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SV Thalassa – Antje + Ingo Paulus GER

REVISION DER THALASSA IN DEN KANAREN

Antje + Ingo Paulus

Auf nach Süden

Do.,24.Aug.23, Fiji/Vanua Levu/Savusavu, Tag 3372, 26.426 sm von HH

Das schlechte Wetter  dauert  an. Seit wir in Fiji sind, immer das gleiche Spiel: drei Tage schön, acht Tage Regen. Und von vorne – 3:8. Und wieder 3:8. Etwas dünne Ausbeute an guten Tagen. :roll:

In Savusavu können wir prima unsere Vorräte wieder auffüllen: Diesel, Wasser und Lebensmittel. Eine Wäscherei direkt neben dem Dinghydock ist auch einfach zu erreichen. Überhaupt gefällt uns Savusavu sehr gut. Ein überschaubarer Ort, bunt und quirlig.

Es regnet entweder Bindfäden oder es herrscht Dauerniesel

Die Bevölkerung dürfte dem statistischen Anteil zwischen Melanesiern (65 Prozent) und Indern (rund 30 Prozent)entsprechen. Man wohnt und arbeitet zusammen, aber eine echte Integration der Inder ist (noch) nicht erfolgt.
Die Inder wurden von den Briten als billige Arbeitskräfte ins Land gebracht, die man nach Belieben ausbeuten konnte. Ihr Anteil an der Bevölkerung wuchs auf fast fünfzig Prozent an.
Währenddessen errangen die Melanesier bei den Briten den Status einer „primitiven Gemeinschaft“, die als schützenswert eingestuft wurde. Diese Ungleichbehandlung der alten Kolonialherren verhinderte eine kulturelle Annäherung der Melanesier und Inder.

Als Fiji 1970 in die Unabhängigkeit strebte, waren sich die Anführer der Melanesier und Inder einig, dass sie Rassentrennung hinter sich lassen eine gemeinsame, demokratische Nation bilden könnten. Leider hielt die Wunschvorstellung der Realität nicht stand. Immer wieder kam es in den letzten dreißig Jahren zu Auseinandersetzungen zwischen den beiden Völkern. Militärische Putschversuche eingeschlossen.
Den Indern war es untersagt Land zu besitzen. Sie bauten Handel und Dienstleistungsgewerbe auf. Nach dem alten Motto „Ist der Handel noch so klein, bringt er mehr als Arbeit ein“, mehrten die Inder ihren Wohlstand, während die Melanesier als Bauern arbeiteten. Wer kein Land besitzen darf, wohnt in der Stadt. Und nirgends ist es einfacher an Bildung und Ausbildung zu kommen als in urbanen Gebieten. Bildung gleich Möglichkeiten.

Indische Nähstube

Heute sind Melanesier und Inder vor dem Gesetzt gleich gestellt. Aber die Vergangenheit spiegelt sich noch immer im Alltag wieder. Geschäfte sind in indischer Hand – auf dem Markt sieht man überwiegend melanesische Verkäufer. Im Supermarkt stehen indische Frauen hinter der Kasse – melanesische Frauen packen Ware in die Regale.
Der reale (oder vermeintlich) größere Wohlstand der Inder führt erneut zu Unruhen.

Wir merken davon freilich nichts. Beide Bevölkerungsgruppen sind ausgesprochen freundlich und aufmerksam uns gegenüber. Im Supermarkt habe ich allerdings beobachtet, dass eine Melanesierin eine indische Kassiererin mit einem Knoten in der mitgebrachten Einkauftasche böse schikaniert hat. Sie hat darauf bestanden, ihren Einkauf in die nicht zu öffnende Tasche gepackt zu bekommen.  Am Ende der Auseinandersetzung hat die Kassiererin der Kundin die Tasche vor die Brust geworfen.

Melanesischer Eingang

Indische Deko am Hauseingang

Heute Nachmittag verlassen wir das freundliche Savusavu. Es geht südwärts. Unser Ziel ist eine ehemalige Leprainsel. Wahrscheinlich wieder kein Internet. Die Insel liegt nur sechzig Meilen entfernt. Aber sechzig Meilen bedeuten eine Nachtfahrt. Okay, wir sind bereit (aber ohne große Vorfreude darauf :mrgreen: ) für einen erneuten nächtlichen Rodeo-Ritt.

