Monat: August 2018

SV Birba Blue – Franco Sacchi ITA

DIALOG ABOUT USEFULNESS OF WINDPILOT ON ALUBAT CIGALE 14

Fast performer

SV Akka – Andrea Fuchs + Andreas Haensch GER

NACH 13 JAHREN MÖCHTEN WIR UNSEREM WIPI MAL WAS GUTES TUN

Lieber Peter,
kaum sind 13 Jahre Weltreise vergangen, da möchten wir unserem „Wipi“ mal Gutes tun …. er ist etwas wackelig geworden. Das kommt wohl mit Alter so, geht uns nicht anders. Geht aber immer noch brav seine Wachen. Wir hätten jetzt Zeit, die typischerweise betroffenen Delrinteile zu erneuern … und ich bastele so gern.  ;-)) 
Deckt sich das mit Deiner Erfahrung? Was empfiehlst Du?
Alles Gute und beste Grüße von Trinidad … Hurrikanpause
Andreas Haensch und Andrea Fuchs

SV Fairy Queen – Ronald Janssen NED

BOWMAN 45DS – CLEVER FITTING


Dear Peter, We really enjoy our Windpilot on the Fairy Queen, it steers perfect!

We now have mounted the Windpilot on a „plastic“ plate which we can slide in 2 slots. 1 when we are sailing and a „parking“ slot when we are for anchor. I think a perfect solution when a Windpilot in boats centre is not desired.
All the best,
Greetings,
Ronald
Fairy Queen

SV Annabel – Nigel Slack UK

PACIFIC LIGHT ON VEGA

Hi Peter, here’s the Pacific Lite on my Albin Vega Annabel.
It’s a great piece of kit – I use it all the time for single handed & short handed sailing. I am using it whenever there was wind to sail – it’s an essential piece of kit on Annabel!
Regards 
Nige – Annabel

SV Jamali – Claudette Borne FRA

BRAVO HARRY EN HORTA – ACORES

Bonjour,
Je viens d’arriver en Bretagne sur mon OVNI 345 équipé d’un régulateur d’allure. Le trouvant mal réglé durant la traversée depuis Pointe à Pitre jusqu’aux Açores et ayant rencontré Harry Schank sur le ponton à Horta, celui ci a modifié l’installation pour que le régulateur d’allure soit plus performant.

Il l’a été.  Bravo Harry. J ‚ai encore un peu de mal à le regler pour qu’il maintienne le bon angle au vent, mais une fois bien réglé il tient des journées entières. C’est un vrai bonheur.
En arrivant je me pose la question de l’entretien. Que dois je faire?
Ci joint la photo de Harry après son intervention et le régulateur d’allure en pleine action.
Merci d’avance pour les conseils que vous me donnerez.
Cordialement 
Claudette Borne 
Skipper de Jamali

SV Kati Kati – Eckehard Schulz GER

MIT JEANNEAU 26 NACH KALININGRAD

Hallo Herr Foerthmann,
den Winter über konnte ich nun meine „große Reise“ Rund Ostsee vorbereiten und Mitte Mai bin ich dann von meinem Heimatrevier aus die Flüsse Spree und Oder lang runter in Richtung Stettiner Haff gestartet.

Überwiegend habe ich als Crew immer einen Mitsegler auf der Tour dabei, idR Freunde aus allen Zeiten, die sich sofort für ein Stück Mitsegeln interessierten. Bisher war ein richtiger Segler mit Erfahrung dabei, der selbst Eigner einer neuen 35 Fuß Degerö ist. In kurzen Worten, die Windpilot funktionierte auf Anhieb sehr gut und ich werde meinen Freunden im Segelclub die selbst größere Touren machen, anhand der Plotter Aufzeichnungen zeigen können, wie gut die Windpilot steuert. Inzwischen habe ich Sie auf allen möglichen Kursen genutzt auch bei achterlichem Wind auf dem kleinen Boot, sicheres steuern – das macht Spaß. Eine Bewährungsprobe war bei Starkwind auf Kaliningrad zu, da mussten wir (ich) unterwegs noch einmal Kontakt zu Boarderguard und anderem Traffic Control aufnehmen – ich war defacto Single handed unterwegs – 1,5m Welle – Boot hat sicher Kurs gehalten.
Also alles bestens.
Mit seglerischen Grüßen von der Ostsee z.Z. Saaremaa (Estland)
Eckhard Schulz
SY KatiKati

