Monat: Februar 2018

SV Mariposa – Michael Leppert GER

WHATSAPP FUTSCH – VERLOREN IM NIRWANA


Viele besorgte Nachfragen wurden monatelang nicht beantwortet. Nun ist Michael über eine Rundmail wieder aufgetaucht. Hier sein Bericht:

Nach 9 Monate Philippinen nun in Palau dem Tauchparadies. Vor einigen Tagen hat sich mein Handy verabschiedet.

Auf dem nun Neuen habe ich keine Daten von Whatsapp mehr da die Nummer bei whats app schon lange nicht mehr existiert und sie mir dahin den Freischaltcode senden. Also Ihr findet mich unter Michael Leppert mit telefon nummer von Palau.+680 701764 Wenn Ihr mir ein Whatsapp sendet habe ich Euch wieder gespeichert. Auch mein Satellitenanbieter habe ich gewechselt. Nun lautet meine Neue sateliten mail: cat-mariposa(ät)onsatmail.com keine Bilder. Werde nach 100ten von Anfragen versuchen, meine Webseite bald zu aktualisieren. Gebe dann Nachricht.
LG Michael

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FedEx Panama

Mi., 07.02.2018, Panama/Shelter Bay, Tag 1348, 12.404 sm von HH

Seit über einer Woche ist FedEx Panama jetzt überfällig. Das Tracking bekommt jeden Tag einen anderen Status. Kreativ sind sie ja bei FedEx: ‚Ware wartet auf Import Freigabe‘, ‚Zoll-Verspätung‘ und jetzt ‚Verschiffungs-Ausnahme‘.
Das ist sozusagen der Joker bei FedEx, der ‚Ben Gurion‘ unter den Ausreden. Der sticht alles.
In der FedEx Welt kann das von ‚Paket ist von Laster gefallen‘ bis zu ‚Lager ist abgebrannt‘ alles bedeuten.

Wir haben uns sagen lassen, dass FedEx in Panama City keine Lust hat, wegen eines Paketes hier raus zu fahren. Da wird schön gesammelt bis es sich lohnt.
Ich bin fest überzeugt, genau so ist das!

Wir haben beim Lieferanten nachgefragt, ob der nicht FedEx USA beauftragen könnte bei FedEx Panama nachzuforschen – prompt ändert sich der Status: ‚Lieferung Morgen‘.

Achim wird noch bekloppt durch die Warterei. Aber er nutzt die Zeit. Er schuftet jeden Tag sechs, sieben Stunden mit seinen Kabeln rum. „Schlimmer als arbeiten“, ist sein neuer Lieblings-Satz. Atanga hat bestimmt schon fünf Zentimeter weniger Tiefgang, weil er so viele Kabel-Leichen geborgen hat.

Alle Kabel, die ‚viel Strom durch den Blitz gesehen haben‘, sind raus. Alle nutzlosen Kabel sind gefunden und gezogen.

Allein den „Positions-Leuchten-Überwachung“ wieder in Ordnung zu bringen, dauert endlos.
Am Schaltkasten außen ist ein kleines Segelboot abgebildet. Wenn das Top-Licht eingeschaltet ist, leuchtet auf dem kleinen Schiffchen eine kleine Diode am Top des Schiffes. Total praktisch, man sieht sofort, auch bei gleißendem Sonnenlicht, ob und wenn ja, welche Lampe angeschaltet ist.
Diese Dioden in dem Schiffchen hat es durch den Blitz weg gebrannt. Dreizehn Kabel führen in den „Positions-Leuchten-Überwacher“. Mit nur drei verschiedenen Farben (liebe Elektro-Industrie – jeder Tuschkasten kann da mehr) und sind nicht beschriftet.
Jedes Kabel wird abgeklemmt, durchgemessen und ermittelt, wo es hinführt.

Im Grunde gilt das für jedes einzelne Kabel, was sich nun noch im Schaltkasten befindet.
Die sind jetzt organisiert und beschriftet. Was noch fehlt, ist eine Bündelung und Fixierung im Schaltkasten (Anm. der Red.: Auf diesen Satz hat Achim bestanden).

Die Arbeiten kommen langsam zum Ende, er ist bereit für das neue Zeug.
Für Morgen hat er sich schon mal nichts vorgenommen, da kommt ja die Lieferung. :lol:

Schaltkasten - jetzt aufgeräumt und mit beschrifteten Kabeln

Schaltkasten – jetzt aufgeräumt und mit beschrifteten Kabeln

Schaltkasten von außen mit Schiffchen

Schaltkasten von außen mit Schiffchen

 

P.S.: Es gibt auch was Positives: Das Wetter ist besser, deutlich gut, um genau zu sein. Die Sonne schein, kein Regen mehr und ein dauerhafter Passat-Wind fegt durchs Schiff. Wir liegen mit dem Hintern nach Osten, so dass 24 Stunden ein kräftiger Zug den ganzen Schimmel zum Schweigen zwingt.

Folge 3 – Mit dem Kajak durch die Schären

Filmtrailer
 
Ich erwache frühmorgens in meinem Zimmer in Loftahammar, Schweden. Die Sonne scheint durch das Fenster. Es ist warm. In einer halben Stunde kommt der Nachbar, der mir ein Kajak vermieten will. Zeit für ein schnelles Frühstück. Praktisch, wenn man direkt über einer Bäckerei wohnt. Ich habe ordentlich Muskelkater in den Beinen von meiner gestrigen Tour. Heute sind die Arme dran. Ich habe in den letzten Tagen viel über die alte Segelroute gelernt; ihre Herkunft, ihren Verlauf. Und das Teile davon heute noch benutzt werden. 800 Jahre nach der Niederschrift, und wer weiß, wie viele Jahre bereits davor. Heute will ich testen, wie sich das Kajakfahren in den Schären anfühlt. Meine letzten Fahrten liegen doch einige Jahre zurück. Der Nachbar erscheint mit einem elektronischen Kartenlesegerät in Kleinformat. Barzahlung möchte er nicht. Es soll alles seine Ordnung haben und er zahle gerne Steuern. Schließlich gäbe Schweden so viel davon an seine Bewohner zurück. Ein Satz, den man so in Deutschland eher nicht hören würde. Das Kajak wäre aber nicht hier, sondern einige Kilometer entfernt. Dafür wäre man recht schnell in den Schären. Der Schuppen sei offen, dort fände ich Spritzdecke, Paddel und Schwimmweste. Das Kajak selbst liegt am Wasser. Ich soll mir einfach alles nehmen und nachher wieder sauber zurückstellen. Wäre so in Deutschland auch nicht üblich.


