Monat: Dezember 2015

Feiert schön und habt euch lieb

Kommt gut rüber 2015 - 2016 C

Im Winter: Am Meer (IV). Von Sizilien und Mallorca. Oder: Kommen und Gehen.

Es ist Weihnachten geworden, und ich bin nun etwa 550 Seemeilen, 1.000 Kilometer, weiter nordwestlich: Der Hafen heißt Port de Pollença, und er liegt auf Mallorca. Von Sizilien, der größten Insel des Mittelmeers, auf die siebtgrößte. Von 5 Millionen Einwohnern auf eine Insel mit knapp 850.000. Auch hier hat es jetzt an Weihnachten tagsüber freundliche 18, 19 Grad. Und manches arglose Bleichgesicht, das nicht aufpasst mit der Sonne, zeigt sich tags darauf in schmerzhaftem Krebsrot. Statt in Sizilien pünktlich um fünf vor fünf geht die Sonne hier eine Dreiviertelstunde später unter. Fürs Queren der Insel mit dem Auto braucht man auf Siziliens buckligen Landstraßen mehr als sechs Stunden, in Mallorca ist man dank properer Autobahn in 45 Minuten einmal quer durch. Um Mallorca herumzusegeln, für die 150 Seemeilen, ist man drei bis vier Tage unterwegs, mindestens. Die gleiche Distanz ist gerade mal die Länge der Südküste Siziliens, die Nordküste ist genauso lang, Verlockungen wie Ägadische oder Äolische Inseln nicht eingerechnet. Aber darüber berichte ich dann im Frühsommer 2016, wie sich das anfühlt, einmal um Sizilien herum. Über die „halbe Umrundung Mallorcas“ schrieb ich im vergangenen Frühjahr, vom Törn mit den SEGELREBELLEN“ – hier weiterlesen.

Und sonst? Gibts natürlich noch mehr Unterschiede – Insel ist ja nicht gleich Insel. Die unterschiedlichen „Nationalitäten“ fallen dabei noch am wenigsten ins Gewicht. Nein, Sizilien ist fast schon irgendwie eine Insel wie ein eigenes Festland. Es lebt irgendwie aus sich selber („Nüsse vom Ätna!!“ „Orangen vom Ätna!!“), zumindest scheint das so, wo Mallorca ganz offensichtlich sehr vom und von anderen lebt und seine liebe Not hat, zwischen all dem „anderen“ das „eigene“ irgendwie zu bewahren. Zu schnell boomen Orte wie Port de Pollença, und dies „Boomen“ besteht mehr aus dem Auf- und Abschwellen dieses kleinstädtischen Organismus mit den Jahreszeiten. Kommt der Sommer, wächst die Einwohnerzahl von Port de Pollenca mal eben aufs fünf- bis siebenfache, grob geschätzt. Kommt der Winter, reduziert sich das alles dann wieder auf die 8.000 tatsächlichen Einwohner. 

Es sind hauptsächlich Briten und Festlandsspanier, die hier ihre Ferienwohnungen haben oder Hotels buchen, die jetzt im Winter geschlossen, stillgelegt sind. So wie auch die Strandpromenade von Port de Pollença, wo nicht nur SUPERSPAR und HIMALAYAN SOUVENIR verrammelt sind. Sondern fast der ganze Ort. Nur bei den Immobilienmaklern in Port de Pollença geht abends das Licht nicht aus. Zu viele von ihnen am selben Ort sind untrügliches Zeichen, was auf dieser Insel für heftiges Kommen und Gehen herrscht. Und mancher unter ihnen brüstet sich gern damit, dass er diese oder jene Wohnung „nun schon zum fünften Mal verkaufe“. Und so bleiben sie merkwürdig unter sich, die Mallorquiner, wo Sizilien an vielen Orten „großstädtischer“ und gelegentlich auch echter „melting pot“ ist und der sizilianisch aussehende Kellner sich schnell als waschechter Albaner entpuppt.

Ja, das mit dem „verrammelt“, es hat dann aber auch wieder seine eigenen Reize. Das Meer gehört einem nun wirklich ganz allein. Liveaboards, Leute die hier den Winter auf dem Boot verbringen, gibt es in Port de Pollença kaum, auch im nahen Alcudia nicht, das nun wirklich mit einer großen Marina punkten könnte. Wer kommt, der bleibt nicht, anders als in Marina di Ragusa, jedenfalls nicht über den Winter. Der Hafenmeister in Port de Pollença blickt sehnend hinaus auf die Mole, auch die Strände hat man für sich allein, gerade mal ein Mensch mit Weitwinkel-Objektiv, der sich wie wir am Strand in der Dämmerung herumtreibt, auf der Suche nach eben jenen 15 Minuten, in der sich die Welt am Meer – Sommer wie Winter – in ganz besonderen Licht zeigt.