Der Strand dampft

Savusavu liegt auf der Grenze zweier Kontinentalplatten. Nett sieht daher der Strand bei Ebbe aus. Es dampft aus allen Poren. Findet man die richtige Stelle im Wasser kann man sogar heiß baden.


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SV Leukothea – Franz-Josef Glas GER

SV TABOO – WOLFGANG HAUSENERS WINDSTEUERANLAGE
Franz-Josef war in seinem Leben viel unterwegs: segelnderweise und mit dem Rennrad. Nun hat er in Venedig eine Rève d´Antille aus Stahl gekauft und ist wieder unterwegs. Von ihm habe ich schöne Fotos bekommen von der Wiundsteueranlage auf der SV Taboo von Wolfgang Hausner. Ein Augenschmaus der besonderen Art, darum hier die Bilder.

Ein einfaches Segel wird über Leinen mit der Pinne verbunden, Franz-Josef hat berichtet, dass zwischenzeitlich nun ein Surfsegel zum Einsatz kommt.
Man konnte die Zugkraft der beiden Steuerleinen am Bambus verstärken oder erleichtern, je nach Fixpunkt am Bambus. Ging natürlich auf Kosten der Hebellänge. Diese Leinen gingen über eine Umlenkrolle auf die Pinne. An der Pinne waren zwei Leinenklemmen angeschraubt, über diese wurde der notwendige Kurs fixiert. Bei Kurswechsel war natürlich mehr Handarbeit und Feingefühl notwendig als bei der Pacific. Aber funktionierte einwandfrei.

Wolfgang wird nun schon 83 Jahre alt und ist immer noch fit.

SV Mitessa – Eckard Nithack GER

CONTESSA 32 – DER TRICK MIT DEM BOLZEN #805
Moin Hr. Foerthmann, nun endlich die Bilder der Leinenführung. Das System arbeitet sehr gut. Die Feinjustierung bedarf jedoch noch etwas Erfahrung. Ich denke, dass kommt schon mit der Zeit. Überrascht bin ich wie wenig Wind nötig ist damit die Anlage funktioniert. Rundum zufrieden… Es bleibt zunächst nur noch eine Frage: Wir sind einige Zeit mit achterlicher See unterwegs gewesen, wobei die Anlage nicht in Betrieb war. Die See war recht grob und das Boot hat stark gerollt. Hierbei habe ich festgestellt, dass sowohl Windfahnen-Mast als auch das hochgeklappte Ruder leicht von Seite zu Seite kippten. Etwa 2-3° zu jeder Seite. Wir haben die Anlage gesichert und am Heckkorb festgelascht, so dass die Pendelbewegung gestoppt wurde. Im Hafen habe ich dann zunächst den Sitz von Bolzen 251 geprüft. Dieser war fest. Tatsächlich haben sich die beiden Bolzen #805 zur Befestigung des Systems am Montageflansch gelockert. Angezogen, Problem gelöst. Gibt es für die Bolzen ein Anzugsmoment? Ist es ggf. ratsam die Bolzen mit Loctite zu sichern? Kurze Rückmeldung würde mich freuen.
Wir sind derzeit in Schottland. Das Wetter ist grausig…
Eckhard Nithack

Moin Herr Nilhack, dumm gelaufen mit dem Wetter … da kann man dann nur die Kurve kratzen, das Schiff abparken und nach Hause fliegen oder fahren … Sie waeren da dieses Jahr keineswegs der Einzige! Alles prima mit der Anlage … nur Mut, auch raumschots wird sie praechtig steuern …. denn, nicht wahr, wer kreuzt schon gern über den Atlantik und steuert dabei von Hand? Bolzen 805 … der Trick: EINEN Bolzen kraeftig anziehen … den zweiten allerdings nur handwarm anziehen … WARUM??? Wenn beide Bolzen gleichzeitig kraeftig angezogen werden, loest der eine den anderen, weil die Pendelachse 340 ja etwas Spiel im Gussteil 800 hat. Eigentlich ist der zweite Bolzen nur das back-up fuer den ersten Bolzen …. und Sie haben zudem noch einen weiteren in Reserve in der Plastiktuete bekommen … sind also auf der sicheren Seite.
GOOD LUCK fuer die Heimfahrt …
Peter Foerthmann