SV Chirena – Pia Adrario + Harald Mahatsek AT

DREI JAHRE MIT WINDPILOT IM ATLANTIK UNTERWEGS

Lieber Peter Förthmann,
aus gegebenem Anlass ( Ihr Vertreter in Horta, Harry Schank hat uns in Empfang genommen und war uns mit Holzarbeiten, die nach der Überfahrt notwendig waren, sehr hilfreich) schreibe ich Ihnen einen Kurzbericht:
Wir sind 07/2015 in Griechenland gestartet und sind über die Kanaren und Kapverden in die Karibik gesegelt.

Die Hurricanesaison 2016 haben wir in Grenada abgewettert und haben dann von 12/2016 bis 08/2017 die Karibik und anschließend Puerto Rico, die Dom.Rep., Kuba,die Bahamas und die US Ostküste genossen. Ende August haben wir in Baltimore bei der Tidewater Marina unser Winterlager bezogen. Da waren wir nicht ganz glücklich; abgesehen davon, daß wir einen kräftigen Sturmschaden hatten,waren alle Reparaturen maßlos überteuert.

Unsere Überfahrt von der Delaware Bay nach Flores war anspruchsvoll. Unter anderen hat uns eine heftige Welle ein Solarpanel zerstört und den Seezaun eingedrückt. Harry hat es wieder gut gemacht, siehe oben.
Mittlerweilen habe wir Horta, Graciosa und Pico besucht und liegen nun in Velas auf São Jorge. Bis Ende des Monats wollen wir noch auf den Azoren bleiben und planen,dann nach Portugal überzusetzen, wo wir für das Boot ein Winterlagen suchen.

Soviel in Kürze. Ausdrücklich möchte ich auf die guten Dienste hinweisen,die uns der Windpilot geleistet hat. Das war wohl die beste Investition, die wir beim Ausrüsten des Bootes getätigt haben! Bei allen längeren Fahrten hat er uns gut gelenkt, die Überfahrt von den USA auf die Azoren sind wir ausschließlich mit dem Windpilot gefahren, da unser elektrischer Autopilot unmittelbar nach Abfahrt den Dienst quittiert hat.

Wir denken, daß man auch Gutes ausdrücklich aussprechen soll, daher diese Zeilen.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Mahatsek
Pia Adrario
CHIRENA. HR 38

SV Birba Blue – Franco Sacchi ITA

DIALOG ABOUT USEFULNESS OF WINDPILOT ON ALUBAT CIGALE 14

Fast performer

SV Jamali – Claudette Borne FRA

BRAVO HARRY EN HORTA – ACORES

Bonjour,
Je viens d’arriver en Bretagne sur mon OVNI 345 équipé d’un régulateur d’allure. Le trouvant mal réglé durant la traversée depuis Pointe à Pitre jusqu’aux Açores et ayant rencontré Harry Schank sur le ponton à Horta, celui ci a modifié l’installation pour que le régulateur d’allure soit plus performant.

Il l’a été.  Bravo Harry. J ‚ai encore un peu de mal à le regler pour qu’il maintienne le bon angle au vent, mais une fois bien réglé il tient des journées entières. C’est un vrai bonheur.
En arrivant je me pose la question de l’entretien. Que dois je faire?
Ci joint la photo de Harry après son intervention et le régulateur d’allure en pleine action.
Merci d’avance pour les conseils que vous me donnerez.
Cordialement 
Claudette Borne 
Skipper de Jamali

SV Chirena – Pia Adrario + Harald Mahatsek AT

DREI JAHRE MIT WINDPILOT IM ATLANTIK UNTERWEGS

Lieber Peter Förthmann,
aus gegebenem Anlass ( Ihr Vertreter in Horta, Harry Schank hat uns in Empfang genommen und war uns mit Holzarbeiten, die nach der Überfahrt notwendig waren, sehr hilfreich) schreibe ich Ihnen einen Kurzbericht:
Wir sind 07/2015 in Griechenland gestartet und sind über die Kanaren und Kapverden in die Karibik gesegelt.

