Monat: Juli 2016

Norwegen: Menschen am Meer. Oder: Der 82jährige im Glashaus.

Im Folgenden der Versuch, die Menschen an dieser Küste, ihre Charaktere durch die Ausblicke zu beschreiben, die sie sich jeden Tag verordnen.
Schönes oder Nicht-so-Schönes: Natürlich ist meist reiner Zufall, worauf unser Blick den lieben langen Tag fällt. Aber was unsere Behausungen angeht: Da schaffen wir uns das, worauf wir schauen, schon selber. Mit Folgen. Versuchen wir also, die Menschen, die an der Südostküste Norwegens leben, durch das zu beschreiben, was sie durch ihre Fenster hindurch jeden Tag sehen. Begleiten Sie mich also auf meinem Nachmittags-Spaziergang über den Südwesten der Insel Skåtøy. Ein Spaziergang, während dem ich leiser. Und leiser wurde. Weil die Ausblicke sich steigerten, faszinierender und faszinierender wurden. Wie der letzten Satz einer Symphonie.

Das Sommerhaus.


Beginnen wir unsere Wanderung also in einem Sommerhaus – so einem, wie es viele Menschen hier besitzen, die im zwei Stunden entfernten Oslo der Arbeit wegen leben. Die meisten von ihnen kennen die Insel aus Kindertagen, als sie mit Eltern oder gar schon Großeltern hier auf der Insel Skåtøy die Sommerferien verbrachten. „Zehkappen-ab-Ferien“, nennt der Bewohner dieses Sommerhauses die glückliche Art, wie sie als Kinder die nicht endenden, Astrid-Lindgren gleichen Ferien verbrachten. Weil vom wochenlangen Barfußlaufen auf den Felsbuckeln, auf den Wiesen die Zehkappen eigentlich immer irgendwie angescheuert, verletzt waren. Und die Erinnerung an diese Ferien – die ist in dem, was man vor den Fenstern sieht, immer noch präsent. Es gehört zu den beeindruckendsten Erlebnissen meiner fünf Tage, vier Nächte dauernden Reise an die norwegische Küste, wie die Menschen, die ich kennenlernte, in dieser Natur leben. Sich in ihr bewegen. Auch auf dem Meer. Oder in ihren Arbeitsplatz schöne Ausblicke integrieren.

Der Bootsbauer.

Von außen ist seine Werkstatt im südwestlichen Winkel der Insel Skåtøy eine Ansammlung der typischen ochsenblutroten Häuser. Wo er arbeitet und kleine Holzbänke („Birger’s Bank“, nach seinem Vater benannt) und kleine Holzboote baut, ist von außen nicht eben hübsch. Etwas windschief stehen die drei alten Schuppen da. Dafür ist dann aber das, was sich dem Auge von Inneren zeigt, weit spannender. Eine Hobelbank, die einen phantastischen Ausblick auf die Bucht draußen bietet. Während der Meister also hobelt, kann er den Blick Sommer wie Winter schweifen lassen über die Bucht, wo zwischen den Felsbuckeln alle paar Tage vielleicht ein neuer Kunde auf seinem Boot aufkreuzt. Und den Bootsbauer um Rat, um Hilfe bittet.

In der Werkstatt gibt es nette Winkel. Zum Beispiel die Ecke mit den alten Werkzeugen, die noch genutzt werden. Den alten Handbohrern. Den Sägen. Den Zangenschlüsseln, die merkwürdig geformt sind, weil Bootsbauer Reidar Braatø – oder früher sein Vater Birger – eine Vorliebe für Zangenschlüssel aus amerikanischer Produktion zu haben scheinen. Der Plan eines Holzbootes – es ist das Holzboot, das alle hier segeln seit 60 Jahren, das, was mich hierher geführt hat, eine Kragerø-Terne, hängt in diesem Stilleben, als hätte es ein holländischer Meister genau an dieser Stelle hier in sein Bild gepinnt.

Eine Wand über der Werkstatt, an der nicht mehr genutztes Werkzeug hängt. Hobel. Handbohrer. Eine alte Schraubzwinge, von der man mindestens zwanzig bracht, um die frisch gehobelte Lärchenholzplanke an einem Bootsrumpf einer Terne zu befestigen. Nein, der Rundgang durch die Werkstatt von Reidar Braatø durch seine „Trebaatbyggerie“, seine Holzbootwerft berührt mich besonders. Zumal Reidar Braatø aus gesundheitlichen Gründen dabei ist, sich von all dem zu trennen.

Der 82jährige im Glashaus.

Es dauert eine Weile, bis man das „Glashuset“, den rundum verglasten Freisitz des 82jährigen auf dem Gipfel der Klippe erreicht. Jeder, der unten regelmäßig zwischen den Felsbuckeln vorbeisegelt, kennt das Glashuset. Es ist nicht groß: Vielleicht 10, 15 Quadratmeter. Nach drei Seiten hin ist es verglast und drinnen – steht nicht viel. Genau genommen gar nichts. Zwei gemütliche Korbstühle. Ein französisches Fernrohr von 1880, als noch Menschen, nicht Maschinen Linsen schliffen und ein Blick über die Weite der Bucht noch ein leibhaftiges Wunder war. Im leeren Kamin eine Handvoll weißer Kerzen. Zwei Buddelschiffe an der Wand. Und doch ist dieser Ort, den der 82jährige jeden Tag aufsucht, ein besonderer Ort. Ob man sich je an diesem Anblick sattsehen könnte? Ob man dessen je überdrüssig werden könnte? Ich weiß es nicht. Ich glaube es nicht.

Am schönsten sei es hier, zu übernachten, wenn im Winter der Sturm um das Glashuset heult, erzählt der Neffe des 82jährigen. Für sie als Kinder sei das immer ein großes Abenteuer gewesen. Es wäre auch für mich ein Abenteuer – noch heute. Noch in dieser Nacht unter der Holzdecke zu schlafen, die Meerblau gestrichen ist. Und mir vorstellen: Wie die Möwen im Sturm drumherum streichen.

Das Geheimnis des alten Holzstadels.

Sie sieht aus von außen, wie Häuser, alte Stadel in Norwegen nun mal aussehen. Alt. Und sehr rot. Wenig deutet darauf hin, was einen erwartet, wenn man die alte Auffahrt, auf der die Fuhrwerke Heu transportierten, hinaufgeht. Und die Tür öffnet. Denn dann:

Eine Holzdecke, die ein Maler aus Dankbarkeit bemalte, weil der Großvater des jetzigen Besitzers ihn ein halbes Jahr in der Scheune wohnen ließ, irgendwann in den zwanziger Jahren. Und wiederum ist alles alt und schlicht und einfach. Vielleicht ist die Kunst zu Leben ähnlich wie die des Fotografierens: Eine Kunst, die darin besteht, zu reduzieren. Zu erkennen, was alles man weglassen könnte. Wegzulassen, was ein Bild stört. Weil es nicht das ist, worauf es ankommt.

Nein, es stimmt schon, was mein Freund Andal einst schrieb. „Kluge Menschen leben dort, wo ihre Sehnsüchte genährt werden.“

Wenn ich nun etwas sagen müsste über die fünf Tage und vier Nächte, die ich in Norwegen verbrachte, etwas, was diese Menschen den anderen Menschen Europas unbedingt mitteilen sollten, damit dies Europa ein interessanter Ort ist und keiner, den man abwählt, dann dies:

Die Geschichte, die mir Trond erzählte, aus seiner Kindheit. Als er zehn Jahre alt war, sagte seine Mutter zu ihm: „Nimm die große Motorkogg. Fahr über die Bucht. Und hol Deinen Vater vom Festland ab.“ Das ist fast 50 Jahre her. Trond hat es nicht vergessen. Mich beeindruckt, wie die Menschen, die ich kennenlernte, ihre Boote handhaben, was für ein fabelhafter Erzieher das Meer, die Natur sein kann, wenn man sie nur heranlässt. An sich.

Danke wie immer, wenn Sie unten klicken, ob Ihnen dieser Post gefiel.
Und wenn Sie mögen: können Sie ganz oben rechts Ihre eMail hinterlassen.
Und erhalten jeden neuen Post automatisch.

Norwegen: Menschen am Meer. Oder: Der 82jährige im Glashaus.

Im Folgenden der Versuch, die Menschen an dieser Küste, ihre Charaktere durch die Ausblicke zu beschreiben, die sie sich jeden Tag verordnen.
Schönes oder Nicht-so-Schönes: Natürlich ist meist reiner Zufall, worauf unser Blick den lieben langen Tag fällt. Aber was unsere Behausungen angeht: Da schaffen wir uns das, worauf wir schauen, schon selber. Mit Folgen. Versuchen wir also, die Menschen, die an der Südostküste Norwegens leben, durch das zu beschreiben, was sie durch ihre Fenster hindurch jeden Tag sehen. Begleiten Sie mich also auf meinem Nachmittags-Spaziergang über den Südwesten der Insel Skåtøy. Ein Spaziergang, während dem ich leiser. Und leiser wurde. Weil die Ausblicke sich steigerten, faszinierender und faszinierender wurden. Wie der letzten Satz einer Symphonie.

