Kategorie: Luvgier

Every Single Week – Track 5 – I Just Can’t Say I Love You – Song und Musiker

Making of „I Just Can’t Say I Love You“

Wie entsteht eigentlich ein Song? Woher nimmst du die Ideen? Warum dauert eine Albumproduktion so lange? Das sind die klassischen Fragen an mich als Songwriter und Produzenten. In der Videoserie „Every Single Week“  stelle ich daher jede Woche eine neue Single aus meinem auf der Ostsee entstandenen Album „Zeitmillionär“ vor. Und gebe damit einen Einblick tief hinter die Kulissen des Songwritings und dem „Making of“ einer Musikproduktion. Übrigens: Jede Single und auch das ganze Album bekommst du hier:

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 Making of – Das Video

Hier im Blog möchte ich aber auch einzelne Musiker kurz vorstellen, ohne die die Produktion des Albums nicht möglich gewesen wäre. Und kurz erzählen wie sich unsere jeweiligen Wege gekreuzt haben.

Joe Casey

Die Leadvocals für „I Just Can’t Say I Love You“ hatte mir zunächst wieder Dara McNamara eingesungen. Aber glücklich verliebt wie er war und ist, klang er mir einfach nicht verzweifelt genug. Ich fragte daher meinen Excutive Producer Jurik nach seiner Idee für eine Alternative. Er spielte mir dann ein Demo des irischen Sängers Joe Casey vor, und dieser hatte genau den Sound nach dem ich gesucht hatte. Eben wie jemand, der jeden Abend seinen Kummer in einer Flasche irischen Whiskeys ertränkt um den Schmerz der Erinnerungen aushalten zu können. Meine akustische Vision von Joe hatte dann aber nichts mit der Realität zu tun, und er erwies sich als sehr bodenständiger und glücklicher Familienvater. Aber egal, er klang trotzdem genau richtig für diesen Song. Ich traf ihn nur für eine halbe Stunde im Studio, da er zufälligerweise gerade in Hamburg war, und erklärte ihm meine Vorstellungen. Er versprach mir dann, in seinem Studio in Irland ein paar passende Gesangstracks aufzunehmen. Diese kamen dann auch ca. 6 Wochen später per WeTransfer bei uns an und waren perfekt. Ich habe Joe seitdem übrigens weder gesehen noch gesprochen. Schade. Mehr Infos über Joe findet ihr auf seiner Homepage.

 
St. Stephen’s Day, Acoustic Version – Joe Casey & Mathias Baumann
Oliver Sparing

Der Song ist ja sehr sparsam arrangiert und so war mir eine sehr gut gespielte Akustikgitarre wichtig. Ich hatte zwar ein paar Spuren in meinen Demos selber eingespielt, aber das war so noch nicht gut genug. Also bat ich Oliver Sparing von der Hamburger Agentur eventhorizont (bei der, wie man im untenstehenden Video gut sehen kann, auch Caro Leuzinger und Merih Aktoprak engagiert sind) um Hilfe. Er hat dann nicht nur meine Idee präzise und auf den Punkt umgesetzt, sondern auch noch ein tolles Akustikgitarrensolo und einige auf den Punkt gesetzte E-Gitarrenfills in seinem Hamburger Studio aufgenommen. Bei Jurik bauten wir dann alles in den Titel ein, der damit  mein Lieblingssong  des ganzen Albums wurde.

Imagevideo – eventhorizont

Rolf Herbrechtsmeyer

An Cellist Rolf Herbrechtsmeyer kam ich über eine Empfehlung der Geigerin bei John Barron. Er ist so richtig Vollblutklassiker und ich schickte ihm dann auch seinen ausnotierten Part vorab zu. Wie erwartet spielte er ihn, nach einem kurzen Soundcheck, dann auch in Perfektion ein und ich konnte ein weiteres Häkchen auf den Produktionsplan setzen. In der Produktion haben wir den echten Cellosound dann auch noch mit einem gesampelten etwas angedickt.

I Just Can’t Say I Love You

Vocals Joe Casey
Vocals Caro Leuzinger 
Drums Oliver Steinwede
Percussion Jochen Topp
Piano Merih Aktoprak
Keyboards Merih Aktoprak
Bass Claus Aktoprak
Acoustic Guitar Oliver Sparing
Guitar Oliver Sparing
Lead Guitar Oliver Sparing
Cello Rolf Herbrechtsmeyer

Aufgenommen, gemischt und editiert von Jurik Maretzki

I Just Can’t Say I Love You
(M: Claus Aktoprak T: Claus Aktoprak V: Dolce Vita Songs)
I like the way you smile
And the things you say
When I hear you laughing
It lights up my day

I like the way you stare
Those deep brown eyes
Girl when you touch me
I’m touching the sky

Oh no don’t ask me, why I leave you alone
I hate to hurt you, but it feels so wrong

And I say: „Babe it’s allright“
And I will hold you so tight
I say the words you long to hear
I can say: „Honey, I’m true“
I can say: „Baby it’s you“
But I just can’t say
No I just can’t say
„I love you“

I hope you understand
What I have to do
It hurts me so much
And I know it hurts you

When I take your hand
Are you still my friend
God only knows
What will be in the end

Let’s stop pretending, that nothing is wrong
When you’re in my arms, yet I feel so alone

CHORUS

I need to be alone to free my mind
And you won’t find your luck with me by your side

When I say: „Babe it’s allright“
Whenever I hold you so tight
When I say words you long to hear
I can say: „Honey, I’m true“
I can say „Baby it’s you“, but I just can’t say, no I just can’t say …
„I love you“

Der nautische Stern und seine vielen Bedeutungen

The Nautical Star / Der Nautischer Stern

Im Zentrum meines luvgier Logos steht der nautische Stern, der in der Seefahrt eine lange Tradition und viele Bedeutungen hat. Er steht symbolisch für unsere Ziele und Wünsche,  auf die (wenn sie erst einmal gefunden sind) nur noch Kurs gehalten werden muss, um an sein Ziel zu gelangen. Ob mit oder gegen den Wind, einfach treiben lassend oder um jeden Meter kämpfend ist dabei egal. Um das Symbol des Nautical Star ranken sich viele Gerüchte. Über die Jahre haben aber unterschiedliche Gruppierungen den Stern für sich beansprucht und ihm ihre eigene Interpretation verpasst. Ich habe diese einmal recherchiert und hier ohne Anspruch auf Gültigkeit oder Vollständigkeit zusammengefasst.

Einigkeit besteht darüber, das es Seemänner waren, die die ersten Tattoos mit dem Nautical Star trugen. Gerade in den vergangenen Jahrhunderten war die Arbeit auf See sehr gefährlich und stets unberechenbar. Nachts gab es außer den Sternen nichts weiter, um einen Seemann zu leiten. Und so kam besonders Polaris, dem Nordstern, der im Gegensatz zu allen anderen Sternen eine scheinbar feste Postiton einnimmt, eine große Bedeutung zu.  Denn war der Nordstern erst einmal gefunden, konnte man sich darauf verlassen in die richtige Richtung zu segeln.

Das erste Design war der Vereinfachung einer Kompassrose angelehnt. Im Gegensatz dazu hatte der Nautical Star allerdings fünf Ecken, wobei der oberste zum Nordstern zeigt.

Der Nordstern war zu einem Symbol für den sicheren Heimweg geworden, und übergeordnet auch dafür, seinen Weg im Leben zu finden.  Nun gibt es viele Geschichten über das Leben und Sterben auf See und alle Seeleute waren stets extrem abergläubisch und auf der Suche nach Glücksbringern. Sie liessen sich daher den Nautical Star auf Unterarme oder Hände tätowieren um damit ein Glückssymbol (und den Ausdruck des Wunsches sicher heimzukehren) ständig an sich zu tragen.
Doch er soll nicht nur als Zeichen der Sicherheit und Orientierung für Seeleute und Reisende gelten;  er ist viel mehr zum Symbol dafür geworden seinen Träumen zu folgen und ein erfülltes Leben zu finden. Also ein Wegweiser für alle, die ihren Weg im Leben verloren haben.

Bekannte Bedeutungen des Sterns

Ein Nautical Star am linken Handgelenk in Linie mit dem Daumen wird als positive Beinflussung des Schicksals gesehen. Die linke Handfläche wird ja zum Lesen der Zukunft genutzt und der Nautical Star soll diese dabei zum Guten hin beeinflussen. Der Nautical Star zusammen mit Engelsflügeln hinten auf der rechten Schuler bedeutet, das jemand auf den Träger dieser Tätowierung acht gibt. Daher ist das luvgier Logo mit seinen Flügeln bei mir stets auf der rechten Schulter angebracht. 

Der Stern kann dabei rot oder grün gefärbt sein, da Seeleute ja häufig in Steuerbord- und Backbordwachen aufgeteilt sind; man kann dieses links oder rechts aber auch politisch deuten.  

