Kategorie: Mare Più

Meine fünf Highlights im Norden Kroatiens. Und Deine?

Man könnte mich morgens um zwei aus dem Tiefschlaf rütteln, und ich könnte eine Liste meiner fünf schönsten Highlights im Norden Kroatiens herunterbeten. Meine Reihenfolge:

1. Cres-Stadt. Da fängt alles an!

Der schielende Engel an einer Kapellenwand von Cres auf dem Weg von der Marina in die Stadt. Wobei das „Schielen“ keine Schlamperei des vermutlich venetianischen Steinmetzes war, sondern ein Zeichen von Heiligkeit, mit dem er das Engelsgesicht ausstattete. Wer aufmerksam durch Cres schlendert, wird viele weitere steinerne Gesichter entdecken. Wo man in Cres ankert oder alternativ zur Marina anlegen kann, steht im REVIER KOMPASS KROATIEN NORD.

Warum? Ich kann kommen, woher ich will: Im alten Stadthafen beginnt für mich jedes Mal wieder der Sommer. Obs an den blauen Markisen der Lokale um den alten Stadthafen liegt? Oder am Weg entlang der Badestrände Cres? Oder an den Gesichtern, die von den Kirchtürmen und Hauswänden in Cres herabschauen?

2. Krka-Wasserfälle. Der größte natürliche Aquapark der Welt.

Sommerhitze und kühles Süßwasser – die Krka-Wasserfälle sind ein faszinierendes und gigantisches Zusammenspiel von beidem. Wie man hinkommt, ob mit Fahrrad, Dampfer oder zu Fuß, und was es kostet, steht im REVIER KOMPASS KROATIEN NORD.

Weil mich nach Tagen Salzwasser die Überfülle an sprudelndem Süßwasser jedes Mal von neuem überrascht und berauscht.

3. Kornaten. Die spröde Schönheit einer menschenleeren Mondlandschaft.

Von der alten Festung in der Mitte der Insel Kornat hat man den besten Rundblick über die faszinierende Landschaft der Kornaten. Wo man die besten Buchtrestaurants auf den Kornaten findet, steht im REVIER KOMPASS KROATIEN NORD.

Es ist diese vollkommen abweisende, abgelegene Mondlandschaft, die mich immer wieder angezogen hat. Am liebsten erlebe ich sie in einer einsamen Bucht von Kornat. Oder ganz oben von der alten Festung aus dem 6. Jahrhundert auf der Insel Kornat, von wo man rundum den besten Fernblick hat.

4. Insel Susak – Paradies auf feinstem Sand.

Deutlich erkennt man auf dem Foto die vor ewigen Zeiten auf einer Kalkplatte angewehte meterdicke Schicht aus feinstem Sand. Die Highlights auf der eine Segelstunde westlich von Mali Losinj gelegenen Inseln Susak findet man im REVIER KOMPASS KROATIEN NORD.

Ihre geologische Beschaffenheit – eine 5 Meter dicke Schicht angewehten Lössands macht die abgelegen Insel und kleine Wanderungen immer wieder so reizvoll. Und ihren Bewuchs viel grüner als den aller anderen Inseln. 
5. Über den Quarner.

Wenn man vom Norden kommt, ist die Wasserfläche des Quarner immer wieder eine nette erste Herausforderung auf dem Weg in den Süden. Warum man vor dem Quarner tatsächlich Respekt haben sollte, habe ich in meinem Buch beschrieben.

Das sind meine Highlights im Norden. Ich bin neugierig, was die Highlights meiner Leser im Norden Kroatiens sind.  Schreib einfach Deine drei wichtigsten Highlights an [email protected]. Ich hoffe, möglichts viele machen mit. Das Ergebnis der Umfrage wird in einem der nächsten Posts vorgestellt.

 

Sommertörn 2022: Von Irland nach Kroatien (4). Die "Don’t-look back"-Welle. Von Nordspanien nach Südportugal.

Von Irland nach Kroatien: In meinen früheren Beiträgen schilderte ich unsere Taktik, auf guten Wind zu warten und lange Strecken in einem Stück zurückzulegen. Und die Bedingungen, die wir dabei auf dem Weg von Irland über die irische See zu Scilly-Isles sowie auf der 440 Seemeilen-Reise über die Biskaya erlebten. Auf unserer 3-tägigen Fahrt vom nordspanischen Muros an der galizischen Küste bis nach Portimao an der Algarve sollte es uns nicht ganz so friedlich ergehen. 

Der Blick beim Wachwechsel im Morgengrauen nach hinten verheißt, was die Tage entlang der portugiesischen Küste uns bringen würden. Wind. Und jede Menge Wellen.

Freitag, 5 Uhr früh, ca. 25 Seemeilen vor Nazaré/Portugal:

Sven weckt mich. Es ist Zeit, meine Wache anzutreten. Eigentlich hätte ich ihn schon vor 3 Stunden ablösen lösen, aber seit wir dahinter kamen, dass 5 Stunden Schlaf weit erholsamer sind als 2, quält sich jeder von uns beiden durch längere Nachtwachen.

Durch die Fenster meiner Heckkoje erkenne ich die erste Helligkeit. Und den Gischtstreifen, den LEVJE als weiß leuchtende Spur auf dem Wasser hinterlässt. Ich stehe auf, wasche mich im schwanken Schiff, streife mir im Gewackel Hemd und Hose über und klettere den Niedergang hinauf. „Nichts los“, sagt Sven. „Ein paar Frachter, kaum Segler. Konntest Du schlafen?“

Nein, schlafen kann man das nicht nennen. Wir laufen platt vor dem Wind, mit ausgestellten Segeln nach beiden Seiten. „Schmetterling“ nennt man das, wenn das Rigg aus Flügeln zu bestehen scheint und man abends damit über den See gleitet. Aber hier ist nicht der See. Hier ist die See. Und es ist keine gemütliche Abendbrise, sondern 22-25 Knoten schräg von hinten und fast aus Nord, die uns kraftvoll durch die Wellen südwärts drücken, was LEVJE mal mit sanften Wiegen, meist mit heftigem Geigen von links nach rechts quittiert.

Ja, die Wellen. Die Vorhersage für unser Gebiet lautete eigentlich „Wellenhöhe 3 Meter“. Das ist viel, wenn die 2-Meter-Welle, die eben das Heck steuerbord traf, vollkommen reichte, um LEVJE aus ihrer Bahn zu werfen. 2 Meter Wellenhöhe waren es gestern Nachmittag auch schon. Genug, um meiner behäbigen LEVJE Spitzengeschwindigkeiten von 12 Knoten zu verpassen, wenn eine der von hinten anrollenden Wellen sie mitten in ihrer Fahrt ganz einfach mit sich riss.

Doch am späten Nachmittag überlagerten sich zwei Wellensysteme: Ein kurzes, hackiges mit steilen Wellen aus dem Norden. Und eine längere, rollende Welle von Nordwesten. Ich habe Jahre gebraucht, um zu verinnerlichen, dass „Welle“ im Mittelmeer nur selten aus einer Richtung kommt und „Kreuzsee“ (wie man sich kreuzende Wellenrichtungen nennt) eigentlich fast der Normalzustand ist. Wer sich auf Windy ins entsprechende Untermenü „Wellen“ klickt und sich die Grafik für einen bestimmten Punkt ansieht, wird erstaunt sein, was sich da an einem Standort so alles kreuzt.

Jetzt gerade drücken die Wellen aus beiden Richtungen LEVJE aus ihrem Kurs, indem sie das Heck, das sie als erstes treffen, einfach beiseite schieben, mal mehr, mal weniger. LEVJE neigt sich dann gefährlich zur Seite, bis der wirbelnde Autopilot die Situation wieder im Griff hat.

„Waltzing Matilda“ nenne ich LEVJEs Bewegungen nach dem Song von Tom Waits. Es ist, als wäre meine LEVJE eine behäbige Bäuerin, die sich schwer ächzend unter erheblicher Geräuschentwicklung südwärts waltzert. „Waltzing Matilda“: Soviel Humor war mir nach meinen wachfreien fünf Stunden noch geblieben, dass ich leise jene gegrölte Version des späten Tom Waits vor mich hin summe und meinem Boot eher fasziniert als müde zusehe, wie es die chaotisch von vielen Seiten einwirkenden physikalischen Kräfte in eine halbwegs geregelte Fahrt mit Kurs 180 Grad übersetzt. Wieder einmal steigt meine Achtung für die Menschen, die Yachten wie LEVJE bauten.

9 Uhr:

Eigentlich Zeit für ein zweites Frühstück für mich. Aber der Wind weiß nicht recht, was er will, ob 15 oder 25 Knoten. Die Wellen wissens aber schon. Sie sind höher als noch vor vier Stunden und treffen das Heck nun wuchtiger. Schwächelnder Wind und zunehmende Wellenhöhen: Jeder, der das kennt, weiß, es ist keine verlockende Kombination. Naja, wir sind vor Nazaré. Jawoll, das Nazaré-Surferparadies, zu dem Surfer aus aller Welt pilgern, einmal im Leben vor dem Strand die 9 Meter Welle zu erwischen. Irgendwie unvorstellbar. Mir auf LEVJE reichen gerade schon die 2,50 Meter, die den Horizont hinter uns verbergen

Eine Yacht an jenem ungemütlich faszinierenden Morgen vor Nazaré. Das Foto erzählt viel vom Segeln in rauer See.

Vier Stunden nach dem Morgen Espresso kehrt die Müdigkeit mit voller Wucht zurück. Ich könnte mich jetzt gerade hinlegen und einfach die Augen schließen. Aber das wäre fahrlässig. Ich muss aufpassen. Nicht nur auf mein Boot, sondern auf das, was ringsum geschieht. Kurz nach Sonnenaufgang krauchten nacheinander drei Segelyachten vor unserem Bug herum, mal Kurs aufs Land, mal kurz hinaus auf die See. Mal an Steuerbord, mal an Backbord. Zumindest einer von ihnen schien mit dem Wind nicht sonderlich gut zurechtzukommen. Ich lauschte andächtig auf dem Funkgerät dem französischen Skipper, der sich bestimmt 10 Minuten auf Kanal 16 mit dem Wachhabenden auf dem Frachter unterhielt, dass der

seinen Kurs bitte im Heck und nicht vor dem Bug kreuzen möge. Auch eine Möglichkeit, mit einem der vorbei schippernden Berufsseeleute in Kontakt zu kommen. Und für mich eine willkommene Ablenkung von der Müdigkeit. Denn die hält mich weiter im Griff. Um mich abzulenken, hole ich die Kamera von unten und klettere nach hinten auf den „Smoker-Seat“ im Heckkorb. Da hat man den besten Blick auf das Spiel der Wellen und die Seevögel auf der Jagd hier in ihrem Lebensraum the middle of Nowhere.

15 Uhr: Die „Don’t-look-back“-Welle

Wellenhöhen von 3 Metern sind ehrfurcht gebietende Gebilde, wenn sie so knapp hinter dem Boot auftauchen.

Jetzt am Nachmittag wachsen die Wellen noch einmal. Die 3 Meter Wellenhöhe, die auf Windy prognostiziert wurden, sind jetzt da. „Das ist enorm“, muss selbst Sven zugeben, wenn er auf Wache kurz von seinem Buch mit American Short Stories aufschaut und in die anrollenden Berge nach hinten blickt. In seinen Worten schwingt Respekt, doch gleich wendet er sich wieder den Short Stories zu, als gäbe es gerade nichts weiter zu tun oder zu sagen. Würde ich ihn nicht seit zweieinhalb Jahrzehnten kennen, würde ich denken, er markiert den coolen Hund. Aber das ist nicht so. Sven ist Maschinenbauer. Er sieht die Welt komplett anders als ich, und ich würde was drum geben, wenn ich die Welt nur einen Augenblick sehen könnte wie er. Ein Dauer-Analytiker, der in seinem nimmer endenden Kampf gegen die kaputtgehenden Dinge unserer Welt immer wieder seine schärfste Waffe zum Einsatz bringt. Er schaut einfach genau hin. Er beobachtet und analysiert exakt das Spiel von Kraft und Gegenkraft. Wo ich in Schönheit oder Scheusslichkeit der Welt schwelge, ist er mit dem messerscharfen Lineal seines analysieren Verstandes am Werk. Und wenn er jetzt wieder zurück zu seinen Short Stories kehrt, dann hat der Analyse-Apparat hinter seinen Techniker-Augenbrauen ihm als Ergebnis mitgeteilt, dass das Spiel der Kräfte im Lot ist und keine Gefahr besteht. Während Tommy, der Emotionspinsel, versucht, mit seinen Gefühlen zu denken und beim Anblick jeder Welle innerlich „Ui ui ui“ sagt, und: „Wenn dett mal jut jeht.“

Doch auch Svens ruhig dahingesagter Bemerkung „Das ist enorm.“ drückt wahrscheinlich dieselben Emotionen aus. Respekt. Sich klein Fühlen in den Elementen. Ehrfurcht, ein altes Wort. Ich jedenfalls lerne an diesem Tag zweierlei:

• So wichtig wie die Windprognose ist auf langen Fahrten auch die Wellenprognose. 

• Ich sagte es bereits: 2-3 Meter Wellenhöhe klingt nach wenig. Aber es reicht, damit man in einem Wellental den Blick deutlich nach oben richten muss, um zum gischtenden Kamm einer Welle hinaufzuschauen.

Fataler Weise haben die ersten dieser Welle die unangenehme Eigenschaft, genau am Heck zu brechen. Weil sie höher sind als wir, weht ihre Gischt jetzt ins Cockpit. Sven schaut nun von seinen Short Stories auf, sein Beobachtungsapparat analysiert, was da gerade hinter uns vor sich geht, während ich das Ganze mit einer Mischung aus Faszination und Grusel beobachte und darüber nachdenke, die Kamera zu holen, um als Zeitzeuge die gläsernen Berge hinter uns zu fotografieren. Die Freude überwiegt, wo tatsächlich das Bangen angesagt wäre. Und ich reagieren sollte.