Dehler 34 – Daniel Pelke GER

WINDPILOT DARF NUN MAL ÖFTER RAN!
Moin Herr Foerthmann, die Idee mit dem PVC-Rohr habe ich direkt übernommen. Heute kam der Windpilot nun endlich zum ersten Mal zum Einsatz. Bei 5 Bft achterlichem Wind von Damp nach Bagenkop hat er ’nen
prima Job gemacht. Der darf jetzt öfter ran. Nur die Umlenkrollen am Heckkorb müssen noch etwas niedriger, sonst springt die Kette aus der Halterung an der Pinne. Das hatten wir heute mit einem übergespannten Strop verhindert. Aber das soll nicht die Dauerlösung sein.
Beste Grüße von der Ostsee
Daniel Pelke

Moin Herr Pelke, danke fuer das Foto … die Sache mit der Eingewöhnung wird am Ende so ausgehen, dass der Skipper zuhause auf dem Sofa sitzen bleibt, derweil sein Schiff die weite Welt bereist …derweil man auf dem AIS verfolgen kann … wo man nun haette sein koennen …!
Nee, nur mal so dahin gesponnen ….
allerbest
Peter Foerthmann

SV Storm Vale – Michael St.John DEK

WINDPILOT SAVES THE DAY
Dear Peter, I am a very happy Windpilot Pacific plus owner and user. We live in Denmark. I have a 1971 S&S Swan 40 Storm Svale with a little story to tell. I have now used a Pacific Plus for two Atlantic Circles. Both times the Windpilot steered for well over 95% of the time. Once I set it I can usually relax and enjoy the trip trimming both the WP and the sails as necessary. The first circuit, while sailing from the Culebra to the Bahamas we were joined by a pod of False Killer whales who had a wonderful time playing in the waves around the boat as we sailed. Some were even rubbing themselves on the boat. The kids loved it! Unfortunately one rubbed the Windpilot Auxiliary Rudder and cracked the rudder post… about an hour after they left the rudder fell off leaving us with the auto pilot… I hate that noise!!. Anyway, we had a spare rudder which I later installed for the trip from the Chesapeake and back to Denmark.

As I did not think I was going to do any more long distance sailing we decided to sell it (the early model). This was unfortunate as 10 years later we set off to do another circuit. Of course I had to have a Windpilot Pacific Plus. I got a newer model in Florida, yes it needed a rudder. To quote Fatty, Not a problem for a cruiser. Anyway, in 2022 we set off again and of course the Windpilot was the main helmsman!! The trip from Denmark to the Canaries was uneventful, Windpilot handling the steering. We left Tenerife for Guadeloupe, and were having a great crossing until half way across. In the middle of the night ( IT ALWAYS HAPPENS MIDDLE OF THE NIGHT) we got hit by a squall. We had too much sail up and the Windpilot lost control.. No Problems skipper on deck reefing and a crew member on the wheel steering until we could get things sorted. Unfortunately during all of this the person on the helm put the helm hard over plus a bit more… the chain on the wheel snapped and now we are 900 NM from land with only an emergency tiller to steer the boat… We managed to heave too with a bit of sail up. The emergency tiller was used to lash the rudder in the centre position and the Windpilot took over.. Steering PLAN B circa 900 Nm later we arrived in Guadeloupe. Our/ your Windpilot saved the day!!!! If it had not been for the Windpilot there is a good chance we would have had to abandon the boat mid Atlantic. THANKS!!!
Now for the return trip in 2023. As you may have noticed this year due to the EL Nino and the position of the jet stream we are having a very stormy season.. at least we did. Two Beaufort 9s and two Beaufort 10s before we finally got to Plymouth. The last B10 hit us off the Lizard 4 days before the 2023 Fastnet race. Anyway, on the first leg from St Martin to Horta again ( yes middle of the night) we got hit by a Force 10 and the small rod connecting the vane to the servo rudder snapped. We heaved too again until the seas settled down a bit and the Skipper replaced the rod while hanging off the back of the boat. Unfortunately the bolts were over tightened and we needed about 15 kts of wind for the WP to steer. Once we reached Horta, I had intended to work on it but Harry Schank, your Windpilot representative showed up just after we landed. He looked at for about 2 minutes and went AHHA this is too tight and the WP was back to normal.THANKS TO HARRY!!!!!!! He is amazing. Harry did a lot of work on the boat while we were there as it had been a rough trip. Did I mention he took care of our diesel pest problem. We got bad diesel, on the French side of St Martin and Harry and crew cleaned up the mess. You have an amazing representative there!!!
The trip to Plymouth, was less eventful!! Just two force 9s and a Force 10 off the Lizard…The Windpilot steered us through it all!!