Werden zwei Sterne auf der Brust getragen, dann ist dabei der linke rot und der rechte grün gefärbt, um Steuerbord und Backbord zu repräsentieren. Wenn auf See diese beiden Lichter gleichzeitig zu sehen sind, ist es ja ein Zeichen dafür, das ein Schiff direkt auf einen zuläuft und man sich auf ein  Ausweichen vorbereiten muss. In diesem Sinne bedeutet dieses Tattoo eine Warnung an andere, dem Träger auszuweichen. Wie bei vielen anderen traditionellen Seefahrer-Tattoos darf dieses aber nur getragen werden, wenn das Recht dazu auch erworben wurde. Zum Beispiel durch gefährliche Aktivitäten auf See, gewonnene Kämpfe oder andere „Heldentaten“.
In der russischen Mafia bedeuten die beiden Nautical Stars auf den Schultern die Zugehörigkeit als „Made Man“. Auch hier müssen diese Sterne durch ein Leben ausserhalb des Gesetzes verdient und verliehen werden. Das unerlaubte Tragen dieser Symbole in der russischen Mafia  wird angeblich mit Gewalt oder sogar dem Tode bestraft.

Der rot-schwarze Stern hat noch weitere Bedeutungen. So war die Kompassrose der meisten alten Seekarten rot und schwarz.  So bedeutete dieser Stern z.B.: auch, das ein Seemann den Pazifik wenigstens dreimal erfolgreich besegelt hat. 

Der Nautical Star mit Lila/Pink und Schwarz ist auch bekannt als  „Punk Rock Pink Ribbon“ und wird von Anhängern der Punk bzw. Hardcore Szene getragen. Als Gründe dafür gelten, das in der Szene generell die Seemannskultur sehr beliebt ist und der Stern darüber, wie viele andere Symbole auch, den Weg in eine andere Subkultur gefunden hat. Gefördert auch durch den Hype von Tattoos des berühmten Sailor Jerry Collins, Amerikas führendem Tattoo-Künstler seiner Zeit. Collins war sein ganzes Leben lang ein Seemann. Künstlerisch wurde er einerseits von seiner soldatischen Haltung als amerikanischer Seefahrer und andererseits vom Stil und der Kunst des fernen Ostens beeinflusst, wie z.B.: dem Fette-Linie-Stil, den er von Horihide in Japan gelernt hatte. Er entwickelte sogar eigene Farben und Nadelformationen. Für ihn waren Tätowierungen die ultimative Rebellion. Collins lehrte übrigens Ed Hardy und Mike Malone das Tätowieren.

Im Nautical Star sind (mindestens) zwei Farben zu einer Einheit verbunden und stehen daher als Zeichen gegen Rassismus und für Toleranz. Aber auch für unterschiedliche Werte in der Punk und Hardcore Szene.

Dann gibt es noch den grün-schwarzen Stern, bekannt als die „Irish eyes“, der als Symbol für Irlands Stärke und Gespaltenheit, sowie als heidnisches Symbol für Gesundheit steht und häufig in irischen Krankenhäusern zu finden ist.

Einen blauen Nautical Star trägt jemand, der Treue in Ehren halt.

Schliesslich gibt es noch einen Stern mit fünf Farben. Die oberste Farbe ist Grün und steht für den Geist oder das Männliche, die rechte rote Farbe symbolisiert die Seele bzw. das Weibliche. Links steht Blau für den Willen, das Unmögliche möglich zu machen. Unten links steht Weiß als Symbol der Selbstverwirklichung. Unten rechts steht dann Gelb für die Verbindung zwischen der materiellen und der spirituellen Welt.

Seit den 40ern und 50er Jahren wurde der Nautical Star auch von Homosexuellen benutzt, also beginnend in einer Ära, in der darüber nicht geredet wurde. Diese Benutzung des Symbols führte nun zu Konflikten mit dem Militär und Seeleuten, die der Homosexualität öffentlich ja eher ablehnend gegenüber standen. Dieser Konflikt macht die Symbolik aber nur noch stärker, da gerade der Toleranzbegriff und die Bedeutung als Leitstern für das individuelle Glück damit nur noch hervorgehoben wurde.

Der Stern als Symbol ist allen Entwürfen gemeinsam, die jeweilige Färbung und die Füllung mit eigenen Inhalten bleibt aber jedem Einzelnen überlassen. Dazu gehört dann auch die Verbindung mit weiteren Elementen, was eine unendliche Welt aus Kombination und Vielfalt erlaubt.  

Zusätzliche Information von Stephan Kern (vielen Dank dafür!!)

Der Nautical Star ist ein Pentagramm oder Druiden-Fuß, welches über die keltische Kultur in die Seefahrt gekommen ist. Die Kelten waren ein Seefahrervolk, wie man an ihrem Verbreitungsgebiet Irland, Schottland, Cornwall, Bretagne und Galicien sehen kann! Die Spitzen stehen für die 4 Elemente: Wasser, Feuer, Erde, Luft. Nach keltischer Vorstellung gibt es aber noch ein 5. Element, welches in Verbindung mit den anderen vieles (alles) erschaffen kann. Der menschliche Geist ist das 5.te Element der Druiden! Das Zusammenspiel der 5 Elemente ist für Menschen, die am Meer wohnen, vom Meer leben und sich auf dem Meer bewegen elementar, so wurde das Pentagram zum Zeichen der Seefahrer und darf nicht mit dem umgedrehten Pentagram verwechselt werden, das als Satanszeichen gedeutet wird, und als stilisierten Ziegenkopf gedeutet werden kann.

Every Single Week – Track 3 – She’s Like Coming Home – Song und Musiker

 Making of „She’s Like Coming Home“

Wie entsteht eigentlich ein Song? Woher nimmst du die Ideen? Warum dauert eine Albumproduktion so lange? Das sind die klassischen Fragen an mich als Songwriter und Produzenten. In der Videoserie „Every Single Week“  stelle ich daher jede Woche eine neue Single aus meinem auf der Ostsee entstandenen Album „Zeitmillionär“ vor. Und gebe damit einen Einblick tief hinter die Kulissen des Songwritings und dem „Making of“ einer Musikproduktion. Übrigens: Jede Single und auch das ganze Album bekommst du hier:

Album CD – Amazon
Amazon Download
iTunes Download
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 Making of – Das Video
Hier im Blog möchte ich aber auch einzelne Musiker kurz vorstellen, ohne die die Produktion des Albums nicht möglich gewesen wäre. Und kurz erzählen wie sich unsere jeweiligen Wege gekreuzt haben.

 John Barron



Mit John Barron verbinden mich viele Jahre Musik und Livekonzerte. Wer John nicht kennt googelt am besten einmal „Deichking“, ein cooler Film mit ihm in der Hauptrolle und vielen bekannten Gesichtern in den Nebenrollen.

 Deichking – Trailer

Kennengelernt haben wir uns bei der Produktion seines Albums „Rock’n’Roll ist nicht so leicht“. Eines Tages war er an meinem Telefon und fragte, ob ich Lust hätte die Produktion zu spielen. Woher er meine Nummer hatte, weiß ich heute gar nicht mehr so genau :-) Klar hatte ich Lust, und es ist ein wirklich tolles Album entstanden mit dem wir dann einige Zeit auf Tour waren. Hier das Video zur Single…

Video „Rock’n’Roll ist nicht so leicht“

Aus der großen Besetzung wurde dann ein Trio, mit dem wir viel unterwegs waren. Doch John hatte größere Träume. Ein Live-Konzert mit großer Band sollte es werden. Zunächst war ich in dem Projekt auch noch involviert, musste aber aus Zeitgründen leider aussteigen. Und im November 2016 war es dann soweit. Sein Traum wurde wahr, wie er im folgenden Video erzählt. Eine DVD des Konzertes und der Proben wird 2017 veröffentlicht. Hier geht es zur facebook Seite des Orchesters.

John Barron Orchestra – Probe und Interview

  Daniel Palmqvist

Für das Ende des Songs schwebte mir eine sehr rockige Lead-Gitarre vor. A la Slash auf dem Flügel bei „November Rain“. Meine Frau Merih hat in L.A. am Musicians Institute studiert und einer ihrer Mitstudenten war der Schwede Daniel Palmqvist. In Stockholm hatten wir uns mit ihm während meiner Reise einmal getroffen und ich habe dann einige YouTube Videos von ihm gesehen. Und wie immer bei dieser Produktion war mein Motto: Einfach fragen! Und auch Daniel war sofort dabei und spielte seine Tracks im Studio in Stockholm ein. Wir bauten diese dann hier in Hamburg in die Produktion ein und so bekam der Song dann auch den „schwedischen“ Touch. 

