Kategorie: Luvgier

Folge 7 – Luftloses Kajak und selbstaufbauendes Zelt

VIDEO – Episode 7 der Vorbereitungen

Auf der BOOT hatte ich spontan ein aufblasbares Kajak zum Sofort-unter-den-Arm-klemmen Preis erstanden. Schon im Messebus zum Auto hatte ich dabei ein gutes Gefühl. Ein komplettes Kajak To-Go war nun mein eigen. Ideal für den Transport auf einem 28 Fuss Segelboot, auf dem der Stauraum gut genutzt sein will. Oder auch einfach für den Wochenendtrip entlang der Schlei, mit Rücktransport in Bus oder Ausflugsboot. Nun stand der erste Testaufbau an, ein Runde auf der Alster steht noch aus. Zusammen mit dem Kajak testete ich dann auch gleich mein Campingequipment. Einiges davon stammt noch aus guten Motorradtourtagen, einiges habe ich neu dazugekauft. 

Doch der Reihe nach:
Beim Aufpumpen des Kajaks passt erstens der Anschluss der Pumpe nur so halb, dann zerbricht direkt das Gehäuse. Amazonkauf mit Blick aufs Geld. Ärgerlich, aber daher der Vorabtest. So bleibt das Boot recht luftlos, aber es reicht für den ersten Eindruck. Das Paddel kommt mir etwas kurz vor, das muss ich noch im echten Einsatz prüfen. Und mein Zelt hat eine etwas ungünstige Form. Mein Boot sieht damit aus wie ein AWACS Flieger. Hier muss noch ein wasserdichte Verpackung her, damit die Befestigung so sinnvoll ist.  Im Boot ist genügend Stauraum vorhanden, und es ist wirklich einfach aufzubauen. Toll. Handecholot und Segel (ja, es gibt ein Kajaksegel für raume Winde) müssen allerdings auch noch im Praxistest bestehen. 

Die Outdoorausrüstung überzeugt mich dagegen voll und ganz. Das Zelt springt von alleine auf seinen Platz und baut sich selbst auf. Ein paar Heringe in den Boden und fertig. Selbstaufblasende Schlafmatte und Minischlafsack vervollständigen das Equpment. Da hat sich echt einiges getan in den letzten Jahren. So passt dann sogar ein Kopfkissen in meine „Schlaftasche“. Kochgeschirr und Besteck sind nichts besonderes. Sehr gut ist aber mein SupaDupa-Benzinkocher. Ich weiss gar nicht mehr, wann ich mir den mal gegönnt habe. Aber er läuft wie eine Eins. Nachdem ich auf einer Messe in Rostock einen Vortrag von Jörg Knorr gesehen habe, gegen den mir meine erlebten Abenteuer winzig erscheinen,  habe ich richtig Lust auf paddeln und zelten bekommen. Heute haben wir uns dann sogar verabredet um ein wenig Erfahrungen auszutauschen. Träumer unter sich. Viele Parallelen zeigten sich in Lebenslauf und Entscheidungen. Beide tragen wir wohl das Abenteuergen in uns.

Meine letzten Auftritte und Vorträge sind gehalten, jetzt geht der Blick nur noch auf die Abreise. Arzt und Zahnarzttermine stehen noch an und diverser medizinischer Kleinkram der noch mit an Bord kommt. Für sechs Monate muss man doch schon anders planen. 

Langsam wird es ernst.

Folge 7 – Luftloses Kajak und selbstaufbauendes Zelt

VIDEO – Episode 7 der Vorbereitungen

Auf der BOOT hatte ich spontan ein aufblasbares Kajak zum Sofort-unter-den-Arm-klemmen Preis erstanden. Schon im Messebus zum Auto hatte ich dabei ein gutes Gefühl. Ein komplettes Kajak To-Go war nun mein eigen. Ideal für den Transport auf einem 28 Fuss Segelboot, auf dem der Stauraum gut genutzt sein will. Oder auch einfach für den Wochenendtrip entlang der Schlei, mit Rücktransport in Bus oder Ausflugsboot. Nun stand der erste Testaufbau an, ein Runde auf der Alster steht noch aus. Zusammen mit dem Kajak testete ich dann auch gleich mein Campingequipment. Einiges davon stammt noch aus guten Motorradtourtagen, einiges habe ich neu dazugekauft. 

Doch der Reihe nach:
Beim Aufpumpen des Kajaks passt erstens der Anschluss der Pumpe nur so halb, dann zerbricht direkt das Gehäuse. Amazonkauf mit Blick aufs Geld. Ärgerlich, aber daher der Vorabtest. So bleibt das Boot recht luftlos, aber es reicht für den ersten Eindruck. Das Paddel kommt mir etwas kurz vor, das muss ich noch im echten Einsatz prüfen. Und mein Zelt hat eine etwas ungünstige Form. Mein Boot sieht damit aus wie ein AWACS Flieger. Hier muss noch ein wasserdichte Verpackung her, damit die Befestigung so sinnvoll ist.  Im Boot ist genügend Stauraum vorhanden, und es ist wirklich einfach aufzubauen. Toll. Handecholot und Segel (ja, es gibt ein Kajaksegel für raume Winde) müssen allerdings auch noch im Praxistest bestehen. 