Thanks again for this amazing piece of kit!! and the team you have assembled to help us owners!! I recommend it tand the team to all. Don’t leave home without it!!

Mike St John
Skipper of Stormsvale.

SV Mala – Gesche Hagemann + Stephan Will GER

ZUNEIGUNG UND DANKBARKEIT
Moin lieber Peter, anbei ein kleines Lebenszeichen von Bord an Dich & Euch. Weiterhin voll Zuneigung und in besonderer technischer Dankbarkeit für die im allerbesten Sinne „einfache“, „verläßliche“, „robuste“ und so ungemein genügsame Steuereinrichtung bei uns an Bord von MALA. Einmal mehr sitzen wir hier, lassen die Gedanken schweifen, schauen zutiefst faszinier dem sprichwörtlichen Kräftespiel am Heck unseres kleinen Kutters zu. Verläßlich & lächelnd halt unsere MAUS den Kurs, voraus alles frei, achteraus verblaßt Helgoland ein weiteres Mal. Unser Windpilot hinter uns & die mobilen Solarelemente über uns schenken uns jetzt die Möglichkeit, autark lange Schläge fahren zu können. Das wollten wir, das haben wir uns lange Jahre so erhofft … das genießen wir jetzt schon „vorab“. In diesem Sinne, Peter,
die allerbesten Grüße von GESCHE & STEPHAN! SV Mala

Vier Wochen allein in den Bergen (6): Sonntagmorgen. "Irgendwas ist ja immer."

Jeden Morgen genieße ich die Stille draußen vor der Hütte. Sie ist ungeheuer und allumfassend. Jeden Morgen sitze ich hier über meiner Tasse. Betrachte meine Welt. Und achte auf die Stille.

Die Stille suche ich immer wieder. Draußen auf dem Meer, wenn ich dort bin, wo das Land hinter mir lange verschwunden ist und ich alle Geräte auf dem Boot abstelle, nur um einen Moment die Stille zu hören, wie in dieser Geschichte vor sieben Jahren. Dort draußen, wo nichts anders mehr ist als Wasser und Himmel, ist es so still, dass die Stille in meinen Ohren rauscht, als wäre mein Ohr, mein ganzer Hörapparat, gar nicht mehr in der Lage, mit purer Stille etwas anzufangen und sie im dafür zuständigen Teil meines Gehirns sinnvoll zu übersetzen. Also rauscht es in meinen Ohren, und mein Gehirn brummt achselzuckend: „Na, irgendwas is‘ ja immer!“.

Hier oben auf 2.000 Metern ist es am Morgen fast so still wie draußen auf dem Meer. Fast. Das lauteste Geräusch, das ich gerade höre, ist das Sirren einer Fliege. Der Lufthauch, der die langen Nadeln der

Zirben vor dem Haus durchkämmt, in denen noch die Tautropfen der Nacht hängen. Ein Zilzalp, der zaghaft ruft. Um 10 Uhr die Kirchenglocken unten aus dem Tal. Das ist alles.

