Monat: April 2018

Die Regenzeit ist da

Fr., 27.Apr.2018, Las Perlas/Contadora, Tag 1426, 12.486 sm von HH

Plötzlich. Ohne Vorankündigung. Es gibt keine Vor-Regenzeit, die mit kleinen Schauern anzeigt, dass die schöne Zeit zu Ende geht. Nein, die Regenzeit kommt mit einem großem ‚Bang‘.
Es regnet mit unglaublicher Gewalt. Brutal und gnadenlos wird seit vier Tagen Hektoliter weise Wasser über uns ausgegossen.

Vom Festland rollen die Walzen bereits am frühen Nachmittag an.
Schon von weitem kann man das Elend erkennen, was auf einen zugedonnert kommt. Innerhalb von fünf Minuten geht die Sicht auf ‚Null‘. Boen peitschen den Regen über das Ankerfeld, ein einheimischer Kahn, kurz vor der Sinkgrenze, pflügt zwischen uns Seglern durch.
Ohne Kettenvorlauf hält der Anker den Dampfer nicht an der Stelle. Gespannt beobachten wir, wie der Anker zügig eingeholt wird. Selber können wir wenig unternehmen, außer die Hand am Zündschlüssel zu halten.

Beeindruckend ist die Regenfront erkennbar

Beeindruckend ist die Regenfront erkennbar

Eine Minute später

Eine Minute später

Zwei Minuten später - das soll für zwei Stunden so anhalten

Zwei Minuten später – das soll für zwei Stunden so anhalten

Jetzt aber hoch mit dem Anker, Männer
Der Kahn pflügt keine fünzig Meter an uns vorbei

 

Nach zwei Stunden ist der Spuk vorbei. Wir haben mit ‚German Engineering‘ 200 Liter Wasser gefangen. Das freut das Seglerherz. Wir sind sicher, so einen Regen haben wir noch nicht erlebt.
Und wir haben eine neue Baustelle: Die Deckenluke im Salon ist undicht. Ist denn niemals Ruhe auf einem Schiff? Ich hoffe noch auf Selbstheilung. Vielleicht hat sich die Dichtung durch drei Monate Dauer-Trockenheit nur zusammengezogen? Achim ist nicht so optimistisch: „Da muss ich ran, wenn wir in Ecuador sind. Bei Regen kann ich nicht viel machen.“
Sehe ich ein, wir behelfen uns mit einer Regenabdeckung.

War was?

War was?

Wir hoffen, dass sich das Wetter noch einmal beruhigt. Wir wollen hier noch nicht weg. Contadora gefällt uns. Seit ein paar Tagen kennen wir auch das Passwort vom Hotel-Internet.
Das schont die teure lokale SIM-Karte.
Das Passwort zu bekommen,war nicht so einfach, denn die sind trickreich auf Contadora. Wenn man einen Kaffee im Hotel-Restaurant trinkt, gibt es keinen Passwort-Zettel, wie üblich, sondern die Bedienung tippt das Passwort selber in das eigene Handy.
Fies, hoffentlich spricht sich das nicht rum. ;-)

Außerdem gilt noch einsame, unbewohnte Inseln zu entdecken. Vier Wochen dürfen wir noch in Panama bleiben. Ja, müssen wir bleiben, sonst geht sich unser geplanter Aufenthalt in Ecuador nicht auf.
Also, lieber Regengott, halte dich bitte etwas zurück. Die Tanks sind voll.

Folge 10 – Von Ystad nach Karlskrona


Die bisherige Reiseroute

Video

Eine neue Folge des Videologbuchs ist Online. Viel Spaß damit!
Unterstützt von

Informationen rund um das Mittelmeerskippertreffen der f.re.e 2018

München – Bei dem diesjährigen ADAC Mittelmeerskippertreffen anlässlich der f.re.e. wurden neben Tipps für die Crew auf See auch Informationen zum Revier Friaul-Julisch Venetien und Kroatien vorgestellt. Aktuelle Themen wie die Online-Liegeplatzbuchung und die Gebührensituation in Kroatien standen ebenfalls auf der Agenda.

