Kategorie: sail24.com

Refit: Kleine Tipps mit großer Wirkung

Yachten im Refit-Alter stammen häufig aus einer Zeit, als der klassische Bootsbau noch als das Maß aller Dinge galt. Das heißt: vor allem viel dunkles Holz. Dazu kommt, dass Rumpffenster damals noch unüblicher oder viel kleiner waren als heute. Das Ergebnis: der typische Keller, von manchen als schiffig empfunden, von anderen als dunkel. Heute dagegen sehen manche Boote von innen aus wie eine Ikea-Küche. Wie findet man den goldenen Mittelweg? Wir haben ein paar Tipps zu dem Thema auf Lager.

Schotten

Die Schotten sind oft die größten Flächen unter Deck neben den Kojen und haben somit starken Einfluss auf die Raumwirkung. Die typischen matt lackierten Sperrholzschotten müssen nicht unbedingt so bleiben. Unter Umständen ist das Holz schon etwas angegriffen, so dass ohnehin eine Überarbeitung ansteht. Dann ist es eine gute Idee, sich am klassischen US-amerikanischen Stil zu orientieren, der viel mit hell lackierten Flächen und naturlackierten Rahmenhölzern arbeitet

Wer gerne bei Holz bleiben möchte, kann die Schotten mit dünnem Sperrholz bekleben. Das ist handwerklich etwas anspruchsvoller, als die Schotten zu schleifen und zu lackieren. Dazu müssen Schablonen abgenommen werden. Dazu eignet sich dünner Karton oder reißfestes Packpapier, mit Papierklebeband am Schott und untereinander befestigt. Dann kann mit einem Distanzstück oder mit einem Zirkel die Kontur des Schotts auf die Schablone und von dort zurück auf das neue Holz übertragen werden

Statt Teppich an der Bordwand, wurde hier eine Wegerung genutzt © Hinnerk Stumm
Fußboden

In vielen älteren Booten befindet sich Auslageware auf dem Boden. Sie kam besonders auf kleineren Booten zum Einsatz, wenn durch Bodenbretter über die volle Breite zu viel Höhe verloren gegangen wäre. Es lohnt sich, den Teppich einfach komplett zu entfernen. Oft ist das eine ziemlich schmutzige und arbeitsintensive Aufgabe. Wenn die Auslegeware flächig verklebt war, führt kein Weg am Schleifen vorbei. Dafür kann der Boden dann nicht nur heller gestrichen, sondern auch leichter gereinigt werden.

Himmel

Ähnlich wie die Auslageware auf dem Boden vermittelt auch der Himmel oft eine etwas antiquierte Stimmung unter Deck. Hier ist zunächst zu prüfen, ob sich oberhalb des Himmels Leitungen befinden. Wenn ja, können sie zum Beispiel in Kanälen an der Verbindung Aufbau-Deck neu verlegt werden. Dann besteht nämlich die Möglichkeit, ohne Verkleidung auszukommen und den Aufbau zu streichen. Bei dieser Variante sollte zunächst schwarz gestrichen werden, damit die Sonne nicht durchs Laminat scheint

Erst dann folgen mehrere Lagen Vorstreichfarbe und Lack im gewünschten Farbton. Alternativ kann der Himmel auch erneuert werden. Im Falle von bespanntem Holz gibt es mehrere Möglichkeiten: Das Holz wird neu bespannt oder das Holz wird nicht bespannt, sondern lackiert. Ein hölzerner Himmel kann entweder aufgearbeitet oder – wenn Schäden sichtbar sind – farbig gestrichen werden. Die kostspieligste Variante neues Sperrholz. Die Befestigung lässt sich mit Druckknöpfen oder Klettband lösen.

Eine neue Deckenverkleidung wirkt ebenfalls heller und freundlicher © Hinnerk Stumm
Polster

Ein Austausch der Polsterstoffe kann eine große Wirkung erzielen. Oft sind früher dunkle Stoffe zum Einsatz gekommen, die ihren Teil zum Kellereffekt beigetragen haben. Das Problem ist, dass helle Stoffe schmutzempfindlich sind, was an Bord unpraktisch ist. Eine Lösung können gemusterte Stoffe sein, die einen hohen Anteil heller Farben haben können, ohne zu empfindlich zu sein, zum Beispiel gestreifte oder karierte Stoffe. Als Laie selbst zu polstern erfordert allerdings einiges an Geschick.

Schapps und Schränke

Ähnlich wie bei Schotten lässt sich bei Schapps und Schränken leicht etwas Helligkeit erzielen, ohne ganz auf Holz zu verzichten. Meistens ist es so, dass Türen und Klappen aus Sperrholz mit Umleimern bestehen. Dann kann man zum Beispiel die komplette Fläche schleifen, die Sperrholzfläche weiß lackieren und nur die Umleimer klar lassen. Oder – wenn das Holz noch fit ist – die gemäßigte Variante wählen, die Türen klar lassen und nur den Schrank selbst farbig lackieren.

13 Segelmesser im Test

Das Segelmesser

Gehörte ein Segelmesser in der Vergangenheit noch zum Bild des Seemannes dazu, hat sich das heute geändert. Bei den meisten Seglern liegen die Messer an Bord nur noch in der Pantry. Doch ein scharfes Segelmesser gehört zur Grundausrüstung und ist ein wichtiges Zubehör. Vor allem sollte es griffbereit aufbewahrt werden. Denn hängt sich beispielsweise das Schiff in der Schleuse am Tauwerk auf, muss schnell gehandelt werden. Auch bei einem kapitalen Überläufer bleibt manchmal nur noch eine Alternative: kappen. Das Segelmesser trägt daher zur Sicherheit an Bord bei. So gehört ein Segelmesser zur persönlichen Sicherheitsausstattung an den Rettungswesten der Crew beim America’s Cup. Aber auch außerhalb der Profiszene rüsten einige Segler sich oder ihre Schiffe mit einem guten Seglermesser aus – allerdings nicht in Deutschland. In England oder Skandinavien liegt ein feststehendes Segelmesser meist griffbereit am Niedergang, um im Fall der Fälle schnell zur Hand zu sein. In Deutschland sind Taschenmesser mit Zubehör wie Marlspieker und Schäkelöffner recht beliebt. Immer öfter ist der Schäkelöffner in der Klinge integriert. Das spart Platz und Gewicht, ist allerdings nicht ganz ungefährlich. Daher sollte der Schäkelöffner am besten wie der Marlspieker als extra Zubehör ausgeführt sein. Bei einer guten und zuverlässigen Arretierung sinkt das Verletzungsrisiko mit dem Schäkelöffner in der Klinge.
Eine leuchtende Farbe der Griffschalen hat den Vorteil, dass das Segelmesser schnell gefunden werden kann.

Wellenschliff hat auch Nachteile

Um ein schnelles Durchtrennen der Kunststofffasern in modernem Tauwerk zu gewährleisten, sollte das Segelmesser möglichst scharf sein. Gerade speziell für Segler hergestellte Messer verfügen oft über einen Wellenschliff, ähnlich wie ein Brotmesser. Er soll ein zügiges Schneiden bei Tauwerk ermöglichen. Ähnlich einer Säge frisst sich der Wellenschliff in das Tauwerk und durchtrennt die einzelnen Fasern. Er gaukelt sogar noch eine gewisse Schärfe vor, wenn die einzelnen Zähne schon stumpf sind. Dann wird das Durchtrennen kraftintensiver und dauert länger. In unserem Test unterlag der Wellenschliff jedem Seglermesser mit gerader Schneide. Bei Messern mit Sägezahnung benötigten wir teilweise bis zu fünf Züge, bis das Tauwerk durchtrennt war. Bei einer geraden Schneide war die Schot hingegen bereits oft im ersten Versuch entzwei. Der größte Nachteil des Wellenschliffs liegt aber im aufwendigen Schärfen, da jeder Zahn einzeln bearbeitet werden muss. Zudem schränkt er die Nutzung ein. Wer einen Leckpropfen bearbeiten oder nur einen Apfel schälen möchte, kommt nicht weit.