Restaurants haben meistens zu, im ein paar Kilometer entfernten Cala San Vicenc jedenfalls alle, der Ort ist nun wirklich verlassen. Und doch ein Traum in den purpur-, violett-, sowieso blau-Tönen, die sich alle, alle jetzt zeigen, wo die Sonne weit in unserem Rücken schon im Meer versunken ist.

In diesem Licht besehen versteht man manchen abstrakten Maler besser, dem die Welt nur noch als Aufeinandertreffen zweier Farbflächen erschien, aber das ist ja nun nicht nur im Winter so am Meer. Und das haben sie nun wirklich alle gemeinsam, die Orte am Mittelmeer, die ich im Winter bereist habe:  Die duftigen Wolken in der Luft. Die weichen Blautöne. Und mit ein wenig Glück auf der weiten Leinwand des Himmels einen zartrosa Strich, der sie trennt, die Farbflächen.
All das allein in der Stunde, wenn die Sonne sinkt, ist schon das Kommen wert. Und sie, die unzähligen weichen Blautöne: sie machen mir das wieder-Weggehen vom Meer schon heute schwer – egal ob Sizilien oder Mallorca.

Noch mehr gute Geschichten vom Autor von Mare Piu?
1:05 Stunden echte Ferien vom Alltag mit diesem Film: 


                         Als Download und auf DVD: € 19,99

Was passiert, wenn das Leben die gewohnten Bahnen verlässt? 
Was geschieht, wenn man sich einfach aufmacht und fünf Monate Segeln geht? 
Darf man das? Und wie ändert sich das Leben?
Der Film einer ungewöhnlichen Reise, der Mut macht, seinen Traum zu leben.

Mehr erfahren. Filmtrailer ansehen. Bestellen. Hier.

Der Film entstand nach diesem Buch: 
Geschichten über die Entschleunigung, übers langsam Reisen 
und die Kunst, mehr zu sehen. 
Einmal München – Antalya, bitte. 
Das Buch: Mehr erfahren: Hier.

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Im Winter: Am Meer (IV). Von Sizilien und Mallorca. Oder: Kommen und Gehen.

Es ist Weihnachten geworden, und ich bin nun etwa 550 Seemeilen, 1.000 Kilometer, weiter nordwestlich: Der Hafen heißt Port de Pollença, und er liegt auf Mallorca. Von Sizilien, der größten Insel des Mittelmeers, auf die siebtgrößte. Von 5 Millionen Einwohnern auf eine Insel mit knapp 850.000. Auch hier hat es jetzt an Weihnachten tagsüber freundliche 18, 19 Grad. Und manches arglose Bleichgesicht, das nicht aufpasst mit der Sonne, zeigt sich tags darauf in schmerzhaftem Krebsrot. Statt in Sizilien pünktlich um fünf vor fünf geht die Sonne hier eine Dreiviertelstunde später unter. Fürs Queren der Insel mit dem Auto braucht man auf Siziliens buckligen Landstraßen mehr als sechs Stunden, in Mallorca ist man dank properer Autobahn in 45 Minuten einmal quer durch. Um Mallorca herumzusegeln, für die 150 Seemeilen, ist man drei bis vier Tage unterwegs, mindestens. Die gleiche Distanz ist gerade mal die Länge der Südküste Siziliens, die Nordküste ist genauso lang, Verlockungen wie Ägadische oder Äolische Inseln nicht eingerechnet. Aber darüber berichte ich dann im Frühsommer 2016, wie sich das anfühlt, einmal um Sizilien herum. Über die „halbe Umrundung Mallorcas“ schrieb ich im vergangenen Frühjahr, vom Törn mit den SEGELREBELLEN“ – hier weiterlesen.

Und sonst? Gibts natürlich noch mehr Unterschiede – Insel ist ja nicht gleich Insel. Die unterschiedlichen „Nationalitäten“ fallen dabei noch am wenigsten ins Gewicht. Nein, Sizilien ist fast schon irgendwie eine Insel wie ein eigenes Festland. Es lebt irgendwie aus sich selber („Nüsse vom Ätna!!“ „Orangen vom Ätna!!“), zumindest scheint das so, wo Mallorca ganz offensichtlich sehr vom und von anderen lebt und seine liebe Not hat, zwischen all dem „anderen“ das „eigene“ irgendwie zu bewahren. Zu schnell boomen Orte wie Port de Pollença, und dies „Boomen“ besteht mehr aus dem Auf- und Abschwellen dieses kleinstädtischen Organismus mit den Jahreszeiten. Kommt der Sommer, wächst die Einwohnerzahl von Port de Pollenca mal eben aufs fünf- bis siebenfache, grob geschätzt. Kommt der Winter, reduziert sich das alles dann wieder auf die 8.000 tatsächlichen Einwohner. 

