Monat: April 2020

SV Bonnie af Stockholm – Helene + Tommy Larsson SE

FROM ST. HELENA TO BRAZIL DUE TO CORONA

Hi Peter, the repair of our Windpilot worked fine during our trip to Brazil where we are now due to the Cornona situation.
We have been sailing around the world and one of the most reliable things we have is a windpilot Pacific plus that is helping us over all oceans, we also have raymarine autopilot that we use only for help if we do a day sailing. Pacific plus is quiet and take no power and fell more reliable. We have lots of time sailing together with friends that only have an electronic autopilot that have failed and they have to hand steer. And if we need support, Peter is always there for a quick response.
Best Regards Tommy and Helene Larsson from Bonnie af Stockholm

Weltumsegler Erdmann wird 80

Wilfried Erdmann ist der erste Deutsche, der einhand die Welt umsegelte © Delius Klasing

Bilderrätsel KW 16: Wo ist es?

Jede Woche stellen wir ein Bilderrätsel online. Irgendwo in den Niederlanden ist dieser Ort. Wer als erster rät wo, gibt sich als Revierkenner preis. Also los: Mitraten!

Natürlich: Das ist die erste Regatta des SKS-Skutsjesilens, das jedes Jahr eine Runde durch Friesland dreht. Und der Auftakt findet traditionell in den Gewässern vor dem Dorf Grou statt. Auf dem Bild kämpfen sich die Plattbodenschiffe gerade durch „de Tinje“. Zuerst gewusst hat es stegfunk.de-Leser Dirk F. Herzlichen Glückwunsch.

Wo sind wir in dieser Woche? Mitraten ist ganz einfach: Einfach eine Mail mit dem richtigen Ergebnis an [email protected] Viel Erfolg und: Gesund bleiben!

Het bericht Bilderrätsel KW 16: Wo ist es? verscheen eerst op Stegfunk.de | Wassersport. Holland..

SV Speck – Byron + Dan + Isaac US

INDIA TO EGYPT – PASSAGE OF HIGH RISK AREA
…The unmanned boat was actually a remote controlled bomb boat. Either the detonator failed or they wanted a juicier target. Either way lucky stars were counted that day.
THE FULL REPORT

Yachtcharter zu Zeiten von Corona

Eigentlich steht die Saison in den Startlöchern, doch ist für den Charter-Skipper Planungssicherheit derzeit ein Wunschgedanke. COVID-19 trifft die Charterbranche seit Mitte März mit einer nie erlebten Härte, die Anfragen bei Flottenbetreibern und Agenturen reduzieren sich derzeit meist auf die Themen Storno- und Umbuchungsbedingungen.

Stefan Selge, Geschäftsführer der Buchungsplattformen CharterCheck und Bootsreisen24, hat mit dem ADAC darüber gesprochen, wie sich die aktuelle Situation für den Kunden, Agenturen und Flottenbetreiber darstellt und welche Fragen verstärkt in der täglichen Beratung auflaufen.

Was passiert, wenn der Chartertörn bedingt durch die Pandemie nicht angetreten werden kann?

Im Falle einer Absage durch den Veranstalter – oder eben durch eine Reisewarnung – wird der Charterunternehmer seinem Kunden einen Ausweichtermin oder eine Gutscheinlösung anbieten. Die meisten Kunden sind damit einverstanden, da der geplante Urlaub ja nicht ersatzlos gestrichen werden soll – sondern zu einem anderen Zeitpunkt stattfindet. In Härtefällen kommt es auch zur Auszahlung der Anzahlung, die aber Gottseidank nur selten eingefordert wird. In der Regel wird eine einvernehmliche Regelung gefunden, die für alle Seiten zufriedenstellend ist.

Insgesamt ist es erstaunlich, wie gelassen die Kunden mit dieser Situation umgehen. Es ist angenehm mitzuerleben, dass in solch komplizierten Zeiten ein so großes Verständnis besteht.

