Die Juni-Ausgabe von segeln
Hinter uns liegen ereignisreiche, aber auch verstörende Wochen. Wochen, in denen wir nicht wussten, ob und wann die Segelsaison in diesem Jahr noch würde starten können. Gerade die Bundesländer an der Ostseeküste, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, schotteten sich durch ein touristisches Einreiseverbot vom Rest der Republik ab. Die zahlreichen Bootseigner aus Hamburg oder Niedersachsen, die ihr Boot an der Ostsee liegen haben, konnten nicht zu ihren Booten.
Doch das rigorose Einreiseverbot hat Wirkung gezeigt. Der Norden hat die Pandemie bisher ganz gut weggesteckt. Die Infektionszahlen blieben auf niedrigem Niveau. In Mecklenburg-Vorpommern waren die bestätigten Fälle bis Mai sogar nur dreistellig. Der Verzicht, den die Menschen in Deutschland in den letzten Wochen auf sich genommen haben, hat sich in dieser Hinsicht gelohnt. Wir haben zusammen ein großes (Zwischen-)Ziel erreicht – und damit Leben gerettet.
Die Belohnung folgt jetzt im Mai. Die Häfen sind wieder offen, es darf gesegelt werden!
In der allgemeinen Aufbruchsstimmung dürfen wir nur eines nicht vergessen: Das Coronavirus wütet weiter. Es gibt kein Heilmittel, keine Impfung. Die anlaufende Saison wird keine gewöhnliche sein. Wir werden mit Einschränkungen leben müssen. Glücklicherweise realisiert die Politik langsam, dass Segeln und das Leben an Bord der ideale Weg sind, um dem Virus an Land aus dem Weg zu gehen. Doch die Lockerungen sind fragil. Sollte es zu einer zweiten Welle kommen, könnte ein zweiter Lockdown folgen. Lassen Sie uns die Vorschusslorbeeren, die wir uns in den vergangenen Wochen erarbeitet haben, nicht verspielen. Passen Sie weiterhin auf sich und andere auf. Vergessen Sie auch nicht, die (einsamen) Momente an Bord zu genießen. In diesem Jahr besitzen sie ganz besonderen Wert.
Unsere Themen in der Juni-Ausgabe von segeln.
Bootshandling vereinfachen: Entspanntes Segeln auch mit kleiner Crew oder im Alter!
Ovni 400: Ein Schiff für lange Schläge und Abenteuer
Praxis: So gelingt der Augspleiß mit jedem Tampen
Fotoreportage: Die letzten Austernfischer von Falmouth
Studie: Lässt uns elektronische Navigation verdummen?