Die Outdoorausrüstung überzeugt mich dagegen voll und ganz. Das Zelt springt von alleine auf seinen Platz und baut sich selbst auf. Ein paar Heringe in den Boden und fertig. Selbstaufblasende Schlafmatte und Minischlafsack vervollständigen das Equpment. Da hat sich echt einiges getan in den letzten Jahren. So passt dann sogar ein Kopfkissen in meine „Schlaftasche“. Kochgeschirr und Besteck sind nichts besonderes. Sehr gut ist aber mein SupaDupa-Benzinkocher. Ich weiss gar nicht mehr, wann ich mir den mal gegönnt habe. Aber er läuft wie eine Eins. Nachdem ich auf einer Messe in Rostock einen Vortrag von Jörg Knorr gesehen habe, gegen den mir meine erlebten Abenteuer winzig erscheinen,  habe ich richtig Lust auf paddeln und zelten bekommen. Heute haben wir uns dann sogar verabredet um ein wenig Erfahrungen auszutauschen. Träumer unter sich. Viele Parallelen zeigten sich in Lebenslauf und Entscheidungen. Beide tragen wir wohl das Abenteuergen in uns.

Meine letzten Auftritte und Vorträge sind gehalten, jetzt geht der Blick nur noch auf die Abreise. Arzt und Zahnarzttermine stehen noch an und diverser medizinischer Kleinkram der noch mit an Bord kommt. Für sechs Monate muss man doch schon anders planen. 

Langsam wird es ernst.

Folge 6 – Warten auf besseres Wetter

Die Reisevorbereitungen gehen weiter

In diesem Videobeitrag erzähle ich etwas über die Vorbereitungen zur Reise, die durch Arbeit und Wetter stark gebremst wurden. Ab nächster Woche geht es daher mit Vollgas an die Arbeit.

Folge 6 – Warten auf besseres Wetter

Die Reisevorbereitungen gehen weiter

In diesem Videobeitrag erzähle ich etwas über die Vorbereitungen zur Reise, die durch Arbeit und Wetter stark gebremst wurden. Ab nächster Woche geht es daher mit Vollgas an die Arbeit.

Folge 5 – O-Töne der Experten


 Im Dänischen Nationalarchiv

Heute gibt es einen kleinen Einblick in die Dreharbeiten zu „Salz & Erde“. Zweimal aus Kopenhagen. Denn dort hatte ich im letzten Jahr bereits drei Drehtage verbracht. Zunächst ein Auschnitt aus dem Interview mit Esben Jessen, dem Skipper des Wikingerschiffsnachbaus „Ottar“. Mehr Experte geht nicht. Esben ist schon einige Male mit der Ottar über die Nordsee gefahren und hat dabei häufig nur mit den Navigationsmitteln der Wikinger gearbeitet. In dem fast zweistündigen Interview gibt er mir eine derartige Fülle an wertvollen Informationen, das es ein paar Tage dauert diese alle zu verstehen. Von der Anwendung ganz zu schweigen. In diesem Ausschnitt erzählt Esben über die Sonne als wichtigstes Hilfsmittel zur Navigation der Wikinger und die Hinweise in den Sagas darauf, die aber alles andere als eindeutig sind. 

 Esben Jessen im Interview

Der zweite Ausschnitt zeigt den Archivar und Experten Michael Gelting im Dänischen Nationalarchiv. Er präsentierte mir das Manuskript aus dem 13. Jhdt. und gab mir eine Fülle von Erklärungen dazu. Das Buch ist voller Geheimnisse und trotz seiner umfangreichen Antworten blieben viele Fragen offen. Seine Attitüde und sein Vortrag passten ganz hervorragend zu dem Thema und ich hätte ihn nicht besser casten können. Seine Wissen war schier unerschöpflich und auch hier muss ich mich durch 60 Minuten Interview wühlen um die wirklich spannenden Stellen zu finden. Ich drehe ja einen Abenteuer/Doku Film und keine wissenschaftliche Abhandlung. 

 Michael Gelting im Interview

Folge 6 – O-Töne der Experten


 Im Dänischen Nationalarchiv

Heute gibt es einen kleinen Einblick in die Dreharbeiten zu „Salz & Erde“. Zweimal aus Kopenhagen. Denn dort hatte ich im letzten Jahr bereits drei Drehtage verbracht. Zunächst ein Auschnitt aus dem Interview mit Esben Jessen, dem Skipper des Wikingerschiffsnachbaus „Ottar“. Mehr Experte geht nicht. Esben ist schon einige Male mit der Ottar über die Nordsee gefahren und hat dabei häufig nur mit den Navigationsmitteln der Wikinger gearbeitet. In dem fast zweistündigen Interview gibt er mir eine derartige Fülle an wertvollen Informationen, das es ein paar Tage dauert diese alle zu verstehen. Von der Anwendung ganz zu schweigen. In diesem Ausschnitt erzählt Esben über die Sonne als wichtigstes Hilfsmittel zur Navigation der Wikinger und die Hinweise in den Sagas darauf, die aber alles andere als eindeutig sind. 
 

 Esben Jessen im Interview

Der zweite Ausschnitt zeigt den Archivar und Experten Michael Gelting im Dänischen Nationalarchiv. Er präsentierte mir das Manuskript aus dem 13. Jhdt. und gab mir eine Fülle von Erklärungen dazu. Das Buch ist voller Geheimnisse und trotz seiner umfangreichen Antworten blieben viele Fragen offen. Seine Attitüde und sein Vortrag passten ganz hervorragend zu dem Thema und ich hätte ihn nicht besser casten können. Seine Wissen war schier unerschöpflich und auch hier muss ich mich durch 60 Minuten Interview wühlen um die wirklich spannenden Stellen zu finden. Ich drehe ja einen Abenteuer/Doku Film und keine wissenschaftliche Abhandlung. 