Es gibt – wie ich ich in meinem Buch über Unfallursachen in den Bergen immer wieder feststellte – drei psychische Grundmuster; oder besser: aus unserer Psyche resultierende Fehleinschätzungen, die Ursache für viele Rettungseinsätze in den Bergen sind und sich 1:1 auf die See übertragen lassen:

• Menschen, die im Angesicht einer Gefahr wie solcher Wellen ausrufen: „Oh, die sind aber toll!“, weil sie es nicht besser wissen und ihnen jeglicher Sinn für die möglichen Gefahren einer solchen Situation fehlt.

• Menschen, die erfahren genug sind, die konkret drohende Gefahr bewusst zu sehen, aber sagen: „Das geht schon noch!“

• Menschen, die die Gefahr sehen, aber sich ihr aus irgendeinem Gefühl von Sicherheit überlegen fühlen.

Wohin ich in diese Kategorie gehöre? Vor Nazaré gehöre ich sicher zu den letzten beiden Kategorien. „Es sehen, aber nicht reagieren.“ Als Sven sanft sagt: „Du solltest jetzt das Skylight Deiner Heckkoje schließen, das einen Spalt offensteht. Wenn die Gischt hier ins Cockpit weht, wird gleich eine Welle hinten am Deck einsteigen.“

Darauf antworte ich fröhlich, dass das noch nie passiert sei, weil das Skylight nicht an Deck, sondern 30 Zentimeter darüber angebracht ist.“ Sven blinzelt. Ich sehe nicht, was gleich passieren wird. Dass eine Welle höher als die anderen gleich am Heck brechen, über das Achterdeck spülen und selbst die 30 Zentimeter Barriere und das hintere Süll des Cockpits erklimmen wird. Dass derfingerbreit geöffnete Spalt meines Skylights reicht, damit in Sekundenbruchteilen 1,5 Liter Seewasser ihren Weg ins Bootsinnere finden und auf meine Matratze, Betdecke, Kissen, Leintuch zu spülen.

Anfängerfehler. Ich Idiot habe des Skylight nicht ganz geschlossen.

Ich verschwinde unter Deck. Und bin eine Stunde beschäftigt, bis ich in der schwankenden Kammer die nassen Sachen separiert und die Matratzen sofort mit Lagen von Papiertüchern trockenzulegen versuche. 

Samstag, 16 Uhr:

Eine Stunde später haben die Wellenhöhen weiter zugenommen. „Mehr sollte es jetzt nicht werden“, lautet  meine gemurmelte Gebets-Formel ans Universum, dass es doch nun allmählich gut ist mit „Mal sehen, was das putzige Kerlchen da aushält.“ Sven ich diskutieren, was wir tun können. Ob die brechenden Wellen eine Gefahr für Boot und Besatzung bedeuten. Ob die Möglichkeit besteht, dass eine von ihnen das Boot querschlagen lässt und überrollt. Aber noch ist der Autopilot wachsam und bekommt das  ausbrechende Boot jedes mal wieder in den Griff.

Wir erreichen die Berlengas-Inseln vor Peniche. Auf meiner Reise nach Norden vor vier Jahren mochte ich den kleinen Sardinenfischer-Hafen und das lustige Völkchen von Langfahrern, die sich dort herumtreiben und habe es in meinem Buch AUF DEM MEER ZU HAUSE beschrieben. Ich weiß, dass wir den Hafen von Peniche sicher ansteuern könnten, selbst bei den augenblicklich ungünstigen Bedingungen. Dass hinter der Halbinsel von Peniche das Meer glatt sein würde. Dass wir raus wären aus den Wellen. Der Hafen wäre leicht erreichbar selbst bei Starkwind, was man von den Häfen entlang des Tejo vor Lissabon aufgrund der starken Strömung des Flusses nicht behaupten kann. Auch das habe ich am eigenen Leib erlebt.

Wir verwerfen den Gedanken, unsere schnelle Fahrt abzubrechen. Wir wollen den guten Wind weiter nutzen und lassen Peniche links liegen. Alleine wäre ich wahrscheinlich schwach geworden, schon allein um den Ort ein zweites Mal zu erleben, der mir damals so vertraut wurde.

23.00 Uhr: Vor Lissabon. Nachts über die Tejo-Mündung. Und ein Rekord.

Kurz vor der Tejo-Mündung weckt Sven mich. Meine Wache. Unsere Entscheidung, nicht den Hafen von Peniche anzulaufen, war richtig. Die Berlengas-Inseln wirkten wie ein Wind- und Wellenbrecher, kurz danach beruhigte sich die See und der Wind wurde zahmer.

Als ich meine Wache vor dem Tejo antrete, zeigt sich, dass meine Sorge nicht unberechtigt war. Kaum bin ich im Cockpit, frischt der Nordwest auf 30-35 Knoten auf. Nach einer mitternächtlichen Reff-Aktion ist auch das ausgestanden und der Spaß überwiegt in der Dunkelheit. Die großen Wellen kommen jetzt nicht mehr steil, sondern als majestätische Roller in weiten Abständen aus Nordwesten. Als eine von ihnen LEVJEs Heck in der Dunkelheit anhebt, halte ich für einen Moment den Atem an. Es sieht es so, als würde sich der Bugkorb, der jetzt vorne schräg unter mir liegt, gleich ins Wasser bohren. Aber die Welle reisst an ihrer Vorderseite LEVJE mit. LEVJE lässt sich das nicht zweimal sagen und surft rauschend den plötzlich sich bietenden Abhang hinunter. Als ich ich aus dem Augenwinkel auf die Logge schaue, zeigt sie im Surf 14,9 Knoten an. Fast 30 km/h. Das schnellste, was ich auf einem Dickschiff je erlebte. Nur gut, dass ich in der mondlosen Nacht nicht nach hinten sah.

Samstag, 11.6.22: Ein ruhiger Schluss.

Am Nachmittag ändert sich am Kap Sagres, dem Cabo Finisterra von König Heinrich der Seefahrer nennt,  das Klima. Unser Kurs führt nun nicht mehr nach Süd, sondern nach Ost. 

10 Tage sind wir jetzt seit Dublin unterwegs. Und zum ersten Mal in diesen 10 Tagen ist die Kühle und Frische Irlands und des Atlantik verschwunden und das Mittelmeer schickt uns heißen Hitzeschwälle entgegen. Meine Morgenwache war noch kühl und nass vom Tau. Salz und Nässe hängen in meiner dicken Hose und meinen Sachen, aber hinter Kap Sagres ist die Hitze mit einem Schlag da.

Ich schäle mich aus den dicken Fleece-Sachen, bis nur noch T-Shirt und Short übrig sind. Weil es in der Sonne so heiß ist, beschließen wir, das Bimini aus seinem vierjährigen Winterschlaf zu wecken und über dem Cockpit aufzubauen. Es muss irgendwo hier an der Küste Portugals gewesen sein, dass ich es vor vier Jahren wegpackte und nicht wieder auspackte.

Der Wind schläft ein. Und wenn mich jemand fragte. warum ich an diesem Morgen wieder einmal Traurigkeit empfinde, von Irland wegzugehen und mich nun auch vom Atlantik zu verabschieden, dann hat das nicht nur emotionale Gründe. Der Wind dort wehte konstanter als in der Kleinräumigkeit des Mittelmeers, in der sich mindestens einmal am Tag das Wetter ändert. Sehe ich mein Logbuch durch, dann lief seit unserer Abreise aus Howth bei Dublin vor 14 Tagen der Motor gerade mal 20% der Zeit, die wir auf See verbrachten. 80% der Zeit liefen wir unter Segel. In jenen 14 Tagen haben wir – Hafentage mit eingerechnet, 1.200 Seemeilen zurückgelegt.

Etwa 20 Stunden später, am Samstag gegen 21 Uhr fällt nach einer überwiegend windlosen weiteren Fahrt unser Anker in der Bucht von Portimao nahe Faro an der Algarve. Das Schiff hat bei der harten Überfahrt gelitten. Zeit, um sich während der darauffolgenden Schwachwind-Tage in den dortigen Werkstätten  ums Schiff zu kümmern. Und vor allem: Um einfach mal wieder auszuschlafen.

Portimao unter dem Abendhimmel, kurz vor dem Ankern. Rechts die Marina Portimao – aber wer sich durch die Wildnis bewegt, der will immer mehr davon. Also blieben wir draußen vor Anker.

PS: Im letzten Post kündigten wir die Verlosung meines Buches AUF DEM MEER ZU HAUSE an. Danke an Alle, die mir schrieben. Die Gewinner werden von Susanne Guidera aus dem Verlag direkt benachrichtigt.
Ich freue mich auch für diesen Post auf Euer Feedback an [email protected].

PPS: Noch ein Termin: Die nächste Folge unseres Podcasts SEGELN IST MEER! – Segelmythen auf den Grund gegangen
dreht sich ums Thema ALLEINSEGELN AUF LÄNGEREN STRECKEN – TRAUM ODER ALPTRAUM?
Ab Montag, 18.7.22 online.

Törnziele in Kroatien (7): Die Stadt Hvar. Warum man buchstäblich nicht drum herum kommt.



„Beliebt. Belebt. Begehrt.“ überschrieb ich das Kapitel über Hvar-Stadt in meinem Buch REVIER-KOMPASS KROATIEN SÜD, aus dem auch das obige Wimmelbild entnommen ist. Es enthält alle wichtigen Angaben zu Anlegemöglichkeiten, Ankerplätzen, der tricky Zufahrt zur Tankstelle und vielem mehr. 

Regelmäßig stellt Mare Piu die interessantesten Ziele im Norden und Süden Kroatiens vor, die man mit dem Boot erreichen kann. Die bisherigen Folgen brachten die wichtigsten Infos über Krka und Kornaten, über Telascica- und Biokovo-Nationalpark sowie über die Städte Trogir und Mljet.

Wieso nach Hvar?

Ob Hvar Stadt wirklich „Beliebt. Belebt. Begehrt“ ist? Da gehen die Meinungen auseinander. „In der Saison nicht nach Hvar!“, beschreibt SEA-HELP-Chef Wolfgang Dauser seine Urlaubsziele. Andere schwören auf einen Besuch in der bemerkenswerten, historisch und von ihrem Nachtleben her reichen Urlaubsmetropole.

Dass Hvar in der Hochsaison beliebtes Törnziel ist, hat viel mit seiner geografischen Lage zu tun. Man kommt schlecht drum herum. Von den großen Charter-Ausgangshäfen Trogir und Split sind es (wie man auf dem Google Maps-Link in der Überschrift erkennt) nur wenige Seemeilen. Und weil Hvar eine lange Insel ist, die wie ein Verkehrshindernis auf dem Weg nach Süden liegt, kommt man von Trogir und Split automatisch hier vorbei – die West-Ecke zwischen Hvar Stadt und den vorgelagerten Pakleni-Inseln gehört in der Saison zu den meistbesuchten. Und wer hierher kommt, kann kroatisches Sumer-Nightlife in vollen Zügen genießen.

Doch jenseits allen bunten Trubels bietet Hvar echte Sightseeing-Highlights. Eine venezianische Altstadt, die nicht nur mit dem Arsenal genannten Bau an Hvars Hoch-Zeit als venezianischer Flotten-Stützpunkt erinnert. Badestrände mit teuren Badeetablissements. Eine Festung hoch über der Stadt, die einen atemberaubenden Rundblick über die südlich gelegenen Pakleni-Inseln bietet.

Kein Zweifel: Die Stadt ist reich an Gründen, warum man hierher kommen soll. Nur mit einem geizt Hvar: Mit guten und sicheren Anlege- und Ankermöglichkeiten. 

Wo Anlegen in Hvar?

Marina gibt es in Hvar keine. Ein häufig belegter Stadtkai mitten im Nightlife, ein paar Bojen – man sollte früh aufstehen, um in Hvar anzukommen. Und spät Nachts ins Bett gehen, um ruhig einschlafen zu können. Und die kleine Tankstelle Hvars – Lage siehe das Wimmelbild – ist eine echte Herausforderung für jeden gestandenen Skipper. 

An den wenigen Ankerplätzen Hvars sollte man seinen Anker stets sicher einfahren – vor allem, wenn Gewitter droht. Auch darüber kann SEA-HELP Chef Wolfgang Dauser und viele Kroatien Skipper ein Lied singen.

Alle Anlege- und Ankermöglichkeiten sind im REVIER-KOMPASS KROATIEN SÜD samt Ausweichmöglichkeiten und Alternativen beschrieben und bewertet.

Das solltest Du über Hvar wissen.

Hvar sollte man – Törnplanung hin oder her – wie die Pakleni-Inseln eher an Wochenenden besuchen. Der Grund: Crewwechsel, zwischen Freitag und Sonntag sind die meisten Boote in ihre Ausgangshäfen um Trogir und Split zurückgekehrt. Oder noch nicht wieder ausgelaufen.

Wie Trogir lebt auch Hvar vom Zauber der Enge und von verwinkelten Gassen. Und wie Trogir ist es nicht nur begehrtes Ziel des Boots-, sondern auch des Landtourismus. Wer früh am Morgen durch die  Altstadt streift, hat am meisten von der „beliebten. belebten. begehrten“ Stadt Hvar. Bilden sie sich ein Urteil, obs wahr ist. Mit den drei B’s.

PS: Der REVIER-KOMPASS KROATIEN schreibt unabhängig. Wir nehmen Marinas, Restaurants und touristische Angebote kritisch unter die Lupe und nehmen dabei keinerlei Sachleistungen der Betreiber an. Wir schreiben offen darüber, wenn Leistungen unterdurchschnittlich oder im Preis unangemessen sind. Unsere unabhängige Meinung gefällt nicht jedem, der dort besprochen wird, es bringt uns gelegentlich 1-Stern-Rezensionen ein. Man erkennt solche „Bewertungen“ daran, dass sie anonym und ohne nähere Begründung abgegeben werden.

Wir stehen zu jeder unserer Aussagen im REVIER-KOMPASS KROATIEN, insbesondere zu jeder Empfehlung und jeder Kritik. Sollten unsere Informationen Dir nicht weitergeholfen oder sich ein Fehler eingeschlichen haben, was bei der Fülle an Daten möglich ist, sind wir für formlose Hinweise an [email protected] dankbar.

Insiderwissen für deinen Traumtörn in Kroatien: 

     Von Slowenien bis Kornaten:         Von der Krka bis Kotor:

https://millemari.de/shop-kategorie/buecher/   

Beide REVIER-KOMPASSE sind nicht nur als Print, sondern auch als eBook erhältlich. Das Ebook ist allerdings ausschließlich über millemari.de erhältlich. Es wird – um beste Bildqualität bei den Wimmelbildern zu bieten – persönlich für jeden Nutzer auf Anfrage erstellt.