Das Sommerhaus.


Beginnen wir unsere Wanderung also in einem Sommerhaus – so einem, wie es viele Menschen hier besitzen, die im zwei Stunden entfernten Oslo der Arbeit wegen leben. Die meisten von ihnen kennen die Insel aus Kindertagen, als sie mit Eltern oder gar schon Großeltern hier auf der Insel Skåtøy die Sommerferien verbrachten. „Zehkappen-ab-Ferien“, nennt der Bewohner dieses Sommerhauses die glückliche Art, wie sie als Kinder die nicht endenden, Astrid-Lindgren gleichen Ferien verbrachten. Weil vom wochenlangen Barfußlaufen auf den Felsbuckeln, auf den Wiesen die Zehkappen eigentlich immer irgendwie angescheuert, verletzt waren. Und die Erinnerung an diese Ferien – die ist in dem, was man vor den Fenstern sieht, immer noch präsent. Es gehört zu den beeindruckendsten Erlebnissen meiner fünf Tage, vier Nächte dauernden Reise an die norwegische Küste, wie die Menschen, die ich kennenlernte, in dieser Natur leben. Sich in ihr bewegen. Auch auf dem Meer. Oder in ihren Arbeitsplatz schöne Ausblicke integrieren.

Der Bootsbauer.

Von außen ist seine Werkstatt im südwestlichen Winkel der Insel Skåtøy eine Ansammlung der typischen ochsenblutroten Häuser. Wo er arbeitet und kleine Holzbänke („Birger’s Bank“, nach seinem Vater benannt) und kleine Holzboote baut, ist von außen nicht eben hübsch. Etwas windschief stehen die drei alten Schuppen da. Dafür ist dann aber das, was sich dem Auge von Inneren zeigt, weit spannender. Eine Hobelbank, die einen phantastischen Ausblick auf die Bucht draußen bietet. Während der Meister also hobelt, kann er den Blick Sommer wie Winter schweifen lassen über die Bucht, wo zwischen den Felsbuckeln alle paar Tage vielleicht ein neuer Kunde auf seinem Boot aufkreuzt. Und den Bootsbauer um Rat, um Hilfe bittet.

In der Werkstatt gibt es nette Winkel. Zum Beispiel die Ecke mit den alten Werkzeugen, die noch genutzt werden. Den alten Handbohrern. Den Sägen. Den Zangenschlüsseln, die merkwürdig geformt sind, weil Bootsbauer Reidar Braatø – oder früher sein Vater Birger – eine Vorliebe für Zangenschlüssel aus amerikanischer Produktion zu haben scheinen. Der Plan eines Holzbootes – es ist das Holzboot, das alle hier segeln seit 60 Jahren, das, was mich hierher geführt hat, eine Kragerø-Terne, hängt in diesem Stilleben, als hätte es ein holländischer Meister genau an dieser Stelle hier in sein Bild gepinnt.

Eine Wand über der Werkstatt, an der nicht mehr genutztes Werkzeug hängt. Hobel. Handbohrer. Eine alte Schraubzwinge, von der man mindestens zwanzig bracht, um die frisch gehobelte Lärchenholzplanke an einem Bootsrumpf einer Terne zu befestigen. Nein, der Rundgang durch die Werkstatt von Reidar Braatø durch seine „Trebaatbyggerie“, seine Holzbootwerft berührt mich besonders. Zumal Reidar Braatø aus gesundheitlichen Gründen dabei ist, sich von all dem zu trennen.

Der 82jährige im Glashaus.

Es dauert eine Weile, bis man das „Glashuset“, den rundum verglasten Freisitz des 82jährigen auf dem Gipfel der Klippe erreicht. Jeder, der unten regelmäßig zwischen den Felsbuckeln vorbeisegelt, kennt das Glashuset. Es ist nicht groß: Vielleicht 10, 15 Quadratmeter. Nach drei Seiten hin ist es verglast und drinnen – steht nicht viel. Genau genommen gar nichts. Zwei gemütliche Korbstühle. Ein französisches Fernrohr von 1880, als noch Menschen, nicht Maschinen Linsen schliffen und ein Blick über die Weite der Bucht noch ein leibhaftiges Wunder war. Im leeren Kamin eine Handvoll weißer Kerzen. Zwei Buddelschiffe an der Wand. Und doch ist dieser Ort, den der 82jährige jeden Tag aufsucht, ein besonderer Ort. Ob man sich je an diesem Anblick sattsehen könnte? Ob man dessen je überdrüssig werden könnte? Ich weiß es nicht. Ich glaube es nicht.

Am schönsten sei es hier, zu übernachten, wenn im Winter der Sturm um das Glashuset heult, erzählt der Neffe des 82jährigen. Für sie als Kinder sei das immer ein großes Abenteuer gewesen. Es wäre auch für mich ein Abenteuer – noch heute. Noch in dieser Nacht unter der Holzdecke zu schlafen, die Meerblau gestrichen ist. Und mir vorstellen: Wie die Möwen im Sturm drumherum streichen.

Das Geheimnis des alten Holzstadels.

Sie sieht aus von außen, wie Häuser, alte Stadel in Norwegen nun mal aussehen. Alt. Und sehr rot. Wenig deutet darauf hin, was einen erwartet, wenn man die alte Auffahrt, auf der die Fuhrwerke Heu transportierten, hinaufgeht. Und die Tür öffnet. Denn dann:

Eine Holzdecke, die ein Maler aus Dankbarkeit bemalte, weil der Großvater des jetzigen Besitzers ihn ein halbes Jahr in der Scheune wohnen ließ, irgendwann in den zwanziger Jahren. Und wiederum ist alles alt und schlicht und einfach. Vielleicht ist die Kunst zu Leben ähnlich wie die des Fotografierens: Eine Kunst, die darin besteht, zu reduzieren. Zu erkennen, was alles man weglassen könnte. Wegzulassen, was ein Bild stört. Weil es nicht das ist, worauf es ankommt.

Nein, es stimmt schon, was mein Freund Andal einst schrieb. „Kluge Menschen leben dort, wo ihre Sehnsüchte genährt werden.“

Wenn ich nun etwas sagen müsste über die fünf Tage und vier Nächte, die ich in Norwegen verbrachte, etwas, was diese Menschen den anderen Menschen Europas unbedingt mitteilen sollten, damit dies Europa ein interessanter Ort ist und keiner, den man abwählt, dann dies:

Die Geschichte, die mir Trond erzählte, aus seiner Kindheit. Als er zehn Jahre alt war, sagte seine Mutter zu ihm: „Nimm die große Motorkogg. Fahr über die Bucht. Und hol Deinen Vater vom Festland ab.“ Das ist fast 50 Jahre her. Trond hat es nicht vergessen. Mich beeindruckt, wie die Menschen, die ich kennenlernte, ihre Boote handhaben, was für ein fabelhafter Erzieher das Meer, die Natur sein kann, wenn man sie nur heranlässt. An sich.

Danke wie immer, wenn Sie unten klicken, ob Ihnen dieser Post gefiel.
Und wenn Sie mögen: können Sie ganz oben rechts Ihre eMail hinterlassen.
Und erhalten jeden neuen Post automatisch.

Oben und Unten

Endlich vorbei am Erdrutsch!Nach einem langen hin und her und jeder Menge Kilometer mit dem Faltrad, gab es am Abend des 13. Juli endlich eine Freigabe, die Schleuse 25 und anschließend den Erdrutsch zu passieren. Eine inoffizielle Ausnahme war das. Das OK kam allerdings so spät, dass ich zunächst dachte, es nicht mehr vor Schließung der Schleusen um 19 Uhr zu schaffen. Also ganz schnell abgelegt, den bereits vorgeheizten Bukh aufgedreht, zur Schleuse gesprintet und um 19:02 Uhr wieder aus der Kammer gefahren.
Geschafft, endlich weiter!

Am Erdrutsch bin ich danach ganz langsam vorbei getuckert, habe vor der nächsten Schleuse am Warteponton festgemacht und bin recht früh in die Koje gefallen.

Die Tage danach war Meilen machen bzw. klettern angesagt. Erst nach oben, bis zur Scheitelhaltung auf 345 Metern über dem Meer, dann wieder abwärts, dem Rhein entgegen. Zwei Tage war ich dabei zusammen mit der „Sharps Landing“ von Truus & Steve in den vielen Schleusen unterwegs. Die beiden wollten nach der langen Wartezeit ebenfalls so schnell wie möglich weiter.

