Kategorie: Blogs

Hafenleben und Dingitrips

Liebe Leser, Die wichtigsten Sachen zuerst: Cati ist wieder vollkommen fit. Herzlichen Dank für alle Emails mit guten Wünschen! Das hat uns moralisch gewaltig geholfen, denn wir mussten uns ja hier auf Great Harbour Cay gezwungenerweise zweieinhalb Wochen lang in Geduld üben….

Mare Più. 2016-02-07 00:31:00

Im Nachhinein und Hinterher klingt alles wie erfunden. Und doch ist jedes Wort wahr: Mein Film entstand wahrscheinlich genau in dem Moment, in dem mich zum ersten Mal die Faszination des „Auf dem Meer unterwegs seins“ voll erwischt hatte.

Es war 1998. Die Eltern meiner damaligen Freundin – Segler, Abenteuer-Urlauber alter Couleur mit drei Kindern – hatten mich eingeladen, doch mit ihnen in der südlichen Türkei segeln zu gehen. Ich willigte ein, nichtsahnend, was auf mich zukäme. Wir legten ab, und kaum hatten wir die Hafenmole von Marmaris erreicht, entfuhr mir ein Schrei, so wie ich am Vortag stand. Ein Jubel. Irgendwie war es um mich geschehen.

Was es war: Dem versuche ich bis heute auf die Spur zu kommen. Seither bin ich segelnd auf dem Meer unterwegs. Zuerst knappste ich die Zeit neben meinem Beruf ab. Von meinen sechs Wochen Urlaub habe ich jedes Jahr sieben Wochen auf dem Meer verbracht. Mindestens. Nach meinem zweiten oder dritten Törn trabte ich los und kaufte eine Kamera. Ich wollte einen Film machen, was dieses Segeln für mich ist. Nichts von alledem, was Sportgazetten und Webseiten beherrscht, das „Schneller! Höher!! Weiter!!!“ des Regattasports oder des VOLVO OCEAN RACE. Nichts vom Kick, den „Speed“ vermitteln kann. Nichts über Beschleunigung.

„Freunde der Fünf-Meter-Wellen-Action,
Fans rauschender Gleitfahrten mit überspülten Decks,
Liebhaber hektischer Filmschnitte:
Ihr müsst jetzt ganz tapfer sein:
Dies ist kein Film für Euch!“
DIE SEGELREPORTER im Dezember 2015
über meinen Film.

Nein. Mein Film sollte über etwas anderes gehen: Über das langsame. Über die Ruhe, die man findet, wenn man die Nacht allein in einer einsamen Bucht verbringt. Über den Frieden, der sich an unwirtlichen Orten einstellt, wo man niemals vermutet hätte, ihn finden zu können. Zehn, zwanzig Seemeilen von der Küste entfernt, weit weit weg, wenn Land am Horizont verblasst. Irgendwo auf einer Ägäisinsel, wenn man hoch über dem Meer den Grat im Wind entlang wandert. Im Laden des lachenden, 92jährigen Herrn Michelakis auf Amorgos, der ähnlich wie das Haus meiner Großmutter mehr mit einer vergessenen Galaxie gemein hat als einem „Shop“.

Allesamt sind dies scheinbar unwirtliche Orte. Und doch auch Reiseziele, die man in keinem Ferienprospekt fände. Und auch nicht für noch so viel Geld buchen könnte.

„… eröffnet dem Weltenbummler ganz wunderbare Traumziele,
auf die man bei üblicher Herangehensweise
schwerlich gekommen wäre.“
DIE YACHT über EINMAL MÜNCHEN – ANTALYA, BITTE. 

Der Film ist da. Und jetzt?
Habe ich natürlich Angst, dass Leute ihn nicht gut finden. Mein Alptraum geht so: Am kommenden Sonntag, wenn der Film vorbei ist und das Licht im Saal wieder angeht, schaue ich in die Gesichter der Zuschauer – und schaue in verhärtete, zu Stein gewordene Gesichter. Köpfe, die verneinend hin und hergehen. Es ist nicht auszuschließen. Es wäre mir arg. Denn: Mit seinen Kunden darf man alles machen, alles. Nur eines nicht: Sie langweilen.