Quelle: JOJO Wassersport München

Simone Staudacher von JOJO Wassersport München deckte mit ihren Tipps alle Themen rund um die Sicherheit auf See ab wie

Gefahren im Revier, an Bord, mit der Crew
Schiffsausrüstung
Navtex Kroatien
Medizin an Bord

Die während des Mittelmeerskippertreffens präsentierten Unterlagen von JOJO Wassersport München liegen hier

ADAC Stützpunktmarina Sant Andrea

Die Vorstellung des Reviers Friaul-Julisch Venetien durch Dr. Giorgio Ardito war sehr interessant und kurzweilig. Begleitet wurde der Vortrag von vielen Fotos, die Lust auf einen Urlaub in dieser Region machen. Werfen Sie einen Blick in die vorgestellten Revierunterlagen und lassen Sie sich inspirieren!

 

Thomas Käsbohrer stellte den Marina-Report Kroatien 2018/2019 vor, der seit Februar als Neuerscheinung vom Verlag millemari vertrieben wird. Der Marina-Report informiert über Marinas, Liegeplatzpreise und umliegende Restaurants.
Die Vorstellung des Marina-Reports können Sie hier nachlesen.

Aktuelle Informationen zu Gebühren für Bootsfahrer in Kroatien

Für 2018 gilt die neue Verordnung über die Festsetzung der Kurtaxe, die sich sowohl nach der Bootslänge als auch nach der Aufenthaltsdauer berechnet. Die Gebühren haben sich vor allem für größere Boote, die sich über einen längeren Zeitraum in kroatischen Gewässern aufhalten, drastisch erhöht. Die Preisübersicht für 2018 finden Sie in folgender Meldung im ADAC Marinaführer.

Auch die Gebühren für den Nationalpark Kornati werden sich in der Saison 2018 erneut erhöhen und zwar um rund 25-35%. Bodo Müller interviewte für das Magazin ‚boote‘ den Nationalparkdirektor Josip Zanze zu den Hintergründen, die zu diesen Preissteigerungen geführt haben. So trägt sich der Nationalpark Kornati nicht selbst und es sind umfangreiche Investitionen z.B. in die Bootsflotte und beim Personal geplant. Das Interview mit Josip Zanze finden Sie im Magazin boote, Heft 05/2018.
Die offizielle Preisliste 2018 wird Anfang Mai von der Verwaltung des Nationalpark Kornati veröffentlicht.

Die ADAC Sportschifffahrt stellt im ADAC Marinaführer umfangreiche Informationen zu zahlreichen Ländern und Revieren zur Verfügung, diese sind auch in den ADAC Geschäftsstellen erhältlich oder können per E-Mail [email protected] angefordert  werden.

 

Aktuelles für den Bootsurlaub rund um das Mittelmeerskippertreffen der f.re.e 2018

München – Bei dem diesjährigen ADAC Mittelmeerskippertreffen anlässlich der f.re.e. wurden neben Tipps für die Crew auf See auch Informationen zum Revier Friaul-Julisch Venetien und Kroatien vorgestellt. Aktuelle Themen wie die Online-Liegeplatzbuchung und die Gebührensituation in Kroatien standen ebenfalls auf der Agenda.

Quelle: JOJO Wassersport München

Simone Staudacher von JOJO Wassersport München deckte mit ihren Tipps alle Themen rund um die Sicherheit auf See ab wie

Gefahren im Revier, an Bord, mit der Crew
Schiffsausrüstung
Navtex Kroatien
Medizin an Bord

Die während des Mittelmeerskippertreffens präsentierten Unterlagen von JOJO Wassersport München liegen hier

ADAC Stützpunktmarina Sant Andrea

Die Vorstellung des Reviers Friaul-Julisch Venetien durch Dr. Giorgio Ardito war sehr interessant und kurzweilig. Begleitet wurde der Vortrag von vielen Fotos, die Lust auf einen Urlaub in dieser Region machen. Werfen Sie einen Blick in die vorgestellten Revierunterlagen und lassen Sie sich inspirieren!

 

Thomas Käsbohrer stellte den Marina-Report Kroatien 2018/2019 vor, der seit Februar als Neuerscheinung vom Verlag millemari vertrieben wird. Der Marina-Report informiert über Marinas, Liegeplatzpreise und umliegende Restaurants.
Die Vorstellung des Marina-Reports können Sie hier nachlesen.

 

Interessierte Skipper konnten auf der boot in Düsseldorf die neue App „Marinaführer – HelloPort“ testen, mit der bereits unterwegs ein Hafenplatz verbindlich gebucht und auch bezahlt werden kann. Axel Brinkmann, Redaktionsleiter der ADAC Sportschifffahrt, stellte das Liegeplatzbuchungssystem detailliert vor und demonstrierte die Einbindung von HelloPort in das ADAC Marina-Portal. Die aktuellen Trends zur Online-Liegeplatzbuchung sind hier zusammengefasst.