Steve & Truus sind die ersten waschechten Weltumsegler, denen ich begegnet bin. Die beiden haben in den 70ern mit dem Segeln in Kanada und den USA angefangen und waren schließlich in den 90ern mit ihrem Katamaran einmal herum um die Erde! Die Geschichten am Abend an Bord der Sharps Landing hatten es in sich!
Seit einiger Zeit sind die beiden nun mit ihrem Hausboot in Europa unterwegs und Steve beschreibt das ganze so:
„Das Fahrtensegeln nenne ich Makrocruising. Du segelst eine Weile, besuchst neue Orte, triffst Menschen. Hier mit dem Motorboot auf Flüssen und Kanälen, das ist Microcruising. Du fährst eine Weile, besuchst neue Orte, triffst Menschen. Was von beiden ist besser? Beides ist schön.“

Sharps Landing und Eos in der Scheitelhaltung

Und so trennen sich unsere Wege leider auch nach zwei schönen Tagen schon wieder, wie eben beim Cruising üblich.

Ich fahre weiter bis Kembs. Hier lege ich einen Pflege- und Waschtag ein. Klamotten waschen, Eos pflegen und mich natürlich auch.
Kembs hat eine besondere Attraktion im Hafen: Zahme Nutrias und diverse Sorten Wasservögel. Die Tiere werden natürlich von den Touristen gefüttert und gedeihen prächtig. Es gibt sogar einen Albino Nutria. Ein regelrechter Wasserzoo ist das.

Nutria in Kembs

Während ich mich in Kembs ums Boot kümmere, warte ich nebenbei auch noch auf eine Postsendung von Sabrina. Eigentlich war es eine Schnapsidee. Ich hatte zwar keinen Schnaps, aber einen halben Becher Wein getrunken, als mir die Idee in den Sinn kam. Wie wärs mit einem kurzen Abstecher in die Schweiz, dachte ich.
Sabrina war sofort begeistert. Sie hat die Gastlandflagge genäht und in den Hafen Kembs geschickt, als ich noch im Kanal unterwegs war.
Jetzt musste ich ja im Prinzip. So richtig Lust hatte ich eigentlich nicht. Aber wahrscheinlich wird es so schnell nicht noch einmal möglich werden, mit einem Segelboot in die Schweiz zu fahren.

IMG_7654 Schweizer GastlandflaggeAlso bin ich am 19. Juli, kurz nachdem die Post da war, in Richtung Schweiz gestartet. Vor der Schleuse zum Rhein, oder genauer gesagt, zum Rhein-Seitenkanal, musste ich nicht lange warten, dann war noch einmal bergauf quälen, ganz dicht am Ufer angesagt. Durch die Rheinschleuse in Kembs ging es ohne Wartezeit noch ein letztes Mal aufwärts. Am Nachmittag waren die Leinen im Rheinhafen Basel fest und die rote Gastlandflagge mit dem weißen Kreuz hing an Steuerbord unter dem Geräteträger.
Basel ist quirlig und schön. Mehr kann ich nach einer so kurzen Zeit nicht über die Stadt sagen. Ich bin nur schnell mit dem Rad eine Runde gedreht. Für mehr war leider keine Zeit.

Eos in Basel

An den folgenden drei Tagen ging es wieder bergab. Superschnell war Eos dabei. Bis zu 10,4kn über Grund hatten wir auf dem GPS Log. Ebenfalls superschnell bin ich durch die Schleusen auf dem Rhein gekommen. Ich musste nur ein einziges Mal ein paar Minuten warten. Sonst hat es immer so gepasst, dass ich mit demselben Binnenschiff durch mehrere Schleusen durch bin. Nachdem das Tor offen war, bin ich in der Beschleunigungsphase an den großen Pötten lange dran geblieben. Im mittleren Teil von Schleuse zu Schleuse konnte ich den Speed nicht halten, aber die Großen müssen viel früher bremsen und wer später bremst, gewinnt bekanntlich. Also hat es dann immer so gepasst, dass ich quasi mit Vollgas bis kurz vor den Schwimmpoller in der Schleuse gefahren bin und auch die Binnenschiffe nicht auf mich warten mussten.

Über die Zeit auf dem Rhein und den Besuch an Bord berichte ich demnächst.

Koblenzer Wasserfest bei Rhein in Flammen Mit „Start Boating“ Freizeitkapitän für einen Tag

Rhein in FlammenRhein in Flammen ist der Veranstaltungshöhepunkt im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Am 13.-14. August werden die Koblenz Touristik und der ADAC Mittelrhein mit einem großen Wasserfest am Peter-Altmeier-Ufer dabei sein. Besucher erwartet ein außergewöhnliches Unterhaltungsprogramm für die ganze Familie. Während sich die Kleinsten auf der Piratenhüpfburg austoben oder in der Bastelecke kleine Kunstwerke erschaffen, können sich die Großen in der Chillout-Area erholen oder am Glücksrad zahlreiche tolle Gewinne ergattern. Wer es aber gerne actionreicher mag, kann seine Fahrkünste auf der Skimboard-Bahn unter Beweis stellen oder den Surf-Simulator ausprobieren. Bei einer exklusiven Rennboot-Ausstellung haben die Besucher außerdem die Möglichkeit, den faszinierenden Motorbootsport näher kennen zu lernen.

Auch die Bootseventreihe „Start Boating“ wird am Koblenzer Moselufer ihre Zelte aufschlagen. Hier können  auch ungeübte Freizeitkapitäne die Faszination des Motorbootfahrens und Segelns erleben. Bei „Start Boating“ dürfen Interessierte das Ruder eines Segel- oder Motorboots selbst in die Hand nehmen und gemeinsam mit Familie oder Freunden Seewind schnuppern. Die Boote sind zwischen vier und zehn Meter lang und stehen für kostenlose Testfahrten bereit. Ein Sportbootführerschein ist nicht erforderlich. Erfahrene Instruktoren zeigen allen Wassersportbegeisterten, wie einfach solch ein Schiff zu steuern ist. Die Anmeldung zur kostenlosen Probefahrt erfolgt online unter www.start-boating.de.

Der ADAC ist Partner der Initiative „Start Boating“ und unterstützt den Wassersport in Deutschland seit vielen Jahren. Mit dem sogenannten Charterschein kann auf ausgewiesenen Wasserstraßen im Binnenland jedermann – auch ohne Bootsführerschein – das Ruder selbst in die Hand nehmen. Auf weiteren Wasserstraßen ist der Einstieg meist bis zu einer Motorisierung von 15 PS ebenfalls ohne Sportbootführerschein möglich. Weitere Infos gibt es unter www.adac.de/sportschifffahrt.

Fünf Tage, vier Nächte in Norwegen: In Kragerø.

Von Sizilien nach Norwegen. Es ist Ende Juli und ich bin im Auftrag einer Zeitschrift eineinhalb Autostunden südlich von Oslo. Fünf Tage. Vier Nächte. In Kragerø, das meine Gastgeber, Segler allesamt, die Perle der norwegischen Küste nennen. Denn sie versichern mir: dass es in diesem Küstenstrich die meisten Buchten und Inseln hat, die man an der Ostküste des fünf-Millionen Einwohner Ländchens Norwegen finden kann.

Fünf Tage, vier Nächte also. Gerade genug, um ein wenig über dieses Land zu schreiben.

Fangen wir einfach damit an, womit für mich der Tag hier anfängt: Morgens der Weg gleich nach dem Aufstehen ans Meer, zum Schwimmen.

Die Tage sind schön hier. Meist ist blauer Himmel, es hat um die zwanzig Grad draußen. Und das Meer an dieser Küste nur knapp darunter. Ich lerne: Es wird nicht kälter, je weiter man nach Norden geht. Es wird auch wärmer. Das Wetter ist so, dass ich denken könnte, es wäre hier immer so. Aber jedes Mal, wenn ich anfange, das zu glauben, versichern mir meine Gastgeber: „You are so lucky to have these beautiful warm days right now.“ Was ich also bekomme, ist ‚Ausnahmezustand‘. Wärme. Und viel Sonne. Fast wie auf Sizilien.

An diesem Morgen ist es tatsächlich ein wenig bedeckt. Mein Weg führt am dichten Himbeergebüsch mit den gelben und roten Himbeeren vorbei hinauf auf einen kleinen Grad, der hinunter zum GALLEY POINT führt. Der Weg ist kein Weg, wie man ihn sich vorstellt: Denn der Grat auf der Halbinsel: Es ist ein einziges langgezogenes, glatt poliertes Stück Fels, das sich über die Halbinsel bis hinunter zum Badeplatz azieht. Wenn ich morgens um halb acht zum Schwimmen das Haus verlasse, laufe ich Barfuß über den glatten Felsen. Er ist um diese Zeit schon warm, denn die Sonne scheint schon seit fast drei Stunden drauf: Sonnenaufgang kurz vor fünf. Dafür ist es abends taghell bis weit nach 23 Uhr. Und noch um Mitternacht oder Morgens um drei ist der Himmel nicht ganz dunkel.