Gut zu sehen: Mit Wellenschliff franst das Tauwerk stark aus, während der Schnitt ohne Wellenschliff gerade und sauber ist

Messerstahl ist immer ein Kompromiss

Auch Klingen, die als ‚rostfrei’ gekennzeichnet sind, können rosten, wenn sie längere Zeit im Salzwasser liegen. Im Englischen werden solche Klingen als ‚stainless’ bezeichnet. Die deutsche Bezeichnung verleitet dazu, solche Messer nicht zu pflegen. Doch etwas Pflege benötigen auch diese Klingen – auch sogenannter Edelstahl. Schon die simple Grundregel, das Seglermesser niemals nass einzustecken, schützt das Messer vor Korrosion. Sollte es nicht möglich sein, das Messer trocken zu verstauen, darf nicht vergessen werden, es bei der nächsten Gelegenheit abzuwischen.

Das Segelmesser muss auch nicht zwingend aus rostfreiem Stahl gefertigt sein. Der klassische Kohlenstoffstahl kann an Bord ebenfalls eingesetzt werden, ohne die Befürchtung haben zu müssen, dass das Seglermesser von der ersten Sekunde an rostet. Der Vorteil der Kohlenstoffklinge liegt in ihrer hohen Schärfe und der leichten Schärfbarkeit. Attribute, die ein rostfreier Stahl nicht erreichen kann. Wer auf diese Eigenschaften Wert legt, muss jedoch etwas mehr Pflege in Kauf nehmen. Mit ein paar Tropfen Öl hält ein Segelmesser aus Kohlenstoffstahl an Bord ebenso lang, wie eines aus rostfreiem Stahl. Die dunkel­blaue Patina, die sich mit der Zeit auf der Klinge bildet, besteht aus einer Oxidschicht und schützt sogar vor Korrosion.

Dieses Opinel aus Kohlenstoffstahl begleitet den Autoren seit zehn Jahren, hat eine Atlantiküberquerung und zahlreiche Wochen im Mittelmeer und der Nordsee hinter sich. Mit etwas Pflege stellt rostender Stahl kein Problem dar

Messerstahl stellt immer einen Kompromiss dar. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es auch hier nicht. In der Regel werden für Segelmesser Klingen aus korrosionsbeständigem Stahl gewählt. Dieser besitzt zwar nicht die Schärfe eines Kohlenstoffstahls und muss aufwendiger geschärft werden, aber kann auch mal sich selbst überlassen werden.

Der japanische H1-Stahl tanzt hier etwas aus der Reihe. Statt Kohlenstoff wird dem Eisen Stickstoff zugefügt, sodass der Stahl wirklich rostfrei wird. Zahlreiche Tests in Salznebelkammern überstand der H1 ohne Spuren von Rost.

Zubehör in Form von Marlspieker oder Schäkelöffner sind hingegen immer in Edelstahl ausgeführt, da Schneideigenschaften für sie nicht relevant sind. Falls sich mal Flugrost auf ihnen absetzt, kann er einfach auspoliert werden. Irgendwann wird aber auch dieses Zubehör vom Rost zerfressen, wenn es nicht gepflegt wird.

Das Segelmesser – Taschenmesser oder feststehend?

Für unseren Test wählten wir sowohl Taschen- als auch feststehende Messer. Feststehende Segelmesser haben den Vorteil, dass sie schnell zur Hand sind, während Taschenmesser erst aus der Tasche geholt und aufgeklappt werden müssen. Gerade im Ausland hat sich daher durchgesetzt, ein feststehendes Messer am Niedergang oder Mast zu befestigen. So kann es von jedem Crewmitglied benutzt werden. Aufgrund der Konstruktion lässt sich Zubehör wie Marlspieker und Schäkelöffner nicht am Messer unterbringen. Spezielle Marine Messer werden daher mit einem separaten Marlspieker ausgeliefert, der an der Scheide verstaut werden kann. Schäkelöffner gibt es kaum noch als Zubehör zu kaufen, er ist fast nur noch in Seglemermessern

Die in der Regel kleineren Taschenmesser sehen hingegen ziviler aus und finden in jeder Tasche Platz. Das ermöglicht es auch, sie mit in den Charterurlaub zu nehmen. Die meisten Taschenmesser sind auch in den Ländern erlaubt, die strikte Gesetze bezüglich Messer besitzen. Integriertes Zubehör wie Marlspieker und Schäkelöffner erhöhen das Einsatzspektrum des kleinen Segelmessers. Allerdings sollte bei der Wahl darauf geachtet werden, dass Marlspieker und Schäkelöffner arretiert werden können.

So haben wir getestet

Ein Segelmesser muss vor allem eines können: schneiden. So standen die Schneideigenschaften der Klingen, wie sie aus dem Werk kamen, im Fokus des Tests. Als erstes schnitten wir Papier, indem wir die Klingen ansetzten und anschließend mit einem Druckschnitt durch das Papier drückten. Bei einem Ziehschnitt gleiten die meisten Segelmesser durch das Papier. Erst durch den Druckschnitt lässt sich beurteilen, ob die Klinge wirklich scharf ist. Nach dem Papier nahmen wir uns Tauwerk vor. Hier zogen wir die Klinge durch das Material und zählten die Versuche bis der Festmacher durchtrennt war. Anhand des Schnittbilds an den Tauwerksenden konnten wir die Schneideigenschaften weiter beurteilen. Als Referenz diente uns ein Opinel, das wir vorher auf Rasierschärfe brachten. Für die beiden Tests konnten die Segelmesser jeweils fünf Punkte erlangen. Weitere Punkte vergaben wir für das Zubehör (Marlspieker etc.), die Einhandbedienung, Arretierung, Haptik, und Schärfbarkeit. Insgesamt konnte ein Messer so 20 Punkte erlangen.

Allerdings muss die Bewertung der Schneideigenschaften differenziert betrachten werden. Wir untersuchten nur die Eigenschaften, die die Klinge bei ihrer Auslieferung hatte. Kaum eine Klinge besitzt ab Werk allerdings ihre maximale Schärfe. Mit geringem Aufwand lässt sich jedes Messer auf Rasierschärfe bringen. Hätten wir die Klingen vor dem Test selbst nachgeschärft, hätte das Ergebnis sicherlich anders ausgesehen.

Zudem entschieden wir uns gegen einen Test in der Salznebelkammer, da wir bewusst auch Klingen aus rostendem Kohlenstoffstahl wählten. Und selbst Stähle, die als rostfrei bezeichnet werden, sind in der Regel nur rostträge.

