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Wahl zum Segler des Jahres: Monatssieger Dezember 2018

Alle Infos zur Publikumswahl zum/zur Segler/in des Jahres

Bei der Wahl zu den Seglern des Monats Dezember 2018 hat die „Lunatix“-Crew unter Skipper Friedrich Böhnert einen überlegenen Sieg gelandet. Die große Mehrheit der User von Sail24 honorierte den Auftritt der einzigen deutschen Yacht beim Klassiker Sydney-Hobart und setzte die Mannschaft aus Hamburg und Schleswig-Holstein auf Platz eins. Frithjof Kleen, Dritter bei der Stars Sailors League an Bord des Italieners Diego Negri, landete auf Platz zwei. Und mit Dr. Wolfgang Schäfer kam auf Rang drei ein weiterer Finisher des Sydney-Hobart-Rennens. Er segelte auf der „Winning Appliances“.

Freude über eine erfolgreiche Teilnahme beim Sydney Hobart für die Crew der “Lunatix”. Foto: Böhnert

Unter dem Beifall Hunderter Segelsport-Fans entlang der Kings Pier in Hobart hat die „Lunatix“ als einzige deutsche Yacht im Feld der 85 Starter das 74. Rolex Sydney Hobart beendet. Nach 3 Tagen, 6 Stunden, 52 Minuten und 47 Sekunden lief die XP50 als 38. Yacht im Ziel ein. Die zehnköpfige Crew um Eigner Friedrich Böhnert zeigte sich tief beeindruckt von dem Empfang am Abend des vierten Tages auf See und nach 628 absolvierten Seemeilen. „Ein cooles Rennen“, fasste Crewmitglied Bernd Meier den Hochsee-Klassiker von Sydney nach Tasmanien zusammen.

Die Wahl zum Segler des Jahres wird ausgerichtet vom SVG-Verlag in Kooperation mit dem Deutschen Segler-Verband und der boot Düsseldorf sowie unterstützt von Wempe, Garmin und Pantaenius.

Und es wurde fast die gesamte Windpalette geboten mit leichten Winden und sommerlicher Sonne zum Start, flauen Winden zwischendurch und noch einmal 50 Knoten zum Abschuss. Die Storm Bay im Derwent River machte ihrem Namen noch einmal alle Ehre. Doch auch diesen Abschluss-Sturm meisterte die Crew aus Hamburg und Schleswig-Holstein erfolgreich und freute sich schließlich auf den Empfang in Hobart. Platz 38 nach gesegelter Zeit reichte in der Corinthian-Wertung für die NRV-Yacht nach berechneter Zeit zum siebten Platz.

Schon die Anreise war für Eigner Friedrich Böhnert ein Erlebnis, denn er war mit wechselnder Crew auf eigenem Kiel mit der Teilnahme an verschiedenen Regatten um die halbe Welt gereist, um sich in Australien mit der Teilnahme an Sydney Hobart einen Traum zu erfüllen.

Weitere Infos zur Publikumsabstimmung zum/zur Segler/in des Jahres.

Wer wird Segler/in des Jahres?

Alle vier Wochen haben die User von Sail24.com im abgelaufenen Jahr ihre Stimmen für ihren Favoriten gegeben – aus einer Auswahl, die die Redaktion des SVG-Verlags aufgrund der herausragenden Segel-Leistungen im entsprechenden Monat getroffen hat. Hochsee-Segler, Welt- und Europameister auf Kats, Skiffs und Jollen sowie Nachwuchs-Asse wurden so von den jeweiligen Fangemeinden auf den Monats-Schild gehoben.

Jetzt geht es um den Jahrestitel: Gemeinsam mit dem Deutschen Segler-Verband und der boot Düsseldorf kürt der SVG-Verlag den/die Segler/in des Jahres. Die Partner Wempe und Garmin stellen hochwertige Preise für die drei Bestplatzierten der Publikumswahl. Pantaenius sorgt mit seiner Unterstützung dafür, dass die Preisträger zur boot nach Düsseldorf anreisen können. Die Abstimmung erfolgt über die Portale Sail24.com und Segelreporter.com. Und die feierliche Kür des/der Seglers/in des Jahres erfolgt am Samstag, 25. Januar, um 16.30 Uhr auf der Bühne des Sailing Center zur boot in Düsseldorf.