 Michael Gelting im Interview

Meine Bordapotheke für 6 Monate auf der Ostsee

 
Gerade bin ich dabei mir eine Bordapotheke zusammenzustellen und ich denke, das Thema könnte doch für den einen oder anderen auch interessant sein. Hier also meine Überlegungen dazu:

Der Ansatz: „Was könnte alles passieren?“ würde mich zu weit führen. Es ist einfach nicht sinnvoll sich gegen alle Eventualitäten ausrüsten zu wollen. Es gibt ja im Bereich der Ostsee auch keine Spots, an denen ich tagelang ohne Hilfe ausharren müsste. 

Ein paar Stunden können es hingegen aber schon mal werden. Dazu kommt noch, dass ich überwiegend alleine unterwegs sein werde.

Ich fange also mal ganz anders an, and die Sache heranzugehen. Was wird also sehr wahrscheinlich passieren?

Zunächst die
Individuellen oder rezeptpflichtigen Mittel
bei mir
Migränemittel
und
Kontaktlinsenlösung

Kopfschmerzen
Kommt eben immer mal vor. Dagegen helfen
Aspirin
Paracetamol
Aspirin ist dann auch noch bei einem leichten Herzinfarkt wirksam und könnte in der Tat den Zeitraum bis zum Eintreffen der Rettungskräfte verlängern. Das gehört aber in die Abteilung hoffentlich unwahrscheinlich.

Erkältung oder grippaler Infekt
Irgendwann fängt man sich immer etwas ein. Wobei ich 2014 auch komplett ohne Erkältung unterwegs war, was an der Einsamkeit der Schären gelegen haben mag. Gegen die Symptome helfen
Nasenspray
ACC Schleimlöser
Halsschmerztabletten
Und ein Mittel aus der Türkei namens
Tülolhot (entspricht unserem Wick Medinait)
Zum Gesundschlafen
Aspirin und Paracetamol habe ich ja eh schon auf der Liste um Fieber zu senken

Kleine Schnitt-, Scheuer- und Quetschverletzungen
Irgendetwas passiert ja immer. Eine Schot rauscht durch die Hand. Man klemmt sich an der Winsch. Schneidet sich beim Kochen. Das Wichtigste ist dabei eigentlich nur das sich die Wunde nicht infiziert. Mein Geheimmittel dafür
Hansaplast Sprühpflaster
Betaisodona Jodsalbe
als Tipp über erhalten habe ich auch
Wasserstoffperoxid 3% (statt Jod)
Je nach Wunde lasse ich sie zu Ende bluten, gebe etwas Jod drauf oder bade in einem warmen Bad mit etwas Jod und versiegele mit Sprühpflaster. Das desinfiziert gleichzeitig und schützt die Wunde. Bei kleinen Wunden reicht das Sprühpflaster daher oft schon. Dann kommt ein schützendes
Pflaster in verschiedene Größen oder
Verbandmaterial in verschiedenen Größen drauf. Das reicht eigentlich fast immer.

Größere Schnitt- und Quetschverletzungen
Im Prinzip wie oben nur das man zur Blutstillung eventuell
Wundauflagen
Mullbinden
Dreiecktücher
für einen Druckverband benötigt.
und als weitere Tipp habe ich über facebook erhalten
CELOX Gauze 
Sinnvoll wäre dann eventuell auch ein Klammergerät oder Nadel und Faden. Da ich das bei mir selbst aber schon sehr schwierig fände, nehme ich
Sekundenkleber
Damit bekommt man auch größere Wunden erst einmal geschlossen und zu einem Arzt muss ich dann sowieso.
Als weiteren Tipp habe ich gerade
SteriStrips
erhalten. 

Brandverletzungen
Spirituskocher, Campingkocher, Bordgrill. Irgendwann passiert auch hier etwas. Üblicherweise in Form einer Brandblase. Die ich relativ schnell öffne und dann damit verfahre wie bei kleinen Wunden.
Hilfreich ist hier bei größeren Stellen dann auch eine
Wund- und Heilsalbe von Bepanthen

Durchfall oder Erbrechen
Kochen an Bord. Keine optimale Kühlung. Wasser vom Steg. Die Klassiker
Immodium
Kohletabletten
Elotrans
(Zum Ersatz von Elektrolyten und hilft auch gegen Unterzuckerung)
sind dabei

Bindehautreizung, Gerstenkorn
Stundenlanger Zug um die Augen auf dem Wasser. Da kann auch das schnell passieren. Dagegen helfen saubere Hände und
Posiformin

Steifer Nacken
Gleiches Thema. Zug und einseitiger Blick nach vorne können diesen auslösen
ABC-Salbe
kann etwas Linderung verschaffen

Aufgesprungene Lippen
Sonne und Wind lassen schnell die Lippen aufspringen. Das Thema Sonnenschutz gehört hier nicht her. Es sollte selbstverständlich sein, sich gut einzucremen. Ich nehme dazu IMMER LSF 50 auf dem Wasser und die Lippen und Nase gesondert mit einem Stift zu schützen. Gegen rissige Lippen oder trocken Stellen im Gesicht vor allem an den Lidern hilft
Pflegestift wie Labello mit UV Schutz

Offene Stellen im Mund
Zu heiß gegessen, auf die Wange gebissen. Eher selten, aber wenn dann nervig. Zuverlässig hilft
Kamiostad

Mückenstiche
An sich nicht schlimm, kann eine Infektion aber böse Folgen haben. Daher kommen mit
Autan oder örtliche Mückenschutzmittel
Zum Verhindern überhaupt gestochen zu werden. Samt Mückennetzen an den Luken.
Wenn die Stiche böse Jucken hilft
Cortisonhaltige Salbe 0,5-1%
oder auch
Fensitil
sehr gut. Und mal wieder die Kombi aus Sprühpflaster und Pflaster um zu desinfizieren und ein Kratzen zu vermeiden.

