wir, um unsere Reling abzubauen. Jetzt, wo wir nicht mehr auf dem Schiff wohnen, reduziert sich das Risiko eines Absturzes. Die Relings-Füße stehen noch auf kleinen Teakholz-Inseln, aber die sind einigermaßen flott weggestemmt.
Es verbleibt als letzte Arbeit, bevor der Rumpf abgeschliffen wird, das Schiff staubsicher einzupacken. „Es gibt Tonnen an Staub“, warnt Peter uns, „der kriecht in jede Ritze“. Carla und Alex von der Ari B verpacken ihr Schiff ebenfalls. Zwei Crews, eine Aufgabe – der Wettbewerb hat begonnen. Keiner hat Erfahrung in Schiff einpacken. Es ist wie bei ‚Spiele ohne Grenzen‘. Welche Crew verfolgt welche Taktik, welche Crew hat die besseren Ideen? Was einfach aussieht, birgt so seine Tücken. Aber vier Stunden später sind beide Schiffe komplett mit Folie abgedichtet. Schulter klopfen und Hurra-Rufe schallen durch die Halle: die Schleif-Teams können kommen.

Schön ist auch die Idee bei abgebauter Reling mit Socken auf Plastikfolie zu laufen ;-)

Der Spion luschert vom Nachbarschiff – die Ari B verfolgt ein anderes Konzept mit Zeltkonstruktion

Der Kampf mit den Folien

Dienstagmorgen sind wir pünktlich zum Werft-Arbeitsbeginn um 8:oo Uhr an Ort und Stelle. Die ersten Arbeiter wuseln schon durch die Halle. Vor Staub konserviert mit weißen Mondanzügen, Bein- und Ärmelenden werden mit Tape abgedichtet. Atemschutzmasken, Gehörschutz und Schutzbrillen  liegen zum Einsatz bereit. Gleich geht es los.
Achim und ich schlendern noch einmal über den Hof als uns ein blaues Auto ins Auge fällt. Moment Mal, den Wagen kennen wir doch! Das ist doch unsere Flexi Teek Firma aus Auckland! Da kommt uns Lance, der Werftleiter (Supervisor wie es auf Englisch heißt), entgegen. Im Schlepptau zwei Flexi-Jungs. Er druckst etwas herum. Hüstel, stotter, räusper: er habe vergessen der Firma Bescheid zu sagen, dass der anvisierte Termin zur Vermessung unseres Deck in dieser Woche nicht funktionieren wird. Wir starren ihn an. Die Jungs starren ihn an. Die Entscheidung ist schnell getroffen. Da die Anreise aus Auckland zwei Stunden beträgt, bleibt praktisch keine andere Wahl. Die Vermessung unseres Decks hat heute Vorrang. Das bedeutet, dass unser mühsam eingepacktes Schiff wieder entpackt werden muss. Das dauert übrigens nur fünf Minuten. :mrgreen: Kommando zurück auch für die Schleifteams, sie können ihre Mondanzüge wieder ausziehen. „Das Wieder-Einpacken von Atanga geht aber auf deine Kappe“, Lance nickt bedröppelt. Kein Mitleid, wir sind sauer.
Das Flexi-Team rückt Atanga ebenfalls mit Plastik zu Leibe. Mit einer unelastischen Waben-Folie, die sich wie eine zweite Haut aufs Deck legen lässt. Die einzelnen Teile der Folie werden zu einem großen Stück zusammengeklebt. Viele Stunden wird nur geschnippelt und geklebt. Anschließend werden auf der Folie die Ausschnitte für Luken, sämtliche Kanten und jedes Schraubenloch für zurück zu bauende Decksteile,  markiert. Präzision erforderlich, denn an Hand dieser Folie wird im Werk unser neuer Decksbelag gefertigt. Der Zuschnitt des Musters dauert den ganzen Tag. Helfen können wir nicht, aber falls Fragen auftauchen, bleiben wir dabei. Wir nutzen die Zeit, um die Relingsfüße zu polieren. Um 17:30 Uhr ist das Muster fertig und die Flexi-Jungs ziehen ab nach Auckland. Wir machen ebenfalls Feierabend. Bleibt nur noch Lance … wie wir am nächsten Morgen erfahren, hat er seine eingebrockte Suppe alleine ausgelöffelt. Drei Stunden braucht er, um Atanga wieder in Plastikfolie zu verpacken. Da tut er uns dann doch ein wenig leid. Und wir fragen uns, warum wir zu zweit verfluchte vier Stunden benötigt haben. ;-)

Wie eine zweite Haut wird mit Folie die Decksform nachgebildet

Jeder Deckel, jeder fehlende Beschlag, jede Kante wird mit Filzstift markiert

Der Ausschnitt für die Winschen


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millemari’s 43. Neuerscheinung: REVIER KOMPASS KROATIEN SÜD. Was der Revierführer für Skipper und Crew bringt.