Daniel – bei Violet Janine

She’s Like Coming Home

Vocals John Barron
Backing Vocals Caro Leuzinger
Backing Vocals Kati Schulmann-Reisener
Backing Vocals Mario Schulmann
Drums Oliver Steinwede
Percussion Jochen Topp
Bass Claus Aktoprak
Guitar Daniel Palmquist
Lead Guitar Daniel Palmquist
Guitar Yorck Mennich
Acoustic Guitar Oliver Sparing
Additional Guitars Claus Aktoprak
Piano Merih Aktoprak
Keyboards Merih Aktoprak
Saxophone Michael Prott
Aufgenommen, gemischt und editiert von Jurik Maretzki

She’s Like Coming Home
(M: Claus Aktoprak W: Claus Aktoprak V: Dolce Vita Songs)
Remembering the places
I’ve been on summer nights
And all the faces
That joined my lonely rides
Powered by my burning heart
Sometimes I’m blown apart

I met her near Salina
Her eyes were glowing free
We drank beer and ate tortillas
She said, Baby can’t you see
This can’t be coincidence
Let’s stay here for the night

And it feels like coming home
Yes, it feels like coming home again
On a rainy afternoon
Yes, it feels like coming home
It feels like coming home again
Hope this night will never end
Hope she might be my best friend
And could break this heart of stone
She’s like coming home

By break of morning
We’re lost in slumberland
When she was yawning
It felt like an old friend
Smiles at me and takes my hand
Oh, she must be heaven sent

CHORUS

She’s like coming hooome, hooome
Wind in the trees
Meat loaf and peas
My dad’s on the phone

SOLO

And it feels like coming home
Yes, it feels like coming home again
On a rainy afternoon
And it feels like coming home
And it feels like coming home again
And it feels like coming home
Ooh it feels like coming home

Every Single Week – Track 2 – This Strong Emotion – Song und Musiker

Making of „This Strong Emotion“

Wie entsteht eigentlich ein Song? Woher nimmst du die Ideen? Warum dauert eine Albumproduktion so lange? Das sind die klassischen Fragen an mich als Songwriter und Produzenten. In der Videoserie „Every Single Week“  stelle ich daher jede Woche eine neue Single aus meinem auf der Ostsee entstandenen Album „Zeitmillionär“ vor. Und gebe damit einen Einblick tief hinter die Kulissen des Songwritings und dem „Making of“ einer Musikproduktion. Übrigens: Jede Single und auch das ganze Album bekommst du hier:

Album CD – Amazon
Amazon Download
iTunes Download
Spotify

 Making of – Das Video
Hier im Blog möchte ich aber auch einzelne Musiker kurz vorstellen, ohne die die Produktion des Albums nicht möglich gewesen wäre. Und kurz erzählen wie sich unsere jeweiligen Wege gekreuzt haben.

Caroline Leuzinger

Die Lead Vocals von „This Strong Emotion“ kommen von der Schweizerin Caroline Leuzinger. Ich habe Caro bei der spektakulären Jahresfeier der Hamburger Eventagentur Eventhorizont gesehen und war sofort von ihrer Stimme und ihrer Vielseitigkeit begeistert. So hat Caro dann neben „This Strong Emotion“ auch die Lead Vocals auf „you are the One For Me“ gesungen und ist eigentlich bei jedem Song des Albums in den Backingchören vertreten. Alle Infos zu Caro findet ihr auf ihrer Homepage

Caro – im Studio

Shereena

Für die Backings von „Strong Emotion“ konnte ich Shereena gewinnen. Unsere Wege kreuzten sich eher zufällig, da sie die Freundin meines Exec Produzenten Jurik Maretzki ist. Ich habe für sie so auf einem Titel ihrer Produktion den Bass gespielt. Und da sie im Studio immer wieder bei „This Strong Emotion“ mitgesungen hatte, fragte ich einfach, ob sie Lust hätte die Backings zu singen. Sie sagte sofort ja und ich hatte damit eine Stimme, die schon mit Herbert Grönemeyer und Gentleman auf Tour war! Besser geht’s nicht. Alle Infos zu Shereena findet ihr auf ihrer Homepage.

Shereena – On stage mit Herbert Grönemeyer

This Strong Emotion

Vocals Caro Leuzinger
Backing Vocals Sirin Esinsel
Drums Michael Grimm
Percussion Jochen Topp
Upright Bass Claus Aktoprak
Guitars Oliver Sparing
Organ Merih Aktoprak
E-Piano Merih Aktoprak
Keyboards Merih Aktoprak
Saxophone Michael Prott
Trombone Thomas Wolff
Trumpet Nicolas Boysen
Aufgenommen, gemischt und editiert von Jurik Maretzki

This Strong Emotion
(M: Claus Aktoprak T: Claus Aktoprak V: Dolce Vita Songs)

Spoken: Hey, you know I’m a tough girl right?
But last Sunday that boy came around
Uhuhuhuh, yeah

I’ve never been that kind of girl
That likes to give her heart away
I had some boys before
But I’ve never let them stay

But since I met you baby
My whole life begins to change
I’m not the same
And this is why I’m acting strange

Cause I got this strong emotion
Whenever you’re around
I just can’t keep my feet down on the ground

Yes, I got this strong emotion
When I lie in your arms
I’ve tried to be more than tough
But now enough is enough
So sure this strong emotion must be love

Well do you know that feeling when,
There’s nothing that you can’t do,
So full of power and energy,
Everyone smiles at yououou

Yeah I’m so happy now,
Can’t get this smile out of my face
Now all the pieces of my heart
Fell into place

CHORUS

And nothing but my love
Yeah nothing but pure love

Cause I got this strong emotion
Whenever you’re around
I just can’t keep my feet down on the ground
Yes, I got – this strong emotion
When I lie in your arms
I’ve tried to be more than tough
But now enough is enough
So sure this strong emotion must be lo-o-ove

I’ve tried to be more than tough
But now enough is enough
So sure this strong emotion must be love
Uhuhuhuh, yeah yeah

Adventstörn mit kalten Füßen

Mann, was habe ich kalte Füße! Und das seit mittlerweile 48 Stunden. Das letzte Mal, als ich mit meinen Turnschuhen gesegelt bin, hatte ich noch das Gefühl sie wären warm genug. Aber nun sind wir seit zwei Tagen mit Minustemperaturen unterwegs und da scheint wohl die Grenze ihres Komforts erreicht zu sein. Na gut, eigentlich hatte ich in der ersten Nacht unter der kurzen Decke schon kalte Füße, und die tauen dann einfach nicht mehr auf. Ich bin an Bord der Segelyacht NUBIA meines Freundes Mike und vorgestern Nacht, nach einem Auftritt in St. Peter Ording, zugestiegen. Mike war schon vor zwei Tagen von der Schlei aus aufgebrochen, um das Boot für den Winter nach Hamburg-Harburg zu überführen. Auf dem Abschnitt durch  Nord-Ostsee-Kanal und Elbe wollte ich ihn begleiten. Der Zeitpunkt Ende November, zusammen mit den sternenklaren Nächten, versprach allerdings eisige Nächte. 

Und so liessen mich die kalten Füße in der ersten Nacht auch zunächst nicht einschlafen. Dann drückten sie auf die Blase, was wiederum nach langem Zögern dazu führte, doch noch einmal nach draußen zu gehen. Bis ich danach endlich eingeschlafen war,  verging wieder eine ganze Zeit. Dann klingelte um 0600h auch schon der Wecker. Mehr als 2 Stunden Schlaf habe ich also nicht abbekommen und fühlte mich auch so. Eigentlich wollten wir uns ja an dere Giselauschleuse treffen, aber wegen Nebels kam Mike erst sehr spät in Holtenau in den Kanal. Und so brachen wir nun, nach einem kargen Frühstück im Dunklen, von der Schreiber Marina bei Rendsburg auf. Wenigstens der Kaffee wärmte uns etwas auf. So spät im Jahr ist die Fahrzeit auf dem Kanal begrenzt und wir wollten nun die verlorenen Zeit aufholen. Um kurz vor sieben zogen wir daher mit dem ersten Licht auch schon unser schnurgerades Kielwasser in den Kanal. Die Sonne ließ sich noch gut zwei Stunden länger Zeit, bis sie sich endlich über den Bäumen blicken ließ. Die Fahrt durch den Nord-Ostsee Kanal wurde zäh wie immer, und Stunde um Stunde zog das herbstkarge Ufer an uns vorbei. Es gab wenig, woran sich das Auge festhalten konnte um von der Kälte abzulenken, die nun immer mehr in den Körper kroch. Weniger durch Jacke und Hose, doch umso mehr in die Hände und Füße. 