Der Segler des Jahres wird per Abstimmung gekürt.

Und so geht’s: Vom 12. Dezember an wird jeden Tag online (Sail24.com und Segelreporter.com) ein/e Segler/in des Monats aus dem vergangenen Jahr vorgestellt. Zur Auswahl stehen die Monatssieger von Dezember 2018 bis November 2019. Am 23. Dezember wird mit dem aktuellen Monatssieger (die November-Wahl läuft vom 16. bis 22. Dezember) der letzte Anwärter auf den Jahresthron präsentiert. Und pünktlich zum Heiligabend geht die Jahreswahl online. Bis zum 7. Januar ist die Publikumswahl offen. Und nur die Online-Stimmen entscheiden über den/die Sieger/in. Große Siegerkür dann zur boot. Auf der Bühne werden die Besten präsentiert und die Jahrespreise von Wempe und Garmin überreicht.

Diese Segler/innen stehen ab dem 24. Dezember zur Wahl

Dezember 2018: Friedrich Böhnert und Crew (Finisher Sydney Hobart Race)
Januar 2019: Estela Jentsch (Tornado, WM-Bronze, Mixed- und Junioren-Weltmeisterin)
Februar 2019: Kay-Uwe Lüdtke/Kai Schäfers (Flying Dutchman, WM-Silber)
März 2019: Offshore Team Germany (Kampagne für „The Ocean Race“)
April 2019: Leon Jost (Optimist, 5. Platz Lake Garda Meeting, größte Jollen-Regatta der Welt)
Mai 2019: Mic Mohr (Optimist, Sieger Goldener Opti mit makelloser Siegesserie)
Juni 2019: Victoria Jurczok/Anika Lorenz (49erFX, Kieler-Woche-Siegerinnen)
Juli 2019: Max Billerbeck (Contender, Weltmeister).
August 2019: Axel Seehafer und „Sportsfreund“-Crew (ORC 2, Europameister)
September 2019: Frieder Billerbeck/Julius Raithel (Pirat, Europameister)
Oktober 2019: Jesse Lindstädt/Lisa Rausch (Nacra 15, Vize-Weltmeister)
November 2019: Wahl läuft vom 16. bis zum 22. Dezember

Das gewinnen die drei Erstplatzierten der Wahl

Wempe Glashütte I/SA – Zeitmeister Sport Tiden Automatik
Ein besonderes Stück deutscher Handwerkskunst: Vor einem Jahr stellte Wempe Glashütte I/SA seine Zeitmeister Sport Tiden Automatik vor – eine Tiden-Armbanduhr mit nutzerfreundlicher Bedienbarkeit und leichter Handhabung. Für die gute Lesbarkeit sorgt eine patentierte Drehlünette mit Tidenanzeige. Sie informiert über die nächsten Hoch- und Niedrigwasserstände. Die Lünette besitzt eine Dreieck-Markierung für Hoch- (HT = High Tide) und Niedrigwasser (LT = Low Tide). Zwischen den beiden Markierungen signalisieren Stunden-Marker die verbleibende Zeit bis zur nächsten Flut oder Ebbe. Für Skipper liegt der Vorteil der Zeitmeister Sport Tiden Automatik klar auf der Hand: Ihre Funktionen helfen, um in Küstennähe nicht unerwartet auf dem Trockenen zu sitzen.

