Monat: Juli 2017

Mensch und Vorurteil: Vom teuren Essen in Kroatien.

Meine Frau sagt: Kroatien hätte keine Esskultur. Sie umschreibt damit die Tatsache, in einen kroatischen Supermarkt zu gehen, der mindestens so groß ist wie der bei uns und auch genauso attraktiv aussieht. Und dann drin zu stehen und keine Lust auf nichts zu haben. Immer dieselben drei Sorten Käse. Brot und der mit Käse gefüllte Burek sind schmecken zwar weit besser als bei uns, da strengt man sich. Beim Betrachten einer kroatischen Speisekarte ergeht es ihr ebenso. Weil mir in Kroatien meine Pasta mit Meeresfrüchten oder Parmesan ganz grundsätzlich fehlen, stimme ich ihr zu. Ganz weit bin ich also nicht weg von meiner Frau.

Tatsächlich scheint es kein kroatisches Gericht zu geben, das unsere Nation ähnlich umfassend durchsetzt hätte wie Pasta oder Hamburger oder Döner. Wir kennen Cevapcici oder Rasnici oder Djuvec-Reis oder Aiwar. Aber würde jemand in inneren Jubel ausbrechen bei dem Satz „Kommt doch heute Abend zum Essen. Ich mache uns einen großen Topf Rasnici“ so wie bei einer Spaghettata? Na bitte!

Zurückgekehrt gestern von meiner Reise einmal entlang die Küste Kroatiens stehe ich Abends in Korcula im größten Supermarkt. Er heißt KONZUM. Hat Marke, grüne-Wiese-Standort und Gebäudechic von den Brüdern und Schwestern im Western 1:1 übernommen. Von außen alles ok. Drinnen weiß ich nicht, was ich kaufen soll. Nichts lacht mich an. Und doch sehe ich die Dinge etwas anders. Vor allem die, die vor mir im großen Supermarkt liegen.

Die Tomaten oben, die da auf dem Foto so schön knallig rüberkommen, haben alle braune Flecken. Eindeutig B-Ware. Wieso haben Kroaten minderwertige Tomaten im Angebot?? In jedem kroatischen Vorgarten gedeihen mindestens drei Stauden und das ohne Wasser, weil es seit sechs Wochen keinen Tropfen geregnet hat. Und sehen auch noch prächtig aus. Warum also B-Ware, die außerdem genauso viel kostet wie bei uns.

Auch der Salat sieht oberflächlich betrachtet gut aus. Wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass es nur kleine Strünklein mit welken gelblichen Blättern. Das Stück für ein Euro. Das würde ich meinem Herrn EDEKA im heimatlichen Iffeldorf aber ganz schnell um die Ohren hauen. Irgendwas verstehe ich nicht.

Die Kochlöffel schwingende Hoteliersfrau, von der ich neulich berichtete, sagte mir: Niemand sei beim Essen so kritisch wie Kroaten. Fleisch? Nur vom Metzger, den man kennt. Essen gehen? Nur in Restaurants, wo man den Koch kennt. Noch ihre Eltern, erzählt Frau Skolic, hätten den Schinken nur frischgeschlachtet von einem bestimmten Bauern bezogen. Um ihn dann einem anderen zum Räuchern zu geben.

Tatsächlich zeugen die traditionellen steinernen Grillhäuschen, auf die man allerorten trifft wie in Griechenland auf die Gebetshäuschen am Straßenrand, dass Kroatien gerne isst und trinkt.




Und dann war die noch die Sache mit der NUTELLA. Vor wenigen Tagen erschien der slowakische Regierungschef vor der EU Kommission mit verschiedenen Dingen unterm Arm. Zwei Packungen IGLO Fischstäbchen. Zwei Plastikflaschen LENOR. Zwei JACOBS Kaffee. Je eine davon in Österreich gekauft. Die andere im eigenen Land. Hatten die IGLO Fischstäbchen in Österreich noch 65% Fisch (immerhin!), waren es in der Slowakei 7% weniger. Die Flasche LENOR hatte in der Slowakei 60 Milliliter weniger. Kostete dafür aber mehr. Und der JACOBS-Kaffee kostete gleichviel, enthielt aber weniger Kaffee. Die Tschechen, Polen und Ungarn stimmten ein. Letztere argumentierten, die NUTELLA schmecke in Österreich schokoladiger. Und wiesen das auch noch im Labor akribisch nach – laut SÜDDEUTSCHER ZEITUNG für NUTELLA. Und 22 weitere Marken.

 Der Knoblauch in dem riesigen Supermarkt sieht erbarmungswürdig aus. Kleine Knollen von der Größe eines Wachteleis. Hab ich was verpasst und winzige Knoblauchzehen sind Delikatesse wie Trüffel? Jedenfalls kosten 100 Gramm der Schrumpeldinger knapp 60 Cent. Wo doch an jeder Landstraße Leute stehen mit langen Zöpfen dicker Knoblauchknollen, dass Blutsauger längst einen weiten Bogen um die vier Millionen Kroaten machen.

Die Liste lässt sich fortsetzen. Die Bierdose umgerechnet 1,30 Euro. Nicht viel anders als bei uns. Was bitte kann an Bier so teuer sein??

Am schlimmsten trifft es mich beim Käse. Überall die gleichen Sorten gleich aussehenden Käses. Der rechts für zwei Euro 100 Gramm, der links gar für vier Euro.

Die Küste der Halbinsel Peljesac fuhr ich mehrfach entlang. Weinberge allenthalben. Trauben und Reben überall. In jedem Dorf drei lokale Winzer, die ihren Wein anbieten. Die Weintrauben in kroatischen Läden kommen aus Sizilien. Sind grün. Und schmecken auch so. Gibt es keine kroatischen Bauern mehr, die Weintrauben auf den Markt bringen? Ist ihnen der Zugang zum eigenen Markt versperrt? Und sie haben dichtgemacht?

Das ist schon teuer, denke ich mir. Ob ich vielleicht nicht mitbekommen habe, dass sich das kroatische Lohnniveau in den letzten Jahren versechsfacht hat? Weil ich es wissen will, frage ich einfach die stille Frau, die resigniert meine Sachen in die Kasse tippt. Sie schüttelt nur resigniert den Kopf. „This country is crazy. I don’t know where it will end.“, sagt sie. Sind es einfach nur die Konzerne, die aus der Tatsache, dass Kroatien weder SCHENGEN noch EURO beigetrat, mit einem cleveren Dreh maximale Rendite ziehen?

Es stimmt also einiges nicht. Im Land Kroatien nicht. Mit unserem Vorurteil nicht. Und irgendwie kann ich, während ich mir heute Abend etwas typisch Kroatisches koche, Blitva: Mangold im Kartoffelstampf verrührt, sogar verstehen: Warum Kroaten, Polen, Tschechen, Ungarn dieses Europa bescheuert finden. Werden ihnen doch jetzt Tag für Tag Tomaten mit braunen Flecken, kleine Knoblauchknollen und schlechteres NUTELLA zum hohen Preis angeboten.

Sie machen keine andere Erfahrungen wie wir. Wenn wir uns aus Umweltgründen für ein teureres Auto mit schadstoffarmem Diesel entschieden haben.

Mensch und Vorurteil: Vom teuren Essen in Kroatien.

Meine Frau sagt: Kroatien hätte keine Esskultur. Sie umschreibt damit die Tatsache, in einen kroatischen Supermarkt zu gehen, der mindestens so groß ist wie der bei uns und auch genauso attraktiv aussieht. Und dann drin zu stehen und keine Lust auf nichts zu haben. Immer dieselben drei Sorten Käse. Brot und der mit Käse gefüllte Burek sind schmecken zwar weit besser als bei uns, da strengt man sich. Beim Betrachten einer kroatischen Speisekarte ergeht es ihr ebenso. Weil mir in Kroatien meine Pasta mit Meeresfrüchten oder Parmesan ganz grundsätzlich fehlen, stimme ich ihr zu. Ganz weit bin ich also nicht weg von meiner Frau.

