Monat: Dezember 2018

Christoph Vougessis – Anna Haubrich DE

EIN JAHR SPÄTER – BRIEF AN PETER

Moin Peter,
lange ist es her. Genauer: Verdammt lange ist es her. Seit über einem Jahr herrscht in Bezug auf die SHALOM, Anna und meiner Wenigkeit Funkstille und ich finde, dass damit mal wieder Schluss sein kann. Ich weiß zwar nicht, ob überhaupt jemand diesen Bericht noch lesen will und wird, da ich heute nicht mehr auf dem Meer, sondern hauptsächlich an Land, tief verkrochen in warmen Räumen zu finden bin. Gut nur, dass ich auf Publikum keinen großen Wert lege und daher einfach nur aus Spaß in die Tasten haue:

 

Es ist der 01. April 2018, als ich die Silhouetten meiner SHALOM schon vom weiten erkenne. Ein halbes Jahr hatte ich sie alleine gelassen, gut bewacht von den beiden Hafenmeistern in Den Helder, Niederlande. Ich freue mich riesig bei dem Anblick, weiß ich doch, dass ich mein Boot nun wieder in den Heimathafen führen werde. Denn meine eineinhalb lange Segelreise in die Karibik und zurück endete ja nicht am Startpunkt in Finkenwerder, sondern in dem Königlichem Marineyachthafen Den Helder. Ich hatte einfach keine Lust mehr Ende Oktober auf der Nordsee unterwegs zu sein, zumal SHALOM undicht war wie ein Sieb. Der Hafenmeister bot mir an, dass Boot doch einfach hier liegen zu lassen, er verstünde meine Situation und wolle gewiss nicht an mein Geld. Ich brauchte nicht lange zu überlegen. Die Mutter hätte in zwei Tagen Geburtstag, meine Freundin wartete auf mich und es juckte mich auch in den Fingern alle meine Freunde und Bekannten alsbald wieder sehen zu können. 
 

Aber genug der Ausführungen. Kurzum: Alles lief wie am Schnürchen. Unter Vollzeug lies ich die SHALOM nach Cuxhaven laufen, mit einem kurzen Zwischenstopp auf Helgoland. Völlig leise glitt SHALOM durch die Hafeneinfahrt am Rüschpark, Finkenwerder. Keine anderen Boote waren auszumachen, geschweige denn irgendeine Person an Land. Klar, Anfang April und dann auch noch früh am Morgen, da bleibt ein jeder gerne daheim im Bett. Nur ich war auf den Beinen und zwar putzmunter, hatte ich meine Reise doch erst jetzt wirkloich beendet. Nun wo SHALOM wieder in Hamburg war fiel mir ein Stein vom Herzen.
 

„Habe ich es doch tatsächlich geschafft. Nun bist du wieder zu Hause“, dachte ich zufrieden und machte mir eine Dose Bier auf.  Danach wurde alles aufgeklart und abgeriggt, ein Krantermin wurde vereinbart und nur zwei Wochen später stand das Boot hoch und trocken an Land. 
Als ich auf die SHALOM blickte, welche nun keinen Tropfen Wasser mehr unter den Kiel hatte, kam mir meine gesamte Reise wie ein weit entfernter Traum vor, an welchen man sich nur noch schemenhaft erinnern konnte und nicht begreifen mag und kann, dass man das alles wirklich erlebt haben soll. Tausende Meilen hatte ich mit diesem Boot geloggt und nun befindet sich nur noch trockener Kies unter dem Kiel. 
Ich brauchte lange um zu realisieren, dass sich mein Alltag nicht mehr um Wetter, Wind und Sonne dreht, sondern viel eher um Arbeit, Lohn und Unterkunft an Land. 
 
Die ersten Monate nach meiner Ankunft ( in Den Helder, nicht in Finkenwerder) arbeite ich bei Obi in Buchholz i.d.N. Im Zuschnitt. Ich sägte OSB-, Siebdruck-, HDF- und Sperrholzplatten. Klebte neue Furnierstreifen auf Spanplatten und träumte dabei vom Meer, weißen Segeln und von dem unglaublichen Gefühl von Freiheit, welches einen durchfährt, wenn man mit seinem eigenen Segelboot auf hoher See ist. Ein unendlicher Raum, welchen man sich in einem Baumarkt, eingeengt zwischen Regalen, Paletten und Menschen nur noch sehr schwer vorstellen kann. 
Meine größte Motivation, gerade in den ersten Monaten nach der Ankunft war und ist bis heute Anna.
 