Die Hurricanesaison 2016 haben wir in Grenada abgewettert und haben dann von 12/2016 bis 08/2017 die Karibik und anschließend Puerto Rico, die Dom.Rep., Kuba,die Bahamas und die US Ostküste genossen. Ende August haben wir in Baltimore bei der Tidewater Marina unser Winterlager bezogen. Da waren wir nicht ganz glücklich; abgesehen davon, daß wir einen kräftigen Sturmschaden hatten,waren alle Reparaturen maßlos überteuert.

Unsere Überfahrt von der Delaware Bay nach Flores war anspruchsvoll. Unter anderen hat uns eine heftige Welle ein Solarpanel zerstört und den Seezaun eingedrückt. Harry hat es wieder gut gemacht, siehe oben.
Mittlerweilen habe wir Horta, Graciosa und Pico besucht und liegen nun in Velas auf São Jorge. Bis Ende des Monats wollen wir noch auf den Azoren bleiben und planen,dann nach Portugal überzusetzen, wo wir für das Boot ein Winterlagen suchen.

Soviel in Kürze. Ausdrücklich möchte ich auf die guten Dienste hinweisen,die uns der Windpilot geleistet hat. Das war wohl die beste Investition, die wir beim Ausrüsten des Bootes getätigt haben! Bei allen längeren Fahrten hat er uns gut gelenkt, die Überfahrt von den USA auf die Azoren sind wir ausschließlich mit dem Windpilot gefahren, da unser elektrischer Autopilot unmittelbar nach Abfahrt den Dienst quittiert hat.

Wir denken, daß man auch Gutes ausdrücklich aussprechen soll, daher diese Zeilen.
Mit freundlichen Grüßen
Harald Mahatsek
Pia Adrario
CHIRENA. HR 38

Nordspaniens wilde Küsten. Unter Segeln von Coruna ostwärts.

Seit Mitte Mai bin ich in von Sizilien aus unterwegs, um einhand 
für mein neues Buchprojekt um die Westküste Europas zu segeln. 
Nach den Balearen, Gibraltar und Portugal bin ich im Moment 
an der nordspanischen Küste unterwegs.  

Aufwachen in der Bucht von Cedeira, vier Stunden östlich von Coruna. Zum x-ten spannt sich knarrend Levjes Ankerkette. Es hat Wind. Ich stecke den Kopf aus dem Niedergang. Ein grauer Himmel über dem Leuchtturm, der mir gestern um Mitternacht den Weg in die Bucht an den Untiefen vorbei wies und jetzt wie ein Kapelle friedlich auf dem Felsen mit dem Kiefernwäldchen steht. Zu ihren Füssen brechen die langen Wellen aus dem Norden, ich höre ihr Donnern bis hierher. Sonst ist alles still an diesem Morgen in der Bucht von Cedeira.

Ich sehe mir kurz den Wetterbericht an. WINDY sagt Südwest mit Windstärke sechs voraus. In Böen mehr. Das ist Wind von achtern. Ideal, um ein großes Stück nach Osten zu segeln. Ich schaue kurz hinüber zu den anderen Yachten, die hier vor Anker Schutz suchten. Nichts rührt sich. Sie wollen wahrscheinlich alle nach Westen, gegen den Wind also. Für sie bedeutet das: Einen Tag Pause. Für mich: Segeln.