https://www.startnext.com/segelfilm-salz-und-erde
Ja, ich möchte das Projekt unterstützen

Schnell mache ich das Boot fertig und gebe die Koordinaten in mein Handy samt Navionics-Software ein. Ich denke hier geht man noch schneller verloren, als im gestrigen Wald. Nur Wasser und Felsen hier, und alles sieht ähnlich aus. Ich fahre los und probiere einen Rhythmus zu finden. Das dauert wie immer etwas. Es drückt hier, schmerzt das, quetscht dort, aber nach gut 20 Minuten fliege ich über das Wasser. Und auch das kleine Ruder samt Fußbedienung tut was es soll. Es ist immer wieder beeindruckend, wie schnell so ein Kajak ist. Auf meinem Segelboot wurde ich schon des Öfteren paddelnd überholt. Was fahre ich? Ich schätze so 4-5 Knoten können es schon sein. Aber ich bin ja nicht nur zum Fahren hier. Als die ersten schönen Schären in Sicht kommen, beginne ich zu filmen. Mit der GoPro auf dem Wasser, mit der großen Kamera an Land. Tolle Bilder wohin man schaut. 


Die Zeit verfliegt, aber ich will ja noch weiter in die äußeren Schären. Es ist toll. Vier Jahre nachdem ich hier mit dem Segelboot durchgefahren bin, voller Sorge vor Steinen, Wassertiefen und Routenverlauf, paddle ich hier arglos dahin. Felsen dicht unter der Wasseroberfläche erkennt man rechtzeitig an den Algen oder sieht sie mit bloßem Auge durch das klare Wasser. Ich sehe eine kleine Schäre, die sehr geeignet zum Anlegen ist. Und fahre einfach heran und steige aus dem Boot. Wenn das mit dem Segelboot doch auch so einfach wäre. Die Kombination aus beiden scheint mir einfach ideal. Und ich halte es kaum aus nun noch einen langen Winter abwarten zu müssen, bis es endlich losgeht. Lange bleibe ich auf der kleinen Schäre, genieße die Einsamkeit und drehe einmalige Szenen. Wasser, marmorierter Felsen, bunte Blumen. Kinobilder wohin man schaut. Und zum ersten Male fühle ich mich als Kameramann auf Expedition. Um solche Bilder zu erhalten, muss man raus. Das kann man nicht faken oder virtuell erstellen. Reisen, paddeln & filmen. Das ist ehrlich, echt und herausfordernd. Ich merke, dass ich etwas gefunden habe, was zu einer Lebensaufgabe werden könnte.

Doch bevor ich zu rührselig werde, fällt mir zuerst mein Handy ins Wasser und beim Rettungsversuch fast noch die teure Kamera, die über das Mikrokabel ja an mir befestigt ist und wackelig auf einem Stativ steht. Und umkippt. Ich opfere Handy für Kamera und verhindere Schlimmes. Das muss 2018 definitiv besser werden. Dann drehe ich um. Es geht noch einmal zwei Stunden zurück und auf den langen Heimweg über Trelleborg und die Fähre nach Rostock bis nach Hamburg. Ein Trip der sich gelohnt hat. Jetzt muss ich nur noch ein Kajak finden, was an Bord zu verstauen und aufzubauen ist um wirklich flexibel zu sein. Doch dafür habe ich ja nun noch einige Monate lang Zeit. 

Gefällt dir die Idee zum Film? Dann würde ich mich sehr über deine Unterstützung als Crowdfunder freuen. Denn nur mit eurer Hilfe werde ich das Projekt umsetzen können.

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Folge 3 – Mit dem Kajak durch die Schären

Filmtrailer
 
Ich erwache frühmorgens in meinem Zimmer in Loftahammar, Schweden. Die Sonne scheint durch das Fenster. Es ist warm. In einer halben Stunde kommt der Nachbar, der mir ein Kajak vermieten will. Zeit für ein schnelles Frühstück. Praktisch, wenn man direkt über einer Bäckerei wohnt. Ich habe ordentlich Muskelkater in den Beinen von meiner gestrigen Tour. Heute sind die Arme dran. Ich habe in den letzten Tagen viel über die alte Segelroute gelernt; ihre Herkunft, ihren Verlauf. Und das Teile davon heute noch benutzt werden. 800 Jahre nach der Niederschrift, und wer weiß, wie viele Jahre bereits davor. Heute will ich testen, wie sich das Kajakfahren in den Schären anfühlt. Meine letzten Fahrten liegen doch einige Jahre zurück. Der Nachbar erscheint mit einem elektronischen Kartenlesegerät in Kleinformat. Barzahlung möchte er nicht. Es soll alles seine Ordnung haben und er zahle gerne Steuern. Schließlich gäbe Schweden so viel davon an seine Bewohner zurück. Ein Satz, den man so in Deutschland eher nicht hören würde. Das Kajak wäre aber nicht hier, sondern einige Kilometer entfernt. Dafür wäre man recht schnell in den Schären. Der Schuppen sei offen, dort fände ich Spritzdecke, Paddel und Schwimmweste. Das Kajak selbst liegt am Wasser. Ich soll mir einfach alles nehmen und nachher wieder sauber zurückstellen. Wäre so in Deutschland auch nicht üblich.


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Schnell mache ich das Boot fertig und gebe die Koordinaten in mein Handy samt Navionics-Software ein. Ich denke hier geht man noch schneller verloren, als im gestrigen Wald. Nur Wasser und Felsen hier, und alles sieht ähnlich aus. Ich fahre los und probiere einen Rhythmus zu finden. Das dauert wie immer etwas. Es drückt hier, schmerzt das, quetscht dort, aber nach gut 20 Minuten fliege ich über das Wasser. Und auch das kleine Ruder samt Fußbedienung tut was es soll. Es ist immer wieder beeindruckend, wie schnell so ein Kajak ist. Auf meinem Segelboot wurde ich schon des Öfteren paddelnd überholt. Was fahre ich? Ich schätze so 4-5 Knoten können es schon sein. Aber ich bin ja nicht nur zum Fahren hier. Als die ersten schönen Schären in Sicht kommen, beginne ich zu filmen. Mit der GoPro auf dem Wasser, mit der großen Kamera an Land. Tolle Bilder wohin man schaut. 