Echte Lesermeinungen in 2022:

„Nicht nur die genialen Wimmelbilder, die auf einen Blick einen hervorragenden Überblick über alles Wissenswerte geben, auch die vielen auf den Punkt gebrachten Informationen halfen uns bei der Törnplanung und gaben uns täglich wertvolle Orientierung.“

„Vielen Dank für die beiden Revier Kompasse.

UND für die vielen angenehmen Stunden mit Ihren Büchern.

Ihre Art zu Beschreiben mag ich sehr und macht Lust auf Meer, und mehr!“

„Der Revier-Kompass Kroatien war auf unserem Chartertörn ständig in Gebrauch.“

„Außer den inzwischen verfügbaren, recht brauchbaren Apps mit Revierinformationen und diesem Führer haben wir keine weiteren Revierhandbücher verwendet und auch nicht vermisst.“

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Noch mehr über Kroatien erfahren? Jetzt auch im Podcast SEGELN IST MEER! hören:

Kroatien 2022: Günstiger Urlaub oder teures Pflaster?

Die 65 kroatischen Marinas erhöhen aktuell die Preise für Kurzzeit-Liegeplätze um 9%. Thomas und Ümit gehen dem Mythos „Kroatien ist teuer!“ auf den Grund. Klären auf, wo Kroatien teuer ist, wie man um teure Ecken auf der Reise meidet – und kommen zu einem überraschenden Schluss…

Kroatien? Ist doch ein Einsteigerrevier!

Für viele – und vor allem die, die noch nicht da waren, ist Kroatien gleichbedeutend mit Badehosensegeln. Was ist dran am Mythos? Und warum ist Kroatien kein Einsteigerrevier? Wieso gelten für Nordkroatien andere Regeln als für Südkroatien? Warum sollte man besonders im Juli und August in Kroatien die Augen beim Wetter offenhalten? Thomas und Ümit fragen nach und legen offen, worauf man in Kroatien unbedingt achten sollte…

 


Sommertörn 2022: Von Irland nach Kroatien (3). Wie es sich anfühlt, in 4 Tagen über die Biskaya zu segeln.

Neben meinen Posts über lohnende Ziele in Kroatien werde ich in den nächsten Wochen auch über meine aktuelle Reise von Irland nach Kroatien berichten. Heute ein dritter Post über eine der spannendsten Etappen der insgesamt 3.000 Seemeilen langen Seereise von Dublin nach Dubrovnik.

Das Spiel, das die Wellen mit Levje spielen, fasziniert mich auch auf dieser Überquerung der Biskaya.

 

Tag 1: Donnerstag. Aufbruch von den Scilly-Isles. Von Starkwindfeldern, Mondfischen und Flautenklappern.

Gegen 12.30 Uhr kommen wir endlich los. Um das Funkloch an unserem abgelegenen Ankerplatz auf der südlichsten Insel St. Agnes zu verlassen, gehen wir nicht unmittelbar raus, sondern drehen noch eine Runde Richtung St. Marys, der Hauptinsel der Scilly-Isles, und holen uns den aktuellen Wetterbericht für die nächsten fünf Tage und speichern ihn als Screenshots. Wo wir entlangsegeln werden, gibt es kein Netz mehr. 

Der Wetterbericht liest sich gemischt: Es wird eher schwachwindig sein über der Biskaya mit kleinen wandernden Starkwind-Feldern westlich und nördlich von uns, die wir tunlichst erwischen sollten, um in den geplanten vier Tagen vorwärtszukommen – wir müssen sie finden ohne Wetterbericht. Verpassen wir sie und erreichen die nordspanische Küste erst später, verzögert sich unsere Weiterfahrt auf unbestimmt. Ein Tief vor Portugal bringt reichlich Südwind – und wir säßen dann in Nordspanien fest.

Also setzen wir  Groß und den Blister, das Leichtwindsegel und hoffen, dass die windreiche Biskaya ihrem Ruf gerecht wird.

Am Nachmittag winkt uns ein Mondfisch aus dem Wasser zu. Kaum jemand kennt diese mannshohen kreisrunden Fische. Dabei können sie über 2 Tonnen schwer werden. Man erkennt sie, weil sie beim trägen Treiben an der Meeresoberfläche mit ihrer schmalen Rückenflosse wie einer winkenden Hand aus dem Meer wedeln. Kein Mensch weiß, was die scheibenförmigen Tiere an der Wasseroberfläche tun, denn eigentlich ist ihr Revier 500 Meter tief unter uns. Mondfische sind träge, aber höfliche Zeitgenossen, die sich durch nichts und niemand stören lassen. Unser Mondfisch winkt uns sein Farewell mit seiner wedelnden Flosse noch lange nach.

Sven, der mich begleitet, schläft auf Vorrat. Der ohnehin schon schwache Wird wird schwächer, flaut weiter und weiter ab, bis die kleinen Wellen das Boot so ins Rollen bringen, dass es den letzten Windhauch aus den Segeln haut. Zurück bleibt vom schwachen Wind nichts als flappende Segel, ein schlagender Baum und ein ächzendes Rigg. „Flautenklappern“ nenne ich das Geräusch, das gnadenloser sein kann als mancher Lärm, wenn es über Stunden nicht mehr verstummt. Ich bin froh, dass Sven mich ablöst und lege mich am Spätnachmittag schlafen. Wer weiß schon, was die Nacht bringt.

Sonnenuntergang draußen irgendwo vor dem Ärmelkanal.

22.30 Uhr. Als ich meine Wache übernehme und Sven unter Deck geht, sind wir immer noch weit nördlich. So weit, dass es Anfang Juni immer noch hell ist im Westen. Das wird es noch eine Weile bleiben. Und wenn der Himmel klar ist, wird bereits 4 Stunden später der erste Lichtschein des Morgens im Nordosten stehen. Unter Deck habe ich die Seekarte am Kartentisch ausgebreitet. Im Schein des Rotlichts erkenne ich Einzelheiten. Die Seekarte ist die Imray C18, und mit dem Finger reise ich auf ihr unsere geplante Route südwärts nach. Die Südküste Irlands zwischen der Bantry Bay und Youghal ist in der linken oberen Ecke mit darauf – dort, wo wir herkommen. Die Scilly Isles sind nichts weiter als mehrere Fliegenschiss in der Weite des Hellblau, das in der Karte mit Zahlen über die Wassertiefen gespickt ist. Nordspanien, unser nächstes Ziel, is t250 Seemeilen entfernt und liegt genau südlich. Von dort wollen wir möglichst in einem Rutsch weiter bis Gibraltar. Das macht mir etwas Sorgen. Auch in diesem Jahr steigen dort die Angriffe von Orcas auf Boote und Yachten. Die letzten Tage häuften sich auch die Berichte deutscher Segler über die Tiere, die Boote rammen und Spaß daran finden, Stücke des Ruders zum Spielen abzubeißen, während die verzweifelten Crews vergeblich überlegen, wie sie der „Spielerei“ der bis zu 5 Tonnen schweren schwarzen Rowdies ein Ende setzen können.

Mein Finger bleibt an einer Stelle in der Seekarte hängen. Für die langen Strecken benutze ich vor allem gedruckte Seekarten. Nicht nur deshalb, weil elektronische Seekarten wichtige Details verbergen und erst sichtbar machen, wenn man hineinzoomt. Das Schicksal der Rennyacht VESTAS vor ein paar Jahren, die mitten im indischen Ozeans wegen eines solchen Fehlers in der elektronischen Navigation auf dem einzigen Riff weit und breit auf Grund lief, ist mir Mahnung. Nein, nicht nur deswegen benutze ich Seekarten. Die alten Kartendarstellungen, gereift in 600 Jahren Segelschiffahrt, sind mir gerade für die weiten Strecken lieber, weil ich alle Informationen ausgebreitet vor meinen Augen im Rotlicht vor mir liegen habe. Mein Finger bleibt vor der weiten, trichterförmigen Einfahrt in den Ärmelkanal südwestlich der Scilly Isles hängen, wo sich über der Leere des Meerbodens ein Schriftzug befindet: „Numerous Shipwrecks“ steht da. Das passt zu meiner Stimmung. Wieso liegen ausgerechnet hier lauter Schiffswracks? Die wilden Herbststürme der Biskaya? Die hohen Wellen? Oder markiert die breite Stelle vor dem Kanal jenes Gebiet, in dem im II. Weltkrieg deutsche U-Boote wie Wolfsrudel wehrlose Frachtschiffe angriffen. Immer wieder stößt man an den nördlichen Antlantikküsten auf Spuren dieser Ereignisse, sogar als ich vor der Pandemie mit Sven die weit nödlich gelegenen Hebriden besuchte. Und eine dieser Stories über das Schicksal von Jäger und Gejagten habe ich auf Mare Piu in der Geschichte „Ein Friedhof. Zwei Männer im Krieg“ detailliert recherchiert und erzählt.

Tag 2: Freitag. Die Biskaya empfängt uns.

Gegen 2 Uhr morgens gehe ich nach unten zum Kartentisch und mache meiner Gewohnheit folgend meinen Eintrag in der Seekarte. Ein kleines Kreuz mit Uhrzeit. Im Notfall oder wenn die elektronische Navigation ausfällt, habe ich unseren letzten Standort sofort parat, und auf langen Nachtwachen verkürzt es die Zeit, kurz unter Deck zu gehen, den Reisefortschritt zu erleben und kurz für Sven ins Logbuch Notizen über Wind, Wetter und Schiffsführung einzutragen. Vor einer halben Stunde hat der Wind aufgefrischt. Das Bord-Barometer fällt, endlich weht der Wind mit 5 Beaufort, wenn auch von vorn. Wir haben unseren Kurs weit von der französischen Küste fort südwestwärts gelegt und eines der vermuteten kleinen Starkwindfelder gefunden. Wir segeln immer noch unter Blister. Ich zögere, das Leichtwind-Segel herunterzunehmen. Die Nacht ist zwar sternklar, aber wer weiß schon, ob der Wind, der jetzt gerade kräftig weht, nicht wieder einschläft. Und letztlich würde ich das Bergen des großen Tuchs auf dem nächtlichen Vordeck gerne zu zweit erledigen. Nur für den Fall der Fälle. 

LEVJE liegt jetzt beträchtlich auf der Seite, und die Fahrt ist rumpelig. Der helle Schein eines Objektes voraus, das ich seit eineinhalb Stunden beobachte, ist noch greller geworden. Eine Insel kann es nicht sein, sie wäre niemals so hell angestrahlt. Ein Feld Bohrinseln? Doch die Seekarte zeigt nichts derartiges. Ich werfe einen Blick aufs Radar. Nichts. Wieso zeigt das Radar eigentlich nichts an? Die Sache wird immer mysteriöser.

Zudem halten wir genau auf das Objekt zu. Ein Ankerlieger kann es nicht sein. Niemand kann auf 200 Metern Wassertiefe ankern, jedenfalls kein Fahrzeug, das ich kenne. Ich nehme zum x-ten Mal das Fernglas in die Hand, um mithilfe seines eingebauten Kompasses eine Peilung vorzunehmen, ob sich das Objekt bewegt. Aber auch damit werde ich nicht schlauer. Die Peilung „steht“, sie ist unverändert. Das heisst, das Objekt und mein Schiff sind auf Kollisionskurs. Wenn ich nur sagen könnte, wie weit das Teil entfernt ist. Aber ohne Radar ist das nicht möglich. Ein AIS, ein automatisches Schiffserkennungssystem habe ich auf meinen Reisen bislang noch nie vermisst, das Radar funktionierte immer verlässlich. Aaber für alles und jedes gibts ein erstes Mal. Hier ist es.

Ich probiere es mit einer Kursänderung und gehe höher an den Wind. Je näher wir dem Objekt mit dem  Lichtschein kommen, desto weniger erkenne ich durch das im Seegang verwackelte Bild, um was genau es sich dabei handelt. Ein schleppendes Fahrzeug, das einen Schiffskasko, ein fertig geschweißten Schiffsrumpf zum Innenausbau langsam in den Ärmelkanal schleppt, wäre das wahrscheinlichste. Ich starre zum x-ten Mal durchs Fernglas. Lichterführung auf dem Fahrzeug, die meine Vermutung bestätigen würde, ist keine zu erkennen. Da – die Peilung scheint sich quälend langsam zu verändern. Die Peilung steht nicht mehr, der Winkel wird größer. Das gleissend strahlende Teil, was immer es sein mag, wird hinter uns passieren.

Als Sven mich eine Stunde später ablöst, hat der Wind auf 6 Beaufort aufgefrischt. Das unbekannte Objekt liegt querab im gleissenden Licht. Sven klinkt sich in das am Boden liegende Strecktau ein und turnt wie immer ohne Taschenlampe aufs Vordeck, um den Blister zu bändigen, das große gelbe Tuch in der mondlosen Nacht sauber aufzurollen und samt seiner endlosen Schoten in der Dunkelheit in den Segelsack zu stopfen. Er ist buchstäblich um Längen geübter als ich, ein widerspenstiges Segel auf dem Vordeck in der mondlosen Nacht zu bändigen. Mir wäre es lieber, wenn ich den Deckscheinwerfer anschalten oder Sven im Schein einer Taschenlampe im Auge behalten könnte, ob da vorne in der Dunkelheit alles glatt geht. Aber er meint, der Schein jeder Lampe, auch einer eigenen würde ihn nur behindern. Er weiß wie immer, was er tut, und er arbeitet nachts strikt angeleint. Also lasse ich es und versuche die quälende Frage zu verdrängen, was ich täte, wenn er jetzt im Lärm des Windes geräuschlos über Bord ginge, 100sm westlich vor Brest bei 6bft. und ohne Lampe. 

Irgendwann taucht Sven aus der Dunkelheit auf dem schwankenden Seitendeck auf. Er zerrt den schweren Segelsack mit dem triefnassen Tuch und wuchtet ihn unter Deck. Und damit endet meine Wache.