Splitter in der Haut
Sterile Klinge
Pinzette
kommen mit

Zeckenbiss
Zum Entfernen der Zecke
Spezialschlinge zum Entfernen aus Schweden

Soweit die kleine Medizin aus eigener Erfahrung.2014 bin ich damit gut ausgekommen.

Da ich ja teilweise Mitsegler habe, kommt noch weiteres Material zur Fixierung von Knochenbrüchen wie
Schienen wie Samsplint (als Tipp via facebook erhalten)
Klebeband  
und
Bauschaum
(richtig gelesen, damit kann man ganz hervorragend fixieren) mit an Bord.
 
Was ich nicht dabeihaben werde ist ein AED, rezeptpflichtige Schmerzmittel, Nitrospray, Infusionen etc. Das ist dann doch mehr etwas für Langfahrer abseits der Küsten.

Ich freue mich aber über die Möglichkeit der medizinischen Beratung rund um die Uhr durch das Nautisches Quartier, die mich bei dieser Reise freundlicherweise unterstützen!

Wenn euch noch etwas einfällt, lasst es mich bitte wissen!

Folge 5 – Meine Bordapotheke für 6 Monate auf der Ostsee

 
Gerade bin ich dabei mir eine Bordapotheke zusammenzustellen und ich denke, das Thema könnte doch für den einen oder anderen auch interessant sein. Hier also meine Überlegungen dazu:

Der Ansatz: „Was könnte alles passieren?“ würde mich zu weit führen. Es ist einfach nicht sinnvoll sich gegen alle Eventualitäten ausrüsten zu wollen. Es gibt ja im Bereich der Ostsee auch keine Spots, an denen ich tagelang ohne Hilfe ausharren müsste. 

Ein paar Stunden können es hingegen aber schon mal werden. Dazu kommt noch, dass ich überwiegend alleine unterwegs sein werde.

Ich fange also mal ganz anders an, and die Sache heranzugehen. Was wird also sehr wahrscheinlich passieren?

Zunächst die
Individuellen oder rezeptpflichtigen Mittel
bei mir
Migränemittel
und
Kontaktlinsenlösung

Kopfschmerzen
Kommt eben immer mal vor. Dagegen helfen
Aspirin
Paracetamol
Aspirin ist dann auch noch bei einem leichten Herzinfarkt wirksam und könnte in der Tat den Zeitraum bis zum Eintreffen der Rettungskräfte verlängern. Das gehört aber in die Abteilung hoffentlich unwahrscheinlich.

Erkältung oder grippaler Infekt
Irgendwann fängt man sich immer etwas ein. Wobei ich 2014 auch komplett ohne Erkältung unterwegs war, was an der Einsamkeit der Schären gelegen haben mag. Gegen die Symptome helfen
Nasenspray
ACC Schleimlöser
Halsschmerztabletten
Und ein Mittel aus der Türkei namens
Tülolhot (entspricht unserem Wick Medinait)
Zum Gesundschlafen
Aspirin und Paracetamol habe ich ja eh schon auf der Liste um Fieber zu senken

Kleine Schnitt-, Scheuer- und Quetschverletzungen
Irgendetwas passiert ja immer. Eine Schot rauscht durch die Hand. Man klemmt sich an der Winsch. Schneidet sich beim Kochen. Das Wichtigste ist dabei eigentlich nur das sich die Wunde nicht infiziert. Mein Geheimmittel dafür
Hansaplast Sprühpflaster
Betaisodona Jodsalbe
Je nach Wunde lasse ich sie zu Ende bluten, gebe etwas Jod drauf oder bade in einem warmen Bad mit etwas Jod und versiegele mit Sprühpflaster. Das desinfiziert gleichzeitig und schützt die Wunde. Bei kleinen Wunden reicht das Sprühpflaster daher oft schon. Dann kommt ein schützendes
Pflaster in verschiedene Größen oder
Verbandmaterial in verschiedenen Größen drauf. Das reicht eigentlich fast immer.

Größere Schnitt- und Quetschverletzungen
Im Prinzip wie oben nur das man zur Blutstillung eventuell
Wundauflagen
Mullbinden
Dreiecktücher
für einen Druckverband benötigt.
Sinnvoll wäre dann eventuell auch ein Klammergerät oder Nadel und Faden. Da ich das bei mir selbst aber schon sehr schwierig fände, nehme ich
Sekundenkleber
Damit bekommt man auch größere Wunden erst einmal geschlossen und zu einem Arzt muss ich dann sowieso.

Brandverletzungen
Spirituskocher, Campingkocher, Bordgrill. Irgendwann passiert auch hier etwas. Üblicherweise in Form einer Brandblase. Die ich relativ schnell öffne und dann damit verfahre wie bei kleinen Wunden.
Hilfreich ist hier bei größeren Stellen dann auch eine
Wund- und Heilsalbe von Bepanthen

Durchfall oder Erbrechen
Kochen an Bord. Keine optimale Kühlung. Wasser vom Steg. Die Klassiker
Immodium
Kohletabletten
Elotrans
(Zum Ersatz von Elektrolyten und hilft auch gegen Unterzuckerung)
sind dabei

Bindehautreizung, Gerstenkorn
Stundenlanger Zug um die Augen auf dem Wasser. Da kann auch das schnell passieren. Dagegen helfen saubere Hände und
Posiformin