Die Zeit verfliegt, aber ich will ja noch weiter in die äußeren Schären. Es ist toll. Vier Jahre nachdem ich hier mit dem Segelboot durchgefahren bin, voller Sorge vor Steinen, Wassertiefen und Routenverlauf, paddle ich hier arglos dahin. Felsen dicht unter der Wasseroberfläche erkennt man rechtzeitig an den Algen oder sieht sie mit bloßem Auge durch das klare Wasser. Ich sehe eine kleine Schäre, die sehr geeignet zum Anlegen ist. Und fahre einfach heran und steige aus dem Boot. Wenn das mit dem Segelboot doch auch so einfach wäre. Die Kombination aus beiden scheint mir einfach ideal. Und ich halte es kaum aus nun noch einen langen Winter abwarten zu müssen, bis es endlich losgeht. Lange bleibe ich auf der kleinen Schäre, genieße die Einsamkeit und drehe einmalige Szenen. Wasser, marmorierter Felsen, bunte Blumen. Kinobilder wohin man schaut. Und zum ersten Male fühle ich mich als Kameramann auf Expedition. Um solche Bilder zu erhalten, muss man raus. Das kann man nicht faken oder virtuell erstellen. Reisen, paddeln & filmen. Das ist ehrlich, echt und herausfordernd. Ich merke, dass ich etwas gefunden habe, was zu einer Lebensaufgabe werden könnte.

Doch bevor ich zu rührselig werde, fällt mir zuerst mein Handy ins Wasser und beim Rettungsversuch fast noch die teure Kamera, die über das Mikrokabel ja an mir befestigt ist und wackelig auf einem Stativ steht. Und umkippt. Ich opfere Handy für Kamera und verhindere Schlimmes. Das muss 2018 definitiv besser werden. Dann drehe ich um. Es geht noch einmal zwei Stunden zurück und auf den langen Heimweg über Trelleborg und die Fähre nach Rostock bis nach Hamburg. Ein Trip der sich gelohnt hat. Jetzt muss ich nur noch ein Kajak finden, was an Bord zu verstauen und aufzubauen ist um wirklich flexibel zu sein. Doch dafür habe ich ja nun noch einige Monate lang Zeit. 

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Die Unterstützer des Filmprojektes "Die Route der Wikinger – Salz und Erde"

Ich möchte mich hier bei allen bedanken, die mein Filmprojekt so großzügig unterstützen. Ohne euch wäre es so nicht zu realisieren. Danke!!

http://www.istec.ag/de/startseite.html
https://millemari.de/http://www.oleu.de/

https://www.segel-filme.de/
http://www.weilandt-winterlager.de/

Wolf Bonatz
Sebastian Fröbel
Hannes Opunkt
Heike Senff
Glüxpiraten
Ulrich Jäger
Karin Jacobsen
Ralf Wessels
Detlef Höpfner
Dr. Paul Matzke
Guido Dwersteg
dein-ferienhaus.online

ADAC lädt zum Mittelmeerskipper-Treffen auf die f.re.e

 

Die ADAC Sportschifffahrt lädt auch 2018 im Rahmen der f.re.e am 24.02.2018 zum beliebten ADAC Mittelmeerskipper-Treffen auf die Messe nach München ein.
Das etablierte Mittelmeerskipper-Treffen findet in diesem Jahr wieder im Rahmen der Reise- und Freizeitmesse f.re.e am Samstag, dem 24. Februar 2018 um 16.00 Uhr statt. Veranstaltungsort ist die Messe München, Raum B 52 (über Halle B5).

Der ADAC hat kompetente Referenten mit interessanten Themen rund ums Mittelmeer eingeladen. Neben Tipps zur Sicherheit auf See wird das Revier Friaul-Julisch-Venetien mit seinen Besonderheiten vorgestellt. Interessierte Skipper konnten bereits auf der boot in Düsseldorf die neue App „Marinaführer – HelloPort“ testen, mit der bereits unterwegs ein Hafenplatz verbindlich gebucht und auch bezahlt werden kann. Alles Wissenswerte erfahren Sie direkt vom Redaktionsleiter der ADAC Sportschifffahrt.
Über die Neuigkeiten aus Kroatien, wird ebenfalls berichtet. So wird zusätzlich zum Marina-Report Kroatien auch das Thema Kurtaxe & Co., das die Gemüter der Bootfahrer in Kroaten sehr bewegt, beleuchtet.ADAC Stützpunktmarina Sant Andrea ist Teil des Hafennetzwerks Friaul-Julisch Venetien

Folgende Vorträge stehen unter Moderation von Dr. Steffen Häbich (Leiter ADAC Wassertouristik & Sportschifffahrt) auf dem Programm:

Sicherheit auf See – Tipps für die Crew
Referentin: Simone Staudacher, JOJO Wassersport, München
Vortragsdauer: ca. 30 Minuten + anschließende Fragerunde/Diskussion

Das Revier Frial-Julisch-Venetien – ein unentdecktes Kleinod
Referentin: Dr. Giorgio Ardito, FVG Marinas & Marina Uno
Vortragsdauer: ca. 20 Minuten + anschließende Fragerunde und Diskussion

Online-Liegeplatzbuchung – aktuelle Trends
Referent: Axel Brinkmann, Redaktionsleiter ADAC Marinaführer.
Vortragsdauer: ca. 10 Minuten + anschließende Fragerunde/Diskussion

Marina-Report Kroatien und aktuelle Infos zur Kurtaxe & Co.
Referent: Thomas Käsbohrer, Autor und Blogger
Vortragsdauer: ca. 20 Minuten + anschließende Fragerunde/Diskussion

Nach den Vorträgen gibt es jeweils ausreichend Möglichkeiten für Fragen und Diskussionen, eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich. Das Veranstaltungsende wird voraussichtlich um 18 Uhr sein.

Die Messe München und die ADAC Sportschifffahrt freuen sich auf zahlreiche Beteiligung.

Bayerns größte Freizeit- und Reisemesse f.re.e. lädt Sie vom 21. bis 25. Februar 2017 (je 10 bis 18 Uhr) auf dem Messegelände München ein, Urlaubstrends und Neuheiten zum Thema Freizeit zu entdecken. Sichern Sie sich schon jetzt Ihre vergünstigten Tickets:
Für ADAC Mitglieder und eine Begleitperson gibt es die f.re.e inkl. der MÜNCHENER AUTOTAGE und Golftage  im ADAC Vorverkauf zum Vorteilspreis von 8 € (pro Person) statt 11,50 €. Nur bei den ADAC Vorverkaufsstellen, nicht an der Messekasse erhältlich!