8 Uhr morgens, 130 Seemeilen vor Brest. Als ich meine Wache antrete, hat sich das Bild komplett geändert. Die Sonne strahlt im großen Blau, wir laufen bei 5-6 Beaufort platt vor dem Wind. Sven hat 

Was die Wellen angeht, war die Biskaya diesmal friedlich. Ganz anders sollte es uns freilich auf der nächsten Etappe ergehen, die in einem Rutsch von Nordspanien nach Südportugal führen wird. Aber das wusste ich an diesem Morgen noch nicht, als ich den Wellen zusah, wie sie aus dem Nordatalantik kommen und das Boot von hinten überholen.

die Segel wie ein Schmetterling ausgebreitet, die Genua rechts, das Groß links, während der Autopilot die Arbeit macht und Sven versunken in sein Buch mit amerikanischen Short Stories ist, das er für seine Wachen bevorzugt.

Ich hingegen bin auf Wache vollauf beschäftigt mit Beobachten. Langweilig wird mir dabei nie. Ich sehe den Wellen zu, die seitlich von hinten von irgendwo aus dem Nordwest-Atlantik anrollen. Es macht immer wieder Spaß, dem Spiel von Boot und Wellen zuzusehen. Wenn ich nach hinten blicke, sehe ich die nächste größere Welle in 50 Meter Entfernung. Wie sie massig und träge auf Levjes Heck zurollt. Wie sie das Heck des fast 8 Tonnen schweren Schiffes einfach anhebt wie einen Korken, als könnte es gar nicht anders geschehen. Wie der Wellenberg das Schiff mit „Hintern oben“ mit sich nimmt, so dass mein Schiff wie ein geübter Surfer auf dem rollenden Abhang verharrt und die Gelegenheit nutzt, hangabwärts zu surfen, als wäre es ein Snowboard in einem verschneiten Hang. Wie das Schiff auf 9, 10 Knoten beschleunigt. Wie am Ende die Welle unbeirrt unter dem Schiff rauschend durchläuft und zielstrebig weitereilt, als hätte sie Eile und keine Zeit mehr, mit irgendwelchen Booten rumzuspielen. 

Ein Basstölpel auf der Suche nach Futter dreht querab seine Kreise. Ich beobachte den gänsegroßen, weißen Vogel mit den stechend blauen Augen, ob er gleich die Flügel anlegt und im Sturzflug elegant wie ein Pfeil mit 100 Km/h auf dem Wasser aufschlägt, um zielsicher einen Fisch zu schnappen, der sich unachtsam an die Meeresoberfläche vorwagte.

Am Vormittag ein Wal, der querab von Levjes rascher Fahrt dösend eine Flosse in die Luft reckt. Ich bin froh, dass 100 Meter zwischen uns liegen. Am Abend ein großer Regenbogen, der sich erhaben von einem Ende zum anderen spannt.

Es gibt so viel zu sehen hier draußen, dass ich niemals müde werde, aufs Meer zu schauen. Zu schaffen macht mir nur die dauernde Müdigkeit auf den langen Fahrten. „No Pain, no Gain.“, lautet ein amerikanisches Sprichwort, es könnte fast der Name meines Bootes sein.

Tag 3: Samstags vor der Bundesliga auf der Biskaya.

Es ist weit nach Mitternacht, als sich plötzlich der Autopilot über Strommangel beklagt. Er quittiert einfach den Dienst. Da wir gerade mit achterlichem Wind von 3 Beaufort unterwegs sind, ist das kein größeres Problem. Ich stelle mich hinters Steuer, was ich sonst auf längeren Reisen nur gelegentlich tue. 

Aber was ist mit der Batterie los? Eigentlich sollte sie ja durch die beiden Solarpanele tagsüber an der Seereling voll geladen sein? Kein Moment, um dem hier draußen auf den Grund zu gehen. Wir lassen einfach den Motor laufen, und die Batterie wird wieder voller. Die schwächelnde Batterie könnte auch der Grund gewesen sein sein, warum das Radar gestern vor dem leuchtenden Objekt gar nichts mehr anzeigte. Das muss man auch mal wissen: Fehlt dem Radar der Saft, kreist sein Sucher oben am Mast sinnlos und leer im Kreis.

Gegen 4.30 Uhr weckt mich Sven. An seiner Stimme erkenne ich, auch er ist jetzt erschöpft. Ich schlüpfe in Hemd, Hose und Segeljacke, streife mir Rettungsweste und Lifebelt über, schaue in die Seekarte und stecke mir zum Wachwerden eine Dattel in den Mund. Eine von den großen, dicken aus dem perfekten Supermarkt in Wicklow, in dem wir zuletzt einkauften und unsere gesammelten Vorräte wie die Kulis in Rucksäcken quer durchs Städtchen auf die Pier und zum Boot schleppten. 

Im Cockpit angekommen, spüre ich immer noch die klebrige Süße der Dattel. Einer Marotte folgend behalte ich den Kern im Mund, um die Müdigkeit durch Drauf-Kauen zu vertreiben. Der Dattelkern macht mir bewusst, wo ich gerade bin. Um mein Hirn wachzuhalten, überlege ich. Wenn ich den Dattelkern statt auf ihm zu kauen jetzt hier in die schwarze See spucken würde: Wie lang würde er brauchen, bis er auf dem Grund ankommt? Mein übermüdeter Denkapparat beginnt zu rechnen. Die Seekarte sagte gerade, dass wir jetzt 4.700 Meter Wasser unter uns haben. Wenn er fünf Sekunden bräuchte, um einen Meter zu sinken, dann bräuchte er für die 4.700 Meter also 23.500 Sekunden. Also fast 400 Minuten. Oder umgerechnet mehr als 6,5 Stunden, die mein Kern unterwegs wäre, bis er irgendwann im ewig lichtlosen Dunkel irgendwo hinter mir unten aufschlägt. Nicht auszudenken, durch welche Zonen er reisen würde, welche Kreaturen ihn aus nächster Nähe begutachten würden. Der träge Mondfisch ist wahrscheinlich noch die am wenigsten Furchteinflössende.

Ich beschließe, das dem Dattelkern nicht anzutun und ihn später, wenn ich mit ihm fertig bin, ordentlich unter Deck in den Mülleimer zu werfen. Aber als ich über diese Option nachdenke, bin ich mir sicher: Wäre der Dattelkern ein denkendes Wesen, seine Reise im Müllbeutel wäre um nichts angenehmer als die sechseinhalb Stunden ins lichtlose Dunkel.

Ob es dieselben Delphine sind, die uns in den letzten Tagen immer wieder besuchten? Fast könnte man es denken. Jedenfalls kommen sie fast „hautnah“ an uns heran und amüsieren sich mit kleinen Kunststücken im Bug von der schnell segelnden Levje.

Am Nachmittag Delphine. Genauer gesagt Tümmler. Sie besuchen uns nicht zum ersten Mal, und wir rätseln verblüfft, während wir sie vom Vordeck aus beobachten, ob es immer die gleich 5-7 Tiere sind, die uns über die Biskaya begleiten. Plötzlich sind sie wieder da. Schießen kreuz und quer unter LEVJES schnell laufendem Bug drunter durch. Drängen sich locker in der Bugwelle aneinander. Spurten mit lässigem Flossenschlag durch die Bugwelle nach vorn davon, als würden sie ein Kunsstück nach dem anderen auspacken. Das Spiel im Bug des Bootes dauert diesmal 20 Minuten. Dann sind seitwärts davongezogen und lassen uns plötzlich einsam zurück. Um eine Begegnung reicher. Um sieben Freunde und Wegbegleiter ärmer.

Fast scheint es, als wären sie stolz, wenn sie ihre Kunststücke neben dem Schiff zeigen. Als würden sie sagen: „Schau mal, was ich kann!“

Tag 4: Sonntag. Ankommen in Nordspanien.

Als Sven mich kurz vor Mitternacht weckt, steht rechts die runder werdende Mondsichel über einer Wolkenbank, als thronte sie als Herrscherin darüber. Eine glitzernde Straße führt übers Wasser genau von dort bis zu mir. Herz – was willst Du eigentlich mehr vom Leben?

Ein schwacher Wind treibt uns südwärts. Eigentlich ist es nur eine milde Brise, wie geschaffen für einen Abendsegler. Mein Wort beschreibt jenen leichten Abendwind auf den heimatlichen Seen in Oberbayern, der eine Yacht dahingleiten lässt als hätte sie Schienen unter sich. Nur dass dies nicht der heimische See ist, sondern die Biskaya, Standort 120 Seemeilen nördlich jener Küste, die offiziell Costa da Morte heisst. „Küste des Todes“, weil der Meeresboden kurz vor ihr von 2.000 Metern auf 200 Meter ansteigt und unzählige Wracks dort liegen. Doch in diesem Augenblick ist von der Wildheit der Küste wenig zu spüren.

Stunden später hat die Wolkenbank den Mond verschluckt. Das Licht ist weg, ich kann das Wasser nicht mehr sehen, das mich meilenweit umgibt, nur hören kann ich es an der Bordwand neben mir, sein Glucksen und Plätschern. Wir gleiten hinein in die Dunkelheit. In mir ist alles ruhig und still. Selbst als mein Gehirn durchzuspielen beginnt, was ich tun würde, wenn ich in diesem Momnt auf den dösenden Wal aufliefe, den ich gestern sah. Ich fühle mich geborgen, getragen vom Leben, wie ich es an Land selten erlebe.

Zwei Frachter ziehen hinter mir vorbei. Drei habe ich an Backbord voraus. Sie erinnern mich daran, dass wir uns A Coruna nähern, der großen nordspanischen Hafenstadt. Und daran, dass wir irgendwann heute am Spätnachmittag in irgendeinem Hafen an dieser Küste ankommen werden.

Aber es ist noch zu früh am Tag. Ich ahne an diesem Morgen noch nicht, dass der launische Wind uns in die Quere kommen wird. Dass er vor der Costa da Morte auf Südwest und auf 20 Knoten aufdrehen wird. Dass wir 5 Stunden länger als geplant aufkreuzen müssen und erst Nachts kurz vor 22 Uhr in einer unbeleuchteten Bucht neben dem Hafen von Muxia den Anker fallen lassen werden. In Muxia, das mit seiner Kirche auf dem Felsen den eigentlichen Endpunkt des Jakobswegs beschreibt und in dem ich vor vier Jahren auf meinem Weg nach Norden schon einmal ankerte. Aber das ist eine andere Geschichte. Und sie steht in einem anderen Buch. 

PS: Wer diesen Post tatsächlich bis hierher zum Schluss gelesen hat statt sich zu langweilen, hat etwas Ermunterung verdient. Er weiß nun eines gewiss: Dass er das Meer aufrichtig liebt und die Wellen. Und dass sein Traum einer solchen Reise, wenn er oder sie ihn denn hat, wirklich der richtige Traum ist.

So viel Begeisterung verdient Unterstützung. Wer eine E-Mail an [email protected] sendet mit dem Stichwort „Biskaya“, nimmt am Ende der Woche teil an einer Verlosung des Buches AUF DEM MEER ZUHAUSE. Denn das: Ist voller solcher Meeresschilderungen wie dieser Post.

Törnziele in Kroatien 2022 (6): Trogir. Die alte Stadt auf einer Insel.

 

Regelmäßig stellt Mare Piu die interessantesten Ziele im Norden und Süden Kroatiens vor, die man mit dem Boot erreichen kann. Die bisherigen Folgen brachten die wichtigsten Infos über Krka und Kornaten, über Telascica- und Biokovo-Nationalpark.

Auf dem obigen Wimmelbild erkennt man gut die drei Teile von Trogir: Rechts die beiden Marinas von Trogir – die SCT-Marina sowie die östlich gelegene ACI-Marina. Man sollte sie bei der Ansteuerung nicht verwechseln. Ganz links jenseits des Flussarms die Neustadt auf dem Festland. Und in der Bildmitte die Altstadt, deretwegen man überhaupt Trogir ansteuert. Wann man das am besten tut und wo man am besten anlegt, sagt der nachfolgende Post. Das Wimmelbild sowie 40 weitere zu den Highlights im Süden Kroatiens findest du im REVIER-KOMPASS KROATIEN SÜD.
©Foto: 2020 Buble Production Shutterstock. millemari.

Wieso nach Trogir?

„Warum verdanken wir eigentlich alles, was heute schön ist, den Venezianern?“ fragt ein jugendlicher kroatischer Skipper über seine Heimat. Die Antwort kann sich jeder selber geben, der einmal an einem Sommermorgen allein durch Trogirs Altstadt schlenderte.

Denn Trogirs Highlight ist zweifellos seine Altstadt, und manche halten sie gar für die schönste Altstadt Kroatiens. Sie entstand vor 2.500 Jahren auf einem vergleichsweise kleinen Inselsplitter im Meeresarm zwischen Festland und vorgelagerter Insel Ciovo. Heute ist die Altstadt mit ihren schimmernden Marmorbögen, den spiegelnd weißen Gassen und den alten venezianischen Palästen ein Relikt aus einer anderen Epoche. Kein Wunder, dass Trogir – ebenso wie Hvar oder Dubrovnik – immer wieder Drehort ist. Oder manche Winkel und Innenhöfe einst die beeindruckende Kulisse für Game-of-Thrones-Episoden abgaben.

Trogir lädt ein zum sich-Treiben-lassen zwischen alten Baudenkmälern, zum abendlichen Flanieren auf der Seepromenade, zu einem Espresso unter dem alten Uhrturm oder zu den Badestränden der Stadt auf der südlich gelegenen Insel Ciovo, die per Leihrad von den Marinas aus schnell erreichbar sind.

Wo kann man Anlegen in Trogir?

Trogir besitzt zentrumsnah gegenüber der Altstadt gleich zwei Marinas: Die SCT-Marina und die ACI-Marina. Beide sind in kurzer Laufweite zur Altstadt gelegen. Etwas außerhalb im Westen liegen weitere Marinas wie die Marina Baotic mit ihrer Wasser-Großtankstelle, die der kleinen Tankstelle zwischen der SCT- und der ACI-Marina nicht nur an Freitagen zum Tanken vorzuziehen ist.

Das solltest Du über Trogir wissen.

Obwohl Trogir viele Liegeplätze bietet, ist es an Wochenenden fast unmöglich, hier einen Liegeplatz zu bekommen. Der Grund: Alle drei Marinas haben einen hohen Charteranteil an Schiffen – an Wochenenden ist Crewwechsel, zwischen Freitag und Sonntag sind die Marinas komplett ausgebucht.