Steifer Nacken
Gleiches Thema. Zug und einseitiger Blick nach vorne können diesen auslösen
ABC-Salbe
kann etwas Linderung verschaffen

Aufgesprungene Lippen
Sonne und Wind lassen schnell die Lippen aufspringen. Das Thema Sonnenschutz gehört hier nicht her. Es sollte selbstverständlich sein, sich gut einzucremen. Ich nehme dazu IMMER LSF 50 auf dem Wasser und die Lippen und Nase gesondert mit einem Stift zu schützen. Gegen rissige Lippen oder trocken Stellen im Gesicht vor allem an den Lidern hilft
Pflegestift wie Labello mit UV Schutz

Offene Stellen im Mund
Zu heiß gegessen, auf die Wange gebissen. Eher selten, aber wenn dann nervig. Zuverlässig hilft
Kamiostad

Mückenstiche
An sich nicht schlimm, kann eine Infektion aber böse Folgen haben. Daher kommen mit
Autan oder örtliche Mückenschutzmittel
Zum Verhindern überhaupt gestochen zu werden. Samt Mückennetzen an den Luken.
Wenn die Stiche böse Jucken hilft
Cortisonhaltige Salbe 0,5-1%
oder auch
Fensitil
sehr gut. Und mal wieder die Kombi aus Sprühpflaster und Pflaster um zu desinfizieren und ein Kratzen zu vermeiden.

Splitter in der Haut
Sterile Klinge
Pinzette
kommen mit

Zeckenbiss
Zum Entfernen der Zecke
Spezialschlinge zum Entfernen aus Schweden

Soweit die kleine Medizin aus eigener Erfahrung.2014 bin ich damit gut ausgekommen.

Da ich ja teilweise Mitsegler habe, kommt noch weiteres Material zur Fixierung von Knochenbrüchen wie
Schienen
Klebeband  
und
Bauschaum
(richtig gelesen, damit kann man ganz hervorragend fixieren) mit an Bord.
 
Was ich nicht dabeihaben werde ist ein AED, rezeptpflichtige Schmerzmittel, Nitrospray, Infusionen etc. Das ist dann doch mehr etwas für Langfahrer abseits der Küsten.

Wenn euch noch etwas einfällt, lasst es mich bitte wissen!

Lots of Thanks – Ein persönliches Dankeschön!!


 …of Thanks

Ein persönliches Dankeschön

Ihr seid so großartig! 66% (ach was sage ich, aktuell 77%, so schnell kann man gar nicht gucken) der Fundingsumme für „Die Route der Wikinger“ sind zusammen. Ich kann es selber noch nicht recht glauben. So langsam habe ich wirklich das Gefühl das der Traum Realität annimmt. Auch abseits des Crowdfundings erhalte ich so viel Unterstützung. Seien es Seekarten, Routenplanung, Besegelung, Liegeplätze auf den Alands und so vieles mehr. Daher gibt es heute  ein persönliches Dankeschön an alle Unterstützer und solche die es hier noch werden wollen

Ja, ich möchte das Projekt unterstützen

https://www.startnext.com/segelfilm-salz-und-erde

Lots of Thanks – Ein persönliches Dankeschön!!


 …of Thanks

Ein persönliches Dankeschön

Ihr seid so großartig! 66% (ach was sage ich, aktuell 77%, so schnell kann man gar nicht gucken) der Fundingsumme für „Die Route der Wikinger“ sind zusammen. Ich kann es selber noch nicht recht glauben. So langsam habe ich wirklich das Gefühl das der Traum Realität annimmt. Auch abseits des Crowdfundings erhalte ich so viel Unterstützung. Seien es Seekarten, Routenplanung, Besegelung, Liegeplätze auf den Alands und so vieles mehr. Daher gibt es heute  ein persönliches Dankeschön an alle Unterstützer und solche die es hier noch werden wollen

Ja, ich möchte das Projekt unterstützen

https://www.startnext.com/segelfilm-salz-und-erde

Folge 4 – Im Wikingermuseum

Videotrailer „Die Route der Wikinger – Salz und Erde“

Der nächste Schritt in meinen Vorbereitungen sollte nun ein Besuch im Wikingerschiffsmuseum in Roskilde sein. Je länger ich mich mit meiner „wiederentdeckten“ Segelroute beschäftigte, umso wahrscheinlicher wurde es das diese schon lange vor ihrer Aufzeichnung existierte. Denn erst ab Ende des 12. Jahrhunderts wurden die bisher mündlich überlieferten Geschichten überhaupt aufgeschrieben. Und nicht nur in Form weniger Runen in Steine geritzt. So sind dann auch alle überlieferten Wikingersagas stets mit Hinblick darauf zu sehen, wer sie aufgeschrieben hat und warum. Doch das ist für den Augenblick erst einmal egal. Ich möchte in Dänemark etwas über die Plausibilität der Route, die Schiffe und die Navigation der Wikinger erfahren. Und natürlich schon erste Bilder für den Film machen. Erst kurz vorher bin ich über meine Nachforschungen bei der Serie „Vikings“ hängengeblieben und dadurch erst recht vom Wikingervirus infiziert.


Die Verhandlungen mit dem Museum über die Dreherlaubnis erwiesen sich aber zunächst als äußerst mühsam, da man mich als kleine Privatperson nicht recht ernst nehmen wollte. Es geben sich dort schließlich BBC, Terra-X und andere Dokusender die Klinke in die Hand. Es war abzusehen, dass der Dreh nicht billig werden würde, doch ohne die Infos und die Bilder würde mir ein wichtiger Teil für den Film fehlen. Und je länger die Verhandlungen dauerten, umso hilfsbereiter wurde der Marketing-Manager. Und die Kosten blieben dann einigermaßen im Rahmen.