 

Die ADAC Sportschifffahrt stellt im ADAC Marinaführer mit den bootstouristischen Informationen (BTI) umfangreiche Informationen zu zahlreichen Ländern und Revieren zur Verfügung, diese sind auch in den ADAC Geschäftsstellen erhältlich oder können per E-Mail [email protected] angefordert  werden.

 

Folge 9 – Endlich unterwegs

Am 17.4. habe ich nun in Kiel endgültig die Leinen losgeworfen und bin über die Schlei und nach einem Drehtag in Haithabu in 3 Tagen bis Schweden gefahren. Das Video berichtet darüber ausführlich.

Nach meiner Ankunft in Käseberga erhole ich  mich von den Törntagen, da ich zusammen mit Lars Grötzinger an Bord ziemlich stramm durchgesegelt bin. Ausserdem hat der Wind so sehr aufgefrischt, das eine Weiterfahrt an der schwedischen Südküste zu gefährlich wäre. Direkt vor der Hafeneinfahrt reiten Surfer die Brandungswellen, das sagt alles. Hier in Käseberga gibt es die Schiffssetzung „Ales Stenar“, die ebenfalls ausführlich abgedreht wurde.

Sonst ist hier ausser einer Bäckerei und einer Räucherei nichts los. Ich bin das einzige Boot im Hafen, dessen Fahrrrinne bei meiner Ankunft erst ausgebaggert wurde. Perfekte Bedingungen um ein Gefühl für das lange Unterwegssein zu bekommen und das Boot technisch in Ordnung zu bringen. Auch finden langsam alle Gegenstände ihren Platz. Doch jetzt zieht es mich weiter, sobald es etwas weniger regnet laufe ich aus um die Hanöbucht zu durchqueren.

Erste Bekanntschaft mit dem Pazifik

Mo., 23.Apr.2018, Las Perlas/Contadora, Tag 1422, 12.486 sm von HH

„Ich geh‘ baden“, höre ich Achim von der Badeplattform rufen.
„Warte, ich komm‘ mit.“ Schnell bin ich im Cockpit, die paar Klamotten sind flink vom Leib gerissen. Meine Brille lege ich ordentlich auf den Cockpittisch. Achim steht noch immer auf der Badeplattform und versperrt den Hauptausgang. Was trödelt er denn da rum?
„Wer zuerst im Wasser ist“, denke ich und entscheide mich für einen Sprung vom Seitenschiff.
Ohne Brille sieht das Wasser verlockend wie immer aus.

Noch im Flug, mich der Wasseroberfläche nähernd, sehe ich sie dann auch. Zum Stoppen ist es zu spät, zum Durchstarten fehlen mir die Flügel. Ich lande in einer Armee von Quallen. Die Erkenntnis und der Schmerz kommen gleichzeitig. Schnell rette ich mich zur Badeleiter. Bloß raus aus dem Wasser. Achim ist mein Held: „Du, da sind viele Quallen im Wasser. Ich wollte dich grade warnen, da platscht es auch schon hinter mir. Ich bin mir nicht sicher, ob sie brennen“, kichert er.

„Es brennt wie Feuer, du Stinkfisch“, mache ich ihn schlau.
Mich hat es an beiden Armen und einem Bein erwischt. Dreißig Zentimeter lange Tentakeln kleben mir quer über die Brust. Schnell ziehe ich die Tentakeln ab und weg damit. Es brennt mehr.
Achim ist nun doch noch nett, rennt und holt Rasierschaum. Ich hatte mal gelesen, dass in Australien erste Hilfe Kästen am Strand mit Rasierschaum bestückt sein sollen. Fällt mir grad rechtzeitig ein, während ich in Flammen stehe. Bloß kein Süßwasser, erinnern wir uns beide. Essig soll auch gehen.
Mir hilft der Rasierschaum. Das Brennen lässt schnell nach.
Fassungslos starre ich ins Wasser, alle Quallen sind verschwunden. Ich bin wahrscheinlich in das einzige Nest im Umkreis von 100 Meilen gesprungen. Danke dafür, Gevatter Pazifik, wäre nicht nötig gewesen.