Kleine Gesetzeskunde
Deutschland

Den Besitz und das Mitführen von Messern regelt in Deutschland das Waffengesetz. Die gute Nachricht: So lange ein bestimmter Messertyp nicht als Waffe gilt, fällt er nicht unter das Verbot und stellt ein Werkzeug dar. So sind beispielsweise alle Segelmesser grundsätzlich erlaubt. Das Verbot bezieht sich hauptsächlich auf Spring- und Fallmesser. Schon der Besitz solcher Messer stellt in Deutschland eine Straftat dar.
Etwas komplizierter wird es mit dem Mitführen von Messern in Deutschland, denn dieser Punkt betrifft auch Segler. Seit 2008 existiert ein öffentliches Trageverbot für bestimmte Messer, das im § 42a des Waffengesetzes geregelt wird. Der genannte Paragraf verbietet das Mitführen von „Messer(n) mit einhändig feststellbarer Klinge (Einhandmesser) oder feststehende Messer mit einer Klingenlänge über 12 cm“. Unter diese Regelung fallen alle Messer, die einhändig geöffnet und arretiert werden können. Fast alle Taschenmesser fallen darunter. Ob die Bekannten Schweizermesser von Victorinox auch darunter fallen, ist strittig, da die Klinge zwar arretiert wird, aber einfach eingeklappt werden kann. Beides sind Kriterien, die für ein Segelmesser durchaus wichtig sind. Allerdings müssen beide Kriterien erfüllt sein, damit das Trageverbot greift, sodass bei unserem Test nur die beiden Modelle von Spyderco und eines von Wichard betroffen sind. Da die beiden Matrosenmesser von Herbertz und Löwenmesser eine Klingenlänge von mehr als zwölf Zentimetern aufweisen, dürfen auch sie nicht mitgeführt werden. Die Begrenzung der Klingenlänge bezieht sich nur auf feststehende Messer, nicht auf Taschenmesser.
Allerdings bedeutet das nicht, dass an Bord auf diese Modelle verzichtet werden muss, denn der Gesetzgeber hat Ausnahmen hinzugefügt. Wenn „das Führen der Gegenstände im Zusammenhang mit der Berufsausübung erfolgt, der Brauchtumspflege, dem Sport oder einem allgemein anerkannten Zweck dient“, liegt ein „berechtigtes Interesse“ vor. Übersetzt heißt das: An Bord oder im Hafen dürfen die Messer mitgeführt werden. In der Kneipe oder der Fußgängerzone kann es hingegen zu Problemen kommen.

Dänemark

Die Dänen schränken die Nutzung von Messern wesentlich stärker ein. Grundsätzlich sind beinahe alle Messer verboten. Nur Taschenmesser ohne Arretierung und einer Klingenlänge unter sieben Zentimeter dürfen getragen werden. Allerdings gilt auch in Dänemark das ‚berechtigte Interesse’, sodass an Bord auch Einhand- und feststehende Messer erlaubt sind. Allerdings sollte es auf diesen Raum beschränkt bleiben. Für den Transport sollte das Messer nicht zugriffsbereit in einer Tasche im Kofferraum liegen.

Niederlande

Zwar verbietet Holland bestimmte Messertypen, jedoch fallen Segelmesser in der Regel nicht unter das Verbot. In der Öffentlichkeit sollten jedoch trotzdem keine Messer offen mitgeführt werden. Rund ums Boot und Hafen sollte es zu keinen Problemen kommen.

Allerdings benennen einige Städte und Gemeinden ‚no-go-areas’, in denen Messer grundsätzlich verboten sind.

England

In Großbritannien schränkt der ‚offensive weapon act’ den Gebrauch von Messern rigoros ein. Laut diesem Gesetz sind alle Gegenstände, die als Waffe benutzt werden können, verboten. Dazu zählen Messer, aber unter Umständen auch ein Schraubendreher. Taschenmesser mit ausklappbarer Klinge unter 7,6 Zentimeter und ohne Arretierung sind aber grundsätzlich in Ordnung und dürfen in der Tasche mitgeführt werden. In England gilt zudem ebenfalls der ‚legal reason’. Das Pendant zum deutschen ‚berechtigten Interesse’. An Bord sind feststehende Klingen oder arretierbare Taschenmesser erlaubt. Sie sollten aber tunlichst dort verbleiben! Wer mit dem Auto oder dem Flugzeug nach England reist, um ein Charterboot zu übernehmen, sollte sich die Mitnahme genau überlegen. Das Auswärtige Amt hat diesbezüglich eine Warnung ausgesprochen:

„Wird bei einer Überprüfung, auch bei der Sicherheitskontrolle vor der Ausreise auf einem britischen Flughafen, der Besitz der o.a. Waffen (Messer mit feststehender Klinge, Anm. d. Red.) festgestellt, ist mit der sofortigen Festnahme zu rechnen.“

Wer darlegen kann, dass er das Messer zum Segeln verwendet, sollte die Festnahme zwar verhindern können, aber das liegt im Ermessen des zuständigen Beamten.

Fazit

Die Wahl des richtigen Segelmessers bleibt – wie bei vielen anderen Produkten und Testberichten – schlussendlich eine individuelle Entscheidung. Abhängig vom Einsatzzweck an Bord, aber auch vom Design. In unserem Test hat sich gezeigt, dass ein gutes Segelmesser nicht teuer sein muss. So kostet das Seglermesser mit der höchsten Punktzahl nur 11,20 Euro. Wer bereit ist, sein Messer regelmäßig zu pflegen, kann auch eine Klinge aus Kohlenstoffstahl nehmen. Ansonsten sollte ein rostfreier Stahl gewählt werden. Allerdings muss das Segelmesser irgendwann geschärft werden. Wer sich mit dem Schärfprozess auseinandersetzt, wird erstaunt sein, wie scharf sein Messer tatsächlich werden kann. Wir empfehlen zusätzlich darauf zu achten, dass die Klinge nicht über die gesamte Länge einen Wellenschliff besitzt. Ein Teilwellenschliff ist praktikabler. Unser Testsieger ist das Wichard Offshore, da der Marlspieker im Gegensatz zum Victorinox Skipper arretierbar ist. Das Mora Basic hat zwar die höchste Punktzahl erreicht, aber da es sich um ein feststehendes Messer handelt, erhält es einen Tipp. Das klassische Löwenmesser mit Griffschalen aus Holz ist ebenfalls sehr schnittfreudig und traditionell. Wer nur ein Messer zum Schneiden sucht, wird mit einem gewöhnlichen Opinel sicherlich auch zufrieden sein.

