Monat: August 2017

SV Thuriya – Abhilash Tomy India

ERIC TABARLY REINKARNATION IN INDIEN?


Im Oktober 2016 bekam ich die folgende Mail aus Holland:

Golden Globe Race

SV Hamlet – Klaus Weller GER

TRIPP NACH ENGLAND OHNE EINZUSCHLAFEN

Hallo Peter,
offensichtlich habe ich das richtige Gerät gekauft.Am Wind- und bei Halbwind läuft meine Luxusyacht wie auf Schienen. Bei achterlichen Winden musste ich etwas mehr fummeln, bis ich die Kugel im Wind hatte. Fazit: Klasse! Mein neues Motto „Zeigt die Kugel in den Wind, bleibe ich auf Kurs geschwind.“
Bis demnächst
Klaus Weiler

Anamnese in Blankenese

EIN PUZZLE, DAS SICH ZUSAMMEN FÜGT

Mittwoch der 2.August 2017, ich befand mich auf der Strasse zum Flughafen Hamburg, als im Radio die Nachricht von der Ankunft der PEKING durchgegeben wurde.

Anamnese

Segeln in Montenegro: Unterwegs zu Gipfeln über Kotor. Oder: Des Menschen Suche nach dem Glück.


Am Ende des gleichnamigen langgestreckten Golfs, in seinem hintersten Winkel der langgestreckten Bucht, die eigentlich ein Fjord ist, liegt die Stadt Kotor. Wie ein Kranz überragt die Wehrmauer die alte Stadt. Wer sie besucht, der kann die 1.200 Stufen die alte Stadtmauer hinaufsteigen. Und in drei Stunden auf einen der Gipfel des Lovcen-Gebirgsmassivs wandern, das sich gleich hinter Kotor von von 0 auf über 1.700 Meter steil erhebt.


Also mache ich mich am frühen Morgen auf und rudere von meinem Ankerplatz hinüber zur Stadt. Es ist die beste Zeit. Die Stadt liegt noch im Schatten des großen Berges. Es ist noch nicht heiß. Ich habe mir die Kameras und zwei Flaschen Wasser in meinen Rucksack gepackt.

Irgendwo in einer Seitengasse der kleinen Altstadt geht es rechts ab. Zur Stadtmauer. Man zahlt drei Euro: Und schon darf man hinauf, die Stadtmauer entlang, die zu errichten mindestens sechs Jahrhunderte notwendig war.


Dass es tatsächlich 1.200 Stufen sind, erfahre ich von Marco. Er weiß solche Dinge – schließlich ist er der Küster des kleinen Kirchleins, das auf halber Höhe und halbem Weg in die Wehrmauer eingebettet ist. Marco steht jeden Morgen um sechs auf und geht hinauf zur Kirche. Die Stufen bis zu seiner Kirche hat er nie gezählt. Er läutet da oben über der Stadt die Glocke, wenn es Zeit ist. Verkauft Heiligenbildchen, Anhänger oder – so wie mir – zwei Kerzen, um sie am Altar anzuzünden. Während ich mit ihm spreche über dies und das, während die Hitze steigt und das Innere der Kirche wie einen Backofen füllt, frage ich mich, wie das Tun eines Menschen sein Gesicht formt. 

Ob Marco schon als kleiner Junge aussah wie ein gütiger Mönch? Ob sein Gesicht erst so wurde, weil er tagein, tagaus eben nichts anderes tut als seinen Dienst in der kleinen Kirchen zu versehen? 

Ist es unser Gesicht, das uns irgendwie an den richtigen Fleck im Leben stellt, an den wir hingehören? Oder ist unser Gesicht nur Spiegel dessen, was wir Denken, Tun? Das Gemälde dessen, was unser Leben ist? Worin wir unser Glück finden?


Die Kirche selbst war die gefühlt 300 Stufen alleine schon wert. Weil sie hübsch ist in ihrem Inneren, und einfach, und beides eben doch auch wieder nicht. In manchen Details könnte der Amerikaner Jeff Koons sie designt haben, nein, nicht mit dem Barock-Altar. Der kann mit seinen Stein-Intarsien und den beiden Heiligen zwischen den Säulen seine Herkunft aus Venedig nicht leugnen. Jeff Koons aber könnte Schöpfer der türkis hinterlegten Marien-Abbildungen, der Puti, und von mancherlei geschwungenem Zierat an den Wänden sein.


Wie so oft, wohnt Einfachheit an diesem alten Ort. Irgendetwas, das mich Ruhe finden lässt selbst in der feuchten Hitze seiner Mauern. Gleichmaß, Symmetrie im Steinboden, in der einfachen Kirchenbank, im kleinen Treppenhaus, das nach oben zur Empore führt. Ein beruhigendes Gleichmaß, das mir immer wieder in alten Bauten wie diesen begegnet. Und zu selten sonst in der Welt. Würde man heute diesen Raum irgendwo nachbauen, exakt eins zu eins: Er besäße alles, was der Raum dieser Marienkirche besitzt. Nur das eine nicht. Die Schönheit, die nur Jahrhunderte und ihre Spuren in einen Raum bringen können. 

Ich verlasse Marco, den Küster, und wandere weiter hinauf, die Stufen der alten Wehrmauer entlang, bis ich am höchsten Punkt stehe, da, wo die Wehrmauer den Gipfel erreicht und das Fort von San Giovanni steht. Und wo man den Gipfeln des Lovcen schon merklich nahe ist.


Zu den beliebten und stets neu zu klärenden Fragen im Leben gehört: Käme man als Tier auf die Welt – als was würde man sich gerne inkarnieren? Könnten Sie es aus dem Stand heraus benennen? Ich wusste. Nichts anderes als eine Dohle. Hier oben, wo es einsam wird zwischen den steilen Wänden, da treffe ich sie, die mich oft auf Wanderungen begleiteten. Wo immer ich sie traf, ob in Südfrankreich oder England, wohnten sie am liebsten nahe altem Gemäuer. In der Nähe von Burgen, von einsam gelegenen Mauern und Festungen. Manchmal erschienen mir die kleinen Krähenvögel schon wie Menschen, die einst an diesem Ort gelebt hatten – und einfach nicht weggehen konnten, auf der Suche nach irgendetwas. Ich liebe ihren Flug. Mit leise krächzenden Lauten und lässig hängenden Füßen kurven sie schwerelos zwischen Felswänden umher.


Noch ein Blick auf die Stadt von oben. Dann führt ein schmales Loch in der Mauer nach draußen. Ein Schild sagt, dass es von hier aus noch zwei Stunden sind, bis zum nächsten Gipfel des Lovcen. Hinter dem Loch in der Mauer geht es über ein paar Felsen hinunter. Dann stehe ich vor der nächsten Schönheit am Wegrand.