Die Unterstützer des Filmprojektes "Die Route der Wikinger – Salz und Erde"

Ich möchte mich hier bei allen bedanken, die mein Filmprojekt so großzügig unterstützen.
Ohne euch wäre es nicht zu realisieren. Danke!!

http://www.nautisches-quartier.de/

http://www.ferienhaus-schweden.de/

http://www.istec.ag/de/startseite.html
https://millemari.de/http://www.oleu.de/

http://www.segel-filme.de/

http://www.weilandt-winterlager.de/

 Offizielle Unterstützer im Crowdfunding

http://www.nautisches-quartier.de/
http://www.ferienhaus-schweden.de/

Wolf Bonatz
Guido Dwersteg
Sebastian Fröbel
MIDLIFEREISE.DE Holger Rindfrey 
Kai Berghaus
Bernd Brandt 

Unterstützung durch Information, Seekarten, Material, Kameraarbeit, Liegeplatz und PR

Christian Kurten 
Dänisches Nationalarchiv Kopenhagen  
Glüxpiraten
Klaus Lettau-Dietz
Walter Hövel
klassisch-am-wind Mike Peuker
Holger Bordasch 
Michael Naujoks
Lars Grötzinger 

Unterstützung durch gebuchte Wohnzimmer- und Bordkonzerte 

Heike Senff
Ernst Gröchenig 
Gorm Iver Gondesen
Andreas Pellenz 

 Unterstützung durch gebuchte musikalische Videobotschaft von unterwegs

Eric Merten
Michael Naujoks 
Ralf Wessels

  Unterstützung durch Film- und Buchkäufe sowie freie Beträge

Martin Rosengarten
Hannes Obuch
Ulrich Jäger
Ralf Wessels
Detlef Höpfner
Dr. Paul Matzke
Louis Berg
Karl-Heinz Schreck
Kay Roschmann
Uwe Emmer
Jürgen Thiel 
Nico Weinmann
Gundolf Thurm
Michael Naujoks
Karsten Dreyer
Walter Hövel
Frank Rettig
Frank Michael Renner
PertollPatrick
Tanja Lämmermann
Jan Herlitzius
Svenja Neumann
Christian Wilhelm
Bernd Brandt 
Michael Eidam
Uwe Sandhoff
Jonas Sextl
Anja Rathmer
Katrin Leiner
Jan Herlitzius
Hannah Kuhn 
Kai Berghaus
Nils Flasshoff
Karin Jacobsen
Julian Bus
Martin Decurtins
Dean-Martin Niemöller 
Marina
Karsten Schreiber
Lars Polap

   Sowie weitere Unterstützungen mit Wunsch auf Anonymität

IBMV lehnt „Käfighaltung für Fische“ ab

Bei seiner Delegiertenversammlung betont der IBMV seinen hohen Stellenwert für den Naturschutz

Reichenau – Die knapp 50 Delegierten des Internationalen Bodensee-Motorboot-Verbands (IBMV) waren sich bei ihrer Versammlung am Samstag auf der Insel Reichenau einig: „Wir müssen ein wachsames Auge haben, damit die verschiedensten Interessensgruppen unsere und die Freiheit anderer auf dem See nicht mehr und mehr einschränken“, erklärte Paul Minz, Präsident des IBMV.

Damit nahm er unter anderem Bezug auf die geplanten Aquakulturen im Bodensee. Und Minz nannte Zahlen, die aus seiner Sicht zeigen, was droht, wenn künftig die geschätzten 500 bis 800 Tonnen Importfisch von heute dann im Bodensee erzeugt werden. „Das ist verdammt viel Zeug“, sagte Minz. Eine Anlage, die etwa 40 Tonnen Fisch pro Jahr produzieren kann, besteht aus einem zylindrischen Netz, das 20 Meter Durchmesser besitzt und 40 Meter in die Tiefe reicht. Sollten die heutigen Importmengen durch Zucht in solchen Anlagen ersetzt werden, brauche es bis zu 20 solcher riesigen Netzzylinder. „Wo sollen die im hochsensiblen Trinkwasserspeicher Bodensee entstehen?“, fragte sich nicht nur der Präsident. Was sei mit den Ausscheidungen der Tiere? Ein Mitglied stellte in seiner Wortmeldung klar: „Das ist Käfighaltung für Fische, die wir nicht wollen.“ Ganz davon abgesehen, dass solche Aquakulturen für Boote aller Art durch Absperrungen weitere Beschränkungen bedeuteten.