Ich bereite mein Schiff vor. Unter Deck alles gründlich verstauen. Es wird Seegang geben, nichts soll herumfliegen. An Deck aufräumen, was in der Nacht vor Müdigkeit liegenblieb. Ein Tee. Eine Schale mit warmen Haferflocken. Los jetzt. Noch am Anker setze ich das Großsegel mit 2. Reff – lieber klein anfangen als groß nachgeben, wer weiß schon, was draußen los ist. Tatsächlich schlägt es wild um sich in einer ersten Böe, Levje schwoit an der zu langen Ankerketter. Bei mehr als drei Meter Tiedenhub an der galizischen Küste stecke ich lieber zuviel als zu wenig, auch wenn die Ankerwinsch jetzt alle Mühe hat. Kaum frei, steuere ich Levje aus dem Schutz der Hafenmole hinaus. Tatsächlich. Hier rollen die Wellen aus Nordwest an, die ich am Fuss des Leuchtturms brechen sah. Da ist die Untiefe, bei Ebbe gut sichtbar. Für einen kurzen Moment sehe ich zwischen zwei Wellenkämmen einen Fischer auf seinem Boot, der noch im Schutz der Bucht seine Fischkörbe zum Grund hinunterlässt. Ich sehe ihn nur, wenn er oder ich auf dem Wellenkamm sind. Sonst ist er in den Wellen verschwunden, obwohl er keine 50 Meter entfernt ist.

Kaum bin ich aus der Bucht, kommen zum Schwell aus Nordwest auch noch Wellenberge aus Südwest. Kreuzsee. Aber nicht die kleine, hackige, die ich aus dem Mittelmeer kenne. Sondern alles mal Faktor 3-5. Die Abstände, in denen die Wellen anrollen. Ihre Höhen, ihre Täler.

Nur der Wind lässt sich in der Bucht bislang nicht blicken. Levjes siebeneinhalb Tonnen schleudern in diesem Wirrwarr grausam hin und her. Im Nu gehts drunter und drüber. Was bislang sicher unter Deck verstaut war, macht sich polternd auf die Reise. Vor allem die Dinge in den obersten Regalen nutzen die Gelegenheit für einen Ausflug. Alles, was ich sicher verstaut wähnte. Schwere Bücher. Das Schneidbrett. Ein Teil der italienischen Cafetiera. Schreibblöcke. Im Cockpit siehts nicht besser aus. Das gereffte Großsegel ist so wirkungsvoll wie ein Papiertaschentuch. Raus jetzt aus dem Gekabbel. Auf einem Wellenkamm sehe ich draußen Schaumkronen. Dort muss Wind sein – ich gebe Gas, um Levje dahin zu bringen, wo der Wind ist.

Keine Meile vor der Küste finden wir ihn. Erst 14, dann 18, dann stetig über 20 Knoten aus Südwest. Die Genua im 1. Reff, das Groß im 2., bringe ich Levje vor den Wind. Endlich Kraft im Segel. Das furchtbare Hin und Her legt sich, als der Wind mein Schiff von halbrechts mit Kraft durch die Wellen drückt. Wir liegen nun leicht auf der Seite.

Atlantiksegeln. Es ist so anders als alles, was ich aus Mittelmeer und Ostsee kenne. Erst recht hier draußen sind die Wellen hoch. Mal bin ich oben auf einem Wellenkamm. Dann wieder tief im Wellental. Als ich etwas zittrig den Motor abstelle, frage ich mich, ob da unten in so einem weiten Wellental überhaupt der Wind hinkommt, ob ich da überhaupt segeln kann oder ob wir wie eine Suppenschüssel in so einem Wellental einfach windlos liegenbleiben. Doch meine Sorge ist unbegründet. Selbst mit meiner geringen Segelfläche verliert Levje kaum Fahrt, wenn sie aus einem Wellental wie ein LKW auf den nächsten anrollenden Wellenkamm hinaufklettert. Oben kurz verharrt, als wolle sie die Aussicht genießen, um im nächsten Augenblick mit Karracho den langen Hang wieder hinunterzusegeln.