Die verlassene Kirche eines Dorfes zwischen verfallenden Gebäuden. Es ist nicht mehr als eine Kapelle. Das Dorf, das sich in die Senke duckt, kann nicht groß gewesen sein. Jetzt ist die Kapelle leer. Ein paar Pferdeäpfel liegen zwischen den Trümmern am Boden, aber noch ist das Gewölbe der Kapelle bemalt. Noch zeigt die abblätternde Farbe dort oben jene wunderbaren Blautöne, die sie einst zum Leuchten brachten.


Dann wird es anstrengend. In langen Zickzack-Linien führt der Weg nach oben. Er ist verblüffend gut ausgebaut – vermutlich waren es die österreich-ungarischen Matrosen, die den Weg militärisch befestigten. Waren an der alten Stadtmauer noch viele unterwegs: Jetzt ist es fast einsam. Nacheinander begegnen mir:

1. Ein junger Mann in Turnschuhen, der erst den Berg hinaufjoggt. Und dann mit langen Schritten trittsicher zwischen den Steinbrocken hinunterspurtet. Training für den nächsten Lovcen-Marathonlauf.

2. Eine Gruppe Chinesinnen und Chinesen, angeführt von einem heimischen Führer, der sein Gesicht zum Schutz vor der Hitze dick mit Creme eingeschmiert hat. Und mich fragt: Ob ich denn auch genug Wasser dabeihätte? Glücklich sehen sie hier oben nicht aus, die Chinesen.


3. Einen Mann, der hinter seinem vollbepackten Esel Richtung Gipfel trottet. Man sieht ihn etwa in der Bildmitte oben. Hinter dem Esel. Vielleicht einer, der die einsam gelegenen Höfe dort oben mit dem Nötigsten versorgt? Auch er trägt Turnschuhe. Weil sie ihm zu groß sind, benutzt er sie als Pantoffeln, deren hinteren Teil er einfach plattgetreten hat. Trittsicher folgt er über das Geröll seinem Esel, der leidend, doch selbstbewusst seinen Weg kennt.


Wie ein Lichterkranz umgibt die Stadtmauer das alte Kotor in der Nacht. Und weil die Lichterkette sich an diesem windstillen Abend im Wasser der Bucht von Kotor spiegelt und die Spiegelung aussieht: Als wäre sie nichts anderes als ein leuchtendes Herz in der Nacht, drum endet mit diesem Foto für meine Frau dieser viel zu lange Post. Über eine Wanderung. Und die nie enden wollende Suche nach dem Glück.

Segeln in Montenegro: Unterwegs zu Gipfeln über Kotor. Oder: Des Menschen Suche nach dem Glück.


Am Ende des gleichnamigen langgestreckten Golfs, in seinem hintersten Winkel der langgestreckten Bucht, die eigentlich ein Fjord ist, liegt die Stadt Kotor. Wie ein Kranz überragt die Wehrmauer die alte Stadt. Wer sie besucht, der kann die 1.200 Stufen die alte Stadtmauer hinaufsteigen. Und in drei Stunden auf einen der Gipfel des Lovcen-Gebirgsmassivs wandern, das sich gleich hinter Kotor von von 0 auf über 1.700 Meter steil erhebt.


Also mache ich mich am frühen Morgen auf und rudere von meinem Ankerplatz hinüber zur Stadt. Es ist die beste Zeit. Die Stadt liegt noch im Schatten des großen Berges. Es ist noch nicht heiß. Ich habe mir die Kameras und zwei Flaschen Wasser in meinen Rucksack gepackt.

Irgendwo in einer Seitengasse der kleinen Altstadt geht es rechts ab. Zur Stadtmauer. Man zahlt drei Euro: Und schon darf man hinauf, die Stadtmauer entlang, die zu errichten mindestens sechs Jahrhunderte notwendig war.


Dass es tatsächlich 1.200 Stufen sind, erfahre ich von Marco. Er weiß solche Dinge – schließlich ist er der Küster des kleinen Kirchleins, das auf halber Höhe und halbem Weg in die Wehrmauer eingebettet ist. Marco steht jeden Morgen um sechs auf und geht hinauf zur Kirche. Die Stufen bis zu seiner Kirche hat er nie gezählt. Er läutet da oben über der Stadt die Glocke, wenn es Zeit ist. Verkauft Heiligenbildchen, Anhänger oder – so wie mir – zwei Kerzen, um sie am Altar anzuzünden. Während ich mit ihm spreche über dies und das, während die Hitze steigt und das Innere der Kirche wie einen Backofen füllt, frage ich mich, wie das Tun eines Menschen sein Gesicht formt. 

Ob Marco schon als kleiner Junge aussah wie ein gütiger Mönch? Ob sein Gesicht erst so wurde, weil er tagein, tagaus eben nichts anderes tut als seinen Dienst in der kleinen Kirchen zu versehen? 

Ist es unser Gesicht, das uns irgendwie an den richtigen Fleck im Leben stellt, an den wir hingehören? Oder ist unser Gesicht nur Spiegel dessen, was wir Denken, Tun? Das Gemälde dessen, was unser Leben ist? Worin wir unser Glück finden?


Die Kirche selbst war die gefühlt 300 Stufen alleine schon wert. Weil sie hübsch ist in ihrem Inneren, und einfach, und beides eben doch auch wieder nicht. In manchen Details könnte der Amerikaner Jeff Koons sie designt haben, nein, nicht mit dem Barock-Altar. Der kann mit seinen Stein-Intarsien und den beiden Heiligen zwischen den Säulen seine Herkunft aus Venedig nicht leugnen. Jeff Koons aber könnte Schöpfer der türkis hinterlegten Marien-Abbildungen, der Puti, und von mancherlei geschwungenem Zierat an den Wänden sein.


Wie so oft, wohnt Einfachheit an diesem alten Ort. Irgendetwas, das mich Ruhe finden lässt selbst in der feuchten Hitze seiner Mauern. Gleichmaß, Symmetrie im Steinboden, in der einfachen Kirchenbank, im kleinen Treppenhaus, das nach oben zur Empore führt. Ein beruhigendes Gleichmaß, das mir immer wieder in alten Bauten wie diesen begegnet. Und zu selten sonst in der Welt. Würde man heute diesen Raum irgendwo nachbauen, exakt eins zu eins: Er besäße alles, was der Raum dieser Marienkirche besitzt. Nur das eine nicht. Die Schönheit, die nur Jahrhunderte und ihre Spuren in einen Raum bringen können. 