Garmin quatix 5 Saphir
Die nächste Generation der GPS-Wassersport-Smartwatch von Garmin ist da: Die quatix 5 Saphir bietet neben umfangreichen Wassersportfunktionen fürs Segeln, Angeln, Rudern, SUP und Surfen ein umfangreiches Streaming von Schiffsdaten. Verbunden über ein NMEA2000 Netzwerk mit kompatiblen Garmin Instrumenten, Kartenplottern und anderen Geräten zeigt die Armbanduhr Daten zu Geschwindigkeit, Wassertiefe, -temperatur, Winddaten und mehr. Das schicke Design mit kratzfestem Saphirglas wird durch die praktischen Quickfit Wechsel-Armbänder abgerundet. Die erweiterten Fitnessfunktionen und die Herzfrequenzmessung zeigen auch diese Daten direkt am Handgelenk an. Die WLAN-Funktion ermöglicht Uploads von Aktivitäten in Garmin Connect.

Garmin VIRB Ultra 30
Mit der VIRB Ultra 30 stellt Garmin eine Action-Kamera vor, die auf Kommando aufnehmen kann. Dank der integrierten Sensory TrulyHandsfree-Technologie reagiert die Kamera auf einfache Sprachbefehle zum Starten der Aufzeichnung, Aufnehmen von Fotos oder Setzen eines Lesezeichens, um die Aufnahme später schnell wiederzufinden. Die Ultra-HD-Action-Kamera ist klein, unglaublich leicht und dank des wasserdichten Gehäuses bereit für Abenteuer aller Art – ob zu Wasser oder zu Land. Sie nimmt die Action mit 4K und 30 fps auf, um Abenteuer mit gestochen scharfen und klaren Details wiederzugeben. Außerdem sorgt die 3-Achsen-Bildstabilisierung der VIRB Ultra 30 für verwacklungsfreie Aufnahmen – ob beim Segeln, Ski- oder Radfahren.

Eisarsch 2019: Frauen mit starkem Debüt

Der Eisarsch des Lübecker Yacht-Club ist in der Neuzeit angekommen. Mit der Neuausschreibung der Traditionsregatta erstmals auch für Frauen ist die Meldezahl gegenüber dem Vorjahr deutlich angestiegen. 74 hartgesottene Seglerinnen und Segler im Erwachsenenalter stürzten sich in den Optimisten-Kinderjollen auf der Wakenitz in das Rennen. Am Ende setzte sich Sven Kruse (NRV Hamburg) im harten Zweikampf mit Sönke Boy (Lübecker SV) durch und trug sich bei der 51. Auflage der Spaßregatta in die Siegerliste auf der eigenwilligen Trophäe ein. Als Vierte – direkt hinter Vorjahressieger Thomas Schulz – zeigte Anne Westfehling (Lübecker SV), dass die Frauen den Männern in Zukunft das Leben schwer machen werden.

Kurz vor der letzten Bahnmarke schob sich Sven Kruse auf Rang eins. Foto: Udo Ott

50 Jahre haben die Männer ihre Domäne verteidigt, die bei der Eisarsch-Premiere 1969 in den Statuten festgelegt worden war. Nur männlichen Akteuren ab einem Alter von 25 Jahren war bis zur Jubiläumsveranstaltung im vergangenen Jahr die Teilnahme erlaubt. Jetzt hat sich die Eisarsch-Regatta, die immer am ersten Samstag im Dezember die ewig jungen Optimisten-Segler in die Hansestadt lockt, den Frauen und einem jüngeren Athletenkreis (Startberechtigung ab 21 Jahren) geöffnet. Und gleich ein gutes Dutzend an Frauen und eine Handvoll jüngerer Athleten trugen sich in die Meldeliste ein. Damit schwoll die Flotte auf dem Wasser von 57 Booten im Vorjahr auf nunmehr 74 an.