Der Fels ist geformt, schrundig und kantig, wie der Rücken eines Wals. Und wie ein Wal schiebt sich der graue, schrundige Walrücken hinaus ins Meer, so dass ich auf dem Walrücken stehe, und einen Moment mir vorstelle, wie es ist, auf ihm zu reisen wie PAIKEA, das Mädchen in dem Film, das auf dem Wal ritt.

Mein Weg führt vorbei an den Wäscheleinen, die ein paar Bewohner von Kragerø hier angebracht haben. und knapp unter den Telegrafenmasten hindurch. Gras und irgendwas wie wilder Schnittlauch, was in den Schrunden wächst. Der Fels selbst ist warm. Es ist angenehm, barfuß darüber zu laufen, selbst wenn ich aufpassen muss, dass ich nicht in irgendwelche vor unvordenklichen Zeiten in den Fels geschraubten Ösen hängen bleibe, an denen die Bewohner eben frühere Wäscheleinen, Häuser oder sonstwas angeschraubt haben, um es vor dem Wind zu schützen. Der Wind scheint Kraft zu entwickeln. In Kragerø.

Fast bin ich nun an der Spitze des Walrückens, am Badeplatz. Ein kleiner Süßwasserteich zwischen den Felsen, nicht mehr als eine Pfütze, in der sich Regenwasser sammelt. Moose und Flechten. Rundes, glattes, warmes Gestein. Man könnte fast denken, die Felsen wären Lebewesen, sind irgendwie heilig, führen ihr eigenes Jahrmillionen währendes Leben. Die Felsen hier erzählen allesamt alte Geschichten. Ich kann plötzlich sehr gut verstehen, dass Isländer, australische Aboriginees Felsen verehren als Orte, an denen die Ahnen leben. IN denen die Ahnen leben.

Ein kleines Stück den schmalen Weg entlang. Und dann bin ich am Badeplatz. Der ist nun auch wieder ein eigentümlicher Ort:

Über die warmen Holzbohlen einer schmalen Stiege hinunter auf den kleinen Vorsprung aus schwarzem Fels. Auch er warm und glatt an diesem Morgen, der Wahlrücken hält für neugierige Fußsohlen hunderterlei Erlebnisse bereit, wenn man bereit ist, sich darauf zu konzentrieren, eine Art Kino ist mein morgendlicher Weg hinunter zum Badeplatz. Nur dass ich den Film mit den Fußsohlen und mit den Augen wahrnehme. In irgendeinem Buch las ich mal, man müsse das Leben nur einfach als ein Spiel sehen. Als eine dauernde Abfolge verschiedener Spiele. Es wäre ganz leicht. Und selbst Arbeiten und Dinge, die man gar nicht mag, werden zu einem Vergnügen. Wenn man nur ein Spiel daraus macht.

Und dann das Meer selbst. Der Walrücken hält weitere Überraschungen für mich bereit. Er ist am angenehmsten dort, wo ihn das Meer überspült. Wer denkt: Das Meer würde den Fels an dieser Stelle auskühlen, irrt.

Denn hier ist der Fels genauso warm wie im Trockenen. Grüne Gewächse wie Kapernsträucher, die sich an dem schwarzen Felsen eingerichtet haben und mit den Wellen hin- und her wandern. Und dann: Im Wasser.

Es ist so anders als das Wasser des Mittelmeers. Weniger salzig. Nicht so hart und kristallen. Und während ich untertauche und einige Züge unter Wasser mache, umgibt mich statt des tiefen, tiefen Blau etwas ganz anderes: Schillerndes Grün, in dem man keine zwei Meter weit sieht. Und in dem man denken könnte: Hier, genau hier in diesen Wellen und nicht im harten kristallenen Blau des Mittelmeers, sind die Mermaids, die Meerjungfrauen zuhause.

Mare Più: heißt „mehr Meer“. 
Und wenn Sie mehr Geschichten 
über die Menschen am Meer lesen wollen:


Wie es ist, auf einem kleinen Segelboot
• Italien
• Griechenland
• Türkei
zu bereisen. Und in fünf Monaten: Von München nach Antalya zu reisen.

Jetzt lesen. Als eBook. Als Print. Hier bestellen.

Auch als Film:  



Im Download. Als DVD. Hier.

Demnächst auch in den CINEPLEX-Kinos 
in Aichach und Germering bei München.

Das sagt die Presse über Buch und Film:

„… ein Sehnsuchtsbuch par excellence.
Und ein echtes sinnliches Erlebnis.“
MÄRKISCHE ZEITUNG im Oktober 2015

„… eröffnet dem Weltenbummler ganz wunderbare Traumziele, auf die man 
bei üblicher Herangehensweise schwerlich gekommen wäre.“
YACHT im Mai 2015 

„Die Besonderheit des einstündigen Streifens ist seine Ruhe. 
Eine Ruhe, die der Film mit poetisch angehauchter Sprache und sinnlichen Bildern von Szene zu Szene eingehender vermittelt.“
SEGELREPORTER im Dezember 2015

„… ein schönes, ein gelungenes Werk, animierend und inspirierend.“
LITERATURBOOT im Juli 2015

„Absolut empfehlenswert!
Für Reisebegeisterte ist ‚Einmal München-Antalya, bitte!‘ definitiv zu empfehlen.“


RATGEBER.REISE. im Juni 2015

Fünf Tage, vier Nächte in Norwegen: In Kragerø.

Von Sizilien nach Norwegen. Es ist Ende Juli und ich bin im Auftrag einer Zeitschrift eineinhalb Autostunden südlich von Oslo. Fünf Tage. Vier Nächte. In Kragerø, das meine Gastgeber, Segler allesamt, die Perle der norwegischen Küste nennen. Denn sie versichern mir: dass es in diesem Küstenstrich die meisten Buchten und Inseln hat, die man an der Ostküste des fünf-Millionen Einwohner Ländchens Norwegen finden kann.

Fünf Tage, vier Nächte also. Gerade genug, um ein wenig über dieses Land zu schreiben.

Fangen wir einfach damit an, womit für mich der Tag hier anfängt: Morgens der Weg gleich nach dem Aufstehen ans Meer, zum Schwimmen.

Die Tage sind schön hier. Meist ist blauer Himmel, es hat um die zwanzig Grad draußen. Und das Meer an dieser Küste nur knapp darunter. Ich lerne: Es wird nicht kälter, je weiter man nach Norden geht. Es wird auch wärmer. Das Wetter ist so, dass ich denken könnte, es wäre hier immer so. Aber jedes Mal, wenn ich anfange, das zu glauben, versichern mir meine Gastgeber: „You are so lucky to have these beautiful warm days right now.“ Was ich also bekomme, ist ‚Ausnahmezustand‘. Wärme. Und viel Sonne. Fast wie auf Sizilien.

An diesem Morgen ist es tatsächlich ein wenig bedeckt. Mein Weg führt am dichten Himbeergebüsch mit den gelben und roten Himbeeren vorbei hinauf auf einen kleinen Grad, der hinunter zum GALLEY POINT führt. Der Weg ist kein Weg, wie man ihn sich vorstellt: Denn der Grat auf der Halbinsel: Es ist ein einziges langgezogenes, glatt poliertes Stück Fels, das sich über die Halbinsel bis hinunter zum Badeplatz azieht. Wenn ich morgens um halb acht zum Schwimmen das Haus verlasse, laufe ich Barfuß über den glatten Felsen. Er ist um diese Zeit schon warm, denn die Sonne scheint schon seit fast drei Stunden drauf: Sonnenaufgang kurz vor fünf. Dafür ist es abends taghell bis weit nach 23 Uhr. Und noch um Mitternacht oder Morgens um drei ist der Himmel nicht ganz dunkel.

Der Fels ist geformt, schrundig und kantig, wie der Rücken eines Wals. Und wie ein Wal schiebt sich der graue, schrundige Walrücken hinaus ins Meer, so dass ich auf dem Walrücken stehe, und einen Moment mir vorstelle, wie es ist, auf ihm zu reisen wie PAIKEA, das Mädchen in dem Film, das auf dem Wal ritt.

Mein Weg führt vorbei an den Wäscheleinen, die ein paar Bewohner von Kragerø hier angebracht haben. und knapp unter den Telegrafenmasten hindurch. Gras und irgendwas wie wilder Schnittlauch, was in den Schrunden wächst. Der Fels selbst ist warm. Es ist angenehm, barfuß darüber zu laufen, selbst wenn ich aufpassen muss, dass ich nicht in irgendwelche vor unvordenklichen Zeiten in den Fels geschraubten Ösen hängen bleibe, an denen die Bewohner eben frühere Wäscheleinen, Häuser oder sonstwas angeschraubt haben, um es vor dem Wind zu schützen. Der Wind scheint Kraft zu entwickeln. In Kragerø.