Ich verlasse Marco, den Küster, und wandere weiter hinauf, die Stufen der alten Wehrmauer entlang, bis ich am höchsten Punkt stehe, da, wo die Wehrmauer den Gipfel erreicht und das Fort von San Giovanni steht. Und wo man den Gipfeln des Lovcen schon merklich nahe ist.


Zu den beliebten und stets neu zu klärenden Fragen im Leben gehört: Käme man als Tier auf die Welt – als was würde man sich gerne inkarnieren? Könnten Sie es aus dem Stand heraus benennen? Ich wusste. Nichts anderes als eine Dohle. Hier oben, wo es einsam wird zwischen den steilen Wänden, da treffe ich sie, die mich oft auf Wanderungen begleiteten. Wo immer ich sie traf, ob in Südfrankreich oder England, wohnten sie am liebsten nahe altem Gemäuer. In der Nähe von Burgen, von einsam gelegenen Mauern und Festungen. Manchmal erschienen mir die kleinen Krähenvögel schon wie Menschen, die einst an diesem Ort gelebt hatten – und einfach nicht weggehen konnten, auf der Suche nach irgendetwas. Ich liebe ihren Flug. Mit leise krächzenden Lauten und lässig hängenden Füßen kurven sie schwerelos zwischen Felswänden umher.


Noch ein Blick auf die Stadt von oben. Dann führt ein schmales Loch in der Mauer nach draußen. Ein Schild sagt, dass es von hier aus noch zwei Stunden sind, bis zum nächsten Gipfel des Lovcen. Hinter dem Loch in der Mauer geht es über ein paar Felsen hinunter. Dann stehe ich vor der nächsten Schönheit am Wegrand.


Die verlassene Kirche eines Dorfes zwischen verfallenden Gebäuden. Es ist nicht mehr als eine Kapelle. Das Dorf, das sich in die Senke duckt, kann nicht groß gewesen sein. Jetzt ist die Kapelle leer. Ein paar Pferdeäpfel liegen zwischen den Trümmern am Boden, aber noch ist das Gewölbe der Kapelle bemalt. Noch zeigt die abblätternde Farbe dort oben jene wunderbaren Blautöne, die sie einst zum Leuchten brachten.


Dann wird es anstrengend. In langen Zickzack-Linien führt der Weg nach oben. Er ist verblüffend gut ausgebaut – vermutlich waren es die österreich-ungarischen Matrosen, die den Weg militärisch befestigten. Waren an der alten Stadtmauer noch viele unterwegs: Jetzt ist es fast einsam. Nacheinander begegnen mir:

1. Ein junger Mann in Turnschuhen, der erst den Berg hinaufjoggt. Und dann mit langen Schritten trittsicher zwischen den Steinbrocken hinunterspurtet. Training für den nächsten Lovcen-Marathonlauf.

2. Eine Gruppe Chinesinnen und Chinesen, angeführt von einem heimischen Führer, der sein Gesicht zum Schutz vor der Hitze dick mit Creme eingeschmiert hat. Und mich fragt: Ob ich denn auch genug Wasser dabeihätte? Glücklich sehen sie hier oben nicht aus, die Chinesen.


3. Einen Mann, der hinter seinem vollbepackten Esel Richtung Gipfel trottet. Man sieht ihn etwa in der Bildmitte oben. Hinter dem Esel. Vielleicht einer, der die einsam gelegenen Höfe dort oben mit dem Nötigsten versorgt? Auch er trägt Turnschuhe. Weil sie ihm zu groß sind, benutzt er sie als Pantoffeln, deren hinteren Teil er einfach plattgetreten hat. Trittsicher folgt er über das Geröll seinem Esel, der leidend, doch selbstbewusst seinen Weg kennt.


Wie ein Lichterkranz umgibt die Stadtmauer das alte Kotor in der Nacht. Und weil die Lichterkette sich an diesem windstillen Abend im Wasser der Bucht von Kotor spiegelt und die Spiegelung aussieht: Als wäre sie nichts anderes als ein leuchtendes Herz in der Nacht, drum endet mit diesem Foto für meine Frau dieser viel zu lange Post. Über eine Wanderung. Und die nie enden wollende Suche nach dem Glück.

SV Atlantis – Inge-Edith & Ernst-Friedrich Bartels GER

NEUES AUS FIJI, DEM ZIELGEBIET ALLER SEENOMADEN

Wir lieben Fiji und ganz speziell Savusavu. Seit fast 10 Jahren sind wir jeden Winter Dauergast in diesem kleinen Ort. Die Locals nennen es „The hidden Paradise“. Wenn man ein wenig schielt und das darf man Anbetracht dieser zauberhaften Natur und Menschen, kann man das so durchgehen lassen.

Fiji 2017 – paradise

Musik an Bord: Round Britan Playlist August

In der Kategorie Musik an Bord möchte euch mal etwas neues vorstellen. Mithilfe von Spotify habe ich eine kleine Playlist von Musik erstellt, die im letzten Monat bei mir an Bord lief. Über den Spotify Link könnt ihr die Playlist auch mit einem rein kostenlosen Konto bei Spotify anhören, dann allerdings in zufälliger Reihenfolge und mit Werbung zwischendrin. Oder ihr besorgt euch die Songs einfach auf anderem Wege und kopiert euch die Playlist händisch.

Für mich ging es nach der langen Nordseeüberquerung, während der Musik natürlich bei passendem Wetter eines der Highlights war, entlang der schottischen Küste durch den Caledonian Canal, dort zum Glück meist noch mit Sommerwetter welches sich auch in der Songauswahl wiederspiegelt, an die schottische Westküste und weiter nach Nordirland, während das Wetter im Schnitt immer herbstlicher wurde, das Segeln anstrengender und die Auswahl der Musik damit rockiger. Ich habe Klassiker, Aktuelles, bekannte und neue Namen und verschiedene Stile gemixt und hoffe euch gefällt das Ergebnis. Ab an das Bordradio und nächstes Wochende abgespielt!