Haben Anbieter bedingt durch COVID-19 bei den Buchungs- und Stornobedingungen Anpassungen vorgenommen und was sollten Kunden beachten, die jetzt noch für 2020 oder 2021 eine Buchung vornehmen möchten?

Unabhängig des Fahrgebietes, sind die Vermieter wirklich sehr bemüht, eine faire Lösung mit dem Kunden zu finden. Die Stornierungsbedingungen der AGB werden natürlich nur zum Einsatz gebracht, wenn der Fahrtermin außerhalb der Zeit einer jeweiligen Reisewarnung liegt.

Für alle Kunden, die noch beabsichtigen zu buchen, empfehlen wir in dieser Zeit auf eine individuelle Beratung zurückzugreifen. Abhängig von Destination, dem Veranstalter vor Ort und der eigenen Flexibilität kann sich das schnell auszahlen. Wir stimmen uns derzeit täglich mit den größeren Flottenbetreibern ab und behalten den Markt im Blick. So können wir dem Kunden in diesen schwierigen Zeiten stets die beste und sicherste Lösung anbieten, wobei eine 100%tige Planungssicherheit derzeit nicht möglich ist.

Mit vielen Anbietern konnten wir vereinbaren, dass die Anzahlungen für Buchungen im Jahr 2020 auf 15% (von 40%) gesenkt werden, die Restzahlung zu einem deutlich späteren Zeitpunkt erfolgt und Umbuchungen deutlich flexibler erfolgen können.

Rechnet CharterCheck bzw. Bootsreisen24 nach dem Wiederanlauf mit Versorgungslücken in einzelnen Destinationen?

Wir rechnen insbesondere für die Charterreviere in Deutschland nach einer Wiederaufnahme des Fahrbetriebs mit einer verstärkten Nachfrage. Bereits vor Eintritt des Lockdowns Mitte März waren die Flotten in den deutschen Hausbootrevieren schon sehr gut gebucht. Es könnte also durchaus sein, dass der auf Last-Minute-Angebote setzende Kunde in 2020 eine Versorgungslücke vorfinden könnte.

Sportbootführerschein zu Zeiten von Corona

Präsenzunterricht und Ausbildungstörns fallen derzeit dem jüngst verlängerten Kontaktverbot zum Opfer und auch Prüfungen sind bis auf Weiteres nicht möglich – die Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 treffen auch die Sportbootschulen ins Mark.

Das Frühjahr wird traditionell von vielen Nachwuchsskippern für die Ausbildung zur Erlangung des Sportbootführerscheins genutzt, Fortgeschrittene nutzen die Zeit zur Weiterbildung und zur Erlangung der nächst größeren Patente, wie zum Beispiel den Sportküstenschifferschein (SKS).

Gerade zu Zeiten des Corona-Lockdowns würde sich eine sinnvolle Weiterbildung als Alternative zum Zeitvertreib über Netflix & Co. geradezu anbieten, wären da nicht auch die Sportbootschulen vom selbigen Lockdown betroffen. Diesem Dilemma trotzen nun immer mehr findige Sportbootschulen mit entsprechenden Online-Angeboten, über Webinare kann zumindest der Theorieunterricht problemlos von der Schule ins heimische Wohnzimmer verlagert werden. Ein von der ADAC Sportschifffahrt durchgeführter „Onlineausbildungs-Probeschlag“ bei der in München ansässigen Schule JoJo hat dabei i.S. Qualität beindruckt.

Live-Online-Präsenz-Kurse zum Sportbootführerschein-See

Der Unterricht wurde dabei in nahezu identischer Form zu den JoJo-Präsenzkursen durchgeführt und via Live-Streaming ins Wohnzimmer gebracht, Interaktion und Rückfragen waren bei der kleinen Lerngruppe stets uneingeschränkt möglich und auch Skripte und Lernunterlagen wurden rechtzeitig vor Kursbeginn per Post nach Hause gebracht.