Herbertz Segelmesser

Hersteller
Herbertz

Modell
Seglermesser

Preis

Stahl
3Cr13

Klinge
Teilwellenschliff

Gewicht
155 g

Länge
110 mm / 180 mm

Klingenlänge
66 mm

Klingenstärke
2,3 mm

Arretierung
Nein

Einhand
Nein

Fangriemenöse
Ja

Marlspieker
Ja

Schäkelöffner
Ja

Haptik
1,5/3

Schneidleistung Papier
3/5

Schneidleistung Schot
2/5

Schärfbarkeit
1/2

Sonstiges
Der Schäkelöffner rutscht leicht ab

Gesamtbewertung
2,5/5

Ibberson Segler-Taschenmesser

Hersteller
Ibberson

Modell
Segler-Taschenmesser

Preis

Stahl
AISI 420

Klinge
Wellenschliff

Gewicht
130 g

Länge
95 mm / 155 mm

Klingenlänge
54 mm

Klingenstärke
2 mm

Arretierung
Nein

Einhand
Nein

Fangriemenöse
Ja

Marlspieker
Ja

Schäkelöffner
Ja

Haptik
1,5/3

Schneidleistung Papier
4/5

Schneidleistung Schot
3/5

Schärfbarkeit
0,5/2

Sonstiges
Kann auch mit Handschuhen geöffnet werden

Gesamtbewertung
2,5/5

Victorinox Skipper

Hersteller
Victorinox

Modell
Skipper

Preis
72 Euro

Stahl
rostfreier Stahl

Klinge
Teilwellenschliff

Gewicht
150 g

Länge
110 mm / 190 mm

Klingenlänge
80 mm

Klingenstärke
2 mm

Arretierung
Ja

Einhand
Nein

Fangriemenöse
Ja

Marlspieker
Ja

Schäkelöffner
Ja

Haptik
2/3

Schneidleistung Papier
4/5

Schneidleistung Schot
4,5/5

Schärfbarkeit
1/2

Sonstiges
Reichlich Zubehör; Marlspieker nicht arretierbar

Gesamtbewertung
4/5

Opinel No. 8 Outdoor

Hersteller
Opinel

Modell
No. 8 Outdoor

Preis
26,95 Euro

Stahl
12C27

Klinge
Teilwellenschliff

Gewicht
62 g

Länge
110 / 190 mm

Klingenlänge
83 mm

Klingenstärke
2 mm

Arretierung
Ja

Einhand
Nein

Fangriemenöse
Ja

Marlspieker
Nein

Schäkelöffner
Ja

Haptik
3/3

Schneidleistung Papier
2/5

Schneidleistung Schot
2,5/5

Schärfbarkeit
1/2

Sonstiges
Der Schäkelöffner in der Klinge ist suboptimal

Gesamtbewertung
2,5/5

Flaggenführung an Bord

Eine Behauptung zu Beginn: Kein Boot ist je gestrandet, weil die Nationale am Abend nicht rechtzeitig eingeholt wurde und kein Boot lief je auf Grund, weil ein Skipper die Gastlandflagge im Ausland nicht setzte. Trotzdem oder gerade deswegen ist der Umgang mit Flaggen, Standern und Wimpeln immer wieder Teil von Diskussionen. Auf den ersten Blick scheint das Lager der Segler gespalten: Es gibt die einen, die sagen, Flaggenführung, wie sie Teil der nautischen Etikette ist und in Büchern wie der Seemannschaft gelehrt wird, ist eine veraltete Form, sich als Besser-Segler zu produzieren und nutzt niemandem etwas. Und es gibt die anderen, die meinen, durch den respektvollen Umgang mit Flaggen werde Seefahrtstradition bewahrt und gute Seemannschaft gezeigt. Beim genaueren Betrachten der gebräuchlichen Flaggenführung auf Sportbooten erkennt der Beobachter dann aber, dass es so manche Zwischenstufe gibt. Angefangen noch unter dem, was die geltende Rechtslage vorschreibt und sogar strafrechtlich relevant sein kann, bis zum Maximum dessen, was an Flaggenführung gemäß Etikette möglich ist.

Die Rechtslage

Den Grundrahmen stellt das Seerechtsübereinkommen von 1982 dar. Gemäß diesem internationalen Völkerrecht steht die Hohe See allen Staaten offen und garantiert unter anderem die Freiheit der Schifffahrt. Das Zeichen, das ein Schiff einem bestimmten Staat angehört, ist die Nationalflagge. Auf hoher See unterliegt das Schiff also der Jurisdiktion des sogenannten Flaggenstaates. Man könnte davon sprechen, dass das Schiff durch die Flagge eine Nationalität erhält. Für deutsche Schiffe ist die Nationalflagge die Bundesflagge in den Farben Schwarz-Rot-Gold, gemäß Artikel 22 des Grundgesetzes. Genauer beschrieben wird sie in der Anordnung über die deutschen Flaggen. Das deutsche Flaggenrechtsgesetz (Gesetz über das Flaggenrecht der Seeschiffe und die Flaggenführung der Binnenschiffe) geht sogar so weit, das Führen einer anderen als der Bundesflagge als Straftat zu werten und mit einer Geldstrafe von bis zu 180 Tagessätzen oder einer Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten zu bestrafen. Hierzu zählt übrigens auch das Setzen der Dienstflagge der Bundesrepublik Deutschland, also der Bundesflagge mit dem Bundesadler in der Mitte, was man gelegentlich sieht. Auch die Europa-Flagge mit eingeklinkter kleiner Bundesflagge ist nicht erlaubt. Das Flaggenrechtsgesetz fordert, beim Ein- und Auslaufen in einen Hafen die Bundesflagge zu zeigen. Wer dies nicht tut, handelt ordnungswidrig, was mit bis zu 5.000 Euro Geldbuße geahndet werden kann. Zusammengefasst bedeutet dies, nach geltendem deutschen Recht hat ein deutsches Boot die Bundesflagge zu führen. Nicht mehr und auch nicht weniger. Eine Gastlandflagge, Clubstander oder gar Uhrzeiten für das Setzen und Einholen der Flaggen werden nicht erwähnt. Hier kommen wir also, mal abgesehen von Marine und Militär, bei denen Dienstvorschriften Derartiges regeln, in den Bereich der Tradition und Etikette.

Respekt in Form der Gastlandflagge

In allen Ländern ist es üblich, Respekt vor der Flagge zu zeigen, in manchen mehr als in anderen. Dies gilt in besonderem Maße auch für die Gastlandflagge. Mit ihr wird signalisiert, dass das ausländische Schiff die Regeln und Gesetze des Gastlandes respektiert. Aus diesem Grund sollte die Gastlandflagge mindestens genauso gut, wenn nicht besser, behandelt werden, wie die eigene Nationale.

Ort

Das Flaggenrechtsgesetz besagt, dass die Bundesflagge auf die „für Seeschiffe der betreffenden Gattung üblichen Art und Weise zu führen“ sei. Das ist für die meisten Segelboote heutzutage der Flaggenstock am Heck. Der Stock ist üblicherweise um etwa 40 Grad nach achtern geneigt, um auch bei Flaute die Flagge erkennen zu lassen. Yawls und Ketsches fahren die Nationale im Besanmast-Topp, also an der Mastspitze des achteren Masts. Der Clubstander wird historisch am höchsten Punkt, also im Großtopp, gesetzt. Bei modernen Yachten allerdings an Backbord unter der Saling. Im Ausland wird die Gastlandflagge als einzige unter der Steuerbord-Saling gesetzt.

Größe und Zustand

Es gibt Richtwerte für die Größe der Flaggen, jedoch keine Vorschriften. Das Seitenverhältnis von Gastlandflagge, Nationale und Stander beträgt 3:5, das von Wimpeln 3:10. Die Größe sollte sich an der Schiffsgröße orientieren. Selbstverständlich sollten die Flaggen nicht zu klein sein, da sie sonst schlecht erkannt werden können. Zu große Flaggen wirken hingegen schnell merkwürdig. Klassische Yachten haben oft Nationalen, die im nicht ausgewehten Zustand soeben mit der hinteren unteren Ecke die Wasseroberfläche berühren. Im Handel erhältliche Standard-Flaggengrößen sind 20 Mal 30 bis hin zu 100 mal 150 Zentimetern. Die Größe der Gastlandflagge sollte nicht zu klein gewählt werden, da dies auch als unfreundlich gegenüber dem Gastland gewertet werden kann. Zum Zustand lässt sich sagen: Er sollte stets gut sein. Flaggen gehören spätestens ersetzt, wenn sie in Fetzen hängen. Dies gilt in besonderem Maß auch für die Gastlandflagge. Um Flaggen zu schonen, können sie auf See eingeholt werden. Vor dem Ein- und Auslaufen muss die Nationale jedoch zwingend gesetzt werden.

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Flaggenparade

Üblich und von der Etikette gewünscht ist die tägliche sogenannte Flaggenparade. Morgens um acht Uhr werden Nationale und Gastlandflagge gesetzt, abends um neun oder bei Sonnenuntergang werden beide Flaggen wieder eingeholt. Beim Verlassen des Bootes und voraussichtlicher Rückkehr nach Sonnenuntergang werden die Flaggen ebenfalls eingeholt. Clubstander bleiben stets gesetzt. Die oft zu beobachtende Variante, dass im Ausland nur die Nationale eingeholt und gesetzt wird, die Gastlandflagge aber gesetzt bleibt, kann zu Irritationen führen. Es gilt als despektierlich gegenüber dem Gastland.