 

Direkt zur Spotify Playlist

 

Playlist Round Britain August:

 

Aurelia                           Nora En Pure
A Walk in the Park         Nick Straker
Enjoy the Silence           Younotus Fahrenhaidt
Little Lies                       Fleetwood Mac
Only the Ocean             Jack Johnson
Mountain Sound            Of Monsters and Men
Best Day of My Life       American Authors
Flashdance, What a      E-Motion, Irene Carr, SPYZR
Feeling
Walk This Way               Aerosmith
Key Biscayne                Chronic City feat. Henri Joel
High & Low                   Oliver Moldan, Jasmin Ash
In the Air Tonight           Phil Collins
Musik sein                     Wincent Weiss
The Boys of Summer    Don Henley
Don´t You forget            Simple Minds
about me
Sweet Harmony            The Beloved
Hot Days, Long Nights Sirens of Lesbos
Losing Sleep                 John Newman
Good Thing                   Fine Young Cannibals
West End Girls              Pet Shop Boys

Schuss vor den Bug

Nach 5 Tagen in Oban sollte es endlich weitergehen. Zwar war das Wetter immer noch eher dem Herbst zuzuordnen, aber nach so einer langen Wartezeit wird die kleinste Wetterverbesserung schon zum neuen Frühling ausgerufen. So war ich dann mit meinen Reiseplänen nicht alleine, sondern mehrere Briten wollten ebenfalls weiter. Raus aus der Hafenlethargie, Regenklamotten an, und schon geht es los.

Was folgte war ein eigentlich ekliger nasskalter Morgen. Die Sicht war gerade mal ausreichend zum auslaufen, betrug nur wenige hundert Meter, und zahlreiche Schauer entluden sich über der schottischen Westküste. Doch wenigstens hatten Wind und Seegang nachgelassen. Selbst wenn es ein ungemütlicher Segeltag werden sollte, so lockte am Nachmittag dann wenigstens mal ein neuer Hafen zur Abwechslung. Es sollte nach Islay, der kargen Whiskyinsel ganz im Südwesten der schottischen Inselwelt gehen.
Es ging gut voran. Ich arrangierte mich mit dem Wetter und stampfte gen Süden. Die erste notorische Engstelle, der Sound of Luing wo die ganze Tide wie durch einen Flaschenhals gedrückt wird passierte ich bei Stillwasser. Planung stimmte also. Es klarte ein bisschen auf und hinter dem Flaschenhals tat sich eine neue Landschaft auf. Ich entspannte mich etwas und setzte den neuen Kurs in gehörigem Abstand zum Gulf of Corrryvreckan, der vielleicht bekanntesten und gefährlichsten Stelle in ganz Schottland. Der Flaschenhalseffekt ist dort so ausgeprägt, dass sich fast Science-Fiction-reife Wasserstrudel dort bilden. Durch verschiedene Tideeffekte fließt das Wasser dort zwar mit einer affenartigen Geschwindigkeit, aber etwas später als auf der anderen Seite des Sundes hindurch. Hat den unangenehmen Effekt, dass sich dort fast wasserfallartige Stromschnellen und Wellenberge bilden. Kurzum, selbst die Royal Navy hält diese Durchfahrt simpel für nicht schiffbar. An eine Passage dort war also nicht zu denken, doch auch bei der bloßen Vorbeifahrt ist wegen der reißenden Ströme Vorsicht geboten.

Auf diese Schwierigkeiten war ich aber eben vorbereitet. Es lief auch alles glatter als erwartet. Eigentlich völlig Problemlos nur eine Stunde nach Stillwasser. Ich dachte, dass ich die schwierigen Stellen des heutigen Tages nun hinter mit hatte und freute mich auf eine schöne Segelei den Sound of Jura runter bis nach Islay. Doch dann kam es richtig dicke.

Mit den Overfalls, also den durch Strom hervorgerufenen konfusen Wellen, im vorherigen Verlauf hatte ich gerechnet, doch wo kamen auf einmal diese meterhohen Wellen vor mir her. In der Seekarte fand sich kein entsprechender Vermerk… Ich dachte mir, dass das dann ja wohl nur eine kurze lokale Störung sein könnte, ein Ausläufer eben durch den ich noch schnell durchmüsste. Doch mit jeder Minute wurde das Spektakel mehr. Ich segelte am Wind, doch eigentlich bewegte ich mich nur noch wie ein Korken auf dem Wasser. Das Schiff wurde ständig hin- und hergeworfen. Der Mastfuß war regelmäßig unter Wasser, selbst die Sprayhood hielt das Cockpit nicht mehr trocken. Wellenhöhen in Seglerberichten sind ja immer mit Vorsicht zu genießen, der Hang zum Seemannsgarn nicht gerade selten, und doch bin ich mir sicher, dass diese Wellen regelmäßig über 4m hoch waren. Und keine 15m zwischen den einzelnen Wellentälern lagen. Ein absolutes Chaos. So langsam fragte ich mich nicht nur wo dieser Mist herkam, sondern ob es noch sinnvoll ist überhaupt weiterzufahren. Am Horizont tat sich auf dem Wasser keine sichtbare Verbesserung auf.

Ein glockenartiges Geräusch riss mich aus meinen Überlegungen. Eine Glockentonne?! Nein, sowas gibts hier nicht. Doch die zweite Möglichkeit war noch viel schlimmer. Der Anker hatte sich durch die Wasserberge fast aus seiner Halterung gelöst. Eigentlich ist er mit Bolzen und Splintringen ganz ordentlich gesichert, doch jetzt ist er nur Sekunden davor sich ganz loszureissen. Einer der Bolzen hängt an seiner Sicherungsleine, schlägt an die Flunken und erzeugt dadurch dieses glockenartige Warnsignal. Schnell eile ich, natürlich gesichert, nach vorne und versuche das ganze zu sichern. Durch die Wellenberge bin ich innerhalb von Sekunden nass bis auf die Unterhose. Schnell zurück ins Cockpit und die Tablette aus der Rettungsweste genommen. Wenn die dort vorne auf dem Bug auslöst mehr das ganze mehr als ungünstig. Wieder nach vorne, und alles wieder gerichtet. in jedem Wellental hebe ich vom Deck richtig ab, merke jedes Mal wie mir die Hüfte wieder aufs Deck schlägt. Doch wenigstens ist alles einstweilig gesichert.  Ich sehe aus als ob ich in voller Montur schwimmen gewesen wäre und fühle mich 20kg schwerer. Nicht auszudenken was passiert wäre wenn der Anker sich losgerissen hätte und in dieser See um sich geschlagen hätte.

Umzudrehen versteht sich nun von selbst. Ein neuer Plan für die Weiterfahrt muss her. Selbst raumschots ist die See noch ekelhaft. Umso froher bin ich, als ich  nach einigen Stunden die Crinan Bay erreiche. Ich komme mir vor als ob ich geträumt habe. Der Himmel ist blau, die Vögel zwitschern, das Wasser liegt rührt sich kaum. Hier beginnt auch der Crinan Kanal, der einmal durch die Kintyrehalbinsel nach Osten führt. In geschütztere Gewässer. Ich glaube ich suche mir einen anderen Weg nach Süden…

Die Ruhe und Friedlichkeit dieses kleinen entspannten Kanales wirkt wie Medizin nach diesem Tag. In der Abdeckung der Berge ist es so gut wie windstill. Das Plätschern des Wassers durch die alten Schleusentore hindurch wie eine Audiotherapie nach den tosenden Wellenbergen des Mittags.