Es sind hauptsächlich Briten und Festlandsspanier, die hier ihre Ferienwohnungen haben oder Hotels buchen, die jetzt im Winter geschlossen, stillgelegt sind. So wie auch die Strandpromenade von Port de Pollença, wo nicht nur SUPERSPAR und HIMALAYAN SOUVENIR verrammelt sind. Sondern fast der ganze Ort. Nur bei den Immobilienmaklern in Port de Pollença geht abends das Licht nicht aus. Zu viele von ihnen am selben Ort sind untrügliches Zeichen, was auf dieser Insel für heftiges Kommen und Gehen herrscht. Und mancher unter ihnen brüstet sich gern damit, dass er diese oder jene Wohnung „nun schon zum fünften Mal verkaufe“. Und so bleiben sie merkwürdig unter sich, die Mallorquiner, wo Sizilien an vielen Orten „großstädtischer“ und gelegentlich auch echter „melting pot“ ist und der sizilianisch aussehende Kellner sich schnell als waschechter Albaner entpuppt.

Ja, das mit dem „verrammelt“, es hat dann aber auch wieder seine eigenen Reize. Das Meer gehört einem nun wirklich ganz allein. Liveaboards, Leute die hier den Winter auf dem Boot verbringen, gibt es in Port de Pollença kaum, auch im nahen Alcudia nicht, das nun wirklich mit einer großen Marina punkten könnte. Wer kommt, der bleibt nicht, anders als in Marina di Ragusa, jedenfalls nicht über den Winter. Der Hafenmeister in Port de Pollença blickt sehnend hinaus auf die Mole, auch die Strände hat man für sich allein, gerade mal ein Mensch mit Weitwinkel-Objektiv, der sich wie wir am Strand in der Dämmerung herumtreibt, auf der Suche nach eben jenen 15 Minuten, in der sich die Welt am Meer – Sommer wie Winter – in ganz besonderen Licht zeigt.

Restaurants haben meistens zu, im ein paar Kilometer entfernten Cala San Vicenc jedenfalls alle, der Ort ist nun wirklich verlassen. Und doch ein Traum in den purpur-, violett-, sowieso blau-Tönen, die sich alle, alle jetzt zeigen, wo die Sonne weit in unserem Rücken schon im Meer versunken ist.

In diesem Licht besehen versteht man manchen abstrakten Maler besser, dem die Welt nur noch als Aufeinandertreffen zweier Farbflächen erschien, aber das ist ja nun nicht nur im Winter so am Meer. Und das haben sie nun wirklich alle gemeinsam, die Orte am Mittelmeer, die ich im Winter bereist habe:  Die duftigen Wolken in der Luft. Die weichen Blautöne. Und mit ein wenig Glück auf der weiten Leinwand des Himmels einen zartrosa Strich, der sie trennt, die Farbflächen.
All das allein in der Stunde, wenn die Sonne sinkt, ist schon das Kommen wert. Und sie, die unzähligen weichen Blautöne: sie machen mir das wieder-Weggehen vom Meer schon heute schwer – egal ob Sizilien oder Mallorca.

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Was passiert, wenn das Leben die gewohnten Bahnen verlässt? 
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Merry Christmas!

Liebe Leser, wir senden euch die allerherzlichsten Grüße aus dem warmen Florida! Wir sind am 23. Dezember nach fast 1000 Seemeilen (seit Deltaville, VA) und effektiv drei Wochen permanenter Bewegung wieder in North Palm Beach angekommen. Hier im Little Lake…

Eine Art Weihnachtsgeschichte

Das Jahr neigt sich mal wieder dem Ende zu. Sabrina und ich sitzen in diesen Tagen so oft es geht zusammen und lassen die Zeit Revue passieren. Mama und Oma versorgen uns mit selbstgemachten Plätzchen in rauen Mengen und abends sorgen Räuchermännchen für eine gemütliche Atmosphäre. Es geht uns gut nach dem letzten Abenteuer und wir genießen diese freien Tage, bevor Sabrina Anfang Januar im neuen Job durchstartet und ich Teil 2 von „Mit Wind und Sonne um die Welt“ in Angriff nehmen werde.