Fast bin ich nun an der Spitze des Walrückens, am Badeplatz. Ein kleiner Süßwasserteich zwischen den Felsen, nicht mehr als eine Pfütze, in der sich Regenwasser sammelt. Moose und Flechten. Rundes, glattes, warmes Gestein. Man könnte fast denken, die Felsen wären Lebewesen, sind irgendwie heilig, führen ihr eigenes Jahrmillionen währendes Leben. Die Felsen hier erzählen allesamt alte Geschichten. Ich kann plötzlich sehr gut verstehen, dass Isländer, australische Aboriginees Felsen verehren als Orte, an denen die Ahnen leben. IN denen die Ahnen leben.

Ein kleines Stück den schmalen Weg entlang. Und dann bin ich am Badeplatz. Der ist nun auch wieder ein eigentümlicher Ort:

Über die warmen Holzbohlen einer schmalen Stiege hinunter auf den kleinen Vorsprung aus schwarzem Fels. Auch er warm und glatt an diesem Morgen, der Wahlrücken hält für neugierige Fußsohlen hunderterlei Erlebnisse bereit, wenn man bereit ist, sich darauf zu konzentrieren, eine Art Kino ist mein morgendlicher Weg hinunter zum Badeplatz. Nur dass ich den Film mit den Fußsohlen und mit den Augen wahrnehme. In irgendeinem Buch las ich mal, man müsse das Leben nur einfach als ein Spiel sehen. Als eine dauernde Abfolge verschiedener Spiele. Es wäre ganz leicht. Und selbst Arbeiten und Dinge, die man gar nicht mag, werden zu einem Vergnügen. Wenn man nur ein Spiel daraus macht.

Und dann das Meer selbst. Der Walrücken hält weitere Überraschungen für mich bereit. Er ist am angenehmsten dort, wo ihn das Meer überspült. Wer denkt: Das Meer würde den Fels an dieser Stelle auskühlen, irrt.

Denn hier ist der Fels genauso warm wie im Trockenen. Grüne Gewächse wie Kapernsträucher, die sich an dem schwarzen Felsen eingerichtet haben und mit den Wellen hin- und her wandern. Und dann: Im Wasser.

Es ist so anders als das Wasser des Mittelmeers. Weniger salzig. Nicht so hart und kristallen. Und während ich untertauche und einige Züge unter Wasser mache, umgibt mich statt des tiefen, tiefen Blau etwas ganz anderes: Schillerndes Grün, in dem man keine zwei Meter weit sieht. Und in dem man denken könnte: Hier, genau hier in diesen Wellen und nicht im harten kristallenen Blau des Mittelmeers, sind die Mermaids, die Meerjungfrauen zuhause.

Mare Più: heißt „mehr Meer“. 
Und wenn Sie mehr Geschichten 
über die Menschen am Meer lesen wollen:


Wie es ist, auf einem kleinen Segelboot
• Italien
• Griechenland
• Türkei
zu bereisen. Und in fünf Monaten: Von München nach Antalya zu reisen.

Jetzt lesen. Als eBook. Als Print. Hier bestellen.

Auch als Film:  



Im Download. Als DVD. Hier.

Demnächst auch in den CINEPLEX-Kinos 
in Aichach und Germering bei München.

Das sagt die Presse über Buch und Film:

„… ein Sehnsuchtsbuch par excellence.
Und ein echtes sinnliches Erlebnis.“
MÄRKISCHE ZEITUNG im Oktober 2015

„… eröffnet dem Weltenbummler ganz wunderbare Traumziele, auf die man 
bei üblicher Herangehensweise schwerlich gekommen wäre.“
YACHT im Mai 2015 

„Die Besonderheit des einstündigen Streifens ist seine Ruhe. 
Eine Ruhe, die der Film mit poetisch angehauchter Sprache und sinnlichen Bildern von Szene zu Szene eingehender vermittelt.“
SEGELREPORTER im Dezember 2015

„… ein schönes, ein gelungenes Werk, animierend und inspirierend.“
LITERATURBOOT im Juli 2015

„Absolut empfehlenswert!
Für Reisebegeisterte ist ‚Einmal München-Antalya, bitte!‘ definitiv zu empfehlen.“


RATGEBER.REISE. im Juni 2015

Kurz vor zuhause

Liebe Leser, das Wichtigste zuerst. Safe the date! Wir wollen „Maverick“ am 06. August 2016 um 13.00 Uhr am Oberndorfer Gemeinschaftssteg festmachen. Wer unsere Leinen annehmen möchte, darf gerne vorbei kommen. Bier ist kaltgestellt und aufräumen werden wir auch In genau…

Einhand um Sizilien, Teil III: Die Westküste. In Mazara del Vallo.




In lockerer Reihenfolge erzähle ich in dieser Artikelserie meine Reise 
um Sizilien auf meiner 31-Fuß-Yacht LEVJE im Sommer 2016. 

Alle Artikel dieser Reihe finden Sie auf click HIER.

Von Sciacca sind es gute 5 Stunden bis nach Mazara del Vallo. Vom Boot aus gesehen weitet sich die Landschaft an der Südwestecke zu einem sanften, sandigen Golfs. Lange Ferienorte mit einsamen Sandstränden, an denen eben nichts, aber auch gar nichts los ist, begleiten den Segler auf seinem Weg nach Nordwesten. Kein „Ombrellone“ in Sicht, kein mietbarer Sonnenschirm, kein „Lettino“, das zu jedem Sandstrand Italiens gehört wie der Kern zur Kirsche. Wer hier wohl Urlaub macht? Wer hier wohl lebt? Ein paar Kinder, die weit entfernt am Ufer spielen. Sonst nichts. Die Landschaft ändert sich am Capo Granitola: Von nun an führt der Kurs an einem felsigen Ufer entlang nach Nordwest, der Hafen von Mazara del Vallo ist in eineinhalb Stunde erreicht, die MARINA ADINA macht das Ankommen leicht.

Nicht unbedingt leicht macht es einem das 50.000 Einwohner-Städtchen Mazara del Vallo selber. Der Stadtkern aus zweistöckigen sandfarbenen Kuben. Eine Hand voll 80er Jahre Hochhäuser in der Ferne. Am Hafen sechs, sieben Camper mit „Zinghari“, Zigeunern. Im Màzaro, dem 30 Kilometer langen Fluss, der wenige Schritte vom Hafen ins Meer mündet, steht in der Hitze des Nachmittags schmutziges Brackwasser. Es schert sich wenig um das „Haltet unseren Fluss sauber“, das jemand in ungeschlachten Lettern auf einen verrottenden Fischerkahn sprayte. Am Ufer entlang kleine Geschäfte, mit blechernen Garagentoren geschlossen – es ist ja Nachmittag. Der Fluss windet sich, vorbei an Werften am anderen Ufer, in denen Yachten vergessen aufgepallt zwischen nagelneuen Schiffen verfallen. Ein Trawler, davor an rotten Tauen hängend. Im träge stehenden Braun schaukelt meterlang das Skelett eines großen Fisches. Große Wirbel und Gräten unter der Wasseroberfläche. Nur der armbreite, flache Schädel ragt aus dem schmutzigen Wasser, angenagt von Fischen, Aas für die Möwen. Plötzlich bin ich mittendrin in Hemmingways Geschichte vom ALTEN MANN UND DEM MEER. Und wie der alte Mann am Ende der Geschichte den großen Fisch, den er erjagt, ganz den Haien überlassen muss, so scheint auch dem Städtchen Mazara del Vallo der große Fang zu entgleiten. Neben dem Hafen ein neues Gebäude mit Fischmarkt. Aber die drei, vier Händler blicken den Fremden an, als käme nun der Scheich durch die Tür. Und mit ihm endlich, endlich das große Glück. Ich muss sie enttäuschen. Ein Merluzzo, ein Kabeljau, der ist wenigstens nicht aus Aquakultur. Ein Stück Thunfisch. Und ein paar Heuschreckenkrebse. Auf Gemüsebett gibt das gegrillt zusammen mit eiskaltem Frizzantino ein umwerfendes Abendessen. Die Fischhändler, bei denen wir nichts kaufen, blicken schmachtend drein.



Der Spaziergang am nächsten Tag: Mazara del Vallo gibt sich sperrig. Das Zentrum der Stadt: Die Kasbah. Neben dem Rekord, die größte Fischfangflotte Italiens zu besitzen, lebt Mazara del Vallo schon immer Italiens größte Kolonie an Tunesiern und Maghrebinern. Vielleicht deswegen, weil Mazara del Vallo der Punkt ist, der Tunesien, dem Maghreb dem am nächsten liegt? Die Stadt – ein brodelndes Etwas aus Sizilien und Tunesien und Maghreb überhaupt. Und weil das so ist, heißt eben die Innenstadt nicht „Centro“, sondern Kasbah. 