Im Nachhinein ist es in meiner Erinnerung dadurch ein sehr eigenartiger Tag. Die Lektion daraus ist sicherlich, in diesem Revier immer besonders wachsam zu sein und vorausschauend zu planen. Selbst wenn die Literatur und Seekarten hier gar keine Schwierigkeiten voraussagen, heißt das nicht, dass Wetter und Tide nicht doch einige Überraschungen bereithalten können. Das war ein Schuss vor den Bug heute.

Bilder gibts von diesem Tag leider nicht sehr viele, ich war einfach zu beschäftigt zwischendrin

Influencer

EINE STILLE MACHT?

Influencer

Sommer und Herbst in Oban

Zurück an Bord hatte sich der Wetterbericht leider schon wieder massiv verändert. Gleich drei Tiefs würden ab Morgen Nachmittag damit beginnen auf dem Nordatlantik fast stationär umeinander herumzutanzen. Für die schottische Westküste würde das bis auf absehbare Zeit stürmische Bedingungen bedeuten. Mindestens für etwa 5 Tage. Und so schön Tobermory ist habe ich hier doch eigentlich schon alles erkundigt. Den eingeplanten Tag Pause wollte ich eher zur Erholung haben. So wird daraus aber nichts, ich muss mir einen sicheren Hafen für die nächste Tage suchen wo es auch ein bisschen was zu entdecken gibt. Was wäre da naheliegender als sich auf den Weg nach Oban, der inoffiziellen Hauptstadt der Westküste zu machen!

Eigentlich wurmt mich die Situation ein wenig. Das Phänomen vom Wetter von schönen Orten weggedrängt zu werden gibt es zwar auch in anderen Revieren, hier ist es aber deutlich ausgeprägter. Zum Ausgleich gibt es aber wenigstens den bisher besten Segeltag der Reise. Der Wind weht zunehmend stärker raumschots auf bis zu 7,5kn während an Steuer- und Backbord wieder der Sound of Mull vorbeizieht. Die Sonne scheint und taucht die felsigen und moosigen Hänge in ein ganz besonderes Licht so kann es weitergehen! Der Grummel über den morgen wieder endenden Sommer verfliegt.
Am Südende des Sound of Mull mache ich dann einige Overfalls voraus aus. Im Fernglas sieht es aus als ob der Wasser voraus ein wenig kocht. Doch genau als ich an dieser Stelle mit Nonsuch ankomme ist der Strom gekippt, läuft jetzt mit dem Wind, und die Overfalls verschwunden. Die Planung stimmte also auch!

Püntklich zum Sonnenuntergang erreiche ich dann mein Nachtlager, den Ankerplatz Puilladobhrain, oder auch Pool der Otter. Und tatsächlich, gleich in der Einfahrt guckt der erste Fischjäger mal kurz vorbei und fragt sich wer da in sein Revier eindringt.

Puilladobhrain (sprich: Pulladuuvrin) ist aber auch sonst ein ganz witziger Platz: Vom nahen Atlantik ist er eigentlich nur durch einige einzelne Felsen geschützt und trotzdem perfekt geschützt. Trotz einigen Nachbarn ist es ruhig und ich kann den Sonnenuntergang bei einer Dose Chickencurry genießen. Sowas gabs bei meiner letzten Reise noch nicht in der Qualität fertig….

Es ist schon merkwürdig. Hinter mir liegt der bisher beste Segeltag der Reise, beim Sonnenuntergang könnte man fast auf die Idee kommen, dass Sommer ist, und es ist zwar nicht sonderlich warm, die Haut brennt aber trotzdem auch ein wenig. Und doch steht fast sicher fest, dass ab Morgen feinstes Novemberwetter herrschen soll. Ich mag mich gar nicht wechselndes Wetter beschweren, dann dürfte ich hier gar nicht hinfahren, aber wie schnell sich nicht nur mal eben ein Schauer irgendwo dazwischenschiebt sondern sich gleich das ganze Wettermotto ändert ist wirklich erstaunlich.

Nachdem der Anker gelichtet ist geht es nun bei merklich spätsommerlichem Wetter Richtung Oban. Der dortige Hafen liegt allerdings nicht genau in der Stadt sondern auf der vorgelagerten Insel Kerrera. In den Ort geht es dann mit einer kleinen kostenlosen Fähre. Die Lage des Hafens hat aber nicht nur Nachteile. Zum einen ist man bei den vorherrschenden westlichen Winden deutlich besser als am Stadtufer geschützt und sobald einem der Trubel mal zu viel ist kann man sich auf die ruhige Insel zurückziehen.

Noch steht mir der Kopf aber nach Entdecken. Also nehme ich die nächste Fähre und mache mich auf nach Oban. Das Erste was mir dort ins Auge fällt ist natürlich – Wer hätte das gedacht – die örtliche Whiskydestillerie. Das hat hier aber auch tatsächlich seinen Grund: Sie ist nämlich älter als die Stadt. Als der Betrieb Ende des 18.Jhd. gegründet wurde siedelten sich die Arbeiter und deren Familien sukzessiv um sie herum an. Der Ort Oban entsteht. Das die Destillerie als Industriebetrieb mitten im Stadtzentrum liegt hat also durchaus seinen Grund.
Ansonsten ist die Stadt sehr trubelig und voll. Offenbar bin ich nicht der einzige der die letzten Sommerstunden genießen will. Das Stadtbild ist typisch britisch: Viel alte Bausubstanz, manchmal ein wenig abblätternde Farbe und Unordnung und viele kleine Geschäfte. Die Städte sind einfach oft viele hundert Jahre alt, gewachsen, und wurden nie von Krieg und Zerstörung neu „sortiert“. Das Ergebnis wirkt einfach etwas weniger geradelinig als deutsche Städte, was das ganze auch so sympathisch und interessant zu entdecken macht. Ich gebe mir ein Museum über die Stadtgeschichte und einen kleinen Bummel bevor ich einen Fish-and-Chips Shop ansteure. Das Amphitheater-ähnliche Gebilde welches die Stadt überragt spare ich mir nachdem ich erfahren habe, dass es gar keine alte Hinterlassenschaft, vielleicht sogar keltischer Natur, sondern nur ein persönliches Denkmal für einen reichen Bewohner der Stadt vor etwa 100 Jahren werden sollte. Dafür muss ich mich jetzt nicht auch noch einen Berg hochkämpfen.