 

Sizilische Geschichten (8): Die 3.000 Gesichter des Don Filippo Bentivegna.

Wenn ich in Sizilien bin, 
und wenn es mich nicht mehr auf meinem Boot, auf Levje, hält,
breche ich zu Wanderungen rund um das sizilische Städtchen Sciacca auf.
Und finde in diesem Ort am Rand Europas ungewöhnliche Geschichten. Wie diese.

Was weiß man eigentlich wirklich, was die eigenen Nachbarn in ihren vier Wänden so treiben? Und wenn man es wüsste: Was dächte man drüber?

Es scheint, dass Don Filippo Bentivegna zu seinen Lebzeiten nicht immer einen leichten Stand hatte bei seinen Nachbarn in Sciacca. Ein bisschen wunderlich war er. Lebte eigenbrötlerisch und allein auf einem außerhalb gelegenen Grundstück an den Hängen des Monte Kronio im Osten der Stadt von Sciacca. Vielleicht hielten sie ihn für ein bisschen verrückt, für den „Matto del paese“, den Verrückten im Dorf, wie jedes Dorf einen hat.

Dabei tat Don Filippo Bentivegna wenig, was diesen Ruf gerechtfertigt hätte. Er war nur der Sohn eines Fischers, einer von vielen, die rausfuhren aufs Meer, um mehr schlecht als recht den Unterhalt für die vielköpfige Familie zu verdienen. Als Filippo 25 war, zogen schlechte Jahre auf. Die Fischgründe draußen vor Sciacca über jener magischen Untiefe, dem Korallenriff, das nie einer gesehen hatte und das sie alle nur „il Corallo“ nannten, waren leergefischt. Filippo beschloß, sich auf den Weg nach Amerika zu machen, wie viele andere aus Sciacca. Das war 1913, kurz bevor auch in Italien der große Krieg begann.

Es scheint, dass es ihm schwerfiel, in Amerika Fuß zu fassen. Er irrte von Stadt zu Stadt. Es scheint, dass Filippo sich dort verliebte. Sei es, dass das Mädchen einem anderen versprochen war oder ein anderer ein Auge auf sie geworfen hatte: Es kam zum Streit, in dessen Verlauf einer der Kontrahenten handgreiflich wurde. Und Filippo einen schweren Schlag auf den Kopf erhielt. Er fiel ins Koma.

Als er erwachte, war er nicht mehr derselbe. Stammelte wirres Zeug. Wurde in den Staaten für arbeitsunfähig erklärt. Kehrte zurück nach Sciacca, von wo er sechs Jahre vorher aufgebrochen war. Er zog sich zurück auf jenes Grundstück seiner Eltern im Osten der Stadt. Das war 1919. Da war er 31.

Er begann, in seinem steinigen Garten über dem Meer Köpfe aus Stein zu meisseln. Erst einzelne Gesichter, frontal in den Stein gemeisselt, und überlebensgroß. Dann andere, im Profil. Fast alle

gleich groß, er wurde nicht müde, sie wieder und wieder aus den scharfkantigen Kalksteinen zu schlagen, als wollte er all die Menschen abbilden, jeden einzelnen, der ihm in den Städten auf der anderen Seite des Atlantik auf seiner Reise begegnet war.

Irgendwann waren es zehn Köpfe. Dann 30. Als es hundert waren, konnte Filippo immer noch nicht aufhören, Köpfe aus dem Gestein zu meisseln. Jetzt gings erst richtig los. Doch irgendwann gingen Don Filippo die Steine auf seinem Grundstück aus. Weil er neue brauchte, hackte er sich in den Fels. Grub mannshohe Kammern, Höhlen und Schächte ins Gestein. Die Nachbarn schüttelten die Köpfe. Tuschelten. Den Verrückten von Sciacca nannten sie ihn, doch selbst wenn Filippo es hörte, so nahm er es nicht wahr. Nur die Gesichter zählten. Er ließ sich gelegentlich mit „Excellenza“ anreden von den Dörflern, ein König war er. König in einem verzauberten Schloß, einem „castello incantato“. Manchmal tauschte er einen der Köpfe ein, gegen Essen, Werkzeug.

Ob Filippo die Köpfe zählte? Ob er sich ein Glas Rotwein extra gönnte, wenn wieder 5 oder 10 fertiggestellt waren? Ob er mit seinem Hund redete? Wir wissen es nicht. Filippo meisselte weiter. Unentwegt, besessen. Köpfe, wie sie nur die Romanik kennt, einfach, kraftvoll. Andere nur hinskizziert in den Stein. Weder andere wie Dämonen, geschaffen, um das Böse abzuhalten wie die Sphinx. Filippos riesiger Garten unter den Oliven füllte sich mit den Gesichtern.

Noch ein Krieg war übers Land hereingebrochen, wir wissen nicht, ob Filippo davon überhaupt Notiz genommen hat. Er war nun 51. Jahre später kam ein schwedischer Maler in Filippos Garten, redete mit ihm, staunend ob der schieren Menge an Gesichtern, die Filippo in seinem Olivengarten erschaffen hatte. Er sei auf der Suche nach der großen Mutter, sagte Filippo bloß, als mehr und mehr kamen, Künstler, Journalisten, Professoren, Schriftsteller, um ihn staunend bei seiner täglichen Arbeit zu beobachten. Filippo nahm sie war, sprach freundlich mit ihnen, geduldig, wie mit Kindern. Er meisselte einfach weiter Gesichter in den gnadenlos harten Kalkstein.



79 Jahre, nachdem er als Sohn eines einfachen Fischers geboren worden war, fast 50 Jahre, nachdem er jenen verhängnisvollen Schlag auf seinen Kopf erhalten hatte, stirbt Don Filippo Bentivegna, „Filippo mit den Gesichtern“. Sein Garten liegt verwaist, niemand kümmert sich um die Köpfe, die achtlos herumliegen, Witterung und Verfall preisgegeben. Es war Jean Dubouffet, der ein Jahr später im Garten in Don Filippos Garten erschien, der Künstler der „Art brut“, der „rohen Kunst“, wie er sie nannte, der Kunst der Außenseiter und psychisch Erkrankten. Er rettete in Don Filippos Garten, was noch zu retten war, von den Gesichtern.

Es waren über 3.000.