Trogir ist bezaubernd eng und klein – und nicht nur begehrtes Ziel des Boots-, sondern auch des Landtourismus. In der Hauptsaison von Juli bis Ende August sollte man sich auf höhere Besucherzahlen in der kleinen Altstadt einstellen. Wer morgens seinen Espresso und ein Croissant in der Altstadt einnimmt, hat die Stadt noch für sich allein.

Wann man die Marinas am besten besucht, wie die drei Marinas im Preisvergleich 2022 sowie in ihren Leistungen abschneiden, welche Vergünstigungen es gibt und wo man als Charterer am besten seinen Wagen parkt, steht im REVIER-KOMPASS KROATIEN SÜD – ebenso die fünf empfehlenswertesten Restaurants und Konoben.

PS: Der REVIER-KOMPASS KROATIEN schreibt unabhängig. Wir nehmen Marinas, Restaurants und touristische Angebote sehr kritisch unter die Lupe und nehmen dabei keinerlei Sachleistungen der Betreiber an. Wir schreiben offen darüber, wenn Leistungen unterdurchschnittlich oder im Preis unangemessen sind. Unsere unabhängige Meinung gefällt nicht jedem, der dort besprochen wird, es bringt uns gelegentlich 1-Stern-Rezensionen ein. Man erkennt solche „Bewertungen“ daran, dass sie anonym und ohne nähere Begründung abgegeben werden.

Wir stehen zu jeder unserer Aussagen im REVIER-KOMPASS KROATIEN, insbesondere zu jeder Empfehlung und jeder Kritik. Sollten Ihnen unsere Informationen Dir nicht weitergeholfen oder sich ein Fehler eingeschlichen haben, was bei der Fülle an Daten möglich ist, sind wir für formlose Hinweise an [email protected] dankbar.

Insiderwissen für deinen Traumtörn in Kroatien: 

     Von Slowenien bis Kornaten:         Von der Krka bis Kotor:

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Echte Lesermeinungen:

„Nicht nur die genialen Wimmelbilder, die auf einen Blick einen hervorragenden Überblick über alles Wissenswerte geben, auch die vielen auf den Punkt gebrachten Informationen halfen uns bei der Törnplanung und gaben uns täglich wertvolle Orientierung.“

„Vielen Dank für die beiden Revier Kompasse.

UND für die vielen angenehmen Stunden mit Ihren Büchern.

Ihre Art zu Beschreiben mag ich sehr und macht Lust auf Meer, und mehr!“

„Der Revier-Kompass Kroatien war auf unserem Chartertörn ständig in Gebrauch.“

„Außer den inzwischen verfügbaren, recht brauchbaren Apps mit Revierinformationen und diesem Führer haben wir keine weiteren Revierhandbücher verwendet und auch nicht vermisst.“

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Noch mehr über Kroatien erfahren? Jetzt auch im Podcast SEGELN IST MEER! hören:

Kroatien 2022: Günstiger Urlaub oder teures Pflaster?

Die 65 kroatischen Marinas erhöhen aktuell die Preise für Kurzzeit-Liegeplätze um 9%. Thomas und Ümit gehen dem Mythos „Kroatien ist teuer!“ auf den Grund. Klären auf, wo Kroatien teuer ist, wie man um teure Ecken auf der Reise meidet – und kommen zu einem überraschenden Schluss…

Kroatien? Ist doch ein Einsteigerrevier!

Für viele – und vor allem die, die noch nicht da waren, ist Kroatien gleichbedeutend mit Badehosensegeln. Was ist dran am Mythos? Und warum ist Kroatien kein Einsteigerrevier? Wieso gelten für Nordkroatien andere Regeln als für Südkroatien? Warum sollte man besonders im Juli und August in Kroatien die Augen beim Wetter offenhalten? Thomas und Ümit fragen nach und legen offen, worauf man in Kroatien unbedingt achten sollte…

Sommertörn 2022 (2): Von Irland nach Kroatien. Tage und Nächte auf See – Traum oder Alptraum?

Neben meinen Posts über Traumziele in Kroatien werde ich in den nächsten Wochen auch über meine Reise von Irland nach Kroatien berichten. Heute ein Post über den ersten Abschnitt der 3.000 Seemeilen langen Seereise von Dublin nach Dubrovnik.

Sonntag, 7 Uhr Morgens. 40 Seemeilen südlich Südostküste Irland

Die Schönheit des Meeres an diesem Morgen ist unglaublich. So weit ich sehen kann, strahlt die irische See in schönstem Türkis. Wer könnte bei diesem grünen Leuchten schon übler Laune sein? Abgesehen von den farblichen Wirkungen auf unser Befinden frage ich mich nicht zum ersten Mal, was das magische Blau erzeugt.

Am gestrigen Samstag um 14.40 Uhr haben wir von der langen Mole in Wicklow an der Ostküste Irlands abgelegt. Gestern um Mitternacht sind die letzten Licher Irlands hinter uns am Horizont verschwunden, ich bin noch immer traurig, Irland zu verlassen. Es ist, als wäre wieder ein Stück meines Lebens zu Ende gegangen – anders kann ich mir meine Traurigkeit nicht erklären. Aus meinem Plan, noch einmal eine schnelle 500 Seemeilen-Runde um die Insel zu drehen, ist nichts geworden. Wo Irland und Schottland nur 10 Seemeilen nur entfernt liegen, wehte es tagelang kräftig aus Nord – kein Durchkommen gegenan. Nach Süden weht der Wind kräftig – also auf in den Süden, zunächst zu den Scilly-Isles vor der Küste Cornwalls. 

Von Wicklow zu den Scilly Isles sind es 180 Seemeilen. Je nach Windverhältnissen 36 Stunden mit Kurs 180 Grad. Anderthalb Tage nur auf See. Wachen und Schlafen im Wechsel. Ein erster Test für Sven und mich. Denn danach wollen wir vom Südwesten Englands in einem Rutsch über die Biskaya. Von den Scilly-Isles/England Non Stop bis A Coruña/Nordspanien. 440 Seemeilen und vier Tage auf der offenen See.

Als Sven mich weckt, ist seine dreistündige Wache vorüber, und ich bin wieder dran. Über die ideale Wacheinteilung könnte man endlos diskutieren. Weil Sven und ich uns gut kennen, uns vertrauen und seit vielen Jahren immer wieder gemeinsam segeln, halten wir das mit den Wachen wie folgt, und es ist für unsere eingespielte Zweier-Crew eigentlich die beste Lösung:

1. Vereinbart haben wir einen flexiblen 3-Stunden-Rhythmus. Das bedeutet: Während der eine mindestens drei Stunden wacht, schläft der Andere. Das ist gut, es gibt dem Wachführer die Gewissheit, bei Müdigkeit zeitig abgelöst zu werden.

2. Drei Stunden sind also vereinbart. Wenn ich länger wache, kann Sven länger schlafen. Er ist ausgeruhter, frischer, hält länger durch. Und dann kann ich wiederum länger schlafen. Ich weiß von früheren Törns, ohne vorher diese 3-Stundenphasen langfristig trainiert zu haben, komme ich damit schlecht zurecht und bin tagsüber übermüdet, weil ich aus meinem gewohnten Wach-Schlafrhythmus gerissen bin.

Irgendwo Nachts zwischen Irland und den Scilly Isles

Obwohl ich diesmal 5 Stunden schlafen konnte, bin ich am Vormittag geschlaucht. Jetlag-artige Anfälle von Müdigkeit sind mein Begleiter tagsüber, dreiviertelstündiger Schlaf am Tag bringt Erfrischung für zwei Stunden Wachsein. Man muss sich das vorstellen wie die ersten Tage nach dem Langstreckenflug in die USA. Müdigkeit – und hoffen, irgendwann seinen Rhythmus zu finden.

Aber die Müdigkeit ist nur ein Thema. Die Schönheit der See an diesem Vormittag ist unglaublich. Als Sven an Deck ausgeschlafen an Deck kommt, diskutieren wir zum xten Mal die Ursache für das grüne Leuchten des Meeres. Ich kenne es auch von unseren heimatlichen Seen im Juni – und weiß, dass das faszinierende Grün in den folgenden Monaten wieder verschwindet und im Winter zu schwarz wird. Wir entwickeln zwei Hypothesen:

Hypothese 1:
Das irritierende Grün entsteht durch Lichtbrechung. Ein bestimmter monatlicher Sonnenstand sorgt für eine bestimmte Lichtbrechung durch die Wasseroberfläche.

Hypothese 2:
Bestimmte Sedimente, die beispielsweise durch Flüsse eingetragen werden oder auch Algen im Wasser erzeugen die Lichtbrechung.

Hypothese 3:
Eine Kombination aus beidem ist am Phänomen des „grünen Meeres“ schuld.

Ab 16 Uhr ist das große Türkis plötzlich verschwunden, das Meer ist jetzt kaltes Stahlblau. Langweilig ist mir nicht. Ich beobachte das Meer. Oder die Seevögel, die auf der Jagd sind, die Basstölpel und Trottellummen, die so weit draußen ihr Zuhause haben. 


Weit draußen vor der Küste gesellt sich eine Haustaube zu uns. Sie ist beringt und offensichtlich menschliche Nähe gewohnt. 

Als der Wind auf 6 bft. auffrischt, kriegen wir noch einen Vogel. Eine schlichte Haustaube gesellt sich zu uns, 40 Seemeilen (75 Kilometer) von jeder Küste entfernt, sie ist mehrfach beringt. Svens Futter und Wasser verschmäht sie, aber auf Levjes Ruderrad nimmt sie gerne Platz. Allerdings ist das ein unruhiger Sitzplatz, denn dort verrichtet der Autopilot seinen Dienst. Die Taube fährt auf dem Ruderrad also ständig hin und her und rauf und runter, was Flügelschlagen verursacht. Unser Angebot eines windgeschützten Platzes an Bord lehnt sie ab. Stattdessen ist die Hübsche plötzlich scharf darauf, unbemerkt unter Deck zu gelangen, wo sie es sich erst auf Polstern und dann unter dem Kartentisch gemütlich macht. Als ich daraufkomme, dass Taubenhirne den Gang zur Toilette evolutionstechnisch noch nicht drauf haben, sondern ihr Geschäft verrichten, wo sie gerade sitzen, ist Schluß mit lustig. Ich nehme sie und setze sie wieder an Deck. Basta. Nach x-Versuchen, wieder in das zu kommen, was sie als ihren neuen Taubenschlag reklamiert, erhebt sie sich beleidigt in die Lüfte und flattert nordwärts davon. Ich hoffe, ihr gut entwickelter Kompass hat sie den entgegengesetzten kürzeren Weg nach Süden zur nächstgelegenen Küste einschlagen lassen.

22 Uhr. Der Wind schläft etwa 12 Meilen vor den Scilly Isles ein und hinterlässt nur eine kabbelige See. Ab Mitternacht haben wir die Segel geborgen und tasten uns langsam in die schmale Bucht des New Grimsby Fjord. Ich kenne sie gut, 2019 habe ich auf meiner Reise mehrere Tage hier verbracht. Ob die Bojen noch so liegen wie zuvor? Wir passieren die Ruine des Cromwell-Castle, die in der Dunkelheit an Backbord vorbeigleitet. Da – Segelboote in einer Reihe. Alle dunkel, alle haben brav im Ankerlicht im Masttopp angeschaltet. Ob die hier Ankern? Oder liegen sie alle an Bojen? Nicht lange fackeln – ran in der Dunkelheit an eine Boje. Weil Sven es leichter fällt, steuere ich die Boje rückwärts an, damit er die schwere Bojenkette leichter aufnehmen kann. Noch ein Palstek durchs letzte Kettenglied und wir liegen fest. Noch ein Bier vom legendären St. James’s Gate aus Dublin. Und dann gehen bei mir definitiv die Lichter aus.

Erwachen auf den Scilly-Isles. Tresco, Bryher, St. Marys und St. Agnes.

Das südwestliche Ende von Bryher, unter den vier größten Inseln die Insel der Fischer. Und die mit dem besten Campingplatz Britanniens.

Für Briten sind die Scilly Isles eines ihrer ausgesuchten heimatlichen Urlaubsziele, ein Inselparadies von karibischer Wärme (so empfinden es Briten!) und von subtropischer Pflanzenpracht (so denken Kontinental-Europäer). 

Vier größere Inseln liegen zwischen Hunderten kleinerer, und wir beschließen am Morgen nach gründlichem Ausschlafen uns keine dieser vier Inseln entgehen zu lassen und jede zu besuchen. Wir haben drei Tage Zeit, weil wir auf den nächsten Starkwind aus Norden warten, der uns in einem Rutsch über die Biskaya bis nach Nordspanien tragen soll. Also auf nach Tresco, Bryher, St. Marys und St. Agnes, die nicht unterschiedlicher sein könnten. 

Tresco: ein eher edeltouristisches subtropisches Pflanzenparadies mit Edel-Bio-Supermarkt, als wäre es nach den Vorstellungen des regierenden Duke of Cornwall, Prinz Charles, dem ältesten Sohn der Queen, entwickelt. Ein landschaftliches parkähnliches Vorzeige-Kleinod, in dessen Abbey Gardens man zum Tee vorzügliche Scones mit clotted Cream geniessen kann.

Anlanden per Dinghi am Strand von Bryher, im Hintergrund der Norden Trescos mit dem abgelegenen Cromwell Castle.
Bryher wird anders als Tresco anscheinend von Fischern bewohnt, wie man an dem trocken gefallenen Fischerboot sieht. Sie alle tragen auf den Scilly Islands das typische kleine Besansegel, vermutlich soll es das Boot beim Einholen der Netze und Hummerkörbe bugvoraus in den Wellen halten.