Stattdessen mache ich etwas typisch britisches und setze ich mit meinen Fish-and-Chips mit Essig und Brown Sauce, quasi dem britischen Maggi, auf einen Hafenpoller und schaue auf den Hafen. Fish-and-Chips entstammen nämlich nicht wie oft vermutet den Pubs, sondern sind eigentlich ein klassisches Takeaway-Essen. Im Pub essen es meist nur die Touristen. Die Briten holen es sich bei einem „Chipper“ und essen es bevorzugt am Wasser. So ähnlich wie die Dänen mit ihrem Dosenbier… Ein paar Möwen verscheuche ich per Blickduell (komisch, dass das bei Vögeln funktioniert) und genieße den Nachmittag auf die nächste Fähre wartend während der Wind kontinuierlich zunimmt.

Als ich dann nur etwa eine halbe Stunde später wieder in der Marina bin bläst es bereits mit 7 Windstärken und es regnet aus Eimern. Innerhalb von 30 Minuten hat sich nicht nur das Wetter sondern so ungefähr fast die ganze Jahreszeit geändert.

Die folgenden Tage verkrieche ich mich dementsprechend auch meist unter Deck und kuriere eine Erkältung aus. Nur an einem einzelnen Nachmittag lässt der schottische Kurzzeitherbst noch einen kurzen Stadtbummel zu. Ansonsten bleibt nur der kleine Marinapub, der mit jedem Tag zunehmend zu einer Selbsthilfegruppe Wettergeschädigter mutiert. Ich lerne Christine, Lorne und Russell kennen mit denen ich über ferne Strände in denen es Sonne geben soll (deutsche Nordseeküste) und alles mögliche philosophiere. Gemeinsam schmieden wir Pläne für den nächsten Frühling kommende Woche und lassen uns auf das Hafenleben ein.

Sommertour – Tage ? – Boltenhagen, Laboe und Zingst


Foto von Lars Grötzinger

Das Video zum Blogbeitrag

Die langen Segeltage und die Auftritte mit Auf- und Abbau gingen doch ein wenig an die Substanz und so ergriff ich die Gelegenheit nach dem Gig in Travemünde mit unserem Transporter nach Hamburg zu fahren. Mein Boot lag ja schon in Boltenhagen und bis zum Konzert dort am 4.8. verbrachte ich ein paar entspannte Tage in Hamburg. Am 4.8. holte ich dann Dara ab, denn es stand mittags noch ein kurzer Auftritt in der Fußgängerzone vor dem Pressezentrum Lübeck statt. Nach dieser „Straßenmusik“ ging es dann in die Marina Weiße Wiek nach Boltenhagen zum Abendkonzert. Ich musste noch kurz mein Boot hier umparken, was leider doch ein wenig aufwendiger als mit einem Auto ist, dann mussten wir uns auch schon mit dem Aufbau ranhalten. Wie bei dieser Tournee üblich wurde zum Auftritt das Wetter wunderschön und wir hatten einen ganz tollen Auftritt vor dem liebevoll eingerichteten Bistro Tavolo samt Hafenkulisse. Es waren viele gute Zuhörer, Mitsinger und Mittänzer im Publikum. So macht das dann immer viel Spaß. Stefanie vom Tavolo kümmerte sich rührend um uns und ihre Gäste. Perfekt. Der einzige Wermutstropfen: Gerne wäre ich noch mit den anderen am Hafen sitzengeblieben, doch ich musste nach Berlin. Mit meiner Rockabilly Band „Biggs B Sonic“ sollten wir am nächsten Tag schon früh auf den REWE Family Days spielen.

 Show in der Marina Weiße Wiek

 Frühstück im Tavolo

La Mer geniesst den Luxus der Marina

Also musste ich noch 250 Kilometer bis zum Hotel in Berlin abreißen. Der lange Tag machte sich dann auch bemerkbar und als ich nach langer Parkplatzsuche dann in mein Zimmer kam, lag dort auch noch jemand in meinem Bett. Nach einigem Hin- und Her an der Rezeption bekam ich dann doch noch ein freies Zimmer und fiel erledigt ins Bett. Der Wecker holte mich um 0730h allerdings schon wieder hinaus und wir fuhren auf das monströse Festgelände. So richtig wach wurde ich auch nach dem zehnten Kaffee im heimeligen Backstage Catering nicht, dann bekamen wir aber wegen eines spontanen Ausfalls von Gil Ofarim einen Slot auf der großen Bühne zugeteilt. Klasse. Doch als wir dann aufbauten und loslegen wollten fing es an zu regnen. Das dämpfte dann leider wieder die Freude, denn der Platz vor der Bühne leerte sich nun ob des dichten Regens. Das Stefanie Heinzmann nach uns auch nur vor hundert Gästen spielte, war auch nur ein schwacher Trost. 


Mit Biggs B Sonic in Berlin

Ich machte mich wieder auf den Weg nach Boltenhagen und um 2100h saßen wir bei Andreas auf dem Boot und hatten endlich mal ein wenig relaxte Zeit zum Quatschen. Wir hatten aus den vergangenen Tourtagen eine Menge gelernt und rekapitulierten noch einmal Repräsentation und Moderation. Langsam läuft alles richtig rund. Irgendwie wurden dann aber aus einem Glas doch mehrere und morgens machte sich das leider durch fiese Kopfschmerzen bemerkbar. Ein schönes Frühstück im Tavolo brachte zunächst Besserung, doch dann begann die Überfahrt nach Kühlungsborn. Die angesagten 3-4 Windstärken wurden in der Bucht und durch Küstenführung schnell zu einer guten 6. Selbst die Welle in der Wismarer Bucht baute sich bereits steil auf, doch als wir dann aus der Abdeckung kamen, fing der Tanz erst richtig an. Die Windrichtung stimmte zumindest, aber kam mit 160 Grad zum Boot schräg achterlich. Meine Kopfschmerzen wurden nun wieder deutlich stärker. Das einzig Schöne war der Speed von guten sechs Knoten; das war es aber dann auch schon. Mein Autopilot ging ständig von extrem links nach extrem rechts bis ich schließlich genervt die Pinne übernahm. Es gibt diese Momente beim Segeln, wo man sich die schützende Kaimauer nur so herbeisehnt, und heute war einer dieser Tage. In Kühlungsborn war extra ein Platz mit Namen für mich reserviert. Auch mal schön und vor allem ungewohnt! 