Wir machten einen Termin fest und ich bat zur Sicherheit einen Freund darum, mit einer weiteren Kamera mitzukommen, damit mir keine Fehler passieren. AirBnB war wieder unser Freund und wir reisten schon am Abend vorher an. Punkt 0900h wurden wir dann im Museum sehr nett begrüßt und konnten dann ohne Überwachung drehen was das Zeug hielt. Mit zwei Kameras, Gimbal und Slider probierten wir die ausgestellten Boote perfekt in Szene zu setzen. Erst vor ein paar Jahrzehnten wurden die Boote aus dem Roskilde Sund geborgen. Vermutlich waren sie dort als eine Art Sperre vor vielen Jahrhunderten versenkt. Teilweise sind nur wenige Holzstücke vorhanden, teilweise deutlich mehr. Diese wurden dann alle in einer Stahlkonstruktion so angeordnet wie im Original auch. Mein ganzer Respekt für die Rekonstrukteure. Zwei Stunden später hatten wir jedes Detail eingefangen und besuchten einen Bereich, der mehr der Show als der Historie dient. Ein Nachbau eines Schiffes befindet sich vor einer 180 Grad Leinwand und befährt mit Sound- und Lichteffekten simuliert ein wogendes Meer. Dazu gibt es ein paar einfache Kostüme. Eher für Kinder gedacht, haben wir hier auch unseren Spaß und nehmen ein paar schöne Sequenzen mit.



Der Höhepunkt des Besuches ist für mich aber die Bootswerkstatt. Hier werden sehr, sehr originalgetreu Siehe dieser Link Boote nach altem Vorbild gebaut. Darunter auch große Schiffe wie der Seehengst, der so original wie möglich rekonstruiert wurde und einige große Reisen hinter sich hat. Experimentelle Archäologie auf See. Ein weiteres dieser Schiffe ist die Rekonstruktion eines Handelsschiffes der Wikingerzeit, die Ottar. Also die Art Boot, die eher auf den östlichen Routen unterwegs war als die kriegerischen Langboote. Handel gen Osten, Raubzüge gen Westen. So kann man die Aktivitäten der Wikingerzeit grob skizzieren. Und da Wikinger eigentlich Seeräuber bedeutet, trifft das auf die von mir rekonstruierte Route streng genommen nicht zu. Denn diese war zur Wikingerzeit mehr eine Handelsroute, als eine Eroberungsroute. Und so hießen die Seefahrer hier Waräger und weiter im Osten Rus; die Ruderer. Daher auch der Name Russland. Aber das führt hier zu weit.







Es gibt so viel zu sehen in der Werkstatt, dass die Speicherkarten glühen. Wir müssen aber fertig werden, denn in Kopenhagen wartet ein Experte für ein Interview auf uns. Wer? Kein geringerer als der Kapitän der Ottar. Im normalen Leben IT-ler für Bausimulationen, ist er „privat“ als Skipper auf einigen großartigen Reisen unterwegs. Auf der Ottar bis Island und anderen Inseln der Nordsee. Nur mit Navigationsmitteln der Wikinger, versteht sich. Oder mit einem Schilffloss von Dänemark nach Tahiti. Ich habe sehr großen Respekt vor diesem Mann und bin voller Vorfreude auf den Besuch in seiner Wohnung mitten in Kopenhagen. Im 6.ten Stock. Parkplätze nur im Parkhaus rund einen Kilometer entfernt. Stative, Kameras, Lampen auf dem Rücken, klingeln wir schnaufend an seiner Wohnungstür. Mit einem Grinsen empfängt uns Esben Jessen. Er wirkt auf mich beinahe zu jung für einen Wikingerkapitän.


Er weiß zunächst nicht so recht etwas mit uns anzufangen und wir beschnuppern uns ein wenig. Ich erzähle von meinen Reisen, er von seinen und wir kommen uns ein wenig näher. Die größte Hürde war dann die Faszination vieler rechtsradikaler Deutscher für die Wikinger. Als wir deutlich zu verstehen geben, dass wir damit aber so gar nichts am Hut haben und unser Interesse mehr an Navigation denn an den Göttern Thor und Odin liegt, taut die Stimmung spürbar auf. Esben unterzeichnet die Drehgenehmigung und wir legen los. Beide Kameras laufen und ich stelle meine vorher überlegten Fragen. Zwei Stunden später habe ich mehr Informationen erhalten, als in allen Büchern und Dokus bisher. Es macht eben einen Riesenunterschied, ob man von der Theorie oder der Praxis spricht. Und Esben hat alles in der Praxis probiert. Sonnenkompass, Sonnenstein, ja. Und auch deren Einsatz erklärt er mir ausführlich. Sagt aber auch, dass es alles nur Hilfsmittel sind, die zwar nützlich, aber nicht essentiell sind. Er probiert mir, die Denk- und Herangehensweise an Seereisen ohne Karten und GPS näherzubringen. Man muss seine Sinne schärfen. Ein Gefühl für Zeit und Geschwindigkeit zu bekommen, ohne Instrumente zu bemühen.