Manchmal kann man die Stille am Morgen sogar in einer Landschaft sehen, wenn man wandert. Sie ist eingekerbt in den Linien, die sich quer durch die Hänge dieser Landschaft ziehen, wenn ich mich durch sie hindurch bewege.

Wenn ich es erklären müsste, warum die Stille so kostbar ist, würde ich es so tun: Stille ist ein Überbleibsel, aus einer Zeit, bevor wir begannen, uns eine Welt zu erschaffen, die wir intuitiv nicht mehr verstehen.

Müsste ich ein Rätsel schreiben, dann ginge es so: 

Es ist flüchtig wie ein Lufthauch. 
Es ist ist selten wie ein Diamant.
Es zeigt sich nicht jedem. 
Willst du es finden: Musst du früh aufstehen. Lange wachen. Und weit laufen 
Du musst die Orte kennen, wo es wohnt. 
Doch hättest du es für immer, dann wärst du der einsamste Mensch der Welt.

Des Rätsels Lösung: die Stille.

Doch mit einem Schlag ist Schluss. Ein Krähenvogel plärrt aus der Zirbe vor dem Haus. Was ihn wohl nervt? Schluß mit lustig. Die schlichte Weisheit meines Lebensfreundes Anderle stimmt einfach, dies „Irgendwas is ja immer“. Und wenns nur der Krähenvogel ist, der sein „Bräääääähhhh Bräääääähhhh“ in die Welt ruft. Vielleicht ist das Kostbarste an der Stille. Sie ist flüchtig. Man kann sie nicht kaufen. Sie schenkt sich einem, der sie zu schätzen weiß. Dann ist sie fort, unvermittelt, ohne ein Wort des Abschieds. 

Aber das Gute ist: Sie kommt wieder. Spätestens morgen Früh ist sie wieder da. 

Eine unerwartet ruppige Überfahrt

Sa.,12.Aug.23, Fiji/Vanua Balavu/Bavatu, Tag 3360, 26.426 sm von HH

Wir erkunden mit dem Kajak die große Bucht von Batavu. In einer Seitenausbuchtung finden wir versteckt hinter einer Wand aus Mangroven-Wurzeln einen bachförmigen Seitenarm. Das Wasser ist gerade tief genug für das Kajak. Als wir hinter dem Vorhang verschwinden, wird es total ruhig. Kein Windhauch erreicht diese Idylle. Auch kein Sonnenstrahl mehr. Äste und Mangrovenwurzeln bilden einen Tunnel über uns. Die Mangroven-Blätter wispern. Das Wasser ist glasklar. Aufgeregt taucht ein kleiner Rochen vor uns weg. Vier kleine Schwarzspitzen-Riffhaie folgen ihm. Wer stört hier in der Abgeschiedenheit unsere Ruhe?, scheinen sie zu sagen. Krebse turnen auf den Ästen herum, die im Wasser liegen. Ein geheimnisvoller Ort.
Tief können wir uns durch das Labyrinth aus Wurzel, Baumstämmen und Ästen fortbewegen. Aber bitte nicht mit dem Kajak irgendwo hängen bleiben. Zurück schwimmen wollte ich zwischen den Mangroven nicht. Ein Nachteil des aufblasbaren Teils. Mit den harten Kajaks konnten wir sorgloser paddeln.

Mangrovenwurzeln versperren den Eingang zum kanalartigen Arm

Tief können wir in den Mangroven-Arm paddeln

Atanga ganz alleine in der großen Bucht von Batavu

Nach drei wunderschönen Tagen kommt erneut schlechtes Wetter. Wir beschließen Vanua Balavu zu verlassen. Wollen Richtung Nord-Westen zurück. Drei Wochen ohne einen Laden haben Löcher in die Vorräte gerissen. Bevor es in die Zivilisation zurück geht, wollen wir aber noch in Taveuni stoppen. Eine Insel mit Touristenresorts. Schöne Schnorchelgründe und berühmte Riffe zum Tauchen locken dorthin.