Tatsächlich scheint es kein kroatisches Gericht zu geben, das unsere Nation ähnlich umfassend durchsetzt hätte wie Pasta oder Hamburger oder Döner. Wir kennen Cevapcici oder Rasnici oder Djuvec-Reis oder Aiwar. Aber würde jemand in inneren Jubel ausbrechen bei dem Satz „Kommt doch heute Abend zum Essen. Ich mache uns einen großen Topf Rasnici“ so wie bei einer Spaghettata? Na bitte!

Zurückgekehrt gestern von meiner Reise einmal entlang die Küste Kroatiens stehe ich Abends in Korcula im größten Supermarkt. Er heißt KONZUM. Hat Marke, grüne-Wiese-Standort und Gebäudechic von den Brüdern und Schwestern im Western 1:1 übernommen. Von außen alles ok. Drinnen weiß ich nicht, was ich kaufen soll. Nichts lacht mich an. Und doch sehe ich die Dinge etwas anders. Vor allem die, die vor mir im großen Supermarkt liegen.

Die Tomaten oben, die da auf dem Foto so schön knallig rüberkommen, haben alle braune Flecken. Eindeutig B-Ware. Wieso haben Kroaten minderwertige Tomaten im Angebot?? In jedem kroatischen Vorgarten gedeihen mindestens drei Stauden und das ohne Wasser, weil es seit sechs Wochen keinen Tropfen geregnet hat. Und sehen auch noch prächtig aus. Warum also B-Ware, die außerdem genauso viel kostet wie bei uns.

Auch der Salat sieht oberflächlich betrachtet gut aus. Wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass es nur kleine Strünklein mit welken gelblichen Blättern. Das Stück für ein Euro. Das würde ich meinem Herrn EDEKA im heimatlichen Iffeldorf aber ganz schnell um die Ohren hauen. Irgendwas verstehe ich nicht.

Die Kochlöffel schwingende Hoteliersfrau, von der ich neulich berichtete, sagte mir: Niemand sei beim Essen so kritisch wie Kroaten. Fleisch? Nur vom Metzger, den man kennt. Essen gehen? Nur in Restaurants, wo man den Koch kennt. Noch ihre Eltern, erzählt Frau Skolic, hätten den Schinken nur frischgeschlachtet von einem bestimmten Bauern bezogen. Um ihn dann einem anderen zum Räuchern zu geben.

Tatsächlich zeugen die traditionellen steinernen Grillhäuschen, auf die man allerorten trifft wie in Griechenland auf die Gebetshäuschen am Straßenrand, dass Kroatien gerne isst und trinkt.




Und dann war die noch die Sache mit der NUTELLA. Vor wenigen Tagen erschien der slowakische Regierungschef vor der EU Kommission mit verschiedenen Dingen unterm Arm. Zwei Packungen IGLO Fischstäbchen. Zwei Plastikflaschen LENOR. Zwei JACOBS Kaffee. Je eine davon in Österreich gekauft. Die andere im eigenen Land. Hatten die IGLO Fischstäbchen in Österreich noch 65% Fisch (immerhin!), waren es in der Slowakei 7% weniger. Die Flasche LENOR hatte in der Slowakei 60 Milliliter weniger. Kostete dafür aber mehr. Und der JACOBS-Kaffee kostete gleichviel, enthielt aber weniger Kaffee. Die Tschechen, Polen und Ungarn stimmten ein. Letztere argumentierten, die NUTELLA schmecke in Österreich schokoladiger. Und wiesen das auch noch im Labor akribisch nach – laut SÜDDEUTSCHER ZEITUNG für NUTELLA. Und 22 weitere Marken.

 Der Knoblauch in dem riesigen Supermarkt sieht erbarmungswürdig aus. Kleine Knollen von der Größe eines Wachteleis. Hab ich was verpasst und winzige Knoblauchzehen sind Delikatesse wie Trüffel? Jedenfalls kosten 100 Gramm der Schrumpeldinger knapp 60 Cent. Wo doch an jeder Landstraße Leute stehen mit langen Zöpfen dicker Knoblauchknollen, dass Blutsauger längst einen weiten Bogen um die vier Millionen Kroaten machen.

Die Liste lässt sich fortsetzen. Die Bierdose umgerechnet 1,30 Euro. Nicht viel anders als bei uns. Was bitte kann an Bier so teuer sein??

Am schlimmsten trifft es mich beim Käse. Überall die gleichen Sorten gleich aussehenden Käses. Der rechts für zwei Euro 100 Gramm, der links gar für vier Euro.

Das ist schon teuer, denke ich mir. Ob ich vielleicht nicht mitbekommen habe, dass sich das kroatische Lohnniveau in den letzten Jahren versechsfacht hat? Weil ich es wissen will, frage ich einfach die stille Frau, die resigniert meine Sachen in die Kasse tippt. Sie schüttelt nur resigniert den Kopf. „This country is crazy. I don’t know where it will end.“, sagt sie. Sind es einfach nur die Konzerne, die aus der Tatsache, dass Kroatien weder SCHENGEN noch EURO beigetrat, mit einem cleveren Dreh maximale Rendite ziehen?

Es stimmt also einiges nicht. Im Land Kroatien nicht. Mit unserem Vorurteil nicht. Und irgendwie kann ich, während ich mir heute Abend etwas typisch Kroatisches koche, Blitva: Mangold im Kartoffelstampf verrührt, sogar verstehen: Warum Kroaten, Polen, Tschechen, Ungarn dieses Europa bescheuert finden. Werden ihnen doch jetzt Tag für Tag Tomaten mit braunen Flecken, kleine Knoblauchknollen und schlechteres NUTELLA zum hohen Preis angeboten.

Sie machen nicht andere Erfahrungen wie wir. Wenn wir uns aus Umweltgründen für ein teureres Auto mit schadstoffarmem Diesel entschieden haben.

Sommertour Tage 3,4 und 5 – Eckernförde und Laboe

Das Video zum Blogbeitrag

Heute war für mich zunächst Hafentag, dann der Auftritt im Spieker in Eckernförde geplant. So vergammelte ich dann auch den Tag an Bord, schrieb das Programm für den Abend und ging noch einmal einige der neuen Songs durch. Um 1600h liefen dann Andreas und Stefanie von meinem Label woold records ein. Sie sind ja drei Tage zuvor aus Boltenhagen weggesegelt, damit wir gemeinsam die Tour mit zwei Booten entlang der Ostseeküste fahren. Nach einem großen Hallo, gingen wir dann in den Spieker, denn Dara und meine Frau Merih waren aus Hamburg eingetroffen. Dara war den Tag zuvor noch so erkältet, dass der Auftritt fraglich war, hatte sich aber zum Glück in der Nacht einigermaßen erholt. Nach dem üblichen Aufbau und Soundcheck ließen wir es uns noch bei einer Runde Fischbrötchen gut gehen, während sich die Location füllte. Ich freute mich sehr über ein paar bekannte Gesichter, die ich im Laufe meiner Segelkarriere so kennengelernt habe. Dann fing auch schon der Auftritt an, und es war einer der schönsten Auftritte, die ich mit meinem Programm hatte. Das Publikum saugte meine Geschichten und die Musik förmlich auf, hörte sehr aufmerksam zu und sang am Ende auch bei einigen Songs mit. Diese Nähe zum Publikum hat man nur in diesen kleinen Clubs und ich wünsche dem Spieker weiterhin so großartige Gäste, damit ich dort noch weitere Auftritte machen kann. Nach dem Ende des Konzertes stellte der Wirt Thomas noch einmal leckere Brote auf den Tisch und wir klönten noch eine ganze Weile, bevor es zum Feierabendwein auf Andis Boot ging. Schon praktisch so eine Hafentournee.