2015 war für uns eines der turbulentesten Jahre. Der zweite Aufbruch ins Ungewisse, viel Arbeit an Eos und ein wunderschöner Sommer in Frankreich. Nach der ersten Euphorie dann der Dämpfer in der Biskaya und die anschließende Suche nach dem richtigen Weg. Auf den Jakobsweg sind wir dabei durch Zufall gekommen. Eben weil er direkt am Hafen vorbei geführt hat und weil wir durch eine Freundin wussten, was die Jakobsmuschel am Wegesrand zu bedeuten hat. Dass wir dann kurze Zeit später Eos in Port Medoc abschließen, mit Rucksack auf dem Rücken los laufen, unterwegs zwei Mountainbikes kaufen und nach 46 Tagen tatsächlich am Kap stehen, das war mit das Beste was uns passieren konnte.
Der Camino, der Jakobsweg, er hat uns eine Menge gegeben. So viel, dass wir selbst heute noch immer wieder Momente haben, in denen wir einzelne Details erst so richtig realisieren. Einfach, weil diese 46 Tage so voll waren mit Erlebnissen, Begegnungen, Bildern und verschiedenen Gefühlen. Ein Auf und Ab, nicht nur in Gestalt unglaublich vieler Höhenmeter, nein, vor allem eine Gefühlsachterbahn, ähnlich wie beim Fahrtensegeln. Mit einem Unterschied: Segeln ist für uns in erster Linie eine Herausforderung für den Kopf und dabei leicht für den Körper, was die Anstrengung anbelangt. Pilgern empfinden wir dagegen um 180° verdreht. Federleicht für die Psyche und dabei schwer für die Physis. Beides hat seine Reize. Bei beiden Arten des Reisens gibt es Licht und Schatten. Ein Freund von uns hat dabei treffend angemerkt: „Nun, wenn das auf dem Boot umgekehrt ist, auch daran kann man ja arbeiten, genau wie der Körper sich allmählich an schwere Arbeit gewöhnt.“
Das wird eine der Aufgaben für die nächste Zeit. Wird vermutlich etwas länger dauern. Aber besser, als Eos zu verkaufen und den Traum vielleicht für immer aufzugeben. Davon sind wir zum Glück mittlerweile ziemlich endgültig wieder ab.
Also werden wir Eos 2016 erst mal nach Hause holen! Weiter aus dem Fenster lehnen möchte ich mich an dieser Stelle noch nicht. Wir planen noch…

In der Zwischenzeit hat sich noch etwas etwas ereignet. Wir haben vor einigen Tagen eine Karte nach Elguero geschickt. Wir waren uns allerdings nicht sicher, ob sie überhaupt ankommen wird, denn adressiert hatten wir sie an „unsere Freunde in Elguero“. Auf der Karte war auch ein Foto von Sabrina und mir, wie wir am Kap stehen. Wer uns also gesehen hat, konnte vielleicht etwas damit anfangen, so unsere Hoffnung.

Vorgestern hatten wir dann eine wunderbare Nachricht im E-Mail Postfach. Unsere Postkarte hat den Weg zu unseren Freunden gefunden und wir haben Weihnachtsgrüße aus Elguero bekommen, jenem Ort, an dem wir eine so unglaublich große Gastfreundschaft neben dem Jakobsweg erlebt haben. Von dort, wo wir spät abends, ohne Aussicht auf einen Schlafplatz, als Fremde aufgetaucht sind. Als Fremde, die nicht mal richtig Spanisch konnten. Man hat in diesem kleinen Dorf damals alles in Bewegung gesetzt, um uns zu helfen. Am Ende haben wir den Schlüssel für das Gemeindehaus bekommen und hatten einen sicheren Schlafplatz für die Nacht.

Frohe Weihnachten … und für alle, die nicht Weihnachten feiern, ein paar schöne freie Tage.

Viel Spaß mit dem Videoupdate #21:

Video Nummer Zwei – Ein wenig Rückreisefeeling

Wir waren wir nicht untätig in der letzten Zeit

ebook_news

eBooks

Wir haben bei uns im Shop mit dem Verkauf von eBooks begonnen. Nicht zuletzt an Bord bieten eBooks im Vergleich zum gebundenen Buch viele Vorteile. Sie brauchen weniger Platz, denn sie lassen sich auf dem meist ohnehin vorhandenen Computer, Tablet oder Smartphone abspeichern. Darüber hinaus bieten sie je nach eBook Reader weitere Vorteile, wie Suchfunktionen, Lesezeichen oder Notizen. Wir möchten niemanden vom gebundenen Buch weg bringen, sind aber überzeugt davon, dass die Entwicklung auch beim Buch – ähnlich wie bei der Musik oder beim Film zunehmend zum digitalen Produkt gehen wird. Und da das Segeln bei den großen Playern wie Amazon, Apple, Google etc eher eine untergeordnete Rolle spielt und wir ihnen ohnehin nicht die „Segelwelt überlassen“ wollen, erweitern wir unseren „Online Segel Kiosk“ um eBooks rund um das Thema Segeln. Neben diversen Filmen werden wir in 2016 rund 20 neue eBooks veröffentlichen.