Und das ist sie auch. Winklige Gassen, die plötzlich im Nichts enden. Oder auf orientalisch anmutenden Plätzen. Kleine Kuben von Häusern, dekoriert mit kunstvoll bemalten Fliesen – jeder Kubus in der Kasbah trägt eine anders bemalte Fliese. 



Verlassen und leer liegen die Gassen in der Mittagshitze. Irgendein Geschrei hinter zugezogenen Vorhängen. Ein Postbote, der die Gassen entlangknattert. Wie weiß der Postbote eigentlich, wo wer wohnt, wenn die kleinen Gassen kaum Namen und die Häuser weder Nummern noch Namen tragen? Eine einfache kleine Welt, doch voll der Wunder und Rätsel. Ein wenig verlaufe ich mich in den einsamen Gassen, stehe plötzlich irgendwo, wo es nicht weitergeht und die Gasse in einem Hauseingang, einem Treppenaufgang endet. 



Doch so schnell wie ich in diesem Labyrinth drin war, bin ich auch wieder draußen: Wo die nette Kasbah aufhört, in der ihre Bewohner adrett den Müll in Tüten zum Abholen an die Fenster hängen, damit die Katzen nicht rankommen, stehe ich plötzlich – vor einem riesigen

Berg von Mülltüten, der sich in der Straße vor einer Hauswand türmt. Wieder einmal bin ich konfrontiert mit den zwei Gesichtern Siziliens: Dem neuen, das sich modern zeigt, mal entschlossen, mal zaghaft neue Wege geht. Und dem alten Sizilien der 70er, 80er Jahren, das Sizilien „senza speranza“, ohne Hoffnung. Wo sich der Müll vor barocken Altären der Gassen türmt. Wo Schönheit und Elend ganz, ganz nah beeinander liegen und eine Ehe eingehen. Und genauso ist es hier. Nur wenige Schritte neben dem stinkenden Berg aus Mülltüten trete ich ins Dunkel einer Kirche. Stehe plötzlich in einer Kirche mitten im 

gleissendsten Barock und einer Fülle an Schönheit, die mit jeder Wieskirche mithalten kann. Das Barock stürzt mit vollem Schwall auf mich ein wie ein Wasserfall, Farben, rankendes Blattwerk, Stein gewordene Anmut, in der ich allein stehe. Nur der Küster lächelt freundlich, als ich durch diese Welt der Stein und Gemälde gewordenen Geschichten laufe, vor und zurück und wieder vor und gar nicht fertig werde mit all dem Rot und Gold und dem Gestus, der da vor mir strahlend liegt.

Vielleicht ist eben das Sizilien. Irgendwie ist Sizilien wie eine Reise in das alte Italien. Das der späten Siebziger, frühen Achziger Jahre. In der Marinas, Malls und Macdonalds noch nicht existieren. Und der Müll noch in den Straßen liegt. Eine Welt, in der noch kein Modernisierungsschub eingesetzt hat und die Vokabel von der „Wettbewerbsfähigkeit“ noch nicht mal begonnen hat, sich ihren Weg in Denken und Vokabular zu suchen. 

Nein, auch wenn es Mazara del Vallo dem Reisenden nicht leicht macht: Auch dies ist das Sizilien, das den Reisenden einfängt und fasziniert und ihn verstehen lässt: Warum die Elterngeneration sagte: „Unsere Hochzeitsreise? Nach Sizilien!“

Mare Più: heißt „mehr Meer“. 
Und wenn Sie mehr Geschichten 
über die Menschen am Meer lesen wollen:


Wie es ist, auf einem kleinen Segelboot
• Italien
• Griechenland
• Türkei
zu bereisen. Und in fünf Monaten: Von München nach Antalya zu reisen.

Jetzt lesen. Als eBook. Als Print. Hier bestellen.

Auch als Film:  



Im Download. Als DVD. Hier.

Demnächst auch in den CINEPLEX-Kinos 
in Aichach und Germering bei München.

Das sagt die Presse über Buch und Film:

„… ein Sehnsuchtsbuch par excellence.
Und ein echtes sinnliches Erlebnis.“
MÄRKISCHE ZEITUNG im Oktober 2015

„… eröffnet dem Weltenbummler ganz wunderbare Traumziele, auf die man 
bei üblicher Herangehensweise schwerlich gekommen wäre.“
YACHT im Mai 2015 

„Die Besonderheit des einstündigen Streifens ist seine Ruhe. 
Eine Ruhe, die der Film mit poetisch angehauchter Sprache und sinnlichen Bildern von Szene zu Szene eingehender vermittelt.“
SEGELREPORTER im Dezember 2015

„… ein schönes, ein gelungenes Werk, animierend und inspirierend.“
LITERATURBOOT im Juli 2015

„Absolut empfehlenswert!
Für Reisebegeisterte ist ‚Einmal München-Antalya, bitte!‘ definitiv zu empfehlen.“


RATGEBER.REISE. im Juni 2015

Einhand um Sizilien, Teil III: Die Westküste. In Mazara del Vallo.




In lockerer Reihenfolge erzähle ich in dieser Artikelserie meine Reise 
um Sizilien auf meiner 31-Fuß-Yacht LEVJE im Sommer 2016. 

Alle Artikel dieser Reihe finden Sie auf click HIER.

Von Sciacca sind es gute fünf Stunden bis nach Mazara del Vallo. Vom Boot aus gesehen weitet sich die Landschaft an der Südwestecke zu einem sanften, sandigen Golfs. Lange Ferienorte mit einsamen Sandstränden, an denen eben nichts, aber auch gar nichts los ist, begleiten den Segler auf seinem Weg nach Westen. Kein „Ombrellone“ in Sicht, kein mietbarer Sonnenschirm, kein „Lettino“, das zu jedem Sandstrand Italiens gehört wie der Kern zur Kirsche. Wer hier wohl Urlaub macht? Wer hier wohl lebt? Ein paar Kinder, die weit entfernt am Ufer spielen. Sonst nichts. Die Landschaft ändert sich am Capo Granitola: Von nun an führt der Kurs an einem felsigen Ufer entlang nach Nordwest, der Hafen von Mazara del Vallo ist in eineinhalb Stunde erreicht, die MARINA ADINA macht das Ankommen leicht.

Nicht unbedingt leicht macht es einem das 50.000 Einwohner-Städtchen Mazara del Vallo selber. Der Stadtkern aus zweistöckigen sandfarbenen Kuben. Eine Hand voll 80er Jahre Hochhäuser in der Ferne. Am Hafen sechs, sieben Camper mit „Zinghari“, Zigeunern. Im Màzaro, dem 30 Kilometer langen Fluss, der wenige Schritte vom Hafen ins Meer mündet, steht in der Hitze des Nachmittags schmutziges Brackwasser. Es schert sich wenig um das „Haltet unseren Fluss sauber“, das jemand in ungeschlachten Lettern auf einen verrottenden Fischerkahn sprayte. Am Ufer entlang kleine Geschäfte, mit blechernen Garagentoren verschlossen – es ist ja Nachmittag. Der Fluss windet sich, vorbei an Werften am anderen Ufer, in denen Yachten vergessen aufgepallt zwischen nagelneuen Schiffen verfallen. Ein Trawler, davor an rotten Tauen hängend. Im träge stehenden Braun schaukelt meterlang das Skelett eines großen Fisches. Große Wirbel und Gräten unter der Wasseroberfläche. Nur der armbreite, flache Schädel ragt aus dem schmutzigen Wasser, angenagt von Fischen, Aas für die Möwen. Plötzlich bin ich mittendrin in Hemmingways Geschichte vom ALTEN MANN UND DEM MEER. Und wie der alte Mann am Ende der Geschichte den großen Fisch, den er erjagt, ganz den Haien überlassen muss, so scheint auch dem Städtchen Mazara del Vallo der große Fang zu entgleiten. Neben dem Hafen ein nagelneues Gebäude mit Fischmarkt. Aber die drei, vier Händler blicken den Fremden an, als käme nun der Scheich durch die Tür. Und mit ihm endlich, endlich das große Glück. Ich muss sie enttäuschen. Ein Merluzzo, ein Kabeljau, der ist wenigstens nicht aus Aquakultur. Ein Stück Thunfisch. Und ein paar Heuschreckenkrebse. Auf Gemüsebett gibt das gegrillt zusammen mit eiskaltem Frizzantino ein umwerfendes Abendessen. Die Fischhändler, bei denen wir nichts kaufen, blicken schmachtend drein.