Noch immer überlagern sich seitlicher Nordwest- und achterlicher Südwest-Schwell, das macht das Segeln etwas unbequem, mein Schiff eiert immer noch hin und her. Mal bin ich im Wellental. Mal oben. Mal rauscht eine achterliche Welle unter uns seitlich durch und beschleunigt uns. Mal rollt von Nordwest eine Wasserwand an – so wie die, zu der ich jetzt beklommen hinaufschaue, so hoch scheint sie mir. Als sie Levjes Bordwand fast erreichen, sinkt mir das Herz in die Hose. Gleich wird sie über uns brechen. Ich hab nicht mal das Steckschott eingesteckt, denke ich in diesem Moment. Doch mein Schiff klettert, als wäre sie federleicht und nur ein Korken auf den eben noch drohenden Hügelkamm. Als wäre sie nichts als ein nur mit Fellen überzogenes Curragh von den irischen Araninseln. Kaum oben auf dem Gipfel, verharrt mein Schiff. Schaut sich oben um. Und surft drüben wieder runter.

Herzklopfen und unbändige Freude wechseln sich in mir ab. Jubel und Bangen. 25 Knoten Wind. Doch alles passt. Wir schwanken zwar immer noch stark in den Wellen, wenn sich die Kreuzseen unter uns abwechseln, doch wir laufen mit fast 7 Knoten dahin. Und den langen Hang einen Wellenkamm hinunter in der Spitze bis neuneinhalb Knoten. Ich gewöhne mich langsam an die Situation, lerne, dass die Wasserwände, wenn sie fast zum Greifen nah sind, für mein Schiff nichts Außergewöhnliches sind, sondern einfach Bestandteil seines Elements.

Cabo Ortegal mit den vorgelagerten Klippen kommt vor mir in Sicht. Mit dem nachfolgenden Cabo Estaca ist Cabo Ortegal der nördlichste Punkt Spaniens. Danach geht es nicht mehr auf nördlichen sondern südöstlicheren Kursen weiter. Das sollte ruhiger werden. Doch jetzt vor dem Kap legt der

Wind noch einmal zu und raumt vor dem Hindernis. Ich kann unseren Kurs nicht mehr sauber halten, die Genua fällt ein, wir steuern auf die vor dem Kap liegenden Klippen zu. Unheimliche Geräusche gibt die Genua von sich, wenn sie einfällt und im nächsten Moment sich strafft und mit einem Ruck am Vorstag reißt. Bei dem achterlichen Wind eine umständliche Wende vor den Felsen fahren ist nicht drin. Ich beschließe zu halsen, mittlerweile habe ich auch bei diesen Windstärken Vertrauen in die Halse. Ich spiele das Manöver vorher im Kopf durch, was ich zu tun habe, muss jetzt sitzen, denn auf den Rest habe ich keinen Einfluss. Noch einen Moment aufs nächste Wellental warten. Tief Luft holen. Dann los. Großschot dichtholen, so dicht wie nur möglich. Sachte, sachte auf leisen Sohlen durch den Wind. Großschot auf. Nur für die Genua brauche ich viel Kraft.

Auf meinem neuen Kurs sieht die Wellenlandschaft nun ganz anders aus. Ich fahre nun entlang der anrollenden Wasserwände aus Nordwest, sie sind auf diesem Kurs noch beeindruckender in dem Moment, in dem sie Levje fast erreicht haben. Da. Hinter den Wellenkämmen. Ein Fahrtenkatamaran taucht aus dem Wellental weiter nördlich auf, ich hab ihn überhaupt nicht gesehen. Er läuft unter Maschine in Gegenrichtung, es ist bestimmt kein Zuckerschlecken, gegen die Wellen aus Nordwest und Südwest gleichzeitig anzugehen. Doch auch das ist anscheinend machbar, ich beobachte ihn, wie er alle Roller gegen sich hat und sich langsam nach Westen vorwärtskämpft, während Levje im Vergleich dazu stabile Fahrt macht. Auch der Skipper scheint uns unter Segeln beobachtet zu haben. Er wendet nach einer Weile und steuert auf unserem Kurs dem Kap entgegen, wo er vor den Brechern zu Füssen des Leuchtturms in die Bucht eindreht, um sich vor dem geschützten Sandstrand südlich des Leuchtturms einen Ankerplatz zu suchen.