Übrigens für alle, die es interessiert, wir geben wie bei unseren angebotenen Filmen 80% der Nettoerlöse an unsere Autoren, Filmemacher und Lizenzgeber weiter. Gleichzeitig muss sich niemand exklusiv an segel-filme binden. Wir glauben, das ist wirklich fair.

navionics

Seekarten

Dem ein oder anderen dürfte es aufgefallen sein. In unserer „Häfen & Ankern“ Sektion lassen sich jetzt neben den Google Karten auch Navionics Seekarten anwählen. Natürlich setzt das eine Internetverbindung voraus, aber die ist ja immer häufiger vorhanden. Einfach in der „Häfen & Ankern“ Sektion oben links auf der Karte die „Nautical Carts“ anwählen. Perspektivisch werden wir eine webbasierte Navigationslösung anbieten.

guido_episode_2

sailing-films.com

Ausserdem sind wir mit unserer englischsprachigen Seite online gegangen. Natürlich ist dort im Vergleich zu segel-filme derzeit noch weniger Content vorhanden, aber wir haben vor, dies peu á peu zu ändern. Sollte dies zufällig jemand lesen, der des Englischen souverän mächtig ist und – wie wir – Spaß am Segeln, Filmen und an der Filmproduktion hat, sollte er/sie uns ruhig mal kontaktieren.

Und bitte nicht wundern, wir benutzen auf segel-filme kein Flash mehr, sondern stattdessen auch in der Desktopansicht nur noch HTML. Auf Grund der ständigen Flash Sicherheitslücken war dieser Schritt überfällig.

Ansonsten bleibt es dabei, wir wünschen entspannte Feiertage und einen guten Rutsch.

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„Warum machen wir das eigentlich?“

Liebe Leser, wir haben mal wieder einen neuen Blogeintrag auf YACHT.de gepostet. Hier findet ihr den direkten Link dorthin: KLICK Übrigens: Seit vergangenem Mittwoch ist die neue YACHT 01/2016 am Kiosk, mit „Maverick too“ auf dem Titel! Nach dem ersten Jahr…

Drei Tage, drei Videos

Fangen wir an mit einem Rückblick auf den Botafumeiro in Santiago. Für uns war die Atmosphäre nach dem langen Weg ziemlich ergreifend.

Menschen am Meer:

Was nun folgt, mag möglicherweise für den ein oder anderen trostlos sein. Aber wie vieles im Leben ist das nur eine Frage der Perspektive.

Nehmen wir mal das Bild oben: Ich habe es aufgenommen heute Nachmittag, als gegen Viertel vor fünf die Sonne unterging, in Punta Secca, wohin ich nun fast jeden Abend streune, weil sich da die Südküste Siziliens nach Westen weitet. Und sich plötzlich der Blick auf die untergehende Sonne bietet. Punta Secca im Winter also, …

am heutigen 17. Dezember, bei Sonnenuntergang. Vier verlassene Häuser irgendwo in Südsizilien, verrammelt vor den Südstürmen, die in den kommenden Wochen unweigerlich hier fegen werden. Vier Häuser, die sich wie vier Alte in ihrer Einsamkeit aneinanderschmiegen, als wollten Sie sich Trost zusprechen. Der Winter am Meer, auf dem Boot, er kann schon ganz schön trostlos sein. Oder?

Derselbe Ort, derselbe Augenblick: Ich habe mich lediglich einmal im Halbkreis um mich selber gedreht, und schaue jetzt nach Westen, aufs Meer, statt auf die einsamen Häuser. Punta Secca, wie 

ich es nie vergessen werde. Und damit sind wir auch schon beim Thema: Warum ich im Winter so gerne am Meer bin? Warum ich im Winter gerne auf dem Boot lebe?

Aber lassen wir erst einmal ein paar andere Menschen zu Wort kommen. Menschen, die ich hier getroffen und kennengelernt habe, und die jetzt im Winter genauso wie ich auf dem Boot leben. 

1. Julia, aus Kanada, 52.
Im Hafen von Marina di Ragusa überwintern derzeit etwa 50 Langfahrtsegler. Schweden, Holländer, Kanadier, Briten. Meist Paare. Man trifft sich ein-, zweimal die Woche. Zum Beispiel vergangenen Sonntag, wo die Schweden das Lucienfest feierten. Und alle anderen einluden zu Punsch und Selbstgebackenem. Oder gestern Abend, als das Marina-Restaurant für die Segler italienische Schweinshaxe offerierte. Dabei lernte ich Julia* (Name geändert) kennen. Und über der italienischen Schweinshaxe, die im Kartoffelbett geschmort auf den Teller kam und eine Offenbarung war, ging das Gespräch zwischen Julia und mir um das Thema „Jetzt auf dem Boot“. Julia ist mit ihrem Mann Peter erst seit kurzem hier in Marina di Ragusa. Sie ist Kanadierin aus Montreal, 52. Und bis letztes Jahr hat sie dort im Management einer kanadischen Bankengruppe gearbeitet. Alles war ok – doch irgendwas fehlte im Leben. Also begann sie vor einigen Jahren, zu segeln. Machte wilde Sachen: Von Nordkanada zusammen mit Peter die Westküste hinunter nach Californien – kein Spaß in der Kälte und den Stürmen Nordkanadas. Aber es war ihrer beider Ding. 
Irgendwann hat sie im vergangenen Jahr gekündigt. Das verstand ihr Boß so gar nicht. Und ging mit Peter auf die Suche nach einem Boot. Sie hatten ein Bestimmtes im Sinn, eines, das weltweit nur 28 mal gebaut wurde – und hier in Marina di Ragusa fanden sie es. Und nun sind beide hier. Auch wenn sie noch nicht wissen, wohin ihre Reise gehen wird, wie weit. „Es ist so phantastisch schön hier“, sagt Julia, „und eigentlich genieße ich jeden Tag, bevor wir in einigen Wochen für einige Zeit zurück nach Kanada gehen“. Warum Sie längere Zeit von dort weggehen will? Julia meint, dass sie ihren Job schon sehr geliebt hat. „Ich habe viel gearbeitet. Und gerne. Aber zuhause ist das irgendwie, als wäre etwas in Dich eingraviert. ‚Sei ehrgeizig‘. ‚Sei erfolgreich‘. ‚Arbeite hart‘. Es ist wie eine Gravur, die wir nicht loswerden. Aber hier am Meer auf dem Boot: Da werde ich sie los.“