„… ein Sehnsuchtsbuch par excellence.
Und ein echtes sinnliches Erlebnis.“
MÄRKISCHE ZEITUNG im Oktober 2015
über das Buch EINMAL MÜNCHEN – ANTALYA, BITTE.

Aber lassen wir uns einfach überraschen, was da kommt. Denn schließlich gilt: „Ein Boot im Hafen ist sicher. Aber dafür ist ein Boot nicht gemacht.“ So lautet das Schlusswort meines Films. Und das gilt auch für einen Film, an den man immer gedacht, ihn nie gemacht oder gezeigt hat.

„Absolut empfehlenswert!
Für Reisebegeisterte ist ‚Einmal München-Antalya, bitte!‘ definitiv zu empfehlen.“
RATGEBER.REISE. im Juni 2015

Und auch wenn dieser Film vordergründig ein Segelfilm ist, auch wenn mein heimlicher Held in diesem Film das Meer ist und jeder Moment im Film sich um die Sehnsucht nach dem Meer dreht: Es ist ein Reisefilm. Ein Film darüber, was passiert, wenn wir uns aufmachen.

„Die Besonderheit des einstündigen Streifens
ist seine Ruhe. Eine Ruhe, die der Film
mit poetisch angehauchter Sprache und sinnlichen Bildern 

von Szene zu Szene eingehender vermittelt.“

SEGELREPORTER im Dezember 2015

EINMAL MÜNCHEN – ANTALYA läuft zunächst in folgenden Kinos – ich hoffe, es werden noch mehr:

Sonntag, 14.2.2016    11.00 und 13.00 Kino P, Penzberg
Sonntag, 21.2.2016    10.30 Kino im Griesbräu, Murnau
Sonntag, 21.2.2016    13.00 KurTheater, Tutzing

sowie in Ausschnitten auf folgenden Veranstaltungen

Samstag, 13.2.2016    15.00 F.R.E.E. München auf dem MITTELMEER SKIPPER-TREFFEN.
Donnerstag, 31.3.16   19.00 URANIA Berlin

Zum Trailer des Films? Gehts hier lang!

Special Thanks an die vielen Menschen, 
ohne die EINMAL MÜNCHEN – ANTALYA, BITTE
nie entstanden wäre. Und an
Susanne Guidera, www.concepts4u.de 
für ihre perfekte Pressearbeit 
für Buch und Film.

Neuer Blogeintrag auf YACHT-Online

Während Cati’s Medikamente einen tollen Job machen und es ihr Tag um Tag besser geht, habe ich ein paar Zeilen zu Sinn und Unsinn von Zeitplänen geschrieben. Es ist ja nicht das erste Mal, dass wir von irgendwelchen Zwischenfällen ausgebremst werden….

Kleines Lebenszeichen

Nach der „boot“ ist vor dem Boot. Wir waren dieses Jahr (mal wieder) nicht da, haben aber immerhin ein wenig von zu Hause mit verfolgt. Zum Abschluss der Bootsmesse senden wir euch ein kleines Lebenszeichen in Form von ein paar fix zusammengebastelten, unspektakulären Szenen aus 2014. Easy Watching, sozusagen …
Es geht nach der „Talfahrt“ ganz langsam wieder „der Sonne entgegen“ …

Mal kurz zur Apotheke … 

In Deutschland wäre alles so einfach: Am Morgen in die nächste Arztpraxis, eine Stunde warten, ein Blick des geschulten Arztauges – und ein Rezept für die passenden Medikamente. Dann ein paar Türen weiter in die nächste Apotheke, ein paar gute Pillen…

„Lassen Sie uns durch, wir wollen zum Arzt“

Liebe Leser, irgendwie ist gerade der Wurm drin. Nachdem ich vergangene Woche mit einer Grippe flachgelegen habe, muss ich wohl auch Johannes angesteckt haben, den es noch etwas heftiger erwischt hat. Als er nun wieder einigermaßen auf die Beine kam, haben wir uns…

MEIN BOOT IST MEIN ZUHAUSE: Eine Diskussion heute Abend im Hörfunk in SWR 2.

MEIN BOOT IST MEIN ZUHAUSE ist der Titel des bei millemari. kürzlich erschienenen Buches darüber, wie man seinen Wohnsitz in Deutschland auf ein Boot verlegt und mit welchen Tricks und Kniffen man sich das Wohnen und Leben auf einem Boot erleichtern kann.