Die Gesichter des Don Filippo Bentivegna kann man heute immer noch sehen. In Sciacca im Olivengarten des Filippo, der heute immer noch „Castello incantato“ heißt.

Noch mehr sizilische Geschichten? Hier.

Der Shelter Bay Marina Bus

Sa., 03.02.2018, Panama/Shelter Bay, Tag 1344, 12.404 sm von HH

Ich bin ja froh, dass es diesen Bus gibt, aber ein Quell der Freude ist er nicht. Langsam beginne ich ihn zu hassen.

Der Mini-Bus schafft 25 Personen und befördert neben Menschen auch Kakerlaken hin und her.
„Die laufen einem über die Füße“, aufgeregt warnt mich eine Amerikanerin gleich vor der ersten Fahrt. „Typisch Ami, immer übertreiben“, denke ich so bei mir. Ich sehe keine.
Vorsichtshalber stelle ich meinen Rucksack nicht auf die Erde.

In Woche 2 sehe ich dann beim Einsteigen das erste Mal eine huschen. Huch.
Noch wähne mich sicher, immer schön den Rucksack geschlossen halten und die Taschen auf dem Sitz.
In Woche drei scheint es Nachwuchs gegeben zu haben. Viele kleine Kakis sind nun unterwegs.
Die Taschen auf dem Sitz zu halten, ist ein Witz. Die kleinen Racker sind echte Pioniere. Krabbeln frech und munter über die Lehen, Sitze und an den Scheiben hoch.
Schuhe klatschen, verhaltenes Quicken hinter mir. Dann ein kräftiges ‚Pffffft‘. Im gut besetzten Bus sprüht eine verzweifelte Frau die Chemie-Keule aus der Dose auf die Tierchen.
Muss ja nun auch nicht sein, das giftige Zeug einzuatmen (warum hat sie überhaupt so eine Dose dabei, frage ich mich).
Wieder ein Schrei und erneutes Sprühen. Ich bitte darum mit dem Sprühen aufzuhören. Das Zeug stinkt wie Hölle und die Kakerlaken sind wahrscheinlich seit Jahren resistent dagegen.

In Woche vier ist wieder Ruhe im Bus. Vielleicht hat der Fahrer mal gründlich durch gewischt.  Ich glaube wieder dran, dass ich es schaffen kann, keines der Biester mit an Bord zu schleppen.

Abgesehen von den Kakerlaken ist die Tour unglaublich langweilig.
Zu 45 Minuten Fahrt kommt häufig noch das Doppelte an Wartezeit vor der Fähre dazu.
Ein echtes zwei-Minuten-Highlight bekommt man, wenn der Fahrer den Weg über die einspurigen Dreh-Brücken vor den Schleusen nimmt. Auf der Atlantikseite sind die auf Meeres-Niveau, auf der Gatun-Seite oberhalb der Schleusen, dann kann man mal einen Blick in die neuen, großen Schleusen erhaschen. Das war’s dann aber auch schon.
Oft sind diese Brücken gesperrt, weil grad das Schleusen-Tor geöffnet wird. Dann wartet man ebenfalls locker eine halbe Stunde.

Die neue Schleuse mit richtig großen Schiffen

Die neue Schleuse mit richtig großen Schiffen

Vormittags fährt der Bus um 7:45 Uhr. Mit Glück ist man eine Stunde später im Einkaufs-Komplex angekommen. Die meisten Läden haben dann noch geschlossen, außer dem Supermarkt.
Um 11:00 Uhr fährt der Bus zurück. Zwei Stunden Zeit für den Kauf von ein paar Lebensmitteln, hm, irgendwie zu lang und vorher bummeln, geht ebenfalls nicht, weil viele Läden erst um 10:00 Uhr öffnen. Und zum Bummeln laden die Plastik-Zeug-was-keiner-braucht-Läden auch nicht wirklich ein.

Also fahre ich meistens nachmittags. Der Bus startet um 13:00 Uhr. Wenn alles gut läuft, ist man noch vor 14:00 Uhr da und um 15:00 Uhr geht es bereits zurück.
Dauert es vor der Fähre mal wieder etwas länger, heißt es Gas geben. Plötzlich beträgt die Einkaufszeit nur noch 45 Minuten. Der Bus wartet nicht und der Fahrer muss deutsches Blut in den Adern haben, auf die Minute pünktlich wird abgelegt.

Profi-Einkäufer steuern direkt die Fleisch-Theke an. Hier verplempert man die meiste Zeit.
Erst mal eine Nummer ziehen. Auf den Bänken vor der Theke sitzen meisten drei, vier Kunden und warten. Der Schlachter hinterm Tresen hat die Ruhe weg, ist ja nicht sein Problem, wenn man den Bus verpasst.

In meiner Anfänger-Zeit habe ich nur eine Nummer gezogen.
Noch fünf Nummern vor mir, in der Zeit sollten doch Gemüse und Milchprodukte heranzuschaffen sein. Bloß die Nummer nicht aus den Augen verlieren. Den Einkaufswagen lasse ich beim Fleisch-Tresen und gehe immer mal wieder zurück.
Ewig leuchtet die 89, es geht nicht voran. Meine Kreise werden größer, ich arbeite schon mal die Non-Food Regale ab. Die 89 steht. Ich geh noch mal weg. Zwei Minuten später leuchtet die 95.
Nun stehe ich blöd da, mit meiner 94 in der Hand. Wie kann das sein? Der Trödel-Schlachter schafft doch keine vier Kunden in zwei Minuten.
Nach drei Wochen bin ich dahinter gekommen, wie viele potentielle Fleisch-Kunden es machen: Sie ziehen bei jedem Vorbeikommen an der Fleisch-Theke eine Nummer.
Sind sie gerade beim Mehl und ihre Nummer wird aufgerufen, egal, sie haben ja noch drei weitere Nummern in der Tasche. Mach ich jetzt auch so.

