Kieler Woche 2020: Zurück zu den Wurzeln
In der Zeit vom 5. bis 13. September sollen nationale und internationale Seglerinnen und Segler ihr Können auf den Regattabahnen unter Beweis stellen. Das „KiWo“-Programm an Land wird deutlich anders aussehen als gewohnt – Eventareale und große Bühnen, die viele tausend Menschen anziehen, wird es nicht geben.
Mit der Verschiebung der Kieler Woche von Ende Juni in
den September haben die Organisatoren der Landeshauptstadt Kiel und des Kieler
Yacht-Clubs Mitte März ein Signal gesetzt. Bereits zum Zeitpunkt dieser
Entscheidung waren sich alle Beteiligten einig, dass das Segel- und
Sommerfestival in Zeiten der Corona-Pandemie nicht in der bewährten Form
stattfinden kann. Welche kulturellen Angebote und kleineren Veranstaltungen
möglich sein werden, soll im Laufe der kommenden Monate geplant und je nach
aktueller Lage angepasst werden.
„Die Corona-Pandemie wird uns alle noch viele Monate
beschäftigen. Wir sind überzeugt, dass es Anfang September leider noch nicht
möglich sein wird, mit vielen Menschen ausgelassen zu feiern“, betont
Oberbürgermeister Ulf Kämpfer. Eine Absage der Kieler Woche sei aber derzeit
nicht geplant: „In diesem Jahr heißt es ‚back to the basics‘ und ‚Segeln plus
X‘. Wir wollen den Segelsport – und damit das historische Fundament der Kieler
Woche – als Signal in den Mittelpunkt rücken. Und wir wollen schauen, was wir
den Kielerinnen und Kielern darüber hinaus bieten können.“
Welche Angebote und Inhalte zusätzlich zu den
Segelregatten in das „KiWo“-Programm aufgenommen werden können, hängt von der
Entwicklung der kommenden Monate ab. „Natürlich hat die Gesundheit aller
Beteiligten dabei die höchste Priorität. Wir werden in jedem Fall eine andere
Kieler Woche erleben, als wir alle sie kennen und lieben“, erklärt Philipp
Dornberger, Leiter des Kieler-Woche-Büros. Er und seine Crew arbeiten schon
jetzt an einem Positionspapier für die „etwas andere Kieler Woche“. Dieses soll
der Kieler Ratsversammlung in ihrer Sitzung im Mai vorgelegt werden.
Für Stadtpräsident Hans-Werner Tovar steht fest:
„Gemeinsam mit Gästen aus aller Welt feiern – das ist für mich der Kern der
Kieler Woche. In diesem Jahr wird das in der gewohnten Form leider nicht
möglich sein. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass wir den besonderen Geist
unserer Festwoche dennoch im September in der Stadt spüren werden.“
Beim Segelprogramm haben sich der Kieler Yacht-Club
und die mitveranstaltenden Vereine darauf geeinigt, vor allem den Bootsklassen
eine Plattform zu bieten, die in den vergangenen Jahren zum Erfolg der Kieler
Woche beigetragen haben. „Wir werden einer angemessenen Zahl von Seglerinnen
und Seglern die Möglichkeit geben, in gewohntem Umfang die Kieler Woche zu
segeln. Die Beachtung von Vorschriften und Maßnahmen zu Umgang und Hygiene ist
dabei selbstverständlich“, erklärt der Organisationsleiter der
Kieler-Woche-Regatten Dirk Ramhorst.
Ramhorst betont: „Eins zu eins können die Regatten nicht wie im Juni durchgeführt werden. Da sind jetzt Flexibilität und neue Ideen gefragt.“ Alle Planungen – zum Beispiel in Hinblick auf Teilnehmerzahlen – sind auf die aktuell bis August laufenden Corona-Beschränkungen abgestimmt. „Das wird voraussichtlich auch dazu führen, dass es in verschiedenen Bootsklassen maximale Meldezahlen geben wird“, so Ramhorst. Darüber hinaus werde das Veranstaltungsgelände in Schilksee rein auf den Segelsport und nicht auf Besucherinnen und Besucher ausgerichtet sein.