Ganz andere und nicht immer unvoreingenommene Fragen stellte der Journalist Burkhard Müller-Ullrich vom SÜDWESTFUNK seinen drei Gästen, die er zu seiner Sendung KAJÜTE STATT KAMIN. WIE WOHNT MAN AUF DEM WASSER? eingeladen hatte. Jeder der drei Gäste hatte im vergangenen Jahr mindestens neun Monate auf seinem Boot verbracht, hatte – der eine mit mehr, der andere mit weniger Kompromisslosigkeit – seinen Traum vom Leben auf dem Wasser erfüllt. Nicht aus Not, nicht aus Verzweiflung. Denn keiner der drei Gäste ist Aussteiger, sondern alle stehen mitten im Leben, gehen einer geregelten Tätigkeit „an Land“ nach. Das Boot also nicht als Traumvehikel für Aussteiger, die noch nie eingestiegen waren oder nie wieder einsteigen werden, sondern als bewusst gewählte alternative Lebensform.

Und so stand der Moderator einer Phalanx aus Überzeugungstätern gegenüber, die jeden Anflug von „Ist das nicht bloß Camping auf dem Wasser?“ und „Wird das denn nicht eng mit der Zeit auf so einem Boot?“ ein ums andere Mal mit einem „Neeeeiiiiiiin“ aus drei Kehlen abschmetterte.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Talkrunde verlief nicht nur harmonisch – und man hätte aus dem Grundkonflikt, der sich aus den Fragestellungen des Moderators ergab, noch weitaus mehr Feuer legen können. Schwebte doch über dem ganzen einstündigen Frage- und Antwortspiel die unausgesprochene Frage „Muss man denn nicht ein Sonderling sein, um so zu leben?“

Ich jedenfalls bin dem wortgewandten Detlef Jens noch heute dankbar,  dass er Burkhard Müller-Ullrich bei dessen vierter Erwähnung des Wortes „Camping“ entschlossen in die Parade fuhr: „Ich dachte, das mit dem ‚Camping‘ hätten wir geklärt?“

So hoffe ich also, dass in der Ausstrahlung heute Abend um 17.05 in SWR2 etwas erhalten geblieben ist von der Leidenschaftlichkeit, mit der die Diskussion geführt wurde. Und wer nicht glaubt, wie schon das Leben im Winter auf dem Boot sein kann, dem empfehle ich den einen oder anderen Post auf MARE PIU:

Soeben bei millemari. erschienen:


Sehenswerte Bilder und Texte aus diesem Buch haben wir 
auf unserer millemari.-Bestellseite für Sie zusammengestellt. 
Klicken Sie rein.

 

 

Jetzt neu im Verlag von MARE PIU: Rollo Gebhards SEEFIEBER in komplettneuer Überarbeitung.

Zu den herausragenden Texten der deutschsprachigen Meeres-Reiseliteratur gehören zweifellos die Bücher von Rollo Gebhard. Dies hat weniger damit zu tun, dass sich Rollo Gebhard selbst als Schriftsteller begriffen hätte (Hat er nicht, wie uns seine Frau Angelika Gebhard bei einer unserer vielen Begegnungen verriet), sondern weil er Millionen Menschen mit seinen Reisegeschichten erreichte. Und bewegte. Er war ein bescheidener Chronist seiner heute immer noch einzigartigen Reisen, und diese Reisen waren es, die die Menschen bewegten.

SEEFIEBER war nicht Rollo Gebhards erstes Buch. Wohl aber beschreibt er darin die Anfänge seines Segeltraumes und seiner allerersten Segelreisen, die er unternahm, als er schon 40 war. Zuerst auf einer 5-Meter-Holzjolle die nördliche Adria entlang von Chioggia nach Triest und zurück. Nicht aus Rekordsucht, sondern Hunger nach Leben. Als er das drei Mal gemacht hatte, wurde ihm langweilig, wie er im Interview als 91jähriger gestand. Er beschloss, auf eben jenem Boot von Italien aus Richtung Indien zu segeln. Das war 1960, und weder die Welt noch sein 5-Meter-Boot waren geschaffen für solch eine Reise. Rollo Gebhard schaffte es trotzdem quer übers Mittelmeer nach Nordafrika, schlug sich auf seiner offenen Nussschale lenzend durch Stürme, durch ägyptische Revolutionen und somalische Unruhen. Er schaffte es einhand bis in den Jemen auf einem Boot, bei dem die meisten von uns bei Windstärke 4 es bevorzugen, auf dem Ammersee den sicheren Hafen nicht zu verlassen. Mit einer Ausrüstung, die aus wenig mehr als einem einzigen Satz Segel und etlichen Dosen mit Konserven bestand.