Auftritt im Spieker (danke an Jock für die Bilder)

Am nächsten Morgen brachen wir dann nach einem entspannten Frühstück gegen Mittag auf um die paar Meilen nach Laboe zu segeln. Mit achterlichem Wind von 3 Bft., Sonne nach einem Regenschauer und einem Butterfly wurde es ein sehr schöner Törn. 


Auf dem Weg nach Laboe

In Laboe war eine 18 Meter Box extra für mich reserviert. Die Vorteile des „Ruhms“. Ich hatte zum Glück meine Achterleinen schon verlängert und konnte mein im Verhältnis zur Box winziges Boot gut vertäuen. Im Hafen warteten schon Freund und Trommler Basti mit Familie, sowie mein Kumpel Michel. Doch vor der Begrüßung wurde ich schon auf das Nachbarboot gerufen. Es bestand Interesse an meiner CD und ich verkaufte direkt zwei Exemplare gefolgt von einer Besichtigung eines großen Katamarans. Sofort entstanden Reisepläne in die Karibik, bis mich am Steg die Realität wieder einholte. Danach erst einmal gemeinsames Mittagessen beim schön gelegenen Italiener in der Marina. Danach begrüßten wir dann Lutz vom Skippers Place Laboe, unserem Gastgeber der morgigen Sommerparty.


Eingang mit Tourplakat :-)

Ein wahrer Wirbelwind und supernetter Kerl. Er hat Ostern in Laboe einen Zubehörshop eröffnet. Es gibt hier aber nicht nur Schäkel und Sika, sondern jede Menge Mode, Getränke und einige Lebensmittel. Alles was das Skipperherz begehrt. Er führt den Laden mit echter Leidenschaft und besorgt beinahe rund um die Uhr, alles was man als Segler so brauchen könnte. Er hat uns für seine Sommerparty gebucht und war gerade beim Aufbau der Bühne und Zelte. Es verspricht ein toller Abend zu werden. Michels Frau lieh mir dann noch zum Einkaufen ihr Auto und ich konnte endlich meine Vorräte auffüllen. Der Abend klang dann wieder in fröhlicher Runde beim Italiener aus und um Mitternacht lag ich dann in der Koje. 


Sonnenuntergang in Laboe

Der nächste Tag verlief mit in Ruhe frühstücken und Auftrittsvorbereitungen. Wir spielten ja abends in großer Besetzung mit BiggsBSonic und Tilman, also musste ich mir noch ein passendes Programm überlegen. Und es fing an zu regnen und zu stürmen. Unser als Bühne vorgesehener Pavillion soff ab und wir bauten noch einmal konsequent um. Geschützt von Zeltdach und Seitenwänden konnte uns und der Technik nun nichts mehr passieren. Lutz behielt dabei super die Nerven, da gibt es ganz andere Veranstalter, die der Realität nicht ins Auge sehen können und wollen. Es sollte ja eine Sommerparty werden und Regen und Sturm könnten einen da schon bervös machen. Aber wie sagt man im Norden?


Das bisherige Motto unser Tour

Dann trudelten auch schon unser Transporter mit Dara und meiner Frau ein und wir begannen mit dem Aufbau der heute recht großen Technik. Später kamen dann Karsten und Basi sowie Tilman hinzu und wir machten Soundcheck bis kurz nach 1600h. Da wir keinen Techniker haben, mache ich das dann als halbwegs erfahrener Tontechniker immer selbst. Bei der Menge an Musikern und den Wetterverhältnissen war ich dann danach auch schwer gestresst und maulig. Aber der Sound war gut und wir gingen alle zusammen wieder zu dem Italiener am Wasser. Und hier geschah etwas Magisches. Eben noch müde und genervt, schaue ich in die Runde und sehe MEINE Band. Ohne mein Album, meine Reise und die Single „Ich geh segeln“ säßen wir alle jetzt nicht hier. Ich bin glücklich das ich so tolle Freunde und Mitmusiker habe und das mein Label das alles aus dem Boden gestampft hat. Ein sehr schönes Gefühl!! Die Restaurantrunde geht dann auf mich, als kleines Dankeschön für alle. Um 1800h beginnt das Konzert, der Regen hat sich verzogen und die Sonne scheint wunderbar vom Himmel. Wie bei bisher allen Auftritte. Dankeschön nach dort oben! Die Show kommt so gut an, das Lutz uns direkt überredet noch eine Stunde länger zu spielen. Angesichts unserer Nachtfahrtpläne und dem kranken Dara keine leichte Entscheidung, aber wir machen mit. Bombenstimmung bis zum Ende. Und Lutz ist kein Gastronom sonder verkauft Zubehör und Mode. Da kann sich bestimmt der eine oder andere Shop mal eine Scheibe von abschneiden.


Auslaufen in die sinkende Sonne

Um ca. 2200h heißt es dann für uns Leinen los in eine sehr abenteuerliche Nachtfahrt nach Heiligenhafen, die bis in die frühen Morgenstunden dauern wird. Doch davon in der nächsten Folge.

SV Divina Remi – Linn Elaine Björkman, Gustav Ljung SE

AUS DEM TAGEBUCH EINES KINDERGÄRTNERS

Beim Betrachten dieses Videos ist mir die Kinnlade ausser Kontrolle geraten. Es handelt sich um einen in Schweden enorm populären Vlog eines jungen Pärchens, das mit einer steinalten Vagabond 31 die ganze Welt erobern will. In Tobago sind sie bereits angekommen. Das neueste Video wurde innerhalb weniger Tage bereits 25.000 besucht. Manch deutscher Blogger wird vermutlich in tiefes Nachdenken geraten, angesichts dieser Zahlen.

Mich interessiert logisch immer das achtere Ende der Sache, also des Schiffes und ich sehe eine alte Pacific Anlage mit einem Holzruder, das falsch herum montiert wurde, zudem falsch ausgerichtet ist. Darum habe ich einem inneren Zwang folgend, meiner Aufsichtspflicht eine Tritt verpasst und diesen Kommentar geschrieben:

Hi Gustav, congratulation: you are sailing with one of my WINDPILOT units. As I can see on your video, the unit very certainly will not be able to do a proper job. Here is the reason: THE WOODEN PENDULUM RUDDER HAS BEEN FITTED WRONG !!! The backside of the rudder show to the front. Please disassemble und put the rudder the other way round. Also care for better alignment. If you want to get the todays manual, please send an email: [email protected]
regards
Peter Foerthmann

Und nun lege ich mich auf die Mauer auf die Lauer und waaate auf Verbesserung der Sache.
Peter Foerthmann

Loch Oich – Nicht nur der geographische Höhepunkt des Kanals…

Auch die nächste Schleuse in Aberchalder strahlt Ruhe und Fröhlichkeit aus. Gleich hinter der folgenden Brücke beginnt der zweite See im Kanalverlauf, Loch Oich. Der erste Blick auf die Karte bringt zwar etwas Ernüchterung, da dieser sehr flach und schmal sein soll, und damit bei den heutigen Bedingungen nicht wirklich zum Segeln geeignet. Auf jeden Fall ist er aber die höchstgelegene Stelle im Kanal. Schon der Schleusenwärter empfing mich mit den Worten „Welcome to the top!“.

