Segelcamp 24/7: Erwachsen mit Maske
Das Segelprojekt der Stadt Kiel geht in seine 18. Saison. Rechtzeitig vor Pfingsten, aber drei Wochen nach der ursprünglich geplanten Eröffnung nahm das Camp24/7 an der Kieler Innenförde seinen Betrieb auf. Geprägt war die kleine Eröffnungsfeier von Corona-Maßnahmen mit Desinfektion, Maske und viel Abstand, aber auch schon von ersten Aktionen auf dem Wasser mit Opti-Segeln und Stand-up-Paddling.
Die Eröffnungsfeier, die in den vergangenen Jahren auch immer ein Treffen der Wassersport-Szene in der Kiel Sailing.City war, wurde diesmal auf einen engen Personenkreis reduziert. An Honoratioren mangelte es indes nicht. Kiels erster Bürger, Stadtpräsident Hans-Werner Tovar, ließ es sich nehmen, das erste Wort an die Besucher zu richten: „Es ist alles andere als selbstverständlich, dass mit nur drei Wochen Verspätung die 18. Saison im Camp 24/7 beginnt. Es erfordert Mut, jetzt in diese Saison der Ungewissheiten zu starten.“ Der Dank des Stadtpräsidenten ging an die Mitarbeiter/innen, die an alles gedacht haben, was zur Sicherheit aller zu beachten ist.
Auch Frank Meier, Vorstandsvorsitzender des Projekt-Partners Stadtwerke Kiel AG, hob das Hygienekonzept und dessen Umsetzung hervor, das den Start des Camps ermöglicht hat. „Das hat die Behörden überzeugt. Es hat sich also gelohnt, die Entscheidung über die Öffnung des Segelcamps hinauszuzögern. Das ist ein schönes Zeichen für alle Kielerinnen, Kieler und Gäste der Stadt. Als Energieversorger hat Sicherheit für uns stets oberste Priorität. Daher bin ich mir sicher, dass wir einer schönen Saison, mit viel Freude und Segelspaß entgegenblicken können. Wie das Küstenkraftwerk, auf das wir von hier blicken können, ist das Segelcamp ein Vorzeige-Projekt für uns.“
Uwe Wanger, Geschäftsführer von Kiel-Marketing, blickte noch einmal auf spannende Wochen der Entscheidung zurück: „Das Sprichwort ‚Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!‘ hat sich bewahrheitet. Am 27. April haben wir die ersten Container aufgestellt, weil die Wettersituation gerade günstig war. Ab dann haben wir von Woche zu Woche geblickt und den Entscheidungsprozess mit unseren Partnern abgestimmt. Wir werden das Vertrauen in unsere Arbeit verantwortungsvoll umsetzen.“
Erstmals ist Jonathan Hartmann für das Projekt hauptverantwortlich. Er hat ein umfangreiches Hygienekonzept entwickelt. So wurde das Camp-Areal in neun unterschiedliche Bereiche eingeteilt, die unterschiedlichen Verhaltensvorschriften unterliegen. Für den Betrieb stehen 1000 Mund-Nasen-Masken bereit, Desinfektionsstationen wurden aufgestellt, die Schwimmwesten und die ausgegebene Bekleidung werden nach jedem Törn gewaschen, die Personenzahl auf dem Gelände wurde eingeschränkt. Auswirkungen hat die Situation auch auf die Kurse. So wurde die Anzahl der Teilnehmer reduziert. An den opti-Kursen nehmen nur noch vier Kinder teil, der Kutter wird mit maximal sechs Personen besetzt. Einige Kurse mussten auch entfallen, und die Schulangebote finden derzeit nicht statt – was allerdings an den Bestimmungen für die Schulen liegt. Jonathan Hartman ist erst einmal froh, überhaupt gestartet zu sein: „Wir werden dann in der weiteren Saison, was noch möglich ist. Derzeit können wir noch keinen Wettkampfsport ausüben, aber wir würden natürlich gern unsere erfolgreichen Cups durchführen.“
In jedem Fall aber gilt: „Das maritime Leben an der Kiellinie erwacht wieder zum Leben“, so Frank Meier.