 In der Wismarer Bucht

 :-)

Nach einem kurzen Essen im netten Hafen, nahm ich eine Kopfschmerztablette und legte mich noch ein wenig aufs Ohr. Nachmittags trafen dann Dara und Basti ein. Basti, mit dem ich ja gestern noch in Berlin auf der Bühne stand, brauchte satte fünf Stunden durch den Urlaubsverkehr. Der arme Kerl. Viele sehen ja nur die kurze Zeit auf der Bühne, die meiste Zeit verbringen wir Musiker aber mit dem Reisen. Das Konzert verschob sich dann etwas nach hinten, so dass wir in Ruhe Andreas großartig klingend Anlage aufbauen konnten. Und dann hatten wir ein Konzert, was uns für alle Mühen belohnte. Es stimmte einfach alles. Kulisse, Publikum, Sound, Atmosphäre. Die Resonanz war ebenfalls ganz, ganz toll. Definitiv ein Tour Highlight. Und dann hatten wir mit Lars und (überraschend) Heidi auch noch zwei Spitzenfotografen im Team. Schaut unbedingt mal hier rein:
http://larsgroetzinger.de/sailing-bassmann/
Die Crew einer Halberg Rassy kaufte direkt „Ich geh‘ segeln“ T-Shirts für alle und ich traf einige bekannte Gesichter. Auch der Abend klang dann wieder, für mich lieber ohne Alkohol, sehr schön aus. 


Tolle Bilder der Show in Kühlungsborn von Lars Grötzinger

Ich geh‘ segeln – Live

Und nochmal Live – Danke an Heidi für das Video

Doch langsam musste ich mir nun mal Gedanken um Weiter- und Rückreise machen. Will ich wirklich noch bis Usedom und dann den ganzen Weg zurück nach Flensburg, oder lasse ich es in Warnemünde gut sein? Der Hafen Darßer Ort scheint wieder geöffnet, der Weg wäre also frei. Ich kann mich nicht entscheiden und grübele die ganze Überfahrt nach Warnemünde darüber. Mein Kumpel und Fotograf Lars ist mit an Bord. Er überlegt auch Wassersportler zu werden, also habe ich die Mission ihn zum Segeln zu bekehren, damit er nicht an die MoBo Fraktion verloren geht. Das scheint bei den Windverhältnissen und dem schönen Törn mehr als gelungen. Wir machen dann im Yachtclub Hohe Düne fest und setzen uns in eine Pizzeria am Hafen. Sonne, Sommer, Mittelmeer und Marina Flair. Meine Entscheidung fällt hier ganz leicht. Ich frage meine Frau, ob sie mich besuchen kommt. In zwei Tagen beginnt die HanseSail und es wird eine Menge zu sehen geben. Sie willigt begeistert ein (hoffe ich) und ich plane meinen Rückweg nun über Gedser oder über Fehmarn. Je nach Wind. 


 Hohe Düne

Es fällt mir immer ein wenig schwer gefasste Pläne zu verwerfen, aber es macht hier einfach Sinn, und so werden die letzten beiden Termin in Zingst und Kröslin nun mit dem Auto angefahren. Zingst mit dem tief im Bodden gelegenen Hafen wäre terminlich eh nichts geworden. Und Kröslin ist mit Hin- und Rückweg für einen Termin einfach zu weit. Generell verdient die Region um Rügen mehr als eine Woche Zeit. Ich denke ernsthaft darüber nach einmal eine ganze Saison hier zu verbringen.


La Mer sur Mer – Noch ein Photo von Lars

Der Auftritt in Zingst war dann zwar etwas windig und mit 1500h auch nicht gerade zur PrimeTime, aber es war sonnig und das Interesse des, leider ein wenig weit weg platzierten, Publikums doch sehr groß. Alles in allem ein runder und musikalisch wertvoller Auftritt in toller Atmosphäre. Dazu der Überraschungsbesuch meiner Lieblingsfotografin Mamarazzi Heidi und meiner Lieblingssängerin Esthi Kiel. Abgerundet wurde der Abend dann beim Italiener in der Hohen Düne in Warnemünde mit dem Schmieden neuer Pläne für die Zukunft. Nun ist erst einmal etwas Pause bevor der letzte Auftritt im Baltic Sea Resort in Kröslin ansteht. Bleibt dran!


 Überraschung gelungen!

Sommertour – Tage ? – Boltenhagen, Laboe und Zingst


Foto von Lars Grötzinger

Das Video zum Blogbeitrag

Die langen Segeltage und die Auftritte mit Auf- und Abbau gingen doch ein wenig an die Substanz und so ergriff ich die Gelegenheit nach dem Gig in Travemünde mit unserem Transporter nach Hamburg zu fahren. Mein Boot lag ja schon in Boltenhagen und bis zum Konzert dort am 4.8. verbrachte ich ein paar entspannte Tage in Hamburg. Am 4.8. holte ich dann Dara ab, denn es stand mittags noch ein kurzer Auftritt in der Fußgängerzone vor dem Pressezentrum Lübeck statt. Nach dieser „Straßenmusik“ ging es dann in die Marina Weiße Wiek nach Boltenhagen zum Abendkonzert. Ich musste noch kurz mein Boot hier umparken, was leider doch ein wenig aufwendiger als mit einem Auto ist, dann mussten wir uns auch schon mit dem Aufbau ranhalten. Wie bei dieser Tournee üblich wurde zum Auftritt das Wetter wunderschön und wir hatten einen ganz tollen Auftritt vor dem liebevoll eingerichteten Bistro Tavolo samt Hafenkulisse. Es waren viele gute Zuhörer, Mitsinger und Mittänzer im Publikum. So macht das dann immer viel Spaß. Stefanie vom Tavolo kümmerte sich rührend um uns und ihre Gäste. Perfekt. Der einzige Wermutstropfen: Gerne wäre ich noch mit den anderen am Hafen sitzengeblieben, doch ich musste nach Berlin. Mit meiner Rockabilly Band „Biggs B Sonic“ sollten wir am nächsten Tag schon früh auf den REWE Family Days spielen.