Skradin ist der Ausgangspunkt für einen Besuch des Krka-Nationalparks. Die Abbildung ist eine von 54 Hafenbeschreibungen und entstammt dem aktuellen REVIER KOMPASS KROATIEN SÜD. Sie verdeutlicht einen der Vorteile, die ein gut gemachter Törnführer für Skipper und Crew bringt. © Foto: Feelthedrone/Shutterstock.com – millemari.

Die Welt verändert sich in diesen Tagen. Nicht bloß bei uns, sondern auch in Kroatien. Ist die Marina, in der man jahrelang günstig lag, immer noch preiswert? Gibt’s die Konoba vor der Marina noch, in der man immer einkehrte? Kocht sie noch so gut? Oder gibt’s stattdessen etwas Neues zu entdecken? Kann man in der Bucht, in der man nun seit Jahren geankert hat, immer noch ankern? Oder ist Ankern rings um die Marina jetzt verboten ist, stattdessen gibts ein Bojenfeld? Und was kostet das Festmachen an einer der 18 Bojen im Vergleich zum Liegeplatz in der Marina, die zu den teureren in Kroatien zählen? Und kann man in Skradin mit dem Dinghi auf dem Außensteg der Marina festmachen?

Fragen über Fragen. Aber unsere Vorfreude auf den nächsten Kroatien-Törn bleibt. Unsere Lieblingsreviere verändern sich, egal ob in in Kroatien und vor allem in Griechenland. Der REVIER KOMPASS liefert Antworten. Und bietet Insiderwissen zu Skradin und vielen weiteren Highlights zwischen Kornaten und der Bucht von Kotor.

1. Das Wimmelbild: Sich kurz vor dem Anlegen sich noch mal aus der Vogelperspektive vergewissern.

Wie auch im komplett aktualisierten REVIER KOMPASS KROATIEN NORD enthält auch der REVIER KOMPASS KROATIEN SÜD 54 doppelseitige beschriftete Luftaufnahmen als Wimmelbilder. Zu fast jedem Ort eines. Wimmelbilder, die einem Skipper helfen, sich schnell zu orientieren in einem Hafen, den er mit seiner Crew ansteuert. Und einer Crew, um schnell die besten Sachen herauszufinden, die man am Land unternehmen kann. Vom besten Fahrradverleiher in Skradin, der einem die beste Tour in den Krka-Nationalpark erklärt, bis zum Burghügel fürs Abendpicknick mit dem schönsten Sonnenuntergang – beides finden Sie im Foto oben.

2. Die 60 schönsten Inseln, Buchten und Orte, die man mit dem Yacht erreicht.

Nein, im REVIER KOMPASS KROATIEN SÜD steht nicht alles über jeden kroatischen Küsten-Ort. Aber gezielt das Wichtigste über die 60 schönsten Orte, Inseln und Buchten, die man mit dem Boot erreichen kann. Und die besten Restaurants zu jedem Ort. Und warum es sich lohnt, mit Familie und Kindern dorthin zu fahren. Dieser Revierführer zeigt, was mich dort erwartet – egal ob ich Feierbiest, Feinschmecker oder stiller Genießer bin. 

Denn kein Ort und kein Hafen ist wie der andere.

3. Ein Törnführer über Kroatien – randvoll mit Insiderwissen.

Was muss man über die Unterschiede zwischen den Revieren im Norden Kroatiens und im Süden wissen?                      Wieso sind Wetter und die Buchten im Süden anders als im Norden? An welchen Wochentagen sind die von mir geplante Bucht oder Marina voll und Liegeplatz Mangelware? Welcher der Nationalparks an der Krka, auf den Inseln Lastovo und Mljet lohnt sich wirklich? Was erwartet mich dort? Und welche Besonderheiten bei den Kosten muss ich beachten?

Dies sind nur einige der Fragen, die der REVIER KOMPASS KROATIEN SÜD beantwortet. Was immer Sie denken: In jedem unserer Törnführer steckt dieses Maximum an Wissen für ihren Kroatien-Törn in diesem Sommer.

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Noch mehr über Kroatien erfahren? Jetzt auch im Podcast SEGELN IST MEER! hören:

Kroatien 2022: Günstiger Urlaub oder teures Pflaster?

Die 65 kroatischen Marinas erhöhen aktuell die Preise für Kurzzeit-Liegeplätze um durchschnittlich 10%. Thomas und Ümit gehen dem Mythos „Kroatien ist teuer!“ auf den Grund. Klären auf, wo Kroatien teuer ist, wie man um teure Ecken auf der Reise meidet – und kommen zu einem überraschenden Schluss…

Kroatien? Ist doch ein Einsteigerrevier!