Unsere intensive Zeit an Bord ist leider einer Wochenendbeziehung gewichen. Seit Oktober diesen Jahres ist sie eingeschriebene Psychologie Studentin in Koblenz, während ich seit dem August meine Sporen auf der Heuer Werft in Finkenwerder verdiene, einen Katzensprung von meiner SHALOM entfernt. Der gute Harry aus Horta war mir in vielerlei Hinsicht ein Vorbild und vielleicht auch ein Spiegel in die Zukunft. Als reisender Bootsbauer stelle ich es mir zumindest deutlich einfacher vor, unterwegs Geld zu verdienen und sich vielleicht sogar an irgendeinem ruhigen Flecken Erde eine neue Existenz aufbauen zu können. An der Stelle: Danke Harry für die Motivation:)
 

Eine große Beschäftigung für Anna und mich war indes ein neues Kapitel in unserer Geschichte, genauer gleich ein ganzes Buch. Der Verlag Delius Klasing war an unserer Geschichte interessiert und so entstand die Idee für ein eigenes Buch über unsere Reise. Ein größeres Projekt, als Anna und ich es uns vorstellen konnten. Vor allem hatte ich mir vieles anders vorgestellt. In vielerlei Hinsicht war ich mit den Vorstellungen des Verlages nicht zufrieden und es wurde des öfteren ein Tauziehen um jedes Wort. Dennoch: Auch dieses Projekt ist nun abgeschlossen und im Januar soll die erste Auflage rausgehen. Auch sollen wir die Werbetrommel auf der Messe in Düsseldorf rühren. 
Anna und ich freuen uns darauf, jedoch eher auf das Hotelzimmer, welches wir von dem Verlag bezahlt bekommen. 
 

Ansonsten gibt es auf der Schnelle nicht mehr viel zu berichten. Ich habe beschlossen die SHALOM wieder herzurichten und sie quasi als mein Gesellenstück zu behandeln. Alles was ich auf der Werft lerne kann ich schon jetzt perfekt an der Alten anwenden, da quasi alles neu gemacht werden muss. Ein Komplettrefit, gewissermaßen. Lohnt sich das? Finanziell auf keinen Fall. Es erfreut mich jedoch zu sehen, wie ich sie Stück für Stück wieder aufbauen kann und mir dabei vorstelle, welche Abenteuer sie dann frisch überholt noch erleben wird. Ob mit mir, oder mit einem ganz neuen Skipper weiß ich noch nicht, da Anna und ich uns eigentlich vergrößern wollen und das in den nächsten Jahren auch in Angriff nehmen werden. 
 
Als abschließendes Fazit lässt sich also sagen: Anna geht es gut, mir geht es gut und auch SHALOM geht es von Tag zu Tag besser. Und ich freue mich, mal wieder einen Artikel für den Windpilot Blog schreiben zu können, ganz egal ob er gelesen, oder gar veröffentlicht wird:)
 
In dieser Hinsicht wünsche ich jedem Segler da draußen fair winds und viel Glück und schöne Momente im kommendem Jahr!
Es grüßt,
 