Er erzählt von seinen ersten Versuchen die Dauer einer Stunde zu schätzen. Im Mittel mit einem Fehler von +/- 20 Minuten. Ein erfahrener U-Bootfahrer in seiner Crew schaffte es aber auf Anhieb auf +/-2 Minuten. Jagd auf Roter Oktober lässt grüßen. Navigation mit der Stoppuhr unter Wasser. Ich lerne viel über die Navigation mit Sinnen. Wolkenformationen über den großen Inseln. Zugbahnen von Vögeln. Wind und Wellen. Alles dient als Anhaltspunkt. Nicht für eine punktgenaue Navigation, aber eben genau genug um die Shetland-Inseln zu finden. Segelanweisungen wie den Horizont in halbe Höhe der Berge der Faroer-Inseln zu bringen, um den richtigen Abstand zur Fahrt nach Island zu finden. Ich bin froh, alles auf Speicherkarte zu haben, denn es fällt schwer alle Infos zu verarbeiten. Am Ende des Interviews sagt Esben, das er ja doch gerade erst angefangen hätte! Das glaube ich gerne, aber das sprengt den Rahmen meines Filmprojektes. Hinterher bleiben wir noch in Mailkontakt, bis ich das Gefühl habe, wirklich alles begriffen zu haben.


Was für ein Tag. So viele Informationen. Ich begeistere mich immer mehr für mein Projekt und freue mich wahnsinnig darauf bald loszufahren. Doch vorher steht noch der Schnitt des Materials zu einem kurzen Trailer für das Crowdfunding an. Drehgenehmigungen, Kameratechnik, Fahrtkosten, Übernachtungen. Alles summiert sich schnell und ich bin noch nicht einmal losgefahren. Aber ich hoffe die Begeisterung für das Projekt nach außen hin so übertragen zu können, dass ich nicht finanziell daran ersticke. Aber nun gibt es kein Zurück mehr für mich.

Gefällt dir die Idee zum Film? Dann würde ich mich sehr über deine Unterstützung als Crowdfunder freuen. Denn nur mit eurer Hilfe werde ich das Projekt umsetzen können.

Ja, ich möchte das Projekt unterstützen

https://www.startnext.com/segelfilm-salz-und-erde
DIESER BEITRAG ENTHÄLT JEDE MENGE FOTOS VON LARS GRÖTZINGER

Folge 4 – Im Wikingermuseum

Videotrailer „Die Route der Wikinger – Salz und Erde“

Der nächste Schritt in meinen Vorbereitungen sollte nun ein Besuch im Wikingerschiffsmuseum in Roskilde sein. Je länger ich mich mit meiner „wiederentdeckten“ Segelroute beschäftigte, umso wahrscheinlicher wurde es das diese schon lange vor ihrer Aufzeichnung existierte. Denn erst ab Ende des 12. Jahrhunderts wurden die bisher mündlich überlieferten Geschichten überhaupt aufgeschrieben. Und nicht nur in Form weniger Runen in Steine geritzt. So sind dann auch alle überlieferten Wikingersagas stets mit Hinblick darauf zu sehen, wer sie aufgeschrieben hat und warum. Doch das ist für den Augenblick erst einmal egal. Ich möchte in Dänemark etwas über die Plausibilität der Route, die Schiffe und die Navigation der Wikinger erfahren. Und natürlich schon erste Bilder für den Film machen. Erst kurz vorher bin ich über meine Nachforschungen bei der Serie „Vikings“ hängengeblieben und dadurch erst recht vom Wikingervirus infiziert.


Die Verhandlungen mit dem Museum über die Dreherlaubnis erwiesen sich aber zunächst als äußerst mühsam, da man mich als kleine Privatperson nicht recht ernst nehmen wollte. Es geben sich dort schließlich BBC, Terra-X und andere Dokusender die Klinke in die Hand. Es war abzusehen, dass der Dreh nicht billig werden würde, doch ohne die Infos und die Bilder würde mir ein wichtiger Teil für den Film fehlen. Und je länger die Verhandlungen dauerten, umso hilfsbereiter wurde der Marketing-Manager. Und die Kosten blieben dann einigermaßen im Rahmen.


Wir machten einen Termin fest und ich bat zur Sicherheit einen Freund darum, mit einer weiteren Kamera mitzukommen, damit mir keine Fehler passieren. AirBnB war wieder unser Freund und wir reisten schon am Abend vorher an. Punkt 0900h wurden wir dann im Museum sehr nett begrüßt und konnten dann ohne Überwachung drehen was das Zeug hielt. Mit zwei Kameras, Gimbal und Slider probierten wir die ausgestellten Boote perfekt in Szene zu setzen. Erst vor ein paar Jahrzehnten wurden die Boote aus dem Roskilde Sund geborgen. Vermutlich waren sie dort als eine Art Sperre vor vielen Jahrhunderten versenkt. Teilweise sind nur wenige Holzstücke vorhanden, teilweise deutlich mehr. Diese wurden dann alle in einer Stahlkonstruktion so angeordnet wie im Original auch. Mein ganzer Respekt für die Rekonstrukteure. Zwei Stunden später hatten wir jedes Detail eingefangen und besuchten einen Bereich, der mehr der Show als der Historie dient. Ein Nachbau eines Schiffes befindet sich vor einer 180 Grad Leinwand und befährt mit Sound- und Lichteffekten simuliert ein wogendes Meer. Dazu gibt es ein paar einfache Kostüme. Eher für Kinder gedacht, haben wir hier auch unseren Spaß und nehmen ein paar schöne Sequenzen mit.