Wir gehen am Nachmittag Anker auf. Die Strecke nach Taveuni ist mit 80 Meilen zu weit für einen Tagestörn. Die Vorhersage für die Nacht lautet 15 Knoten aus Süd-Ost. Wir haben Kaffee-Segeln vor dem geistigen Auge.
Und tatsächlich, es fängt gut an. Der Himmel ist zwar grau und tiefe Wolken hängen uns im Nacken, aber es regnet nicht. Bei der engen Passausfahrt sehen wir den Blas von einer Gruppe Wale. Kurz zeigen sich die Rückenflossen. Es ist Buckelwal-Saison in Fiji. Die beeindruckenden Tiere haben vor Wochen das kalte Wasser der Antarktis verlassen, gebären hier ihre Kälber, andere Paare zeugen neue. Der Pass erfordert unsere Aufmerksamkeit. Als wir durch sind, ist die Truppe leider schon verschwunden.
Wir setzen Segel und müssen noch ein paar Untiefen und Inseln umschiffen.
Pünktlich zum Sonnenuntergang sind wir im freien Gewässer und können Kurs nehmen. Unser Windmesser ist noch immer tot, wir schätzen, dass die versprochenen 15 Knoten Wind stimmen können.  Die letzten Tage gab es kaum Wind, eine alte Dünung ist nicht vorhanden. Ah, tatsächlich Kaffesegeln! Aber wir sind viel zu schnell. Mit sechs ein halb Knoten preschen wir vorwärts. Mit dem Tempo kommen wir bereits im Dunkeln in Taveuni an. Das wollen wir nicht, also reffen wir deutlich die Segel und kastrieren unseren guten Lauf. Schade eigentlich.

Nur sechzig Minuten später sind wir dankbar, die Reffs noch im letzen Tageslicht eingebunden zu haben. Es pustet ganz ordentlich. Der scheinbare Wind kommt jetzt etwas vorlicher als halber Wind. Weitere zwei Stunden später gebe ich es auf schlafen zu wollen. Atanga bockt wie ein Wildpferd. Das ist genau das, was man sich für eine Nachtfahrt nach einer Pause wünscht. Der Wind legt noch eine Schippe drauf. Das Handmessgerät mit langem Arm hinter der Sprayhood in den Wind gehalten, zeigt in der Spitze 30 Knoten. Durchschnitt 21 Knoten. Da geht sie hin unsere Kaffefahrt. Inzwischen fliegt die Gischt schon übers Cockpit. Wir knallen ganz ordentlich in die Wellen. An Schlaf ist nicht zu denken. Abwechselnd dämmern wir uns dem Ziel entgegen.

Als es hell wird, können wir Taveuni schon deutlich erkennen. Nur noch um die Kurve, acht Meilen weiter liegt unser erklärtes Ziel. Der Wind hat die letzten zwei Stunden etwas nachgelassen, dafür setzt jetzt Nieselregen ein.
Plötzlich haben wir wieder Internetempfang und holen uns einen Wetterbericht: starke Regenfälle und viel Wind die nächsten Tage. Wir versammeln uns an Deck für die Wende, um unseren neuen Ankerplatz anzusteuern. „Wollen wir uns das wirklich antun“? , fragt Achim mich, „bei Mistwetter vor einem Hotelresort zu liegen? Tauchen gehen wir dann sowieso nicht.“
Ich bin schnell überzeugt, dass es bessere Optionen gibt. Wir lassen die Wende sein und legen Kurs Savusavu an. Dorthin, wo wir vor drei Wochen gestartet sind. Der Ort ist nett und Regenwetter ist dort besser zu ertragen. Die fünfunddreißig Meilen bis dahin sind easy bei Tageslicht zu erreichen. Um 17:00 Uhr hängen wir wieder an unserer alten Mooring. Es pladdert wie aus Eimern – alles richtig gemacht.