Ein großes Feld ging auf dem engen Kurs auf der Wakenitz an den Start. Foto: Udo Ott

Die Wakenitz war somit gerade bei den westlichen Winden, die nur eine enge Kurssetzung ermöglichten, prall gefüllt. Dennoch brachte die Wettfahrtleitung um Julia Burt die Opti-Armada gut auf Kurs. Walter Mielke, der ehemalige Oberste Wettfahrtleiter der Travemünder Woche, eröffnete das Rennen mit den so genannten Gate-Start und ließ die Meute frei. Schnell zeigte sich, dass die erfahrenen Akteure eine Position weit rechts an der Startlinie gewählt hatten und damit goldrichtig lagen. Sönke Boy, der nach 30 Jahren erstmals wieder in einen Opti gestiegen war, führte gemeinsam mit Sven Kruse deutlich das Feld an. Aber obwohl Kruse zweimal mit einem vollgeschlagenen Opti zu kämpfen hatte und ordentlich Wasser pützen musste, konnte Boy den Konkurrenten nicht in Schach halten. „Ich habe wohl nicht konsequent gedeckt. Kurz vor der letzten Bahnmarke ist er an mir vorbeigezogen“, berichtete Sönke Boy, der aber dennoch rundum glücklich war mit seiner Eisarsch-Premiere. Noch mehr strahlte naturgemäß Sven Kruse: Mit Daumen hoch kreuzte er die Ziellinie und strahlte mit der Sonne, die sich kurz durch die Wolkendecke gestohlen hatte, um die Wette: „Endlich hat es mal wieder geklappt. Mein fünfter Sieg, damit habe ich jetzt den alleinigen Rekord. Jetzt ist endlich Ruhe“, freute sich Kruse, der zwischen 2006 und 2015 vier Siege gefeiert hatte, dann aber vier Jahre auf die Vollendung des Triumphzuges warten musste. Trotzdem steht für den Hamburger bereits fest, dass er im nächsten Jahr wieder dabei sein will: „Na klar, ich muss meinen Titel ja verteidigen!“

Mit einem großen Aufgebot organisierte die Eisarschgilde die Traditionsveranstaltung. Foto: Udo Ott

Für Anne Westfehling war eigentlich mit der Teilnahme der Tag schon perfekt, durfte sie doch endlich mit Vater Michael und Bruder Maik auf die Bahn. „Als klar war, dass Frauen mit dabei sein durften, hat mein Bruder mich sofort angemeldet. Jetzt wollen wir einfach Spaß haben“, sagte die Lübeckerin vor dem Rennen. Dann aber hatte sie auch richtig Spaß daran, dem Gros des Männerfeldes das Heck zu zeigen. „Ich bin in der Mitte gestartet und lag noch gar nicht so aussichtsreich. Dann habe ich mich aber gut durch das Feld gearbeitet.“ Auch im Familienduell hatte sie damit den Bug vorn. Ihr Bruder kam zwei Ränge hinter ihr ins Ziel, der Vater ein paar Boote später. Eindrucksvoll stellte der Lübecker SV seinen Status als bestes Team unter Beweis. Sönke Boy, Anne und Maik Westfehling gewannen den Mannschaftssonderpreis der „Drei Ärsche“, den der LSV fast schon traditionell in sein Clubhaus entführt.

Seinem Namen Eisarsch machte das Event für einige Teilnehmer alle Ehre. Einige Akteure nahmen nach Kenterung ein unfreiwilliges Bad in der Wakenitz, drei gaben das Rennen schließlich auf. Für die zahlreichen Zuschauer an Land sorgten heiße Getränke und Speisen für Wärme und wappneten gegen den kalten Westwind, der direkt auf das Clubhaus des LYC stand.

Frauen stürmen Männerdomäne

Und mehr als ein Dutzend weiblicher Teilnehmer will das Männerfeld aufmischen, wenn um 14 Uhr vor der Brücke des LYC (Roeckstr. 54, 23568 Lübeck) der Startschuss fällt.