Doch vom ersten Moment an täuscht der Karteneindruck. Loch Oich ist nicht nur schmal, sondern auf beiden Ufern von hohen Bergen gesäumt. Noch höher als die am Loch Ness, bis zu 500m geht es hinauf. Die Vegetation ist teilweise bis in den See hineingewachsen. Kleine Felsen mit Bäumen drauf erheben sich immer wieder mitten aus der Mitte des Lochs. Selbst das Fahrwasser muss sich immer wieder um diese Bauminseln herumwinden. Das ganze macht fast den Eindruck eines kleinen Urwaldes. Schnell steht für mich fest, dass ich hier eine Nacht verbringen will. Nur fällt es mir gar nicht so einfach einen passenden Ankerplatz zu finden, da der Wind in der Nacht um 180° drehen soll. Auch muss man sehr vorsichtig sein wegen der Fallwinde die dann die Berghänge runterwehen…

Trotzdem finde ich einen geeigneten Platz. Genau neben einem halb versunkenen Wrack und einer Burgruine auf einer Anhöhe. Ich freue mich schon, kann die Aussicht eines Ankerplatzes doch nicht mehr viel besser sein, und doch ist die Freude nur von kurzer Dauer. Der Anker will irgendwie heute auch nach dem fünften Versuch einfach nicht halten. Fast schon resignierend überlege ich an einem anderen Platz zu wechseln als ich einen kleinen leeren Steg neben der Burgruine finde. Also schnell dorthin und dort angelegt. Eine kurze Recherche später steht fest, dass dieser Steg zu einem typisch schottischen Landhotel direkt um die Ecke gehört. Also dort mal schnell nachgefragt und wer dort zu Abend isst darf tatsächlich über Nacht liegenbleiben. Besser geht es doch nun wirklich nicht mehr! Ich liege also an einem sicheren Steg zwischen dem Wrack, hohen Bergen zu allen Seiten und der Burgruine. Erst als ich einige Tage später ein neues Buch beginne stelle ich fest das die Burg, Invergarry Castle, sogar eine Hauptrolle im „Celtic Ring“ spielt.

Was folgt ist ein exzellentes Dinner in einem alten schottischen Herrenhaus. Dafür dass laut Bildern auch Prinz Charles hier regelmäßig zum Bäume umarmen vorbeikommt sind die Preise sogar wirklich günstig. Das Dinner wird – typisch britisch – mit Tee mit Blick auf Loch Oich in der Bücherei beendet. Britischer kann ein Abend wohl nicht mehr werden. Und ein wirkliches gutes Essen von Zeit zu Zeit als Abwechslung zum Bootsalltag hebt die Laune doch enorm!
Auch am morgen drauf kann ich mich an den Anblicken dieses ruhigen Platzes – den ich sogar ganz für mich alleine hatte – nicht sattsehen. Für mich ist Loch Oich nicht nur der geographische Höhepunkt des Kanals. Tatsächlich hat es mir an der ganzen Strecke nirgendwo besser gefallen.

Dementsprechend kann ich mich dann auch erst gegen Mittag von meinem Lieblingsplatz lösen und dümpel auf dem Kanal dem nächsten See entgegen. Loch Lochy, also quasi „Seeiger See“ oder so… Auf dem Kanalstück bis dahin sehe ich kaum mal die Sonne, so hoch stehen die Fichten auf beiden Seiten des Ufers. Die üppige Vegatation von Loch Oich zieht sich fort und so fahre ich fast wie durch einen ganzen Wald.

Dem kurzen Kanalstück folgt dann recht schnell Loch Lochy. Die Strecken auf den schottischen Lochs überwiegen auf dem Caledonian Kanal nämlich deutlich. Nur etwa ein Drittel der Strecke verläuft in Kanalstrecken, der Rest auf den Seen. Angekommen auf dem seeigen See fällt mir vor allem eines auf. Schon wieder sind die Berge auf beiden Seiten des Lochs höher geworden. Laut Karte geht es regelmäßig bis zu 900m rauf. Man kann sich kaum vorstellen wie gigantisch das tatsächlich aussieht. Ohne Vergleichsobjekt mit bekannter Größe kann man nie sagen ob die Berge 50m hoch sind und nur wenige hundert Meter entfernt, oder eben fast einen Kilometer hoch und mehrere Meilen weit weg. Erst wenn beispielsweise ein Boot irgendwo im See zu sehen ist fällt einem auf wie riesig die Landschaft hier tatsächlich ist. Ganz am Ende des Lochs kommt dann sogar der Sockel von Ben Nevis in Sicht. Der sagenumwobene höchste Berg Großbritanniens dessen Gipfel an 300 Tagen im Jahr von Wolken umgeben ist. Eine wirklich eigenartige Szenerie. Von meinem Liegeplatz für die kommende Nacht an der Gairlochy Schleuse habe ich den perfekten Ausblick auf die Bergkette. Wenn mir jemand erzählen würde, dass das die Alpen sind, ich würde es glauben. In kühlen Wintern soll es dort sogar ein kleines Skigebiet geben. Mit dem Boot in den Alpen. Auch mal was Neues…

Auf Nessies Spuren und einer der 7 schönsten Orte Europas

Wie schon der Göta Kanal scheint der Caledonian Canal einen also zu entschleunigen. Bisher zwar nur aus Zwang, aber mal sehen was die Tage noch so bringen denke ich mir. Vorfreude ist ja schließlich auch die schönste Freude, also wird Loch Ness eben erst morgen erkundet. Erstmal lerne ic abends im Hafen Herrmann kennen. Ein weiterer Deutscher Einhandselger hier oben. Im Gegensatz zur Ostsee sind wir hier oben echt eine Seltenheit. Einige Holländer gibt es, einige Norweger und Schweden, aber Deutsche habe ich bisher echt selten hier gesehen. Vielleicht ändert sich das ja je weiter ich nach Süden komme…

Gleich nach Öffnung der Schleusen morgens um 8 geht es dann in Dochgarroch los. Nach den vergangengen Starkwindtagen liegt das Loch Ness heute ganz ruhig und friedlich vor uns. Auch das Leben am ist noch nicht so richtig aufgewacht. Trotzdem gibt es massig zu entdecken. Ankerplätze die mit antiken Wracks gesäumt sind, Herrenhäuser, Seehunde und kleine Dörfer. Das alles vor der unglaublich imposanten Kulisse der bis zu 350m hohen Berge. Einfach ein herrlicher Morgen. Passend zu dieser Kulisse komme ich dann noch auf die merkwürdige Idee das Ganze mit Dudelsackmusik von Spotify zu untermalen. Das Bild hättet ihr an Bord echt sehen müssen…

Irgendwann kommt das ehemals mächtige Urquhart Castle in Sicht. Ein mittelalterliches Schloss und DIE Attraktion in Loch Ness. Von Nessie natürlich mal abgesehen. Der Steg direkt davor ist leider für die Ausflugsschiffe reserviert, doch daneben steigt der Grund offenbar steil an. Perfekt um vor Heckanker zu gehen. Dafür gibts dann gleich bewundernde Blicke vom Aufseher, das Konzept hat er nämlich noch nicht gesehen, ist aber völlig einverstanden damit. Die Erkundung des Schlosses kann also losgehen. Und zwar schnell, denn in Invergordon liegen laut seiner Aussage die Disney Magic, Mein Schiff (in unnachahmlicher schottischer Aussprache „MiinSkiff“), und Aida. Wenn die hier aufschlagen wird man das Ganze eher nicht mehr genießen können. Schon Sultan Saladin im 11. Jhd. hatte mit uns Seglern nämlich eins gemeinsam: Die Angst vor aufschlagenden Kreuzfahrern. ;-)