Mit Blick auf die Ausweisung von FFH-Schutzgebieten mahnte Paul Minz ebenfalls, die Augen offen zu halten. Denn die Sperrung weiterer Gebiete, wie etwa womöglich am Gnadensee, lehnt der Verband ab und fordert – wie bei früheren erfolgreichen Kompromissen am bayerischen Bodensee – auch in Baden-Württemberg an vernünftigen Lösungen beteiligt zu werden und nicht nur vollendete Tatsachen serviert zu bekommen.

Wie wichtig der IBMV für den Naturschutz selbst ist, machte Vorstandsmitglied Martin Lepple, der Leiter des Seedienstes, in seinem Vortrag deutlich. Der Seedienst des Motorbootverbands leiste Jahr für Jahr unzählige Stunden ehrenamtliche Arbeit, in dem er mit Booten die Menschen auf dem See dafür sensibilisiere, zum Beispiel die Abstandsregeln zum Ufer zu respektieren, keinen Lärm zu produzieren wovon Flora und Fauna profitieren. „Außerdem ziehen wir jedes Jahr ungeheure Mengen Müll aus dem Wasser, was sonst niemand macht“, ergänzte Paul Minz. Damit leiste der IBMV aktiven Umweltschutz, ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen. „Wir finden aber, dass wir als Verband es dafür auch verdienen, in behördlichen Entscheidungsprozesse eingebunden zu werden.“

Der IBMV vertritt als internationaler Verband die Interessen von rund 3600 motorisierten Bootsfahrern am Bodensee in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Knapp 30 Mitgliedsvereine sind im IBMV organisiert.

FVG Marinas Network wächst und legt Vorteils-Card auf

Unter dem Motto: „Wir exportieren die Leidenschaft für das Bootfahren“ wächst in Friaul-Julisch Venetien das Marina-Netzwerk FVG Marinas Network auf 20 Mitglieder. Neuankömmling ist die Dry Marina Punta Gabbiani.

Mit mehr als 30 Prozent Zuwachs blickt FVG Marinas Network auf eine erfolgreiche Saison 2017 zurück. 2018 stehen bereits eine Reihe neuer Themen an. Und so freuen sich die Marinabetreiber und ihre Mitarbeiter über den Neuankömmling im Netzwerk unabhängiger Marinas: Dry Marina Punta Gabbiani. Rund 7.000 Liegeplätze sind unter dem Dach von FVG Marinas Network vereint. In der nun vor der Tür stehenden Saison bietet eine Netzwerk-Card nun Vergünstigungen. Unter dem Motto „Ein Meer an Möglichkeiten“ erhalten Liegeplatzinhaber in zahlreichen Marinas des Netzwerks Rabatte auf Werftdienstleistungen wie Kranen oder Rumpfreinigung. Für Transitgäste gibt es u.a. Willkommensangebote wie ein kostenloses Frühstück für Skipper und Crew, Rabatte im Marinarestaurant sowie die kostenlose Nutzung der Pools. Noch attraktiver ist ein kostenloser Transitliegeplatz ab 2-3 Übernachtungen in diversen Marinas. Alle Aktionen werden stets aktuell auf der Webseite von FVG Marinas Network aufgelistet.

FVG Marinas Vorteilskarte

Die FVG-Marinas-Card bietet zahlreiche Vergünstigungen.

Auf der LIGNANO BOAT SHOW präsentierte das Netzwerk den 20. Yachthafen, der sich der Familie von FVG Marinas Network angeschlossen hat: Dry Marina Punta Gabbiani aus Aprilia Marittima. „Wir haben uns entschieden, dem FVG Marinas Network beizutreten, um unseren Kunden die Vorteile eines regionalen Netzwerks zu bieten“, sagt Monica Da Re, Administrative Manager der Marine. Sie erklärt: „Die innovative Dry Marina – auch Dry Harbor genannt –, ermöglicht es, an Land und trotzdem auf dem Boot zu leben. Der Zugang wird durch eine Galerie von Trockenstegen ermöglicht. So gelangt man bequem an Bord.“ Die Vorteile liegen auf der Hand: Jeder Trocken-Liegeplatz verfügt über alle notwendigen Anschlüsse wie Wasser, Strom, Pump-Out-System für Brauchwasser, Satelliten-TV sowie WIFI. Vier Travellifte mit bis zu 80 Tonnen Hubkraft garantieren eine unbegrenzte Anzahl von Wasserungen und beim Auskranen die Reinigung des Rumpfes. Und dies schnell, jederzeit, mit oder ohne Vorankündigung. „Die durchschnittliche Wartezeit pro Operation beträgt gerade einmal 20 Minuten pro Boot“, erklärt Monica da Re das innovative Konzept.