Bryher: 70 Meter östlich von Tresco gelegen. Das Zuhause von einigen Fischern, in deren Laden man einen Kescher in die Hand gedrückt bekommt, um Shrimps aus dem wedelnden Seegras zu fischen. Es ginge ganz leicht, versichert der Fischer, aber Sven und ich mampfen lieber ein Krabben-Törtchen mit Salat, bevor wir über die Insel wandern, auf der sich „der beste Campingplatz Britanniens“ befindet. Briten sind, was kühle Nächte angeht, hart im Nehmen: Sven und ich schlafen an Bord unter warmen Bettdecken mit drübergebreiteter Fleecedecke, aber auf dem Campingplatz strahlen mich nur glückliche Gesichter an. Was solls, ist ja Sommer. Auch shoppen gehen kann man auf Bryher im einzigen Dorfladen. Sven ersteht einen hübschen Strohhut aus echt chinesischer Produktion und kauft mir gleich einen mit. Zwei würdige ältere Herren, die würdig im Disput die wenigen Meter langen Feldwege der Insel abschreiten.

Gezeitennavigation sollte man vor allem beim Navigieren zwischen den einzelnen Inseln auf den Scillys beherrschen – aber so schwer ist das nicht.
Und wieder einmal ist das große Türkis unser Begleiter zwischen den Inseln.

Wer sich von den beiden Nordinseln zu den größeren Südinseln verholen will, muss entweder den langen Weg außen um die Inseln herum nehmen. Oder warten, bis die Flut kommt. Denn der Weg nach Süden liegt bei Ebbe trocken. Bei Flut aber erreicht man in kurzen 20 Minuten die Hauptinsel St. Marys. Hier ist der kleine Hauptstadtflugplatz. Hier kommen die Fähren von Cornwall, Bristol und Plymouth an. Hier sind alle – hier muss es also schön sein! Sven hat zu leiden, meine Laune geht bei einem schwierigen Absetzen von Sven an der Kaimauer („Der Räucherlachs ist alle! Und das Guinness auch!“) im Trubel ankommender und auslaufender Schiffe in den Keller.

Dienstag, Scilly Isles. Ferienstimmung auf St. Agnes.

St. Agnes und Bryher haben, so klein die großen Inseln sein mögen, auch einen Farmer unter ihren wenigen Bewohnern, der die wenigen Felder bewirtschaftet und für Fleisch sorgt.



Spätestens beim morgendlichen Besuch der südlichsten Scilly-Insel St. Agnes kommt Ferienstimmung auf, als wir den Schweinepferch der Insel St. Agnes entdecken, denn auf jeder kleinen Insel gibt es einen Farmer, der sich um die landwirtschaftliche Produktion kümmert. Die Tiere genießen ausgiebig die Sonne, grunzen fortwährend, um sich ihres gegenseitigen Wohlgefühls über die Anwesenheit der anderen Schweine zu versichern. Ein tierisch gutes Leben! Bemerkenswert fand ich die Technik des Tieres ganz links, das Wohlgefühl erhaben dadurch zu steigern, dass man sich die Sonne bei ausgestreckten Hinterläufen nicht nur auf den saftigen Hintern, sondern mitten hinein scheinen lässt. Während ich noch über die Übertragbarkeit dieser Technik aufs menschliche Dasein brüte und mein morgenmüdes Hirn über die Auswirkung an den Stränden Mallorcas sinniert („Wenn das jetzt alle so machen würden…“), wandern wir weiter Richtung Inselmitte. 

St. Agnes, Hauptstraße des einzigen Dorfes.

St. Agnes ist eher das edle Kleinod unter den Inseln. Ein winziges Post-Office versorgt die wenigen, überaus freundlichen älteren Einwohner mit allem Lebensnotwendigen. Ich male mir aus, wie die lauschigen Winterabende auf St. Agnes sind und bin mir nicht ganz sicher, ob das für jeden das Richtige wäre. Für mich schon – Briten sind große Meister im Cocooning, man sollte nur nicht kälteempfindlich sein.

Am Abend verholen wir uns in den Süden von St. Agnes. Nach Süden schauen wir hinaus aufs Meer, dorthin, wo wir morgen Mittag, sobald der kräftige Nordwest, auf den wir warten, einsetzt. Er wird uns hoffentlich unbeschadet die 440 Seemeilen lange Strecke nach A Corunha in Nordspanien tragen. 

Und die Frage, ob mehrtägige Schläge Traum oder Alptraum sind? Letztlich sagt dieser Post eigentlich alles. Segeln kann hart sein. Bringt aber unvergleichliche, süchtig-machende Erlebnisse. 

Caruso, unser dritter Mann und das Maskottchen, grüßt im Sonnenuntergang von der Südbucht auf St. Agnes.

Traumziele in Kroatien 2022 (5): Die Kornaten. Die gekrönten Inseln. Was ein Besuch bringt. Was er kostet. Wann er kostenlos ist.

Jede Woche stellt Mare Piu  die interessantesten Ziele im Norden und Süden Kroatiens vor, 
die man mit dem Boot erreichen kann. 
Die ersten Folgen drehten sich um Krka-, Telascica- und den weniger bekannten, doch sehenswerten Biokovo-Nationalpark. Heute die Kornaten.

Von den etwa 20 Nationalparks in Kroatien gehören die Kornaten zu den meistbesuchten. Im Folgenden ein kurzer Überblick, warum sich ein Besuch auf alle Fälle lohnt und was man beachten sollte.
Die Abbildung entstammt dem Buch REVIER KOMPASS NORD, Wiedergabe nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des Verlags.  ©xbrchx – stock.adobe.com/millemari.


Wieso zu den Kornaten?

Die Luftaufnahme oben sagt eigentlich schon alles, wieso man die Kornaten nicht achtlos am Wegrand liegen lassen sollte. Man erkennt eine faszinierende Insellandschaft aus unzähligen Inseln im großen Türkis. In Wahrheit ist es eine der dichtesten Inselgruppen, die man unter den etwa 10.000 Inseln des Mittelmeers entdecken kann. 150 Inseln auf engstem Raum, die größte von ihnen so groß wie Borkum, die kleinste von der Fläche einer Yacht-Koje. Die Kornaten bieten Superlative: Allesamt baumlos, allesamt fast menschenleer, autofrei und ausnahmslos wasserlos bis auf ein paar Süsswasser-Quellen unterhalb des Meeresspiegels, die man vom Boot aus dort entdecken kann, wo sich Ziegen zum Wassertrinken scheinbar ins Meer beugen. 

Wer die Kornaten zum ersten Mal besucht, entdeckt eine Mondlandschaft, in der die Anwesenheit des Menschen nur die langgestreckten Feldmauern bezeugen, die sich senkrecht vom Meer über die Hügelkämme erstrecken. Auch einige Festungsruinen erzählen, dass die Inseln nicht immer so unbewohnt waren wie heute. Wer sie vor langer Zeit baute und welchem großen Plan sie einst dienten, erzählt der REVIER KOMPASS KROATIEN NORD.

Alte Mauern, die sich über die kargen Inseln ziehen, eine Festung auf der Hügelkuppe Kornats, eine Kapelle – und vier Handvoll Konoben: Das ist fast schon alles, was man auf den Kornaten findet. ©Thomas Käsbohrer

Und der Name der Inseln? Im Italienischen hießen die Inseln „Isole incoronate“, die gekrönten Inseln. Zu wörtlich sollte man aber den geheimnisvollen Namen nicht nehmen. Wahrscheinlich mochten sich wieder einmal die venezianischen Kapitäne und Provveditori, jene adligen Herren, die jahrhundertelang die kroatische Küste beherrschten, ihre Zungen nicht an altkroatischen Ortsnamen verbiegen. Vermutlich haben sie sich auch hier die alten Namen für ihre Seekarten verständlich zurechtgebogen.

Beste Jahreszeit für den Besuch? Die Vorsaison im Mai sowie die Nachsaison. 

Der Weg zu den Kornaten.

Von den beliebten Charter-Marinas Sukosan/Zadar, Murter, Biograd oder Sibenik sind es nicht mehr als drei bis viereinhalb Stunden bei günstigem Wind. Von Murter aus ist der Weg am kürzesten: Der reizvolle Schlag führt durch die Inselwelt vor den Kornaten und beträgt zwischen 8 und 18 Seemeilen.

Allerdings gibt es nur zwei Einfahrten zu den Inseln, denn die längste von ihnen – die 14 Seemeilen lange Insel Kornat – versperrt den Weg vom Osten ins Inselparadies. Man wählt entweder die Zufahrt durch die betonnte nördliche Meerenge Mala Proversa. Oder nimmt den Weg ums Südende Kornats 14 Seemeilen weiter südlich. Meist wird der Wind die bessere der beiden Optionen vorgeben.

Wo man ankert oder anlegt. 

Anders als in der nördlich gelegenen Telascica-Bucht gibt es gleich zwei Marinas: Auf der Insel Zut auf dem Weg in den Osten und im Nationalpark selbst auf der Insel Piskera im Süden. Beide sind in abgelegener Insellage, doch mit kleinem Markt für den notwendigsten Bedarf, aber ohne Tankstelle und auch ohne die Annehmlichkeiten einer Stadt. Treibstoff ist auf den Inseln nicht verfügbar, Wasser und Strom nur stundenweise in den Marinas. Man sollte die Kornaten  mit vollen Tanks und Batterien anlaufen. 

Über beide Marinas gehen die Meinungen ihrer Besucher auseinander – einen sicherer Ort für die Übernachtung bieten sie allemal. 

Als Alternative zum Anlegen liegen über die Inseln verstreut etwa 20 Konoben. Welche von ihnen den Besuch wirklich lohnen, was Du beim Besuch der beiden Marinas beachten solltest, steht ausführlich im REVIER KOMPASS KROATIEN NORD.

Die ACI-Marina Piskera auf dem gleichnamigen unbewohnten Inselchen ist die einzige Marina innerhalb des Nationalparks Kornati. 
Das Wimmelbild zeigt die Besonderheiten der Marina. Weitere Tipps und Hinweise im folgenden Text sowie im REVIER KOMPASS
KROATIEN NORD.
Die Abbildung entstammt dem Buch REVIER KOMPASS NORD, Wiedergabe nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung 
des Verlags. ©SAndor – stock.adobe.com/millemari.

Was es kostet.

Für den Nationalpark Kornati ist ein eigenes Kornati-Ticket zu erwerben. Es kostet, wenn man es online unter dem hier angegebenen Link kauft –  beispielsweise für Schiffe zwischen 11 und 17,99 Metern Länge pro Tag 79€. Das entspricht in etwa den Gebühren und Regeln des nördlich anschließenden Nationalparks Telascica. Wer drei Tage bleiben will, der zahlt nur für zwei Tage – immerhin. Wer online bei einem der Parkranger bucht, die auf ihren Booten unterwegs sind, zahlt mehr. Große Crews sind eindeutig im Vorteil, denn der Preis für den Besuch wird pro Schiff, nicht nach Anzahl der Köpfe erhoben.

Tipp: Das Durchfahren der Inseln ist bislang kostenlos. Nur wer anhält, ankert oder an einer Boje festmacht, wird zur Kasse gebeten. 

In den vergangenen Jahren galten darüber hinaus – noch – zwei Sonderregeln:

• Wer in der Marina Piskera übernachtet, erwirbt mit der Übernachtung vom Moment des Einlaufens bis zum Folgetag 19 Uhr kostenlosen Eintritt.

• In einigen ausgewählten Konoben ist mit der Übernachtung an der Boje und dem Restaurantbesuch ebenfalls ein Kornati-Ticket für den Folgetag eingeschlossen.

Du solltest dich unbedingt vor der Ansteuerung einer Konoba oder der Marina Piskera telefonisch vergewissern, ob diese Sonderregelungen tatsächlich auch im laufenden Jahr gelten.

Wichtig zu wissen für die Kornaten:

Das Ticket für den Nationalpark Kornaten gilt nicht für die Telascica-Bucht! Für die Telascica-Bucht ist ein eigenes Ticket erforderlich. 

Viele weitere Infos zur Telascica-Bucht und zu 33 weiteren Highlights zwischen Koper und Kornaten findest du im REVIER KOMPASS KROATIEN NORD:

Insiderwissen für deinen Traumtörn in Kroatien: 

     Von Slowenien bis Kornaten:         Von der Krka bis Kotor:

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Lesermeinungen:

„Der Revier-Kompass Kroatien war auf unserem Chartertörn ständig in Gebrauch.“

„Außer den inzwischen verfügbaren, recht brauchbaren Apps mit Revierinformationen und diesem Führer haben wir keine weiteren Revierhandbücher verwendet und auch nicht vermisst.“

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Noch mehr über Kroatien erfahren? Jetzt auch im Podcast SEGELN IST MEER! hören:

Kroatien 2022: Günstiger Urlaub oder teures Pflaster?

Die 65 kroatischen Marinas erhöhen aktuell die Preise für Kurzzeit-Liegeplätze um 9%. Thomas und Ümit gehen dem Mythos „Kroatien ist teuer!“ auf den Grund. Klären auf, wo Kroatien teuer ist, wie man um teure Ecken auf der Reise meidet – und kommen zu einem überraschenden Schluss…

Kroatien? Ist doch ein Einsteigerrevier!

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Mein Sommertörn 2022: Von Irland nach Kroatien (1): Wie segelt man von Dublin nach Dubrovnik?

Neben meinen Sonntag-Abend-Posts über Kroatien werde ich in den nächsten Wochen auch jeden Mittwoch/Donnerstag über meine Reise von Irland nach Kroatien berichten. Heute ein erster Post über Irland. Und die geplante Route nach Kroatien.

Sonntag, 21. Mai 2022 Südostküste Irland, Fährhafen Rosslare

Das Meer vor Irland an diesem Morgen ist wie ein verhangener Blick aus irritierend grünen Augen, die mich fragend ansehen. Der Himmel im Norden wolkenschwer, das Meer leicht wogend, als würde es sich mit jedem seiner Atemzüge heben und senken. Über allem: Der in der Luft schwirrende Ton einer singenden Sirene.

Die singende Sirene: Das ist das beruhigende Sirren von Levjes Propellerwelle, die sich langsam unter mir dreht, während wir unter Vollzeug von Dublin südwärts laufen. Das Sirren sagt mir, dass wir unter Segeln gerade langsam vorwärts kommen. Levjes Propellerwelle erzeugt diesen rätselhaften Ton, der in Wirklichkeit aus mindestens sieben Einzeltönen besteht, wenn sich bei schwachem Wind die Propellerwelle einfach leer mit dreht.

