Abschied von der „Tutima“-Crew
Kirsten Harmstorf-Schönwitz hat es über facebook verkündet. Die Saison 2020 war ihre letzte, die Kieler Woche ihre letzte Regatta auf der „Tutima“. „Kirsche“ möchte sich nach elf intensiven Regattajahren um die Familie kümmern, Freizeit genießen und cruisen statt regattieren. Die Teilnahme am Fastnet-Race in England im Vorjahr zum zehnjährigen Bestehen der Crew war ein Höhepunkt in der erfolgreichen Frauen-Kampagne. Nun ist Schluss. Der Abschied in Kiel verlief nicht ganz ohne Tränen.
„Wir haben schöne und erfolgreiche gemeinsame Jahre erlebt, aber alles geht auch einmal zu Ende“, so Eigner Jörg Delecate (Tutima Uhrenfabrik GmbH) zur Entscheidung von Kirsten Harmstorf-Schönwitz. Die DK 46 geht jetzt ins Winterlager. „Was folgen wird, wissen wir noch nicht. Das ist in diesen Zeiten auch noch schwerer zu planen. Auf keinen Fall suchen wir nach ‚nur‘ einer neuen Skipperin“, so Delecate. Die Seesegelszene wird 2021 um eine Bereicherung ärmer sein, die Kieler Woche wird die Frauencrew in ihren pinkfarbenen Fleecejacken vermissen, und die Männercrews haben auf See eine starke Konkurrenz weniger.
Wiedersehen mit Baur/Barth
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2000 vertraten Marcus Baur/Philip Barth (Kieler Yacht-Club/Deutscher Regatta Segelclub) Deutschland bei den Olympischen Spielen im 49er und wurden vor Sydney (Australien) Fünfte. Nach ihrem Abschied blieb Marcus Baur seinem Sport treu und tritt seit einigen Jahren bei der Kieler Woche als Fachkommentator bei KielerWoche.TV auf. Doch nun wollten es die beiden Routiniers im 49er noch einmal wissen. Zumindest im zweiten Rennen und Platz acht dürften sie ihren Spaß gehabt haben.
Laser holen nach
Die Laser Standard und Laser Radial haben heute ein verschärftes Programm. Da zum Auftakt nur zwei statt der angesetzten drei Wettfahrten gesegelt wurden, sind für den heutigen Freitag vier Wettfahrten angesetzt. Den 46 Frauen und 80 Männern steht ein langer, harter Tag bevor. Für die deutschen Laser Radial Frauen ist die Kieler Woche Teil zwei der Olympiaqualifikation.
Scheidt sagt verletzt ab
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Eine Verletzung zwang Ausnahmesegler Robert Scheidt zur kurzfristigen Absage der Kieler Woche. Der 47-Jährige, der sich bereits1995 seinen ersten WM-Titel holte und sich 1999 zum ersten Mal in die Kieler-Woche-Siegerliste eintrug, stand sieben Tage vor dem Auftakt noch in der Starterliste.
Zwei weitere Kieler-Woche-Titel im Laser (2000 und 2004) stehen in der Erfolgsbilanz des Brasilianers mit deutschen Wurzeln, der anschließend in den Star wechselte und in dem Zweimann-Kielboot 2010 mit Bruno Prada den nächsten Kieler-Woche-Sieg holte. „Ich habe sehr gute Erinnerungen an Kiel und komme immer gern wieder“, so Scheidt, dessen Großvater nach dem ersten Weltkrieg nach Brasilien ausgewandert ist. Doch nun zwang eine Verletzung den zweimaligen Olympiasieger und neunmaligen Weltmeister zur Absage.
In der OK-Jolle hat der Vorjahressieger und ehemalige Starboot-Olympiasieger Frederik Lööf (Schweden) seine Teilnahme kurzfristig zurückgezogen.