der Christoph

Tag 2 =>Osterinsel – Grau und ruppig

Mo., 10.Dez.18, Süd-Pazifik, Tag 1653, 13.541 sm von HH
In der zweiten Nacht nimmt der Wind zu. Nicht viel, vielleicht drei, vier Knoten (6-7 km/h). Wir schruppen noch immer gegen an. Es ist erstaunlich wie viel Komfort drei Knoten Wind kosten. Von hinten ist es egal, aber von vorn, sieht die Sache anders aus. Atanga liegt jetzt 15 bis 20 Grad auf der Seite, nichts bleibt mehr stehen, sich an Bord bewegen ist beschwerlich. Und die Wellen sind höher. HACKHACKHACKHACK, tauchen wir mit dem Bug ein. Gestern war schöner. Dazu ein steingrauer Himmel und mausgraues Wasser. Die Nacht ist dunkler als dunkel. Da ich gestern bereits den berühmten Bärenarsch bemüht habe, gehen mir jetzt die Superlative aus. Diese absolute Schwärze ist uns eine Eintragung ins Logbuch wert. Tapfer halten wir unsere Nachtwachen ein. Total sinnlos. Unbeleuchtete Fischer würden wir sowieso nicht sehen. Einhandsegler schlafen ja schließlich auch. Die Verlockung ist groß, einfach liegen zu bleiben. Der Wind kommt weiterhin südlich, so dass wir 20 Grad neben unserem Kurs liegen. Das haben wir erwartet und wird sicherlich noch ein paar Tage so bleiben.
Essen: Abendessen: Krautsalat (ebenfalls noch vorbereitet) mit kalter, gebratener Hühnchenbrust. Den Tzaziki (mangels Quark verwende ich eine Mischung aus Joghurt und Frischkäse) mache ich frisch. Ih bin froh, dass der Rest schon fertig ist. Längere Aufenthalte liegen in der Pantry für mich noch nicht drin. Es ist zu ruppig. Da wird es mir mulmig. Frühstück: Selbst gebackenes Brot Mittag: Den letzten Rest vom Nudel-China-Salat (mit Hühnchenbrust übrigens, gestern vergessen zu erwähnen)
Meilen: Tagesmeilen 110, Rest 2.141 auf direktem Weg

SV Tamara – Mikael Hammar SE

TRINIDAD – ATTENTION DRESS CODE – PENALTY

Hello Peter!

Finally! The Windvane has a newly built frame, mounted on our boat and looking good! Getting a welder was the hardest part. This time of season is very busy for contractors on boat yards in Trinidad. The hurricane season is over and every one wants to get their boats ready to go sailing. But with help from the manager, Brent on Power Boats we got hooked up with one of the best welders, Fitzroy Russel.

Remember I wrote and told you abuot their strikt policy on dress code in Trinidad. Here is me in my “offending” outfit that discqualified me to get in to Customs and retreive my windvane, so I had to pay a customs clerc 200 TT$ to do it.

Many thanks for the perfect support and effective delivery.

Take care and best regards from Trinidad

Mikael Hammar

Tag 1 =>Osterinsel – Ein überraschender Anfang

So., 09.Dez.18, Süd-Pazifik, Tag 1652, 13.431 sm von HH
Um 16:00 Uhr zu Hochwasser kommt Ariosto, unser Lotse, an Bord. Wir haben zwar den alten Track von der Ankunft auf dem Plotter und könnten theoretisch auf dem Kurs auch wieder raus fahren. Aber sicher ist besser. Die 35 Dollar sind gut angelegt. Und selbst mit Ariosto ist es noch aufregend genug. Heute ist die Welle, die das Hochwasser in den Chone drückt viel flacher als bei unserer Einfahrt. Zum Glück. Trotzdem brausen die Wellen weiß schäumend über die flachen Stellen. Donnernd brechen sich die Fluten an der Brandungsbauer von Bahía. Verdammt nah führt die Fahrrinne daran vorbei. Die flachste Stelle ist dann noch beruhigend 2,80 Meter tief. Nach fünfundvierzig Minuten mit feuchten Händen sind wir dann im Tiefen. Häät noch mal jut jejange. Wir übergeben Ariosto seinen Kumpels im Begleitboot: „Tschau. Amigo, war sehr nett mit dir das halbe Jahr“. Und schon sind wir ein Segelboot. Da wir hoch am Wind segeln müssen, nehmen wir das Großsegel und die kleine Fock. Mit der können wir am besten Höhe machen. Der Wind ist moderat mit Stärke 3 bis 4. Erwartungsgemäß segeln wir in die für uns falsche Richtung, genau nach Westen.
Bereits nach zwei Stunden ist es dunkel. Zum Eingewöhnen mögen wir das gar nicht. Wir haben lieber den hellen Tag vor uns. Und dann ist auch noch Neumond. Es ist dunkel wie im Bärenarsch. Dafür sind die Schiffsbewegungen angenehm. Atanga liegt mit zehn Grad auf der Seite und wackelt kaum hin und her. Die Welle von vorn lässt uns nicken…hackhackhackhack. Aber auch das ist erträglich. Wir finden beide Schlaf in der ersten Nacht. Cool!
Und dann die Überraschung: im Laufe der Nacht dreht der Wind zu unseren Gunsten. Wir können für mehrere Stunden direkten Kurs ‚Osterinsel‘ fahren. Wer hätte das erwartet? Allerdings sind wir nicht grade schnell, mehr als einen 4er Schnitt bekommen wir nicht auf die Kufe. Auf dem Display vom Plotter steht noch 31 Tage to go. Die Stimmung an Bord ist trotz dieser unnötigen Information ausgesprochen gut. Wir sind mit Tag 1 sehr zufrieden.
Essen: Abendessen: Vorgekochte „China“-Pfanne mit Möhren, Paprika und Kohl (Knoblauch, Sambal Olek, Sojasauce, pikant scharf), dazu Asia-Nudeln. Das Gericht hat den Vorteil, man kann es als Nudelsalat auch kalt essen, wenn man keinen Bock zum Aufwärmen hat (hatten wir nicht ;-) ) Frühstück: Selbst gebackenes Brot mit Dauer-Salami, eine Art Churizo (noch aus Panama), Schwarzwälder Schinken (noch aus Deutschland, erst abgelaufen letzten Monat, extra für heute aufbewahrt – köstlich, ein seltener Genuss) Mittag: Noch mal den Nudel-China-Salat und einen frischen Obstsalat mit Mango, Passionsfrucht und Banane
Meilen: Tagesmeilen 94, Rest 2.240 auf direktem Weg (der seit Mittag nicht mehr zu halten ist, der Wind hat wieder zu unserem Nachteil auf Süd gedreht)