Gestern sang keine Sirene. Es ging nach dem Ablegen zur Sache. Beim Aufwachen morgens um 6.30 Uhr wehte der Wind schon mit 5bft. vom Fluss herauf. Später auf dem Meer 35 bis knapp 40 Knoten und brutal kabbelige See. Zuviel für einen allerersten Schlag, wir bezogen eine Tracht Prügel, weil wir noch nicht bereit waren. Im Ergebnis: Wasser im Boot, weil ich ein Seeventil nicht geschlossen hatte. Leer geräumte Schapps und Regale, deren Inhalt in wirren Strudeln im Gekabbel über den Boden rollte.

Ich wünschte mich zurück an den Fluss, an dem Levje seit August 2019 gestanden hatte. Der Fluss: Das ist der River Barrow im Südosten Irlands, wo Michael und Stephen Kehoe 10 Seemeilen vom Meer entfernt in New Ross ihren gleichnamigen Werftbetrieb New Ross Boatyard betreuen. Dort hatte nicht nur Levje seit 2019 in Winterstürmen und Lockdowns einen stets sicheren Platz gefunden, sondern auch ich. Ich weiß nicht, was das Geheimnis  ist, dass ich immer wieder unvermutet an unwirtlichen Orten – auf dem Meer, einer Werft mit all ihrer Männer-Hardware, wie bei Michael und Stephen Menschen und einen Ort finde, der mich trägt. Und den ich vermissen werde.

Denn in diesem Sommer will ich Levje von Irland zurücksegeln ins Mittelmeer. Zuerst die Ostküste hinauf nach Malahide, wo Michael für mich einen zuverlässigen Rigger aufgetrieben hat, um dort die Wanten zu und Stagen erneuern zu lassen. Von dort dann entweder zur Isle of Man weiter nördlich, die ich noch nicht kenne. Und wenn der Wind gut ist, noch einmal um Irland herum. Ein letztes Mal, weil ich mich nicht losreissen kann von dieser Insel und den Meeren um sie herum. Denn Irland, das ist ursprüngliches Segeln in Reinform, wo man tagelang kein anderes Segelboot trifft. Wo die Flussfähre von Ballyhack gestern über dem River Barrow respektvoll in ihrer Fahrt innehält, um der motorenden Levje den Vortritt zu lassen. Wo wir an diesem Morgen Puffins, Papageientaucher neben dem Boot entdeckten.

Ihr merkt, wie schwer es mir fällt, von hier wegzugehen. Warum, davon erzählen vielleicht die Fotos, die mehr sagen, als ich es kann.

Der Leuchtturm von Wicklow an der irischen Ostküste. 

 Sind die Winde für eine zügige Umsegelung Irlands im Gegenuhrzeigersinn ungünstig, was wahrscheinlich ist, segeln wir weiter südwärts zu den Scilly Isles vor der Westspitze Cornwalls. Von den Scillies weiter nach Süden, und wenn der Wind es will, direkt nach A Coruna oder Vigo an der spanischen Nordwestküste. Dann weiter entlang Portugal und Andalusien bis Gibraltar und von da über die Balearen, Sardinien und Sizilien nach Süditalien und die ionischen Inseln. Und dann von Korfu aus nordwärts nach Kroatien bis nach Norden.

Es ist ein anspruchsvoller Törn. 1.300 Seemeilen sind es von Dublin allein bis Gibraltar. Und von da aus noch einmal 1.600 Seemeilen bis Nordkroatien. 3.000 Seemeilen, über 5.500 Kilometer, wenn ich vernünftig bliebe und nicht meinem Hunger nach Irland nachgeben würde. Es wären noch einmal 900 Seemeilen und drei Wochen mehr. Mai/Juni Irland. Ende Juni Gibraltar. Ende Juli Mallorca. Mitte August Sizilien. September und Oktober westgriechische Inseln und Kroatien.

PS: Alle Wanten und Stagen sind ausgetauscht. Wohin die Reise nun wirklich geht, das erzähle ich im nächsten Post. Begleiten wird mich auf meiner Reise Sven. Wir teilen, Brüder im Geiste, den Hang

Was ich beim Schreiben meines Textes noch nicht ahnte: Sven wird in der Marina von Malahide in drei Tagen ungefähr 20 Mal in den Mast klettern, um bei stehendem Mast, den wir zuvor in alle Richtungen gesichert, in drei geplanten Schritten alle Wanten und Stagen abzumontieren. Und die neuen Wanten wieder anzubringen

zu den unwirtlichen Orten am Meer seit über 20 Jahren. Und Caruso, der Teddybär-Winzling, den mir meine Frau zusteckte, damit ich den Weg zu ihr Nachhause in den geplanten fünf Monaten sicher wiederfinde. Ich weiß, dass sie auf uns wartet.

Törnziele Kroatien 2022 (4): Der Biokovo-Nationalpark. Was es bringt. Wie man hin kommt.

Jeden Sonntagabend stellt Mare Piu die interessantesten Ziele im Norden und Süden Kroatiens vor, die man mit dem Boot erreichen kann. Die bisherigen  drei Folgen brachten die wichtigsten Infos über Krka- und Telascica-Nationalpark.

Der Hafen von Makarska ist nur wenige Seemeilen von der Ostspitze Bracs entfernt. Im lebhafen Ort findet man nicht nur an Schlechtwetter-Hafentagen einen idealen Ausgangspunkt für eine Fahrt oder eine Wanderung hinauf in den  Biokovo-Nationalpark samt spektakulärem Blick aus 800 Meter Höhe auf die Insellandschaft vor der Küste. Die Abbildung ist dem Band REVIER KOMPASS KROATIEN SÜD entnommen, in dem man weitere 30 Highlights entlang der kroatischen Südküste entdecken kann.
©2019 Jakub Barzycki/Shutterstock. millemari.

„Nationalparks in Kroatien? Brauch ich nicht! Ich bin doch mit dem Boot unterwegs!“

Kroatien besitzt nach offizieller Zählart derzeit 20 Nationalparks. Doch im abgelegenen Hinterland, wo Wölfe und Bären sich „Gute Nacht“ sagen, liegen die wenigsten. Zwei Drittel von ihnen befinden sich im Meer oder am Meer oder sind vom Meer in 90 Autominuten erreichbar – ein lohnendes Törnziel für Schlechtwettertage.
Die bekanntesten Nationalparks kennt jeder: Kornaten. Krka. Telascica. Aber was ist mit den übrigen Meeres- oder Meernah gelegenen Nationalparks? Darunter sind echte Stars wie der meistbesuchte Nationalpark Kroatiens, die Plitvicer Seen, seit 60 Jahren bekannt als Dreh-Ort jugoslawisch-deutscher Fernseh-Koproduktionen, in denen Winnetou und Old Shatterhand dem Schatz im Silbersee nachjagten. 
Kaum jemand weiß, dass die Plitvicer Seen tatsächlich in 90 Autominuten vom Küstenort Novi-Vinodolski erreichbar sind, dessen Marina im REVIER KOMPASS KROATIEN NORD beschrieben ist.
Neben den Stars gibt es leider auch Nationalparks, die diese Bezeichnung bislang nicht verdienen und die den Besuch kaum lohnen, aber auch „Hidden Gems“, verborgene Rohdiamanten, die sich als Landziel für Schlechtwettertage eignen. Zu diesen gehört der Nationalpark Biokovo – ein Highlight für alle, für die das Zusammentreffen hoher Berge und des Meeres jedes Mal aufs neue einen unvergesslichen Urlaubshöhepunkt bildet.
Welcher der verbliebenen 10 Nationalparks lohnt sich als Törnziel? Was muss man beachten? Für wen eignet sich das? Und wie kommt man mit dem Boot hin?

Wieso in den Biokovo-Nationalpark?

Für Yachties ist Biokovo so etwas wie ein blinder Fleck. Jeder ist schon dort entlang gefahren, der im Süden zwischen den Inseln Brac und Hvar segelte. Jeder kennt die imposante Kulisse jedes Törns in diesem Abschnitt. Die Küste steigt hier von 0 auf 1.750 Meter auf – ein hochalpines, unwirtliches Küstengebirge, das von der Ostecke Bracs nur 6 Seemeilen entfernt liegt.

Vom Hafen Makarska aus kann man sich entweder bis zum interessantesten Aussichtspunkt hinaufbringen lassen oder selber auf vier oder zwei Rädern zum 1.228 Meter hoch gelegenen Skywalk-Glasbalkon und durch den Glasboden einen abgründigen Blick in die gähnende Tiefe tun. Der Aufstieg zu Fuß dauert etwa dreieinhalb Stunden.

Wie man Tourenbeschreibungen im Biokovo oder einen vertrauenswürdigen Fahrradverleiher findet, steht findet, steht ebenso im REVIER KOMPASS KROATIEN SÜD wie weitere Adrenalin-Kicks rund um Makarska für die ganze Familie. 

Der Weg zum Nationalpark.

Von der ACI-Marina Vrboska auf Hvar aus sind es 17 Seemeilen bis Makarska, von der Ostspitze Bracs aus nur 6 Seemeilen. Von der Chartermarina Split aus ca. 30 Seemeilen.

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Lesermeinungen:

„Der Revier-Kompass Kroatien war auf unserem Chartertörn ständig in Gebrauch.“

„Außer den inzwischen verfügbaren, recht brauchbaren Apps mit Revierinformationen und diesem Führer haben wir keine weiteren Revierhandbücher verwendet und auch nicht vermisst.“

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Noch mehr über Kroatien erfahren? Jetzt auch im Podcast SEGELN IST MEER! hören:

Kroatien 2022: Günstiger Urlaub oder teures Pflaster?

Die 65 kroatischen Marinas erhöhen aktuell die Preise für Kurzzeit-Liegeplätze um 9%. Thomas und Ümit gehen dem Mythos „Kroatien ist teuer!“ auf den Grund. Klären auf, wo Kroatien teuer ist, wie man um teure Ecken auf der Reise meidet – und kommen zu einem überraschenden Schluss…

Kroatien? Ist doch ein Einsteigerrevier!

Für viele – und vor allem die, die noch nicht da waren, ist Kroatien gleichbedeutend mit Badehosensegeln. Was ist dran am Mythos? Und warum ist Kroatien kein Einsteigerrevier? Wieso gelten für Nordkroatien andere Regeln als für Südkroatien? Warum sollte man besonders im Juli und August in Kroatien die Augen beim Wetter offenhalten? Thomas und Ümit fragen nach und legen offen, worauf man in Kroatien unbedingt achten sollte…

Törnziele Kroatien 2022 (3): Der Telascica-Nationalpark. Was es bringt. Was es kostet.

Jeden Sonntagabend stellt Mare Piu in den kommenden Wochen die interessantesten 
Ziele im Norden und Süden Kroatiens vor, die man mit dem Boot erreichen kann. 
Folge 1 und 2 behandelten den Krka-Nationalpark.

Im heutigen Post geht es um die Telascica-Bucht am nördlichen Ende der Kornaten, die Verblüffendes zu bieten hat, das von Deck einer Yacht aus nicht zu erkennen ist. Das obige Wimmelbild ist meinem Buch REVIER KOMPASS KROATIEN NORD entnommen. ©Goran.stock.adobe.com/millemari.

Wieso in die Telascica-Bucht?

Es ist noch nicht lange her, dass sich Segler noch an Segel-Stammtischen über die lohnendsten Törnziele in Kroatien austauschten und nicht im Web. Zwei Namen fielen damals häufig: Die Bucht von Kotor. Und die Telascica-Bucht am Südende der 23 Seemeilen langen Insel Dugi Otok, deren Name nichts anderes bedeutet als ebendies: „Lange Insel“.

Der Mythos „Telascica“ strahlt nicht mehr ganz so hell wie damals, doch dafür kann die Telascica-Bucht selbst am allerwenigsten. Die drei Seemeilen tief ins südliche Inselende schneidende Bucht ist immer noch eine besuchenswerte Schönheit – und das schon beim Durchsegeln ihrer Länge. Ein meist wellenloser See zum spätnachmittäglichen Dahingleiten unter Segeln zwischen unzähligen Inseln und Halbinseln. Die weit größeren Highlights liegen für die Augen der Segler verborgen in unmittelbarer Nachbarschaft. Man erkennt sie gut auf dem obigen Wimmelbild, das dem Band REVIER KOMPASS KROATIEN NORD entnommen ist: Im Westen der weit über dem Meeresspiegel liegende Salzwasser-See Mir, der über verborgene Kanäle Meerwasser zieht. Und die jäh 160 Meter steil ins Meer abfallenden Klippen, die sich dort noch einmal 80 Meter unter Wasser fortsetzen. Sie sind von See aus ein erhebender Anblick, aber von dort praktisch unentdeckt. Kaum ein Segler hat die  rauhe Westseite der 45km langen Insel Dugi Otok gegen den oft vorherrschenden sommerlichen Maestral je befahren. Beide Highlights kann man auf einer Wanderung vom nahegelegenen Bojenfeld im Westen der Telascica-Bucht erkunden.

Der Weg zum Nationalpark

Egal, von welcher der beliebten Charter-Marinas Zadar, Sukosan, Biograd oder Murter man aufbricht: Der reizvolle Weg durch die Inselwelt vor den Kornaten beträgt zwischen 12 und 20 Seemeilen, also zwischen drei bis viereinhalb Stunden. 

Wo man ankert oder anlegt. 

In der Telascica-Bucht gibt es keine Marina, keinen Supermarkt, keine Tankstelle und auch keine Stadt. Der nächstgelegene Ort Sali ist zu Fuß von der Telascica-Bucht in eineinhalb Stunden erreichbar. Man ist also auf sich selber angewiesen.

Obwohl von 25 lauschigen Buchten umgeben, ist Ankern in der Bucht schwierig, denn sie ist tief. Ankern ist nur in einigen Buchten möglich und auch erlaubt, da die Telascica-Bucht seit Jahren kein frei befahrbares Gewässer mehr ist, sondern ein eigener Nationalpark.

Meist legt man an einem der Bojenfelder an, deren größtes mit 45 Bojen vor den erwähnten Highlights Mir-See und Klippen-Pfad liegt.

Am späten Nachmittag wird man am Steg oder den Bojen einer der nicht mal zwei Handvoll Konoben kostenlos anlegen und zum Ausgleich dort ein Abendessen einnehmen. Die Qualität der Telascica-Konoben ist sehr unterschiedlich, von Fast-Food bis Fischtaverne mit Zoo ist alles dabei. Welche Konoben sich wirklich zum Bleiben lohnen, wo und wie man dort reservieren muss, steht im REVIER KOMPASS KROATIEN NORD.