2. Juran, aus Schweden, 74. 
Mein Nachbar Juran ist Schwede. Juran ist 74 und lebt mit der quirligen Eileen hier in Marina di Ragusa auf dem Boot neben Levje. Am Samstag wird Juran zusammen mit Eileen nach Schweden reisen, für ein paar Wochen, vor allem um seine Enkel zu sehen. Warum er denn nicht in Schweden bliebe, bei Kindern und Enkeln, habe ich ihn vor ein paar Tagen gefragt. Und er erzählt mit sanfter Stimme: „Ich bin jetzt seit 22 Jahren unterwegs auf diesem Boot. Ich habe Elektronik-Entwicklung gemacht und Beratung für die Industrie, es wurde immer mehr und immer mehr. Irgendwann hatte ich genug davon, nur immer getrieben zu sein. Da bin ich mit 52 los.“ Und warum er heute mit 74 nicht nach Schweden zurückkehre, zu seinen Kindern und Enkeln? Juran denkt einen Moment nach. „Es ist gut, meine Enkel zu sehen. Aber es tut mir einfach sehr weh, zu beobachten, wie sehr meine Kinder und Enkel einfach im Rattenkäfig des Daily Life stecken und leiden. Auch wenn Schweden meine Heimat ist: Ich kann da nicht mehr zurück.“

3. Angelika Gebhard aus Deutschland.
Angelika Gebhard ist die Frau des 2013 verstorbenen Weltumseglers Rollo Gebhard, dessen acht Bücher demnächst bei millemari. in neuer Überarbeitung erscheinen werden. Mit ihrem Mann segelte Angelika Gebhard sechs Jahre um die Welt – es war ihr erster Törn überhaupt, und die Route hatte es in sich. Von Deutschland nach USA – aber nicht über die Kanaren, sondern über Island und Grönland nach New York. Von der Südsee mal einfach nach Alaska. Zurück von der Südsee nonstop nach Emden. 
Bei unserem zweiten Gespräch erzählt Angelika Gebhard über diese Jahre und zieht folgendes Resumee: „Wissen Sie: Es ist ja nicht so, dass Segeln einen Menschen wirklich verändern würde. Man bleibt doch derselbe. Was sich aber ändert, ist: Wie man manche Dinge sieht. Zum Beispiel ‚Reichtum‘. Reichtum ist nicht, was man besitzt. Reichtum ist, zu wissen, was man nicht braucht.“ 

4. Die Kartenspieler von Punta Secca.

In der Zwischenzeit ist es dunkel geworden in Punta Secca. Der Leuchtturm, den ich schon im vorigen Post beschrieb, wirft sein Licht in die Nacht. Die Bar LA PICCOLA OASI darunter ist schon dunkel. Zwei, drei Grüppchen von Männern, Fischer augenscheinlich, stehen auf der Piazza herum, palavern im Dunkel. Und auch die Kartenspieler, über die ich schrieb, sitzen am selben Platz. Ich getraue mich nicht, die vier, auch sie wohl Fischer, anzusprechen, so vertieft sind sie in ihr Spiel. Aber wenn ich sie fragen würde, was um Himmels willen sie denn in einer Dezembernacht am Meer in Wollmützen draussen sein und ausgerechnet in der Kälte Kartenspielen lässt: Dann bin ich mir fast sicher, dass ihre Antwort in dürren Worten nicht so verschieden wäre von dem, was Angelika Gebhard über die Sicht auf die Welt sagte.

Belassen wir es zunächst bei diesen Antworten. Und während ich jetzt in meine Segeljacke gehüllt die nächtliche Hafenpromenade von Marina di Ragusa entlangschlendere und nur die Wellen höre, die von Malta und Afrika heranrauschen, denke ich mir: Schon gut so, wie die Welt gerade ist.
                                 __________________________________________________

Soeben bei millemari. erschienen:


Sehenswerte Bilder und Texte aus diesem Buch haben wir 
auf unserer millemari.-Bestellseite für Sie zusammengestellt. 
Klicken Sie rein.