Zehn Länder, eine Plage: Was Corona mit Europas Bootsbranche macht

Corona breitet sich noch immer in Europa aus © Martin Sanchez

SV Selene – Claudia Windisch + Martin Küttner GER

GARTEN EDEN DOMENICA – TROTZ CORONA

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Wanderer III – Kicki Ericsson + Thies Matzen GER

58 JAHRE – 300.000 SM OHNE WINDFAHNE UM DIE WELT UNTERWEGS

Thies and Kicki, winners of the OCC Award of Merit, are the current owners of Wanderer III designed by Laurent Giles, British built, and launched in 1952. She has been sailing the world’s oceans almost constantly ever since.

SV Wahkeena – Albert Lankhorst GER

REINKE EURO – PACIFIC SEIT CA 30 JAHREN IM EINSATZ

Hallo Herr Förthmann, habe eine noch handgefertigte Pazifik von Ihnen. Zuerst einmal 1000 Dank für dieses Gerät, das uns 5 mal Karibik und zurück gesteuert hat, und schon davor auf einer LM 30 gute Dienste geleistet hat.


Jetzt ist sie auf unserer Reinke Euro montiert, eines der wenigen Ausrüstungsteile, die immer (!) ihren Dienst getan hat und noch tut. Bei Flaute und Motorfahrt sind wir allerdings auf unseren schwachen Raymarine Pinnenpiloten (ST 4000) angewiesen. Vier von dessen Antrieben haben wir schon verschlissen, und nur von Hand zu steuern geht es, wenn wir mal gegen Wind und See steuern müssen.
Unsere Reinke Euro wiegt 7,5 to, ist pinnengesteuert, hat diese Twinkiele und einen nach steuerbord aus der Mittellinie versetzten Saildrive. Der Propeller strömt also das große Spatenruder schräg an, was kein Problem ist; aber was wäre, wenn ich den kleinen Tillerpiloten an die Windfahne setzen würde und ihn steuern ließe? Wie würde sich das Hilfsruder – schräg vom kräftigen Motor angeströmt – verhalten? Halten Flansch und Hilfsruder das aus und ist die Reaktion schnell genug?
Für ihre fachkundige Meinung wäre ich dankbar, vielleicht kann ich mir dann die Umrüstung auf einen Pelagic Pinnenpiloten o.ä. sparen.
Liebe Grüße aus Santa Cruz de Tenerife
Albert Lankhorst

MEIN ANTWORT
Moin in die Sonne,
Danke für den netten Schnack. Ca 60% aller Windpilot Segler fahren einen kleinen Tillerpiloten auf die Windfahne, eine prima Sache … funzt auch bei Ihnen – garantiert.

Allerbest
Peter Foerthmann

Pacific

Klassenreise unter Segeln

Schule auf dem Schiff Ocean College

Windjammer-Romantik: Die Pelican unterwegs auf hoher See – gesteuert von Jugendlichen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. © Ocean College

Segeln, Corona und das Leben der Anderen (4): "Herr Beständig, wann kann man in Kroatien wieder Segeln?"

In den vergangenen Jahren habe ich auf meinen Segelreisen viele Menschen kennengelernt. Wie geht es diesen Menschen in ihren Ländern heute, das habe ich mich die vergangenen Wochen immer wieder gefragt. Karl-Heinz Beständig bereist für seinen Handbuch-Bestseller 888 HÄFEN UND BUCHTEN seit bald vier Jahrzehnten die kroatischen Küsten. Heute ein Telefonat mit ihm, wie der Sommer in Kroatien wird. Und warum er glaubt, dass wir im Sommer wieder dort segeln werden.

Grüße aus einem Land mit Ausgangsbeschränkungen ins andere: Buchautor Karl-Beständig schickt zusammen mit Jonas,
einem Fan des kroatischen Fußballstars Luka Modrić, ein Winken nach Kroatien….

Thomas Käsbohrer: Guten Tag, Herr Beständig. Wie geht es Ihnen vor dem Osterfest? 