Die Eisarschgilde, selbsternanntes Körperteil des Lübecker YC, ist glücklich, dass der Vorstoß einer Änderung der Ausschreibung beim Verein Gefallen gefunden hat. „Unser Antrag wurde von der Mitgliederversammlung mit überwältigender Mehrheit angenommen“, berichtet Chef-Organisator Jan Stemmler. Seine Crew hatte die Entscheidung des Vereins aber auch schon etwas vorweggenommen, als die Frauen vorbehaltlich des LYC-Votums eingeladen wurden. Und damit hatte die Eisarschgilde offenbar den Zeitgeist getroffen. 13 Seglerinnen stehen in der Meldeliste und sorgen damit auch für eine gesteigerte Anziehungskraft bei den Männern. Denn mit nunmehr über 90 Meldungen übertrifft die 51. Auflage des Eisarsch deutlich die Zahlen der vergangenen Jahre.

Ein großes Feld wird zum Eisarsch erwartet. Foto: segel-bilder.de

Die Organisatoren freuen sich über den frischen Schwung in der Traditionsveranstaltung. Und Charly Brüser, Gründungsmitglied der Eisarschgilde, hat auch gleich einen eigenen Frauen-Pokal gestiftet – ein schmucker Lübeck-Leuchter, der in keinem maritim angehauchten Haushalt fehlen sollte.

Der Showdown zwischen den arrivierten Männern, immerhin sechs ehemalige Eisarsch-Sieger haben gemeldet, und den Herausforderinnen dürfte spannend werden. Mit 90 Booten entscheidet schon die Positionierung an der proppenvollen Startlinie über die Chancen, und der Wind dürfte alle Gewichtsvorteile der Frauen davonpusten. Bei Böen weit über 20 Knoten werden sich einige Teilnehmer/innen wohl auch auf kalt-nasse Erlebnisse einstellen. Immerhin sind keine Eisschollen auf der Wakenitz zu erwarten.

2008 noch in Verkleidung, jetzt ganz offiziell: Heike Gercken segelt als einzige Frau zum zweiten Mal den Eisarsch. Foto: privat

Eine Frau im Feld wird sogar als Eisarsch-Wiederholungstäterin an den Start gehen. Heike Gercken hatte sich 2008 inkognito ins Männerfeld gemischt. Die Neustädterin nutzte zur 40. Auflage den Aufruf der Veranstalter, im Nikolauskostüm zu segeln. Damals fiel das Eisarsch-Datum auf den 6. Dezember. Und mit roter Kapuze, Brille und tiefergelegter Stimme kam Heike Gercken an die Startlinie, obwohl sie ihren Namen gar nicht verändert hatte, aus der Heike, aber ein Heiko in der Meldeliste wurde. „Auf dem Wasser war es dann allerdings etwas unbequem – gerade in den Manövern mit den ganzen Segelklamotten und dem Kostüm“, berichtet sie von ihrem Coup. Denn Heike Gercken trug nicht nur den roten Mantel, sondern darunter auch ein Engelskostüm. Und mit dem Zieldurchgang verwandelte sie sich in ebenjenen, um zu zeigen, dass auch Frauen sehr wohl segeln können.

„Damals war es tatsächlich noch etwas anders als Frau im Segelsport. Von einigen Männern wurde man schon komisch angesehen“, berichtet die Pionierin des Eisarsch-Frauensegelns. Dabei hat Heike Gercken eine lange Segel- und Wassersportvita aufzuweisen. Nachdem sie in der Jugend als Kanutin begonnen hatte und dort auch in der Nationalmannschaft paddelte, kam sie später zum Surfen und wurde als Mitglied des Windsurfing Club Travemünde sogar zweimal Weltmeisterin im Kursrennen. In ihrer Zeit an der Uni Bremen stieg sie schließlich auf das Segeln um, war Mitglied der Segelgemeinschaft der Universität Bremen, segelte erfolgreich Yachten auch bei internationalen Meisterschaften sowie diverse Jollen. Acht Jahre war sie zudem Jugendwartin im Neustädter Seglerverein. „Jungs und Mädchen gemeinsam im Boot und auf dem Wasser war für mich Alltag. Daher freue ich mich, dass auch beim Eisarsch jetzt endlich zusammenfindet, was ganz natürlich zusammengehört. Alle können miteinander einvernehmlich segeln, ohne Ausgrenzung oder Vorurteile.“