Menschen am Meer: Warum manche Menschen im Winter gerne auf dem Boot und am Meer leben. Vier Antworten.

Was nun folgt, mag möglicherweise für den ein oder anderen trostlos sein. Aber wie vieles im Leben ist das nur eine Frage der Perspektive.

Nehmen wir mal das Bild oben: Ich habe es aufgenommen heute Nachmittag, als gegen Viertel vor fünf die Sonne unterging, in Punta Secca, wohin ich nun fast jeden Abend streune, weil sich da die Südküste Siziliens nach Westen weitet. Und sich plötzlich der Blick auf die untergehende Sonne bietet. Punta Secca im Winter also, am heutigen 17. Dezember, bei Sonnenuntergang. Vier verlassene Häuser irgendwo in Südsizilien, verrammelt vor den Südstürmen, die in den kommenden Wochen unweigerlich hier fegen werden. Vier Häuser, die sich wie vier Alte in ihrer Einsamkeit aneinanderschmiegen, als wollten Sie sich Trost zusprechen. Der Winter am Meer, auf dem Boot, er kann schon ganz schön trostlos sein. Oder?

Derselbe Ort, derselbe Augenblick: Ich habe mich lediglich einmal im Halbkreis um mich selber gedreht, und schaue jetzt nach Westen, aufs Meer, statt auf die einsamen Häuser. Punta Secca, wie 

ich es nie vergessen werde. Und damit sind wir auch schon beim Thema: Warum ich im Winter so gerne am Meer bin? Warum ich im Winter gerne auf dem Boot lebe?

Aber lassen wir erst einmal ein paar andere Menschen zu Wort kommen. Menschen, die ich hier getroffen und kennengelernt habe, und die jetzt im Winter genauso wie ich auf dem Boot leben. 

1. Julia, aus Kanada, 52.
Im Hafen von Marina di Ragusa überwintern derzeit etwa 50 Langfahrtsegler. Schweden, Holländer, Kanadier, Briten. Meist Paare. Man trifft sich ein-, zweimal die Woche. Zum Beispiel vergangenen Sonntag, wo die Schweden das Lucienfest feierten. Und alle anderen einluden zu Punsch und Selbstgebackenem. Oder gestern Abend, als das Marina-Restaurant für die Segler italienische Schweinshaxe offerierte. Dabei lernte ich Julia* (Name geändert) kennen. Und über der italienischen Schweinshaxe, die im Kartoffelbett geschmort auf den Teller kam und eine Offenbarung war, ging das Gespräch zwischen Julia und mir um das Thema „Jetzt auf dem Boot“. Julia ist mit ihrem Mann Peter erst seit kurzem hier in Marina di Ragusa. Sie ist Kanadierin aus Montreal, 52. Und bis letztes Jahr hat sie dort im Management einer kanadischen Bankengruppe gearbeitet. Alles war ok – doch irgendwas fehlte im Leben. Also begann sie vor einigen Jahren, zu segeln. Machte wilde Sachen: Von Nordkanada zusammen mit Peter die Westküste hinunter nach Californien – kein Spaß in der Kälte und den Stürmen Nordkanadas. Aber es war ihrer beider Ding. 
Irgendwann hat sie im vergangenen Jahr gekündigt. Das verstand ihr Boß so gar nicht. Und ging mit Peter auf die Suche nach einem Boot. Sie hatten ein Bestimmtes im Sinn, eines, das weltweit nur 28 mal gebaut wurde – und hier in Marina di Ragusa fanden sie es. Und nun sind beide hier. Auch wenn sie noch nicht wissen, wohin ihre Reise gehen wird, wie weit. „Es ist so phantastisch schön hier“, sagt Julia, „und eigentlich genieße ich jeden Tag, bevor wir in einigen Wochen für einige Zeit zurück nach Kanada gehen“. Warum Sie längere Zeit von dort weggehen will? Julia meint, dass sie ihren Job schon sehr geliebt hat. „Ich habe viel gearbeitet. Und gerne. Aber zuhause ist das irgendwie, als wäre etwas in Dich eingraviert. ‚Sei ehrgeizig‘. ‚Sei erfolgreich‘. ‚Arbeite hart‘. Es ist wie eine Gravur, die wir nicht loswerden. Aber hier am Meer auf dem Boot: Da werde ich sie los.“