Karl-Heinz-Beständig: Mir geht es gut. Ich lebe sehr bescheiden.

tk: Ist die Covid-19-Zwangspause für Sie eher Qual oder Befreiung?

Karl-Heinz-Beständig: Die Freiheit liebe ich sehr – aber Freiheit hat immer auch mit Verpflichtung zu tun. Ich muss mich jetzt halt etwas einschränken – die meisten Maßnahmen in Deutschland sind sinnvoll. Und die Menschen halten sich, soweit ich das beobachten kann, zu 95% an die Vorschriften.

tk: Woran fehlts Ihnen gerade?

Karl-Heinz-Beständig: Eigentlich an nichts, ich sitze gerade im Garten hier in meinem Zuhause in Nordbayern an der thüringischen Grenze, wo ich lebe, wenn ich nicht im Herbst für die Recherchen zu meiner nächsten Ausgabe der 888 Häfen auf meinem kleinen Schiff segle.

Wirtschaftlich mache ich mir etwas Sorgen. Und das nicht nur wegen meiner Bücher. Normalerweise verkaufe ich in einem Monat 1.000 Exemplare. In den letzten 4 Wochen hab ich gerade mal 10 Exemplare verkauft…

tk: … das sieht bei millemari., unserem Segelbuchverlag, gerade nicht anders aus. Reisen ist gerade out – da können wir uns für unsere Sturm- und Abenteuer-auf-dem-Meer-Geschichten Leser wünschen, soviel wir wollen.

Wie siehts gerade in Kroatien aus?

Karl-Heinz-Beständig: Es gibt – Stand Karfreitag – in Kroatien bisher 1.500 Infizierte und 20 Todesopfer. Es gibt einige Hotspots. Vor allem Zagreb ist betroffen – und das gleich zweifach. In der Panik des schweren Erdbeben vor wenigen Wochen mitten in der Epidemie gerieten natürlich alle Vorschriften unter die Räder. Wer morgens um halb sieben aus einem schwankenden Gebäude um sein Leben auf die Straße rennt, den kümmern Mindestabstände nicht mehr. Durch die vielen Nachbeben gab es Schieflage in der Einhaltung der Vorschriften. Das hat die Infektionszahlen in der Hauptstadt deutlich steigen lassen.

Auch die Insel Murter ist zur Zeit ein Hotspot und abgeriegelt.

Insgesamt bessert sich die Situation in Kroatien – die Neuerkrankungen nehmen offensichtlich ab. Istrien, das nördlichste und anfangs am heftigsten betroffene Gebiet hat die Beschränkungen vergangenen Mittwoch gelockert. 

tk: Wie sieht die Prognose für Kroatien aus?

Karl-Heinz-Beständig: Die Behörden gehen davon aus, dass Ende April der Höhepunkt der Epidemie erreicht wird. Und wenn dieser Höhepunkt da ist, sollen, so die Schätzungen, nur 30-40% der Intensivbetten belegt sein. Kroatien ist sehr zuversichtlich, dass die vorhandenen Kapazitäten reichen. Im Mai rechnet der kroatische Gesundheitsminister mit den vorerst letzten Todesopfern der Epidemie. 

tk: Das sind ungewohnt präzise Aussagen von Politikern. Ist das glaubhaft? Ging Kroatien denn anders vor als beispielsweise Deutschland?

Karl-Heinz-Beständig: Methodisch tat man in Kroatien dasselbe wie bei uns. Nur härter. Schneller. Die Kroaten waren die ersten, die harte Maßnahmen wie Grenzschließung, Haus-Quarantäne für Bewohner und Hospital-Quarantäne etwa für auf dem Wasser Einreisende sowie strikte Ausgangsbeschränkungen einführten. Sie waren sehr schnell mit der Einführung eines individuellen elektronischen Passierscheins, den man brauchte, wenn man aus Arbeitsgründen auf die Straße musste. Ohne den Passierschein konnte man seinen Wohnort nicht verlassen oder mal eben von Pula nach Porec fahren. Aber weil man sich den sofort im Internet runterladen konnte, kamen Berechtigte wie zum Beispiel Pendler reibungslos durch jede Straßenkontrolle. Kroatien ist IT-technisch mindestens so gut aufgestellt wie Deutschland.