Der Höhepunkt des Besuches ist für mich aber die Bootswerkstatt. Hier werden sehr, sehr originalgetreu Siehe dieser Link Boote nach altem Vorbild gebaut. Darunter auch große Schiffe wie der Seehengst, der so original wie möglich rekonstruiert wurde und einige große Reisen hinter sich hat. Experimentelle Archäologie auf See. Ein weiteres dieser Schiffe ist die Rekonstruktion eines Handelsschiffes der Wikingerzeit, die Ottar. Also die Art Boot, die eher auf den östlichen Routen unterwegs war als die kriegerischen Langboote. Handel gen Osten, Raubzüge gen Westen. So kann man die Aktivitäten der Wikingerzeit grob skizzieren. Und da Wikinger eigentlich Seeräuber bedeutet, trifft das auf die von mir rekonstruierte Route streng genommen nicht zu. Denn diese war zur Wikingerzeit mehr eine Handelsroute, als eine Eroberungsroute. Und so hießen die Seefahrer hier Waräger und weiter im Osten Rus; die Ruderer. Daher auch der Name Russland. Aber das führt hier zu weit.







Es gibt so viel zu sehen in der Werkstatt, dass die Speicherkarten glühen. Wir müssen aber fertig werden, denn in Kopenhagen wartet ein Experte für ein Interview auf uns. Wer? Kein geringerer als der Kapitän der Ottar. Im normalen Leben IT-ler für Bausimulationen, ist er „privat“ als Skipper auf einigen großartigen Reisen unterwegs. Auf der Ottar bis Island und anderen Inseln der Nordsee. Nur mit Navigationsmitteln der Wikinger, versteht sich. Oder mit einem Schilffloss von Dänemark nach Tahiti. Ich habe sehr großen Respekt vor diesem Mann und bin voller Vorfreude auf den Besuch in seiner Wohnung mitten in Kopenhagen. Im 6.ten Stock. Parkplätze nur im Parkhaus rund einen Kilometer entfernt. Stative, Kameras, Lampen auf dem Rücken, klingeln wir schnaufend an seiner Wohnungstür. Mit einem Grinsen empfängt uns Esben Jessen. Er wirkt auf mich beinahe zu jung für einen Wikingerkapitän.


Er weiß zunächst nicht so recht etwas mit uns anzufangen und wir beschnuppern uns ein wenig. Ich erzähle von meinen Reisen, er von seinen und wir kommen uns ein wenig näher. Die größte Hürde war dann die Faszination vieler rechtsradikaler Deutscher für die Wikinger. Als wir deutlich zu verstehen geben, dass wir damit aber so gar nichts am Hut haben und unser Interesse mehr an Navigation denn an den Göttern Thor und Odin liegt, taut die Stimmung spürbar auf. Esben unterzeichnet die Drehgenehmigung und wir legen los. Beide Kameras laufen und ich stelle meine vorher überlegten Fragen. Zwei Stunden später habe ich mehr Informationen erhalten, als in allen Büchern und Dokus bisher. Es macht eben einen Riesenunterschied, ob man von der Theorie oder der Praxis spricht. Und Esben hat alles in der Praxis probiert. Sonnenkompass, Sonnenstein, ja. Und auch deren Einsatz erklärt er mir ausführlich. Sagt aber auch, dass es alles nur Hilfsmittel sind, die zwar nützlich, aber nicht essentiell sind. Er probiert mir, die Denk- und Herangehensweise an Seereisen ohne Karten und GPS näherzubringen. Man muss seine Sinne schärfen. Ein Gefühl für Zeit und Geschwindigkeit zu bekommen, ohne Instrumente zu bemühen.


Er erzählt von seinen ersten Versuchen die Dauer einer Stunde zu schätzen. Im Mittel mit einem Fehler von +/- 20 Minuten. Ein erfahrener U-Bootfahrer in seiner Crew schaffte es aber auf Anhieb auf +/-2 Minuten. Jagd auf Roter Oktober lässt grüßen. Navigation mit der Stoppuhr unter Wasser. Ich lerne viel über die Navigation mit Sinnen. Wolkenformationen über den großen Inseln. Zugbahnen von Vögeln. Wind und Wellen. Alles dient als Anhaltspunkt. Nicht für eine punktgenaue Navigation, aber eben genau genug um die Shetland-Inseln zu finden. Segelanweisungen wie den Horizont in halbe Höhe der Berge der Faroer-Inseln zu bringen, um den richtigen Abstand zur Fahrt nach Island zu finden. Ich bin froh, alles auf Speicherkarte zu haben, denn es fällt schwer alle Infos zu verarbeiten. Am Ende des Interviews sagt Esben, das er ja doch gerade erst angefangen hätte! Das glaube ich gerne, aber das sprengt den Rahmen meines Filmprojektes. Hinterher bleiben wir noch in Mailkontakt, bis ich das Gefühl habe, wirklich alles begriffen zu haben.


Was für ein Tag. So viele Informationen. Ich begeistere mich immer mehr für mein Projekt und freue mich wahnsinnig darauf bald loszufahren. Doch vorher steht noch der Schnitt des Materials zu einem kurzen Trailer für das Crowdfunding an. Drehgenehmigungen, Kameratechnik, Fahrtkosten, Übernachtungen. Alles summiert sich schnell und ich bin noch nicht einmal losgefahren. Aber ich hoffe die Begeisterung für das Projekt nach außen hin so übertragen zu können, dass ich nicht finanziell daran ersticke. Aber nun gibt es kein Zurück mehr für mich.

Gefällt dir die Idee zum Film? Dann würde ich mich sehr über deine Unterstützung als Crowdfunder freuen. Denn nur mit eurer Hilfe werde ich das Projekt umsetzen können.

Ja, ich möchte das Projekt unterstützen

https://www.startnext.com/segelfilm-salz-und-erde
DIESER BEITRAG ENTHÄLT JEDE MENGE FOTOS VON LARS GRÖTZINGER