Der Autopilot summte sein monotones Lied, und selbst der kartuschenbefeuerte Gaskocher wollte nicht so recht bei dieser Kälte. So hielten wir bei Wasser und Brot durch, bis wir kurz vor Sonnenuntergang die Schleusen in Brunsbüttel erreichten. Der Sportboothafen ist im November gesperrt und wir legten uns daher mühsam an zwei, aus vier Stämmen roh gezimmerten, sehr dicke Dalben. Angeblich der Ausweichliegeplatz für Sportboote im Winter, aber kein schöner Fleck. Der Blick in den Gezeitenkalender informierte uns darüber das ab 1915h die Flut einsetzen wird, und so beschlossen wir hier nur zu warten, um dann im Dunkeln noch nach Glückstadt zu segeln. Unser Traum von einem warmen Restaurant hatte sichaber  nach zwei Telefonaten zerschlagen. Samstag ab 2100h wäre in Glückstadt angeblich alles dicht, na toll… 

Im kalten Cockpit belebten wir die Kocher und Mike zauberte ein Essen, das uns etwas wiederbelebte. Danach stellten wie den Wecker und hauten uns noch eine Stunde hin. Müde wie ich war, schlief ich sofort ein. Nur war mir nach dem Erwachen leider noch kälter als vorher. Und es lagen ja noch einige Stunden vor uns. Es ging sehr zügig durch die Schleuse auf die Elbe. Voher hatten wir überlegt ob der Flutstrom wohl direkt mit der Flut einsetzt, oder zunächst noch durch den Eigenstrom der Elbe überlagert wird. Ich war für Variante eins, aber Mike sollte recht behalten. Noch über eine Stunde nach Kippen der Tide tuckerten wir mit 2,5kn mühsam gegen den Strom. Das sollte im Törnführer Nordsee mal ergänzt werden! Und auch der erhoffte und angekündigte Wind blieb aus. Dazu kam eine sehr belebte Elbe. Schiffe auf beiden Seiten, aber auch neben dem  Fahrwasser. Diese irritierten uns doch sehr, denn sie hatten Positionslichter gesetzt und galten ja  somit als in Fahrt. In der Dunkelheit war aber weder erkennbar, wie schnell und in welche Richtung. Und so wichen wir immer wieder aus, wenn wir rot und grün gleichzeitig sahen. Aber oft drehten die Schiffe dann mit. Erst später war dann zu erkennen, das die Pötte wartend quasi auf dem Fleck standen und vor sich hin schwojten. Und kamen wir dann neben eines der Dickschiffe, nahmen sie Fahrt auf,  und wir konnten unseren Kurs wieder korrigieren. Dazu kamen große Containerschiffe von achtern und die Festtagsbeleuchtung am Ufer von Häfen und Gebäuden. Wir mussten wirklich sehr aufpassen und wurden dann auch von einem spärlich beleuchteten Binnenschiff, von dem ich nur das vordere Topplicht geshen hatte, überrascht. Wenn in der Dunkelheit plötzlich ein riesiger, schwarzer Schatten an einem vorbeihuscht, den man vorher nicht wahrgenommen hatte, steigt der Adrenalinpegel. Und so rissen wir uns die letzten zwei Stunden bis Glückstadt zusammen und starrten gemeinsam in die Dunkelheit der Elbe. Und ab und zu in den gigantisch anmutenden Sternenhimmel. Den hatte ich lange nicht mehr so deutlich gesehen. Es musste wohl an der Kälte liegen, die sich nun wirklich überall durchbiss. Ich träumte schon von einem heißen Tee im warmen Salon des Bootes. Gut, es gab keine Heizung an Bord, aber Petroleumlampe und Gaskocher würden schon etwas Wärme hergeben.

Doch Glückstadt machte es uns nicht leicht. Unbefeuerte Bojen und eine etwas undurchsichtige Hafeneinfahrt waren erst der Vorgeschmack. Im Hafen dann waren sämtlich Stege abgebaut und lediglich deren Verankerungspfähle standen wie unbelaubte, tote Bäume kreuz und quer im Wasser. Wir schlängelten uns durch diesen Wald auf einen allerletzten Steg im hintersten Winkel zu, nur um gerade noch rechtzeitig zu erkennen, das von diesem kreuz und quer Metallwinkel abstanden, die wir nicht an der Bordwand haben wollten. Was nun? Bei der Einfahrt hatten wir einen Steg gesehen, der mit Halten- und Betreten-Verboten Schildern gespickt war. „Nur für Behördenfahrzeuge“. Egal, wir legten uns an dessen äußersten Rand, und waren nach 16 Stunden Fahrt endlich fest. Meine Träume von der Wärme im Salon kamen immer näher. Doch dann machte Mike den Vorschlag doch im Cockpit noch ein paar Bier zu trinken. WAS? DRAUSSEN? Ich gab mich geschlagen. Hatte ich mich bisher doch eigentlich immer für einen Naturburschen gehalten, musste ich jetzt kapitulieren. Ich rief meine Frau an und klagte ihr mein Leid. Direkt von Mann zu Mann jammern geht ja nun auch wieder nicht… Doch Mike verstand den Wink mit dem Telefon und dann, ENDLICH, saßen wir im halbwegs Warmen und ließen den Abend ausklingen. Ich gab mir viel Mühe mit den Decken und Schlafsäcken und hatte es endlich warm. Eine ganze lange Nacht lang, denn wir konnten ja erst um 0900h weiter.  Einfach paradiesisch.

Morgens erwarteten uns dann steif gefrorene Tampen und ein vereistes Deck. Jedenfalls waren nach dem Loswerfen der Leinen die kalten Füße und Hände sofort wieder da. Eher noch unangenehmer als am Vortag, denn es hatte noch einmal ordentlich abgekühlt. Der Weg von Glückstadt nach Harburg ist zwar überschaubar, aber 9-10 Stunden hieß es nun doch in der Kälte auszuharren. Trotz schlagender Fallen in der Nacht, war der Wind vollständig eingeschlafen und wir dieselten hinaus auf die Elbe, die bei diesem Wetter, mit Sonne und blauem Himmel, traumhaft anzusehen war. Unsere mit jedem Windhauch einsetztenden Segelversuche blieben jedoch erfolglos und irgendwann bargen wir die Tücher und gaben uns geschlagen.  Und so sitze ich hier nun mit meinen eiskalten Füssen in den nutzlosen Turnschuhen. Ich Memme. Ich denke an das sehr empfehlenswerte Buch „Berserk“, das ich vor einiger Zeit einmal gelesen hatte. Dessen Inhaltsangabe liest sich wie folgt:

„Mit der Berserk in die Antarktis? Genauso gut kannst du den Mount Everest in Ballettschuhen besteigen!“
Der Hafenmeister von Ushuaia zu David Mercy kurz vor dessen Abreise in die Antarktis.
Die Berserk, ein gerade mal neun Meter langes Segelboot aus Fiberglas, liegt im Hafen von Ushuaia. Ihr Zustand ist erbarmungswürdig: In der winzigen Kajüte herrscht Chaos, es gibt kein Radio, kein Rettungsfloß, der Motor stottert. Die Mannschaft besteht aus drei Männern: Der erste ist der blutjunge Skipper Jarle aus Norwegen, in der Stadt nur „der wahnsinnige Wikinger“ genannt. Der zweite im Bunde ist Manuel, ein Argentinier, der sich auf See das Rauchen abgewöhnen will. Der dritte schließlich ist der Autor selbst.
Jarle ist schon seit zwei Jahren mit der Berserk unterwegs; David und Manuel dagegen haben vom Segeln keinen blassen Schimmer. Doch die drei haben ein gemeinsames Ziel: die kälteste, unwirtlichste und entlegenste Region der Erde – sie wollen in die Antarktis.
Obwohl es sogar an Wollpullovern mangelt, machen Jarle, David und Manuel unverdrossen die Leinen los. Zum Abschied ruft man ihnen nach: „Das überlebt ihr nicht!“ Dann läuft die Berserk aus – mit Kurs auf die turmhohen Wellen der Drake Passage und das Eis der Antarktis.
Die Stimmung an Bord könnte besser nicht sein. David Mercy liefert einen Reisebericht, der vor Spannung knistert und mit einer gehörigen Portion Selbstironie Eiseskälte und Strapazen nicht nur erträglich, sondern sogar höchst vergnüglich macht.

Ich möchte noch hinzufügen, das sich Skipper Jarle an Bord nur barfuß und mit behorntem Wikingerhelm bewegt. Alles klar? Ich Memme. Als wir schließlich im Hafen von Harburg festliegen, freue ich mich sogar auf die lange beheizte Bahn- und Busfahrt nach Hause. Auf warmes Essen, Dusche und Bett. Ich träume sogar noch davon, das ich friere. Und obwohl ich völlig verschwitzt in Joggingklamotten und dicke Decken gehüllt aufwache, gibt mir erst eine weitere heiße Dusche das Gefühl, die Kälte endlich abgeschüttelt zu haben. Andererseits hatte Mike auch so einen komischen  Einteiler, von ihm liebevoll Faserpelz genannt, an. Sein Geheimnis um kalte Segeltörns zu überstehen?

"Allein an Bord – Einhandpraxis für Einsteiger"

Die meisten Bücher, Magazine und Videos, die sich mit Hafenmanövern befassen, gehen von einer Crew an Bord aus oder doch wenigstens von einer helfenden Hand auf dem Vorschiff. Die hatte ich nicht und verbrachte daher viel Zeit an Bord damit, mir die Abläufe für alle Arten von Einhand-Manövern zu überlegen und diese auch dem Praxistest zu unterziehen. Sie sollten möglichst einfach, schnell und effektiv sein, um die fehlende Crew auszugleichen. In diesem Video finden sich daher nicht nur Informationen und Anleitungen für den Einstieg in das Einhandsegeln, sondern auch gleich die praktische und ungeschönte Anwendung vor Ort in den Häfen, Kanälen und Schleusen seines Ostseetörns.

Sicherheit an Bord, Törnplanung und Segelmanöver haben Einhand ihre Besonderheiten – in „Allein an Bord“ findet sich alles Wissenswerte dazu.