Was es kostet.

Der Telascica-Nationalpark ist nur mit einem eigenen Telascica-Ticket befahrbar. Es kostet, wenn man es online erwirbt –  für Schiffe zwischen 11 und 17,99 Metern Länge pro Tag 73€. Wer drei Tage bleiben will, der zahlt nur für zwei Tage – immerhin. Wer online bei einem der Parkranger bucht, die auf ihren Booten unterwegs sind, zahlt mehr.

Wichtig zu wissen für die Telascica-Bucht:

Das Ticket für den Nationalpark Kornaten gilt nicht für die Telascica-Bucht! Es ist ein eigenes Ticket. 

Und damit sind wir dann auch schon beim Grund, warum der Mythos der Telascica-Bucht heute nicht mehr ganz so hell strahlt wie in jenen Zeiten der Segler-Stammtische: Den meisten Seglern ist der Erwerb zweier benachbarter Nationalpark-Tickets, die einfach einer sein könnten, zu teuer. Sie ziehen in jedem Fall das Ticket des Nationalparks Kornaten vor, den ich in einer meiner nächsten Posts beschreiben werde.

Viele weitere Infos zur Telascica-Bucht und zu 33 weiteren Highlights zwischen Koper und Kornaten findest Du im REVIER KOMPASS NORD:

Insiderwissen für deinen Traumtörn in Kroatien: 

     Von Slowenien bis Kornaten:         Von der Krka bis Kotor:

https://millemari.de/shop-kategorie/buecher/   

Lesermeinungen:

„Der Revier-Kompass Kroatien war auf unserem Chartertörn ständig in Gebrauch.“

„Außer den inzwischen verfügbaren, recht brauchbaren Apps mit Revierinformationen und diesem Führer haben wir keine weiteren Revierhandbücher verwendet und auch nicht vermisst.“

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Noch mehr über Kroatien erfahren? Jetzt auch im Podcast SEGELN IST MEER! hören:

Kroatien 2022: Günstiger Urlaub oder teures Pflaster?

Die 65 kroatischen Marinas erhöhen aktuell die Preise für Kurzzeit-Liegeplätze um 9%. Thomas und Ümit gehen dem Mythos „Kroatien ist teuer!“ auf den Grund. Klären auf, wo Kroatien teuer ist, wie man um teure Ecken auf der Reise meidet – und kommen zu einem überraschenden Schluss…

Kroatien? Ist doch ein Einsteigerrevier!

Für viele – und vor allem die, die noch nicht da waren, ist Kroatien gleichbedeutend mit Badehosensegeln. Was ist dran am Mythos? Und warum ist Kroatien kein Einsteigerrevier? Wieso gelten für Nordkroatien andere Regeln als für Südkroatien? Warum sollte man besonders im Juli und August in Kroatien die Augen beim Wetter offenhalten? Thomas und Ümit fragen nach und legen offen, worauf man in Kroatien unbedingt achten sollte…

Törnziele Kroatien 2022: Der Krka-Nationalpark. Was es kostet. Was es bringt. Was Nikola Tesla dort trieb.

Jeden Sonntag Abend stellt Mare Piu in den kommenden Wochen die interessantesten 
Ziele im Norden und Süden Kroatiens vor, die man mit dem Boot erreichen kann. 
                      Folge 2:  Der Krka-Nationalpark.
 
Wie man mit dem Boot zum Krka-Nationalpark kommt, Teil 2:

Der reizvolle Wander- und Fahrradweg am linken Ufer der Krka führt hoch über dem Fluss durch dichte Kiefernwälder. Er wird selten begangen und bietet auch auf einer Fahrradtour (Leihmöglichkeit siehe voriger Post) immer wieder gute Ausblicke in die eigentlich menschenleere Hinterland Kroatiens. Bequemer ist natürlich, in Skradin das Ausflugsboot auf der Krka zu besteigen. 

In Skardin, dem etwa 3km vom Park-Eingang entfernten Ausgangsort, endet die etwa 3-stündige Fahrt auf dem eigenen Kiel vom Meer ins Binnenland durch die reizvolle Krka-Schlucht, die ich mit allen Anlegemöglichkeiten rund um Skradin im vorigen Post beschrieb. 

Der Krka-Nationalpark ist – anders als andere kroatische Nationalparks wie Telascica, Kornaten oder Mljet – nicht mit dem eigenen Boot befahrbar. Hinter Skradin sperrt eine Brücke über den Fluss den weiteren Weg. Den Park erreicht man ab Skradin

• entweder auf einem der Ausflugsschiffe (Preis im Online-Eintrittsticket für den Nationalpark inbegriffen), die an der Pier östlich gegenüber der ACI-Marina in 15 Gehminuten erreichbar sind
• oder nach reizvoller 45minütiger Wanderung entlang der Krka nach Osten. 
• oder ebenfalls durch die Schlucht per Fahrrad, das man sich beim Fahrradverleih Riki leihen kann. Er istempfehlenswert und deshalb im Krka-Wimmelbild im vorigen Post eingetragen. Nebenbei bemerkt: für den, der auf zwei Rädern oder zwei Beinen kommt, ist das Online-Eintrittstiketicket etwa 1,30€ günstiger – immerhin.

Was kostet der Krka-Nationalpark?
Der Krka-Nationalpark wird neben den Yachties vor allem von Landtouristen gezielt angesteuert. In der Hochsaison herrscht starker Andrang. Frühaufsteher sind im Vorteil, beste Zeit für einen kurzen oder längeren Rundgang rund um die Wasserfälle ist zeitig am Morgen. Der Nationalpark ist ab 8.00 Uhr geöffnet und kann bis 19.30 Uhr besucht werden. 

Die Eintrittspreise für den Nationalpark sind zwar mit knapp 30€ pro Person hoch (siehe REVIER KOMPASS SÜD oder im Web online buchbar), aber für mich ist der Nationalpark auch nach vielen Jahren immer wieder ein Highlight, das jeder Kroatien-Reisende erlebt haben sollte. 

Wieso hierher?
Er ist nach Besucherzahlen die Nummer 2 unter den insgesamt 20 kroatischen Nationalparks, populärer sind nur noch die Plitvicer Seen. Das von Skradin aus zu begehende Stück des Nationalparks Krka ist nur ein kleiner, doch der spektakuläre Teil des großen Nationalparks, den der Flusslauf der Krka bildet und den man von diesem ersten Abschnitt aus von oberhalb der Wasserfälle mit einem weiteren Transferboot besuchen kann. 

Sehenswertes Ziel im ersten Abschnitt sind die Wasserfälle, auf denen der Fluss über Hunderte kleiner, von Mikro-Organismen gebildeter Kaskaden und Terrassen in die Tiefe stürzt.

Unterhalb und rund um die Terrassen führen Wanderwege auf Holzbohlen teils über, teils entlang einer bewaldeten Süsswasser-Auenlandschaft, die in Europa ihresgleichen sucht. Vor allem in der Sommerhitze ist es ein kühles Vergnügen, zwischen den Bachläufen, Strudeln und Gumpen zu wandern.
   
Zuguterletzt: Der geniale Erfinder Nikola Tesla verwirklichte in dieser Wasserlandschaft eine seiner bahnbrechendsten Erfindungen für die Menschheit und testete sie hier zum ersten Mal. Die Überreste seiner Versuchsanlage, mit der er es schaffte, elektrischen Strom über 10km bis nach Sibenik zu transportieren, stehen heute noch mit einigen Schautafeln flussaufwärts auf dem linken Ufer der Wasserfälle. Wie Nikola Tesla das gelang und warum wir elektrischen Strom heute noch genauso transportieren wie Nikola Tesla das vor 130 Jahren zum ersten Mal an der Krka schaffte: Diese spannende Geschichte findest Du mit weiteren Insidertipps zu den 35 weiteren kroatischen Küsten-Highlights im neuen REVIER KOMPASS KROATIEN SÜD.

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Lesermeinungen:

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Für viele – und vor allem die, die noch nicht da waren, ist Kroatien gleichbedeutend mit Badehosensegeln. Was ist dran am Mythos? Und warum ist Kroatien kein Einsteigerrevier? Wieso gelten für Nordkroatien andere Regeln als für Südkroatien? Warum sollte man besonders im Juli und August in Kroatien die Augen beim Wetter offenhalten? Thomas und Ümit fragen nach und legen offen, worauf man in Kroatien unbedingt achten sollte…

Törnziele für den Kroatientörn 2022: Krka-Nationalpark. Wie hinkommen? Wo Ankern und Anlegen?

Jeden Sonntag Abend stellt Mare Piu in den kommenden Wochen die interessantesten 
Ziele im Norden und Süden Kroatiens vor, die man mit dem Boot erreichen kann. 
Folge 1: Wo liege ich am besten für die Besichtigung des Krka-Nationalparks?

Der Krka-Nationalpark mit seinen spektakulären Wasserfällen gehört zu den schönsten und attraktivsten Zielen in Mittelkroatien.
Wie man hinkommt, wo man ankern oder anlegen kann und was es kostet, erklärt der nachfolgende Artikel.
Alle Fotos und Informationen entstammen dem soeben erschienen Buch Revier Kompass Kroatien Süd.

Der Weg per Boot zum Nationalpark

Schon allein die 20km-Flussfahrt auf eigenem Kiel ins Binnenland gehört zu den Highlights jedes Kroatien-Törns. Von See kommend erreicht man zunächst die alte Hafenstadt Sibenik durch den Kanal von Sveti Ante. Für die Besichtigung von Sibenik stehen Skipper und Crew drei Möglichkeiten zur Verfügung: 
• Die kleine Solaris Marina, einzige Marina mit Strandzugang – ideal für Strandtage, Fahrradtouren oder Wanderungen, doch abseits der Stadt gelegen, nur bis Tiefgang 2m. 
• Die ebenfalls außerhalb der Stadt liegende Marina Mandalina.
• Der im Herzen der attraktiven Altstadt gelegene, doch nur bei guten Bedingungen empfehlenswerte Stadtkai Sibenik. Hier liegt man 2 Stunden kostenlos, darf allerdings nur 24 Stunden anlegen. Ankermöglichkeiten gibt es vor Sibenik kaum. 

Von Sibenik aus erreicht man nach einer zweistündigen Fahrt flussaufwärts durch die spektakuläre Krka-Schlucht und den Prokljan-See den Ort Skradin. Hier endet die Fahrt, die Weiterfahrt bis zu den etwa 1sm entfernten Krka-Wasserfällen ist nicht möglich.

Wo Anlegen oder Ankern für die Besichtigung des Nationalparks?

Der Ort Skradin – Ausgangspunkt für eine Besichtigung des Krka-Nationalparks. Das Wimmelbild ist dem Revier-Kompass Süd entnommen und zeigt wie die anderen 50 doppelseitigen Wimmelbilder dieses Buches die wichtigsten Highlights sowie die Anlegemöglichkeiten in einer Luftaufnahme.

Zur Besichtigung des Krka-Nationalparks gibt es verschiedene Anlegemöglichkeiten:

• Der See von Prokljan bietet reizvolle und vor allem ruhige, abgeschiedene Ankermöglichkeiten – der kostengünstigste und ruhigste Liegeplatz. 
• Vor der Autobahnbrücke (Durchfahrtshöhe siehe Wimmelbild oben) liegen zwei Buchrestaurants, die ihre Gäste auf Anfrage auch per Boot nach Skradin bringen – der kostenlose Liegeplatz ist samt einem gelungenen Abend in einer Konoba eine oft kostengünstige Möglichkeit.
• Einen Hafen für die Übernachtung in Skradin findet man in der ACI-MARINA SKRADIN. Allerdings sind ihre Tagesliegeplätze mit die teuersten in Kroatien (siehe dazu meinen Post über Kroatien-Tagesliege-Preise 2022) und in der Saison und nur an Wochenenden die richtige Option, wenn man Wert auf eine ruhige Nacht legt. Wochentags oft laut.

Was Du über jede dieser drei Anlegemöglichkeiten in Sibenik und um Skradin wissen solltest, ist ausführlich im REVIERKOMPASS KROATIEN SÜD beschrieben.

Wichtige Information:
Mare Piu-Leser Walter Charvat hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass das in unserem Wimmelbild verzeichnete Bojenfeld der ACI-Marina im Fühjahr 2022 nicht mehr besteht. Anders als in früheren Jahren ist auch das freie Ankern ab der Autobahnbrücke ostwärts nicht mehr erlaubt. Ob das in der Saison so bleiben wird? Man sollte sich am Besten selber ein Bild vor Ort machen und seine Entscheidung danach treffen, ob das Ankerverbot durchgehalten wird.

Insiderwissen für den Traumtörn in Kroatien: 

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Lesermeinungen:

„Der Revier-Kompass Kroatien war auf unserem Chartertörn ständig in Gebrauch.“

„Außer den inzwischen verfügbaren, recht brauchbaren Apps mit Revierinformationen und diesem Führer haben wir keine weiteren Revierhandbücher verwendet und auch nicht vermisst.“

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Noch mehr über Kroatien erfahren? Jetzt auch im Podcast SEGELN IST MEER! hören:

Kroatien 2022: Günstiger Urlaub oder teures Pflaster?

Die 65 kroatischen Marinas erhöhen aktuell die Preise für Kurzzeit-Liegeplätze um 9%. Thomas und Ümit gehen dem Mythos „Kroatien ist teuer!“ auf den Grund. Klären auf, wo Kroatien teuer ist, wie man um teure Ecken auf der Reise meidet – und kommen zu einem überraschenden Schluss…

Kroatien? Ist doch ein Einsteigerrevier!

Für viele – und vor allem die, die noch nicht da waren, ist Kroatien gleichbedeutend mit Badehosensegeln. Was ist dran am Mythos? Und warum ist Kroatien kein Einsteigerrevier? Wieso gelten für Nordkroatien andere Regeln als für Südkroatien? Warum sollte man besonders im Juli und August in Kroatien die Augen beim Wetter offenhalten? Thomas und Ümit fragen nach und legen offen, worauf man in Kroatien unbedingt achten sollte…