Ich gehöre ja generell nicht zu den Geschichtsvergessenen, aber hier gibt es tatsächlich mehr als nur alte Steine zu entdecken. Das Urquhart Castle ist mutmaßlich bereits seit etwa 500 n.Chr. besiedelt und wurde bis zu seiner Zerstörung 1745 immer wieder modernisiert und ausgebaut. So erfährt man hier auch einen schnellen Überblick über die schottische Geschichte.Wie einige kleine Puzzlestücke. Und mit jeder besuchten Attraktion fügt sich das Bild der schottischen Geschichte ein wenig mehr zusammen. Und mittlerweile bin ich der Meinung dass diese mehr zu bieten als Whisky und Kneipenmusik hat, sondern vielleicht wirklich eine der vielseitigsten und interessantesten in Europa ist. Und auch warum die Schotten der Meinung sind eine eigene Identität zu haben und vielleicht unabhängig von England sein sollten ist vielleicht nicht ganz von der Hand zu weisen…

Selbst wenn man nun gar nichts mit Geschichte zu tun hat lohnt sich der AUfstieg in die alten Gemäuer. Der Ausblick aus dem markanten Grant Tower über die Highlands, den Great Glen (das große Tal, und das Loch Ness ist nämlich wirklich einmalig. Klar, ursprünglich war dieser ja auch mal zur Überwachung gebaut worden…

Leider mache ich auf der Spitze auch eine unnangenehme Entdeckung. Der zuvor tagelange Westwind hat gedreht. Und nun kommt er Nonsuch vor Heckanker genau von hinten entgegen. Also Schluss mit Entdeckerspielen und im Schweinsgalopp zurück zum Schiff. Macht nix, mittlerweile ist es auch wirklich ziemlich voll geworden.

Nach dem Anker aufholen kommt mir aber die positive Seite des Winddrehers in den Kopf: Für den Rest des Weges kommt der Wind nun genau von hinten! Welche Wohltat nach den Motorstunden der vergangenen Tage! Parasail-Time! Schnell ist alles an Bord vorbereitet und Nonsuchs neues rotes Kleid kommt wieder zum Einsatz. Viel besser könnte es doch kaum laufen. 10kn Wind platt vorm Laken, Das Boot läuft mit dem stabil stehenden Parasail, dem durch seinen Flügel auch kleine Böen oder Windlöcher nichts ausmachen, gut an die 6 Knoten. Hätte ich ja mit meinem alten Gennaker mit meinem dicken alten Mädchen vorm Wind nicht für möglich gehalten. Obwohl noch 20SM Loch Ness vor mir liegen vergeht der Rest des Tages wie im Flug. Der über 200m Tiefe See mit seinem torfgeschwärzten Wasser rast nur so unter mir vorbei. Viel schneller als erwartet kommt das kleine Schleusendörfchen Fort Augustus an seinem südwestlichen Ende in Sicht. Schluss vor heute. Nessie ist mit übrigens nicht über den Weg geschwommen. Schon in Eyemouth hatte mir der Hafenmeister aber die wahrscheinlichste Theorie für die Sichtungen verraten. Und die teile ich jetzt mit euch. Achtung, wer in seinem Glauben an Seemonster gelassen werden möchte, schnell unter dem nächsten Bild weiterlesen ;-) Nessie sind in Wirklichkeit Kegelrobben. Die scheint es nämlich auch in Loch Ness zu geben, und sie haben die Angewohnheit manchmal in einer Reihe hintereinander herzuschwimmen. Nur das Leittier guckt aus dem Wasser um die Lage zu checken. Die anderen zeigen nur ihre Rücken. So entsteht der Eindruck ein riesiges Seemonster mit vielen Windungen schwimmt dort durchs Wasser. Macht Sinn für mich, und Kegelrobben habe ich tatsächlich gesehen… Vielleicht also auch DIE eine??!

Ich mache fest und gehe mit Herrmann erst mal in den Pub zum Dinner. Fort Augustus hat keine richtige „High Street“. Das Dorfzentrum reiht sich viel eher auf beiden Seiten der 5er Schleusentreppe entlang. Ganz süß, aber auch wirklich klein, den fast schon hinter der ersten Häuserzeile ist Schluss mit dem Dorfkern. Immerhin wohnen auch nur wenige Hundert Menschen hier. Auch das alte Kloster ist leider nicht zu besichtigen, ist dort heute doch ein exclusives Hotel untergebracht. Trotzdem ist der kleine Ort völlig überfüllt. Vor allem mit chinesischen Touristen.Auf Nachfrage erfahre ich, dass sich diese auf einer Europareise zu den 7 schönsten Orten in 7 Tagen befinden. Und da müsste ein Besuch in Fort Augustus ja wohl dabei sein! Also sind wir hier wohl in einem der schönsten Orte Europas gelandet zu sein. Hinter einer Häuserecke dann ein neues Tageshighlight: Da übt in seinem Vorgarten doch tatsächlich jemand Dudelsack. Und kein älterer Herr auf Brauchtumssafari, sondern ein junger Typ in meinem Alter! Die Schotten leben ihre Kultur tatsächlich nicht nur für die Touristen… Ein Hinweis übrigens an dieser Stelle mal: Obwohl Fort Augustus einer der Hauptanlaufplätze auf der Kanalstrecke ist, gibt es selbst hier keinen Strom und keine Wasserschläuche. Kein Drama, aber das sollte man vor einer Schottlandreise schon eingeplant haben um keine unschönen Überraschungen zu erleben…

Leider wird der schöne Eindruck am nächsten Morgen etwas getrübt, als das Schleusenpersonal wieder ziemlich patzig und lustlos agiert. Alles geht irgendwie nur dreimaligem Nachfragen und Verweis auf Absprachen mit dem Office. So schade bei den traumhaften Landschaftseindrücken der Gegend… Selbst das Überlegen der Leinen  auf die Poller von uns beiden Einhandseglern ist eine absolute Zumutung für die Jungs. Und das obwohl sie zeitweise zu viert um die Schleuse rumstehen. Hoffentlich wird das bald etwas besser…

Im fünften Stock angekommen halte ich auch nur für ein kleines Mittagspause am oberen Steg und dann gehts weiter. Noch ohne zu wissen, dass nun das schönste Stück Kanal vor mir liegen würde. Die Landschaft wird lieblicher und bewaldetet. Am linken Ufer scheucht doch tatsächlich ein Golfer eine Schafherde mit wilden Schwüngen seines Schlägers davon. Schottland wie es leibt und lebt. Die nächste Schleuse, Kytra, ist dann auf einmal so ganz anders als alle anderen bisher. Die Schleusenwärterin ist eine nette ältere Dame, alles ist mit Blüchen bepflanzt und das alte Büro sieht aus wie aus Disneyland. Endlich kam so richtig entspannte Urlaubsstimmung auf, und der schönste Teil des Caledonian Canal sollte vor mir liegen…

Mit Boot und Trailer sicher am Urlaubsort ankommen – Tipps der ADAC Sportschifffahrt

Beim Fahren mit einem Bootsanhänger gibt es eine Reihe von Bestimmungen und Besonderheiten, die der ADAC zu allen wichtigen europäischen Reiseländern im ADAC Marinaportal kompakt zusammengefasst hat.

Nachzulesen sind diese in der Broschüre „Mit dem Bootsanhänger durch Europa“ , die für ADAC Mitglieder in gedruckte Version  in den ADAC Geschäftsstellen verfügbar sind oder auf Anfrage unter [email protected].

Sportboote auf Trailern sind so zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlichen Ausweichbewegungen nicht verrutschen, umfallen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können. Zur sicheren Verladung von Sportbooten hat die Polizei Baden-Württemberg eine Broschüre zusammengestellt.

Die richtige Beladung von Anhängern ist entscheidend für das sichere Fahren mit einem Gespann. Ist der Anhänger falsch beladen, gerät das Gespann ins Schlingern und kann außer Kontrolle geraten.

Das ADAC Schlingermodell veranschaulicht Gefahren falscher Beladung deutlich und zeigt, wie Anhänger richtig zu beladen sind.

Sie möchten das „Schlingermodell“ live erleben?