 Filmtrailer „Allein an Bord – Einhandsegeln für Einsteiger“
Inhalt DVD 1

Begrüßung
Vorbereitung des Bootes
Sicherheit an Bord
Törnplanung in der Praxis
Anlegen in einer Box
Ablegen aus einer Box
Besegelung und Segelsetzen
Anlegen längsseits
Ablegen längsseits
Wenden
Anlegen an Heckboje
Ablegen von Heckboje
Beiliegen

Inhalt DVD 2

An- & Ablegen an Auslegern
Navigation in den Schären
Die Stockholmer Schären aus Drohnensicht
Reffen
Ankern
Anlegen vor Heckanker
Anlegen an einer Schäre
Schleusen
An- & Ablegen mit Mooring
Bootskauf
Verabschiedung

ZEITMILLIONÄR – ACHTUNG PREISSENKUNG!!

Der Herbst ist da, die Boote gehen langsam aus dem Wasser, die Tage werden kürzer und Weihnachten rückt langsam näher. Nun geht die Segelsaison wieder vor dem Bildschirm weiter. Man schwelgt in Erinnerungen und träumt von den Wunschzielen der nächsten Saison. Soll es die Ostsee werden, die Schären? Mein Film „Zeitmillionär“ erzählt von einem perfekten Segelsommer in den Schären, von einer langen Auszeit und der Verwirklichung von Träumen. 
 

  FILMTRAILER I

 FILMTRAILER II

Der gesamte Soundtrack zur Reise inkl. der aktuellen Single „Ich geh‘ segeln“ entstanden ebenfalls diekt vor der Kamera an Bord und im Tonstudio.  Passend zur Nachsaison habe ich nun den Preis für meinen Film „Zeitmillionär“ gesenkt.
Die Doppel-DVD Box gibt es nun für €19,90.-, und den Download für €17,90.- u.a. hier: 

segel-filme
millemari.
oder direkt bei
www.luvgier.de

Der Sailing Bassman, T-Bone Burnett und das leidige Marketing

Natürlich hat man so seine Träume. Von Zufällen, von Nummer-1 Hits und großen Bühnen. Aber ich habe mein Album „Zeitmillionär“ nicht aufgenommen um damit reich zu werden. Rechne nicht einmal damit die Produktionskosten jemals wieder herauszubekommen. Wenn ich ernsthaft Geld verdienen wollte, wäre wohl selbst ein 450.- Euro Job vielversprechender. Warum also tut man sich dann die Arbeit und die investierte Zeit an? Und dann noch in Zeiten in denen mit Musik kaum noch Geld zu verdienen ist? Diese Frage könnte man jedem kreativen Künstler stellen und würde unendlich viele verschiedene Antworten erhalten. Aber allen wird irgendwo gemein sein, das man etwas Neues erschaffen und hinterlassen möchte. Und andere Menschen berühren, bewegen oder einfach nur erreichen will. Und gehört werden will. Denn was nützt einem die schönste Musikproduktion, wenn sie niemand hört?

Und genau hier stehe ich nun wie der berühmte Ochs‘ vor dem Berg. Eigentlich jeder der in mein Album reingehört hat, schwärmt von der Vielfalt der Songs, hat seine Lieblingstitel und sogar die eine oder andere Träne der Rührung beim Hören vergossen. Toll. So habe ich mir das gewünscht. Aber „jeder“ ist eben immer noch eine deutlich überschaubare Menge, die sich aus Freunden, deren Freunden und meinen diversen facebook Kontakten zusammensetzt. Aber ich möchte natürlich mehr. Wie bringt man einen Fremden dazu sich ein Album anzuhören, was ihm am Ende sogar sehr gut gefallen könnte? Sein Leben bereichern oder gar verändern? Alles eine Frage des Marketingbudgets könnte man sagen. Sicher richtig, aber da klemmt es natürlich beim Selbermachen. Zeit und Arbeit kann man einbringen natürlich auch Geld. Aber privat meist nicht in der Dimension von Plakat- und Fernsehwerbung.

Bis hierher hatte ich diesen Blogbeitrag schon fertig geschrieben, dann wusste ich nicht recht weiter. Worauf will ich eigentlich hinaus? Oder will ich mir nur etwas Luft machen?

Dann stolperte ich über die aktuelle Rede von T-Bone Burnett beim Americana Music Festival. Ich bin ein großer Fan von T-Bone Burnett, der u.a. auch die erste Staffel der Serie „Nashville“ musikalisch geleitet hat. Hier gibt es die ganze Rede als Transkription, ich möchte hier nur ein paar selbst übersetzte Passagen daraus zitieren, da diese einfach so perfekt zu meinen eigenen Gedanken passen.

http://americansongwriter.com/2016/09/t-bone-burnetts-americanafest-keynote-address/

Fange ich doch direkt mit diesem Satz an:

„Wir leben in einer Zeit, in der Künstler von einem schlechten Deal zu einem noch mieseren Deal gehetzt werden. Uns wird gesagt, wir sollen gefälligst gut im Marketing sein. Ich muss jedoch sagen – und ich denke ich spreche damit für fast jeden Musker hier – das ich nicht angefangen Musik zu machen, da ich eine Karriere (oder zumindest den Weg dorthin) im Marketing anstrebte.“ 

Das bringt doch meine Gedanken wunderbar auf den Punkt. Ich will verdammt noch mal Musik machen, und nicht Werbung. Das können andere besser und haben auch mehr Spaß daran. Ich bin glücklich, wenn ich Note zu Note bringe. Mir Geschichten ausdenke und in Songtexte fasse. Ich bin nicht glücklich, wenn ich den ganzen Tag bei facebook und co unterwegs bin, um Marketing zu machen. Und an einem Image arbeite, denn:

„Bei facebook ist jeder ein Star. Die idealistische, drogengeschwängerte Prophezeihung der 1960er wurde mechanisiert, und hat uns das Fälschen noch leichter gemacht. Unsere Maske ist unser Gesicht geworden.“

Das ist so wahr. Denn ich bin natürlich keineswegs der immer gut gelaunte, vor Energie sprühende Sailing Bassman. Sonst könnte ich solche Songs gar nicht schreiben. Ich bin, wie wohl die meisten Menschen, ein fauler und bequemer Hund voller Ängste, Sorgen und immer auf der Suche nach Glück und Liebe. Vielleicht ein bißchen weniger bequem als andere, denn es treibt mich schon etwas um, aber doch weit von meinem Marketingbild entfernt. Aber der drahtige, braungebrannte Segler wirkt einfach interessanter, als der faule Mann in Jogginghosen, der sich mühsam ein paar Textzeilen aus dem Gehirn leiert. Und auch dazu T-Bone Burnett:

„Technologie tendiert zur Effizienz. Sie hat keine Ästethik. Sie hat keine Ethik. Sie ist binär. [An oder Aus]. Aber alles Interessante im Leben – alles was das Leben lebenswert macht – ist nicht binär. Mitleid ist nicht binär. Liebe ist nicht binär. Musik und Kunst sind nicht binär. Du und ich sind nicht binär.“


Niemand ist immer seine Maske, wie es die Werbung gerne suggeriert. Oder ein fauler Klumpen auf dem Sofa, wie man es oft gerne sein möchte. Die Wahrheit bewegt sich immer in den Zuständen dazwischen. Und die besten Ideen kommen einem nicht mit Blick auf den Erfolg oder auf das Marketing. Sie kommen in diesen emotionalen Zwischenzuständen, die die Kreativität anregen. In denen der Kopf leer und die Gefühle frei sind. Bis heute kann niemand einen Welthit auf Kommando schreiben. Es passiert einfach. Oder eben nicht. Und es gibt dort draußen sicherlich tausende Welthits, die keiner jemals hören wird. Denn der Künstler ist eben keine Werbeagentur. Und noch viel wichtiger. Er richtet sich nicht an die Massen, er denkt nicht in Verkaufszahlen, Zielgruppen und Marketingstrategien. Und das kann und wird die Industrie niemals verstehen. T-Bone zählt nun eine Menge Künstler von Rembrandt bis Michael Jackson auf und sagt:

„Jeder dieser Künstler machte Kunst, für die sich die Welt erst ändern musste um sie zu verstehen zu können. Sie haben sich nicht der Welt angepasst, sondern die Welt musste sich ihrer Kunst anpassen. Ein Künstler muss immer selbst herausfinden, was ihm gefällt. [….] Der wahre Grund für den Fall des eisernen Vorhangs war das die Kids Beatles Platten hören wollten. Unsere Geschichte, Sprache und Seele ist in unser Musik festgehalten. Es gibt keinen tieferen Blick in die Seele eines Landes, als über sein Musikarchiv des letzten Jahrhunderts.   
Und das ist die Geschichte der USA: ein Kid verlässt sein Heim mit nichts als einem Song und erobert damit die Welt. Wir haben das immer wie reproduziert. Fangen wir mit Elvis an, aber wir können stundenlang weitere Namen hinzufügen – Jimmie Rodgers, Rosetta Tharpe, Johnny Cash, Howlin Wolf, Mahalia Jackson, Bob Dylan, John Coltrane, Billie Holiday, Loretta Lynn, Chuck Berry, Hank Williams, Aretha Franklin, Jack White, Dr. Dre. Das sind wir. Ein Jedermann. In der Laudatio auf Bob Dylan beim letztjährigen MusicCare sagte Jimmy Carter: „Es gibt kein Zweifel daran, das seine Worte des Friedens und für Menschenrechte prägnanter, kräftiger und dauerhafter sind, als die jedes Präsidenten der USA“. Ich glaube, das ist nicht zu leugnen. Das ist es was uns Künstler ausmacht. Das dürfen wir niemals vergessen.“