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Kannibalen-Witze und Tauschgeschäfte

Do.,10.Aug.23, Fiji/Vanua Balavu/Bavatu, Tag 3358, 26.315 sm von HH

Als der Starkwind und der Regen vorbei sind, verlassen alle Mitsegler die Bucht. Sogar der Eigner mit seiner Motoryacht zieht ab. Er bringt die Angelgäste von der Insel. Wir bleiben, haben die große Bucht jetzt ganz für uns. Bislang war das Wetter schlecht und wir wollen die Farm und ihre Aussichtspunkte auch bei Sonne sehen. Wir werden belohnt. Ein Trampelpfad führt zur sensationellen Aussicht auf die Bay of Ilands.

Blick auf die Bay of Islands – der Hauptteil des Labyrinths ist von hier leider nicht einsehbar

Dort wo der Segler liegt (rechts) war noch etwas weiter rechts unser Ankerplatz – gerne hätten wir Drohnen-Fotos gemacht – die hat aber einen Softwarefehler – der ist nur mit Internet behebbar. Schade.

Zauberhafte Inselchen

Farbenfeuerwerk

Es hat sich geloht auf gutes Wetter zu warten

Ein anderer runter zu einem kleinen Strand. Bei Ebbe kann man durch die Mangroven stapfen. Ein seltenes Vergnügen. Meistens ist es in den Mangroven zu matschig, aber hier strecken die Wurzeln im feinen Sandstrand fest.

Der Strand ist herrlich an den Rändern bewachsen

Ein Idyll im Idyll – wir fühlen uns wie Robinson

Durch die Mangroven kämpfen wir uns einen Strandabschnitt weiter

Wir ziehen immer weiter unsere Kreise. Es gefällt uns auf dem Plateau. Ein Bilderbuch aus Bio-Bauernhof, Selbstversorger in Reinkultur und friedlichem Dorfleben. Heile Welt. Und hübsch anzusehen noch dazu. Das Weideland, gespickt mit Vulkanfelsen, eingerahmt von undurchdringlichem Wald. Naturbelassen.
Das Viehzeug grast. Die Sonne scheint. Eisvögel jagen nach kleinen Eidechsen mit blauem Schwanz. Fischreiher mühen sich auch nicht mehr in der Bucht mit Fischen ab. Die Wiese ist reich gedeckt an Echsen. Leicht zu erwischen, wie es scheint. Idylle. Friede, Freude, Eierkuchen.

Es wimmelt vor Eisvögeln – jeden Tag können wir sie bei der Echsenjagd beobachten

Dieses Monster hat einen Hinterleib halb so groß wie ein Tischtennisball

Begehbare Wildnis

Als wir auf dem Rückweg am Dorf vorbei kommen, treffen wir Maria. „Wollt ihr einen Kürbis haben?“ Gerne! Unsere frischen Vorräte werden durch Kahlfrass deutlich dezimiert. „Was möchtest du dafür haben?“ Maria hält Rücksprache mit einer anderen Frau. „Gebt was ihr wollt.“ Wir fragen, ob sie mit einem Glas Honig einverstanden wäre. Sie nickt freudig. Und wir freuen uns ebenfalls, wir haben nämlich ein Honig-Problem an Bord. Viel zu viel vom berühmten Manuka-Honig aus Neuseeland lagert auf Atanga. Er war als Mitbring für die lieben Freunde und Familie in Deutschland gedacht. Jetzt fällt der Flug flach und ihn nach Australien zu bringen, dürfte Stockhiebe nach sich ziehen. Zwei Gläser sind schon auf andere Segelboote gewandert, eines wird gerade verfrühstückt.  Und eins geht nun im Tausch gegen einen Kürbis.

Am nächsten Tag treffen wir auf Ratu. Er arbeitet am Gemüsebeet, was nahe der Herrenhäuser angelegt ist. Ratu erzählt uns, dass alle Bewohner des Dorfes von der Insel stammen. Allerdings aus unterschiedlichen Orten. „Bist du zufrieden hier?“, frage ich. „Ja durchaus. Aber wir sind mit vier Arbeitern zu wenige Männer für das riesige Gelände. Wir müssten zehn sein, um alles zu schaffen. Und die Bezahlung könnte auch besser sein. Mit dem Boot fahren wir manchmal in unsere Dörfer und an Weihnachten.“