Für einen Moment bin ich versucht, es ihm gleichzutun. Nach fünf Stunden Segeln bin ich ziemlich erschöpft. Ich hätte große Lust, Levje vor einen der geschützten Sandstrände zu steuern. Den Anker fallen zu lassen. Und einfach nach den Nebeltagen das simple Sonne, Sand und Meer zu genießen. Doch der Wind ist zu gut, und zu selten hatte ich hier oben den richtigen Wind aus der richtigen Richtung, als dass ich ihn jetzt verstreichen lassen könnte. Ich bin zwar auch zum Spass hier – aber wenn ich in drei Wochen in der Bretagne sein will, sollte ich segeln, wenn Wind zum Segeln da ist.

Und so bleibe ich draußen. Tatsächlich beruhigt sich hinter Kap Ortegal kurz der Wind – vor allem der Südwest-Schwell ist weg, er blieb am Kap wie einer Molenwand hängen. Selbst als der Wind gelegentlich dort, wo Flusstäler in der gebirgigen Küste enge Düsen bilden, bis in die 30 Knoten hinein auffrischt, bleibt es angenehmes Segeln.

Nach mehr als neun Stunden und über sechzig Seemeilen erreiche ich den Eo, den Grenzfluss zwischen Galizien und Asturien. Und lasse in der Ria de Ribadeo, vor dem gleichnamigen Ort zwischen zwei Untiefen mitten im Fluss Levjes Anker fallen.

Damit war der Tag zu Ende. Doch die Nacht in einer Ria: Die sollte mich erneut auf Trab halten. Doch das ist eine andere Geschichte.

Die nächste Geschichte auf Mare Più automatisch bekommen? Einfach oben rechts im Feld eMail-Adresse eintragen. Und Bestätigungsmail absenden.

Bus fahren in Ecuador

Mo.,23.Jul.18, Ecuador/Zumbahua, Tag 1514, 13.337 sm von HH

Für unser nächstes Ziel -Zumbahua- müssen wir zurück in den Süden fahren, an Quito vorbei. Auf keinen Fall wollen wir wieder quer durch die Stadt fahren, also pilgern wir zum Busterminal in Otavalo auf der Suche nach einem passendem Bus für uns.
Jede Ansiedlung in Südamerika hat, abhängig von der Orts-Größe, einen oder mehrere Busterminals. Die Anzahl der Gesellschaften ist verwirrend. Häufig heißen die Gesellschaften genau wie Städte, was die Kommunikation mit unserem dünnen Spanisch nicht einfacher macht: „Gibt es einen Bus nach Latacunga?“ „Si claro, ‚Quito‘, dahinten fährt er!“ „Nein, nein, wir wollen nach Latacunga.“ “ Si, si mit ‚Quito‘, no hay un

 

Von Otavalo nach Zumbahua - vier Stunden Fahrt

Von Otavalo nach Zumbahua – vier Stunden Fahrt

Sobald man ein Busterminal betritt, brüllen Jungs von den Busgesellschaften die Ziel-Orte auf einen nieder: „Aaaambatooo, Aaambatooo. Wollt ihr nach Ambato?“ „Quiiieto, Quiiieto“, gröllt der nächste. Unbeteiligt gucken und erst mal orientieren, geht nicht. Unweigerlich nennt man sein Ziel und wird vor einen Schalter gezerrt. Kleine Mikro-Dörfer zu nennen, macht keinen Sinn, man muss selber die großen Orte kennen, die an den Hauptstrecken liegen. Zumbahua ist so ein Dorf, zweihundertfünzig Kilometer entfernt. Aber wir wissen, dass von Latacunga aus Busse nach Zumbahua fahren.

Nach einigem hin und her finden wir einen Bus nach Latacunga, der einen guten Fußmarsch außerhalb vom Terminal abfährt. Komisch. Ganz und gar unüblich. Wir steigen trotzdem ein.
Vier Stunden Fahrt werden uns avisiert. Wie üblich haben wir ein Ticket mit festen Sitzplatz-Nummern. Die Bus-Tür wird von außen mit einem Papierstreifen versiegelt. Damit keine weiteren Gäste ohne Sitzplatz mitgenommen werden? Schwarzgeld Vermeidung? Oder sollen keine fliegenden Händler einsteigen? Wir wissen es nicht.