Folge 2 – Auf Forschungsreise nach Skandinavien

Nachdem ich, wie im letzten Blogbeitrag beschrieben, von der Beschreibung eines uralten Seeweges durch die Schären erfahren hatte, beschloss ich für weitere Nachforschungen auf eine mehrtägige Reise nach Skandinavien zu gehen. Ich packte mein Auto voll mit Kamera- und Beleuchtungsequipment, Decken, Klamotten, Proviant und einem Mountainbike, das sich noch als sehr nützlich erweisen sollte. Zunächst führte mich mein Weg per Fähre über den Fehmarnbelt nach Kopenhagen. Ich hatte hier nach einigen Telefonaten einen Termin zur Besichtigung des Originalbuches aus dem 13 Jhdt., plus Experte plus Drehgenehmigung erhalten. Und das alles kostenlos. Die Marketingbeauftragte des dänischen Nationalarchivs wusste bis dato nichts von König Valdemars Jahrbuch und war selber gespannt darauf. In meiner Vorstellung sah ich ein graues Betonarchiv, ähnlich einer Bücherhalle und war dann sehr überrascht die Adresse mitten im Herzen Kopenhagens im Schloss vorzufinden.
 


Nun war ich froh über die halbwegs passende Kleidung, die ich ins Auto geworfen hatte. Ich wurde sehr freundlich empfangen, und dann ging der Experte auf die Suche nach dem Buch in den über 450 Kilometern langen Regalen des Archivs. Gut verpackt in einem Karton kam das 800 Jahre alte Buch dann an und wurde mit Handschuhen vorsichtig ausgepackt und an der richtigen Stelle aufgeschlagen. Interessant für mich waren ja nur die drei Seiten mit der Routenbeschreibung. Zum Glück hatte ich zuhause schon Beleuchtung und Kamerabedienung auf dem Küchentisch mit Kochbuch geübt, so das ich ganz relaxt an die Sache rangehen konnte. Ich brauchte 30 Minuten für die Aufnahmen verschiedener Winkel und SlowMotion. Das wichtigste war damit geschafft. Tolle Bilder und vor allem der originale Text und keine Überlieferung aus dem Internet.
 

Nun hatte ich noch ein paar Fragen an den Experten bzgl. der von mir festgestellten Ungereimtheiten. Ich bat ihn daher kurz in ein paar Minuten meine Fragen vor der Kamera zu beantworten. Das Ganze endete dann aber in einem gut 30-minütigen Monolog über Herkunft des Buches, den Autor, Sinn und Zweck der Wegbeschreibung und vieles mehr. Alles aus dem Stand und in fehlerfreiem Englisch. Ich war beeindruckt von dieser filmreifen Vorlesung. Meine Frage, ob er das schon öfter gemacht hätte wurde dann mit einem verschmitzten „Now and Then“ beantwortet. Zusammen mit seinem Erscheinungsbild eines typischen Archivars, hätte ich diese Szenen nicht besser casten können.
 

Wichtig für mich waren die Informationen, dass es sich teils um verschiedene Alternativrouten handelte – daher der teils unsinnige Verlauf – und der Hinweis darauf, dass der Seeweg viel älter als die Aufzeichnung ist. In der Tat findet sich keine ältere Wegbeschreibung für die Ostsee, als die in diesem Buch festgehaltenen. Vorher wurde nur mündlich überliefert oder ein paar Runen geritzt, doch erst ab dem 13 Jhdt. auch geschrieben. So wurden auch alle Wikingersagen erst zu dieser Zeit, und Generationen später von Mönchen niedergeschrieben, die die heidnischen Wikingern dabei wohl etwas überzogen schilderten. Glücklich und voller Informationen verbrachte ich den Abend in Kopenhagen und schlief gut in einem Wohnmobil im Garten Nahe des Zentrums von Kopenhagen, AirBnB sei Dank.
 



Am nächsten Morgen ging es dann auf die über 500km lange Reise über den Öresund bis an die Ostküste Schwedens. Mein Ziel war der Schärengarten um Västervik auf der Suche nach weiteren Informationen über die Reiseroute. Auch wollte ich statt von See einmal von Land in den Schärengarten vordringen, was sich als sehr schwierig herausstellte. Unglaublich viele Grundstücke sind in Privatbesitz und ohne Boot kommt man einfach nicht weit. Nach zwei gescheiterten Versuchen und einer weiteren Übernachtung via AirBnB, fuhr ich morgens in das Naturschutzgebiet um Torrö. Hier hatten sich schon ein paar Wanderer mit Rucksäcken versammelt und machten sich auf den langen Weg vom Parkplatz ans Meer. Ich war nun sehr froh über mein Mountainbike und war 7 Kilometer unterwegs, bis auch damit kein weiteres Vorankommen mehr möglich war. Nun ging auch ich mit Rucksack und Kameraequipment noch 1-2 Kilometer durch die Wälder, bis ich dann endlich die Küste erreichte. Meinen Weg trackte ich via GPS, denn hier kann man sich sicher auch gut verirren. Und ich fand alles was ich gesucht hatte.
 


Zunächst einen Abschnitt der alten Segelroute. Samt durchfahrenden Booten. Mir fiel dann auf, dass ich 2014 auch hier längsgefahren bin. Ohne die geringste Ahnung, wo genau ich unterwegs bin und wie unzugänglich der Weg vom Land aus ist. Des Weiteren fand ich eine alte Lotsenstation. Die genannten Wegpunkte im Dokument sollen ja auf Lotsenstationen hinweisen. Dann noch den Nachbau eines alten, viele Meter hohen Kreuzes, das schon im 13 Jhdt. den Seefahrern geholfen hat, ihren Weg zu finden. Und schließlich mitten im Wald einen alten Seemannsfriedhof, ebenfalls über 800 Jahre alt.

Mit dem Hinweisschild, das man damals, sollte man als Seemann auf Reisen sterben, nicht auf normalen Friedhöfen liegen durfte, sondern nur auf diesen extra dafür angelegten Seemannsgräbern. Ich grüßte die Jungs in Gedanken und machte mich auf den sehr langen Rückweg durch den Wald. Überall auf der Insel gab übrigens es kleine blaue Schlangen. Die erste erschreckte mich noch, doch irgendwann gewöhnte ich mich daran. Nur vor die Linse konnte ich sie irgendwie nicht bekommen. Fotoscheue Biester. Für die Nacht hatte ich keine Übernachtung gebucht, überlegte mir aber doch noch zu bleiben um mir am nächsten Morgen ein Kajak zu mieten. Ich hatte wieder Blut geleckt und wollte bei dem Bombenwetter noch nicht zurück. In Loftahammar hielt ich hungrig in einer Bäckerei und sah ein Hinweisschild für Übernachtungen. Günstig und gut und einen Kajakverleiher kannten sie auch. Den Nachbarn, der käme morgens um 0900h. Perfekt. In Schweden ist vieles oft so unkompliziert. Von der Kajaktour erzähle ich dann in der in der nächsten Folge.