Vor elf Jahren segelte Heike Gercken im Mittelfeld. Das strebt sie auch jetzt an, aber sie glaubt auch, dass einige Konkurrentinnen ganz vorn mitmischen können: „Für mich zählt eher das Dabeisein. Aber ich weiß, dass einige richtig gute Frauen dabei sind.“

Neues SVNRW-Präsidium

Einziger Tagesordnungspunkte waren die Nachwahl von Mitgliedern des Präsidiums für die Positionen Finanzen, Breitensport und Ausbildung. Von den insgesamt 1354 möglichen Stimmen aller Vereine waren 720 Stimmen gültig registriert und durch Delegierte vertreten, so dass für eine einfache Mehrheit 361 Stimmen benötigt wurden.

Aufgrund mangelnder Kommunikation gab es im Vorfeld
des Seglertages viel Unruhe in den Vereinen, denn alle Vizepräsidenten waren in
den letzten Wochen zurückgetreten.

Präsident Manfred Lenz erklärte den anwesenden Mitgliedsvereinen
die Umstände der entstandenen Situation. Unregelmäßigkeiten in Abrechnungen und
nicht autorisierte Freigaben von Vereinsgeldern gehörten ebenso dazu wie die
Tatsache, dass ein Mitglied des Präsidiums von Gerichtsvollziehern und der
Justiz gesucht wurde. Da er sich persönlich mit Angriffen und Vorwürfen
konfrontiert sah, erklärte Lenz, sein Amt beim nächsten offiziellen Seglertag im
März 2020 zur Verfügung zu stellen. Er werde sich dem Vertrauensvotum der
Mitglieder-Versammlung stellen, so Lenz.

Ohne weitere Diskussion wurden die neuen Mitglieder des Präsidiums gewählt. Mit großer Mehrheit wählten die Delegierten Jens Mühlmeister vom Düsseldorfer Yachtclub/Unterbacher See für den Geschäftsbereich Finanzen. Der Geschäftsbereich Breitensport, Fahrtensegeln, spez. Segeldisziplinen und Umwelt wird zukünftig von Eveline Kleine verantwortet. Bei der Wahl zum Vizepräsidenten Ausbildung gab es eine Kampfabstimmung zwischen dem kommissarisch eingesetzten Rolf Kantelhardt und dem ehemaligen Vizepräsidenten Breitensport Ulrich Haase, der die Wahl deutlich für sich entscheiden konnte. Der Jugendsegelausschuss hat – da sowohl der Jugendobmann als auch der stellvertretende Jugendobmann zurückgetreten waren – Sven Otte kommissarisch berufen. Otte ist somit gesetztes Mitglied des Präsidiums und laut Satzung auch zusätzlich als Vizepräsident verantwortlich für den Geschäftsbereich Leistungssport. Im Januar findet die nächste ordentliche Landesseglerjugend-Versammlung statt, bei der dann die Wahl eines neuen Jugendobmanns für NRW ansteht.

Text Ulrich Küppers

Zepter-Übergabe bei Aerö-Rund

Einmal mehr war das Clubhaus der SVK prall gefüllt, 90
Segler waren gekommen, um Pokale entgegenzunehmen oder die Top-Platzierten zu
feiern. Nach dem Essen ging es bei bester Stimmung zur Siegerehrung über, durch
die erstmals Kersten Prophet führte. Urgestein Hubert Miehe musste diesmal
passen, etwas, das ihm in den vergangenen 26 Jahren nur einmal passiert war.

Allerdings wird sich Miehe in Zukunft weiter zurückziehen. Nach
26 Jahren als Wettfahrtleiter für Aerö-Rund übergibt Hubert Miehe das Zepter
der sportlichen Verantwortung an Ludwig Hinrichs. Während Hinrichs also den
Blick bereits auf das nächste Jahr werfen dürfte, blickten die Segler noch
einmal zurück auf den Juni.

