Weltmeister ist auch Segler des Monats
Der WM-Titelgewinn in Australien nahm fast schon historische Ausmaße an. Niemals zuvor in der Geschichte der Laser-Klasse hatte es einen deutschen Weltmeister in der Elite-Klasse der Laser-Standard-Segler gegeben. Und exakt 20 Jahre liegt es zurück, dass es in einer olympischen Disziplin einen deutschen Weltmeister gab. Philipp Buhl setzte diesen Serien nun ein Ende. In überlegener Manier segelte der 30-Jährige die WM-Serie. Der Wind passte, die Leistung und die Vorbereitung auch. Ohne einen einzigen Ausrutscher segelte der Sportsoldat sowohl in der Vorrunde als auch in der Finalserie. Drei Siege in Folge in der Gruppenphase gaben ihm das Selbstbewusstsein, das schließlich für den ganz großen Coup wichtig war.
Und Buhl sammelte weitere Sympathiepunkte, blieb trotz des
Erfolges demütig. Es habe alles zusammen gepasst, erklärte der neue
Weltmeister. Der Wind habe ihm in die Karten gespielt, endlich habe er sein
Können über die gesamte Woche auf die Bahn bringen können. Das aber sei kein
Garant, dass es bei künftigen Großereignissen genauso laufen würde. Etwa zehn
Sportler gehören jeweils zu den Titelanwärtern. Die Tagesform sei entscheidend.
Diese Einstellung half dem 30-Jährigen vielleicht auch die
Olympia-Entscheidung, die Spiele um ein Jahr zu verschieben, locker zu
verkraften. Dies sei die richtige Entscheidung. Olympia sei mehr als die Jagd
nach Medaillen, erklärte Buhl. Nur wenn es der Weltgemeinschaft gut gehe, solle
man dieses Sportfest feiern.
All das trug den Allgäuer dann auch zu einem klaren Sieg in
der Abstimmung. Mit exakt 75 Prozent der Stimmen ließ er die weitere zur
Auswahl stehende Konkurrenz klar hinter sich. Die „Outsider“ kam mit 14,3
Prozent auf Rang zwei. Die Crew hatte bei dem Hochsee-Rennen in der Karibik den
Sieg nach berechneter Zeit eingefahren. Auf Platz drei in der Abstimmung wurden
Heil/Plößel gewählt. Die Skiff-Spezialisten segelten nach WM-Silber in 2019 nun
zu WM-Bronze.