Gefällt dir die Idee zum Film? Dann würde ich mich sehr über deine Unterstützung als Crowdfunder freuen. Denn nur mit eurer Hilfe werde ich das Projekt umsetzen können.

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Folge 2 – Auf Forschungsreise nach Skandinavien

Nachdem ich, wie im letzten Blogbeitrag beschrieben, von der Beschreibung eines uralten Seeweges durch die Schären erfahren hatte, beschloss ich für weitere Nachforschungen auf eine mehrtägige Reise nach Skandinavien zu gehen. Ich packte mein Auto voll mit Kamera- und Beleuchtungsequipment, Decken, Klamotten, Proviant und einem Mountainbike, das sich noch als sehr nützlich erweisen sollte. Zunächst führte mich mein Weg per Fähre über den Fehmarnbelt nach Kopenhagen. Ich hatte hier nach einigen Telefonaten einen Termin zur Besichtigung des Originalbuches aus dem 13 Jhdt., plus Experte plus Drehgenehmigung erhalten. Und das alles kostenlos. Die Marketingbeauftragte des dänischen Nationalarchivs wusste bis dato nichts von König Valdemars Jahrbuch und war selber gespannt darauf. In meiner Vorstellung sah ich ein graues Betonarchiv, ähnlich einer Bücherhalle und war dann sehr überrascht die Adresse mitten im Herzen Kopenhagens im Schloss vorzufinden.
 


Nun war ich froh über die halbwegs passende Kleidung, die ich ins Auto geworfen hatte. Ich wurde sehr freundlich empfangen, und dann ging der Experte auf die Suche nach dem Buch in den über 450 Kilometern langen Regalen des Archivs. Gut verpackt in einem Karton kam das 800 Jahre alte Buch dann an und wurde mit Handschuhen vorsichtig ausgepackt und an der richtigen Stelle aufgeschlagen. Interessant für mich waren ja nur die drei Seiten mit der Routenbeschreibung. Zum Glück hatte ich zuhause schon Beleuchtung und Kamerabedienung auf dem Küchentisch mit Kochbuch geübt, so das ich ganz relaxt an die Sache rangehen konnte. Ich brauchte 30 Minuten für die Aufnahmen verschiedener Winkel und SlowMotion. Das wichtigste war damit geschafft. Tolle Bilder und vor allem der originale Text und keine Überlieferung aus dem Internet.
 

Nun hatte ich noch ein paar Fragen an den Experten bzgl. der von mir festgestellten Ungereimtheiten. Ich bat ihn daher kurz in ein paar Minuten meine Fragen vor der Kamera zu beantworten. Das Ganze endete dann aber in einem gut 30-minütigen Monolog über Herkunft des Buches, den Autor, Sinn und Zweck der Wegbeschreibung und vieles mehr. Alles aus dem Stand und in fehlerfreiem Englisch. Ich war beeindruckt von dieser filmreifen Vorlesung. Meine Frage, ob er das schon öfter gemacht hätte wurde dann mit einem verschmitzten „Now and Then“ beantwortet. Zusammen mit seinem Erscheinungsbild eines typischen Archivars, hätte ich diese Szenen nicht besser casten können.
 

Wichtig für mich waren die Informationen, dass es sich teils um verschiedene Alternativrouten handelte – daher der teils unsinnige Verlauf – und der Hinweis darauf, dass der Seeweg viel älter als die Aufzeichnung ist. In der Tat findet sich keine ältere Wegbeschreibung für die Ostsee, als die in diesem Buch festgehaltenen. Vorher wurde nur mündlich überliefert oder ein paar Runen geritzt, doch erst ab dem 13 Jhdt. auch geschrieben. So wurden auch alle Wikingersagen erst zu dieser Zeit, und Generationen später von Mönchen niedergeschrieben, die die heidnischen Wikingern dabei wohl etwas überzogen schilderten. Glücklich und voller Informationen verbrachte ich den Abend in Kopenhagen und schlief gut in einem Wohnmobil im Garten Nahe des Zentrums von Kopenhagen, AirBnB sei Dank.
 



Am nächsten Morgen ging es dann auf die über 500km lange Reise über den Öresund bis an die Ostküste Schwedens. Mein Ziel war der Schärengarten um Västervik auf der Suche nach weiteren Informationen über die Reiseroute. Auch wollte ich statt von See einmal von Land in den Schärengarten vordringen, was sich als sehr schwierig herausstellte. Unglaublich viele Grundstücke sind in Privatbesitz und ohne Boot kommt man einfach nicht weit. Nach zwei gescheiterten Versuchen und einer weiteren Übernachtung via AirBnB, fuhr ich morgens in das Naturschutzgebiet um Torrö. Hier hatten sich schon ein paar Wanderer mit Rucksäcken versammelt und machten sich auf den langen Weg vom Parkplatz ans Meer. Ich war nun sehr froh über mein Mountainbike und war 7 Kilometer unterwegs, bis auch damit kein weiteres Vorankommen mehr möglich war. Nun ging auch ich mit Rucksack und Kameraequipment noch 1-2 Kilometer durch die Wälder, bis ich dann endlich die Küste erreichte. Meinen Weg trackte ich via GPS, denn hier kann man sich sicher auch gut verirren. Und ich fand alles was ich gesucht hatte.
 


Zunächst einen Abschnitt der alten Segelroute. Samt durchfahrenden Booten. Mir fiel dann auf, dass ich 2014 auch hier längsgefahren bin. Ohne die geringste Ahnung, wo genau ich unterwegs bin und wie unzugänglich der Weg vom Land aus ist. Des Weiteren fand ich eine alte Lotsenstation. Die genannten Wegpunkte im Dokument sollen ja auf Lotsenstationen hinweisen. Dann noch den Nachbau eines alten, viele Meter hohen Kreuzes, das schon im 13 Jhdt. den Seefahrern geholfen hat, ihren Weg zu finden. Und schließlich mitten im Wald einen alten Seemannsfriedhof, ebenfalls über 800 Jahre alt.