Wir sind Künstler und keine Verkäufer. Das möchte ich gerne anderen überlassen, denn es kostet Zeit und Kreativität. Wie viele Song wohl nie geschrieben wurden, weil der Künstler die vorhandenen noch verkaufen musste? Und so sehe ich mich in meiner Idealvorstellung auch lieber im Studio als auf Tour (Ausnahme Stadien!!). Ich möchte manchmal lieber nur Komponieren und Produzieren, als mein Gesicht in eine Kamera halten. Zwischenfrage: Ist man als Songwriter für andere Künstler glücklicher? Man hört seine Musik, muss aber nicht den ganzen Rummel mitmachen? Vielleicht ja, aber dann irgendwie auch wieder nicht. Ein Leben hinter dem Vorhang, niemals  im Rampenlicht? Hier beginnt die Quadratur des Kreises. Gut, wenn einem meine Musik nicht gefällt, kein Problem. Aber wenn ich weiß, sie könnte gefallen, erreicht aber einfach nicht die entsprechenden Ohren, dann macht mich das schon wahnsinnig. Also gehe ich einfach immer weiter, Schritt für Schritt, und hoffe so an mein Ziel zu kommen. Und ich habe so tolle Partner, die den Weg mit mir gemeinsam gehen, das auch der mühsamste Weg schon wieder Spaß macht. Denn nur wenn ich aufgebe, werde ich meine Träume mit Sicherheit nie erreichen können. Eine Binsenweisheit, aber trotzdem zu 100% wahr.

Randnotiz an mich: Nicht nur über eigene Emotionen schreiben, sondern auch einmal für den Weltfrieden!

AND THE WINNER IS….

Der große „Ich geh‘ segeln“ Videowettbewerb ist beendet und die Jury hat ihre Stimmen vergeben.

Der 1. Preis geht mit 360 Punkten an
Klaus Lettau-Dietz und das Video mit der Startnummer #06

Wir gratulieren zu einem tollen Wochenende Katamaransegeln in den Niederlande von Oceans-Eleven
http://www.oceans-eleven.de/

Der 2. Preis geht mit 349 Punkten an
Phillip Tiefenbacher und das Video mit der Startnummer #08

Wir gratulieren zu einem wunderbaren Mitsegeltörn auf der Kieler Förde von Yachtcharter Kiel
http://ostseecharter.info/

Der 3. Preis geht mit 261 Punkten an
Stephan Leiner und das Video mit der Startnummer #05

Wir gratulieren zu einem Skippertraining von klassisch-am-wind
http://klassisch-am-wind.de/

Der Sonderpreis der Jury geht an
Reinhardt Genies und das Video mit der Startnummer #04

Wir gratulieren zu einem Mitsegeltörn in der Wismarer Bucht von woold records und luvgier
http://www.luvgier.de

Der 4. Preis geht an
Jakob Koch und das Video mit der Startnummer #10

Wir gratulieren zu einem Jahresabo der Zeitschrift SEGELN
http://www.segeln-magazin.de/

Die Preise 5-7 gehen an
Thorsten Therford
Hans Werner-Petersen
Claudine Dörrenbacher
Wir gratulieren zu einem Medienpaket „The Sailing Bassman“ von millemari. und luvgier
https://millemari.de/

Die Preise 8-10 gehen an
Stephan Leiner
Anja Rathmer
Jennifer Franz
Wir gratulieren zu einem eBook nach Wahl aus dem Sortiment von millemari.
https://millemari.de/

Der Song „Ich geh‘ segeln“ aus dem Album „Zeitmillionär“ von Claus Aktoprak kann man u.a. hier erhalten:
AMAZON
https://www.amazon.de/gp/product/B01HL6JBPA…
iTunes
https://itunes.apple.com/de/album/zeitmillionar/id1124268144
oder direkt bei
http://www.luvgier.de

Die Merkwürdigkeiten des Handyzeitalters

Letztens bei der Ausfahrt aus der Schlei. Seit Tagen herrscht Starkwind aus Ost und auch heute bläst der Wind wieder mit Stärke 6. Aus Ost, also genau gegenan, wenn man die Schlei verlasssen will. Schon im letzten Jahr hatte ich hier sehr unschöne Erfahrungen gemacht, da meine Schraube bewachsen war und kaum noch Schub brachte. Nur das, zum Glück schon bei der Ausfahrt gesetzte, Großsegel gab mir die Chance mich freizukreuzen. Dieses Jahr also auf ein Neues, die Schraube hatte ich nun aber bereits vor Anker kontrolliert. Dafür erscheint mir die Welle dieses Jahr höher. Mühsamst kämpfe ich mich um 0545h mit meinen 10 PS an Maasholm vorbei Richtung Schleimünde. 

In der Nacht beruhigt sich die Ostsee meist etwas; daher der frühe Aufbruch. Rund um die Einfahrt schlagen große Brecher gegen die Mauern, und auch in der Einfahrt brechen sich Wellen. Aber es sind keine Grundseen, denn dann würde ich sofort umdrehen. Stattdessen geht zunächst das Großsegel im zweiten Reff nach oben. Mit dem Traveller sorge ich dafür das es nicht killt, aber auch noch nicht viel Druck aufbaut. Sehr langsam gleite ich nebem dem Leuchtturm vorbei durch die Enge. Zusätzlich zu den brechenden Kronen gibt es hier aber auch „stehende“ Wellen. Beim Wildwasserfahren nennt man diese, glaube ich, Walzen. Und in so einer Walze kommt „La Mer“ zum Stillstand. Ich erhöhe die Drehzahl weiter. Kein Erfolg. Direkt neben dem Leuchtturm Schleimünde stehe ich mit rappelndem Diesel auf der Stelle. Kein Grund zur Panik. 

Ich falle nun etwas ab und bekomme Druck auf das Groß. Bloß noch nicht zuviel. Denn jetzt zuviel Krängung wäre in der schmalen Einfahrt mit den nur wenigen Metern Platz nach Steuer- und Backbord fatal. Es kommt auf das genaue Zusammenspiel von Pinne und Großschot an und siehe da: Langsam geht es wieder vorwärts und ich bekomme etwas Fahrt in das Boot. Aber mit der Krängung steigt nun auch das Risiko für meinen alten Diesel, der ja nicht gerne schräg steht. Ein paar Meter noch, dann rolle ich die Fock etwas heraus, hole sie dicht, falle weiter ab, setze den Pinnenpiloten und stoppe den Diesel. Dafür muss ich in meinem Boot übrigens unter Deck. Das muss nun wirklich alles sehr schnell gehen, denn nun heißt es freikreuzen dicht an der Brandungszone, während enorme Wellen mit dem Boot spielen. Es könnte gerade so passen, aber ich habe im zweiten Reff bei diesem Seegang eine enorme Abdrift. Das Herz schlägt bis zum Hals. Jetzt mit so wenig Fahrt gegen die Brecher wenden zu müssen, könnte auch daneben gehen. Wie so oft bin ich ja alleine unterwegs. Ich kämpfe um jeden Meter Höhe und schaffe es dann endlich die Einfahrt nach Olpenitz an Steuerbord zu lassen. Das war wieder mal knapp! 

In diesem Moment klingelt mein Handy. Meine Frau. „Guten Morgen, Schatz!“, schreie ich gegen den Wind. „Wie gehts dir?“ „Ich bin grad aufgewacht und liege noch im Bett“ Und so weiter…ein ganz normales Morgengespräch eben. Wenn ich nur nicht eben gerade dieses wilde Abenteuer bestanden hätte. „Und wie geht‘s die so?“ „Ja, ich kämpfe gerade etwas mit Rasmus, aber ist grad alles gut. Ein wenig windig…ich muss jetzt auch aufhören!“ „OK, pass auf dich auf“. Ich schmeisse das Handy an seinen Platz unter der Sprayhood, während der Bug tief in eine Welle stampft und ich von oben bis unten geduscht werde. Und denke an den langen harten Ritt nach Kiel, der mir nun noch bevorsteht. Und irgendwie finde ich es schräg, das man mal eben so von Bett zu Boot telefoniert. Während der eine warm unter der Decke liegt und der andere um Boot und (ich übertreibe mal) Leben kämpft. Und während ich stolpernd und fluchend meine vollkommen durchnässten Sachen unter dem wild schaukelnden Deck wechsel, komme ich darüber aus dem Grinsen nicht mehr heraus. Und habe irgendwie Sehnsucht nach dem warmen Bett.    