Wer dieses Jahr bei der Aerö-Rund-Rückregatta Geduld bewies, wurde am Ende belohnt. Denn zwischendurch hieß es eine über dreistündige Flaute auszuhalten, bevor wieder eine frische Brise einsetzte und die Geduldigen in Rauschefahrt ins Ziel brachte. Dabei war es zu Beginn der Regatta eine tolle Kreuz bei idealem Wind: Perfekte Regattabedingungen, die für viel Freude bei den Teilnehmern sorgte. Dann aber schlief der Wind ein, und letzlich erreichten nur 32 von 129 Yachten im Zeitlimit bis 20 Uhr das Ziel. Dennoch hatten Veranstalter vom Schilkseer Yacht-Clubs , Yacht-Club Gode Wind, Segel Club Baltic und der Segler-Vereinigung Kiel einmal mehr eine tolle Veranstaltung auf die Beine gestellt.

Förde-Cup-Organisator Ludwig Hinrichs (li.) freute sich mit den Siegern.

Neben dem Höhepunkt der Aerö-Rund-Regatta, die nunmehr zum
wiederholten Mal deutlich über 100 Yachten an die Startlinie gelockt hat, waren
diverse Crews bei den insgesamt zehn Rennen des Fördecups auf die Regattabahn
gegangen. Zu der Serie gehörten der Schwntinecup, Aerö Rund (Hin- und
Rückregatta), Aalregatta, 24-Stunden-Segeln, RVO Regatta, Kiel-Eckernförde,
Stickenhörnregatta, Ehrenmal Pokal und der SVK Ausklang. 24 Mannschaften
schafften es schließlich, ausreichend Punkte für die Gesamtwertung zu sammeln.
Im Jahresverlauf die meisten Punkte über alle Gruppen sammelte Sönke Driller
mit der „Nix mit X“.

Siegerliste Aerö-Rund-Rückregatta:

ORC: „Husky“, Hasso Hoffmeister (YCB)
Yardstick 1: „Lavinia“, Volkmar Hausberg (KYC)
Yardstick 2: „io“, Jochen Heinz (MSK)
Yardstick 3: „Olga“, Dr. Claus Köhnlein (SYC/SCB)
Yardstick 4: „First Smile“, Tim Katscher (SVK)
Yardstick 5: „Robin“, Ulf Greve (SCB)
Yardstick 6: „Moshulu“, Claus Böning (CKA)
Yardstick 1 ohne Spi: „Fräulein Smilla“, Holger Magnus (SYC)
Yardstick 3 ohne Spi: „sela nebouxii“, Bodo Krause-Traudes (SVK)

Siegerliste Förde-Cup:

Gruppe 1: „Nix mit X“, Sönke Driller (WSCG)
Gruppe 2: „Run“, Ralf Neumann (PTSK)
Gruppe 3: „First Smile“, Tim Katscher (SVK)
Gruppe 4: „Fiete“, Thorsten Dmoch (EWSK)

Rettende Sprossen: Magic Reboard Notleiter

Mit der Magic Reboard Notleiter soll es möglich sein, auch ohne fremde Hilfe wieder sicher an Bord zu gelangen. An der außenbords hängenden Reißleine lässt sich die Leiter vom Wasser aus öffnen. Einmal an der reflektierenden Leine gezogen, entfaltet sich die Rettungsleiter von selber und die Bordwand kann nun Sprosse für Sprosse erklommen werden.

Die Rettungsleiter kann am Heckkorb oder an der Reling montiert werden. Die reflektierende Reißleine wird anschließend über die Bordwand gehängt. Um die Leiter im Notfall gut erreichen zu können sinken die breiten, verstärkten Stufen durch ihr Eigengewicht ab. Die Länge der Notleiter passt zu den meisten am Markt befindlichen Booten und entspricht der Norm EN/ISO 15085 sowie der europäischen Richtlinie 2013/53/EU.

Der empfohlene Verkaufspreis der Notleiter mit neun Stufen liegt bei 166 Euro und für das Modell mit elf Sprossen bei 260 Euro.

www.lindemann-kg.de