Auf meine Frage, welche Geschichte er positiv mit Kroatien verbindet, schickt mir Karl-Heinz Beständig diese Geschichte der Strandung einer Yacht vor Veli Rat im Norden Dugi Otoks, deren Crew sich
an Land rettete und unter Segeln in einem selbstgebauten Zelt im Hintergrund die Nacht abwetterte… 

… Kroatien befand sich damals wenige Monate im Krieg, doch kroatische Bewohner zögerten nicht und bewiesen mit einem rasch herbeigeholten Bagger ungewöhnliche Hilfsbereitschaft und Improvisationskunst,
gerade dann, als ihr eigenes Land auseinanderbrach. 

tk: Renata Marevic berichtete im vorletzten Interview auf diesem Blog, dass die kroatische Bevölkerung ungewohnt hinter den Maßnahmen ihrer Regierung stünde…

Karl-Heinz-Beständig: … was ja keineswegs immer so war. Kroaten waren mit ihren Regierungen selten glücklich, man wählte schnell jemanden ab und danach genau die andere Richtung. Sie hatten ganz wenig Vertrauen in ihre Politiker. Das ändert sich inzwischen, ähnlich wie in Deutschland. 

tk: Wie ist die Versorgungslage in Kroatien?

Karl-Heinz-Beständig: Soweit ich das weiß, gut. Die kroatische Bevölkerung kauft nicht so ein wie wir. Man kauft die Grundnahrungsmittel, Mehl, Zucker und dergleichen. Jeder, der dort in der Nachsaison unterwegs war, kennt das: Sind die Touristen weg, wird das Angebot heruntergefahren und die leeren Regale mit Tüchern verhängt. Die LIDL-Märkte haben dort ganzjährig unser breites Angebot, aber viele kleinere Lebensmittelmärkte haben außer der Saison nur ein reduziertes Angebot, die meisten Einheimischen haben in der Regel nicht viel Geld.

tk: Womit rechnen Sie wirtschaftlich für Kroatien?

Karl-Heinz-Beständig: Die Arbeitslosenzahlen werden steigen, wahrscheinlich noch stärker als bei uns. Das liegt vor allem daran, dass viele Kroatinnen und Kroaten im Ausland arbeiten. Wenn die jetzt gekündigt werden, kehren viele ohne Arbeit nach Kroatien zurück.

Wie vermutlich bei uns wird wohl auch Kroatien 3-4 Jahre brauchen, um aus der Krise zu kommen. Der Tourismusminister rechnet mit 75% Einbruch im Tourismus in diesem Jahr.

Dabei lief es bis Anfang März im Tourismus gut. Dem Vernehmen nach waren die Charter-Vorbuchungen gut, das ging bis zur AUSTRIA BOAT SHOW in Tulln Anfang März. Die Vercharterer gingen auch während der Messe größtenteils noch davon aus, dass Kroatien profitieren, dass es ein gutes Jahr werden würde.

tk: Wenn kaum noch jemand kommt: Könnte es denn in Kroatien auf dem Meer ein traumhafter Sommer werden wie in den späten 90ern?

Karl-Heinz-Beständig:  Das kommt ganz darauf an, wie schnell Kroatien das Virus in den Griff bekommt. Sobald die Grenzen offen sind, werden Gäste sehr willkommen sein. Die Hotelketten haben große Probleme, weil Touristikunternehmen den Großteil ihrer Buchungsverträge gekündigt haben. Die Flugverbindungen an die Küste sind bis auf Weiteres unterbrochen, nur Split wird noch regelmäßig angeflogen. Flughäfen wie Pula, Zadar oder Rijeka entlang der Küste sind geschlossen. Ryanair will diese Flughäfen erst wieder 2021 anfliegen. Urlaubsgäste, die bevorzugt per Flugzeug anreisen – das sind überwiegend Pauschalreisende – werden sich also heuer sicherlich zurückhalten.

