KOMMENTAR ZUR MEINUNG VON JOHANNES ERDMANN
K.o.-Kriterien Autopilot
Ich danke für den Hinweis auf den Yachting World Artikel mit der Statistik zur ARC 23, an der gut 250 Yachten teilnahmen:
1. Die Statistik dokumentiert: Von 230 Yachten, die an der Befragung zum Thema Autopilot/Windsteueranlage teilnahmen, segelten 5 handgesteuert. Die restlichen 225 hatten einen Autopiloten. 33 Teilnehmer waren mit Autopiloten und Windfahnensteuerung unterwegs.
2. Bei 75 von 225 Autopiloten gab es Probleme, wurde unterwegs gebastelt. Das sind 33 Prozent.
3. Der Autopilot eines mittelgroßen Fahrtenbootes braucht je nach Seegang, Kursstabilität überschlägig 3 – 5 Ah. Das sind 72 – 120 Ah in 24 Stunden, soweit der Autopilot nicht zum Stromsparen vorübergehend abgeschaltet wird. Der Energiebedarf einer längeren Seereise ist leicht auszurechnen. Wäre schön, wenn jemand mit aus eigener Erfahrung gewonnenen Messwerten etwas zum Thema Strombedarf Autopilot beiträgt.
4. Budget Auto- und Windsteueranlage: Von den zuvor in den Kommentaren genannten Zahlen ausgehend kostet ein Autopilot doppelt bis 3 x so viel wie eine Windsteueranlage (ohne Budget für die als Ersatzteil mitgeführte zweite Mechanik des Autopiloten).
5. Soweit ich es verstehe arbeitet eine Windsteueranlage für Jahrzehnte nahezu wartungsfrei. Der Aufwand für den Betrieb eines Autopiloten (Beschaffung und Einbau von Neuteilen) ist ungleich höher. Mangels eigener Erfahrung weiß ich nicht, wie oft da repariert wird und welche Kosten über einen längeren Zeitraum entstehen.
6. Es geht für Langfahrtsegler darum, die jeweiligen Themen an Bord dauerhaft sicher, sprich ohne Hotline zum örtlichen Techniker und endlose Rechnungen zum gepfefferten Stundensatz zu lösen. Sicher heißt bewährt und einfach:
Das wäre – siehe 33 % AP-Probleme beim ARC 33 – für mich neben den Anschaffungskosten und der ungewissen Folge- = Systemkosten das K.o.-Kriterium beim Autopiloten.
Martin Hager