Die Marinas aus Friaul-Julisch Venetien sind das Tor zu einer Region Italiens, die alle Vorzüge miteinander verbindet: Hier sind Kultur, Geschichte und lokale Traditionen lebendig – in Badeorten wie Grado oder Lignano Sabbiadoro, in der geschichtsträchtigen Hauptstadt Triest, in archäologischen Stätten wie Aquileia oder in zahlreichen Naturschutzgebieten. Das ausgezeichnete gastronomische Angebot ermöglicht zudem einen Bootsurlaub mit 360-Grad-Charakter.

Marinas in Friaul-Julisch Venetien

Mit 20 teilnehmenden Marinas repräsentiert FVG Marinas Network einen Großteil der Marinas der Region Friaul-Julisch Venetien und weist rund 7.000 Bootsliegeplätze aus. Hauptsitz des Netzwerks aus unabhängigen Marinas ist die Darsena San Marco in Grado. Die Kooperation umfasst folgende Regionen und Marinas:

Lignano Sabbiadoro und Aprilia Marittima: Porto Turistico Marina Uno, Marina Punta Faro, Marina Punta Gabbiani, Dry-Marina Punta Gabbiani, Marina Punta Verde, Darsena Porto Vecchio, Dry Marina Aprilia Marittima 2000, Marina Stella.
San Giorgio, Laguna di Marano und Fiume Stella: Marina Sant’Andrea, Cantieri Marina San Giorgio, Portomaran, Marina Planais.
Grado: Marina Primero, Darsena San Marco, Porto San Vito.
Monfalcone: Marina Hannibal, Marina Lepanto.
Küstenabschnitt Triest: Marina Portopiccolo, Porto San Rocco, Marina San Giusto.

Unterstützt wird das Projekt vom regionalen Tourismusverband PromoTurismo FVG, der als wichtiger Partner im Boot ist.

Neben der Kooperation im Marketing arbeiten die Marinabetreiber an der gemeinsamen Umsetzung übergreifender regionaler Themen. Dazu gehören die Förderung des Wassersports, ökologische Themen wie der Schutz der Lagune und der Wasserwege sowie Elektromobilität. FVG Marinas Network ist zudem Partner der jährlich stattfindenden Barcolana – der größten Segelregatta der Welt mit rund 2000 teilnehmenden Booten. Hierfür bietet das Netzwerk ebenfalls Sonderkonditionen an.

 

Das Buch ist da!

  Liebe Leser, nur eine kurze, aber freudige Mitteilung: Unser Buch ist endlich erschienen! Wir haben unser erstes Exemplar gerade heute erhalten und freuen uns riesig darüber. Und es gibt ordentlich was fürs Geld: Einen dicken Schinken mit 320 Seiten…

Contadora – der Osten

So., 22.Apr.2018, Las Perlas/Contadora, Tag 1421, 12.486 sm von HH

Der Osten der kleinen Contadora – grad 3 Kilometer lang – fällt durch eine Anreihung von Fehlinvestitionen auf. An menschenleeren Stränden steht ein verlassener Hotelkomplex neben dem anderen. Große Anlagen sind dem Verfall preisgegeben.
In amerikanischen Urlaubskatalogen war Contadora als Traumurlaubsziel gelistet. Scheinbar war das nicht attraktiv genug. Eine gestrandete Fähre am Strand davor rundet das Bild der ‚Verlorenen Insel‘ ab.

Schöne Strände für uns allein

Schöne Strände für uns allein

 

Alle Hotels und Häuser stehen leer
und verfallen
Noch mehr Ruinen - eine alte Steganlage, deren Zweck nicht ersichtlich ist

Am Strand liegt ein Wrack - komplett aus Aluminium

Am Strand liegt ein Wrack – komplett aus Aluminium

Man kann rauf klettern und hat Wracktauchen ohne Gerödel

Man kann rauf klettern und hat Wracktauchen ohne Gerödel

Die Strände sind aus Puderzucker, die Felsen sind durch gefaltetes Vulkangestein in den verrücktesten Farben ungemein attraktiv. Lange Sandstrände werden durch kleine Buchten abgelöst. Viel besser kann man sich eine Insel nicht ausdenken.