Auch der Kreuzfahrt-Tourismus dürfte es schwer haben – worüber manche Städte wie Dubrovnik nicht unfroh sein dürften.

Die kleinen Pensionen werden halbwegs durchkommen, weil sie auf ihre Stammgäste setzen können.

tk: Und die Segler und Motorbootfahrer?

Karl-Heinz-Beständig: Bei den Wassersportlern sehe ich diese Zurückhaltung nicht. Die warten ja nur darauf, dass es wieder losgeht. Ich bekomme Anrufe von Leuten, die mich fragen: Wann darf ich denn wieder rein nach Kroatien? Ich will nach meinem Boot sehen…

tk: Was rechnen Sie für die Sommermonate?

Karl-Heinz-Beständig: Ich vermute, dass die ersten Reisenden etwa Anfang Juni kommen können, sofern es keinen Rückschlag gibt. Im Juli und August könnte es im besten Fall wieder so laufen wie im Vorjahr. Gäste aus stark betroffenen Nachbarländern wie Italien werden voraussichtlich eher ausbleiben aufgrund der Schwere der Epidemie im eigenen Land. Für manche, die Kroatien wegen Überfüllung gemieden haben in den letzten Jahren dürfte das ein Grund sein, wiederzukommen.

tk: Wie werden Reisen in diesem Sommer aussehen?

Karl-Heinz-Beständig: Es wird sicherlich noch einige Unsicherheiten geben. Covid-19 ist ja weiterhin vorhanden und flackert vielleicht in Wellen wieder auf. Dann könnte die Zahl der Erkrankungen zumindest auf lokal begrenzter Ebene wieder nach oben gehen. Einige der jetzigen Vorsichtsmaßnahmen – Mindestabstand zu Anderen – sollte man einstweilen auch in Kroatien im öffentlichen Raum beibehalten. Schutzmasken im Urlaubsgepäck sind kein Fehler.

tk: Müsste man damit rechen, hinzureisen und plötzlich nicht mehr zurückzukommen, weil meine Urlaubsregion plötzlich wieder Ausgangsbeschränkungen hat?

Karl-Heinz-Beständig: Das glaube ich nicht, dass man Angst haben muss, nicht mehr zurückkehren zu können.

tk: Was wünschen Sie sich denn für diesen Sommer?

Karl-Heinz-Beständig: Ich wünsche mir, dass die Leser meines Buches Kroatien treu bleiben. Kroatien hat gerade in den vergangenen Wochen gezeigt, dass das Land sehr handlungsfähig in der Krise ist und zudem Kurs hält auf dem Weg in die Rechtsstaatlichkeit – in Ungarn oder Polen ist das keine Selbstverständlichkeit. Kroatien dürfte letztlich gestärkt aus der Krise hervorgehen. Die Bevölkerung war immer ungeduldig mit ihren Regierungen. Jetzt ist das Vertrauen gewachsen. Geduld ist jedoch nach wie vor nötig – nicht nur in Kroatien.

tk: Wo kann man sich zuverlässig über die aktuelle Lage in Kroatien informieren?

Karl-Heinz Beständig: Die neuesten COVID-19-Statistiken finde ich auf Total Croatia (hier klicken). Die politische Entwicklung verfolge ich auf der deutschsprachigen Seite des kroatischen Fernsehens (hier klicken).

tk: Vielen Dank für unser Telefonat. Ich wünsche Ihnen frohe Ostern!

„Wo wir doch nicht segeln können“:
Neben vielen Anderen steuerte auch 
Karl-Heinz Beständig eine von 24 Abenteuergeschichte für mein Buch bei:


https://millemari.de/shop/buecher/auf-see/