 Show in der Marina Weiße Wiek

 Frühstück im Tavolo

La Mer geniesst den Luxus der Marina

Also musste ich noch 250 Kilometer bis zum Hotel in Berlin abreißen. Der lange Tag machte sich dann auch bemerkbar und als ich nach langer Parkplatzsuche dann in mein Zimmer kam, lag dort auch noch jemand in meinem Bett. Nach einigem Hin- und Her an der Rezeption bekam ich dann doch noch ein freies Zimmer und fiel erledigt ins Bett. Der Wecker holte mich um 0730h allerdings schon wieder hinaus und wir fuhren auf das monströse Festgelände. So richtig wach wurde ich auch nach dem zehnten Kaffee im heimeligen Backstage Catering nicht, dann bekamen wir aber wegen eines spontanen Ausfalls von Gil Ofarim einen Slot auf der großen Bühne zugeteilt. Klasse. Doch als wir dann aufbauten und loslegen wollten fing es an zu regnen. Das dämpfte dann leider wieder die Freude, denn der Platz vor der Bühne leerte sich nun ob des dichten Regens. Das Stefanie Heinzmann nach uns auch nur vor hundert Gästen spielte, war auch nur ein schwacher Trost. 


Mit Biggs B Sonic in Berlin

Ich machte mich wieder auf den Weg nach Boltenhagen und um 2100h saßen wir bei Andreas auf dem Boot und hatten endlich mal ein wenig relaxte Zeit zum Quatschen. Wir hatten aus den vergangenen Tourtagen eine Menge gelernt und rekapitulierten noch einmal Repräsentation und Moderation. Langsam läuft alles richtig rund. Irgendwie wurden dann aber aus einem Glas doch mehrere und morgens machte sich das leider durch fiese Kopfschmerzen bemerkbar. Ein schönes Frühstück im Tavolo brachte zunächst Besserung, doch dann begann die Überfahrt nach Kühlungsborn. Die angesagten 3-4 Windstärken wurden in der Bucht und durch Küstenführung schnell zu einer guten 6. Selbst die Welle in der Wismarer Bucht baute sich bereits steil auf, doch als wir dann aus der Abdeckung kamen, fing der Tanz erst richtig an. Die Windrichtung stimmte zumindest, aber kam mit 160 Grad zum Boot schräg achterlich. Meine Kopfschmerzen wurden nun wieder deutlich stärker. Das einzig Schöne war der Speed von guten sechs Knoten; das war es aber dann auch schon. Mein Autopilot ging ständig von extrem links nach extrem rechts bis ich schließlich genervt die Pinne übernahm. Es gibt diese Momente beim Segeln, wo man sich die schützende Kaimauer nur so herbeisehnt, und heute war einer dieser Tage. In Kühlungsborn war extra ein Platz mit Namen für mich reserviert. Auch mal schön und vor allem ungewohnt! 


 In der Wismarer Bucht

 :-)

Nach einem kurzen Essen im netten Hafen, nahm ich eine Kopfschmerztablette und legte mich noch ein wenig aufs Ohr. Nachmittags trafen dann Dara und Basti ein. Basti, mit dem ich ja gestern noch in Berlin auf der Bühne stand, brauchte satte fünf Stunden durch den Urlaubsverkehr. Der arme Kerl. Viele sehen ja nur die kurze Zeit auf der Bühne, die meiste Zeit verbringen wir Musiker aber mit dem Reisen. Das Konzert verschob sich dann etwas nach hinten, so dass wir in Ruhe Andreas großartig klingend Anlage aufbauen konnten. Und dann hatten wir ein Konzert, was uns für alle Mühen belohnte. Es stimmte einfach alles. Kulisse, Publikum, Sound, Atmosphäre. Die Resonanz war ebenfalls ganz, ganz toll. Definitiv ein Tour Highlight. Und dann hatten wir mit Lars und (überraschend) Heidi auch noch zwei Spitzenfotografen im Team. Schaut unbedingt mal hier rein:
http://larsgroetzinger.de/sailing-bassmann/
Die Crew einer Halberg Rassy kaufte direkt „Ich geh‘ segeln“ T-Shirts für alle und ich traf einige bekannte Gesichter. Auch der Abend klang dann wieder, für mich lieber ohne Alkohol, sehr schön aus. 


Tolle Bilder der Show in Kühlungsborn von Lars Grötzinger

Ich geh‘ segeln – Live

Und nochmal Live – Danke an Heidi für das Video

Doch langsam musste ich mir nun mal Gedanken um Weiter- und Rückreise machen. Will ich wirklich noch bis Usedom und dann den ganzen Weg zurück nach Flensburg, oder lasse ich es in Warnemünde gut sein? Der Hafen Darßer Ort scheint wieder geöffnet, der Weg wäre also frei. Ich kann mich nicht entscheiden und grübele die ganze Überfahrt nach Warnemünde darüber. Mein Kumpel und Fotograf Lars ist mit an Bord. Er überlegt auch Wassersportler zu werden, also habe ich die Mission ihn zum Segeln zu bekehren, damit er nicht an die MoBo Fraktion verloren geht. Das scheint bei den Windverhältnissen und dem schönen Törn mehr als gelungen. Wir machen dann im Yachtclub Hohe Düne fest und setzen uns in eine Pizzeria am Hafen. Sonne, Sommer, Mittelmeer und Marina Flair. Meine Entscheidung fällt hier ganz leicht. Ich frage meine Frau, ob sie mich besuchen kommt. In zwei Tagen beginnt die HanseSail und es wird eine Menge zu sehen geben. Sie willigt begeistert ein (hoffe ich) und ich plane meinen Rückweg nun über Gedser oder über Fehmarn. Je nach Wind. 


 Hohe Düne

Es fällt mir immer ein wenig schwer gefasste Pläne zu verwerfen, aber es macht hier einfach Sinn, und so werden die letzten beiden Termin in Zingst und Kröslin nun mit dem Auto angefahren. Zingst mit dem tief im Bodden gelegenen Hafen wäre terminlich eh nichts geworden. Und Kröslin ist mit Hin- und Rückweg für einen Termin einfach zu weit. Generell verdient die Region um Rügen mehr als eine Woche Zeit. Ich denke ernsthaft darüber nach einmal eine ganze Saison hier zu verbringen.


La Mer sur Mer – Noch ein Photo von Lars

Der Auftritt in Zingst war dann zwar etwas windig und mit 1500h auch nicht gerade zur PrimeTime, aber es war sonnig und das Interesse des, leider ein wenig weit weg platzierten, Publikums doch sehr groß. Alles in allem ein runder und musikalisch wertvoller Auftritt in toller Atmosphäre. Dazu der Überraschungsbesuch meiner Lieblingsfotografin Mamarazzi Heidi und meiner Lieblingssängerin Esthi Kiel. Abgerundet wurde der Abend dann beim Italiener in der Hohen Düne in Warnemünde mit dem Schmieden neuer Pläne für die Zukunft. Nun ist erst einmal etwas Pause bevor der letzte Auftritt im Baltic Sea Resort in Kröslin ansteht. Bleibt dran!


 Überraschung gelungen!