Dann besuchen Sie uns am Caravan Salon 2017 in Düsseldorf  (26. August bis 3. September 2017) am Stand des ADAC A20 in Halle 9.

Anders als in Deutschland, gelten in den Niederlanden, in der Schweiz und in Österreich besondere Vorschriften, einen Anhänger zu sichern. An diese Vorgaben müssen sich auch deutsche Fahrer mit Gespann halten, wenn sie im Ausland unterwegs sind. Zuwiderhandlungen können hohe Geldbußen zur Folge haben.
Hier finden Sie die detaillierten Vorschriften zum Sicherungsseil beim Anhänger .

Die aktuellen Länder- und Revierinformationen der ADAC Sportschifffahrt sowie weiterführende Sachinformationen  finden Sie in Ergänzung zum Marinaportal auch auf der der Internetseite der ADAC Sportschifffahrt.

Mit dem Auto quer durch Kroatien. Oder: Warum Europa wirklich reich ist.

„Chi viaggia per mare, cerca costantemente una casa.“ 
Wer übers Meer reist, sucht ständig nach einem Zuhause. 

Für eine Zeitschriftenreportage habe ich einen etwas abenteuerlichen Auftrag angenommen: Innerhalb einer Woche reise ich – diesmal mit dem KFZ – einmal die kroatische Küsten entlang – vom äußersten Süden, wo Montenegro liegt, bis in den äußersten Norden, fast nach Italien. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen: LEVJE ließ ich in Korcula in der Bucht von Djanni, des alten Kapitäns, und seiner Frau Stanka zurück. Holte meinen Leihwagen in Dubrovnik. Und los gings Richtung Norden, um über kroatische Häfen zu schreiben.

Für die meisten Menschen ist das vermutlich ein Gräuel. Um fünf in einem fremden Bett aufwachen. Um sechs aufstehen. Um sieben im Wagen zu sitzen. Damit man um acht in irgendeinem kroatischen Hafen weiter nördlich steht, um darüber zu berichten. Reisen durch ein Land, das einem fremd bleibt, wie jedes Land, jeder Mensch, je mehr man es zu kennen meint. Reisen entlang Inseln, die mir vertraut sind und die ich doch von dieser Seite, dem Festland, so noch nie sah. Reisen und Begegnungen mit Menschen, die mich jeden Tag aufs Neue verblüffen.

Am meisten bei dieser Reise bereitet mir Vergnügen, dass ich meist Abends gegen sieben noch nicht weiß, wo ich übernachten werde. Es ist eine Art Spiel, doch ich liebe es. Am ersten Abend nach meinem Aufbruch brauchte ich knapp 15 Telefonate, bis ich endlich ein Zimmer gefunden hatte. Und das in einem Land, an einer Küste, in dem jedes zweite Haus mit dem Schild „APARTMAN“, Apartments, geschmückt ist. Kroatien ist voll. Kroatien brummt. Was den Tourismus in diesem Sommer angeht, jedenfalls. Es legt – dank Recep Tayyip Erdogan und anderen Irrlichtern – jedes Jahr 25% Steigerung im Tourismus hin.

15 Telefonate. Ich dachte: Schlimmer könne es nicht kommen. Am zweiten Abend bräuchte ich dreißig Telefonate, doch als die Sonne unterging und es dunkelte, hatte ich immer noch kein Zimmer. Alles voll. Ich war irgendwie in einem kleinen Dorf am Meer gelandet. Nichts ging mehr. Ich dachte an eine Parkbank. Alles. Nur nicht im Auto. Aber dann gab mir jemand den Tipp: „Gehe ins Restaurant. Frage nach Marija. Die weiß immer was“. Marija hatte das strahlendste Lächeln. Sie wusste aber auch nichts. Aber zwei Männer an der Theke begannen zu telefonieren. Um ein Zimmer für mich zu finden. 10 Minuten. Nichts. Zwanzig Minuten. Nichts. Draußen, über der Bucht, war es dunkel. Aber ich fühlte, ich war angekommen.

Drei Minuten später stand Bosa in der Tür. Frau eines Fischers. Die ihr Haus und ihren Garten über alles liebt. Bosa hatte ein Apartman für mich. Und eine Überraschung. Nämlich die, dass der jüngste ihrer drei Kinder wie so viele kroatische Jugendliche sein Glück im Ausland sucht. In Murnau, keine 15 Kilometer von meinem Zuhause in Iffeldorf entfernt. Ich schlief tief und fest, während ringsum Gewitter grummelten.

Vielleicht sollte ich auch von Duilo erzählen, bei dem ich am nächsten Abend landete, nach wieder 30 Telefonaten, ich führte sie mittlerweile gleichmütig. Weil ich wusste: irgendwann würde ich schon mein Dach finden. Für diesen Abend hatte ich mir nach gefühlten 10 Häfen am Meer eingebildet, wieder im Süßwasser der Krka zu schwimmen. Aber 29 Apartmans an den Ufern der Krka sagten erstmal „Nein. Alles voll“. Bis auf Duilo. Der hatte sein Apartman, worauf ich nie zu hoffen gewagt hatte: In Skradin, meinem heiß geliebten. Also nichts wie hin. Die Straße war lang. Und Skradin war voll. Mit Verkehr. Mit Touristen. So voll, dass mich ein Polizist aufhielt und mir die Zufahrt in die Altstadt verweigerte. Ich bekniete ihn. Bog nach langer Diskussion endlich rechts ab in die Fussgängerzone. Ich war sicher, Duilos Apartman wäre längst weg. Mitten im Gewühl steht ein Mann mit sanftem Lehrergesicht. Ob ich Christof wäre, aus Deutschland? Nein, der wär‘ ich nicht. Ob er Duilo wäre, mit dem ich telefoniert hätte? Ja, das sei er. Ich solle nur gleich mitkommen. Und nicht böse sein. Alle Deutschen hießen für ihn nun einmal Christof.

Den folgende Abend waren es 25 Telefonate – und ich landete im Hotel KLEINE HEXE bei Frau Skolic, dem Abbild einer Buchhändlerin, die mit geradliniger Hand ihr Hotel mit den 17 Zimmern am Strand führte, die Mitarbeiter anwies und gleichzeitig Kochlöffel und Käsemesser schwang. Und mir beim gemeinsamen morgendlichen Kaffee auf der Terrasse zum Gesang des Pirols einleuchtend erklärte, warum ein Essen in Supermärkten und Restaurants Kroatiens nicht weniger kostet als am Starnberger See. Und warum sie nichts davon hielt, den Strand vor ihrem Hotel mit den Kiefern, in denen der Pirol sang, nach dem Willen des Bürgermeisters demnächst in eine Partymeile mit Diskotheken umzumodeln.

Vollends crazy landete ich heute – nach unverschämt überteuerter Buchung bei BOOKINGS gegen acht Uhr Abends – auf der Insel Krk im gleichnamigen Ort in Leopoldina’s Apartman. Die verschönte bei meinem Eintreffen noch ihr winziges, mit Lüstern dekoriertes Künstler-Apartman in der pittoresken Altstadt von Krk. Meine späte Buchung um halb acht hatte sie aufgescheucht und in hektische Aktion versetzt. Sie entschwebte, nachdem wir mühsam ein paar Brocken Italienisch getauscht hatten.

Mein Abend endete bei der kleinen Mattea an der Straßenecke, die ihren Tisch mit Muscheln vor sich aufgebaut hatte. Und geduldig auf einen Kunden wartete. Genau einen wie mich. Fünf Kuna, umgerechnet 70 Cent wollte sie für eine ihrer Muscheln haben. Für manche auch sechs. Mein zaghafter Versuch, mit ihr zu feilschen, mein wiederholtes Gebot „Drei“ beantwortete Mattea mit einem entschlossenen „Fünf!“. Also eine neue Muschel für fünf Kuna, für LEVJEs Badezimmer. Die mich daran erinnern soll: Wie reich dieses Europa wirklich ist.