Yachtcharter: Flottenzuwachs und neue Destinationen

Gute Neuigkeiten für Charter-Skipper: Der ADAC Yachtcharter-Partner CharterCheck bekommt Flottenzuwachs und erweitert sein Online-Angebot um weltweit mehr als 50 Destinationen. Damit wächst die über die ADAC Yachtcharter-Suche vergleichbare und buchbare Flotte auf circa 12.000 Hausboote, Segel- und Motoryachten an knapp 500 Standorten. Insbesondere auch in den Übersee-Destinationen wird die Auswahl damit deutlich umfassender.

Ankerplatz in Porto Pino an der Südküste SardiniensCharteryachten in Porto Pino auf Sardinien vor Anker: noch profitieren Crews von einer umfassenden Auswahl und gleichzeitig von interessanten Frühbucher-Rabatten.

Die jüngste Flottenerweiterung erfolgt zum Finale der Hauptbuchungszeit und bietet Charterkunden so eine noch umfassendere Auswahl. Ein weiterer Vorteil bietet sich Skippern bei kurzfristiger Entscheidung für die Traumyacht für den nächsten Urlaubstörn durch die derzeitig vielmals offerierten Rabatte für Frühbucher – so profitieren Charter-Crews neben einer üppigen Auswahl auch vom optimalen Preis.

Bei der stetigen Erweiterung um hochwertige Charterangebote legt der ADAC Partner CharterCheck jedoch auch stets ein großes Augenmerk auf die Qualität der aggregierten Flotten und bietet hierbei den schwarzen Schafen der Yachtcharter-Branche keine Chance. Damit bündelt die ADAC Yachtcharter-Suche nun nahezu alle hochwertigen und relevanten Flotten am weltweiten Chartermarkts ab und macht so einen schnellen Vergleich und eine sichere Online-Buchung noch einfacher.

Die ADAC Sportschifffahrt möchte mit seinem Yachtcharter Vergleichs- und Buchungsportal gemeinsam mit dem Partner CharterCheck für mehr Markttransparenz sorgen und Wassersportlern die Törnplanung erleichtern. Die Plattform bietet einen schnellen Überblick bei den zu mietenden Segel-, Motor- und Hausbooten sowie umfassende Preistransparenz, zusätzlich sichern über 12.000 geprüfte Kundenbewertungen die Qualität. Gesucht werden kann nach dem Revier, Buchungszeitraum sowie der Dauer der Anmietung. Darüber hinaus erhalten ADAC Mitglieder bei der Buchung über die ADAC Yachtcharter-Suche fünf Prozent Rabatt auf den Online-Listenpreis.