Mit dem Hinweisschild, das man damals, sollte man als Seemann auf Reisen sterben, nicht auf normalen Friedhöfen liegen durfte, sondern nur auf diesen extra dafür angelegten Seemannsgräbern. Ich grüßte die Jungs in Gedanken und machte mich auf den sehr langen Rückweg durch den Wald. Überall auf der Insel gab übrigens es kleine blaue Schlangen. Die erste erschreckte mich noch, doch irgendwann gewöhnte ich mich daran. Nur vor die Linse konnte ich sie irgendwie nicht bekommen. Fotoscheue Biester. Für die Nacht hatte ich keine Übernachtung gebucht, überlegte mir aber doch noch zu bleiben um mir am nächsten Morgen ein Kajak zu mieten. Ich hatte wieder Blut geleckt und wollte bei dem Bombenwetter noch nicht zurück. In Loftahammar hielt ich hungrig in einer Bäckerei und sah ein Hinweisschild für Übernachtungen. Günstig und gut und einen Kajakverleiher kannten sie auch. Den Nachbarn, der käme morgens um 0900h. Perfekt. In Schweden ist vieles oft so unkompliziert. Von der Kajaktour erzähle ich dann in der in der nächsten Folge.

Gefällt dir die Idee zum Film? Dann würde ich mich sehr über deine Unterstützung als Crowdfunder freuen. Denn nur mit eurer Hilfe werde ich das Projekt umsetzen können.

Ja, ich möchte das Projekt unterstützen

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Segler´s Zwänge – Behördengänge

LEBENDBESCHEINIGUNG – DAS GEGENTEIL VOM TOTENSCHEIN


Ein Behördengag? Sicherlich nicht! Allerdings wird dies Papier für Menschen plötzlich wichtig, die im Rentenalter beschliessen, den Luftraum ihres heimatlichen Rententrägers zu verlassen.

Seglers Zwänge

Filous Operationstag

Filou, kurz nach dem aufwachen.

Heute hatte Filou den entscheidenden Tag. Die Zahn-OP war ja bereits lange angedacht. Letztes Jahr war Filou allerdings noch nicht zu 100% fit für den Eingriff.
Die Voruntersuchung Anfang Januar lief dann bestens. Herz und Lunge in Topform und auch die Ergebnisse des Bluttests, den wir vor wenigen Tagen bei unserer Haus-Tierärztin haben machen lassen, waren sehr gut.
Viele werden wahrscheinlich gar nicht mehr wissen, worum es bei der geplanten OP genau gehen sollte, so lange ist die Diagnose her. An einem Fangzahn war ein ziemlich großes Stück Zahnschmelz abgesplittert und ein Schneidezahn war etwa zur Hälfte abgebrochen. Um so etwas wieder in Ordnung zu bringen, muss ein Hund in Vollnarkose versetzt werden und das sollte man eben nur machen, wenn der Hund gesund ist und kein Untergewicht hat.

Jetzt standen alle Zeichen auf Grün und wir sind heute Morgen mit ihm nach Rhede gefahren. Dort gibt es eine Tierärztin, die zusätzlich auf Zahnmedizin spezialisiert ist.
Wir hatten neben den Eingriffen an den Zähnen auch eine Zahnreinigung und Röntgenaufnahmen von Hüfte und Wirbelsäule vereinbart. Denn vor einer ganzen Weile ist uns zufällig aufgefallen, dass Filou eine Fehlstellung des hinteren rechten Beins hat. Sieht man nur beim laufen, wenn man ganz genau hinschaut.
Aber sicher ist sicher, dachten wir uns. Die Hüften können nur unter Vollnarkose geröntgt werden.

Die Operation an den Zähnen verlief dann sehr gut. Es musste kein Zahn gezogen werden, der Fangzahn wurde verblendet, der Schneidezahn aufgebohrt und gefüllt. Sieht nicht nur toll aus, sondern sorgt vor allem auch dafür, dass diese Zähne keinen weiteren Schaden nehmen und keine Schmerzen verursachen.

Nachdem Filou alles gut überstanden hatte und wach war, sind wir gemeinsam mit der Ärztin die Röntgenaufnahmen durchgegangen. Wir hatten irgendwie eine leichte Befürchtung, das mit den Hüften etwas vielleicht nicht ganz ok sein könnte. Was uns die Ärztin dann gezeigt hat, damit hätten wir allerdings niemals gerechnet. Wir waren schockiert!

Die Hüften sind beide nicht ganz perfekt, aber auch nicht wirklich problematisch. Die Fehlstellung des rechten hinteren Beins kommt von einem verkürzten linken Hinterbein. Das linke Hinterbein ist verkürzt, weil der Oberschenkel gebrochen war. Auf den Aufnahmen sieht es so aus, als wäre der Oberschenkelknochen regelrecht zertrümmert worden. Diese Fraktur wurde (natürlich) nicht behandelt und ist versetzt und völlig schief zusammengewachsen. Ein Teil des Knochens ragt schräg in das umliegende Gewebe hinein.
In der Arztpraxis hat man so einen Bruch noch nie gesehen. Die Ärztin war so nett und hat die Aufnahmen einem Chirurgen geschickt und Rücksprache gehalten. Im Moment rät man uns vorsichtig zum Abwarten und regelmäßigen Kontrollen. Aktuell scheint Filou kaum Beschwerden zu haben. Aber bei so einem ungewöhnlichen Fall…

Wie das genau passiert ist, wird sich vermutlich nie klären lassen. Vielleicht wurde Filou von einem Auto erfasst?
Die Schmerzen müssen schlimm gewesen sein und mir ist es ein Rätsel, wie er so überleben konnte. Für einen Streuner ohne schwere Verletzungen ist es schon schwierig genug, sich genügend Futter zu beschaffen. Wie Filou mit zertrümmertem Bein an genug Futter kam, kann ich mir kaum vorstellen. Vielleicht war er da auch schon in dem Boatyard und wurde von den Werftarbeitern gefüttert…

Der Gedanke daran, was er durch gemacht haben muss, bricht uns das Herz.

Was wir jetzt machen, wissen wir auch noch nicht so richtig. Wir wollen erst mal möglichst mehrere unabhängige Meinungen von Fachleuten hören.
Unbehandelt könnte diese Fehlstellung zu weiteren Problemen führen. Man sieht jetzt schon als Laie auf den Röntgenbildern, dass die Hüften leiden. Das Becken steht schief und die Wirbelsäule leidet dadurch vielleicht langfristig auch.
Ob eine Operation möglich und sinnvoll ist? Keine Ahnung. Jede OP birgt ja auch wieder Risiken.

Sollte hier jemand lesen, der uns mit mit einer Einschätzung helfen kann, wir würden uns sehr über eine Nachricht freuen.
Die Röntgenaufnahmen haben wir hier und könnten sie zur Verfügung stellen.