Flaggengruß

Ein Yacht-Gebrauch, der auf dem Weg in die Vergessenheit ist, ist der Flaggengruß. Unter Sportbooten wurde er durch den heute überall üblichen Handgruß ersetzt. Lediglich Marine-Schiffe sollten, wenn überhaupt, auf diese Weise gegrüßt werden: Bei Annäherung an ein Kriegsschiff dippt das Sportboot die Nationale, lässt sie also etwa zwei Drittel herab beziehungsweise nimmt den Flaggenstock aus der Halterung und senkt ihn. Das Kriegsschiff erwidert dies daraufhin, indem es seine Nationale ebenfalls kurz dippt und direkt wieder setzt. Daraufhin setzt auch das Sportboot seine Nationale wieder.

Flaggenführung heute

Stellt sich die Frage, wie wichtig Yachtgebräuche, zu denen die Flaggenführung zählt, heutzutage noch sind. An vielen Segelschulen wird Derartiges nicht mehr gelehrt. Aber wäre es nicht sinnvoll, gerade Segelneulingen zumindest die Grundzüge von Segeletikette beizubringen, damit diese dann selbst entscheiden können, ob sie diese umsetzen? Jeder Segler hat seine eigenen Vorstellungen von dem, was er für sinnvoll und richtig erachtet. Mit Bräuchen wie der Flaggenparade wird niemandem geschadet; im Gegenteil, durch den Erhalt von seemännischen Traditionen wird der Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft unter uns Seglern gefestigt. Egal welcher Kultur ein Segler angehört oder welche Sprache er spricht, egal ob in England, Dänemark oder der Karibik: Die universelle, nonverbale Sprache, die uns auf See verbindet, ist die Seemannschaft, zu der auch die nautische Etikette gehört.

Hamburg Boat Show platzt aus allen Nähten

Es ist Pandemie-bedingt erst die zweite Hamburg Boat Show by awn, aber die platzt bereits aus allen Nähten. Vom 24. bis 26. März präsentieren rund 50 Austeller über 70 Marken in den Räumen, in den Zelten bzw. Pagoden und auf dem Freigelände von der A.W. Niemeyer-Niederlassung im Hamburger Holstenkamp.

„Wir konnten leider nicht mehr potentielle Anbieter aufnehmen“, so awn-Geschäftsführer und Mitgesellschafter Christoph Steinkuhl, der sich über den Andrang natürlich freut. Auf insgesamt über 5.000 Quadratmetern ist ein repräsentativer Querschnitt durch das Angebot der Wassersport-Branche zu sehen. Von Quicksilver-Booten der Firma Schwern-Yachten.de über Sea Ray von hollandboot.de bis zur kompletten OceanBay-Palette reicht die Flotte der Boote auf dem Außengelände. Und von Bekleidung über Sicherheit, Elektronik und Navigation, Ausrüstung, Motoren bis hin zu Farben und Pflege reicht die Palette in den Verkaufsräumen und Zelten. Dank guter Nachbarschaft stehen bei Mercedes Benz und weiteren Nachbarn über 2.000 Besucherparkplätze zur Verfügung.

Klotzen statt kleckern ist stets das Motto von Christoph Steinkuhl, dessen großes Ziel es ist, in Norddeutschland wieder eine Wassersportmesse zu etablieren. Schon im nächsten, spätestens jedoch im übernächsten Jahr reicht der Platz am Holstenkamp nicht mehr aus. „Wir blicken natürlich nach vorn, planen und führen Gespräche mit interessierten Partnern“, so Steinkuhl, der auch Kontakte aus seinen vorherigen beruflichen Stationen nutzt. So wird dann auch Tchibo mit einer großen Promotion-Ape und einem weiteren Verköstigungs-Stand in Hamburg vor Ort sein und ein neues Kapselsystem präsentieren.

Ziehen an einem Strang: Christoph Steinkuhl (CEO awn / r.) und Daniel Barkowski (Boot & Fun-Projektleiter). Foto: gel

Auch die Messe Boot & Fun Berlin ist in Hamburg vor Ort und lädt am Eröffnungstag zu einem Umtrunk ein. „Die Zusammenarbeit harmoniert, und Hamburg passt in unser Konzept, per Roadshow auf uns aufmerksam zu machen“, so Boot & Fun-Chef Daniel Barkowski, der zur Festigung der Zusammenarbeit bereits im Vorfeld nach Hamburg reiste. Zudem haben zahlreiche weitere namhafte Vertreter aus der Branche ihren Besuch angekündigt – auch Besuch vom Bodensee und aus Düsseldorf wird erwartet. Doch awn macht nicht nur im Bereich Messe/Tag der Offenen Tür Druck, in insgesamt fünf Bereichen sind die Weichen auf Wachstum gestellt. So präsentiert der Hamburger Yacht- und Bootsausrüster erstmals einen 504 Seiten dicken Katalog, baut das Online-Angebot aus, besetzt von 8 bis 20 Uhr die Telefonhotline mit zehn Mitarbeitenden und erweitert mit der zehnten Filiale in Berlin Adlershof das Filialgeschäft.

Die über 1.000 Quadratmeter große Hauptstadt-Filiale an der B 96 direkt am Wasser erhält sogar ein eigenes House of OceanBay. Vom 31. März bis 2. April wird Eröffnung gefeiert. „Hier stimmt das Gesamtpaket. Das Center ist gut sichtbar. Allein die Hinweis-Plakate und das 8 x 4 Meter große Banner vorab haben dazu geführt, dass sich drei Segler/innen bei uns um einen Job beworben haben und jetzt bei uns anfangen“, schwärmt Steinkuhl von der Lage. Dazu gebe der Vermieter hollandboote.de (Sea Ray) um Geschäftsführer Stefan Quaas + Stefan Seckler richtig Vollgas. Zusammen mit dem Angebot von Folierern, Polierern, Segelmachern, Polsterer, Motorherstellern und Reparaturbetrieben komplettiert awn nun das maritime Gesamtpaket des Wassersportzentrums Berlin Adlershof im Bezirk Berlin-Treptow/Köpenick. Und wenn der Kunde trotzdem nicht den Weg zu awn findet, gibt es noch die OceanBay-Roadshow. Vom März bis September macht die OceanBay-Flotte Station: HAMBURG BOAT SHOW, Bodensee, Neustadt in Holstein, Wedel/Hamburg, BER-Adlershof, Friedrichshafen/Bodensee, Werder/Havel, Berlin, uvm. oder siehe aktuell: www.awn.de/oceanbay

Zur Hamburg Boat Show: www.awn.de/pages/hamburg-boat-show-by-awn-2022

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Geimpft, geboostert und gesegelt

Liebe Leserinnen und Leser,

ein verrücktes Jahr liegt hinter uns: Zuerst ein Lockdown im Januar. Dann die Entspannung der Lage, verfügbare Impfstoffe und ein toller Segelsommer. In Deutschland mit vielen Meisterschaften und hochkarätigen Regatten, darunter Kieler Woche, Warnemünder Woche und Travemünder Woche, international mit großen Erfolgen, darunter die Olympischen Spiele mit einem sensationellen Medaillenregen für das deutsche Team. Ich hatte die Hoffnung, dass wir die Pandemie bald hinter uns haben würden. Die Travemünder-Woche-Ausgabe der Segler-Zeitung trug den Titel „Kurs Normalität“. Dann kam es doch wieder anders und nun sehen wir aktuell, wie sich die Ereignisse zu wiederholen scheinen.