Das Siegel hält genau zehn Minuten. Da stoppt der ‚Direktbus‘ das erste Mal und nimmt ein Mütterchen mit einem Karton Papayas mit. Der erste Hausierer mit Chips und Popcorn springt ebenfalls an Bord. Essen und Trinken ist im Bus verboten, besagt ein Schild. Niemand kümmert sich darum.
Nach einer Stunde Fahrt droht den ersten Mitfahrern der Hungertod. Der Bus hält für zehn Minuten. Die Händler entern den Bus. Es werden Hühnchen-Stücke mit Reis in kleinen Plastiktüten an Bord gebracht. Jeder zweite Fahrgast schlürft und knuspelt an schlüpfrigen Hühnerknochen. Oder puhlt glitschiges Obst aus einer weiteren Tüte. Es folgt noch eine Frau mit selbstgemachtem Eis am Stiel, Erdnuss-Tüten-Kinder und natürlich Wasserverkäufer. Alle laufen mit ihren Bauchläden durch den engen Gang und preisen donnernd ihre Ware an.

Die Fahrt geht weiter. Der Bus duftet wie eine schlechte Kantine. Die letzten Händler springen noch während der Fahrt vom Bus. Zurück bleibt ein ‚Verkäufer‘, der in übler Heizdecken-Verkauf-Manier ein Wundermittel an den Mann bringen will. Jeder Fahrgast, der nicht schnell genug die Hand wegzieht, bekommt eine Pillendose in die Hand gedrückt. Die darf man während des Vortrags festhalten. Die Pillen helfen gegen Krebs, Bluthochdruck, Prostata-Beschwerden, Gastritis und Appetitlosigkeit beim Sex. Üble Fotos von jungen Frauen, die sich mit einer roten Flüssigkeit in eine Toilette übergeben, werden hochgehalten. Zwanzig Minuten ergeht eine endlose Leier über das Wunderprodukt. Am Ende verkauft er eine Dose an unsere Nachbarn. Zehn Dollar von zwei Herrschaften in schlichter Tracht und mit Filzhüten.

Nach vier Stunden, wie versprochen, erreichen wir Latacunga. Die Gerüchte über Südamerikanische Unpünktlichkeit haben ihren Ursprung nicht bei den Bussen. Auf die Minute pünktlich gehen die Fahrten los. Der Bus stoppt außerhalb von Latacunga, aber wie von Zauberhand steht bereits ein weiterer Bus bereit, der uns zum Sammel-Terminal bringt.

„Quiiiieto, Quiitooo!“ “ Ambaaatooo!“, das übliche Geschrei empfängt uns. Ein Blick auf die Schalter und schon haben wir das richtige Ticket in der Hand. „Adelante, adelante“, werden wir gescheucht, „der Bus fährt gleich ab.“ Das klappt ja wie ‚Kattenficken in Düstern‘, wie man auf dem Land so schön sagt. Da schafft man es kaum noch mal zur Toilette zu gehen.
Es folgen noch einmal 1,5 Stunden Fahrt und wir erreichen Zumbahua mit genau Null Minuten Wartezeit. Und Du machst Dir im Vorwege Gedanken, ob wir auf der Landstraße übernachten müssen. Blödsinn, sowas passiert nicht in Südamerika.

Die Busfahrer fahren besser als dieser Spruch vermuten lässt

Die Busfahrer fahren besser als dieser Spruch vermuten lässt

Jede Reise, die ich mache, mache ich mit Gottes Segen,
und komme ich nicht zurück, dann bin ich mit ihm gegangen. 

Der Spruch lässt Übles vermuten. Wir haben bislang keine schlechten Erfahrungen gemacht. Vor ein paar Jahren scheint es schlimmer gewesen zu sein, wie Berichte und Statistiken über Unfallzahlen mit Bussen berichten.
Übrigens ist Busfahren spottbillig: Eine Stunde Fahrzeit = 1 USD.