Die Kollegen der ADAC Yachtcharter-Suche stehen Interessierten vom 19. bis 27. Januar auch auf der weltweit größten und wichtigsten Wassersportmesse, der boot Düsseldorf, mit kompetenter Beratung zur Verfügung. ADAC Mitglieder profitieren dabei im Kartenvorverkauf von ermäßigten Eintrittskarten für den Besuch der Messe. Erwachsene erhalten Online und in teilnehmenden ADAC Geschäftsstellen Eintrittskarten zum ermäßigten Preis von 16,- € statt 25,-€ , Kinder bis 12 Jahre zum Preis von 7,- € .

In welchen ADAC Geschäftsstellen Sie verbilligte Tickets erhalten, erfahren Sie hier, Online erhalten Sie Karten mit ADAC Mitglieder-Vorteil über den Ticketshop der Messe Düsseldorf. Die Messetickets gelten als kostenloser Fahrausweis für den Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR). An den Tageskassen der Messe Düsseldorf sind keine Ermäßigungen für ADAC Mitglieder erhältlich.

 

Adios Ecuador, Adios Kontinent

Fr., 07.Dez.18, Ecuador/Bahía de Caraquez, Tag 1650, 13.337 sm von HH

So, jetzt wird’s ernst. Morgen geht es nun wirklich los.
Vielen Dank für Eure vielen Tipps unserer Reisedauer. Wir haben echt die besten Leser der Welt. Unglaubliche 53 Tipps haben wir bekommen: zwischen 23. Dezember und 21. April (das ist garstig) habt ihr Euch festgelegt. Am häufigsten (jeweils sechsmal) wurden der 3. und 4. Januar genannt.
Nun, wir werden sehen. Haltet schon mal Eure Adressen bereit.

Und wie ist es mit der Aufregung? Ja, vorhanden. Durchaus. Zwar wissen wir in der Zwischenzeit, dass man so lange Seereisen überlebt. Aber dieser Pazifik ist einfach groß. Wasser, Wasser, Wasser.
Wie immer werden wir über Funk (versuchen) jeden Tag zu posten, wie es uns ergeht. Während Ihr dann unter dem Tannenbaum sitzt und an Eurer Gänsekeule knabbert, schaukeln wir alleine in unserer Nussschale auf diesem großen Wasser herum. Falls Ihr nichts hört, handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um einen technischen Defekt. Mit schweren Winden ist nicht zu rechnen. Auch Inseln oder Riffe gegen die wir fahren könnten, liegen nicht auf dem Weg. Nur Wasser.

Wir wünschen Euch tolle Feiertage, einen guten Rutsch. Bis zum nächsten Jahr, lasst es Euch gut gehen. Ahoi, Eure Atangas – Joachim und Sabine

Frohe Weihnachten

Frohe Weihnachten

Mission ‚Abfahrt‘ läuft

Di., 04.Dez.18, Ecuador/Bahía de Caraquez, Tag 1647, 13.337 sm von HH

Mein Eindruck ist, dass ein Flug zum Mars weniger Projektpunkte hat, als eine kleine Segelreise auf den Pazifik hinaus. Nicht umsonst heißt es daher wahrscheinlich, dass der Weltraum besser erforscht sist als die Ozeane.

Viel Arbeit macht der Punkt ‚Angst vor dem Verhungern‘. Das Schiff ist bis zum Kragen voll. Da passt kein Klopapierblättchen mehr drauf. Der Wasserpass ist da wo er hingehört: im Wasser.
Der ‚black friday‘ hat uns Nudeln und Bier mit 35 Prozent Rabatt geschenkt. Immer rein in den Einkaufswagen. Ich habe schon eine Furche zum Supermarkt gelaufen. Die Kreditkarte glüht. Zahnbürsten, Shampoo und Duschgel, alles soll für zwei Jahre reichen. Ich habe keine Lust auf einer kleinen Insel den Einheimischen alles weg zu kaufen, wenn dort nach Wochen das erste Mal wieder ein Versorgungsschiff anlegt. Zudem sollen einige Artikel astronomische Mondpreise haben: eine Dose Bier schlägt mit 3 Dollar ein Loch in die Kasse.
Achim trinkt abends gerne ein Bierchen. Wenn er sich auf eine Dose beschränkt, reicht der gebunkerte Vorrat bis nächsten Herbst. Beschränken würde, muss es lauten. Nun raucht der arme Mann ja schon nicht mehr.