Wer übers Meer reist, sucht ständig nach einem Zuhause. Aus dem Blog von Francesca Carignani, Buchautorin und Seglerin stammt diese Beobachtung. Sie trifft den Nagel auf den Kopf. Und ich? Freue mich doch schon sehr auf morgen Nacht. Und am meisten darauf, noch nicht zu wissen: Wem ich dann begegnen werde.

Mit dem Auto quer durch Kroatien. Oder: Warum Europa wirklich reich ist.

„Chi viaggia per mare, cerca costantemente una casa.“ 
Wer übers Meer reist, sucht ständig nach einem Zuhause. 

Für eine Zeitschriftenreportage habe ich einen etwas abenteuerlichen Auftrag angenommen: Innerhalb einer Woche reise ich – diesmal mit dem KFZ – einmal die kroatische Küsten entlang – vom äußersten Süden, wo Montenegro liegt, bis in den äußersten Norden, fast nach Italien. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen: LEVJE ließ ich in Korcula in der Bucht von Djanni, des alten Kapitäns, und seiner Frau Stanka zurück. Holte meinen Leihwagen in Dubrovnik. Und los gings Richtung Norden, um über kroatische Häfen zu schreiben.

Für die meisten Menschen ist das vermutlich ein Gräuel. Um fünf in einem fremden Bett aufwachen. Um sechs aufstehen. Um sieben im Wagen zu sitzen. Damit man um acht in irgendeinem kroatischen Hafen weiter nördlich steht, um darüber zu berichten. Reisen durch ein Land, das einem fremd bleibt, wie jedes Land, jeder Mensch, je mehr man es zu kennen meint. Reisen entlang Inseln, die mir vertraut sind und die ich doch von dieser Seite, dem Festland, so noch nie sah. Reisen und Begegnungen mit Menschen, die mich jeden Tag aufs Neue verblüffen.

Am meisten bei dieser Reise bereitet mir Vergnügen, dass ich meist Abends gegen sieben noch nicht weiß, wo ich übernachten werde. Es ist eine Art Spiel, doch ich liebe es. Am ersten Abend nach meinem Aufbruch brauchte ich knapp 15 Telefonate, bis ich endlich ein Zimmer gefunden hatte. Und das in einem Land, an einer Küste, in dem jedes zweite Haus mit dem Schild „APARTMAN“, Apartments, geschmückt ist. Kroatien ist voll. Kroatien brummt. Was den Tourismus in diesem Sommer angeht, jedenfalls. Es legt – dank Recep Tayyip Erdogan und anderen Irrlichtern – jedes Jahr 25% Steigerung im Tourismus hin.

15 Telefonate. Ich dachte: Schlimmer könne es nicht kommen. Am zweiten Abend bräuchte ich dreißig Telefonate, doch als die Sonne unterging und es dunkelte, hatte ich immer noch kein Zimmer. Alles voll. Ich war irgendwie in einem kleinen Dorf am Meer gelandet. Nichts ging mehr. Ich dachte an eine Parkbank. Alles. Nur nicht im Auto. Aber dann gab mir jemand den Tipp: „Gehe ins Restaurant. Frage nach Marija. Die weiß immer was“. Marija hatte das strahlendste Lächeln. Sie wusste aber auch nichts. Aber zwei Männer an der Theke begannen zu telefonieren. Um ein Zimmer für mich zu finden. 10 Minuten. Nichts. Zwanzig Minuten. Nichts. Draußen, über der Bucht, war es dunkel. Aber ich fühlte, ich war angekommen.

Drei Minuten später stand Bosa in der Tür. Frau eines Fischers. Die ihr Haus und ihren Garten über alles liebt. Bosa hatte ein Apartman für mich. Und eine Überraschung. Nämlich die, dass der jüngste ihrer drei Kinder wie so viele kroatische Jugendliche sein Glück im Ausland sucht. In Murnau, keine 15 Kilometer von meinem Zuhause in Iffeldorf entfernt. Ich schlief tief und fest, während ringsum Gewitter grummelten.

Vielleicht sollte ich auch von Duilo erzählen, bei dem ich am nächsten Abend landete, nach wieder 30 Telefonaten, ich führte sie mittlerweile gleichmütig. Weil ich wusste: irgendwann würde ich schon mein Dach finden. Für diesen Abend hatte ich mir nach gefühlten 10 Häfen am Meer eingebildet, wieder im Süßwasser der Krka zu schwimmen. Aber 29 Apartmans an den Ufern der Krka sagten erstmal „Nein. Alles voll“. Bis auf Duilo. Der hatte sein Apartman, worauf ich nie zu hoffen gewagt hatte: In Skradin, meinem heiß geliebten. Also nichts wie hin. Die Straße war lang. Und Skradin war voll. Mit Verkehr. Mit Touristen. So voll, dass mich ein Polizist aufhielt und mir die Zufahrt in die Altstadt verweigerte. Ich bekniete ihn. Bog nach langer Diskussion endlich rechts ab in die Fussgängerzone. Ich war sicher, Duilos Apartman wäre längst weg. Mitten im Gewühl steht ein Mann mit sanftem Lehrergesicht. Ob ich Christof wäre, aus Deutschland? Nein, der wär‘ ich nicht. Ob er Duilo wäre, mit dem ich telefoniert hätte? Ja, das sei er. Ich solle nur gleich mitkommen. Und nicht böse sein. Alle Deutschen hießen für ihn nun einmal Christof.

Den folgende Abend waren es 25 Telefonate – und ich landete im Hotel KLEINE HEXE bei Frau Skolic, dem Abbild einer Buchhändlerin, die mit geradliniger Hand ihr Hotel mit den 17 Zimmern am Strand führte, die Mitarbeiter anwies und gleichzeitig Kochlöffel und Käsemesser schwang. Und mir beim gemeinsamen morgendlichen Kaffee auf der Terrasse zum Gesang des Pirols einleuchtend erklärte, warum ein Essen in Supermärkten und Restaurants Kroatiens nicht weniger kostet als am Starnberger See. Und warum sie nichts davon hielt, den Strand vor ihrem Hotel mit den Kiefern, in denen der Pirol sang, nach dem Willen des Bürgermeisters demnächst in eine Partymeile mit Diskotheken umzumodeln.

Vollends crazy landete ich heute – nach unverschämt überteuerter Buchung bei BOOKINGS gegen acht Uhr Abends – auf der Insel Krk im gleichnamigen Ort in Leopoldina’s Apartman. Die verschönte bei meinem Eintreffen noch ihr winziges, mit Lüstern dekoriertes Künstler-Apartman in der pittoresken Altstadt von Krk. Meine späte Buchung um halb acht hatte sie aufgescheucht und in hektische Aktion versetzt. Sie entschwebte, nachdem wir mühsam ein paar Brocken Italienisch getauscht hatten.

Mein Abend endete bei der kleinen Mattea an der Straßenecke, die ihren Tisch mit Muscheln vor sich aufgebaut hatte. Und geduldig auf einen Kunden wartete. Genau einen wie mich. Fünf Kuna, umgerechnet 70 Cent wollte sie für eine ihrer Muscheln haben. Für manche auch sechs. Mein zaghafter Versuch, mit ihr zu feilschen, mein wiederholtes Gebot „Drei“ beantwortete Mattea mit einem entschlossenen „Fünf!“. Also eine neue Muschel für fünf Kuna, für LEVJEs Badezimmer. Die mich daran erinnern soll: Wie reich dieses Europa wirklich ist.