Der Spaziergang am nächsten Tag: Mazara del Vallo gibt sich sperrig. Das Zentrum der Stadt: Die Kasbah. Neben dem Rekord, die größte Fischfangflotte Italiens zu besitzen, lebt in Mazara del Vallo schon immer Italiens größte Kolonie an Tunesiern und Maghrebinern. Vielleicht deswegen, weil Mazara del Vallo der Punkt ist in Europa, der Tunesien, dem Maghreb dem am nächsten liegt? Die Stadt – ein brodelndes Etwas aus Sizilien und Tunesien und Maghreb überhaupt. Und weil das so ist, heißt eben die Innenstadt nicht „Centro“, sondern Kasbah. 



Und das ist sie auch. Winklige Gassen, die plötzlich im Nichts enden. Oder auf orientalisch anmutenden Plätzen. Kleine Kuben von Häusern, dekoriert mit kunstvoll bemalten Fliesen – jeder Kubus in der Kasbah trägt eine anders bemalte Fliese. 



Verlassen und leer liegen die Gassen in der Mittagshitze. Irgendein Geschrei hinter zugezogenen Vorhängen. Ein Postbote, der die Gassen auf seinem gelben Motorroller entlangknattert. Wie weiß der Postbote eigentlich, wo wer wohnt, wenn die kleinen Gassen kaum Namen und die Häuser weder Nummern noch Namen tragen? Eine einfache kleine Welt, doch voll der Wunder und Rätsel. Ein wenig verlaufe ich mich in den einsamen Gassen, stehe plötzlich irgendwo, wo es nicht weitergeht und die Gasse in einem Hauseingang, einem Treppenaufgang endet. 



Doch so schnell wie ich in diesem Labyrinth drin war, bin ich auch wieder draußen: Wo die nette Kasbah aufhört, in der ihre Bewohner adrett den Müll in Tüten zum Abholen an die Fenster hängen, damit die Katzen nicht rankommen, stehe ich plötzlich – vor einem riesigen

Berg von Mülltüten, der sich in der Straße vor einer Hauswand türmt, direkt unter dem Schild, doch hier keinen Müll abzulegen. Die Mülltütenberge: Sie gehörten zum Bild von Palermo Anfang der Achziger Jahre, als ich zum ersten Mal Palermo besuchte und erschüttert war: Wie sich die stinkenden Hügel hinzogen die Hauswände entlang. Die Müllhügel gibt es heute noch, nicht überall. Aber mancherorts wie im Umland des Flughafens von Palermo. Hundert Meter lange Reihen entlang der Schnellstraßen, wo man einfach kurz hält. Am ausgestreckten Arm den Müllbeutel aus dem Wagen fallen lässt. Und hofft, dass die Müllabfuhr nicht erst in drei Wochen zu dieser wilden Sammelstelle kommt. 

Wieder einmal bin ich konfrontiert mit den zwei Gesichtern Siziliens: Dem neuen, das sich modern zeigt, mal entschlossen, mal zaghaft neue Wege geht. Catania. Siracusa. Ragusa. Und dem alten Sizilien der 70er, 80er Jahren, das Sizilien „senza speranza“, ohne Hoffnung. Wo sich der Müll vor barocken Altären der Gassen türmt. Wo Schönheit und Elend ganz, ganz nah beeinander liegen und eine Ehe eingehen. Und genauso ist es hier. Nur wenige Schritte neben dem stinkenden Berg aus Mülltüten trete ich ins Dunkel einer Kirche. Stehe plötzlich im 


gleissendsten Barock und einer Fülle an Schönheit, die mit jeder Wieskirche mithalten kann. Das Barock stürzt in vollem Schwall auf mich ein wie ein Wasserfall, Farben, rankendes Blattwerk, Stein gewordene Anmut, in der ich allein stehe. Nur der Küster lächelt freundlich, als ich durch diese Welt der Stein und Gemälde gewordenen Geschichten laufe, vor und zurück und wieder vor und gar nicht fertig werde mit all dem Rot und Gold und dem Gestus, der da vor mir strahlend liegt.

Vielleicht ist eben das Sizilien. Irgendwie ist Sizilien wie eine Reise in das alte Italien. Das der späten Siebziger, frühen Achziger Jahre. In der Marinas, Malls und Macdonalds noch nicht existieren. Und der Müll noch in den Straßen liegt. Eine Welt, in der noch kein Modernisierungsschub eingesetzt hat und die Vokabel von der „Wettbewerbsfähigkeit“ noch nicht mal begonnen hat, sich ihren Weg in Denken und Vokabular zu suchen. 

Nein, auch wenn es Mazara del Vallo dem Reisenden nicht leicht macht: Auch dies ist das Sizilien, das den Reisenden einfängt und fasziniert und ihn verstehen lässt: Warum die Elterngeneration sagte: „Unsere Hochzeitsreise? Nach Sizilien!“

Mare Più: heißt „mehr Meer“. 
Und wenn Sie mehr Geschichten 
über die Menschen am Meer lesen wollen:


Wie es ist, auf einem kleinen Segelboot
• Italien
• Griechenland
• Türkei
zu bereisen. Und in fünf Monaten: Von München nach Antalya zu reisen.

Jetzt lesen. Als eBook. Als Print. Hier bestellen.

Auch als Film:  



Im Download. Als DVD. Hier.

Demnächst auch in den CINEPLEX-Kinos 
in Aichach und Germering bei München.

Das sagt die Presse über Buch und Film:

„… ein Sehnsuchtsbuch par excellence.
Und ein echtes sinnliches Erlebnis.“
MÄRKISCHE ZEITUNG im Oktober 2015

„… eröffnet dem Weltenbummler ganz wunderbare Traumziele, auf die man 
bei üblicher Herangehensweise schwerlich gekommen wäre.“
YACHT im Mai 2015 

„Die Besonderheit des einstündigen Streifens ist seine Ruhe. 
Eine Ruhe, die der Film mit poetisch angehauchter Sprache und sinnlichen Bildern von Szene zu Szene eingehender vermittelt.“
SEGELREPORTER im Dezember 2015

„… ein schönes, ein gelungenes Werk, animierend und inspirierend.“
LITERATURBOOT im Juli 2015

„Absolut empfehlenswert!
Für Reisebegeisterte ist ‚Einmal München-Antalya, bitte!‘ definitiv zu empfehlen.“


RATGEBER.REISE. im Juni 2015

„Wassertourismuskonzept“ ist unzureichend und enttäuschend

Wassertourismuskonzept des BMVI enttäuscht die Spoitzenverbände.Gemeinsame Erklärung der Spitzenverbände des Wassersports, der Wassersportwirtschaft und aus dem Tourismus: „Wassertourismuskonzept“ ist unzureichend und enttäuschend.

Juli 2016: In der Koalitionsvereinbarung für die 18. Legislaturperiode hatten sich die Regierungsparteien darauf verständigt, ein Wassertourismuskonzept vorzulegen. Dieses war vom Bundesverkehrsminister lange angekündigt, und von den unterzeichnenden Verbänden, bestehend aus ADAC, BVWW, DTV, DOSB, BVKanu, DLRG, DBSV, DKV, DMYV, DSV, DRV, DWWV, VDST und VSM dringend erwartet worden, um den Erhalt einer attraktiven und leistungsfähigen Infrastruktur dauerhaft abzusichern. Das nun vorgelegte sog. „Wassertourismuskonzept“ bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück. Offensichtlich handelt es sich nicht um ein innerhalb der Bundesregierung, insbesondere mit dem für Tourismus zuständigen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, abgestimmtes Konzept, sondern lediglich um einen „Bericht des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur zum aktuellen Stand der Überlegungen. Die enthaltenen Vorschläge sind offenkundig nicht mit den betroffenen Ländern abgestimmt. Die unterzeichnenden Verbände wurden nur punktuell über die Überlegungen des BMVI unterrichtet, und legen vor diesem Hintergrund nachfolgende erste Kommentierung des BMVI-Berichts vor:

Die Branchenverbände begrüßen das Bekenntnis des Bundes zu seiner Verantwortung für den Erhalt und die Verbesserung der Infrastruktur für die in seinem Eigentum stehenden ausschließlich Freizeitzwecken (Sport, Tourismus) dienenden Wasserstraßen und dessen Bereitschaft, die hierfür erforderlichen Ressourcen in Form eines gesonderten Haushaltstitels zur Verfügung zu stellen. Positiv bewerten die Verbände außerdem die Absicht des BMVI, die Verwaltung dieser Wasserstraßen in einem getrennten Organisationszweig, aber  unter dem Dach der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung zu organisieren.