Auch ich habe Rollo Gebhards SEEFIEBER gelesen, als ich mit Ende Dreissig zu Segeln anfing. Seine Abenteuer berührten mich damals, und sie berührten mich noch mehr, als ich mich im vergangenen Jahr daran machte, Rollo Gebhards Text anhand des maschinengeschriebenen Original-Manuskriptes zu rekonstruieren und zu entstauben. Eine Freude war es mir, dass Angelika Gebhard immer wieder mit weiteren Materialien im Verlag millemari. erschien und uns bei unserem Vorhaben tatkräftig unterstütze: Mit zwei großen Kisten mit Rollo Gebhards Originalfotos (unser Coverfoto fanden wir bei dieser Gelegenheit). Mit einem Taschenkalender mit Gedanken über seine Zeit in Aden, die für ihn keine leichte war. Und kurz vor Weihnachten noch mit seinem Tagebuch über den ersten Teil der Reise, das uns so faszinierte, dass wir einige besonders dramatische Seiten als handschriftliche Faksimile in unserer Ausgabe drucken.

Nach einiger Arbeit am Text haben uns die Abenteuer dieses Mannes so bewegt, dass wir beschlossen, SEEFIEBER zum Band Eins unserer neueröffneten BIBLIOTHEK DER EXTREME zu machen. Und weil wir mit unserer Begeisterung nicht allein waren, steuerte der Journalist und Filmemacher Marko Rösseler noch ein Interview zum Buch bei – kein gewöhnliches Interview, sondern das letzte Interview, das der 91jährige Rollo Gebhard gab. Und in dem er seltene Einblicke in sein Leben gab, die er sich als einfacher Chronist, der er war, niemals vorher erlaubt hatte.

SEEFIEBER erscheint in den kommenden Tagen bei millemari. als Print und wie gewohnt als eBook. Wer möchte, kann die Print-Ausgabe bestellen, die seit heute Nachmittag bei AMAZON für 24,95 € erhältlich ist.

Bestellen bei millemari.: Hier klicken.
Bestellen bei AMAZON: Hier klicken.

Alle weiteren 7 Bücher von Rollo Gebhard werden im Lauf des Jahres ebenfalls bei millemari. erscheinen – nach gründlicher Neubearbeitung.

Jetzt neu im Verlag von MARE PIU: Rollo Gebhards SEEFIEBER in komplettneuer Überarbeitung.

Zu den herausragenden Texten der deutschsprachigen Meeres-Reiseliteratur gehören zweifellos die Bücher von Rollo Gebhard. Dies hat weniger damit zu tun, dass sich Rollo Gebhard selbst als Schriftsteller begriffen hätte (Hat er nicht, wie uns seine Frau Angelika Gebhard bei einer unserer vielen Begegnungen verriet), sondern weil er Millionen Menschen mit seinen Reisegeschichten erreichte. Und bewegte. Er war ein bescheidener Chronist seiner heute immer noch einzigartigen Reisen, und diese Reisen waren es, die die Menschen bewegten.

SEEFIEBER war nicht Rollo Gebhards erstes Buch. Wohl aber beschreibt er darin die Anfänge seines Segeltraumes und seiner allerersten Segelreisen, die er unternahm, als er schon 40 war. Zuerst auf einer 5-Meter-Holzjolle die nördliche Adria entlang von Chioggia nach Triest und zurück. Nicht aus Rekordsucht, sondern Hunger nach Leben. Als er das drei Mal gemacht hatte, wurde ihm langweilig, wie er im Interview als 91jähriger gestand. Er beschloss, auf eben jenem Boot von Italien aus Richtung Indien zu segeln. Das war 1960, und weder die Welt noch sein 5-Meter-Boot waren geschaffen für solch eine Reise. Rollo Gebhard schaffte es trotzdem quer übers Mittelmeer nach Nordafrika, schlug sich auf seiner offenen Nussschale lenzend durch Stürme, durch ägyptische Revolutionen und somalische Unruhen. Er schaffte es einhand bis in den Jemen auf einem Boot, bei dem die meisten von uns bei Windstärke 4 es bevorzugen, auf dem Ammersee den sicheren Hafen nicht zu verlassen. Mit einer Ausrüstung, die aus wenig mehr als einem einzigen Satz Segel und etlichen Dosen mit Konserven bestand.