2. Juran, aus Schweden, 74. 
Mein Nachbar Juran ist Schwede. Juran ist 74 und lebt mit der quirligen Eileen hier in Marina di Ragusa auf dem Boot neben Levje. Am Samstag wird Juran zusammen mit Eileen nach Schweden reisen, für ein paar Wochen, vor allem um seine Enkel zu sehen. Warum er denn nicht in Schweden bliebe, bei Kindern und Enkeln, habe ich ihn vor ein paar Tagen gefragt. Und er erzählt mit sanfter Stimme: „Ich bin jetzt seit 22 Jahren unterwegs auf diesem Boot. Ich habe Elektronik-Entwicklung gemacht und Beratung für die Industrie, es wurde immer mehr und immer mehr. Irgendwann hatte ich genug davon, nur immer getrieben zu sein. Da bin ich mit 52 los.“ Und warum er heute mit 74 nicht nach Schweden zurückkehre, zu seinen Kindern und Enkeln? Juran denkt einen Moment nach. „Es ist gut, meine Enkel zu sehen. Aber es tut mir einfach sehr weh, zu beobachten, wie sehr meine Kinder und Enkel einfach im Rattenkäfig des Daily Life stecken und leiden. Auch wenn Schweden meine Heimat ist: Ich kann da nicht mehr zurück.“

3. Angelika Gebhard aus Deutschland.
Angelika Gebhard ist die Frau des 2013 verstorbenen Weltumseglers Rollo Gebhard, dessen acht Bücher demnächst bei millemari. in neuer Überarbeitung erscheinen werden. Mit ihrem Mann segelte Angelika Gebhard sechs Jahre um die Welt – es war ihr erster Törn überhaupt, und die Route hatte es in sich. Von Deutschland nach USA – aber nicht über die Kanaren, sondern über Island und Grönland nach New York. Von der Südsee mal einfach nach Alaska. Zurück von der Südsee nonstop nach Emden. 
Bei unserem zweiten Gespräch erzählt Angelika Gebhard über diese Jahre und zieht folgendes Resumee: „Wissen Sie: Es ist ja nicht so, dass Segeln einen Menschen wirklich verändern würde. Man bleibt doch derselbe. Was sich aber ändert, ist: Wie man manche Dinge sieht. Zum Beispiel ‚Reichtum‘. Reichtum ist nicht, was man besitzt. Reichtum ist, zu wissen, was man nicht braucht.“ 

4. Die Kartenspieler von Punta Secca.

In der Zwischenzeit ist es dunkel geworden in Punta Secca. Der Leuchtturm, den ich schon im vorigen Post beschrieb, wirft sein Licht in die Nacht. Die Bar LA PICCOLA OASI darunter ist schon dunkel. Zwei, drei Grüppchen von Männern, Fischer augenscheinlich, stehen auf der Piazza herum, palavern im Dunkel. Und auch die Kartenspieler, über die ich schrieb, sitzen am selben Platz. Ich getraue mich nicht, die vier, auch sie wohl Fischer, anzusprechen, so vertieft sind sie in ihr Spiel. Aber wenn ich sie fragen würde, was um Himmels willen sie denn in einer Dezembernacht am Meer in Wollmützen draussen sein und ausgerechnet in der Kälte Kartenspielen lässt: Dann bin ich mir fast sicher, dass ihre Antwort in dürren Worten nicht so verschieden wäre von dem, was Angelika Gebhard über die Sicht auf die Welt sagte.

Belassen wir es zunächst bei diesen Antworten. Und während ich jetzt in meine Segeljacke gehüllt die nächtliche Hafenpromenade von Marina di Ragusa entlangschlendere und nur die Wellen höre, die von Malta und Afrika heranrauschen, denke ich mir: Schon gut so, wie die Welt gerade ist.
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Soeben bei millemari. erschienen:


Sehenswerte Bilder und Texte aus diesem Buch haben wir 
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Betthupferl

Vor kurzem auf Eos…

In einer Nacht hab ich schlecht geschlafen. Kurz nach 0 Uhr war ich wieder wach. Rumwälzen hilft ja meistens nix, also schau doch mal nach draußen, dachte ich mir.
Bin leise aus der Koje gekrabbelt, während Sabrina tief und fest geschlummert hat. Danach noch den Niedergang geöffnet und siehe da, ein sternenklarer Himmel. Dazu kein Schwell im Hafen und absolut windstill. Könnte heute klappen, mit dem Astrofoto von Bord.
Das schwierige dabei ist, man muss lange belichten, um genug Sternenlicht auf den Chip der Kamera zu bekommen und ein Boot bewegt sich auch im Hafen eigentlich immer irgendwie. Das führt dann meistens zu verwackelten Fotos. Heute Nacht waren die Bewegungen aber sehr sehr gering und nach wenigen Fehlversuchen hatte ich einige brauchbare Fotos auf der Speicherkarte. Im ersten Bild waren es zwei mal 2 Sekunden bei ISO 12800, im zweiten Bild 5 mal 2 Sekunden, die mittels Bildbearbeitung später überlagert wurden, um das Rauschen zu verringern.
Die beiden Bilder geben recht gut den visuellen Eindruck wieder, den man an der dunklen Atlantikküste hat, wenn man von Deck aus nach oben schaut.

2015-12-11 Eos - Astrofoto Port Medoc 1