Diese Ausgabe der Segler-Zeitung war zu einem nicht geringen Teil der weltgrößten Wassersportausstellung boot Düsseldorf gewidmet. Doch wie bereits im vergangenen Jahr kann die Weltleitmesse des Bootssports pandemiebedingt nicht stattfinden. Die Absage kam für uns in allerletzter Sekunde, denn diese Ausgabe war schon so gut wie fertig. In einem Manöver des letzten Augenblicks haben wir das Heft inhaltlich umgekrempelt. Beim Lesen werden Ihnen trotzdem an einigen Textstellen und auch auf Anzeigen unserer Kunden inzwischen veraltete Hinweise zur boot begegnen. Leider konnten wir die entsprechenden Seiten nicht mehr anpassen, da sie bereits im Druck waren. Während der boot wäre normalerweise die Seglerin oder der Segler des Jahres geehrt worden, zu dessen Wahl die Leser der Segler-Zeitung und des Segelportals segelreporter.com aufgerufen waren. Nun werden wir uns einen würdigen Ersatz für die Ehrung und die Übergabe der wertvollen Preise unserer Partner einfallen lassen.

Eine freudige Nachricht erreichte uns kurz vor Weihnachten: Kiel wird wieder Teil des Ocean Race. Bei einem Fly-By genannten Schlenker während der vorletzten Etappe von Aarhus nach Den Haag, führt es die Flotte der teilnehmenden Schiffe in die Kieler Innenförde. 20 Jahre nach dem Erfolg und dem furiosen Empfang der „Illbruck“ in Kiel, verspricht dies wieder zusätzliche Begeisterung für den Segelsport zu entfachen. Und wer weiß, vielleicht gibt es wieder einen deutschen Erfolg zu bejubeln, schließlich planen mit Boris Herrmann und dem Offshore Team Germany zwei aussichtsreiche deutsche Teams die Teilnahme am Ocean Race.

Was auch immer das neue Jahr bringen mag, bleiben wir optimistisch, denn zusammen kommen wir aus der Krise: geimpft, geboostert und gesegelt.

Nikolas Woeckner

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Welle und Weitsicht

Die nächste Corona-Welle rollt über Deutschland hinweg. Sie hatte sich angekündigt. Und wieder wurde und wird nur reagiert statt agiert.
Die Veranstalter von Kieler Woche über Interboot in Friedrichshafen bis boot&fun in Berlin hatten das Privileg, dass ihre Termine im Wellental bzw. in der Aufbauphase des vierten Wellenberges lagen. Vor allem die Berliner hatten das Glück des Tüchtigen. Die boot&fun war erfolgreich und stieß bei Ausstellern und Besuchern auf positive Resonanz (. Schon 14 Tage später wäre sie vermutlich von der Wucht der Welle erfasst und weggespült worden.
Mit voller Breitseite traf die Welle dafür den Deutschen Seglertag, der am 27. November in Dresden als Präsenzveranstaltung hätte stattfinden sollen. Nachdem Sachsen sich jedoch immer weiter zum Inzidenz-Hotspot entwickelte, wurde die Parlaments-Sitzung der Segler fünf Tage vor Beginn auf digital umgestellt. Eine Höchstleistung der Geschäftsstelle! Dabei hätte der DSV seine Entscheidung vor dem Hintergrund der besorgniserregenden Entwicklungen durchaus früher fällen können. Schließlich hat man mittlerweile zufriedenstellende Erfahrungen mit digitalen Veranstaltungen dieser Art gesammelt. Die Landes-Seglerverbände Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen sowie das Jugendseglertreffen haben gezeigt, dass es geht – so sehr auch das Zwischenmenschliche, das Netzwerken und das Gespräch am Rande fehlen mögen.
Der Seglertag im Digitalformat verlief dann extrem harmonisch und nahezu im Schnelldurchgang. Alle Kandidaten wurden mit großen Mehrheiten neu bzw. wiedergewählt, der Seglerrat im Schnellverfahren mit den „Segelweisen“ besetzt und alle Programmpunkte professionell abgearbeitet. Die gute Arbeit der vergangenen zwei Jahre wurde mit überragender Zustimmung belohnt.
In diesen Zeiten sind digitale Formate eine den Umständen geschuldete, nützliche Alternative zu Präsenzveranstaltungen. Um bessere Zeiten anzusteuern, helfen nur Masken, Abstand – und Impfen. Dieser Winter könnte mehr als ein Déjà-vu-Erlebnis werden, er könnte sich zu einem Desaster auswachsen. Das Wort Triage steht im Raum – und die hässliche Aussage von Jens Spahn von „geimpft, genesen oder gestorben“. Und überdies schleicht sich die neue Corona-Variante namens Omikron ein. Nichts davon mag in die besinnliche, familiengeprägte Adventszeit passen. Eine Zeit, für die es keine digitalen Alternativen gibt. Die Gemeinschaft hat die Entwicklung selbst in der Hand. Impfen für jedermann ist möglich.
Die Crew der Segler-Zeitung wünscht Ihnen ein frohes Fest im Kreise Ihrer Familie, einen guten Rutsch ins neue Jahr – und vor allem Gesundheit.  – Hermann Hell
Übrigens: Die Wahl zur Seglerin, zum Segler des Jahres läuft. Die deutschen Aktiven waren 2021 so erfolgreich wie selten. Wir haben zwölf Aktive/Crews ausgewählt und stellen sie unter www.segelreporter.de zur Wahl. Machen Sie mit.
Hermann Hell

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Christoph Steinkuhl als AWN-CEO bestätigt

Hält den Ausrüster AWN weiterhin auf Kurs: CEO Christoph Steinkuhl

Gleichzeitig wird die vorzeitige Vertragsverlängerung des Geschäftsführers / CEO Christoph Steinkuhl vom neuen Gesellschafterkreis bekannt gegeben. In seiner Jahresabschlusssitzung vom 10.12.2021 hat der Beirat der A.W. Niemeyer GmbH die vorzeitige Verlängerung des Vertrages mit Christoph Steinkuhl als Geschäftsführer / CEO beschlossen. 

Der bislang bis 31.10.2022 laufende Vertrag wurde nun bis 31.12.2026 verlängert. Der Beirat aus Christoph Kroschke, Stephan Swinka und Dr. Wolfgang Schlaak erklärte dazu: „Wir freuen uns sehr, dass wir auch zukünftig auf Christoph als Geschäftsführer bauen können. Seine Erfahrung, sein Engagement und seine Leistungen haben in den zurückliegenden Jahren wesentlich zum Erfolg unseres Unternehmens beigetragen. Im „Handel International“ konnten wir mit ihm die Modernisierung und kontinuierliche Expansion unseres Geschäftes weiter vorantreiben sowie die Weiterentwicklung und Optimierung unseres immer anspruchsvolleren Online-Auftritts.” 

Christoph Steinkuhl ist seit dem 1. November 2019 Geschäftsführer von awn. Seine wichtigsten Meilensteine sind die Gründung der Yacht- & Bootszubehörmesse HAMBURG BOAT SHOW by awn, der Launch des neudesignten Webshops awn.de und die Erweiterung der Boote-Exklusivmarke OceanBay by awn mit E-Mobilität sowie der Motoren-Sparte OceanCraft by awn. 

www.awn.de

Die boot Düsseldorf findet statt

Orientiert an den Bestimmungen, die für den Einzelhandel gelten, dürfen nur Besucher, die der 2G-Regelung – geimpft oder genesen – entsprechen, das Messegelände zur Laufzeit der boot betreten. Zusätzlich ist in allen Hallen das Tragen einer FFP2- oder medizinischen Maske Pflicht. Neueste Luftaustauschregulatoren sorgen darüber hinaus für eine regelmäßige Frischluftzufuhr in den Messehallen.