Karibiksegeln im Juli – 6. Wie wir beinahe vergessen haben unser Boot zurückzugeben

Am nächsten Morgen machen wir nun langsam Pläne für die letzten verbleibenden Tage unser Charter. Wann müssen wir das Boot abgeben. Hmm…Übergabe Samstag früh 0830 steht im Raum. Also heißt es freitagabends in die Marina einzulaufen. Heute ist Mittwoch. Daher wollen wir zunächst nach Fort-de- France, welches wir auf dem Hinweg ja ausgelassen hatten, und morgen dann noch einmal in die Grande Anse d’Arlet, die uns bereits auf dem Hinweg so sehr gefallen hatte. Am Freitagmorgen geht es dann ab nach Le Marin zur Basis. Ein sehr relaxter Plan der auch navigatorisch nicht mehr viel verlangt. Einzig die lange Passage gegen den Wind am Südende von Martinique könnte noch einmal anstrengend werden. Aber Zeit haben wir ja genug. Alle wünschen sich nach den vielen Ankerbuchten für heute ein Marina, und auch die Akkus schwächeln seit Tagen vor sich hin und können auch einmal Landstrom gebrauchen. Im Charterführer ist in Fort-de-France am Pointe de Bout eine kleine Marina erwähnt, allerdings nur für Einheimische. Und auch die Charterbasis erzählte von einer neu ausgebauten Marina mit viel Platz. Na dann. Es ist sogar ein Anlieger möglich, obwohl es aus der großen Bucht von Fort-de-France recht stark weht. Wie immer Mittelwind 4 plus die Düse in der Bucht. 

In der Einfahrt zur Bucht dann ein Schrei: „Delphine!!!!“. Alle stürmen nach vorne, ich gehe ans Ruder und bringe uns auf ebenen Kiel, damit mir nicht noch jemand über Bord geht bei dem Gerenne und Geschwenke der Handys! Es bietet sich aber auch imposantes Bild. In Delfin nach dem anderen schwimmt am Boot vorbei. Einzeln und in Gruppen. Das müssen über hundert Stück sein. Jedenfalls ist die Freude an Bord enorm. Als der letzte Delfin vorbei ist, steht auch schon die Ansteuerung der Marina an. Über Funk meldet sich niemand, über Telefon bricht der Kontakt ständig ab und es wird, wie immer, nur französisch gesprochen. Erst in der Einfahrt der Marina klappt dann die Verständigung und ich sage der Dame, das wir im Hafen wären und nun einen Platz suchten. „NonNonNonNonNon!!!!“ tönt es aus dem Hörer. Sofort umdrehen, es gäbe keinen Platz. Das verstehe sogar ich, und fahre einen U-Turn in der Einfahrt. „Ich soll Marina Irgendwas mit Abricot auf Kanal xy rufen“. Alles klar. Nur wo ist diese Marina? Über Funk meldet sich, wie üblich, niemand. Der Törnführer nennt zwei kleine Stege mit dem Namen z’Etang d’Abricot. Ob das die ausgebaute Marina ist? In Seekarte und Plotter finde ich nichts, allerdings sieht man am anderen Ende der Bucht ein Menge Masten ungefähr dort wo die erwähnten Stege sich befinden. Also los. Nun erst fällt mir auf das die Bucht an vielen Stellen untief sein soll und es nur ein paar ausgetonnte Wege gibt. Allerdings wurde die Marina eben auch mit einer Wassertiefe von 0,30cm angegeben. Ich drehe aber nun noch einmal um, um die betonnte Rinne zu erwischen und kein Risiko einzugehen. Fünf Minuten später geht ein großer Segler quer vor mir durch, über alle Untiefen. Am Ende finden wir eine sehr große, moderne Marina vor, bekommen Funkkontakt und erhalten einen Platz zugewiesen. Für sagenhafte €10,70. 

Am nächsten Morgen geht es dann mit vollen Akkus und Wassertanks weiter. Wir waren abends noch mit dem Taxi im Zentrum von Fort-de-France, haben aber nicht mehr wirklich viel von der Stadt gesehen. Aber mal wieder warm geduscht. Ein paar Meilen später fällt der Anker in der Bucht von Grand Anse d’Arlet. Ich gebe direkt alle Kette raus, da es wieder Fallböen gibt. Übrigens ist es beim Abtauchen des Ankers interessant zu sehen, wie die lange Kette in einer Böe zunächst die Windkräfte auffängt, bevor diese überhaupt den Anker erreichen. Das Boot liegt jedenfalls sicher und wir genießen das Bordleben. Schwimmen, ein kleines Mittagessen an Land, schwimmen, dösen. Wunderbar. Das wollen wir morgen Vormittag wiederholen und uns dann auf den Rückweg machen. Wir träumen schon vom mondänen Abschiedsdinner im Stegrestaurant der Marina von Le Marin. Davon hungrig fahren wir noch einmal an Land und bestellen Pizzas direkt am Strand. Inklusive Sonnenuntergang. Traumhaft. Bis Merih sagt: „Wieso haben wir denn für morgen Abend noch ein Hotel gebucht? Wir übernachten doch auf dem Boot und fliegen abends dann zurück.“. Stimmt, komisch. „Ist aber noch stornierbar“. Irgendwie merkwürdig das Ganze. Und nun nimmt das Schicksal seinen Lauf. „Ich schau nochmal auf den Chartervertrag“, sage ich. Und dort steht: Rückgabe, 29.7.2016 0830h. „Was für ein Datum haben wir heute?“. „Den ersten!“. „Uupps, das bedeutet wir müssen das Boot morgen früh abgeben, also Freitag. Wie sind wir denn bloß auf Samstag gekommen?“ Allgemeine Ratlosigkeit. Irgendwann haben wir nicht mehr in Daten gerechnet, sondern in Wochentagen. Ein fataler Fehler. Was nun? Ich überlege kurz den Anker zu lichten und loszufahren. Das wäre aber bei der Dunkelheit und den mit Hummerkörben gespickten Gewässern unverantwortlich. „Wann geht denn die Sonne auf?“. „Laut Internet um 0515h“. Ok, wenn es vorher schon etwas dämmert kann ich sehr früh los. Dann sollte bei einer Distanz von 15 Meilen 0830h doch machbar sein. Im Vertrag steht, man könne auch direkt vor der Marina ankern um dann morgens gleich dort einzulaufen. OK, direkt vor der Marina liegen wir nun nicht, aber doch fast. Wenn wir nur nicht gegenan müssten, aber mit 40 PS sollte das doch auch zu schaffen sein. Entscheidung also: „Abfahrt 0500h“. Unsere gute Laune ist aber dahin. 

Eben noch relaxt wird es nun mit einem Mal hektisch. Aber das Schicksal hat noch ein weiteres Attentat auf uns vor. Dieses Mal ist es Henning der unruhig wird. Sie fliegen über Puerto Rico zurück nach New York. „Kann ich mal mit deinem Handy ins Internet?“ Kurze Pause. „Mist, wir fliegen morgen früh um 0800h“. Jetzt wird es langsam kompliziert. Von der Marina aus werden sie es morgen früh nicht schaffen. Also gibt es nur eine Lösung. Sofortiger Aufbruch mit dem Taxi in ein Hotel in Flughafennähe. Alleine das Taxi zum Flughafen kostet von hier aus €100.-. Aber allemal günstiger als ein neues Flugticket. Jetzt ist alle Ruhe vorbei. Mit dem Dinghi geht es zum Boot und mit Innenbeleuchtung und Taschenlampen kramen die beiden ihr Gepäck zusammen. Das Taxi soll in einer Stunde hier sein. Was für ein Abschied. Ich fahre die beiden mit dem Dinghi und Gepäck zum Steg und wir warten gemeinsam auf das Taxi. Es regnet. „Kommt gut nach Hause und bis bald!“, und weg sind sie. Kein mondänes Abschiedsdinner. Kein letzter Abend. Den hatten wir eben bei 4 halb gegessenen Pizzen. Naja, wenigstens haben wir Frühstück, denn unsere Vorräte sind leer. Nach einer kurzen Nacht geht mit dem ersten Licht der Anker aufwärts. Hebel auf den Tisch. 40PS gegen langsam auffrischenden Wind und Welle. Das Boot ist stärker und wir entspannen uns. 0830h schaffen wir auch mit Tanken noch locker. Das Charterteam kommt mit einem Dinghi an Bord und übernimmt das Anlegen in dem Gewusel aus Mooringleinen und Hecktonnen. Geschafft. 

Auch wir müssen nun das Schiff verlassen und ebenfalls mit dem Taxi nach Fort-de-France fahren. In unser Hotel. Denn das war an der ganzen Aktion der einzig richtige Gedanke. Eine Übernachtung in brauchen wir noch bevor wir dann morgen Abend die Rückreise antreten. Und so bleiben uns noch fast zwei ganze Tage für Fort-de-France, die wir auch gebührend nutzen um diesen so einmaligen Törn abzuschließen. Leider ohne die beiden anderen. Die sich aber über Handy aus Puerto Rico melden. Alles hat geklappt. Alle sind gesund. Das Boot ist heil. So soll es sein! Einzig der viele Regen am allerletzten Tag und eine Hurricanewarnung (Der Hurricane Earl verwüstet dann in der Tat ein paar Tage später einige Teile von Mexico), zeigen uns noch einmal, das wir wohl wirklich Glück mit dem Wetter hatten. Ein Faktor, den man im Sommer in der Karibik nicht überbewerten, aber auch niemals vergessen sollte.