Steinküste in türkis

Steinküste in türkis

Ein gemütlicher Ankerplatz. Die Grillen zirpen so laut, dass wir sie noch auf dem Schiff hören können. Andere Segler kommen und gehen, mehr als fünf Schiffe gleichzeitig sind kaum anwesend.
Nur ein Segler scheint schon mit der Insel verwachsen. An Land hat er sich seinen Thron gebaut.
Tag für Tag bastelt der Eigenbrötler an seinem Werk.

König von Takatuka Land

König von Takatuka Land

Uns Seglern wird das Leben schwer gemacht auf Contadora. Die Ebbe legt einen steilen Sandstrand frei. Ein Dinghy Dock existiert nicht, wer an Land will, muss sein Dinghy schleppen. Viele Meter schleppen. Eine schweißtreibende Angelegenheit. In Zukunft geht es nur noch bei Flut an Land.
Unser neues Dinghy wiegt mit Außenborder und vollem Benzintank über 60 Kilo. Die Räder für den bequemen Landgang fehlen noch. Die Reifen vom alten Dinghy passen bauart bedingt nicht an unser Caribe. Mist. Darüber hat vorher keiner nachgedacht.
Wenn wir wieder in der Zivilisation sind, muss eine Lösung her.

Keine Schildkrötenspur, sondern die Schleifspur unseres Dinghys

Keine Schildkrötenspur, sondern die Schleifspur unseres Dinghys

Wieder im Geschäft

Fast zwei Wochen bin ich nun bereits in Tuzla.

Als ich hier angekommen bin, habe ich am Flughafen meinen Mietwagen abgeholt und bin die knapp 20 Kilometer nach Tuzla gefahren.
Wer bei Instagram oder Facebook vorbeigeschaut hat, wird es vielleicht bereits mitbekommen haben, der Verkehr hier in Tuzla hat mich wirklich gefordert. Mehr los als in Athen ist hier auch nicht, aber der Fahrstil der Leute ist ein völlig anderer und die Strassen sind auch irgendwie anders angelegt. In den ersten Tagen hatte ich hauptsächlich Angst ums Auto. Ich hatte eigentlich fest damit gerechnet, dass es früher oder später scheppert. Aber zum Glück ist das ausgeblieben.
Am vierten Tag hatte ich mich langsam angepasst und konnte ein ganz klein wenig entspannter fahren. Am fünften Tag fing ich so langsam an, das Chaos zu begreifen und irgendwann ist mir aufgefallen, dass die Fahrweise der Menschen hier doch nur für Ungeübte chaotisch ist. Auffällig ist nämlich, dass trotz des vermeintlichen Chaos, die Autos kaum Dellen haben.
Jedenfalls bin ich nach einer Woche in der Lehre dann auch relativ entspannt über die roten Ampeln gefahren. Man muss einfach schauen wo es Sinn macht zu bremsen, dann läuft das.

Was auch sehr gut lief, war die Versorgung mit Ersatzteilen und Zubehör für Nomade. So einfach und schnell wie hier in Tuzla bin ich noch nie an so viel Ausrüstung fürs Boot gekommen. RAL 6001 Farbe, Antifouling von Stoppani, 32 Ampere Stecker, Fender in einer bestimmten Größe mit blauen Käppchen… Alles kein Problem.
Neue Namensaufkleber für Nomade brauchte ich ebenfalls, weil der bestehende am Heck völlig verwittert war. Dazu bin ich zu einem beliebigen Werbeshop im Hafenviertel gefahren. Englisch konnte dort zwar niemand, aber ich habe einfach aufgemalt was ich brauchte. Dann durfte ich mit ins Designbüro und mittels Google Übersetzer hat die Designerin mit mir alles festgelegt. Anschließend wurde die Datei an den Plotter geschickt und auf hochwertiger Folie von Orafol geplottet. Gleich danach wurde alles fürs aufkleben vorbereitet. Hat für drei Namensaufkleber etwa 15 Minuten gedauert und war ziemlich günstig, Tee inklusive.