Messechef Wolfram Diener: „Die Messe Düsseldorf trägt, sowohl den Ausstellern als auch der großen Wassersport-Community gegenüber, eine Verantwortung die boot 2022 stattfinden zu lassen. Da wir schon vor zwei Wochen unsere Zugangsregelungen hinsichtlich der 2G-Bestimmungen aktualisiert haben, liegen wir mit der boot 2022 auch unter den Regularien der aktuellen Coronaschutzverordnung voll auf Kurs. Mit unserem erprobten Hygienekonzept ‚PROTaction‘ werden wir allen Beteiligten eine sichere Messe bieten können. Die Zustimmung aus der Wassersportbranche für die boot 2022 ist gut. Wir werden auch 2022 wieder eine boot aufstellen können, die den Startschuss in die neue Saison gibt.“

Die Nichtteilnahme einiger Luxus-, Segelyacht- und Motorboothersteller sei zwar bedauerlich und für die Messe Düsseldorf objektiv auch nicht nachvollziehbar, ergänzt boot Project Director Petros Michelidakis. Jedoch habe man mit globalen Marktführern wie zum Beispiel Princess und Sunseeker bei den Luxusyachten, Bavaria Yachtbau als größter Sportboothersteller Deutschlands für Segel- und Motorboote und Hallberg Rassy bei den Segelbooten ein „volles Pfund in der Waagschale“ und biete den Besuchern eine großartige Bootsschau mit einem breiten Angebot. Michelidakis: „Wir freuen uns sehr über die gute Unterstützung unserer Freunde aus der Bootsindustrie. Auch unsere Partnerverbände, der Bundesverband Wassersportwirtschaft in Deutschland und auf internationaler Ebene die European Boating Industry, arbeiten mit großem Engagement und Begeisterung an der Planung einer erfolgreichen boot 2022“.

Insgesamt dürfen sich die Düsseldorfer Messemacher über eine Unterstützung der ausstellenden Branchen freuen. Mitmachaktionen wie die Surfwelle „THE WAVE“, Wingsurfen und -Foilen auf dem 65m langen Aktionsbecken oder das Schnuppertauchen im neuen Tauchturm sind dank des mit Chlor desinfizierten Wassers ebenfalls sehr gut umsetzbar. Auf den Zuschauerplätzen gibt es eine Masken-Pflicht und die geforderten Abstandsregelungen werden konsequent eingehalten.

Um Stellungnahme zu ihrem Messeauftritt gebeten antworteten Bavaria Yachts und Allpa:

„Die boot in Düsseldorf ist für Bavaria Yachts die wichtigste internationale Wassersportmesse. Als langjähriger Partner werden wir mit fünf Motorbooten in der Halle 1 und fünf Segelyachten in der Halle 16 vertreten sein. Wir freuen uns auf die boot 2022 und ihre Besucher“, Marc Diening, CEO Bavaria Yachtbau.

Die Bavaria Yachtbau GmbH in Giebelstadt, Bayern, betreibt die größte Sportboot-Werft für Segel- und Motorboote in Deutschland. Auf der Werft können jährlich bis zu 1.200 Motor- und Segelboote gefertigt werden.

Marc Rutgers, Geschäftsführer des großen europäischen Wassersportgroßhändlers ALLPA: „Wir von ALLPA freuen uns auf die boot 2022. Wir werden dort unsere europäischen Kunden treffen. Ich vertraue darauf, dass die Messe Düsseldorf unter Berücksichtigung der aktuellen Schutzverordnung in Deutschland und mit der 2G-Regelung für Besucher, unseren Branchen einen guten und sicheren Ort für Geschäfte bietet.“

Alle notwendigen Informationen finden Sie auf der Website der boot Düsseldorf, www.boot.de.

Rettungswesten und –inseln jetzt zur Wartung geben

Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“ – getreu dieses alten Sprichwortes rät der Fachverband Seenot-Rettungsmittel e.V. (FSR) dazu, bereits jetzt Rettungswesten und –inseln zur Wartung abzugeben beziehungsweise mit den Wartungsstationen Termine zu vereinbaren. „So kann der große Andrang und damit eventuelle Wartezeiten kurz vor Saisonbeginn verhindert werden“, sagte FSR-Vorsitzender Michael Dibowski. Auch die Einschränkungen der Pandemie und Lieferschwierigkeiten bei manchen Ersatzteilen sind gute Gründe, sich frühzeitig mit der Aufgabe zu beschäftigen.

Ob eine Rettungsweste zur Wartung ansteht, ist bei Produkten der FSR-Mitglieder an den Wartungsplaketten zu erkennen. Sie zeigen ähnlich wie eine TÜV-Plakette beim Auto den Zeitpunkt an, an dem eine Prüfung fällig ist.

Denn die Hersteller haben zwar darauf geachtet, dass ihre Produkte strapazierfähig ausgeführt sind, doch auf die Dauer geht die Kraft der Elemente selbst am stärksten Material nicht spurlos vorüber. Kontakt mit Salzwasser-Gischt, UV-Licht oder extreme Temperaturwechsel gehören unter anderem zu den Gründen, die Wartungsintervalle akribisch einzuhalten. Achten Sie bitte darauf, dass Hersteller unterschiedliche Wartungsintervalle für ihre Produkte vorgeben.

Für alle aufblasbaren Rettungswesten gilt aber: Innerhalb eines Zeitraums von längstens 24 Monaten sollten sie zum Hersteller oder zu einer von ihm autorisierten Wartungsstation gebracht werden. Verschleißteile werden ausgewechselt und der Schwimmkörper auf Dichtigkeit geprüft. Das wird in Wartungsstationen erledigt, die auf den Webseiten der jeweiligen Hersteller benannt sind.

Auch Rettungsinseln altern und müssen gecheckt werden. In welchem Intervall das der Fall ist, hängt von den jeweiligen Herstellern ab. Wann hier eine Wartung fällig wird, ist an Wartungsplaketten oder Aufdrucken beziehungsweise den Begleitpapieren leicht zu erkennen. Nähere Informationen zu relevanten und fachgerechten Prüfungen der vorhandenen Sicherheitsausrüstung sowie viele wertvolle Tipps rund um die Sicherheit auf dem Wasser gibt es auf der Webseite des Verbandes https://fsr.de.com/

Allpa wächst zur Allpa Marine Group

In den vergangenen drei Jahrzehnten hat Allpa eine solide Erfolgsbilanz mit stabilem Wachstum vorzuweisen und sich als wichtiger Akteur in der europäischen Freizeitschifffahrtsindustrie erwiesen. Dabei konzentrierte sich Allpa vor allem auf die technische Ausrüstung (70% des Angebots von 25.000 Einzelartikeln). Aufbauend auf diesem starken Fundament will die Allpa Marine Group (AMG) ehrgeizige Wachstumsstrategie umzusetzen.

Mark Rutgers, der seine derzeitige Position auch in der neuen Allpa Marine Group beibehält, erklärt: „Für die nächste Phase unserer Entwicklung war es mir persönlich wichtig, dass wir einen Partner finden, der unsere Möglichkeiten erkennt, den Wert unserer Unternehmenskultur und unseres Stils versteht und diesen Weg mit uns weitergehen will. Ich freue mich, dass wir jetzt sehr gut positioniert sind, um den nächsten großen Schritt zu machen. Ich freue mich auf die vor uns liegende Reise.”

In den kommenden Jahren wird sich die Allpa Marine Group darauf konzentrieren, die Position in den Niederlanden und in Deutschland zu stärken und in Teile Europas zu expandieren. „Wir werden versuchen, unser Produktsortiment mit neuen Produktkategorien sowohl zu vertiefen als auch zu erweitern, wobei wir unserem starken technischen Know-how und der engagierten Kundenbetreuung, die unsere Kunden und Lieferanten von uns erwarten, treu bleiben“, so Rutgers, der auch Firmenübernahmen nicht ausschließt.