Karibiksegeln im Juli – 5. Die Navigation und der Rückweg nach Martinique

Während die bisherigen Törns navigatorisch recht simpel waren, galt es nun für die Rückfahrt von Domenica nach Martinique etwas genauer zu planen. Da ist man als Skipper dann natürlich ganz speziell gefordert, wenn niemand an Bord über navigatorische Kenntnisse verfügt, aber doch möglichst angenehm und zügig segeln will. Der Törnführer gibt ein paar Infos zu Wind und Strom und auch in der Seekarte sind ein paar weitere Einträge zu finden. Aber alles sehr allgemein und oberflächlich. Also gilt es sich einen eigenen Plan aus Gelerntem und Angelesenen zu machen. Mittlerweile habe ich genug Abhandlungen über lokale Windverhältnisse gelesen um mir selbst ein Bild machen zu können. Betrachten wir zunächst den  
Wind: Er weht seit Tagen konstant aus Ost mit Stärken zwischen 3-5 Bft. Zwischen den Inseln kommt nun voraussichtlich noch ein Düseneffekt hinzu, plus ein Kapeffekt sowohl am Nordkap Martiniques als auch am Südkap Domenicas. Die Stärken kann ich nur schätzen, vermute aber 5-6 Bft. in der Passage, plus 1-2 Bft. in Böen obendrauf an den Kaps. Außerdem wird der Wind mit den Kaps mitdrehen. Das bedeutet also das er am Südkap vorlicher kommen wird als in der Passage. Und am Nordkap Martiniques wird er dann zunehmen und raumen bis er dann schwächelt. Generell liegt Martinique weiter östlich als Domenica; es wird also etwas gegenan gehen müssen. Die Fallböen dicht unter Land sind in Domenica zu berücksichtigen. Denn sie kommen buchstäblich von oben. Das macht sie gefährlicher als die sonst üblichen horizontal einfallenden. Diese krängen ja das Boot und die verringern damit die wirksame Segelfläche im Wind. Kommen die Böen aber von oben, wird mit der Krängung die wirksame Segelfläche immer größer bis man platt auf dem Wasser liegt.  
Strom: Es gibt einen permanent nordwestlich setzenden Karibikstrom. Der hatte uns auf dem Hinweg nach Domenica sicherlich angeschoben. Doch da die Logge defekt war konnte ich nicht, wie sonst üblich, aus der Differenz aus Fahrt über Grund (Anzeige GPS) und Fahrt durchs Wasser (Anzeige Logge) Rückschlüsse auf die Strömung ziehen. (Beispiel: Anzeige GPS 8kn über Grund, Anzeige Logge aber nur 6kn würden bedeuten das 2kn Strom mitschieben). Wie im letzten Eintrag beschrieben differiert der Strom (oder besser dessen westwärts setzende Komponente) aber auch mit der Tide. Hier konnte ich mich nur an den NW und HW Zeiten in Roseau (per SMS aus Deutschland) orientieren und der Info in der Seekarte, das die Flut in der Karibik für Weststrom sorgt. Allerdings waren hier die Strömungen nur im Zusammenhang mit Mondauf und -untergang angegeben. Und unterschieden sich von den aktuellen Tidenzeiten. Alles etwas verwirrend, aber ich wollte zumindestens mein Bestes tun. Um 1430h ist HW für Roseau angegeben, setzt also der Ebbstrom ein. Und der soll je nach Stärke die Westkomponente aufheben bis gar östlich überlagern.  
Welle: Die Welle kommt mit dem Wind aus Ost und dreht an den Kaps entsprechend mit.  
Untiefen: Nur der in seiner Position etwas unbestimmte 7 Feet Rock vor Scotts Head. 

Der Rückweg geht nach Luv
Aus diesen Faktoren schmiedete ich nun den folgenden Plan: 
Zunächst muss Strom her um dem Autopiloten für die lange Passage zwischen den Inseln genug Energie bereitzustellen. Also geht es zunächst unter Diesel bis zum Südkap Domenicas mit ausreichend Abstand zu Untiefe und Fallböen. Da mich bis hierher die Strömung noch nicht interessiert will ich um 1230h los um dann bei Stillwasser/Tidenkipp auf Startposition zu sein. Dort sollen die Segel dann zunächst im zweiten Reff hochgehen und ich will eine gute Mischung aus Speed und Höhe finden. Da ja am Südkap Wind und Welle von vorne kommen werden, muss ich also zunächst weit westlich abfallen um Fahrt ins Boot zu bekommen. Die nötige Höhe Richtung Martinique kann ich dann ja später noch steuern, da der Wind ja immer raumer kommen wird. Dann heißt es auch auszureffen und in einer Art Kreisbogen Martinique anzusteuern. Kurz gesagt, der Törn fängt ruppig an, wird im Laufe des Tages aber immer relaxter. Soweit der Plan. Einzige Unbekannte ist der Gegenstrom, und der daraus resultierende Bootspeed . Und damit die Ankunftszeit, die ja gerne vor Einbruch der schnellen Dunkelheit in der Karibik liegen sollte und laut Chartervertrag auch muss, denn Segeln in der Dunkelheit ist hier pauschal verboten. Und genau das wird auch das Problem. Lief das Boot auf dem Hinweg fast dauerhafte 8kn, ist davon heute wenig zu spüren. Generell ist der Mittelwind einfach schwächer als vor zwei Tagen. Hatte ich mir auf dem Hinweg am Südkap das zweite Reff gewünscht, ist die Besegelung heute schlicht zu klein, auch wenn für die eine oder andere Böe gerade richtig die um und über das Kap donnert, kommt im Mittel einfach keine Fahrt gegen die doch recht hohe Welle auf. Also heißt es gleich wieder ausreffen. Wegen der Lazybags und dem Einleinensystem ist das einhand echte Arbeit. Diesel an, genau Kurs legen, Autopilot an. Das ganze Einleinensystem ist schwergängig und klemmt und die Böen machen es nicht grad einfacher. Im ersten Reff passt nun die Besegelung und auch ein passender Kurs, auf dem das Boot einigermaßen läuft findet sich. Aber der geringe Speed… leider keine Logge, aber über Grund liegen wir irgendwo zwischen 4 und 5 Knoten. Da kann ich mich dumm und dusselig trimmen. Die im Verhältnis zum Wind hohe Welle bremst und dazu kommt auf jeden Fall noch Gegenstrom. Ich muss also erst einmal Raum gegen Speed tauschen und hoffe auf deutlich bessere Verhältnisse vor Martinique. Auch variieren Wind und Welle extrem, so das mit dem Autopiloten nicht viel zu holen ist. Also heißt es heute fleißig Ruder zu gehen. 

Eine der vielen Schildkröten, denen wir im Wasser begegnet sind

Je weiter weg wir vom Südkap kommen, umso mehr schwächelt, wie vorhergesehen, der Wind. Nur die Welle steht weiterhin stramm. Es wäre Zeit zum Ausreffen. Nur bedeutet das vor Martinique wieder viel Arbeit, denn dort muss ich ja sicher wieder einreffen. Und soweit ist es nicht mehr. Wenn dann nur 3kn auf dem GPS stehen reicht es mir und ich will die Segel vergrößern, doch genau dann frischt der Wind wieder auf, wir schieben Lage und die Fuhre läuft. Aber im Mittel kommen wir heute einfach nicht vorwärts. Dann vor Martinique endlich die Erlösung. Der Kapeffekt setzt ein und zwar ordentlich. Nun bin ich froh, das Reff drinbehalten zu haben. Ich kann nun ordentlich anluven, die Kiste läuft und pflügt nun durch die Wellen. Mit nun immerhin 6kn. Ich kann dann auch St. Pierre anlegen, der Blick auf die Uhr mahnt aber zur Eile. Denn die Sonne sinkt schnell. Irgendwann lassen dann Wind und Welle nach, und der Diesel geht an. 


Es regnet im Paradies

Eigentlich ist mein Plan soweit aufgegangen. Wind, Welle, Strom alles war so in etwas wie vorhergesehen. Nur den Gegenstrom hatte ich schwächer einkalkuliert und den Wind stärker. So haben wir viel Zeit verloren, sind aber sicher, entspannt und ohne Seekrankheit durch die Passage gekommen. Auch etwas wert und es freut die Crew! Nun müssen wir jedoch in tiefer Dunkelheit die zum Glück schon bereits bekannt Mooringtonne suchen. Mehr Sorge bereiten mir allerdings die überall liegenden Hummerkörbe die oft nur mit leeren Flaschen markiert sind. Also geht die Decksbeleuchtung an und die Crew mit Taschenlampen auf das Vorschiff und dirigiert mich durch die Körbe. 10 Minuten später liegen wir dann auch schon gut vertäut in vertrauter Position und plötzlich es schüttet das erste Mal auf diesem Törn wie aus Eimern. Perfektes Timing. Bei dieser Sicht hätten wir Probleme gehabt die richtige Tonne zu finden. Und etwas später hätte uns der Schauer im Schlauchboot komplett durchnässt. So warten wir einfach 20 Minuten ab und setzen dann über, um in Martinique an einem Rechner im Restaurant einzuklarieren. Martinique ist da doch deutlich unkomplizierter als Domenica.