Auch ich habe Rollo Gebhards SEEFIEBER gelesen, als ich mit Ende Dreissig zu Segeln anfing. Seine Abenteuer berührten mich damals, und sie berührten mich noch mehr, als ich mich im vergangenen Jahr daran machte, Rollo Gebhards Text anhand des maschinengeschriebenen Original-Manuskriptes zu rekonstruieren und zu entstauben. Eine Freude war es mir, dass Angelika Gebhard immer wieder mit weiteren Materialien im Verlag millemari. erschien und uns bei unserem Vorhaben tatkräftig unterstütze: Mit zwei großen Kisten mit Rollo Gebhards Originalfotos (unser Coverfoto fanden wir bei dieser Gelegenheit). Mit einem Taschenkalender mit Gedanken über seine Zeit in Aden, die für ihn keine leichte war. Und kurz vor Weihnachten noch mit seinem Tagebuch über den ersten Teil der Reise, das uns so faszinierte, dass wir einige besonders dramatische Seiten als handschriftliche Faksimile in unserer Ausgabe drucken.

Nach einiger Arbeit am Text haben uns die Abenteuer dieses Mannes so bewegt, dass wir beschlossen, SEEFIEBER zum Band Eins unserer neueröffneten BIBLIOTHEK DER EXTREME zu machen. Und weil wir mit unserer Begeisterung nicht allein waren, steuerte der Journalist und Filmemacher Marko Rösseler noch ein Interview zum Buch bei – kein gewöhnliches Interview, sondern das letzte Interview, das der 91jährige Rollo Gebhard gab. Und in dem er seltene Einblicke in sein Leben gab, die er sich als einfacher Chronist, der er war, niemals vorher erlaubt hatte.

SEEFIEBER erscheint in den kommenden Tagen bei millemari. als Print und wie gewohnt als eBook. Wer möchte, kann die Print-Ausgabe bestellen, die seit heute Nachmittag bei AMAZON für 24,95 € erhältlich ist.

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Alle weiteren 7 Bücher von Rollo Gebhard werden im Lauf des Jahres ebenfalls bei millemari. erscheinen – nach gründlicher Neubearbeitung.

Glanz und Vergänglichkeit

Eine Sache, die mir an den Bahamas besonders gut gefällt, sind die Überbleibsel der Vergangenheit. Von Versuchen die Inseln zu Touristenzielen zu machen. Ein Bestreben, das auf fast keiner Insel je Früchte getragen hat. Spuren jener Zeit, in der große Bauprojekte gestartet…

Neues Video und neuer Blogeintrag

Liebe Leser, seit mittlerweile drei Tagen liegen wir im Lee der Bahamasinsel Great Harbour Cay vor Anker, aber waren noch nicht einmal an Land. Das Wetter ist grau, kalt (20 Grad) und regnerisch, die nächsten Tage viel Wind zu erwarten – und…

Der Mensch und seine Sachen: Der Leuchtturm im Winter: Formentor auf Mallorca.

Der Leuchtturm von Kap Formentor auf Mallorca.

Bei meinen Reisen kehre ich oft an dieselben Orte zurück. Schließlich ist es ja nicht so, dass es viele Orte gäbe, die man einfach aufsucht: Und schon ist man glücklich mit sich und der Welt. In Formentor ist das aber so. Es ist ein abgelegener Ort in der nördlichsten Ecke Mallorcas, aber das ist noch nicht präzise genug: Man muss der äußersten gebirgigen Verlängerung der Serra Tramuntana, des langen nördlichen Gebirgszugs Mallorcas, bis an ihr alleräußerstes Ende folgen, dahin, wo nur noch Gestrüpp und dürre Gräser sich zwischen die Felsbrocken klammern.