Pieter van Nunen von Bencis Capital Partners erklärt: „Wir sind beeindruckt von dem organischen Wachstum, das Allpa in den letzten Jahren erzielt hat, und davon, wie sie sich eine Schlüsselrolle auf dem Freizeitschifffahrtsmarkt gesichert haben. Wir freuen uns sehr, Mark und das Team bei der Realisierung der nächsten Wachstumsphase des Unternehmens unterstützen zu können.”

Über Allpa Marine Equipment

Allpa ist ein unabhängiger niederländischer Großhändler und Vertreiber von technischen Marineprodukten mit Sitz in Nijmegen, nahe der deutschen Grenze. Das Unternehmen verfügt über eine große Auswahl an Originalausrüstungen renommierter Marken (z. B.: Seastar, Johnson Pump, Technodrive/TwinDisc, Radice, Lofrans, Selva, Solé und Springfield) sowie einer Reihe von Eigenprodukten. In Europa liefert Allpa eine breite Palette von Produkten, darunter: Steuerungs- und Kontrollsysteme, Wellenleitungen, Generatoren, elektrische Geräte, Ankerwinden, Getriebe, Wasserpumpen, Propeller, Luken, Sitze und vieles mehr. Allpa bietet mehr als 25.000 Einzelartikeln sowohl für den Ersatzteilmarkt als auch für Bootsbauer.

Über Bencis Capital Partners

Bencis ist eine unabhängige Investmentgesellschaft mit Büros in Amsterdam, Brüssel und Düsseldorf. Der Schwerpunkt liegt auf Investitionen in erfolgreiche Unternehmen aus den Niederlanden, Belgien und Deutschland mit einem Betriebsgewinn von bis zu 50 Millionen Euro. Ziel ist es, durch Beratung und Finanzierung von Unternehmenseigentümern und Managementteams Werte zu schaffen, und sie bei der Verwirklichung ihrer Wachstumsziele zu unterstützen. Seit 1999 hat Bencis in mehr als 65 Unternehmen investiert und darüber hinaus mehr als 220 zusätzliche Akquisitionen getätigt.

Informationen, Sensationen, Emotionen

100 Teilnehmer vor Ort und über 100 Gäste im Livestream verfolgten den medialen Auftakt der 52. boot Düsseldorf, die vom 22. bis 30. Januar ihre Tore am Rhein öffnet.

Und das Angebot der Leitmesse für die Branche ist einmal mehr ein riesiges, buntes Kaleidoskop des Wassersports. Es reicht von der größten Indoor-Marina in der Superyacht-Halle 6 bis zur Destination Seaside, vom Wingfoiling bis zur Azimut, von der Faszination Tauchen bis zum Sauna-Hausboot, vom Handicap-Segeln bis zur Lobbyarbeit für den Wassersport der Zukunft im blue innovation dock, von der Zusammenarbeit mit der European Boating Industrie bis zur Seele des Wassersports, dem Segelsport – so Michelidakis.

Nach der Begrüßung durch Messechef Wolfram Diener zündeten die Veranstalter ein Feuerwerk der Wassersport-Vielfalt. Zu den namhaften Gästen auf der Bühne gehörten aus dem boot Messerat Giovanna Vitelli, Group Vice President Azimut Benetti, Gianguido Girotti, Deputy CEO Groupe Bénéteau, Marc Diening, CEO Bavaria Yachts, Messepräsident Robert Marx, Geschäftsführer Marx-Technik und Präsident des Bundesverbandes Wassersportwirtschaft, Philip Easthill, EBI-Generalsekretär, Florian Brunner, APM Marketing für Starboard, Dr. Steffen Häbich, Leiter Special Interest Tourismus ADAC, Harald Kuhnle, Geschäftsführer Kuhnle Tours, Thomas Dederichs, Geschäftsführer Tauchsport Industrieverband, sowie Oliver Glück, Vizepräsident Marketing Torqeedo.

Einen Vorgeschmack auf eine echte Sensation lieferte Jarrod Jablonski mit der Präsentation des Deep Dive Dubai Tower. Jablonski zeigte faszinierende Tauchgänge live aus Dubai aus dem mit 60 Metern tiefsten Tauchturm der Welt. Mehr zu sehen gibt es im Januar in Halle 12.

Anfassen, Anschauen, Erleben: Die emotionale Welt des Wassersports verspricht wie kaum eine andere Form der Freizeitgestaltung Sicherheit und Freiheit zugleich. Und so werden Emotionen neben fachlichen und sachlichen Komponenten einmal mehr zentraler Bestandteil der boot 2022 sein, versprach Messechef Michelidakis.

Zum Abschluss der Veranstaltung präsentierte Michael Walter Zahlen und Fakten zum Ocean Tribute Award, einer Auszeichnung, um die sich Projekte und Initiativen aus der ganzen Welt bewerben können, die sich für den Schutz der Meere einsetzen. Eine Fachjury hat bereits fünf von 27 eingereichten Projekten ausgewählt, die ab sofort öffentlich zur Abstimmung stehen unter https://oceantributeaward.boot.de/ (hel)

Die Dezember-Ausgabe von segeln

Vor einigen Jahren segelte ich mit Bekannten mit einem Charterschiff von Kiel aus Richtung Dänemark. Unser Tagesziel sollte Marstal werden. Doch es kam anders. Als wir die schmale Rinne erreichten, die in die dänische Inselwelt führt, mussten wir die Segel wegnehmen und den Motor starten. Leider rührte sich der Diesel nicht. Der Wind wehte mit guten sechs Windstärken aus Nordwest. Da es uns auch nicht gelang den Motor zu überreden, doch noch anzuspringen, war Marstal für uns unerreichbar. An Bord befanden sich größtenteils Nichtsegler, die zum ersten Mal unter Segeln unterwegs waren. Und jetzt stiegen sie gleich mit einem Anleger unter Segeln ein. Denn als Option blieb uns nur noch Bagenkop an der Südspitze Langelands anzulaufen, und dort im Hafen zum Stehen zu kommen. Es ging alles gut und die Crew kann ihr Leben lang davon erzählen. Doch zum einen hätte es so weit nicht kommen müssen, und zum anderen hat es auch gezeigt, wie abhängig wir Segler heutzutage von unserer Antriebsmaschine sind. Der Motor, ob elektrisch oder nicht, ist längst kein Flautenschieber mehr, sondern einfach notwendig geworden. Traurig, aber wahr. Die Marinas sind so verschachtelt und eng, dass unter Segeln kaum manövriert werden kann. Einige Häfen verbieten sogar das An- und Ablegen unter Segeln. Auch wenn wir am liebsten nur mit der Kraft des Windes unterwegs sind, sollten wir den Motor im Schiffsbauch nicht vernachlässigen und auch ihm etwas Pflege und Aufmerksamkeit schenken. Wir haben die einzelnen Schritte der Motorwartung zusammengetragen und geben auch Hilfestellung bei der Fehlersuche, wenn der Motor mal nicht so will, wie wir möchten. Bei unserem Dänemarktörn war es übrigens die Starterbatterie, die es hinter sich hatte.

In den letzten Episoden unseres Podcasts sprach ich mit meinem Kolleginnen und Kollegen über Törns im Herbst. Als einen Punkt nannte ich beispielsweise, die Wahl der richtigen Kleidung. Unter anderem empfahl ich Kleidung aus Merinowolle zu tragen. In dieser Ausgabe sehen wir uns die Wolle der Merinoschafe etwas genauer an und vertiefen das Thema aus dem Podcast.

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