Dennoch ist der vorgelegte Bericht aus Sicht der Branchenverbände inhaltlich unzureichend und enttäuschend. Er enthält keine validen Aussagen über die wirtschaftliche Bedeutung und Perspektiven für die Entwicklung des Wassersports und Wassertourismus in Deutschland. Der Bericht stützt sich bei der Kategorisierung der Wasserstraßen für Freizeit und Tourismus auf Studien von Beratungsunternehmen, deren Aussagen nicht generalisierbar sind. So werden als wesentliche Indikatoren für die touristische Bedeutung u.a. die Anzahl geschleuster Touristenboote und Charterboote berücksichtigt, während der Verkehr der mehr als 400.000 privaten Sportboote als nicht touristisch veranlasst eingestuft wird. Welchen Beitrag die Wasserstraßen zur allgemeinen touristischen Attraktivität einer Region leisten bzw. leisten können, bleibt ebenfalls unberücksichtigt.

In weiten Bereichen bleibt der Bericht vage und unverbindlich. Er vermittelt keine konkrete Vorstellung davon, wie die genannten Wasserstraßen zukünftig wassertouristisch genutzt und betrieben werden sollen. Es werden verschiedene Varianten genannt – Betriebsführungsmodelle, alternative Betriebsformen, Ausgliederungsangebote an einzelne Bundesländer – eine Bewertung und klare Hinweise auf das geplante Vorgehen erfolgen jedoch nicht. Eine tatsächliche Zielsetzung ist nicht erkennbar.

Im Hinblick auf den zukünftigen rechtlichen Charakter der ausschließlich freizeitgenutzten Wasserstraßen strebt das BMVI eine Änderung der Anlage des Bundeswasserstraßengesetzes, mit anderen Worten eine Entwidmung von Wasserstraßen, an. Begründet wird dies damit, dass eine mittelbare Verwaltung von Wasserstraßen im Rahmen alternativer Betreiberkonzepte aufgrund grundgesetzlicher Regelungen eine Entwidmung voraussetze. Die Änderung der Anlage des Bundeswasserstraßengesetzes erfordert die Zustimmung der Bundesländer.

Inhaltlich bedeutet eine Entwidmung, dass der Wasserstraße die bundesrechtliche Verkehrsfunktion entzogen wird und die Länder bei einer Übernahme der Wasserstraßen auch deren finanzielle Lasten tragen müssten. Um weitere Interessengruppen an der Entwicklung zukünftiger Nutzungskonzepte beteiligen zu können, regen die Verbände eine Ergänzung von Artikel 89 des Grundgesetzes an, die dem Bund eine auch mittelbare Bundesverwaltung durch eine Anstalt öffentlichen Rechts oder eine Stiftung, ggf. auch gemeinsame Verkehrsverwaltung mit den Bundesländern erlauben würde. Die Verbände sehen hier deutlich mehr Chancen  für eine Akzeptanz durch die Bundesländer, denen sehr an der aktiven Weiterentwicklung des Wassersports und des Wassertourismus in den Regionen gelegen ist, nicht aber an der Übertragung dauerhafter finanzieller Lasten.

Wassersport, Wassersportwirtschaft und Wassertourismus fordern weiterhin:

Der gesonderte Haushaltstitel ist finanziell so auszustatten, dass daraus dauerhaft neben den Kosten für Betrieb und Erhaltung der freizeitgenutzten Wasserstraßen auch Investitionen in die Verbesserung der maritimen Infrastruktur bestritten werden können. Dazu muss das BMVI detailliert darstellen, welche Kosten aktuell für deren Betrieb und Unterhaltung anfallen.

Bund, Länder und Fachverbände entwickeln gemeinsam eine Methodik, um die aktuelle wirtschaftliche Bedeutung des Wassersports und Wassertourismus sowie die möglichen Entwicklungspotenziale auf den einzelnen Wasserstraßen adäquat abzubilden. Auf dieser Grundlage kann die Entwicklung der einzelnen Wasserstraßen gezielt und orientiert an ihrer zu erwartenden und möglichen zeitgemäßen Nutzung vorangetrieben werden.

Die Vorlage eines abgestimmten und unter Einbindung aller Betroffenen erarbeiteten Wassertourismuskonzeptes durch die Bundesregierung, das eine klare Perspektive für die weitere Entwicklung aufzeigt und damit Wassersporttreibenden und Wirtschaftsakteuren, aber auch Ländern, Regionen, Landkreisen und Kommunen die erforderliche Rechts- und Planungssicherheit für ihre Investitionsentscheidungen gibt.

Die parallel anlaufende Entwicklung des Bundesprogramms „Blaues Band Deutschland“ muss im Sinne von Synergien erfolgen. Die Renaturierung und ökologische Aufwertung von Fließgewässern sowie wassersportliche/wassertouristische Aktivitäten stehen nicht im Gegensatz zueinander und dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.

Wassersport, Wassersportwirtschaft und Wassertourismus bieten hierzu ausdrücklich ihre aktive Mitarbeit an und erwarten, dass zukunftweisende Entscheidungen nicht ohne Einbeziehung der Betroffenen getroffen werden.

 

Karibiksegeln im Juli?

Als ich dazu eingeladen wurde, ein Boot ab Martinique ab Mitte Juli für zehn Tage zu skippern, war ich zunächst skeptisch. Als beste Reisezeit wird ja immer Januar bis März angegeben. Der Juli fällt dann schon in die Regen- und Hurricansaison. Weitere Negativaspekte waren die Hitze, Regenschauer mit viel Wind, die in der Nebensaison geschlossene Infrastruktur und Meldungen über zunehmende Überfälle in der Karibik. Ein Versuch in ein anderes Revier zu wechseln blieb erfolglos, also machten wir uns nun auf den langen Weg nach Fort-de-France, der Hauptstadt Martiniques. Mit hektischem Umstieg in Paris inklusive Bustransfer über die verstopfte Peripherique und insgesamt 14 Stunden Reisezeit ist der Weg sehr lang. Entsprechend gerädert kamen wir also am Zielflughafen an. 

Kurs Karibik
Die schwüle Hitze der 28 Grad vor den Türen der klimatisierten Ankunftshalle machte die Sache nicht besser. Wir hatten keine Transfer gebucht und mussten nun selbst per Taxi nach Saine Anne, in der Nähe unserer Marina in Le Marin, gelangen. Ein einsames, planloses Pärchen mit viel Gepäck irrt vor dem Taxenstand herum. Ein gefundenes Fressen für die Taxifahrer. Ein Festpreis, wie im Reiseführer empfohlen, liess sich nicht verhandeln. Ein Mietwagen wäre gleich teuer und uns fehlt die Ortskenntnis. Also ging es mit laufenden Taxameter und einem dann doch sehr nettem Taxifahrer zu unserem Hotel. Aus den beschriebenen 60 Euro wurden dann mit plötzlichem Preisnachlass zwar dann doch 100. Am Ende so einer Anreise lässt es sich aber damit leben, da habe ich schon deutlich schlimmere Geschichten mit Taxen erlebt. Zum Glück war unser Zimmer klimatisiert, die erste Nacht hätte ich wohl in der warmen und feuchten Luft so nicht durchgestanden. Nach langem Schlaf ging es dann gut erholt auf Besichtigungstour. Tipp 1: Genug Zeit nehmen, um Jetlag und Klima zu verarbeiten, bevor es auf ein Boot geht.

Friedhof mit Aussicht / Törnplanung vor Ort in aller Ruhe
Das Wetter ist prinzipiell wie im Hamburger Sommer. Ein Mix aus Sonne, Wolken und Regen…also nicht ungewohnt, eben nur 15 Grad wärmer. Aber man akklimatisiert sich doch recht schnell. Ein Sommer in der Hitze der Ägäis macht mir da deutlich mehr zu schaffen. Damit wäre schon einmal Negativaspekt eins aus der Welt geräumt. Auch gibt es von der NOAA Hurricaneentwarnung für die nächsten Tage (die kommen im Juli wohl eh nur einem von fünf Jahren in der gesamten Karibik vor.. und auch die Regenschauer ziehen schnell vorbei. Die Bewölkung sorgt dafür, das es nicht zu heiss wird und trotzdem fühlt es sich sommerlich und nach Urlaub an. Auch haben die Regenschauer auch nur wenig Wind im Gepäck. Das mag sich auf dem Wasser allerdings noch ändern. Und die Überfälle sind alle südlich von Martinique passiert, wohingegen die zu Frankreich gehörende Karibikinsel uns sehr freundlich und sicher vorkommt. Und abseits der Saison ist es eben auch herrlich leer. 

Man spricht französisch, oder das was man davon noch beherrscht


Krabben überall 

Soweit also zu den Negativaspekten, die mir damit zunächst einmal ausgeräumt scheinen.Es ist wunderschön hier mit Restaurants direkt am Wasser, dem besten Milchkaffee der Welt, netten Menschen, viel Musik und eigentlich bekommt man hier alles was das Herz begehrt. Morgen wird dann eingeschifft, ich berichte weiter….


Crewbesprechung direkt am Wasser