Für viele – und vor allem die, die noch nicht da waren, ist Kroatien gleichbedeutend mit Badehosensegeln. Was ist dran am Mythos? Und warum ist Kroatien kein Einsteigerrevier? Wieso gelten für Nordkroatien andere Regeln als für Südkroatien? Warum sollte man besonders im Juli und August in Kroatien die Augen beim Wetter offenhalten? Thomas und Ümit fragen nach und legen offen, worauf man in Kroatien unbedingt achten sollte…

Umzug zu George und Atanga in die Halle

Mo.,18.Apr. 22, Neuseeland/Whangarei, Tag 2872, 24.696 sm von HH

Seit drei Tagen wohnen wir im zweiten House-Sitting-Heim. Das Haus ist viel kleiner als beim ersten Mal, aber gemütlich eingerichtet. Mittelpunkt ist eine große Wohnküche, die zu zwei Seiten Zugang zum winzigen Garten bietet. Der Garten besteht im Wesentlichen aus Holzdecks  vor und hinterm Haus. Zur Zeit ist er allerdings unnutzbar –  heftiger Dauerregen verhindert jeden Gang nach draußen. Wir haben ein kleines Schlafzimmer und ein eigenes Bad in einer Art Hauswirtschaftsraum mit Waschmaschine und Boiler.
Uns wurde in der Küche Platz in den Schränken frei geräumt, damit wir unsere eigenen Vorräte gut unterbringen können. „Meine Pflanzen gehören dir. Mach im Garten, was du möchtest“. Mit den Worten brausen unsere Gastgeber in den Urlaub.

Unser neues Zuhause – George gehört das größte Sofa

Der Blick von der anderen Seite

Das Goldstück des Hauses ist George. George hat eine Katzenklappe und kann kommen, wann er will. Dadurch gibt es kein Katzenklo zu leeren. Am ersten Abend ist George noch schüchtern, aber das legt sich schnell. Bereits am zweiten Morgen bringt er uns ein Gastgeschenk. Eine fette Ratte liegt tot auf dem Fußabtreter. Wäre jetzt nicht nötig gewesen. ;-) Wir wurden vorgewarnt, aber da war nur von Mäusen die Rede. Ebenso wurden wir informiert, das Geoge nachts ganz gerne ins Bett gesprungen kommt. Diese Idee ruinieren  wir durch eine geschlossene Schlafzimmertür. Hehehe. Nur, das George schlauer ist als wir. In Nacht drei schleicht er sich durch das geöffnete Fenster direkt zu Achim auf’s Kopfkissen. Hehehe, lacht sich nun der Kater in die Pfoten.

Achim und George im Schmuserausch

Anderes Fensterprinzip in Neuseeland – hier konnte George sich problemlos einschleichen

Atanga ist einen Tag nach uns umgezogen. Es gibt drei Hallenplätze auf der Werft. Diese sind heiß begehrt und ein Hallenaufenthalt dauert offensichtlich immer länger als erwartet. Wir und die Crew der Ari B scharren mit den Hufen. Bei beiden Schiffen wurde der Rumpf abgeschält und beide Crews möchten unbedingt, dass Peter (der unbestrittene Laminat-Gott auf den die höchsten Lobgesänge gesungen werden) unsere Rümpfe wieder aufbaut. Peter ist selber Segler und wird im Mai nach Fiji segeln. Umso größer der Druck, dass es endlich weiter geht. Nach einigem hin und her haben die beiden Werftleiter die zündende Idee: zwei Schiffe mit der gleichen Arbeit, beide Schiffe kommen in die gleiche Halle. Das gab es bei Norsand noch nie, zwei Einrümpfer zeitgleich in der Katamaran-Halle. Generalstabsmäßig wurde diese Sensation geplant. Mit Farbe die Positionen der Boote auf dem Hallenboden markiert.

Atanga ist zuerst an der Reihe. Die Halle ist hoch genug, dass wir unseren Windgenerator nicht abbauen müssen. Achim ist erleichtert. Das hätte viel Arbeit bedeutet wegen des durchgehenden Kabels (was unbedingt erhalten bleiben soll) bis zum Schaltschrank. Allerdings versperrt die Planentür  den Eingang, so dass der Generator nur mittig durch das Tor passt. In der Halle selber wird Atanga an die Seite bugsiert, um für die Ari B Platz zu machen. Jetzt stehen wir leicht versetzt Seite an Seite – die Spiele können beginnen.

Dreimal gemessen und immer noch zu flach – nein, geht sich auf – 25 cm Platz sind über

Ist mal ein Schiff im Anmarsch wird die Halle optisch immer kleiner

Aus der Mitte heraus wird Atanga an die Seite geschoben

Zusammen mit der Ari B passen wir trotzdem problemlos rein

Zwei Schiffe – zwei abgeschälte Rümpfe


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