Wer übers Meer reist, sucht ständig nach einem Zuhause. Aus dem Blog von Francesca Carignani, Buchautorin und Seglerin stammt diese Beobachtung. Sie trifft den Nagel auf den Kopf. Und ich? Freue mich doch schon sehr auf morgen Nacht. Und am meisten darauf, noch nicht zu wissen: Wem ich dann begegnen werde.

Sommertour Tag 2 – Von Damp nach Eckernförde



Der Törn von Damp nach Eckernförde fing gar nicht gut an. Nach langem Frühstück beim Bäcker und heißer Dusche (beides Dinge, die ich an Damp mag) zog ich mich wasserdicht an. Denn es schüttete und stürmte recht fürchterlich. Da mein Kurs aber mehr oder weniger vor dem Wind bis Eckernförde liegt (bei NO 5-6Bft.), machte ich mir da nicht viel Gedanken. Doch kurz vor Ausfahrt aus dem Hafen passierte es dann. Eine sehr kräftige und langanhaltende Bö drückt mein Boot immer weiter nach Steuerbord. Ich gebe mehr Gas und lege Gegenruder. Ohne spürbares Resultat. Ich kann machen was ich will, aber das Boot nimmt weder mehr Fahrt auf noch lässt es sich nach Steuerbord lenken. Was nun? Viel Platz habe ich nicht. Ich weiß, gar nicht wie viele Gedanken man gleichzeitig haben kann, aber auf jeden Fall nicht genug. Fock raus? Wird nix, zu sehr gegenan um rechtzeitig in Fahrt zu kommen. Außenborder? Dauert zu lange. Rückwärts einkuppeln, Leerlauf, vorwärts einkuppeln? Gemacht, jedoch ohne Erfolg. Und da sind es dann auch schon nur noch 3 Meter bis die Kaimauer des Rettungskreuzers (zum Glück in anderer Mission unterwegs) bedacht werden muss. Ich schmeiße noch alle drei Fender über die Reling (zum Glück nicht verstaut!) und mich zwischen Boot und Kai. Knirscht trotzdem, und die Fender hängen zu tief. Aber wenigstens erst einmal angekommen. An den Anker habe ich nicht gedacht…zu wenig Gehirnkapazität.

 Das Video zum Reisebericht

 
Und jetzt? Der Wind drückt mich satt gegen die Mauer. Erst Mal gut abfendern und vertäuen, damit ich mir das Boot nicht kaputt mache. Dann, fiese Entscheidung in strömendem Regen und Wind, ab ins Wasser. Mit Neopren ich Memme, aber naja. Ich tauche zum Propeller. Etwas Seegras zu sehen, aber ansonsten alles gut. Habe ich ja auch gerade erst gereinigt. Wieder raus und ein Blick in den Motorraum zur Welle. Dreht! Ich gebe Gas und das Boot drückt in die Achterleine. Sehr, sehr merkwürdig. Entweder Seegras in der Schraube und nun weg, oder die Bö war wirklich so stark das meine 10 PS nicht reichten? Ich will weiter, am liebsten direkt in Neopren. Aber ich ziehe mich um. Im Regen. Nasse Socken, nasses T-Shirt, nasse Unterhose. Egal. Weg hier. Eindampfen Vorspring wäre das geeignete Manöver. Macht einhand wenig Freude. Also einkuppeln und kräftig abdrücken. Passt. Der Motor schiebt wieder. Ich rolle direkt etwas Fock aus, und komme sicher durch die Ausfahrt. Mich empfängt zwar eine stramme Welle, aber als Groß und Fock erstmal stehen, kehrt langsam Ruhe ein. Alles unter Deck ist nass und ich etwas daneben. 


 Safe and sound in Eckernförde

Der Rest des Weges ist Routine. Sperrgebiet umfahren und ab bis ans Ende der Bucht. Dieses Mal checke ich den Motor etwas früher als üblich. Läuft. Im Hafen sind bei dem Wetter alle Plätze belegt. Aber kreatives Anlegen kenne ich noch auch Schweden, und so findet sich schnell noch ein Platz. Sieben Stempel in meiner Marina Karte lassen mich diese Nacht umsonst hier liegen. Schön. Der Ort ist wie immer nett, mein Plakat hängt am „Spieker“. Dem Auftritt dort steht nichts im Wege.

25.07.2017
Damp – Eckernförde
9sm
8sm unter Segeln
Gesamtstrecke: 44sm 

Ahoi sagt euer Sailing Bassman!

Sommertour Tag 1 – Von Minde nach Damp

Der erste Tag auf meiner Sommersegelkonzerttour geht langsam zu Ende. Es ist großartig endlich wieder länger unterwegs zu sein. Trotz Kopfschmerzen und Müdigkeit in den Knochen, den Tagen vor der Abreise gedankt. Aber nun freue ich mich auf eine weitere lange Nacht und dann 2 Tage samt Auftritt in Eckernförde.

 Das Video von Auftritten und durchgemachten Nächten vor dem Aufbruch

Das Video zum Reisebericht Minde – Eckernförde

Ich bin um 0800h in Minde in der Flensburger Förde aufgebrochen. Angesagt waren zunächst schwache Winde, dann auffrischende aus Nordost 5-6Bft. Da ich nicht gegenan wollte, bin ich früh aufgebrochen um zunächst einmal meinen Diesel wieder mal etwas länger laufen zu lassen und dann meinen Außenborder zu testen. Der zickte auch gleich rum, sprang nicht an und verlor Benzin. Die Ursache konnte ich nicht finden, aber nach überall dran drehen und drücken lief alles wieder. Ich vermute die Verbindung zum Tank ist irgendwie lose. Mal im Auge behalten. Ich passierte die Schwiegermutter, wie die rote Tonne vor Holnis genannt wird und dann die zwei grünen Tonnen vor Brunsnaes. Wie immer ein wenig abgekürzt unter Land. Dann ging es weiter unter Motor und mit langsam auffrischendem Wind von vorne bis zur grünen Tonne 1 der Flensburger Förde. Hier konnte ich nun abfallen und Kurs auf Kegnaes nehmen. Kostet zwar ein paar Meilen, aber ich kann endlich SEGELN! 

Der Außenborder schnurrt wieder
 


Endlich Segeln

Vor Kegnaes setze ich die erste Wende und nehme Kurs auf den Leuchtturm Kalkgrund. Zunächst kann ich ihn noch nicht anliegen, aber der Wind kommt immer weiter nördlicher, je weiter weg ich von Kegnaes komme. Küsteneffekt, Führungseffekt oder wie das heißt. Funktioniert aber und am Ende komme ich ohne eine weitere Wende gut frei von Kalkgrund und passiere dann Falshöft und die Schleieinfahrt. Der Wind liegt bei 2-3 Bft. und ich dümple zwischen 2 und 4 Knoten dahin. Zu schnell zum motoren, zu langsam um Strecke zu machen. Aber ich kann mir die Gitarre schnappen und ein paar Songs für Eckernförde durchgehen. Und so dauert es auch gute neun Stunden bis die Einfahrt nach Damp erreicht ist. Der NO Wind ist erst einmal auf die Nacht verschoben. Ich muss sehen, das ich in Damp einen Liegeplatz im Hafen ergattere, denn im Vorhafen kann es bei O 5-6 Bft. sehr unangenehm werden und ich muss immer noch dringend Schlaf nachholen. Aber direkt in der Einfahrt steht der Hafenmeister und weist mir einen freien Platz zu. Perfekter Service. Soweit vom ersten Tourtag!


Schlei Rot-Weiss

24.07.2017
Minde – Damp
35sm
27sm unter Segeln
Gesamt 35sm

Ahoi sagt euer Sailing Bassman!

SV Makaio – Stephanie Seifert AT

WAR DAS NUN STURM ODER NICHT – GEWISSENSFRAGE


Stephanie Seifert