Formentor ist ein abgelegener Ort, auch wenn dort heute – quer durchs Gebirge, über Heide, durch Kiefernwälder und Schafweiden – eine gut ausgebaute Straße hinführt, auf der sich selbst im frühen Januar tagsüber die Autos drängeln. Der Leuchtturm liegt da, wo die Welt endet: Auf einer Klippe zwischen anderen Klippen, ein Fels mitten in der Unendlichkeit. Nur noch ein Ziegeldach über einem weißen Gemäuer – und dann nichts mehr, aber auch gar nichts mehr als Blau und duftige Wolken jetzt im frühen Januar.

Kein Ort, wo man denn gerne wäre, im Sturm. Wie oft haben wohl Segler und Seeleute hinaufgeschaut zum 210 Meter hoch gelegenen Leuchtfeuer mit der inbrünstigen Bitte „Lass mich jetzt nur schnell herumkommen um diese Huk, in den Frieden und das ruhige Wasser auf der anderen Seite.“ Oder wie wir, nach 20stündiger Überfahrt herüber von Barcelona mit den Segelrebellen im März letzten Jahres – aber das ist eine andere lesenswerte Geschichte.

Weiterlesen bei: KEIN GANZ NORMALER TÖRN: Von Barcelona nach Mallorca. Hier.

Er hat auch schon einige Jahre auf dem Buckel, der Leuchtturm. Wahrscheinlich hatten schon die Römer hier in der Nähe ein Leuchtfeuer, schließlich lag die wichtigere ihrer beiden großen Städte nur noch ein paar Seemeilen entfernt, Pollentia, die Mächtige, als die zweite Stadt Palma Palmensis wirklich noch die zweite und nicht wie heute die erste Geige auf Mallorca spielte. Spätestens als die Vandalen über die Insel kamen, sie ausplünderten und ihre kurzlebige Thalassokratie, ihr Seereich von Nordafrika aus errichteten, war Schluss mit Licht und Leuchtzeichen. Für lange Zeit. Erst um 1857, als die industrielle Schiffahrt einsetzte und das Mittelmeer dank Dampfschifffahrt einen neuen Aufschwung nahm, begann man mit dem Bau eines neuen Leuchtturmes. Das neue Feuer wurde am 30. April 1863 entzündet und mit Olivenöl betrieben. Der Bau war dermaßen schwierig, das Terrain derart abgelegen, dass es unerhörte Anstrengungen kostete, das Leuchtfeuer zu bauen. Weswegen dann auch der Bischof von Mallorca ausnahmsweise auch der Samstags- und Sonntagsarbeit zustimmte, allerdings den bischöflichen Dispens unter der Bedingung erteilte, dass die Arbeiter jeden Morgen an einem provisorischen Altar die Messe hören konnten

.

Auch die Versorgung des Leuchtturms blieb schwierig. Die ersten Arbeiter hatten einen 17 Kilometer langen Saumpfad von der Bucht Cala Muerta heraufgelegt. War das Wetter gut, was es in dieser sturmreichen Ecke offensichtlich nicht oft war, konnte man im nahegelegenen Moll dell Patronet anlegen, nicht mehr als einer Lücke in den Felsen, von der die Arbeiter 272 Stufen herauf in den harten Fels geschlagen hatten.

Die Sache mit dem Olivenöl entpuppte sich auch nicht als der wahre Jakob, so dass man bald auf Paraffin umstellte. Und kaum war das Benzin in der Welt, stellte man darauf um, bis der Fortschritt 1962 in Gestalt einer Stromleitung auf die Insel und vor allem nach Formentor kam. Neue Linsen gabs dann 1971, und so sendet der Leuchtturm heute Nacht, wie jede andere Nacht seine Blitze über 40 Kilometer weit in die Nacht hinaus: vier weiße Blitze alle 20 Sekunden. Und weist denjenigen den Weg, die in die Häfen von Pollenca und Alcudia wollen – dorthin, wo schon die Römer hinwollten vor 2.000 Jahren: Zu ihrer Hauptstadt Pollentia, die heute unter dem alten Alcudia liegt.

Weiterlesen bei weiteren Geschichten über Mallorca: Hier!

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Lust auf noch mehr Geschichten vom Meer?

Vom Autor von MARE PIU: 


Ein Mann verliert seinen Job.
Aber statt zu resignieren, begibt er sich einfach auf sein kleines Segelboot.
Und reist in fünf Monaten: Von München nach Antalya.
Mehr erfahren: Hier.


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