Wo wir gleich beim nächsten Thema wären, der Gastfreundschaft. Jede einzelne Geschichte hier wiederzugeben, würde den Rahmen sprengen, aber ohne zu übertreiben kann ich sagen, dass ich noch nie zuvor so eine Gastfreundschaft, Hilfsbereitschaft und Aufgeschlossenheit erlebt habe wie hier in der Türkei!
Und damit meine ich nicht nur die netten Gesten, wenn ich etwas kaufen wollte. Ständig wurde ich irgendwo zum Tee eingeladen und Sabrina hatte manchmal Angst, dass ich einen Teeschock bekommen könnte.
Einmal haben mir Nachbarn im Boatyard völlig überraschend ein richtig leckeres Essen vorbei gebracht.

Irgendwie läuft hier vieles anders. Spürbar herzlicher und gemeinschaftlicher und davon gehört hatte ich bereits letztes Jahr im Spätsommer, als ich von einer türkischen Crew in Griechenland mehrfach zum Essen an Bord eingeladen wurde. Da wurden mir Geschichten von großen Festen an einer langen Tafel mit Freunden erzählt und ich dachte, ok, das ist vielleicht ein Einzelfall. Nein Leute, ist es nicht.
In der Türkei, die ich kennengelernt habe, blüht das Leben, gehen Frauen ihren eigenen Weg und tragen manchmal Kopftuch, dann allerdings eher zu hochhackigen Schuhen und Jeans.
In der Türkei, die ich kennengelernt habe, schieben Männer den Kinderwagen, gehen mit ihren Freundinnen händchenhaltend durch die Fußgängerzone und stehen auf Autos von Volkswagen. Oder auf Elektroautos von Renault! Davon habe ich in den verschiedenen Städten nämlich mehr als in Deutschland gesehen.
An welchen Gott ich glaube hat mich übrigens niemand gefragt, an welche türkische Fußballmannschaft, dagegen schon. Auf Fußball stehen die Menschen hier nämlich total. Genauso auf Pubs und Cafes. Und auf Klamotten. Ja, man kleidet sich hier ziemlich schick.

Die Wirtschaft in diesem Land blüht. Es wird gearbeitet was das Zeug hält. Überall wird gebaut und das in einer Geschwindigkeit und Qualität, die wir in Deutschland so langsam verlernen. Infrastruktur, Industrie, Geschäfte, Marinas. Allein die Viaport Marina, in der ich gerade bin, wäre auf ganz Europa übertragen konkurrenzlos in allen Bereichen! So etwas gibt es im Ansatz nur in Südfrankreich, aber wirklich nur Ansatzweise.
Die leeren Marinas, von der mir Segler unterwegs manchmal erzählt haben (keiner von denen war jemals hier) gibt es ebenfalls nicht! Was stimmt ist, ich bin tatsächlich der einzige Ausländer hier, aber die Marinas sind nicht leer. Sie sind voll! Die Türken haben selbst genug Segelyachten und Motorboote, um die Marinas auszulasten und neue Marinas sind gerade mehrere im Bau, weil Bedarf da ist. Die Viaport hat geschätzt 80% Auslastung (im April) und ist gerade mal 3 Jahre im Betrieb.
Bei uns in Deutschland bauen sie dagegen in manchen Gegenden mittlerweile die Steganlagen wieder ab, weil der Nachwuchs fehlt.

Tuzla ist für Schiffe und Boote wirklich ein besonderer Ort. In der Stadt gibt es über 500 Unternehmen im Marinesektor. Unzählige Werften können nahezu alles bauen. Angefangen bei Holzschiffen, über Frachter und Luxusyachten, bis hin zu schwimmfähigen Tunnelsegmenten, die dann im Bosporus versenkt werden und einen Eisenbahntunnel ergeben.
Für jemanden, der ein altes Stahlboot restaurieren muss, kann es eigentlich keinen besseren Ort geben als Tuzla. Und ganz ehrlich, ich habe in den letzten Tagen oft darüber gegrübelt, ob es nicht eine Möglichkeit gäbe, einfach hier zu bleiben. Kein richtiger Winter, nette Menschen, beste Versorgung und ein Transitlog für 5 Jahre. Tja, aber allein macht es dann auch keinen Spaß und irgendwie hänge ich auch ein wenig an Zuhause.

Tuzla ist mir jedenfalls sehr ans Herz gewachsen und gehört zu den wenigen Orten an die ich unbedingt eines Tages mal zurück kommen möchte. Ich werde die Leute hier richtig vermissen!

Ansonsten ist Nomade jetzt startklar, mein Muskelkater lässt langsam nach und die zerissene Bordjeans passt auch wieder. Kann also bald los gehen…

So sah Nomade nach meiner Ankunft aus.

Nicht schön.

Besser, oder?