Früher gab es mal einen Fußweg, der die Nordspitze der Insel mit den Dörfern verbunden hat. Er bedauert, dass dieser Weg verloren gegangen ist. Man müsste ihn reaktivieren, findet er. Es wäre viel bequemer als alles mit dem kleinen Boot( was unten in der Bucht liegt und der Gemeinschaft zu gehören scheint) hierher zu transportieren,
Die Rindviecher werden auch mit dem Boot befördert. Immer wenn die Herde einhundert Tiere erreicht hat, wird abverkauft. Kälber zum weiter Züchten oder Großziehen, bekommt man für 200 Dolla. Ein Tier zum Schlachten kostet 400 Dollar. Die Schlachttiere werden vor Ort erschossen. Die Kälber lebend transportiert. Man mag sich nicht vorstellen, wie das im offenen Bötchen mit Außenborder aussehen mag. Ratu gibt uns eine Vorstellung von der Idee: „Ich möchte eines der Pferde haben. Sie sind nutzlos für den Chef. Er verschenkt sie. Dann binde ich dem Pferd die Beine zusammen und wir hieven es in das Boot“. :shock:
„Wollt ihr zwei Papayas haben und Pok Choi? Und habt ihr vielleicht eine alte Leine für mich? Dann kann ich ein Pferd fangen.“ Achim sagt, dass er bestimmt an Bord etwas Passendes findet. Der Deal ist beschlossen. Katu ernet für uns die Papaya und den Pok Choi. Zwei Trinknüsse gibt es noch oben drauf.

„Ihr könntet die unbeliebten Pferde auch essen“, sagt Achim. „In Deutschland ist das zwar nicht sehr verbreitet, wird aber durchaus gemacht.“ Ratu guckt und grinst: „Unsere Vorfahren haben alles gegessen. Manchmal sogar sich gegenseitig.“ Er will sich ausschütten vor Lachen.

Wir hatten schon davon gelesen, dass sich die Melanesier in Fiji über ihre eigene Vergangenheit lustig machen. Über 2500 Jahre wurde Kannibalismus in Fiji betrieben. Die Horrorgeschichten, die die christlichen Missionare in die alte Welt schickten, über Schlacht-Buffets mit hunderten von menschlichen Opfern, konnten nicht als wahr bestätigt werden. Es kam heraus, dass die Missionare gar keine Augenzeugen gewesen sind.
Unbestritten ist allerdings, dass die Fidschianer als höchste Form der Rache an Rivalen, diese verspeisten. Der letzte bekannte Vorfall ereignete sich 1860 als der Reverent Thomas Baker gefressen wurde. Die Nachfahren des Kannibalen-Stamms haben sich bei den Nachfahren von Baker offiziell entschuldigt.
Die Schuld von damals ist getilgt und seitdem sollen Kannibalen-Witze unter den Melanesiern groß im Umlauf sein.

Bavatu Harbour

Der Blick in die – nun leere Bucht – wir sind allein


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SV Confusion – James Murray UK

CONTESSA 32 IN THE AZAB 2023 – DIALOG JAMES AND PETER

Dear James, these are the pictures of my dreams …. many thanks. At the same time I have to say that some improvements might be useful to gain better performance at the end:
– using the CROSSBAR item for line transfer would improve / better line pull
IF ITS EASY TO FIT AND MAKES A BIG DIFFERENCE THEN IM INTERESTED AND PERHAPS IT COULD BE SHIPPED TO A CORUNA? WILL BE THERE IN OCTOBER
– line transfer to tiller could be improved for better reaction / counteraction by using kind of clamcleat
INSTEAD OF THE CHAIN AND ITS FITTING? DO YOU HAVE A PICTURE?
BUT: last not least the unit has served well and took you back to your home port … but for the next challenge … we should play the piano of improvement please.
HA HA IM WILLING TO TRY AND I LOVE MY WINDPILOT 
take care
Peter

SV Windpilot – Greg Kruegermann US

AUSWANDERERGESCHICHTEN – RÜCKWÄRTS ERZÄHLT
KRUEGERMANN PICKLES & SAUERKRAUT – SOLD OUT

Greg Kruegermann