Ich habe 40 Gläser Fleisch eingekocht. Gar nicht so sehr für die Überfahrt, sondern für die fleischarme Zeit auf den Südsee-Inseln. Das ergäbe fürs nächste Jahr einmal wöchentlich ein Fleischgericht. Ich höre den Nichtraucher und Nicht-Biertrinker im Geiste jetzt schon jammern. „Nun werde ich auch noch Vegetarier.“

50 Gläser Eingekochtes - Fleisch, Speck, Bohnen und Möhren

Wir schreiben Staulisten. Das Schiff wird umgeräumt, Schränke neu organisiert. Wir schreiben neue Listen. Täglich grüßt das Murmeltier.

Ganze Tage verbringen wir mit Waschen und Putzen. Der Staub von sechs Monaten hat Atanga mit einem Grauschleier überzogen. Was abgebaut werden kann, kommt mit dem Dinghy an Land. Dort spüle und schrubbe ich am Steg mit endlosem Wasser aus dem Schlauch. Ersten fasst sich alles eklig an und außerdem habe ich Befürchtungen, dass der Dreck sich mit Salzwasser zu einem wunderbaren Kleber vereinigt.

Schoten und Tampen, Bimini und Abdeckungen werden an Land gewaschen

Schoten und Tampen, Bimini und Abdeckungen werden an Land gewaschen

Jedes Teil ist halbseitig mit Staub überzogen
Alles wird gewaschen

An Bord sieht es anders aus. Da wir im sedimenthaltigen Chone unseren Wassermacher nicht betreiben, muss Achim in Kanistern Süßwasser vom Steg holen, um unsere Tanks zu füllen. Da werde ich schon mal beäugt, wenn ich einen weiteren Putzeimer an Deck schleppe und der ‚Wasserverschwendung‘ verdächtigt. Ein Schiff von 42 Fuß ohne Schlauch zu putzen ist, als wolle man eine Industrieanlage mit Lappen und Eimer sauber machen.

Achim nimmt sich die Ankerkette vor. Nutzlos im Kasten liegend, hat sie etwas Flugrost angesetzt. Sie wird kontrolliert, gereinigt, gedreht und für gut befunden.
Die Vorsegel brauchen an einigen Nähten Pflege. Stellenweise ist das Garn dünn gescheuert bzw. hat sich durch UV-Licht aufgelöst und wird vorsorglich repariert.

Schleifarbeiten abgeschlossen

Schleifarbeiten abgeschlossen

da wartet schon der nächste Job: Kettenreinigung und Kontrolle

da wartet schon der nächste Job: Kettenreinigung und Kontrolle

Segelmacher-Stube an Deck

Segelmacher-Stube an Deck

Der gemeine Segler lebt nicht vom Putzen allein und so haben wir uns noch ein neues Spielzeug zugelegt. Schon lange wünschen wir uns ein Kajak. Aber irgendwas war immer: zu lang, zu teuer, nicht die richtige Form. Eigentlich sollte es ein Zweisitzer sein, aber die sind in passender Länge noch schwieriger zu bekommen. Daher haben wir nun erst mal einen Einsitzer.
Durch Zufall gab es den im Supermarkt. Und durch Zufall gab es bei unserem Großeinkauf Gutscheine für die Spielzeug-Abteilung. Und somit haben wir einen Rabatt von 120 USD auf das Kajak bekommen. Na, bitte, geht doch.

Unser neues Spaßmobil

Unser neues Spaßmobil

In meiner Badewanne bin ich Kapitän

In meiner Badewanne bin ich Kapitän

Revier-Infos Ecuador

So., 02.Dez.18, Ecuador/Bahía de Caraquez, Tag 1645, 13.337 sm von HH

Nur wenige Yachten besuchen Ecuador. Das ist schade und die Strecke von Panama hierher ist halb so schlimm. Für die Crews, die uns folgen wollen, haben wir ein paar Revierinfos zusammengestellt.Ab sofort online unter ‚Tipps&Tricks‘ oder hier –

Revierführer Ecuador  klick